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Neuer Befehl nach Locarno .

Graf Westarp hält seine Forderungen aufrecht.

Der Führer der stärksten Regierungspartei, Graf Bestarp, hat gestern abend auf einem staatspolitischen Abend der Deutschnationalen Bolkspartei in Wilmersdorf aus­drücklich seinen Befehl an die verhandelnde deutsche Dele­gation in Locarno aufrechterhalten, trotzdem der Reichskanzler und der Reichsaußenminister in Locarno deutlich genug zu verstehen gegeben haben, daß sie die Berhandlungen in Locarno nicht nach den Vorschriften des Grafen Westarp führen würden. Graf Westarp hat noch einmal mit aller Schärfe be­tont, daß die Erledigung der Entwaffnungsfrage und die Räumung Kölns Vorauslegung feien für den Abschluß der Verträge. Diese Forderungen dürften nicht mehr Gegenstand der Konferenzverhandlun gen fein, sondern müßten vor der Abschlußton ferenz fichergestellt werden. Dasselbe gelte von der Forderung der Aenderung des Besagungsregimes des Rheinlandes und des Saargebietes. handele sich hier um Borleistungen, die Deutschland fordern müsse.

Es

Der bisherige Berlauf der Konferenz in Locarno läßt er fennen, daß die deutsche Delegation diese Borleiftungen nicht gefordert hat. Die betonte Wiederholung der deutschnatio­nalen Forderungen an die deutsche Delegation fann nur von der Abficht getragen sein, den Verhandlungen in Locarno Schwierigteiten zu machen, die unter Umständen den Fortgang der Konferenz gefährden könnten.

Furcht vor der Verantwortung.

Vorstandssitzung des Zentrums.

Parteitag am 17. November in Kaffel. Außer dem " Fall Wirth" ein Fall Fehrenbach".

In Paderborn fand unter dem Vorsitz des Reichstanzlers a. D. Marg eine Borstandssigung des 3entrums statt. Sie beschäftigte sich in erster Linie mit der Borbereitung des Reichsparteitages. Der Reichsparteitag des Zentrums foll zum 16. und 17. November nach Raffel einberufen werben. Am 15. November foll ihm eine Tagung des Reichspartelausschusses vorangehen. Der Befchluß des Reichsparteivorstandes, den 3en trumsparteitag in Raffel abzuhalten, hat in unterrichteten Kreisen überrascht, nachdem bisher Frankfurt a. M. vom Barteivorstand in Aussicht genommen war. Die Berlegung des Reichsparteitages von Frankfurt a. M. nach Raffel stellt ein Rompromiß zwifchen den füddeutschen und mehr demokratischen Zentrumsvertretern, welche auf Frankfurt a. M. als Tagungsort bestanden, und dem rechten Flügel der Partei dar, welcher den Reichsparteitag in Berlin sehen wollte. Als Kompromißlösung wurde Kaffel gewählt, obgleich hier nur eine schwache Zentrumsorganisation vorhanden ist.

Der Reichsparteivorstand hat in Paderborn außerdem zur Außenpolitit eine Entschließung angenommen, in welcher die Hoffnung ausgesprochen wird, daß in Locarno das Problem der völligen Befriedung Europas unter Wahrung der deutschen Ehre gelöst werde.

veranlaßt, die Direttion zu warnen, da das Institut dar­unter leiden könne. Er habe auch Geh. Rat Nehring gegen über seine Bedenken unverblümt geltend gemacht, aber Nehring habe ihm erklärt, daß auch andere Institute sich mit derartigen Ge­fchäften abgäben. Am Schluß dieser Aussprache habe Geh.- Rat Nehring erklärt: Die Jungfernfchaft haben wir ja doch nicht mehr." Darauf habe der Zeuge in einem Schreiben an die Direktion erklärt, daß er die Verantwortung für diese Art der Geschäftsführung nicht mit übernehmen könne, und daß er als alter Beamter die Folgen für fich ablehnen müffe. Lüders habe außerdem eine untrag bare Buchführung eingerichtet. Gebucht wurde auf Zetteln, und zwar in einer Art und Weise, daß schon nach acht Tagen niemand mehr aus den einzelnen Belegen flug geworden sei. Nächste Sizung: Mittwoch 9% Uhr.( Bernehmung der Zeugen v. 3izemiz und Dr. Kann.)

Tilgungsversuch der Aktennotiz.

Die Denkschrift des Reichsarbeitsministers. Die den Gemertschaften zugesagte Darlegung über die im Reichs. verkehrsministerium geübte Bragis liegt nunmehr vor. Die Denk­schrift nimmt nicht direkt Bezug auf die Attennotiz von Dr. Meißin­ger, geht jedoch im einzelnen auf die darin berührten Buntte ein. Die Lohnpolitit sei Sache der Gewertschaften und Arbeitgeber. Derbände, in die das Ministerium nur vermittelnd eingreife. Die Schlichter 11 nabhängigkeit ber gewahrt. Schlichterbesprechungen feien notwendig und zuläffig, wie auch eine ständige Fühlung mit Arbeitgeber und Arbeitnehmer treifen. An eine Preisgabe der Berbindlichkeitserklärung sei nicht gedacht.

merde

3ur innerpolitischen Lage wurde eine Entschließung vom Reichsparteivorstand nicht vorgelegt. Man hat sich selbstverständlich fehr gründlich mit dem Fall Birth beschäftigt, gebentt jeboch die Entscheidung darüber dem Reichsparteiausschuß und dem Partei tag zu überlassen. Eine Klärung der brennendsten Konfliktsfragen in der Zentrumspartei ist also in Paderborn noch nicht erfolgt. Ausführlich geht die Denkschrift auf die Arbeitszeitrege Ein Zwischenfall hat den Parteivorstand des Zentrums eingehend Lung und die Ratifizierung des Washingtoner Abtom mens ein, welch lettere ohne England und Belgien nicht erfolgen beschäftigt, nämlich die Tatsache, daß der ehemalige Reichs­Während die Delegation der deutschen Regierung in tangler Fehrenbach bei der Wahl des Parteivorst an tönnen. Zunächst gelte es, den§ 7 der Arbeitszeitverordnung durch­Locarno verhandelt, muß die Bolkspartei die stärkste Re- des für die badische Zentrumspartei in Offenburg fürz­des für die badische Zentrumspartei in Offenburg fürzzuführen. Das Arbeitszeitgefeß, für das bereits ein Kom­gierungspartei, die Deutsch nationalen darauf aufmert lich mit ganz wenigen Stimmen durch gefallen ist. Diese Tat- miffionsentwurf vorliege, müsse besondere Borschriften für Frauen, fam machen, daß es nicht gerade die Aufgabe einer Regie- fache ist als Stimmungssymptom für Baden vom Barteivorstand Jugendliche und Kinder einbeziehen, wie auch die Sonntagsruhe­rungspartei fei, der verhandelnden Delegation Oppofition zu wesentlich gewürdigt worden. Schließlich hat der Parteivorstand auf bestimmungen. Es soll eine einheitliche Regelung des gesamten machen. Die parteioffizielle Korrespondenz der Volkspartei, Grund seiner Befugnisse Fehrenbach in den badischen Parteivorstand Arbeiterschutzes auf dem Gebiet der Arbeitszeit bringen. Wir wer die Nationalliberale Rorresponden3", schreibt tooptiert. in ihrer Ausgabe vom Montag:

Hier erwächst der deutschen Deffentlichkeit während der Ver. handlungen in Locarno eine Aufgabe von geschichtlicher Bedeutung. Die Heimat muß sich in einmütiger Front hinter die deutschent Verhandlungsführer stellen und barf nicht den Anschein erweden, als ob fie fich in mefentlichen und wichtigen Fragen von der Auffassung ihrer Delegierten unterscheide."

Diefe Mahnung richtet sich nicht an die Parteien der par­lamentarischen Opposition, fondern an die Deutschnationalen, und die Nationalliberale Rorrefpondenz" schreibt ihnen oben­drein noch folgenden Satz ins Stammbuch:

Das abschreckende Bild der Schiffsmannschaft, die im ent­scheidenden Augenblicke ihren Rapitän an den Maft bindet und ihm Befehle über die Segeltunft erteilt, trifft auf alle zu, die noch in diesem Augenblide bemüht sind, durch Aufstellung von Bedingungen, Boraussetzungen und Vorschriften aller Art den Berhandlungsführern in Locarno die Hände zu

binden.

Das ist die Antwort der Boltspartei und wahrscheinlich auch die Antwort Stresemanns auf den Befehl des Grafen Bestarp, des Führers der stärksten Regierungs­partei, nach Locarno . Der raditale Flügel der Deutschnatio­nalen feht inzwischen die Opposition gegen die Regierung und die verhandelnde Delegation fort. Der Abg. v. Freytagh Loringhoven veröffentlicht in der Deutschen 3e tung" einen seiner bekannten Artikel gegen die Außenpolitif der Regierung. Aber auch die Deutsche Lages zeitung" gefällt sich darin, von vornherein zu versichern, baß die Konferenz von Locarno fchlechte Ausfichten habe. Man fühlt die Furcht der Deutschnationalen , die Ber­antwortung für den Nie wieder- Krieg- Bertrag zu übernehmen, der das Ergebnis der Konferenz von Locarno sein muß.

Italienische Komödianten.

Bon Mar Hochdorf.

Die italienischen Tenöre und Primadonnen haben häufig in Berlin ihre flingenden Künfte gezeigt. Aber große Schauspieler Staliens jahen wir felten. Gemiß, wir bewunderten in Berlin die Leonore Dufe, die Tragiterin, die es verstand, nur mit ihrer weichen Stimme und mit ihren flirrenden Händen alle Gefüble bes Schmerzes und des Mitleides in dem Zuschauer zu erweden; aber im allgemeinen mißtrauten wir dem italienischen Komödianten. Wir hielten ihn meist für einen allzu hurtigen Stegreiffpieler, der nur nach wirtungsvoller Mimit trachtete und sich gar nicht erst die Mühe gab, in die Schächte des Gemüts einzubringen. Selbst Rovelli und Cacconi, die in ihrem Vaterlande dröhnend gefeiert murden, schienen uns eher geniale Clowns als Ausdeuter der modernen Seele. Ernesto Grasso und Ninia Agulia haben wir vor Jahren auch in Berlin gesehen. Sie spielten föstlich, leidenschaftlich und mit einer ungeheuer erregenden Naturalistit. Doch das Charakteristische an ihnen waren nicht die beseelten Worte, sondern die fabelhaft echten Schreie uneingedämmter Gefühle der Wut, Berzweiflung, Brunst Eifersucht. Solche Eindrücke sind uns von den italienischen Komödi anten geblieben. Und auch der Italienreifende hat sie nicht nachhaltig berichtigen fönnen. Das Theater blieb dort immer Theater der Improvisation. Wollte es Theater der Disziplin sein, so wirfte es höchft altmodisch, ja fogar langweilig. Das ernsthafte italienische Theater schien spanisch verpanzert und noch nach jenen Methoden geführt zu werden, die in einer steifen, die Tradition engherzig anbetenden Zeit allein Gesetz waren.

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Nun wollte vor ungefähr Jahresfrist Luigi Pirandello die Hemmungen dieser Tradition überwinden. Er wollte das mo­derne italienische Theater nicht nur durch den dramatischen Stoff, Jondern auch durch die mitwirkenden Komödianten reformieren. Aus impropisierenden vielleicht sogar genialen Bühnen pagabunden wollte er ordentliche Schauspieler erziehen, die imftande find, sich dem Bühnenwert zu unterwerfen. Als Dramatiter scheut Birandello zwar nicht vor der groben Wirkung zurüd. Aber in jeinen beften Werken trifft er doch rein Menschliches, das ihnen inter­nationale Gültigkeit verschafft.

Seine Berte fonnte er selber erfinden. Seine Schauspieler find aber schon vorhandene Menschen mit einer jahrelangen fünft­lerischen, wenn auch vielleicht nur mit der Wanderschmiere zu­sammenhängenden Bergangenheit. Da war die Arbeit des Um modelns, die Inspiration schon schwieriger. Soffte es ihm wirklich gelungen fein, innerhalb eines Jahres seine italienischen Ro­mödianten so zu erziehen, daß sie sich von den Bagabundenimanieren wie von der Tradition freimachten und wirklich zu modernen, für jede Seele von 1925 erfreulichen Schauspielern wurden? Wir werden das zu beurteilen haben, wenn die Leute Briandellos in den nächsten Lagen am Staatstheater auftreten.

den auf die Denkschrift zurückkommen und sie einer gründlichen

Als Tagesordnung des Reichsparteitags wurde vorläufig feftürdigung unterziehen. gesetzt: 1. Das Wesen und die Aufgabe der deutschen Zentrums­ partei in der deutschen Bolitit; Referent: Reichskanzler a. D. marg. 2. Bericht der Reichstagsfrattion; Referent: Reichsfangler a. D. Fehrenbach.

Belastungen für Lüders.

LPA., Buchführung und Privatgeschäft.

Die geftrige Zeugenvernehmung im 22.- Prozeß endete mit schweren Belastungen des Angeklagten Lüders. Aus den Aussagen des Bantiers kreipe ging hervor, daß übers bei der Firma Kreipe, Albrecht u. Co. nicht nur ein Ronto hatte, sondern baß er auch bei dieser Firma in Schuld stand und im Gegenfas au allen anberen Kunden und zu der Praris teine 3injen zu zahlen brauchte. Lüders hat dafür die Firma, die bei der Börse nicht zugelassen war, bevorzugt. Das ist das Gegenteil von dem,

was Lüders bisher behauptet hatte.

Ebenso belastend verläuft die Bernehmung der Angestellten ber 22. Der Oberbuchhalter nennt Büders' Manipulationen im Fall PA. des Echappach Krebits eine glatte Berimleierung bes wahren Sachverhalts. Die Dame, die von übers mit ben Kaffengeschäften betraut wurde, muß zugeben, daß sie feine ge lernte Bantbeamtin fei und noch nicht einmal gemußt habe, baß für tägliches Gelb Depots gestellt werden mußten. Ein weiterer 3euge, Bantbeamter, fagt aus, daß erst auf Anordnung übers' von der 2. Rrebite ohne Dedung gegeben wurden.

Am schwerwiegendsten waren die Angaben des Bantprofuriffen der LPA., die auch den Angeklagten Nehring mit be lafteten. Der Zeuge erflärte u. a., die von dem Angeklagten Lüders eingeleiteten, nicht fagungsmäßigen Geschäfte hätten ihn, ben 3eugen,

Jmmer neue Verhaftungen. Ehrhardt- Offiziere in den Fememordskandal verwickelt. Korrespondenz BS. melbet:

Wie wir erfahren, sind gestern von der Polizei weitere Merhaftungen vorgenommen worden, und zwar hat man Ber­fönlichfetten inhaftiert, bie feinerzeit zu dem Kreis bes Ober leutnants o. Senden gehörten. So ist zunächst ein gewiffer Guttnecht in Haft genommen worden, der sich in Mecklenburg aufhielt und der früher zum Regiment Senden gehörte. Ob Gut­fnecht in direkter Berbindung zu den Femeleuten gestanden hat, ist allerdings noch nicht ermittelt worden.

Weiter ist Oberleutnant Ebersbach festgenommen, der auch unter dem Ramen Graffunder eine Rolle gespielt hat. Ebers. bach wird beschuldigt, daß er im Oftober 1923 ein Attentat auf General v. Geedt geplant habe, bas sehr forgfältig vot. bereitet gewefen fet, das aber nicht ausgeführt wurde, weil die Teilnehmer an diesem Unternehmen es im legten Augenblic vor­30gen, aus Berlin gu perschwinden.

Wie aus Schwerin gemeldet wird, hat die dortige Staats. anwaltschaft am verftoffenen Sonnabend mehrere Personen verhaftet, die ebenfalls im Berbacht stehen, um die von Ober­leutnant Schulz geleitete Feme gewußt zu haben.

Wir erfahren hierzu noch, daß der verhaftete Ebersbach als Offizier früher dem Wachregiment Berlin angehört hat und vorbem in der Brigade Ehrhardt Dienst getan hatte.

Guttnecht ist ebenfalls Ehrhardt Offizier ge mesen und hat während der oberschlesischen Aufstände das Freikorps Gleimis befehligt.

Barieténummer: Nationalbühne". Die humoristischen Gestalten, I flage Dermeifen. Mit der Borbereitung von Ausstellungen werden die vor etwa zwei Wochen unter der Firma Rationalbühne" mit die wirtschaftlichen Berbände fich, someit wie Berhandlungen mit einem ebenso schwülstigen wie dilettantischen Kunft" gewäsch die den Behörden und Privaten wegen Beschaffung von Räumen und 3werchfelle threr Mitmenschen in Schwingung verfeßten, machen Geldmitteln in Frage tommen, jehr nachdrücklich befaffen, dagegen immer noch von sich reben. Nachdem den fragwürdigen Bätern jeder Ginmischung in die fünstlerische Ausgestaltung der Aus dieser noch fragwürdigeren Reflameinstitution der Deutschnationalen ftellungen und in funstpolitische Dinge sich fireng enthalten. Boltspartei jene Künstler, mit deren Namen sie ihre Gründung ach fo gern schmüden wollten, in nicht mißzuverstehender Weise ben Rücken gedreht hatten, dachte man, daß das tägliche Unter Drudpapier ist gebuldig und noch sind anscheinend die gepumpten nehmen endgültig in die Bersenkung verschwunden fei. Weit gefehlt! nehmen endgültig in die Versenfung verschwunden sei. Weit gefehlt! Taufenbmartscheine der Hintermänner nicht völlig Derbraucht. Gestern fonnte man erneut ein Blafat der unentwegten Gründer bewundern, das reichlich mysteriös von einem geheimnisvollen 3u. famunenbruch ber erwähnten und mißbrauchten Künstler berichtet, die irgendwelchen finsteren Mächten erlegen wären. Das, jo fagt das Blafat, sei ein vollgültiger Beweis für die Griftenzberechtigung des arischen möchte gern- Theaters. Schließlich wird aufgefordert, der imaginären Gründung unentwegt Treue zu halten. Soweit der pußige Klagegefang. Sollten sich die Herren Gründer nicht besser nach aussichtsreichen Rabarettengagements umsehen? Die nötige Bortion Komit dazu hätten sie ihren Publitationen nach schon.

Zu

Englische Lehrer und der Friedensgebante. Die englische " Nationale Lehrervereinigung" hat die Absicht, eine internationale Lehrertonferenz einzuberufen, um in allen Schulen den Unterricht Schülern lebendig macht. Den Schülern soll das Furchtbare des so zu gestalten, daß er die Ideale des Bölterbundsgebantens den Strieges vor Augen gestellt und die Schönheit einer Welt bes Friedens gezeigt werden. Es gilt, so meinen die englischen Lehrer, Dor allem den Geschichtsunterricht umzustellen und auf den Wert der Friedensgüter der Kunst, der Wissenschaft, der Wirtschaft hin zuweisen, die alle ber Krieg zerstört. Man muß dem Blan der Nationalen Lehrerunion" Englands den besten Erfolg wünschen, bamit eine neue Generation des Menschengeschlechts ein anderes Weltideal gewinnt, als es früher in den Schulen gezeigt wurde!

Keifchrifftafeln aus dem alten Babylon . Auf ber Stätte ber altbabylonischen Stadt Kisch wurden bei den legten englischen Aus­grabungen zahlreiche Keilschrifttafeln gefunden, deren Entzifferung Stadt Harfagfalamma ermöglicht hat. Eine der Tafeln enthält ein bie Auffindung der schon seit langer Beit gesuchten altbabylonischen aftronomisches Dokument, das ben geschichtlichen Nachweis liefert, daß die Geschichte des alten Babylon bis mindestens 3000 Jahre vor Chriftus zurüdreicht.

Gerhart Hauptmann hat seinen Vortrag im Herrenbaus, der am 7. DL tober stattfinden sollte, aus gesundheitlichen Rüdfichten absagen müssen.

Mody Impefoven bringt in ihrer Tanz- Matinee am 11. Dfiober im Metropol- beater unter anderem folgendes Brogramm: Crebo, Gloria, Blume", Bas ihr wollt" usw. ubilate au Mufit von J. S.Bach ; Andante grazioso zu Mufil von Mozart ; Das Märchen zu Mufit von Schumann; Das Leben der

Berliner Theater. Freitag, den 16. Oftober, beginnt unter Zeitung bes Gründers und Sauptregiffeurs Wladimir Nemirowitsch- Dantfchento bas berühmte Ensemble sein hiesiges Gastspiel vor Antritt seiner Amerifareise

Gastspiel bes Mostaner Künstler- Theaters( Musikalische Bühne) im

Der Reichswirtschaftsverband bilbenber Künstler Deutschlands hielt Jahrestagung des Reichswirtschaftsverbandes bildender Künffler. feine diesjährige Tagung vom 2. bis 4. Oftober in Hamburg ab. Aus allen Teilen des Reiches waren Abgesandte in sehr großer Baht erschienen. Ein Bertreter des Hamburgischen Senates be grüßte die Künstler und gab die dankbar aufgenommene Erklärung ab, daß der Senat eine namhafte Summe zur Förderung von Kunst und Künstlern in den regelmäßigen Haushalt eingestellt habe. Bro­feffor Richard Mener, der Leiter der Staatlichen Hamburgischen Kunstgewerbeakademie, forderte den Verband auf, von den Ber­waltungen der übrigen Großstädte einen ähnlichen Entschluß zu er unerheblichen Prozentsaz der Gesamteinnahme für fünstlerische bitten, und verwies auf Schleswig- Holstein , das dauernd einen nicht 8wede Derwendet. Die Berhandlungen beschäftigten sich dann mit der Atelierfrage und ihrer oft erstaunlich unsozialen Behandlung burch manche Magiftrate, die nicht nur teine Ateliers errichten, sondern die vorhandenen anderen Zweden anheimfallen laffen. Der Fortfall der Frachtermäßigung bei Ausstellungen erschwert die Arbeit der Künstler ungemein, die außerdem von manchen Aus­stellungsspediteuren in unmäßiger Beise ausgebeutet werden. Man betämpft zum Teil mit gutem Erfolg den unfozialen Runithandel, Geographischen Geſellſchaft in Breslau eingeladen worden, einige Borlelungen ber den Rünstlern oft unberechenbaren Schaden zufügt. Der Ber bandsinditus, Rechtsanwalt Rodlin, berichtete über Rechtsschutz und Steuerfragen. Der Synditus des Münchener Gaues, Dr. Dieß, forderte mit Zustimmung aller Delegierten die Gleichstellung der Werke der bildenden Kunst mit denen der Literatur und Tonkunft in bezug auf die gesegliche Schußfrift und den Schutz von Werfen der Graphit für 10 Jahre nach ihrer Beröffentlichung, unbeschadet der Schußbauer nach dem Tode des Urhebers. Endlich wurde verlangt, baß wieder die Staatsanwälte, wie es bis vor kurzem gefehlich gewährleistet war, von Amts wegen Strafverfolgungen megen Ber letzungen des Urheberrechtes aufnehmen müssen, statt daß sie, wie es neuerdings geschieht, die Geschädigten auf den teuren Weg der Zivil.

Prof. Tolmatfchew, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften ift bom preußischen Meteoreologischen Inftitut in Berlin und von der über die Ergebnisse der von ihm geleiteten Expedition nach Nowaja Semije und nach der Insel Kolgujem zu halten.

wiftischen Umwälzung war in sämtlichen Schulen böherer Ordnung auf ben Gründung eines franzöfifchen Inffituts in Mostan. Seit der bolle gefamten Gebiet bes Sowjetbundes der Unterricht nur in einer einziges remdsprache obligatorisch und zwar in der deutschen . Jetzt hat bai Bildungskommissariat die Erlaubnis zur Gründung eines befonderen In ftituts für franzöfifche Sprache und Literatur in Moskau erteilt.

Efflands Kriegsgeschichte. Die franzöfliche Regierung hat sich an die estnische mit ber Bitte gewandt, ihr alle Dokumente über die Striegs, unl Nachfriegsgeschichte, melde Eiland betreffen, zur Berfügung zu stellen, be bie Herausgabe eines Bertes über die Geschichte des Weltkrieges und be ersten Nachfriegsjahre geplant ift.