fratifchen Bartet, diesen Borstoß abzuwehren und die Mehrhett zur Ablehnung des neuen Vertrages zu bestimmen. Daß die Sozialdemokratie hierbei nichts Unbilliges verlangte, bewies fie dadurch, daß sie später bei der Feststellung der Goldmarkbilanz der Hoch bahngesellschaft für die geleisteten Werte, insbesondere die Wagen, einen angemessenen Ersatz an Aktien gewährte.
In ihrer heutigen Form wird die Nordfüdbahnaktiengesellschaft bei den kommenden Verhandlungen über die Schaffung eines einheitlichen Verkehrssystems in Berlin noch eine große Rolle spielen. Die Stadt verfügt durch sie über einen außerordentlich wertvollen Besitz, deren Wert noch gesteigert werden wird, wenn erst die sogenannte AEG.- Bahn vom Bahnhof Hermannplatz nach dem Gesundbrunnen im Norden fahren wird. Damit wird die Stadt zum wichtigen Fattor im Schnellbahnverkehr.
Polizei und Wahlkampf. Zusammenarbeit mit den Parteien!
Falfche Fünfzigpfennigftäcke und Zehnmarkscheine.| Teilnehmern an der Sonderfahrt Halle Berlin , beteiligten fich etroa Dreihundert an der Straßenrundfahrt und an der Besichtigung des Zoologischen Gartens.
Zwei Falschgeldwerkstätten entdeckt und ausgehoben.
Der Inhaber einer Schlosserwerkstatt in der Nähe des Alexanderplages hatte sich mit der Herstellung falscher 50- Pfennig- Stücke abgegeben. Der Mann besaß früher eine fleine Fabrit, tam aber damit wirtschaftlich so weit zurück, daß er schließlich nur noch eine Weiler wenig zu tun hatte, tam fleine Werkstatt betrieb. er auf den Gedanken, Münzen zu fälschen, in der Hoffnung, fich damit über Wasser zu halten. Sein Unternehmen wurde jedoch balb entdeckt. Kriminalbeamte fanden in seiner Werfftatt Präge stöde für 50 Pfennig- Stüde, mit denen er es zunächst versuchte. In einem Nebenraume entdeckten sie auch eine fleine
Die Reichsbahndirektion Berlin hatte für ihre Sonntags- Sonderfahrt noch einmal hamburg gewählt, diesmal den Zug aber schon Sonnabends abfahren lassen. Dadurch gewannen die Reisenden mehr Zeit für die Exkursionen in der Hansastadt. Für 12,50 Mart gewährte der Hamburger Fremdenverein Uebernachtung, Frühftüd, Auto- und Hafenrundfahrten, einen Ausflug nach Stellingen und noch ein Mittagessen. Mit der Führung und der allgemeinen Aufnahme überhaupt, ganz besonders aber mit den Sehenswürdigkeiten des alten und des repräsentablen Hamburg waren die Gäste sehr zufrieden. Es fiel angenehm auf, daß Behörden und Private die Anwesenheit der Berliner , Mecklenburger und Holsteinischen Besucher benugt hatten, die schwarzrotgoldene neben der ham. burgischen Flagge zu zeigen. Die Sonderfahrten der Reichs. und man tann nur wünschen, daß diese Einrichtung beibehalten und ausgebaut wird.
Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin( SPD ) bahn erfreuen sich eines steigenden Interesses bei der Bevölkerung
Abendfeier
Unter dem Vorsitz des Polizeipräsidenten fand am Mittwoch für die Leserinnen und Freunde der„ Franenwelt" nachmittag im Berliner Polizeipräsidium eine Besprechung mit Ber tretern der verschiedensten Parteien über die Gewährleistung von Ruhe und Ordnung im gegenwärtigen Wahlkampf um die Stadtverordnetenversammlung statt.
Der
Anlaß zu dieser Besprechung haben verschiedene Borkommniffe gegeben, die schon in den ersten Wochen des Wahlkampfes zu Ver fammlungsstörungen und teilweise auch zu blutigen Zusammen stößen führten. Der Polizeipräsident wies in seinen Ausführungen darauf hin, daß die Polizei selbstverständlich alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen habe, um die Ordmung aufrechtzuerhalten, daß fie aber den Hauptwert darauf lege, ihre Maßnahmen im 3u. fammenarbeiten mit den Parteien durchzuführen. Schuh in den Versammlungen fönne von der Polizei nur auf direktes Ersuchen gewährt werden. Bei den Beran staltungen auf den Straßen sei zu beachten, daß Sonntags von 10 bis 11 Uhr weder Umzüge stattfinden, noch fogenannte Werbeautos umherfahren dürfen. Selbstverständlich müßten die Teilnehmer an solchen Zügen und Wagenfahrten unbewaffnet sein. Es erscheine zweckmäßig, daß die Veranstalter von Umzügen aller Art sich vorher mit der Schußpolizei in Berbindung setzen und die Straßen genau bezeichnen, durch die der Zug fich bewegen soll. Ferner jei das Antleben von Blafaten an Häuser und Bretterzäunen verboten. Wenn ein Hausbefizer polizeiliche Hilfe gegen Plakattleber in Anspruch nehme, so müsse die Polizei selbstverständlich eingreifen. Der Polizeipräsi dent teilte weiter mit, daß die Straßenstreifen der Polizei ain Wahltag und an den letzten Tagen vor der Wahl bedeutend verstärkt würden. Besonders gegen die Kolonnen, die nächtlicherweise die Häuserwände befleben, soll rücksichtslos vorgegangen werden.
Der Segen des Privatbetriebs.
Ueber den Segen der Privatbetriebe auch in fommunalen Dingen wissen die deutschnationalen und volksparteilichen Redner in den Wahlversammlungen jetzt wieder ein hohes Lied zu singen. Von dem Standal der Charlottenburger Wasser. merte schweigen fie aber in allen Tonarten. Das völlige Versagen dieser Werke in den heißen Sommermonaten sollte aber noch nicht vergessen sein. Ebensowenig darf die wucherische Preis gestaltung dieses musterhaften Privatbetriebes vergessen werden, der seinen Direktoren und Aktionären Tantiemen und Dividenden in fetten Raten zu zahlen pflegt.
Bor.
Ein Mufter dieser Preisgestaltung liegt uns heute erst wieder Die Charlottenburger Wasserwerte berechnen nach ihrem „ Staffeltarif" bei einem Verbrauch bis zu 33 Rubitmeter für jeden Kubifmeter 30 Pf., für weitere 34 bis 100 Rubikmeter je 15 Pf. usw. Trotzdem der Preis also feststeht, schlagen die Werte auf jeden Rubikmeter weitere fünf Pfennig auf. 3u welchem 3wed, ist nicht zu ersehen. Damit der Zwangskunde dieses Privatwertes aber ja nicht etwa in üppige Launen gerät, berechnet das Wert für jedes Vierteljahr noch eine Berwaltungs gebühr von 4,90 m.!
Aus dem Rechnungszettel für ein fleines Siedlungshaus ergibt sich bei einem Verbrauch von 25 Rubitmeter im Vierteljahr von Juli bis Oktober:
Grundpreis( 25 x 30+ 5$ f.=) 8,75. Verwaltungsgebühr 4,90 Summa 13,65 217.
Ein Abnehmer der städtischen Werke zahlt für denselben Basserverbrauch nur
25 X 15 f.= 3,75 M!
Der segensreiche Privatbetrieb übervorteilt also den 3wangsabnehmer um rund zehn Mart pro Vierteljahr!
Aber die durch Listenverbindung vereinigten Rechtsparteien auf dem Rathause halten diesen privattapitalistischen Unternehmern noch immer die Stange und waren noch bis zuletzt bemüht, zu verhindern, daß die Stadt wenigstens in Steglig und Schöneberg in ihre Rechte eintreten fonnte. Am 25. Oktober wird daher auch über diese fegens reiche Privatwirtschaft und ihre Stüßen das Urteil gesprochen
werden!
Folgen einer Vergeßlichkeit.
Traurige Folgen sollten für den kaum neunzehnjährigen Reiter Karl Schneider vom Reiterregiment IV in Potsdam ein paar Liebesstunden haben, die er mit einer jungen Dorfschönen im Auguft vorigen Jahres in Damrow bei Röslin verlebt hat. Der Reitersmann fuhr zu seinem Regiment nach Potsdam zurüd, hatte das fleine Abenteuer wohl bald vergessen und war nicht wenig erstaunt, als nach Monaten sich bei ihm ein 22jähriger Landwirtssohn meldete, den die Dorfschöne als Bater für ihr inzwischen geborenes Rind geltend gemacht hatte. Der Landwirtssohn wollte von dem Reichswehrsoldaten bescheinigt haben, daß auch er mit der Mündelmutter zu tun gehabt habe. Das tat Schneider auch auf einem Stück Notizpapier. Drei Mart und ein Glas Bier wurden von dem Landwirtsjohn dafür spendiert. Eines Tages wurde Schneider aufgefordert, auf dem Potsdamer Amtsgericht in der Alimentationssache als Zeuge zu erscheinen. Der junge Reitersmann, der vollkommen vergessen hatte, daß er jene Bescheinigung ausgestellt hatte, beschwor, daß er mit der Mündel= mutter nie etwas zu tun gehabt habe. Da tam aber der Gegenanwalt mit der Liebesbescheinigung nach einigen Wochen hervor. Die Folge war die Anflage megen missent lichen Meineides. Der Angeflagte war vor dem Potsdamer Schmurgericht geständig. Das Regiment, das einen Oberleutnant als Verteidiger entsandt hatte, bezeichnete den Angeklagten als einen der besten des Regiments. Aber es half alles nichts. Das Urteil erging auf 1 Jahr Zuchthaus, 3 Jahre Ehrverlust, dauernde Aberkennung der Befähigung für öffentliche Aemter und Ausstoßung aus dem Heere. Die Geschworenen haben einstimmig ein Gnadengefuch zu Protokoll gegeben, um die Zuchthausstrafe in Gefängnis umzuwandeln, denn so schwer die Verfehlung des jungen leicht fertigen Mannes auch sein mag. ist die Rechtspflege doch dazu da, begangenes Unrecht wieder gutmachen zu lassen, nicht aber, wie es hier mohl geschehen würde, eine menschliche Eristenz endgültig zu vernichten.
In der ägyptischen Abteilung der Staatlichen Museen ( Neues Museun finden vom 15. Oftober ab bis auf weiteres jeben Donnerstag von 11 bis 12 Uhr Führungen durch wissenschaftliche Beamte statt. Die Führungsgebühr beträgt je Teilnehmer 30 Bf.
Mittwoch, den 21. Oktober, abends pünktlich 7%, ühr, im Saalbau Friedrichshain
Mitwirkende:
Die Spielgemeinschaft der Junasozialisten; Arnim Liebermann( Cello), Frl. Eli Brandenburg( Klavi r). Ansprache: Clara Weyl.
Vortragsfolge:
1. Tetl
Ansprache
Maffenet Berier
4. Polonäfe 5. Elegie
2. Teil
Bopper Svens 6. Die Wandlung( 2 Gjenen) Toller Soffed 3. a) Andalusische Serenade. Rämpf 7 a) Tambourin b) Zigeunertanz Jeral Bopper b) Tarantella. Eintrittspreis 0.30 M. Karten sind noch zu haben im Frauen fekretariat, Berlin SW 68, Lindenstr. 8, 2. Hof II, Zimmer 1( SBD.)
Anzahl bereits fertiger Münzen, die sie ebenso wie die Geräte beschlagnahmten.
Ein Parte veteran.
"
Heute vor fünfzig Jahren trat unser Genosse Karl SchoTz, im Südosten bei den älteren Genossen unter dem Namen ,, Kitt- Karl" bekannt, in die damalige Berliner politische Organisation der Ar. beiterschaft, den Verein zur Wahrung der Interessen der werttätigen Bevölkerung Berlins " ein. Während dieses halben Jahrhunderts hat Genosse Scholz als Funktionär immer in der ersten Reihe der Bewegung gestanden. Während der Dauer des Sozialistengesetzes war er jahrelang Mittelsmann für den Züricher Sozialdemokrat", gleichzeitig Obmann der Agitationsfommiffion für die Provinz Brandenburg und auch Vorsitzender der Lokalfommission. Bei seiner umfangreichen und aufopfernden Tätigkeit für die Partei hat er stets das vollste Verständnis und liebevolle Rücksichtnahme seiner Frau gehabt, was ihm manches Schwere leichter machte. Wenn Genosse Scholz als alter Angler an den freien Sonntagen in Rauchfangswerder seinem einzigen Bergnügen und feirer Erholung nachgeht. o wollen wir ihm das neidlos und aufrichtig noch viele Jahre
gönnen.
300 000 Mark unterschlagen.
Das Opfer einer Leidenschaft.
Die unjelige Leidenschaft des Bettens hat zwei bisher un Im fleinen arbeitete auch der zweite Fälscher. In einem Zigarrenladen in der Swakopmunder Straße bezahlte ein bescholtene Männer, die dreißig und achtzehn Jahre hindurch bei einer Firma tätig waren, für immer ins Unglüd gestürzt. Der stellungsloser Kutscher D. einen fleinen Einkauf mit einem gefälschten 10.Reichsmart- Schein. Der Geschäftsinhaber erste Buchhalter K. und der Angestellte M. des Bantunternehmens erfannte gleich die Fälschung, hielt den Kunden hin und ließ ihn Sperling heiten sich wegen fortgesetten Diebstahls und festnehinen. Bei seiner Bernehmung auf der Reichsbank- Falschgeld- ehlerei vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte zu verantworten. Es ist fast unglaublich, daß ein Buchhalter, der in einer Verabteilung fand man nichts mehr bei ihm. Er gab aber im Laufe des trauensstellung, noch dazu ein Monatsgehalt von 600 m. Berhörs zu, daß er vorher bereits 12 gefäischte Scheine der gleichen Art ausgegeben habe. Alle wollte er auf der bezog, sich so von seiner Leidenschaft beherrschen lassen fonnte. Er Straße gefunden haben. Die weiteren Ermittlungen ergaben jedoch, ſelbſt foul Tag und Nacht gearbeitet und treu für seine Familie daß D. sie unmittelbar von dem Fälscher selbst, einem Stuben gesorgt haben, in jeder freien Minute aber stürzte er sich auf die Rennberichte des In- und des Auslandes. Seit Jahren wettete K. maler B., erhalten hatte. Dieser ist seit längerer Zeit stellungslos mit seinem Freunde M. bei Buchmachern und am Toto, hauptsächlich und stellte die Falschscheine auf geeignetem Bapier in sehr mühevoller und stellte die Falschscheine auf geeignetem Bapier in sehr mühevoller cuf französische Pferde setzte er so bedeutende Summen, daß sie bald Arbeit durch Handmalerei her. Die ersten Scheine waren Es fonnte selbstverständlich nicht ausbleiben, daß die Verluste sehr schlecht nachgemacht und erregten in allen Geschäften Verdacht. in den Ruf famen, mit zu den größten Wettern zu gehören. Er redete aber auf die Verkäufer so lange ein, bis sie die Scheine doch immer größer und größer wurden. Und als sie schließlich in gar feinem Einklang mehr mit dem Verdienst der beiden zu bringen für echt hielten und annahmen. waren, da begann die alte Geschichte, die leider immer wieder neu wird. Erst nur mal eine kleine Summe om Geschäftsgeld nehmen, wieder mal Glüd man fann sie ja wieder ersetzen, wenn man hat. Aber dann hat man fein Glüd mehr! Niemals mehr! Die veruntreuten Gelder wurden höher und höher und hatten schließlich die ganz refpeftable Summe von 300 000 m. erreicht. Was fommen mußte, tam. Der Chef seht für einen bestimmten Tag eine außer ordentliche Revision an. Jegt padt R. die Reue, er sieht die Folgen feiner Berfehlungen, er fieht das Unglüd seiner Familie deutlich Dor seinen Augen! Er rafft sich noch einmal zusammen, vertraut sich seiner Frau an und sucht mit dieser gemeinsam seinen Arbeitgeber auf. Durch sein offenes Beständnis gelingt es ihm, vom Chef bie Zusicherung gewisser Milde zu erhalten und eine Beit auszumachen, in der er das Geld ersehen sollte. Aber das Schicksal wollte es anders! Als der Sohn des Inhabers von den Beruntreuungen erfuhr, übergab er fie beide furzerhand dem Gericht. So fand, wie schon manche Jagd nach dem Glüd, auch diese ihr Ende mit der Berurteilung der beiden Angeklagten. R. erhielt 1½ Jahr. M. 1 Jahr Gefängnis.
Sittlichkeitsverbrechen eines Schupowachtmeisters.
Fünf Jahre Zuchthaus und Ehrverlust.
In dreitägiger Verhandlung beschäftigte sich die Straftammer des Landgerichts I mit den Sittlichkeitsattentaten des Polizeiwacht meisters Otto W., gegen den das Schöffengericht mitte auf 8 Jahre war Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust erfannt hatte. W. mar beschuldigt und nach dem Schöffengerichtsurteil überführt, in zahl reichen Fällen unter Mißbrauch seiner Amtsgewalt junge Frauen vergewaltigt und mit unzüchtigen Anträgen belästigt zu Frauen vergewaltigt und mit unzüchtigen Anträgen belästigt zu haben. Er pflegte abends und nachts Bärchen aufzulauern, trat plöglich in Uniform dazwischen und erklärte, daß er das Pärchen ber Sittenpolizei zuführen müsse. Geschicht gelang es ihm meist den Liebhaber zu entfernen, während er das Mädchen abführte. Er ging mit ihm dann durch die Straßen zunächst zu einem Bolizei revier, wo er vor der Tür erflärte, daß sie zu einer anderen Wache gehen müßten. Auf diese Weise schleppte er sein Opfer bis zu einem Gebüsch, wo er sich dann an ihm perging. Da der An geflagte zunächst seine Schuld bestritt und behauptete, verwechselt worden zu sein, mußte ein umfangreicher Zeugenapparat aufgeboten werden. Er blieb bei seinem Leugnen, obwohl er auf frischer Zat ergriffen morden war, nachdem er zufällig von einem des Beges tommenden Polizeioberwachtmeister feines Revters ertannt worden war. Uebrigens hatte sich auf W. der Verdacht gelenkt, daß er der Mädchenmörder vom Arnswalder Platz sei, was sich jedoch als hinfällig ermies. Da sein Alibibeweis in dem gegenwärtigen Prozeß völlig versagte, ließ sich. schließlich zu einem Geständnis bewegen. Er gab zu, daß er wirklich die Schandtaten selbst verübt habe, behauptete jedoch, es in einem Zustand der Bewußtlosigkeit und fanthafter Beranlagung getan zu haben. Während Staatsanwaltschaftsrat Hanne die Berufung zu verwerfen beantragte, bten die Verteidiger, zu berücksichtigen, daß man es weniger mit einem Schwerverbrecher, als mit einem be dauernswerten franken Mann zu tun habe. Die Straftammer faßte diesen Fall als besonders werwiegend auf, weil es sich um einen Polizeibeamten handelte, der zum Schuße des Publifums und der Frauen da sei. Dennoch hielt die Straffammer eine Strafe von fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust für ausreichend. Sieben Monate wurden auf die Untersuchungshaft angerechnet.
Erft Profit, dann Verkehrsrücksichten.
Das ist unumstößlicher Grundfaz der Hochbahn- Gesellschaft. auch ihre Leitung erfährt natürlich schon am frühen Morgen, daß die Sonne zum Ersatz für den verregneten Sommer herrlich scheint, woraus logisch hervorgeht, daß ab Mittag eine Massenwanderung in die Außengebiete der Biermillionenstadt einfegen wird also vor allem nach dem sonst leicht zu erreichenden Dahlem . Aber von einem dritten Wagen für die Pendelzüge Fehrbelliner Play Thielplag ist trotzdem teine Rede. Sardinenmäßig zusammengepfercht müssen die Berliner ins Freie hinaus- und von da wieder zurückfahren. So will es, so befiehlt es S. m. der Hochbahn Brofit. Weil er aber gerade schon am Werke ist, besetzt er die Bahnsteigzugänge sehr lebhafter Statio nen mit nur einem Knipser, läßt die anderen Kontrollposten unbesetzt, die übrigen Zugänge geschlossen und die Leute sich an dem einzig geöffneten Durchgang schimpfend stauen. Das Ganze heißt dann privatwirtschaftliche Verkehrswerbung.
Die Wochenendfahrten.
Das Eisenbahnverkehrsamt alle ist dem Beispiel Berlins gefolgt und hat ebenfalls Sonderfahrten an Sonntagen eingerichtet. Gestern vormittag traf der erste Sonderzug aus halle am Anhalter Bahnhof ein. Die Reisenden unternahmen dann eine Straßenbahnrundfahrt durch Berlin , die das Fremdenver te hrsbureau Berlin veranstaltet hatte. Die Fahrt ging durch die Geschäftsviertel: Zimmer, Jerufolemer Straße, Hausvogtei- über den Schloßplag, Köllnischen den Schloßplag, Köllnischen Fischmarkt, Spandauer Straße,
Beşirtsbildungsausschuß Groß- Ber fia. Staaffiches Schillertheater Char lottenburg: Sonntag, den 18. Dllober, nachm. 3 Uhr, ftatt Rheinische Rebellen Doppelfelbft morb von Angengruber. Die ausgegebenen Karten behalten für diese Borstellung ihre Gültigkeit. Die Aufführung Rheinische Rebellen" findet am Sonntag, den 15. November, statt. Für diese Borstellung werden neue Karten berausgegeben. Internationale Boltstänge und Bolkslieder. 1. Veranstaltung Sonntag, den 25. Dffober, nachm. 3, Ubr, im großen Caale der Philharmonie, Bernburger Straße. Alle vier Beranstaltungen im Abonnement 4 M. Einzelfarte pro Ver anstaltung 1,20 M. Wir biften, die noch ausstehenden Zeichnungslisten so fort zurüdzureichen. Fünf große Proletarische Feierstunden im Großen Schauspielhaus. Im Abonnement alle fünf Beranstaltungen 4 M, Einzelfarte 1,20 M. Die Abonnementslisten für die Feierstunden Am Sonntag, müssen bis 25. Oftober bestimmt zurückgereicht werden. den 15. November, nachm. 3 Uhr, im Staatlichen Schillertheater, Char lottenburg , Rheinische Rebellen. Die Streise werden ersucht, die Am für fie reservierten Starten schnellstens bom Bureat abzubolen. Sonntag, den 1. Rovember, abends 8 Uhr, lieft der Arbeiterdichter Heimich Lersch aus eigenen Werfen im Andreas Realgymnafium, Koppenstraße 76. Eintritt 50 Bf. Karten für sämtliche Beranstaltungen in ben befannten Berkaufsstellen.
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Wintergarten. Die Direktion bes intergartens hat für den Ditober ein entsprechendes Programm zusammengestellt. Der Tanz steht im Vor dergrunde: Eli und Rati Bitter, zwei deutsche Tänzerinnen, die nach Amerila verpflichtet sind, bringen in der alten Schule Darbietungen, die Haffisch zu nennen sind. Saja 2eontje w tanzt dazwischen die mo berne Schule. Die Spanierin Amarantina weiß ihrer typisch fpaniſchen Stunit neue Seiten abzugewinnen. Die ernste Afrobatik und Gymnaftit vertreten die 4 Serlongs und die beiden Sermanab Rubio, zwei Spanierinnen, benen man ibre Leistungen beim Auftreten nicht zutraut. Die Komit vertreten die Morner Amorod, in ihrem Buden zauber, Novin und BimboI, der fomische Kanonentönig und besonders Richard Hayer, ein Jongleur, der als Robinson austritt und mit seinen Jonglierballen wirklich neue Trids bollbringt. 2ittle Zi, ist ein englischer Brotestfomiter, der zwerchfellerschütternd wirkt.
XAV
PIXAVO
PIXAVON
Alexanderplay, Hackescher Markt, Museumsstraße, Charlottenburger Waschungen mit Pixavon Chaussee und endete am Bahnhof 300. Es folgte dann eine zweistündige Besichtigung des Zoologischen Gartens und ein gemeinfames Mittagessen im Hause des Fremdenverkehrsbureaus. Dieje regen die Kopfhaut in erstaunlicher Weise an. Beranstaltungen verdienen besonderer Beachtung, da fie es auch Die Haare werden weich und geschmeidig, die natürliche Minderbemittelten erlauben, für billiges Geld Berlin , wenn auch nur flüchtig, fennen zu lernen. Bon den annähernd neunhundert Schönheit und Farbe des Haares kommen voll zur Geltung