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Die Wählerin" liegt auf den Abholestellen

Aepfel   auf der Spree  .

Es ist turz nach 7 Uhr morgens und noch hängt der Himmel voll dichter Nebelschwaden. Von der Weidendammerbrüde her beginnt merklich, von Minute zu Minute der stärker werdende Ver­tehr und das Jagen und Hasten. Nur über dem Wasser liegt noch tiefes Schweigen und leicht fräufeln sich die Wellen in dem schwachen Morgenwinde. Da naht pruftend und dampfend ein fleiner Schlepper, zieht einen riesigen Kahn hinter sich her. Er legt an. Schon einige Kähne haben an der hohen Uferböschung Quartier aufgeschlagen und ein vorsichtiges Manövrieren beginnt. Bald liegt der Neuling friedlich neben den anderen Holzfähnen. Lufen werden von fräftigen Männerhänden geöffnet und Rörbe voll föstlicher Aepfel und Birnen tommen ans Tageslicht. Die alljährlich zur Oftoberzeit in Berlin   erscheinenden Aleppeltähne" find angelangt und haben an den Ufern der Spree  , an der Weidendamm­

brüde und am Kupfergraben ihr Domizil aufgeschlagen. Bier volle Tage hat der Dampfer für die weite Strecke von etwa 450 Kilometern gebraucht, um von Nordböhmen   die Elbe hinab bis zum Plauer Kanal, burch Havel   und Spree die toftbare Last nach Berlin   zu transportieren. Etwa 80 000 Zentner, manchmal find es sogar bis 100 000, vermag der Holztasten je nach seiner Größe aufzunehmen. Hier lagert das Obst troden und luftig in großen Räumen je nach der Qualität. Saftige Birnen, Williams, Salander und Kaiserfronen. Dort in bunter Folge appetitlich aus­sehende Aepfel, die bekanntesten Sorten, darunter Goldparmänen, Bostops und Reinetten. Schon nahen Fuhrwerte, Last- und Hand­wagen der Groffisten und Straßenhändler, um die Früchte in Empfang zu nehmen. Und die Preise? Es sind so alle Qualitäten

das Auto steuerte, will teine Berührung beobachtet haben. Erst als der Wagen eine Strecke vorbei war, hörte er klirren und Krachen und beim Ummenden sah er, daß der Omnibus umgefippt war. Dr. Silberberg ließ gleich an der Bordschwelle halten und ging zur Unfallstelle, um den Verwundeten zu helfen. Erst 20 Minuten später tam Neumann herbei und behauptete, daß er gerammt worden sei. Der Zeuge bestritt auch, daß das Auto des Dr. Silber­berg infolge eines Zusammenstoßes habe halten müssen. Erst als er nach der Rückkehr von Dr. Silberberg den Motor wieder an­furbelte, zeigte die elektrische Beleuchtung wieder eine Störung, die schon früher vorhanden gewesen war. Dr. Silberberg ließ abstellen, und als er dann nochmals starten wollte, funktionierte infolge Kurz­schlusses der Motor nicht. Die Verhandlung wurde alsdann auf Donnerstag früh vertagt.

Wähler- kundgebungen

seines Gegenüber nicht viel, und der andere von ihm gar nichts. Durch Zeichen und Gebärden aber brachte es der Inder doch endlich dahin, daß der Fremde den Koffer wieder auspadte und alles auf den Tisch legte. Dann wollte er sich mit dem leeren Koffer empfehlen. Das schien dem Inder auch nicht richtig. Er suchte ihm beizubringen, daß es angebracht wäre, zu warten, bis die Wirtin wiederfomme. So hielt er den Eindringling hin, und unterdessen trafen die beiden Söhne der Wirtin ein. Diese führten eine etwas deutlichere Sprache, die der Fremde empfindlich zu fühlen bekam. Dann brachten sie den Mann nach der Polizei, die ihn als einen 32 Jahre alten arbeits- und wohnungslosen Mechaniter Georg Geese feststellte. Dem Ertappten fonnten bereits 6 Einbrüche, die er auf diese Art vorbereitet hatte, nachgewiesen werden.

Der teure Bubenkopf.

Zu den Berufen, die die Schwankungen der Mode auf das genauefte beachten müssen, gehört das Friseurgewerbe. Um mit Treuheiten aufzumarten, veranstaltete darum der Damenfriseur- und

heute, Donnerstag, den 8. Off., 7%, Uhr abends: Berückenmacher- Gehilfen- Verein im 300 einen Mode abend. Er

Lichtenrade  : Waldrestaurant Rohrmann. Baumschulenweg: Aula Lyzeum, Baumschulenstraße.

Redner: Hermes, Edardt, Lempert, Reimann. Freitag, den 9. Oftober, 7% Uhr abends: Oberschöneweide  : Mörners Blumengarten, Ostendstraße. Reinidendorf- Oft: Hauptstr. 51( Kleingärtner- und Siedler­versammlung). Redner: Wermuth, Wendt. Tagesordnung:

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bis zur guten Mittelforte vertreten, und der Zentner ab Rahn toftet» Der Rechtsfurs in Deutschland   und die Parteien! andere falsches Haar. Eigenes Haar bedeutete Bubentopf in allen

15 bis 45 Mart. Dieser ungewöhnlich hohe Preis, zu dem der Auf­schlag des Grossisten und Kleinhändlers hinzufommt, wird vielen den Genuß eines guten Apfels unmöglich machen. Natürlich foll wieder die schlechte Obsternte an der hohen Preisstellung schuld sein. Nordböhmen  , das Berlin   sonst mit billigem Obst versorgt, flagt über eine unter dem Durchschnitt stehende Mittelernte in Aepfeln  . An Birnen soll sogar nur der zehnte Teil der Vorjahrsernte ge­wonnen worden sein. Ob dem so ist, mag dahingestellt bleiben. Zentner auf Zentner verläßt den Kahn und oben stehen Schulkinder, um einige von den Angebufften" zu erhaschen.

Dein Religionsbekenntnis?

Die Frage nach dem Religionsbekenntnis ist durch die Reichsverfassung untersagt. Warum aber wird bei der Personenstandsaufnahme, die zum Zweck der Steuerveranlagung alljährlich im Herbst stattfindet, noch nach dem Religionsbekenntnis geforscht? Das erregt immer wieder Anstoß und Bedenten bei vielen der Haushaltungsvorstände, denen die Steuerbehörden die Haushaltungslisten zuschickt mit der Aufforderung, sich mit den vor­geschriebenen Angaben einzutragen. Die diesjährigen Listen sind den Haushaltungsvorständen gegen Ende September zugegangen und sollen in den nächsten Tagen zurüdgeliefert werden. Im Borwärts" ist schon mehrfach darauf hingewiesen worden, daß die Annahme, die Steuerbehörde dürfe nicht nach dem Religionsbetenntnis fragen, ein Irrtum ift. Gewiß, die Reichsverfassung untersagt diese Frage. Aber sie läßt eine Ausnahme da zu, wo aus bem Religions betenntnis fic Rechte und Pflichten ergeben Das gilt z. B. für die Reichssteuerveranlagung, weil sie zugleich als Grundlage für die Kirchensteuerveranlagung dient, soweit etwa noch eine Kirchensteuerpflicht besteht. Gewünscht wird, daß auch über ben Kirchenaustritt genaue Angaben gemacht werden. Wir empfehlen, diesen Wunsch zu erfüllen. Aus dem Kirchenaustritt ergibt sich ja der rechtliche Anspruch, zur Zahlung einer Kirchensteuer nicht mehr herangezogen zu werden. Wer die gewünschten Angaben nicht macht, fann es erleben, daß er trog längst vollzogenen Kirchenaustrittes noch mit einer Kirchensteuer­veranlagung belästigt wird und dann Einspruch erheben muß. Die Kirche hat immer noch das Borrecht, daß fie teine Mitgliederliste zu führen braucht und daß für fie Steuern sozusagen aufs Gerate wohl gefordert werden fönnen. Daß solche unberechtigten Kirchen­Steuerforderungen sogar troh gewissenhafter Lieferung der gefor derten Angaben immer wieder irrtümlich noch vorkommen, ist im Borwärts" an Beispielen oft genug gezeigt worden.

Das Autounglück am Lützowufer. Um den Zidzadkurs des Chauffeurs.

In dem Prozeß gegen den Kraftwagenführer Neumann und den praktischen Arzt Dr. Silberberg wurde zunächst in der Bernehmung Neumanns fortgefahren. Neumann be­streitet, daß die Bekundung einiger Zeugen, daß er sich auffällig und unvorsichtig im Fahren gezeigt habe und daß er im 3id3ad gefahren set, zutreffe. Alto hol getrunken habe er weber unmittelbar vor der Fahrt noch in den vorhergehenden Tagen. Das Gericht beschließt dann, eine Zeugin Beiersdorff heute zu laden, weil sie ausgesagt hat, sie habe wegen seines Bidzadfahrens mit Neumann einen Streit gehabt.

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Darauf wurde der zweite Angeklagte, der praktische Arzt Dr. Mag Silberberg, verantwortlich vernommen. Auf Be­fragen gibt er an, daß er erst seit November sein Auto selbst gefahren habe, nachdem er den Führerschein erhalten hatte. Bis zu dem Unfall sei ihm mit seinem Auto nie etwas passiert. Sein Chauffeur habe neben ihm gesessen. Zwischen der Bendlerbrücke und der Genthiner Straße habe er den Autoomnibus überholt, dabei aber ständig gehupt. Sein lints von ihm figender Chauffeur, der die Straße beffer übersah, habe ihm bejaht, daß die Straße frei sei. Die Ueberholung war vor der Genthiner Straße beendet. Auf Borhalt, daß nach den Untersuchungen seines Mercedes  - Wagens an diesem Beschädigungen des Sicherungsringes der Radkappe und des Trittbrettes festgestellt worden seien, erwiderte der Angeklagte, daß er von einer Berührung nichts gemerkt hätte. Es wäre mit der technischen Möglichkeit zu rechnen, daß, als sein Wagen fast vorbet war, der Autoomnibus hinter ihm eine Schwenfung nach rechts ge= macht hätte, so daß das linke Borderrad des Autoomnibusses an das Hinterrad seines Wagens angestoßen habe. Bei der Berneh mung der zahlreichen Insassen des Autoomni. busses  , der dicht besetzt war, tam zur Sprache, daß der Chauffeur sehr unerfahren war. Ueber die Fahrlässigkeit des Führers spricht fich eine Reihe von Zeugen sehr abfällig aus. Schon an der Pots damer Brücke wurde der Autoomnibus so scharf gebremst, daß die Fahrgäste durcheinandergerüttelt wurden. Man hatte den Eindruck, als ob da schon ein Unfall passiert sei. Nach dem Einbiegen in das Schöneberger Ufer fuhr der Autoomnibus in sehr schnellem Tempo und vielfach sehr dicht an der Bordschwelle. Der Wagen fuhr auch im 3idza d. Sehr ungünstig für den Autoomnibusfahrer äußerte sich ein Major R. Der Zidzadturs erweckte bei ihm das Gefühl, daß der Fahrer betrunten gewesen sei oder fahr untundig. Deshalb habe er die Absicht gehabt, an der Haltestelle Bendlerbrücke abzusteigen, weil er ein Unglüd befürchtete. Der Wagen habe aber nur so turze Zeit dort gehalten, daß er nicht zum Absteigen tam. Gleich hinterher passierte das Unglück. Der Beuge selbst wurde schwer verlegt und hat jezt noch an den Folgen zu leiden, so daß er vor Gericht nicht erscheinen fonnte, sondern tommiffarisch vernommen worden ist. Auch der Kraftwagenführer bes Dr, Silberberg, der neben biefem faß, während der Angeflagte

Warum muß Berlin   am 25. Oktober fozialdemokratisch wählen?"

Wiederauftauchen des vermißten Chauffeurs.

Das ganze eine Geschichte mit Alkohol?

war nur im fleinen Rahmen gedacht, aber die Beteiligung. war eine Berartig große, daß vorerst nicht einmal die Frifierspiegel aus­reichten. Als diese in genügender Anzahl zur Stelle geschafft waren, traten 42 Ronturrenten in den Wettbewerb. Sie alle hatten Köpfe vor sich, mit denen, Dom Friseurstandpunkt aus- etwas zu machen war. Die in Frage kommenden Damen waren entweder vom Fach oder standen ihm doch sehr nahe, das sah man an der geschickten Handhabung der Utensilien und merkte man an ben wohlmeinenden Ratschlägen. Paris   befürwortet zurzeit den Bubenkopf mit Ersatzteilen. Was bringt Berlin  ? Um das zu sehen hatten sich sehr viele Zuschauer eingefunden, die in staunenswerter Ausdauer, wie die Mauern standen. Die Konkurrenz war in zwei Abteilungen geschieden, die eine frisierte eigenes, die möglichen Bariationen und zuweilen auch mit eigenartigem Haar­schmud. Bei den falschen Haaren sah man rote und weiße Perücken, von denen sogar eine ins Rote und eine andere ins Grüne spielte. Man gewahrte ganz raffinierte Farbenzusammen­ftellungen, zumal auch leider und Schmud mit den Frisuren harmonierten. Unter den Modellen war viel strahlende Jugend, darum war es eigentlich schade, daß manche im Gesicht fo furchtbar angestrichen waren. Alles in allem, der Bubentopi. macht sich schön, wenn er wohl gepflegt ist. Und da man ihn selbst ondulieren fann, tostet die Pflege leisten, spornte alle Frisierenden, ob sie nun echte oder falsche Haare verschönten, zu beachtenswerten Leistungen an und die Preisrichter hatten fein leichtes Amt. Die Prämiierung von Erfaßfrisuren findet erst als zusammengefaßtes Ergebnis von drei Modeabenden statt. Folglich suchte man unter den Bubiföpfen die schönsten aus, wobei der erste Preis Fräulein Weller zuerfannt wurde. In der Preisträgerliste folgten sodann Herr Willy Léfèvre, Herr Friz Jakob und Herr Bruno Gaditschte.

Die Mordkommission hat nunmehr durch Vernehmung eines Beugen festgestellt, daß der Kraftwagen des Chauffeurs Polczynsfield und abermals Geld. Der Wille im Fach etwas zu in der Nacht zum Montag von einem Manne entführt worden war, der als ein Kellner namens Federmann ermittelt und nach dem Polizeipräsidium gebracht wurde. Die Annahme, daß es sich wieder einmal um eine betrunkene Geschichte" handelt, scheint nicht ganz von der Hand zu weisen zu sein. Bolle Aufklärung ist bald zu erwarten.

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Die Jmpfgegner unter dem ,, Hammer". Unser in Nr. 462 mit dieser Ueberschrift veröffentlichter Bericht über eine Versammlung des Deutschen Reichsverbandes zur Betämpfung der Impfung"( Bezirk Groß Berlin) scheint Mitgliedern dieses Verbandes nicht gefallen zu haben. Wir meldeten darin, daß ein mit vierfachem Doftortitel sich schmückender Herr Hammer in seinem Vortrag über die Impffrage auch An griffe gegen die Krantentaffen vorbrachte, daß die Bersammlungsleiterin ihm für feine Ausführungen dankte und daß er in der daran sich fnüpfenden Aussprache sich auch noch in Be

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Federmann gibt zu daß er in der fraglichen Nacht angetrunken aus dem Kellerlofal gekommen sei und sich in das Auto gesetzt habe. Versehentlich müsse er dabei mit dem Fuß einen Hebel berührt haben, und da der Motor nicht abgestellt war, so setzte sich der Wagen sofort in Bewegung. Auf diese Weise kam er bis zum Landsberger   Plaz, wo der Motor versagte. Als er sah, daß die anderen Chauffeure auf fein tolles Fahren aufmerksam geworden waren, sprang er rasch vom Wagen und verbarg sich im Friedrichs. hain, Als er dann beobachtete, daß die Polizeibeamten das Auto in Obhut genommen hatten, beruhigte er sich damit und ging davon. Er versichert, daß er sich nur einen Spaß habe machen wollen und die Absicht des Diebstahls habe ihm völlig ferngelegen. In feiner Betruntenheit habe er sich gar nichts Böses gedacht. Gestern nachmittag gegen 5 Uhr tehrie nun auch der permißt gefchimpfungen gegen Abgeordnete erging, obwohl Abad wefene Kraftwagenführer Bolczynski in feine Woh nung in der Beuffelstraße zurüd. Der Mann, der am Sonntag mittag in beſter Gesundheit und in fast neuer Kleidung vom Hofe feines Arbeitgebers abfuhr, ist in einem Zustand, der auf eine Störung des feelischen Gleichgewichts schließen läßt. Bei seiner Bernehmung durch die Kommissare war aus ihm fein vernünftiges Wort herauszubekommen. Genaue Aufklärung über seinen Berbleib wird man erst befommen fönnen, wenn er sich von feinem Abenteuer so weit erholt hat, daß er eingehend befragt werden

tann.

Ein Inder als Diebesfänger. Schwierige Berständigung mit einem Einbredjer. Mit einem neuen Trid arbeitete in der letzten Zeit ein Ein­brecher, der unter merkwürdigen Umständen unschädlich gemacht

werden konnte.

Der Spezialist fundschaftete aus, wo in den Vormittagsftunden die Frau eines Mictors allein in der Wohnung zu fein Pflegte. Hier steckte er dann in den Briefkasten an der Woh nungstür einen Zettel, durch den der Wohnungsinhaber bei einer Strafe von 2 Mart aufgefordert wurde, sofort von dem zuständigen Bostamt eine Lagerfarte abzuholen. Hierauf legte er sich auf die Bauer, um abzuwarten, was geschehen werde. Fand die Frau den Bettel im Raften und ging fie aus, um der Aufforderung nachzu fommen, so öffnete der Aufpasser eiligst mit einem Nachschlüssel oder Dietrich und stahl, was er für mitnehmenswert hielt. So tam er auch jetzt wieder in eine Wohnung, die er für un­bewacht hielt. Er wußte nicht, daß ein Untermieter da mar, ein indischer Student, der von der Toilette aus hörte, daß sich jemand in der Wohnung zu schaffen machte. Er glaubte aber, daß es seine wirtin sei, weil er das Deffnen der Flutür gar nicht wahr genommen hatte. Als er nun das Zimmer betrat, sah er sich zu feiner größten Berwunderung einem fremden Manne gegenüber, der eifrig babei war, allerlei Sachen in einen ziemlich großen Hand­foffer zu paden. Der Einbrecher war nicht viel weniger verblüfft als der Inder. Es begann eine Unterhaltung, bei der Borte nur eine geringe Rolle spielten, denn der Inder verstand von dem Deutsch  

Das Rundfunkprogramm.

Donnerstag, den 8. Oktober.

Außer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-5.30 Uhr abends: Wilhelm Busch  . Rezitation: Charlotte Hagenbruch  . 535-6 Uhr abends: Beethoven  : Trio für zwei Oboen und englisch Horn, op. 87. Allegro moderato Adagio menuett Finale, Presto( Wilhelm Siegesmund, Karl Heinz Müller, Adolf Fritze). 7 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bil­dungskurse). Abteilung Technik. Geh.- Rat Klingenberg: Die Technik des Güterumschlags". 7.25 Uhr abends: Prof. Sandkuhl: Die jury freie Kunstschau im Berliner   Kunstleben". 7.50 Uhr abends: Benno Marx: Die deutsche Angestelltenbewegung". 8.30 Uhr abends: Konzert. 1. a) Tschaikowsky  : Alles ist schlafen gegangen ,, Arie aus der Oper Pique Dame  ", b) Mascagni  : Als Euer Sohn, Arie aus der Oper, Cavalleria rusticana  ", c) Kienzl  : O schöne Jugendtage, aus der Oper Der Evangelimann  "( Jeanette handelt, Arie aus der Oper Rigoletto", b) Bizet  : Auf in den Schwarz, Sopran). 2. a) Verdi: Feile Sklaven, ihr habt sie ver­Kampf, Arie des Terero aus der Oper Carmen  ", e) Leoncavallo  : Arie aus der Oper Chatterton( Nicolai Melnikow, Bariton). 3. Tartini  : Teufelstrillersonate( Max Rostal  , Violine). 4. a) Pergo­lese: Si tu m'ami, b) Grotschaninow: Birke  , beilgetroffen, c) Tschaikowsky  : O Mutter, sing' mir die Weisen( Jeanette Schwarrz). 5. a) Verdi: Arie des Germont aus der Oper La Traviata  ", b) Leoncavallo  : Romanze aus der Oper Zaza"( Nicolai telle, c) Schubert: Ballettmusik aus, Rosamunde"( Max Rostal  ). Melnikoff). 6. a) Mozart: Rondo, b) Wieniawski  :" Scherzo taran­Am Flügel: Bruno Seidler- Winkler  . 10 Uhr abends: Dritte Be­kanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetter­dienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.  

geordnete zu der Bersammlung eingeladen worden waren. Hierzu erhalten wir von der Versammlungsleiterin Frau Lubarsti, Ge­schäftsführerin des Bezirks Groß- Berlin vom Reichsverband, eine lange Erklärung, die den 3wed hat, den begangenen Fehler

wieder gutzumachen.

Frau Lubarsti schreibt uns, mur über Dr. Hammers Aus­führungen zur Impffrage habe sie im Namen des Verbandes mit Dant quittiert, bei Ignorierung dessen, was nicht in den Rahmen des Themas und zu den Interessen des Verbandes gehörte". Sie stellt also felber fest, daß fie Dr. Hammers weder zum Thema noch zu den Interessen des Berbandes in irgendwelcher Beziehung stehende Angriffe gegen die Krantentassen igno riert hat, statt fie fofort als mindestens nicht hierher gehörig zu­rückzuweisen. Aus der Aussprache berichtet Frau Lubarsti, daß auch einer der anwesenden Abgeordneten gesprochen hat, und fie fährt dann fort: Nun allerdings vergaß Dr. H. ganz den Zweck unserer Veranstaltung. Er sprach nur noch von den Krankentassen und brauchte dabei auch äußerst scharfe Ausdrücke gegen die Ab­geordneten. Leider entfernten sich diese trotz Frau L.s Bemühungen, fie noch zurückzuhalten, um ihnen Genugtuung verschaffen zu tönnen. Niemand fann es mehr bedauern als der RBBI. und mit ihm Frau 2., daß die Mitglieder des Landtages, welche unserer Einladung folgend gekommen waren, um uns zu raten und zu helfen, solchen Anfeindungen seitens Dr. H. bei Gelegenheit einer unserer Beranstaltungen ausgesetzt waren. Wir werden in Zukunft solche Berkommnisse zu vermeiden wissen und wir bitten die Mit­glieder der Parlamente, uns den bedauerlichen Vorfall nicht zur aft zu legen, hingegen im Interesse der Gesundung unseres Volkes auch fernerhin unsere Bestrebungen zu unterstützen. Wir konnten die Möglichkeit eines solchen Berstoßes gegen unsere Grundsätze ( auch von einem Außenstehenden) nicht ahnen.

Wir veröffentlichen diesen wichtigsten Teil der Erklärung, müssen aber bemerken, daß bei vorheriger Erkundigung über den Herrn Dr. Dr. Dr. Dr. Hammer ein solcher Verstoß jehr wohl zu, ahnen gewesen wäre. Wer und was dieser Herr Hammer ist, das ersieht man aus seiner gegen die Krankenkassen gerichteten Broschüre, auf deren Titelblatt er, mit seinen sämtlichen Würden behängt, sich vorstellt: Dr. med., Dr. phil.  , Dr. jur., Dr. dent. Hammer, Arzt, Zahnarzt, Tierarzt, qualifiziert zum preußischen Kreis und Gerichtsarzt, in Preußen staatlich geprüft als homöo. pathischer Arzt, in Hamburg   staatlich geprüft als Tropenarzt, Ehren­vorsigender auf Lebenszeit des Vereins Freie Hochschule Berlin, Ehrenmitglied des Bundes für Menschenrechte, Facharzt für fee lische und förperliche Leiden beider Geschlechter, die mit den Liebes und Fortpflanzungsorganen in Zusammenhang stehen." genügt wohl.

Odol  desinfiziert

und erfrischt!

opo

Das