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Wie steht es dann mit der Treue zum Eid auf die republi-| Partel nach dem bisher in Berlin geltenden Organisations tanische Verfassung? Diese Treue gilt offenbar unter dem system zusammenberufen, sondern eine für diesen 3wed Regiment des Herrn Geßler nicht mehr. Der Soldateneid eigens neu aufgezogene Körperschaft. Es wird ist heilig. Nur wenn er auf die Republik geschworen am Mittwoch ein sogenannter 3 ellentag einberufen. In ist, dann darf er gebrochen werden! Bellen- Gruppenversammlungen werden die kommunistischen Mitglieder nach Betrieben gegliedert zusammentreten, um die Umstellung vorzunehmen. Dies Verfahren bedeutet, wie die Rote Fahne" schreibt, eine Revolution in der Berliner Kommunistischen Partei:

Unter solchen Umständen kann natürlich auch nicht er­wartet werden, daß der Reichswehrminister in Formen respett­voller Vorstellung den Reichspräsidenten darauf auf­merksam macht, was ihm die Würde dieses Amtes gebietet. Gewiß, die Republik fällt noch nicht um, wenn ihr oberster Bertreter bei einer offiziellen Feier einem andern den Vor­tritt läßt. Aber wenn dieser andere der Vertreter des nach Holland geflohenen letzten Kaisers ist, so wirkt das einiger maßen grotest. Sollte der Herr Reichspräsident der Meinung sein, er wäre nur der Zweite im Deutschen Reich und Wilhelm II. wäre noch immer der Erste, so wäre das eine falsche, gefährliche und mit der Würde seines Amtes nicht zu vereinbarende Auffassung.

Indes, mit Worten wird hier wenig geholfen werden. Hier stehen Meinungen gegen Meinungen, Gefühle gegen Gefühle. Und so sei gefagt: Die republitanisch ge finnte Bevölkerung der Hauptstadt der Deutschen Republit wird es sich nicht nehmen lassen, auch ihre Gefühle zu deutlichem Aus druck zu bringen.

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" Die Reorganisation des Parteiapparates auf die neue Basis, auf die Betriebszellen bedeutet eine tleine Revolution. Denn es tritt nicht nur eine neue Gruppierung der Gesamtmitglied fchaft ein, sondern auch die Zusammenfegung der unteren Leitungen erfährt einen grundlegenden Wechsel... Die Durchführung der Wahl der provisorischen Bellengruppenleitung bedeutet, daß eine große Anzahl neuer Kräfte aus den Betriebszellen in die untere Parteileitung hereinfommt. Wir werden vielleicht einige wild gewordene Spieß bürger, die im Wohnorte sehr radikal", in ihrem Betrieb aber Angsthafen und Drückeberger find, aus den verschiedenen Funktionär posten verlieren."

Bei dieser Reorganisation handelt es sich darum, einen ficheren Apparat für die Oberbefehlshaber aus dem russischen Erefutivfomitee in Moskau zu schaffen, der hemmungslos bei der Abfägung der renitenten linken Führung und der un fritischen Durchführung der wechselnden Parolen von Sinomjew funktioniert.

in dem er Barmat als einen zuverlässigen Geschäftsmann bezeichnet, der seine Berbindlichkeiten bisher prompt erfüllt habe, in Ansehung der erheblichen Differenzen, die hinsichtlich des Geschäftsverfehrs Barmats mit den Reichsstellen zu seiner Kenntnis gekommen waren, nicht die Vorsicht angewandt hat, die er bei seiner Stellung im öffentlichen Leben Deutschlands der Staatsbank gegenüber hätte walten laffen müssen.

Als erster Redner erhielt zu seinem Plädoyer Genosse Dr. Waenfig das Wort, dessen überaus sachliche Stellungnahme von Ausschuß mit großer Aufmerksamkeit gewürdigt wurde. Er wies mit Recht darauf hin, daß die Entrüftung über den Kutister­und den sogenannten Barmat- Standal unter der Einwirkung von Ereignissen, die nur unter dem Gesichtspunkt der allgemeineu finanziellen Lage zu würdigen find, im Gegensatz zu der großauf. gemachten Hezfampagne der Rechtsparteien, im Abflingen ist. In­zwischen habe man den Zusammenbruch des Stinnes.Kon. 3ernes erlebt, für dessen Sanierung fich die Staatsbant großzügig eingefegt habe. Wenn heute von der Landwirtschaft die ihr gewähr­ten Kredite zurüdgezogen werden, so hätte man den größten Zu fammenbruch der Landwirtschaft zu erwarten.

Genosse Waentig würdigte fodann das Verhalten und das Ge­schäftsgebaren der Staatsbank einer eingehenden Kritif. Er warf die Frage auf, was wohl unter dem früheren Finanzminister v. Miquel geschehen wäre, wenn die Staatsbant solche Geschäfte gemacht hätte. 3weifellos hätte fich ein Gewitter schwerster Art über den verantwortlichen Personen zusammengezogen. Welches Ge­schrei hätte wohl die Rechtspreise erhoben, wenn in jener Zeit nicht der Volksparteiler Dr. v. Richter, sondern Genosse Lüdemann Finanzminister und wenn der Präsident der Staatsbank nicht Schröder, der den Rechtsparteien angehört, sondern etwa der Genosse Loeb gewesen wäre. Soweit Berstöße und Bergehen einzelner Be amten vorgekommen sind, sind sie zu mißbilligen und mußte für deren Abstellung gesorgt werden, und sicherlich sind auch Mängel am insofern Milde walten zu lassen, als in den Jahren der Inflation und der darauf folgenden Deflation( 1923 und 1924) selbst eine über­ragende faufmännische Leitung dazu gehört hätte, Verluste zu vers meiden. Sehr interessant waren die Ausführungen des Redners in wirtschaftspolitischer Beziehung und seine Parallelen, die er in bezug auf die Handelsgesellschaft und den Anilin- Konzern zog.

Berlin ist nicht München . Die Berliner werden es sich nicht gefallen lassen, daß das so weitergeht. Hört dieser Standal nicht auf, dann wird die unmittelbare Gegen­mirtung nicht ausbleiben. Es wird sich dann zeigen, ob man in der Hauptstadt der Republik nur noch für die Die Schlußßigung des Untersuchungsausschusses über die Syſtem festgestellt worden. Aber abgesehen davon, sei er doch barn,

Monarchie demonstrieren darf oder ob es auch erlaubt ist, für die Republit und gegen die uniformier fen Monarchisten zu demonstrieren.

Wir verlangen nachdrücklich, daß mit diesen Herausforderungen Schluß gemacht wird und machen den Reichswehrminister noch einmal auf seine Verantwortung auf mertfam.

Mehr Mut zur Wahrheit.

Also haben die Deutschnationalen bisher gelogen. Auf einer deutschnationalen Rundgebung in Stettin hielt der Reichstagsabgeordnete Schlange- Schöningen eine Rede, deren wesentlich politischer Inhalt die Erklärung war, daß die Deutschnationalen um jeden Preis in der Regierung bleiben müßten. Am Schluß dieser Rede tam Schlange Schöningen auf das Führerproblem zu sprechen und forderte von den politischen Führern der nationalen Bewe gung mehr Mutzur Wahrheit, auch wenn diese Wahr heit den Massen nicht angenehm sei.

Diese moralische Forderung und dieser Appellandas Berantwortungsbemußtsein der deutschnationalen Führer birgt in sich das Geständnis, daß es den Deutsch nationalen bisher an Mut zur Wahrheit gegenüber den Massen gefehlt habe. Dieser Mut fehlt ihnen auch heute noch. Warum wagen sie es nicht, den Massen zu sagen, daß fie in der Kriegsschuldfrage bei ihnen falsche Hoffnungen er medt haben? Warum versichern sie immer noch, sie würden niemals einen Verzicht auf Elsaß Lothringen unterschreiben, während sie in Wahrheit doch bereit sind, das Ergebnis der Konferenz von Locarno , das den Verzicht auf Elsaß- Lothringen im Nie- wieder- Krieg- Bertrag in sich Schließen wird, zu akzeptieren?

Die große Säge.

Die Reinigung" der Berliner KPD . Am tommenden Mittwoch wird die große Säge in ber Berliner Organisation der Kommunistischen Partei in Lätig feit gesetzt werden. Ein großer Schub der Funktio näre wird vollzogen werden. Zu diesem Zwecke werden nicht die entscheidenden Unterinstanzen der Kommunistischen

Niddy, das Kind.

Middy Impetoren, die einst als Wunderfind begann, ist eine Reihe von Jahren in Berlin nicht mehr aufgetreten. Man fonnte zweifelhaft sein, wie sie jetzt, wo sie längst fein Kind mehr ist, wirken würde. Die Matinee, die sie am gestrigen Sonntag im Metropoltheater veranstaltete, bemies, daß ihre Kunst ihren Charakter und ihre zauberische Wirkung bewahrt hat. Der stürmische Beifall des überfüllten Hauses war wohlverdient.

Die Tänze der Impekoven sind noch immer Tänze eines Kindes. In der Kindlichkeit der Bewegungen, die einer Welt naiver Gefühle fcheinbar unentwickelten Formausdrud geben, liegt der charafte ristische Reiz dieser unvergleichlichen, unwiderstehlich fesselnden und bezaubernden Kunst. Klein ist diese Welt, aber sie ist voller Schön­heit und Märchenglanz. Aus großen, umflorten, feltfam glänzen den Augen blickt dieses Kind, wehes Lächeln auf den Lippen. Ein frankes Kind. Selbft über umhertollender Ausgelassenheit schwebt ein melancholisches Wöllchen. Rührend das drollige Auftrumpfen, die grimassierende Gebärde. Ergreifend die kleinen Sehnsüchte, die zum Himmel ftreben, nicht sich aufschwingen, sondern hilflos zu flettern fuchen. Spannungen und Entspannungen von einer sanften, füßen Weichheit, die fade erschiene, wenn sie nicht dem Stil des Kind­lichen entspräche. Ein wunderbar durchgearbeiteter Körper. Die Ausdrucksformen nicht vielgestaltig, aber in phantafievoller, reid) muancierender Anwendung allen Intentionen gehorchend. Dabei ganz eigen, teiner Schule oder Richtung vergleichbar. Charafte ristisch das Hochziehen des Knies, die schöpfende Aufwärtsbewegung der Arme, die einheitliche Aktion der rechten oder linten Körper­hälfte. Wunderbar das Spiel der Hände( Das Leben der Blume") und die Ueberwindung der Schwere, die etwa im Andante gra. zioso" komplizierte Balletteffekte mit schlichtesten, fünstlerisch vor

nehmen Mitteln erzielt. Die Kompositionen von großer Einfachheit, fonsequent und durchsichtig im Aufbau, äußeren Effekt verschmähend. Wirksam durch den persönlichen Charme der Künstlerin und die Redlichkeit des Gefühls, die auch gotische Stilanflänge( Credo") lebendig und glaubhaft werden läßt.

Zwei Mängel sehe ich in der Kunst der Impefoven. Sie ist untrennbar und rettungslos der Musik verhaftet. Ohne deren Be­gleitung nicht denkbar. Zuweilen erscheint es zweifelhaft, wer die Führung hat: die Tänzerin oder der Flügel. Die Mufit unterstreicht dann nicht nur die bewegungsrhythmischen Atzente, sondern sie gibt fie selbständig. Der Tanz scheint auszusetzen und die Mufit fegt ein. Das höchste und legte Ziel des modernen Tanzes, der musif­lose Tanz, ist der Kunst der Impefoven unerreichbar. Und dieser Kunst fehlt auch die Kraft der rhythmischen Raumgestaltung. Mit jedem Sprung und Schwung der Wigman oder der Palucca scheint die Szene mitzufchwingen. Hier konzentrieren und beschränken sich Blid und Gefühl auf den bewegten Körper der Tänzerin, die Bühne bleibt unbelebt. Dieses große Geheimnis des modernen Tanzes hat sich der Impefoven nicht entschleiert.

Aber trotz jolcher Mängel bleibt ihr Tanz eine unvergleich liche, in ihrer Art nicht zu übergipfelnde Leistung. Und er wird feinen Wert und feine Wirkung behalten, solange die Bühnen­erscheinung der Tänzerin den Ausdruck des Kindlichen gestattet,

Barmat- Untersuchung am Ende.

Kreditgebahrung der Staatsbank.

Heute vormittag wurde dem Untersuchungsausschuß die um­fangreiche Formulierung vorgelegt, die der zu diesem Zwede eingefeßte Unterausschuß in langwierigen Berhandlungen ge funden hatte. 11. a. wird in derselben festgestellt, daß das Gesamt engagement der Staatsbanf bei der Stein- Bant( Kutister) in Höhe von 14,25 Millionen Mark, abgesehen von zugegebenen Unredlich feiten einzelner Beamten, die zu untersuchen nicht Aufgabe des Aus schusses war,

durch eine ganze Reihe von organisatorischen und persönlichen Fehlern von Mitgliedern der Generaldirektion und Beamten der Staatsbank entstanden sei.

Die Hergabe von Geldern an Kutister war vom volkswirtschaftlichen Gesichtspunkt aus nicht zu rechtfertigen. Bu mißbilligen ist, daß die Staatsbant sich mit Rutister in spefulative Geschäfte eingelaffen hat. Wichtig ist folgende Feststellung: Eine Verbindung zwischen den Geschäften Barmats und Kutisters bei der Staatsbant bestand nicht. Hinsichtlich der Kredithergabe an den vielgenannten Barmat. Konzern wird gefagt, daß die Hergabe des Kredits deshalb angreif­bar war, weil es fich um eine so große häufung von Kre. diten an einer Stelle handelte. Der 3 med des Rredits lich im allgemeinen zu rechtfertigen. war, im Gegensatz zu dem Kutister Kredit, volts wirtschaft. weiter: Was die Beziehungen von im öffentlichen Leben stehenden Es heißt dann in der ziemlich umfangreichen Formulierung Persönlichkeiten zu Barmat betrifft, fo hat die Beweiserhebung nicht ergeben, daß bei der Gewährung der Staatsbankkredite an die hier behandelten Konzerne im politischen Leben stehende Bersonen sich direkte oder indirekte Borteile verschafft haben.

Im übrigen ist der Aussuchß der Auffassung, daß der Abgeord. Dr. v. Richter im Dezember 1924 sich insofern unvorsichtig vers nete Hellmann bei seiner Besprechung mit dem Finanzminister Kredites für Barmat durch die Seehandlung in Kenntnis gelegt war, halten hat, als er, nachdem er von der Ablehnung eines weiteren den mit dieser geschäftlichen Angelegenheit amtlich nicht befaßten Finanzminister zu veranlaffen verfuchte, feinen Einfluß dafür einzu feßen, daß die Staatsbant eine Krediterhöhung gewähre. Abg Heilmann ging dabei von der Ueberzeugung der Kreditwürdigkeit des Barmat Ronzerns und der fachlichen Prüfung seines Gefuches aus.

heilmann usw., b) der Polizeipräsident Richter in der Art Im übrigen ist der Ausschuß der Auffaffung, daß a) der Abg. feines privaten freundschaftlichen Verkehrs mit Julius Barmat nicht diejenige zurückhaltung bewahrt hat, die feine besonders exponierte amtliche Stellung erfordert hätte; c) der Reichskanzler a. D. Bauer bei der Erteilung des Empfehlungsschreibens an die Staatsbant,

in dem der kennzeichnende Reiz ihrer Schöpfungen liegt. Belche Wege der Entwicklung dann einschlagen wird, menn Riddy, das Kind, nicht mehr glaubhaft erscheint, muß die Zukunft lehren. Freuen wir uns heute, daß uns diese Fülle reiner fünstlerischer Schönheit geboten wird, und genießen wir dankbar das Gebotene.

John Schitowsti

Das 4. Mufiffest der Deutschen Gitarren- und Caufenfpieler hat am Sonntag abend uns auch die Gitarre als Soloinstrument vergeführt. Ob das Lautenspiel über seinen alt hergebrachten Cha rafter als Begleitmusit hinaus mit Erfolg zum Solovortrag ent­wickelt werden kann, mußte uns Gegenwärtigen, die mir in ge fteigerter Instrumentalwirkung aufgewachsen sind, zweifelhaft er­einen. Immerhin haben Orchester von Lautenschlägern, besonders russische Balalaitaspieler, große Erfolge erzielt und auch die Tam­borizzatapellen und Mandolinenorchester haben ja von Südeuropa ihren Weg zu uns gefunden. Luise Balter, ein anmutiges, erst 15jähriges Mädchen, spielte nun Gitarrensolo. Sie hat damit schon in Wien , ihrer mufitliebenden Heimat, große Erfolge erzielt, und fie zeigte im Meistersaal ebenso fichere Technit wie Mufitalität. Die vorgetragenen Stüde , meist tlaffische, aber auch moderne[ pa­nische von Tarrega , hörten sich um so hübscher an, als das vorzüg­liche Instrument ebenso vollllingende Attorde, besonders in der Tiefe, wie ganz zartes Piano hergibt. Nur das eben bei der Gitarre wie bei der Bither der plögliche Uebergang von der Tiefe in die Höhe mit jener eigenartigen Tonfolge verbunden ist, die das flavier- und orchestergewöhnte Ohr befremdet. Innerhalb dieser Begrenztheit leistete die junge Künstlerin ganz Ausgezeichnetes. r. bn,

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dem Antrag, der zur Einsehung des Untersuchungsausschusses führte, Die Frage der Staatsbant und deren Geschäftsgebaren fei nach gewissermaßen nur so nebenbei behandelt worden. Er hat seine Aufgabe darin gesehen, festzustellen, inwieweit politische Per. sönlichkeiten bei der Vermittlung der Kredite mitgewirkt haben, inwiefern unlautere Beeinflussungen stattgefunden haben und direkte oder indirekte Borteile sich Politiker dabei verschafften.

rials nach, daß in feinem Falle etwas derartiges festgestellt fei. Aft rials nach, daß in feinem Falle etwas derartiges feſtgeſtellt fei. Art... elles Interese habe lediglich der sogenannte Fall Heilmann, deffen Intervention beim Finanzminister v. Richter der umstrittene Bunkt sei. Genoffe Waentig vertrat die Auffassung, daß Hellmanns Vorgehen im Gegensatz zu den Bekundungen Dr. v. Richters, der feine Aussagen natürlich im guten Glauben gemacht habe, feinen Anlaß bieten tönne, ihm eine ankorrekte Handlungsweise vorzu­roerfen. Nach seiner Auffaffung feien die Ausführungen des che maligen Finanzministers nicht richtig, da er zum mindesten sich der Einzelheiten des Gespräches und der sogenannten Intervention über­gramm nach, daß Richter sich an einem Tage bei seiner Bernehmung haupt nicht erinnern fönne. Genoffe Waentig wies aus dem Steno nicht mehr erinnern fonnte, was vorher durch den Vorsitzenden en Hand von Dokumenten festgestellt war. Heilmann habe selbst zu= gegeben. daß er, der persönlichen Freundschaft zu Barmat zuliebe, wohl Mitglied des Aufsichtsrats feines Konzerns gewesen wäre, daß Dr. Waentig fam zu dem Schluß, daß nach dem ganzen umfang er es aber absolut abgelehnt hat, geschäftlicher Berater zu sein. reichen Beweismaterial höchstens eine Unvorsichtigkeit Heilmanns festzustellen sei. Über diese Festsieilung sei das alleräußerste.

Genosse Waentig wies an Hand des vorliegenden Beweismates

Dr. Deerberg mußte in feinen voltswirtschaftlichen Ausführun gen zugeben, daß die Kredite an Barmat mittelbar und unmittelbar voltsmirtschaftlich gerechtfertigt maren. Er spricht noch meiter.

Die englifche Arbeiterpartel hat ber Breffe mitgeteilt, baß burch Zirkulare alle Lofalverbände angewiefen morden feien, in Uebers einstimmung mit dem Beschluß des Parteifongreffes von Liverpool alle Rommunisten aus den Barteilisten streichen zu lassen.

Das Deutsche Theater in Eger ist auf behörbliche Berfügung geschlossen worden. Wie es heißt, soll durch diese Gewaltmaßregel die Geftattung tschechischer Borstellungen, die von der Stadtgemeinde abgelehnt worden sind, erzwungen werden.

den Jahr in Mailand dafür zu sorgen, daß der Bölferbund eine ständige offizielle Feuerbestattungstommiffion einrichtet, die dem be­stehenden Komitee angegliedert werden soll Schlyter hat bereits die Unterstügung der Bertreter vieler Länder gefunden.

Feldzug gegen das Mitofin in Amerika . Aehnlich wie den Alkoholgenuß will man in den Bereinigten Staaten auch den Tabat befämpfen. Eine Anti- Zigaretten- Liga, die aber auch jede andere Form des Rauchens bekämpft, will unter der Leitung des Chemilers Dr. Harvey Willen einen groß angelegten Antinikotinfeldzug er­öffnen, zu dessen Unterstügung ein Kampffonds von einer Million Dollar vorgesehen ist.

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Der überflüffige Henker. Die dänische Regierung hat ihrem enter mit halbjähriger Frist gefündigt, denn die Tätigkeit dieses anderswo sonüßlichen Mitgliedes der menschlichen Gesellschaft bestand nur noch in der Einziehung seines Gehaltes. In Däne mart hat seit über 30 Jahren feine Hinrichtung mehr stattgefunden, obwohl die Todesstrafe noch nicht offiziell abgeschafft worden ist. Glückliches Land!

Auch die Sphing wird alt. Die Berwaltung der ägyptischen Altertümer hat vor furzem mit Arbeiten begonnen, die befiimmt find, den Sphingfoloß auf dem Byramidenfelde bei Gisch von den Sandmassen zu befreien, die ihn zu ruinieren drohten. Ein Teil des berühmten Monuments ist bereits vom Sand befreit und frei­gelegt. Jest soll der Rücken der Sphing, der durch die Sandmassen eingedrückt worden ist, in seiner ursprünglichen Gestalt wieder her­gestellt werden. Im Verlauf der bisher durchgeführten Arbeiten stieß man auf ein neues Grab, dessen Innendeforation von bemerkenswerter Schönheit ist. Leider ist der Sartophag, den man in dem Grab auffand, leer. Die berühmte Sphung von Gisch, die Wettbewerb für zwei Brunnenanlagen im Botanischen Garten. aus dem Felsen herausgehauen worden ist, mißt vom Scheitel bis Der Kultusminister hat foeben unter den preußischen Bildhauern einen Wettbewerb zur Gewinnung von Entwürfen zur Sohle zwanzig Meter. Sie mußte bereits im Jahre 1818 pon für zwei Brunnenanlagen im Botanischen Garten schütten drohte. Solche Ausgrabungen erwiesen sich in der Folge Caviglia aus dem Wüftensand ausgegraben werden, der sie zu ver in Berlin Dahlem ausgeschrieben. Bestimmungsgemäß follen die Brunnen in der Grundform und Größe gleich und zirka 1,60 noch des öfteren als notwendig. So hat im Jahre 1886 eine fran Meter hoch sein. Zur Beseitigung aufgetretener Zweifel wird beefische Gesellschaft das wieder nahezu verschüttete Monument erneut freigelegt und durch eine Mauer vor fünftiger Versandung zu tanntgegeben, daß diefe Höhe nur für die Wasserentnahmestellen schüßen versucht. Aber auch dieser Schuß erwies sich gegenüber den maßgebend ist. Die Brunnen selbst dürfen höher sein, sollen sich ständig vordringenden Sanddünen der Wüste als wirtungslos, jo allerdings in ihren Größen dem Charakter des Gartens einfügen. daß jezt neue umfangreiche Arbeiten notwendig wurden, um die Die Ausführung foll in wetterbeständigem Material erfolgen. Diese Sphing vor dem Ruin zu bewahren. Bestimmung ist somit erweitert. Die Brunnen waren bisher nur in Stein gedacht. Die im Bunft 3 der Wettbewerbsbestimmungen angegebene Höhe( 50 bis 60 Zentimeter) fommt in Wegfall.

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Ein internationaler Feuerbestattungstongreß ist für fommendes Frühjahr in Mailand aus Anlaß der 50. Wiederkehr des Tages, an dem dort das erste Krematorium errichtet wurde, geplant. Der dieser Tage in Paris abgehaltene internationale Städtetag, auf dem 40 Staaten vertreten waren, hat die Vorbereitungen dazu getroffen. Es wurde beschlossen, auch Deutschland zu dieser Konferenz einzu­laden. Im Namen des Weltvereins der Feuerbestattungsvereine hat Stadtfynditus Gustav Schlyter aus Helsingborg ( Schweden ) einen Bericht über den Stand des Feuerbestattungswesens erstattet und darin besonders die Bedeutung des deutschen Feuerbestattungs­mejens hervorgehoben. Die Bestrebungen gehen dahin, im tommen­

Der Männerchor Jichte- Georginta 1679" gibt am Sonntag. ben 18 abends 7 Uhr, in der Alten Garnisontire, ein Konzert. Starten Aum Preise von 1,20 Mt., einschließlich Programm, find noch an der Abend taffe erhältlich.

Mary Wigman wird ihre neuen Tänze am 17. Dttober im Blüthner sa al zum ersten Male zur Aufführung bringen.

Die Gemäldegalerie Carl Nicolal, Biftoriastraße 26 a, bat am 1. D tober eine umfangreiche Kollektiv- Ausstellung von Werfen des Malers Schuppner- Hamm eröffnet, die figürliche Kompofitionen, Porträts, Land shaften und Blumen zeigt.

Humbold- Hochschule. Ueber Naturwissenschaft und Weltanschauung bricht Dr Victor Engelhardt, Mittwoch, abends 8 Uhr, in ber Aula Dorotheenstraße 12