Nr. 489+42. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Wirtschaftslage und Arbeitsmarkt.
Die Arbeitslosigkeit wächst
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Steigender Andrang der Arbeitsuchenden.
Die Reinigungstrije- wie man die scharfen Zuckungen, Abſagſtörungen, Stillegungen und Neugruppierungen in der deutschen Wirtschaft während der letzten Monate gern bezeichnet- muß naturgemäß auch auf den deutschen Arbeitsmartt start zurückwirken. Es ist ja bekannt, daß die Stillegungen und Betriebseinschränkungen besonders im Ruhrgebiet einen großen Umfang angenommen haben, daß aber auch in der verarbeitenden Industrie vielerorts infolge des Abfahrüdganges und der Kapitalnot Betriebe eingeschränkt oder stillgelegt worden sind. Besonders schwer be troffen wurde dabei der Arbeitsmarkt der Angestellten, da in ber Inflation gerade der Handel und die Betriebsverwaltungen sehr viel Personal an sich gezogen hatten und der Abbau an dieser Stelle zuerst einsetzte.
Da die geringsten Veränderungen im Gesamtverlauf der Birtchaft, jede Schwankung des Absatzes und der Kapitalsversorgung automatisch sich in einer 3u- bzw. Abnahme des Bedarfes an Arbeitsfräften äußern, ist die Arbeitsmarktstatistik der zu verlässigste Gradmesser der industriellen Ronjunt. tur. Die Zahlen, wie sie regelmäßig auch von uns an Hand der lieberblicke des Reichsarbeitsblattes veröffentlicht werden, beziehen ich allerdings auf den Gesamtburchschnitt fämtlicher er faßten Arbeitsnachweise oder Gewerkschaftsmitglieder, sowie auf
die Gesamtermittlung der unterstützten Erwerbslosen . Ste geben also sozusagen nur einen Querschnitt durch die Entwicklung der Wirtschaft. Es ist dabei durchaus möglich und tritt sehr oft ein, daß der Arbeitsmarkt im ganzen Reiche einer starten Anspannung ausgesetzt ist, die sich in einer Zunahme der Arbeitsuchenden und der Erwerbslosen äußert, während es einzelnen Gewerbe 3 weigen gleichzeitig gut geht dafür ist dann eben die Lage in anderen Industrien entsprechend schlechter. Auch umgekehrt wird man in Seiten eines günstigen Gesamtbildes für einzelne Gewerbezweige noch kritische Zustände am Arbeitsmarkt feststellen; im Verlaufe einer Konjunkturperiode werden nämlich die verschiedenen Ge mei bezweige zu verschiedenen Zeiten von der Auf- und Abwärts. bewegung erfaßt, so daß sich die Linien für die einzelnen Berufe meist überfreuzen.
Wir haben mun in einem Schaubild die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes von Mai bis Auguft d. I. an Hand der wichtigsten Angaben der Reichsstatistik dargestellt. Wir sehen da, wie die Arbeitsgesuche, auf je 100 offene Stellen berechnet, von Januar bis zum Juli dauernd, nämlich von 314 auf 171 finfen, um danach wieder anzusteigen. Faft genau den gleichen Berlauf nimmt die Kurve der Arbeitslosigkeit, wie sie von den Gewerkschaften ermittelt wird. Die Arbeitslosigkeit geht bis zum
Arbeitsgesuche Arbeitslose in% auf je 100
314
offene Stellen
274
195
237
199
171
175°
175
oh
Z
8.1
der erfaßten
7.39
심 으로
Unterstützte
Erwerbslose
Gewerkschaftsmitglieder In 1000 Personen
4.6
5.8
4.4
-
4.3
4.
4.5 4.9
3.5 3.6
3.7
5.9 593
5.9
4.3
Arbeitslose
Kurzarbeiter
3541 466
320
234
231
196 197
JFMAMJ JAJ F M A M J J A J FMAMJ JA
Freitag, 16. Oktober 1925
Juni zurüd, um dann im Juli und August anzufteigen. Schon einen Monat früher, nämlich im Mai, ist der Tiefpunkt der Kurzarbeit er reicht, von da ab bewegt fie fich nach ruhiger Abwärtsentwicklung scharf aufwärts. Das ist ganz natürlich. Denn Betriebsbeschränkungen pflegen bereits früher einzusehen, als die umfangreichen Ent laffungen.
Die amtliche Erwerbslosenstatistit umfaßt bekanntlich nur einen Teil derjenigen Arbeiterschaft, die infolge von Ronjunfturstörungen ihres Rechtes auf Arbeit beraubt ist. Aber auch hier ist die Gesamtbewegung die gleiche wie in den beiden anderen Spalten des Schaubildes. Bom Junt ab nimmt die Zahl der Er werbslosen dauernd zu. Sie betrug Ende August 231 500 und ist dann, was im Schaubild aus technischen Gründen noch nicht berückfichtigt wurde, bis zu Ende Oktober sogar auf 265500 angestiegen.
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Die Entwicklung des Arbeitsmarktes deutet also auf eine Krise hin. Allerdings spielen bei den verhältnismäßig geringen Schwanfungen der letzten Monate auch Saisoneinflüsse start mit, so daß zu weit gehende Schlüsse aus der Arbeitsmarktstatistik vor täufig noch nicht gezogen werden können. Es kommt hinzu, daß manche Störungen im Wirtschaftsprozeß weniger durch den Mangel an Absatz als durch den Mangel an Rapital herbeigeführt sind und vielleicht wieder ausgeschaltet werden, wenn jetzt mit den großea Auslandskrediten der deutschen Wirtschaft neues Blut zu geführt wird. Es gibt Leute, die darauf sehr start bauen und infolgedessen die Zukunft in den rosigsten Farben malen. Ob das begründet ist, muß sich erst noch zeigen. Tatsächlich hängt der weitere Berlauf der Wirtschaft in entscheidendem Maße davon ab, ob es ge lingt, die Um säge zu erhöhen. Preise und Löhne müssen zueinander in ein besseres Verhältnis fommen, als es jetzt der Fall ift, wo selbst der Vollbeschäftigte feineswegs immer in der Lage ist, auch mur annähernd den durch Kriegs- und Inflationsfolgen start erhöhten Bedarf an Waren aller Art zu decken. Die starten Ansprüche der Unternehmer an den Kapitalertrag der einzelnen Unternehmungen, die durch die Schutz zoll politit der Rechtsregierung noch sanktioniert worden sind, haben eine Bervollkommnung der Betriebe und eine Erhöhung des Umsatzes in zahllosen Fällen verhindert. Deshalb ist es unwahrscheinlich, daß von der Kapitalseite her allein die Krisengefahr gebannt werden kann. Allerdings sind die bisherigen Ergebnisse der Arbeitsmarktstatistit, wenn man die absolute Höhe des Andrangs zu den Arbeitsnachweisen und ber Erwerbslosen ins Auge faßt, weder im Verhältnis zu anderen Ländern noch im Berhältnis zur Borfriegszeit bedrohlich groß. Sie werden aber langsam und dauernd steigen müssen, wenn nicht eine wesentliche Vermehrung der Umfäße bewirkt wird, die im Inland durch Preissenkung und Lohnerhöhung, im Ausland durch eine vernünftige Handelspolitit zu suchen ist. Auf diesem letzten Gebiete hat die Reichsregierung bekanntlich im einem erschreckenden Maße versagt.
Noch einiges vom Preisabbau.
Besonders umstritten ist die Frage, welcher Kleinhandelspreis für Kohle angemessen ist. Alle bisherigen Auseinandersetzungen zwischen Konsumvereinen und Händlervereinigungen haben bisher ergeben, daß die von den Händlerverbänden festgefeßten KleinDertaufspreise wesentlich höher sind als sie bei sorgfältiger Ralfulation sein tönnten. Nun hat fürzlich eine Bei
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