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Unsere Wählerversammlungen.

Zu dem Bericht über unsere gestern abgehaltenen Wählerver­fammlungen tragen wir noch folgende Veranstaltungen nach:

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In der Versammlung des Bezirks Mitte , die in den Musiker­sälen tagte und die von den Wählern und Wählerinnen außerordent­lich start besucht war, so daß viele später Kommende umtehren mußten, sprach zunächst Genosse Scheidemann , bei seinem Er­fcheinen lebhaft begrüßt. Er gab einen historischen Ueberblick und erinnerte daran, daß vor Jahrzehnten, als die Partei das erstemal fich mit eigenen Kandidaten an der Stadtverordnetenwahl beteiligte, fidh feineswegs alle Genossen über die Bedeutung der Wahl einig maren. Heute denkt niemand mehr daran, den Bürgerlichen das Feld zu überlassen. Nachdem Scheidemann näher auf die politische Lage eingegangen war, forderte er unter lebhaftem Beifall die An­mejenden auf, bei der bevorstehenden Stadtverordnetenwahl ihre Pflicht zu erfüllen, indem sie nur den sozialdemokratischen Kandidaten ihre Stimme geben. Stadtverordneter Ge­nosse Wendt ging mit den Parteien rechts und links von uns im Rathouse scharf ins Gericht. Die Bersammlung war ein verheizungs­voller Auftakt unserer Wahlarbeit im Herzen Berlins . Die Ge nossen des Prenzlauer Bergs hatten in der Oberrealschule in der Pasteurstraße ihre Wählerversammlung neranstaltet. Langtags­abgeordneter Genosse Meyer hielt ein Referat über die neue ,, Zoll­politik und die Steuergefeßgebung". Der Vortrag des Genossen Dr. Weinberg, der für die Wahrung der sozialen Intereffen der Groß- Berliner Bevölkerung in der Stadtverwaltung sprach, fand den lebhaften Beifall der Versammlung. Der Gefangverein Brenz lauer Berg umrahmte die Kundgebung wirkungsvoll mit gefanglichen Darbietungen. Die glänzend besuchte Bersammlung in Char­ lottenburg nahm mit lebhaftem Beifall das Referat des Ge­noffen Liedtte entgegen, der die Bedeutung der bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen behandelte. Er geißelte scharf das Ver­halten der Deutschnationalen und der Volkspartei, wobei er daran erinnerte, was diese beiden Wolfs" parteien während der letzten Wahlen versprochen und später nicht gehalten haben. Genoffin Stadtverordnete Ried ger behandelte die fulturellen Aufgaben der Stadtgemeinde und fand die lebhafte Zustimmung der Versammlung. Während der Rede erschienen plöglich im Saal eine Anzahl junger Bürschchen vom Roten Fronttämpfer bund. Ihr ganzes Auftreten ließ erkennen, daß fie es auf eine Bersammlungsstörung abgesehen hatten. Durch das energische Gin greifen unserer Genossen fonnte das jedoch vereitelt werden. Borfall war eine treffende Illustration zu dem plumpen Anbiede­rungsverfuch, den die Kommunisten aus Anlaß der Stadtverordneten­mahlen bei uns gemacht hatten. Als letzter Redner sprach noch Ge­noffe Scheidemann. In Reinidendorf Ost hatte Genosse Aufhäuser das politische Referat übernommen. Der Beifall, den er erntete, bewies, daß die Sozialdemokratie hier im Norden Berlins an führender Stelle steht. Das mußte auch ein Trupp Kommunisten erfahren, der vor dem Lokal die Verfamm­lungsteilnehmer belästigte. Die Genossen Robert Schmidt und Friz Brolat geißelten in der Wählerversammlung in Pantow die gewissenlose Stellungnahme der Rechtsparteien im Stadtparla­ment und in der großen Bolitif. Besonders Brolat wies darauf hin, wie gerade die Sozialdemokratie im Rathaus die vorwärts­drängende Führerin bei der Fürsorge, der allgemeinen Wohlfahrt, der Vertretung der Mieterinteressen und nicht zuletzt bei den städtischen Werten gewesen ist. Großer Beifall dankte den Rednern und ein hoh auf die Sozialdemokratie beschloß die Kund­gebung. Zahlreich war die Zuhörerschaft, die in Marien dorf die Borträge der Genossen Lüdemann und latau an. hörte. Der Versammlungsleiter gab einige bisher nicht befannte Einzelheiten über den Kassenraub im Bezirk Tempelhof zum besten und forderte die Zuhörer auf, am heutigen Abend in der Bezirksversammlung die Anklagen unserer Barteigenossen gegen die verantwortlichen Berfonen anzuhören. Das begeistert aufgenommene Hoch auf unsere Partei bewies das Einverständnis der An­wesenden mit unseren Zielen.

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Der Gutsbesitzer als Falschmünzer.

Der

Gewerkschaftsbewegung

Die AfA- Funktionäre gegen den Schiedsspruch.

Eine AfA- Funktionärversammlung nahm am Dienstag in den Arnimhallen" zu dem Schiedsspruch Stellung. Sie von Gott­furcht vertretene Auffassung des 3d2. ging dahin, den Schieds spruch nicht bedingungslos abzulehnen. Es sollte viel­mehr versucht merden, unbeschadet der ablehnenden Stellungnahme des Butab und DWV. durch nochmalige Verhandlungen mit dem BBMI. eine Berkürzung der bis zum 31. März 1926 festgesezten Laufzeit des Schiedsspruches durchzusetzen. Diese Stellungnahme wurde damit begründet, daß die Verhältnisse inner­halb des 3d2. anders gelagert find als in den beiden anderen dem 2f2- Metallfartell angeschlossenen Verbänden und daß für die Grup pen 1 und 2, denen eigentlich die meisten vom 3dA. erfaßten An­gestellten angehören, eine menn auch nicht erhebliche Zulage in Frage tomme.

Nachdem noch Günther pom Butab und Rothe vom DWB. die ablehnende Stellungnahme ihrer Berbände begründet hatten, fegte eine eingehende Distusfion ein Fast sämtliche Diskussionsredner aller drei Verbände wandten sich mit aller Schärfe gegen die Annahme des Schiedsspruches, der nicht nur durch seine lange Geltungsbauer, sondern auch wegen der minimalen Gehaltserhöhung der Gruppen 1 und 2 und der tatsächlichen Verminderung der Gehälter in Gruppe 3 und 4 unannehmbar sei. Die im Anschluß an die Diskussion vorgenommene organisationsweise Abstimmung ergab die Ablehnung des Schiedsspruches bei den 36A.- Funktionären gegen eine schwache Minderheit, bei den Butab­und DWB. Funktionären einstimmig. Die anläßlich der Ablehnung des Schiedsspruches notwendigen Beschlüsse werden von den drei Organisationen im engsten Einvernehmen miteinander gefaßt werden.

Aus der Berliner Zahlftelle der Fleischer.

Da der bisherige Bevollmächtigte Ben I die, Redaktion des Verbandsorgans übernimmt, war die Stelle des Bevollmächtigten für Groß- Berlin neu zu besetzen. In der außerordentlichen General­versammlung vom 8. Geptember war der bisherige zweite Bevollmächtigte Schulz einstimmig zum 1. Bevoll mächtigten gewählt. Der größte Teil der Mitglieder der Ortsgruppe Berlin des Zentralverbandes steht jedoch der kom- munistischen Partei nahe, und Schulz lehnte daher die An­nahme des Boftens mit der Motivierung ab, daß die kommuni stische Richtung auch den Bevollmächtigten stellen müsse.

In der außerordentlichen Generalversammlung am Dienstag in Bökers Festsälen wurde nach sehr heftiger Debatte der Rom­munist Loos zum Bevollmächtigten gewählt. Es ist bemerkenswert, daß von 1000 Stimmberechtigten, die in der Versammlung anwesend waren, 450 ihre Stimme ab. gegeben haben. Bon diefen 450 Stimmen erhielt Loos 259 Stimmen. Es scheint also, als ob felbst die meisten tom munistischen Mitglieder start bezweifeln, daß Loos als Bevollmächtigter der richtige Mann ist.

Beendete Lohnbewegung in der Seifenindustrie.

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Montag abend im Gewerkschaftshaus berichtete Karl Boch vom In einer Bersammlung der Seifenarbeiter Groß- Berlins am Fabritarbeiterverband über die Lohnverhandlungen und erklärte einleitend, daß bei allen Berhandlungen in legter Zeit die Arbeit­miesen. Die Arbeiterschaft hat bis heute von einem Preisabbau geber stets auf den bevorstehenden Preis abbau" hin­nichts gemerkt. Die Arbeitgeber der Seifenindustrie haben die Ber­handlungen lange hingezogen. Die erste Berhandlung verlief völlig resultatlos, und im Bezirksschlichtungsausschus fam fein Sprud zustande. Die Zentralschlichtungsstelle wies ebenfalls auf eine Breis­fenfungsaftion hin und empfahl mit Rücksicht darauf eine bezirkliche Die Nürnberger Kriminalpolizei entdeckte in diefen Tagen auf halten der Arbeitgeber vor fich gehen sollte, war der Arbeiterschaft Berständigung. Bie diese Verständigung bei dem hartnädigen Ber­einem Gut in der Nähe von Rupprechtstegen bei hers schleierhaft. Die Berhandlungen vor dem 3SA am 1. Oktober brud eine vollkommen modern eingerichtete Falschmünzer führten zu einem Schiedsspruch, worin der Lohn der männ­wertstätte mit Kraftanlage. Alle einschlägigen Maschinen lichen Arbeiter auf 71 Bf. pro Stunde festgesetzt wurde. maren vorhanden, ebenso verschiedene Stempel zur Anfertigung von Stüden zu 50- Rentenpfennig und 2 und 3- Mart. Es wurde feft. Lohnbewegungen eine gute gewerffchaftlich organisierte Arbeiter gestellt, daß der Gutsbesiger mit seinem Kraftwagenführer und mit Hilfe weiterer Bersonen in wochenlanger Arbeit die Maschaft vorhanden sein muß. Alle Arbeiterinnen und Arbeiter müß schinen montiert und schon eine Menge 50- Pfennigftüde geprägt ten aber ihr Augenmert darauf richten, daß die in der Industrie hatte. Die Prägung der 3- Marfstücke war nicht gelungen. Nach fach- werden. Eine dementsprechende Entschließung fand einstimmige An­noch Unorganisierten dem Verbande der Fabritarbeiter zugeführt männischem Gutachten wäre der Besitzer diefer Faljchmünzermerf­stätte in der Lage gewesen, täglich bis zu 25 000 Stüd Falschstücke herzustellen. Es wurden Falschstücke gefunden. Die Untersuchung wird ergeben, ob und inwieweit bereits Falschstücke in den Verkehr gebracht worden sind. Die Festnahme der Täter verhinderte die Aus­führung der in großem Stil vorbereiteten Falschmünzerei. Außer dem Gutsbesizer wurden ein Graveur aus Augsburg , bei dem die Polizei acht Gipsmodelle beschlagnahmt hatte, und der Berwalter

des Gutshofes in Haft genommen.

Zum Freispruch Rotstocks.

Wien , 6. Oftober( Eigener Drahtbericht). Zum Freispruch des röltischen Mörders des Schriftstellers Bettaner schreibt die Biener Arbeiter- Zeitung ": Wenn Rotstock wahnsinnig ist, so ist er ein feltfamer Bortführer der Böllischen, die ihn zu einem Heros pro­flamiert haben. Ift er aber nicht irrsinnig, so ist der Bursche, der mordet und mit einer feigen Komödie die Verantwortung per­fcugnet, ein noch seltsamerer Held. Entweder wahnsinnig oder ver­fammen. Die Hafenkreuzler, die ihn hervorgebracht, die Chriftlich. fozialen, die ihn gepriesen haben, mögen sich aussuchen, was thnen als Helbentum mehr willkommen ist."

Das englische Luftschiff R. 33, das vor sechs Monaten bei einem Sturm schweren Schaden gelitten hatte und inzwischen wiederher gestellt worden ist, überflog auf seiner Probefahrt London und landete nach neunzehnftündiger Fahrt ohne Unfall in Bulham. Die Leistung des Luftschiffs wird amtlich für vollkommen befriedigend

erflärt.

Segelflugreford eines deutschen Fliegers. Der deutsche Flug­zeugführer Ferdinand Scholz hat bei einem internationalen Bett­fliegen in Feodoffia( Krim ) mit 12 Stunden 6 minuten 22 Gefunden den Weltreford im Gleitfluge geschlagen. Er hätte sich noch länger in der Luft gehalten, doch wurde er durch die einbrechende Dunkelheit zur Landung gezwungen.

Berliner Elektriker­

Boch wies darauf hin, daß zur erfolgreichen Führung von

nahme.

Sozialpolitische Kundgebung der Angestelltenjngend.

Der Zentralverband der Angestellten hatte am Freitag zu einer im Plenarsizungssaale des Reichswirtschaftsrates stattfindenben Kundebung eingeladen. Nach einem Prolog und Borien der Er öffnung und Begrüßung sprach Jugendsekretär Balter ich bach über: Jugend in Not was ist zu tun?" Nach einem histo­rischen Rückblid über Jugendausbeutung und Jugendschutz gab er feiner ernsten Sorge um die erwerbstätige Jugend von heute Aus­drud. Die Jahre des Krieges und der Inflation und auch die der Kapitalvertnappung hinterließen ihre furchtbaren Spuren. Unge­heure Berbreitung der Tuberkulose, der Rachitis und Herzneurose. Dazu kommt die geistige Not der Jugend, eine moralische Berwil­derung, hervorgerufen durch wirtschaftliche und seelische Depreffio. nen. Die unterernährte, tranfe, zurüdgebliebene Jugend beiderlei Geschlechts wird mehr und mehr von den Unternehmern ausgenutzt. Bahllos sind die Fälle der Lehrlingsausbeutung, ja auch der Lehr­lingsschinderei. Auch die Lehrlingszüchterei floriert wieder. Dieser Jugend müffen alle intereffierten Rreise beistehen und der starte Bille aller Angestellten die Mißstände beseitigen helfen. Nach dem gutdurchdachten und gründlichen Vortrag wurde einstimmig eine längere Entschließung im Sinne des Vortrags angenommen. Dr. Begscheiber über: Was fordern wir vom fommenden Nach Eschbach sprach die Genoffin Landtagsabgeordnete Frau Berufsausbildungsgeseh?" Aeußerste Besorgnis sei am Platz, denn wie der Entwurf des Reichsschulgefeges beweist, fann man auch hier von der reaktionären Regierung alles, nur nichts gutes, erwarten. Bom Arbeitsministerium ist die schleunigste Herausgabe eines Ent­murfs zu fordern. Die Sozialdemokratische Partei hat schon längst ihre sozialen Forderungen zu einem Entwurf aufgestellt, dessen Gefezwerdung fie zum 1. April 1926 fordert. Einer hierzu ein­ftimmig angenommenen Entschließung entnehmen wir folgendes:

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Zur Sicherstellung einer guten praktischen Berufsausbildung fordern wir: 1. Das Recht der Lehrlingsausbildung darf nur Betrieben erteilt werden, die in sachlicher und personeller Beziehung eine umfassende Berufsausbildung ermöglichen; 2. die Lehrstellenvermittlung hat ausschließlich durch öffent liche Einrichtungen zu erfolgen, die in engster Berbindung mit der öffentlichen Berufsberatung stehen müssen; 3. die öffentliche Be ratungsstelle hat zu prüfen, ob sich der Bewerber für den erwählten faufmännischen Beruf eignet; 4. der Lehrvertrag muß schriftlich abgeschlossen merden; die Lehrzeit darf höch­stens drei Jahre betragen; 5. das Gesetz hat zwingende Vor schriften über die Grundsäge der Bezahlung zu enthalten; 6. die Durchführung und Ueberwachung des Lehrlingsschußes und der Lehrlingsausbildung ist unter Heranziehung der Handels- und Gewerbeaufsichtsbeamten besonderen öffentlich- rechtlichen Organen unter maßgebender Mitwirkung der Angestellten zu übertragen. Diese haben auch Bestimmungen über das Verhältnis der Zahl der Lehrlinge zu jener der Gehilfen sowie Vorschriften über die Mindestentschädigung zu erlaffen. Soweit diese Fragen durch Tarifvertrag geregelt find, gelten diese Bestimmungen nur dann, wenn sie nicht ungünstiger find.

In einem Schlußwort gab Hans Gottfurcht der Erwars tung Ausdrud, daß überall die Angestellten sich über ihre Klassen. lage flar werden. Er wandte sich scharf gegen die rechtsstehende Propaganda der Lehrkräfte in den Berufsschulen und forderte die Anwesenden auf, in organisatorischer Gemeinschaft und Bereinigung der jugendlichen Maffen dem Ziele zuzuftreben.

Wie die Bergarbeiter provoziert werden.

Das Schindludertreiben in Niederschlesien . Breslau , 7. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) ( Eigener Drahtbericht.) Die nieder­Schlesischen Steinkohlengruben haben sich zu einer schweren Brovo tation ihrer gesamten Arbeiterschaft hinreißen lassen. Zum Protest gegen die Verbindlichkeitserklärung einer durch Schiedsspruch be­willigten 7prozentigen Lohnerhöhung ftellten fie am Dienstag ihrer ganzen Belegschaft. insgesamt etwa 30 000 Bergarbeitern, die Kündi gung zu. Die Verwaltungen erklären gleichzeitig, daß sie zur Zu­rüdnahme der Kündigung bereit feien, falls die Arbeiter auf die zuerfannte Lohnerhöhung ver. zichten. Diefer provozierende Schritt der Bergherrn muß gleich zeitig als eine eigenartige Begrüßung des Ost ausschusses bes Preußischen Landtages angesehen werden, der in Gebiet den nächsten Tagen in das Waldenburger tommt, um dort die möglichen Staatshilfsmaßnahmen zu prüfen. Bon den bisherigen Maßnahmen des Reiches und des Staates zur Erleichterung der Schwierigkeiten des Waldenburger Bezirkes, die allerdings nicht sehr umfangreich waren, und ebenso von den Egtraprofiten der Waldenburger Bergherren durch die Ausschaltung der ostoberschlesischen Kohle infolge des deutsch - polnischen Zollfrieges jollen die Arbeiter überhaupt feinen Borteil haben. Der Oftausschuß wird daher auch die Hilfsmaß­nahmen genau zu prüfen haben, die er dem Waldenburger Bergbau zuzuwenden gedentt, damit nicht auch da einseitige neue Bor­teile für die Unternehmer ohne Nußen für die schwer notleidende Arbeiterschaft dieses Hungergebietes entstehen. Darüber hinaus wird geprüft werden müssen, wie eine derartige Berhöhnung der rechtsverbindlichen Maßnahmen des Reichsarbeitsministeriums durch Zwangseingriff von Staat oder Reich gegen solche leichtfertige Stillegungen und Entlassungen verhindert

werden kann.

Volks- und Gewerkschaftshäuser.

gemeinschaft der Bolts- und Gewerkschaftshäuser". Bor einiger Zeit tagte in Halle a. d. E. die Arbeits Die Tagung treter des AD G B. besucht. Der Vorsitzende der Arbeitsgemein war von 86 Delegierten aus 55 Orten und einem Ber. fchaft Genoffe Odenthal , Hamburg , berichtete zunächst über die Aufgaben und Pflichten der Arbeitsgemeinschaft, wobei er lebhaft häusern bisher erft 22 regelmäßig Beitrag zahlen. Dringend bedauerte, daß von rund 115 Bolfs- und Gewerkschafts­

warnte er vor der Neugründung von Gewerkschaftshäusern im jezigen Zeitpunft, zumal von der jezigen Reichsregierung die An erfennung der Gemeinnüßigkeit nicht zu erhoffen sei. Ueber wirt­sprache wurde darauf hingewiesen, daß die Boltshäuser start unter schaftliche Betriebsführung sprach Genosse Bidlein. In der Ause den Treibereien der RP D. leiden. Aufgabe der Geschäfts. leitungen müſſe es sein,

Notstandsfpeifungen für Streifende und Arbeitsloje

einzurichten. Beschlossen wurde, alle zwei Jahre Konferenzen der Arbeits gemeinschaft stattfinden zu laffen, ein engstes Gegenseitigkeitsver hältnis mit dem ADGB. , dem AFA- Bund und dem ADB. herbeizu führen und ein eigenes Blatt herauszugeben. Ueber Die Anti­alfoholbewegung und ihre Folgen sprach der Vorsitzende des ( Berlin ), der vor den llebertreibungen der an sich guten Bewegung. Lebensmittel- und Getränkearbeiterverbandes, Genosse Tröger die auch in den Gewerkschafts- und Volkshäusern unterstützt werde, warnte. In einer Entschließung wird erklärt, daß Mißbräuchen des Alkoholgenuffes, insbesondere durch Berabreichung von Alkohol an Jugendliche, entschieden entgegenzutreten sei. Jedoch wendet sich die Entschließung gegen eine Trodenlegung Deutschlands nach amerikanischem Muster, hält aber eine gefeßliche Regelung der Er teilung von Schanffonzeffionen für erforderlich. Einstimmig wurde beschlossen, die im Jahre 1926 in Düffeldorf stattfindende Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen mit Ma­terial zu beschicken. In den Borstand wurden die Genoffen Oben. thal( Hamburg ), Bidlein( Leipzig ), Hennig( Altenburg ), Bickerobt ( Hannover ) und Rasch( Breslau ) gewählt.

Das Afl- Ortskartell teilt mit, daß morgen, Donnerstag, abends 7,50 Uhr, das Vorstandsmitglied Benno Marr Dom Berliner Rundfunk spricht über die deutsche An­Allgemeinen Berband der Deutschen Bantangestellten durch den gestellten bewegung".

Baugewerksbund. Achtung Rohrer! Morgen, Donnerstag abend 7 Uhr Rohrer­verfantmlung in Gemertfchaftshaus, Gaal 5. Bericht von den legten Lohnverhand lungen. Wir erfuchen alle Kollegen, vollzählig zu erscheinen. Die Gruppenleitung. Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter : Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Csorn; Feuilleton: 9. 8. Döscher; Lotales und Gonftiges: Fri Rarstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin : Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlaasanstalt Baul Ginger u. Co.. Berlin S. 68. Lindenstraße 8.

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