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lichen Berliner   Genossen dem sich vollziehenden Bünd­nis zwischen den Ultralinten und der Gruppe Ruth Fischer Maslom   ruhig zusteht und zum Teil selbst diese Ent­widlung unterstüßt."

Bartei gebildete Reichsregierung vor eine vollendete Tal- ablehnt, sieht es so aus, als ob ein Teil der verantwort sache und damit für Behandlung der Fragen Sicherheitspaft und Eintritt in den Völferbund eine formale 3wangslage ge­schaffen hat, anerkennen wir den guten Willen unserer Fraktion, dieſe außenpolitischen Aktionen im Simme nationaler Grundsäße zu beeinflussen. Bedauern müssen wir aber, daß die Stellungnahme der Feindbund Regierungen zur Berbalnote, betreffend Widerruf der Kriegsschuldfüge nicht unverzüglich die gebührende Zurückweisung erfahren hat. Wir erwarten nunmehr, daß bei Weiterverfolgung dieser Linie unsere Frattion noch mehr als bisher ihren Einfluß aufbieten wird, ein Ergebnis der deutschen Außen­politik zu verhüten, das der Ehre und den Lebensinteressen des Baterlandes Eintrag tut. Als folches Ergebnis würden wir A5­machungen mit den Feinden ansehen müssen, durch die oder vor deren Abschluß nicht folgende mindest forderungen er­füllt werden:

1. Rücknahme des Bersailler Schuldbekenntnisses gegenüber allen Signatarmächten.

2. Ein Berzicht auf deutsches Land darf nicht ausge­sprochen werden, weder direkt noch indirekt.

3. Vertragliches Zugeſtännis der in der deutschen   Note vom 20. Juli 1925 vorbehaltenen Forderungen.

4. Räumung der Kölner   Zone und vertragliche Regelung der Entwaffnungsfrage.

5. Die Abrüstungskontrolle über Deutschland   ist ein­zustellen, die Einleitung der im Versailler Vertrag verheißenen all­gemeinen Abrüstung vertraglich zu sichern.

6. Deutschland   wird von den Bestimmungen des§ 16 des Völkerbunds statuts vertraglich entbunden.

7. Einstellung der von französischen   und belgi chen Kriegsgerichten auf deutschem Boden geübten Schand­justiz und Befreiung ihrer Opfer.

In der Berliner   Organisation der KPD.   vollzieht sich also ein erbitterter Machtkampf. Die Methode der Zentrale in diesem Rampf tommt faft einer Auflösung der Berliner   Dr­ganisation der KPD.   in der bisherigen Form gleich. Die Demokratisierung der Kommunistischen Bartei" besteht darin, daß die Leitung diktatorisch Teile der Organisation benutzt, um unbequeme Instanzen abzu sägen. Die Dittatur von oben bleibt es wechseln nur die Diktatoren auf Befehl von Mostau.

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Die Mörder- Gesellschaft.

Verhaftung des Frh. v. Senden. Ein weiterer Feres

mord in Spandau  ?

Nachdem laut amtlicher Mitteilung der Fememord an den Schützen Pannier restlos aufgeklärt ist und sämtliche Täter ver­haftet sind, können über die Personen der Täter und den Mord selbst nähere Einzelheiten mitgeteilt werden, über die bisher im Interesse der polizeilichen Ermittlungen Stillschweigen bewahrt

werden mußte.

Beamtenprotest gegen Schlieben  . Stürmische Versammlung des Deutschen Beamtenbundes. Am Sonntag tagte im Admiralspalast  " eine von mehreren tausend Mitgliedern des Deutschen Beamtenbundes, Provinzfartell Berlin  , besuchte Protestversammlung, die sich mit der Ge- zu nennen, ein ehemalger Baltikumer und Oberschlesienkämpfer, ferner haltspolitik des Reichsfinanzministers v. Schlieben beschäftigte. Der Referent Rausch zerpflückte in fachlich wirkungs­voller Rede die Argumente, die Herr v. Schlieben auf Befehl der Herren von der Wirtschaft" gegen eine Besserstellung der Beamten schaft ins Treffen führte. Die lebhafte wiederholte Zustimmung der Bersammelten und die für den Reichsfinanzminister wenig schmeichel­haften Zornesausbrüche zeigten, daß die Geduld der Beamtenschaft zu Ende ist. Auch die wenigen Diskussionsredner gaben unter stürmischem Beifall ihrer Empörung über diese Art der Pferde­

tur" Schliebens Ausdruc.

Der Schüße Pannier gehörte zur Maschinengewehrabteilung des schwarzen Reichwehr"-Regiments v. Senden, die im Elstal  an der Straße Döberiz- Bustermart seinerzeit ein­quartiert war. Seine Ermordung erfolgte im Juni 1923, angeblich meil er sich verdächtig gemacht hatte. Als Täter bzw. Mithelfer und Begünstiger tommen eine Reihe von ehemaligen Mitgliedern dieser Formation in Betracht, die, wie bereits mitgeteilt, nach und nach verhaftet werden konnten und deren Namen zum Teil bereits genannt sind. Abgesehen von Oberleutnant Schulz und Fähnrich meder sowie dem auch hier beteiligten Feldwebel Klapproth ist von den übrigen an erster Stelle der Oberfeldwebel Steelberg cin Leutnant Schürmann und ein Feldwebel Büsching. Die Namen Klapproth und Büsching tauchen in verschiedenen Feme­mordaffären auf, und es wird behauptet, daß diese beiden dann auch immer die eigentlichen Täter waren. Büschings Spezialität" sollen zwei Schüsse in den Hinterkopf des zu erledigenden Opfers gewesen sein. Tatsache ist, daß diese beiden gar nicht zu der betreffenden Maschinengewehrabteilung gehörten, vielmehr Mitglieder einer schwarzen" Kraftfahrabteilung mit einem anderen Standort waren. Gie wurden aber im Juni 1923 plöglich in der Unterkunft der Maschinengewehrschüßen des Regiments" v. Senden einquartiert, daß die Annahme besteht, daß die Durchführung dieses Urteils" eigens Büsching und Klapproth übertragen wurde. Die übrigen n- ußten davon bzw. gehörten sie zu dem Kommando, das die Leiche verscharrte.

Jedes Abweichen von diesem Mindestprogramm würde für unter lung: Richard Kunze   wollte als erster Reichstagsabgeordneter und menige Tage später wurde der Fememord an Pannier verübt,

nationales Leben Untragbarkeit des Sicherheitspattes und eines Bölkerbundabkommens bedeuten. Eine weitere Mitarbeit unserer Fraktion würde damit unmöglich werden. Wir erwarten von unferer Reichstagsfrattion, daß fie die Entwicklung dieser Aktion mit äußerster Wachsamkeit verfolgen, bei Ueberschreitung der vorſtehend gesteckten Grenzen den äußersten Widerstand leisten ohne Rücksicht auf Regierungsfrisen und bei nationalem Bersagen von Regierung und Reichstagsmehrheit den Appell an das deutsche

Solf betreiben wird."

Der Krach in der KPD  . Absägung der Berliner   Bezirksleitung.

Die interessantesten Momente brachte der Schluß der Versamm. sprechen. Der Leiter der Versammlung, der sicher nicht wußte, daß Knüppel- Kunze   diesmal nicht die Ehre hat, den Reichstag zu zieren, erteilte ihm auch das Wort. 3ischen, Pfeifen und Pfuirufe ertön ten, als Knüppel- Runze zu sprechen begann. Aus der Mitte des Saales wurde darauf aufmerksam gemacht, daß Kunze gar fein Reichstagsabgeordneter ist. Er mußte darauf, unter Händeklatschen Versammlung, daß der Genoffe Steintopf das Wort nehme. der Versammlung, vom Rednerpult wegtreten. Jegt verlangte die In furzer, aber von stürmischem Beifall begleiteten Rede zeigte unser Genoffe, welche Parteien die Beamten nur als Stimmvieh benutzen und welche Parteien für die Beamten fämpfen.

Die Ermittlungen haben nun aber, wie die BS.- Korrespondenz weiter erfährt, auch zu einer Belastung des Führers jenes Re­Morde schuldig gemacht hat. Freiherr v. Senden ist nun giments, des Freiherrn v. Senden, geführt, gegen den der Berdacht auftauchte, daß er sich der Anstiftung zu diesem porgestern, am Sonnabend früh, als er nach seiner am Freitag Dollzogenen Bermählung gerade die Hochzeitsreise antreten wollte, in Berlin   verhaftet worden. Von ihm wird ferner auch be­hauptet, daß er der Anstifter zu mishandlungen ge­wefen ist, denen einen Monat später, im Juli 1923, ein Oberfeld­Landtagswebel mit dem Spignamen Rheinländer" durch Meder und Stegelberg unterworfen wurde. Dieser Feldwebel, der bei einer mit zwei Schüssen im Hintertopf als Leiche aus der Spandauer   Formation stand, wurde einige Tage darauf ebenfalls Havel   geborgen. Diefer legtgenannte Fall dürfte noch zu weiteren Erörterungen Anlaß geben.

Als dann der Reichstagsabgeordnete Bierath von der KBD.  sprechen wollte, scholl ihm entgegen: Wir haben von der tommu Die von Mostau desinfizierte Zentrale der Kommu­nistischen Politik nun genug." Die Abgeordneten Maretti und nistischen Partei bedient sich im Kampfe gegen die nicht restlos Ebersbach von der Deutschnationalen Landtags unterwerfungsbereite Berliner   Bezirksleitung der Bellen- frattion faßen mit puterroten Köpfen in der Abgeordneten obleute und Gewerkschaftsfunktionäre der Berliner   KPD  . Eine Bersammlung dieser Bertrauensleute hat mit 3u loge" des Versammlungsraumes und wagten nicht, zu reden. Das stürmische Verlangen der Versammlung, die Abgeordneten Mo­stimmung der Zentrale mit 500 gegen 30 Stimmen eine augerordentlich scharfe Resolution gegen die Berliner   Bezirks- ath, Schmidt( Stettin  ) und Laverrenz möchten ihre Be leitung angenommen. Darin wird die Abfägung der Berliner  linfen   Bezirksleitung gefordert:

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Die jetzige Bezirksleitung, die durch ihre schwankende Haltung gegenüber dem Brief der Exekutive, die durch ihr weite res Bertreten der von der Exekutive scharf verurteilten Ruth Fischer   Maslow Tendenzen und durch ihre zweideutige Stellung gegenüber den uliralinken Tendenzen nicht int stande ist, die Berliner   Organisation auf der Linie der Komintern zusammenzureißen, muß so fhnell wie möglich durch die Wahl einer neuen, vorbehaltlos auf dem Boden der Kominfern stehenden Be­zirksleffung, in der die in den Betrieben und Gewerkschaf ten verwurzelten Genoffen entscheidenden Einfluß besigen, ersetzt werden."

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Die Abfägung erfolgt auf den Verdacht hin, daß die Ber­ liner   Bezirksleitung gemeinsam mit der Maslow Gruppe und der Gruppe Scholem   zum Widerstand gegen die Exekutive rüstet. Die Zentrale der KPD. beschuldigt fie:

Während die Mitgliedschaft sich immer enger um die Komin­tern zusammenschließt und die ultralinken Tendenzen entschieden

Aufruhr in München  .

Von Hans Bauer.

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amtenpolitit rechtfertigen, fonnte leider nicht erfüllt werden, da diese Herren vorsichtigerweise nicht gefommen waren.

Um bezeichnendsten für die große Erbitterung in der Beamten schaft war die Beschlußfaffung: wie die fast schüchtern maßvolle Resolution, welche die Bundesleitung einbrachte, sofort verworfen wurde, als Egner Neutölln seine furze, fräftige, undiploma­tisch das Kind beim Namen nennende Resolution einbrachte, die in der Stimmung der Protesttundgebung selbst entstanden ist:

Die am 4. Oktober 1925 versammelten Mitglieder des Provinz fartells Berlin   des Deutschen Beamtenbundes rufen ihre tiefste Erbitterung und hellste Empörung in die Ohren des Reichsfinanzministers, daß er die graufame Bferdefur" der Be­amtenperelendung weiter aufrechterhalten will, auf Befehl einer übermächtigen Wirtschaft!

Wir fordern, daß auch diese sich der Staatsnotwendigkeit des gleichen Rechtes für alle auf Grund des Art. 151 der Reichsver faffung füge und das Gesamtstaatswohl nicht weiter durch Selbst begünstigung gefährde. Die Versammlung hält jedes weitere Wort zur Sache für entbehrlich!"

Diese Resolution wurde einstimmig zum Beschluß erhoben.

ertragen. Aber schließlich soll man den Wert des Blutes, das ge­flossen ist, doch nun auch nicht mit demjenigen des Bieres vergleichen, das nicht geflossen ist.

Der Fall liegt schlimm genug. Denn wer vermöchte es mit Sicherheit festzustellen, ob der gewiffenlose lleberschank von 20 Broz. nicht die Differenz bis zu jenem Grade der Alkoholisierung darstellt, den die bayerischen Bürger zur endgültigen Liquidation der Revo­lution benötigen.

Das Leben für die Revue.

In München   geht es hoch her. Nein, diesmal nicht wegen des Hitler. Die bayerischen Bürger haben sich auf ihre alte Tradition besonnen und berauschen sich lieber an den realen Erzeugnissen ihrer eingesessenen Brauereien als an denen eines, wenn man es jo recht nimmt, landfremden Anstreichergesellen. Das war ja fein schlechter Ohrenfchmaus, wenn die Wände wiberdröhnten von Ber  wünschungen gegen Juden und Sozialisten, auf die Dauer ist aber der Gaumenschmaus, der von dick eingekochtem Bier und von Bier und eine halbe Stunde habe ich es ausgehalten, von 7 bis Schweinswürsteln gebildet wird, zumal wenn sie nach dem Blatt 12 Uhr, in der Romischen Oper, aber dann war ich so von für die Idioten Münchens   den Münchener Neuesten Nachrichten", der Fülle der Farbenräusche, der leppigkeit der Ausstattung, der ,, vorzüglich im Saft bleiben", doch der größere von zwei Genüffen. Maffeninvasion von nackten Beinen usw. dermaßen erschlagen, daß Es ist ja doch auch so, daß das geistige Fundament für Suff und ich mich an der weiteren Konsumtion der Augenlufullerei nicht mehr be Fraß, die monarchistische Ueberzeugung, noch lange nicht zu furz teiligen fonnte. Man muß, um so einen Speisezettel von James Klein zu kommen braucht. Der rote Turm der Löwenburg, eins der on A bis 3" zu absolvieren, die Nerven jener pantagruelischen größten Lokale auf der Oktoberfestwiese ist mit dem föniglichen Schlingfünstler haben, die alle Genüffe des schwedischen talten Wappentier versehen und erstrahlt nachts im Flimmerglanz. Aber Büfetts austoften auf die Gefahr hin, 14 Tage magentrant zu fein. Jedenfalls rate ich jedem, der diese Bühnenschau von A bis 3- cuch sonst bricht sich, vornehmlich in vorgeschrittenen Stadien des so heißt sie mitmachen will, vorher Urlaub zu nehmen, die Nerven Alkoholkonsums, das Bekenntnis zur monarchistischen Staatsform zu schonen und sich gründlich auszuschlafen. Denn die Parole heißt: machtvoll Bahn. uns fann feiner und die Welt soll sich amüsieren, und wenn sie dabei draufginge. Gustav Ridelt hat versucht, die Flucht der Erscheinungen humorvoll einzurahmen. Statt der Wigjagd anderer Revuen wird hier eine durchgehende Idee untergelegt: ein Groß­industrieller( der immer ullige Paul Beders) und fein Diener Auguft( eine famose   Berliner Type Paul Westermeiers) flüchten aus dem   deutschen Dalles, erlangen durch einen Zauber­trunt die Fähigkeit, sich in jede Bergangenheit versehen zu fönnen und erleben nun das Paradies, Babylon,   Rom, das alte   Germanien ( hübsche Parodie) usw. usw., mit der philosophischen Bointe, daß es früher auch nicht besser war.

So möchte es scheinen, daß in   München alles in schönster Ord­nung wäre. Indeffen, grad als ob dunkle( wahrscheinlich also jüdische!) Mächte am Wert wären, die dieses gequälte Bolt nicht zur Ruhe kommen lassen wollten, sind am friedlichen Himmel der Oktoberfestwiese schwarze Wolken aufgezogen und hängen unheil­verkündend über dem dickgekochten Bier und den vorzüglich im Saft bleibenden Schweinswürfteln. Es läßt sich nicht verhehlen, daß das Gemurr und Geraune schon wochenlang ging. Einer jagte es dem anderen: Mit dem Einschenken stimmt etwas nicht. Noch wollte man nicht an das Schlimmste glauben und auf bloßen Verdacht hin nicht schreckliche Beschuldigungen ausstoßen aber schließlich rissen die Sturzfluten des tief beleidigten   bayerischen Gemüts die schwachen Dämme des Vertrauens zum Boltsgenossen nieder. Man schichte sich en, den Dingen doch einmal auf den Grund zu gehen, der bei den Biergläsern immer so schnell erreicht war. Ein entseglicher Anblick bot sich dar: ein Ueberschant nämlich von etwa 20 Proz., den ge­wissenlose Schenkkellner sich hatten zuschulden fommen laffen, un­geachtet des Verbrechens, das sie damit am feimenden Wiederauf­leben bajuvarischer Stammeseigentümlichkeit begingen. Wohl be­mühten sich die Brauereien in einem eiligen Dementi, die( fürwahr!) ..ungeheuerlichen Nachrichten", die über diese Entdeckung in Umlauf gerieten, auf das( und auf die) Maß der vereinzelten Berfehlungen weniger zurückzuführen, aber nimmermehr vermochten sie den kata­strophalen Eindrud abzuschwächen, den besagter Ueberschant natur­gemäß hinterlassen mußte. Nicht, daß das bayerische Bürgertum Es hat den Vorwurf, Mörderzentralen in seinem Lande zu begünftigen, mit dem Gleichmut ausgeglichener Seelen

Heinlich wäre.

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Diese umklammernde Handlung versackt aber je länger, je mehr. Wir werden mehrlos in den Strudel der Augengenüsse und Ohren­schmause( die Musik besteht zumeist aus lauter bewährten Nummern) geriffen. Zuweilen erinnert ein Wiz daran, daß ein Geist über den Wassern schweben sollte. Wer nennt die Bölfer, zählt die Namen? Ein Schlangenballett( Marte Paris) schwelgt in der längst typisch ge­worden Akkumulation der Beine und Arme. Mimosen( Marte Baris) find eine bezaubernde Sommernachtssymphonie in Gelb und Blau, Rosa und Silber, ein schillerndes Leuchten, deutsche Reben am  Rhein ein entzückendes Farbenspiel. Dazwischen stürmt ein Rudel unerhört lärmender und springender arabischer Afrobaten herein, tanzen berühmte internationale Tanzpaare,   Fandango Juanita Cafa­nova. Eine ganze Serie japanischer Landschafts- und Jahreszeiten­Galat. Alle Stunde gibt es ein neues Hauptgericht: eine Kombi­bilder überflutet uns. Eine überleffe Grunewaldszene würat den nation fabelhafter Belze( die kostbarste Schau der Welt") mit Nuditäten, Brillantenzauber, eine Wolfe von Hermelin, oder eine unerhörte Lurusentfaltung von Federn, die nicht von Menschen, sondern auf Gestalten getragen werden,   Sanssouci mit Rofoffo­figürchen( der olle Frizz tann nicht fehlen)... Tausend Künfte,

Ein Stahlhelm- Ueberfall.

Osnabrüd, 5. Oktober  .( Eigener Drahtbericht.) Am Stahi­helmtag, der am Sonntag hier flattfand, versuchten schwarz­weiß zote Rowdies mit Gewalt ins Gewerkschafts­haus einzubringen, wobei fieben Republikaner schwer verlegt wurden. Die Schupo nahm den Stahlhelmern eine Anzahl Schußwaffen ab, nachdem eine Reihe von Schüffen abgegeben war.

Gemeindewahl in Posen.

Bofen, 5. Oftober.( Mth.) In Bosen fanden gestern die Bahlen zur Stadtverordnetenversammlung statt. Ein abschließen. des Ergebnis liegt noch nicht vor. Die Deutschbürgerlichen haber einen Wahlvorschlag nicht eingereicht. Der deutsche Wahlausichuz hat aber Stimmabgabe für die Liste der polnis en sozial. demokratischen Partei empfohlen, deren Programm für einen Schutz der Minderheiten noch die meiste Aussicht biete und die an aussichtsreicher Stelle einen   deutschen Arbeiter als Kandis daten aufgestellt hat.

ein ungemessenes Nebeneinander von Lurus, Brunt, Bracht, tech­nischem Raffinement und maderer Arbeit. Bon A bis 3? Nein, der Mensch von Geschmack sucht sich seine Gänge aus, er ißt nicht die D. ganze Speisekarte ab.

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Der Staatsgefährliche Körperteil. Wie die   Moskauer ,, Prawda" mitteilt, hat das staatliche Spielplanfomitee" foeben folgende Maß nahmen beschlossen: Die Oper   Lohengrin" muß als romantisch mystisches Wert vom Spielplan entfernt werden. Sie fann aber durch den Siegfried", der in ideologischer Beziehung dem ruffischen Theaterleben näher steht(!), erfeßt werden. In der Oper Eugen  Onegin" muß aus dem ersten Aft die verlogene idyllische Episode mit den leibeigenen Bauern" gestrichen werden. Die Oper Werther mird verboten, da es unangebracht ist, heutzutage Werther- Stim­mungen zu nähren. Schillers Maria   Stuart" wird als mon­archistisch- religiöses" Werf gleichfalls verboten. Auch die( dramati fierten) Briber Karamajom" von Dostojewsky dürfen nicht auf­geführt werden, da das Wert einen schädlichen Einfluß haben fönnte." Die ,, Prawda" teilt weiter mit, daß ein Moskauer Verlag ein neues Stüd verlegen wollte, das in   Afrika unter Affen spielt und in dem zwei feindliche Affengruppen vorkommen. Die einen follten eine rote und die anderen eine blaue Siggelegenheit haben. Die Zenjur erlaubt das Stüd nur unter der Bedingung, daß der rote Hinterteil durch einen Zur Ehre der gelben ersetzt wird! Brawda" muß gesagt werden, daß sie weit davon entfernt ist, solche Maßnahmen zu billigen, und es sogar wagt, den Zensoren Nicht ben schmeichelhaften Namen Sowjetnarren" zu verleihen. zuletzt dant dieser scharfen Stellungnahme ist jetzt die bisher ver boten gewesene Oper Mona   Lisa" von Mag v. Schillings zur Auf­führung freigegeben worden.

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Ein neuer urgefchichtlicher Fund. Am 2. Oftober wurde in einer Riesgrube in   Süßenborn bei   Weimar ein Zeuge aus der Urgeschichte gefunden und freigelegt. Es handelt sich um einen großen Mammut Stoßzahn von etwa Meter Länge und einem Umfang von über 60 Zentimetern. Der Riesenzahn wurde in vorsintflutlichem Schotter gefunden. Das Alter des wunderbar erhaltenen Stückes schäzt man auf 400 000 bis 450 000 Jahre. Der Fund ist dem Weimarer Museum für Urgeschichte als Geschenk überwiesen worden.

Johann- Strauß- Feier. Der Reichsverband ber bent­ichen Breffe veranstaltet am Sonnabend, den 24. Oktober, anlöhlich des hundertsten Geburtstages von Johann   Strauß in der Städtischen Oper eine Suldigungsfeier für Strauß. Die Feier findet in Form einer Nachtvorstellung unter der Leitung von Prof. Bruno   Walter und unter Mitwirkung erster deutscher Bühnenfünstler statt. An die Aufführung, die um 11 Uhr abends beginnt, schließt sich ein Gesellschaftsabend mit Ball. Die theinische Musicschule   Kölns wurde Sonntag durch einen Festakt im Saale der Hochschule für Mufik( des früheren Konservatoriums) eröffnet,

Preisfenfung in den   Münchner Privaffheatern. Um weiteren Streifen ben Eintrittspreise um durchschnittlich 20 Prozent ermäkigt. Es treten nunmehr Theaterbefuch zu ermöglichen, bat der Verband   Münchner Privattheater die gemeinsame Einheitspreise von 1 bis 8 M. in Straft.

schaften hot beschlossen, sich an den Arbeiten des internationalen Komitees Neuausgabe der Werte Eulers. Die Ruffische Akademie der Wissen­für eine Neuausgabe der Werke des   deutschen Mathematikers Euler, der auch Mitgld der   Russischen Akademie war, zu beteiligen.