Einzelbild herunterladen
 

Die neue Konzentrationsbewegung.

fommt.

Be? ommen wir einen Zementtruft?

Unter den Interessenten der deutschen   Portlandzementindustrie herrscht gegenwärtig eine ungewöhnliche Spannung und Bes triebsamfeit. Nicht des laufenden Geschäfts und der Kon junktur wegen. Beide waren 1924 und auch 1925 verhältnis mäßig günstig. Aber Ende Dezember 1925 laufen für alle diei Berbände der Zementindustrie, den norddeutschen, den rheinisch, westfälischen und den süddeutschen 3ementverband, die Syndikats nerträge ab, und es ist zweifelhaft, ob es zu einer Erneuerung Jedenfalls fann niemand sicher damit rechnen, daß neue Ber. träge zustande fommen. Wenn hohe Preise und eine gewisse Kon­tingentierung der Produktion zur Regelung des Angebots auch im Intereffe jeder Zementfabrit liegen, auch des größten und stärksten Konzerns, se sind die neuen Berträge doch nicht möglich, ohne daß cine Anzahl Berte auf der Strecke bleiben oder ihre Selbständigkeit etnbüßen. Dem Abschluß neuer Berträge muß ein Kampf um die Beteiligungen vorangehen, und dieser Kampf wird sehr

hart, da in der Machtverteilung zwischen den einzelnen Werken und Gruppen große Veränderungen vor sich gegangen sind.

Die

merte, Mühlenwerte I. Eyberberg A.-G. Köln- Mülheim  , Leyfieffer u. Kiesekamp A.-G. Münster und die Wittener Walzmühlen- A.- G.. um die es sich handeln dürfte, werden durch Majoritäts- oder größe ren Teilbefiz der Aktien von der Getreidekommissions. 2. G. beherrscht. Die Getreidetommiffions- A.- G. treibt Ge treibehandel. In ihrer Goldbilanz wurden aber schon über treidehandel. In ihrer Goldbilanz wurden aber schon über 4 Mill Mart Effetten und Beteiligungen ausge wiesen. Seitdem wurden noch bedeutende Pakete anderer Mühlen merte hinzuerworben. Das Attienfapital betrug 1913 1,8 millionen. In der Goldbilanz ist es, obwohl nur etwa 900 000 Goldmart durch Kapitalerhöhungen neu zugeflossen sind, auf 4 Mill. Mart festgestellt. Für 1923/24 wurde auch eine Golddividende verteilt. Getreidezwangswirtschaft seit 1914 scheint der Getreidekommissions A.-G. gut bekommen zu sein, wie es scheint, sogar besser als den in zwischen aufgekauften Mühlenwerken. In dem schwierigen In­In dem schwierigen In flationsjahr 1923 vermochte die Getreidetommiffions- A.- G. neben einer holländischen Guldenanleihe auch eine Beizenanleihe unter zubringen, deren Ertrag und niedrige Berzinsung( vom Weizenpreis abhängig, bisher zirka 8 Proz.) fie finanziell sehr stärkte. Die an gekündigte Interessengemeinschaft ist demnach viel weniger ein Ber trag freier Werke, als vielmehr eine Transaktion der Getreide fommissions- A.- G. und ihres Leiters, die man als Borstufe zur finanziellen und geschäftlichen Vereinigung bezeichnen kann. Es wird mit anderen Worten nur die geschäftliche Konsequenz aus schon be stehenden Tatsachen gezogen, ähnlich wie bei den 87 Interessengemein­schaftsverträgen des Wintershallkonzerns. Die Mehlerzeugung und Mehlversorgung des rheinisch- westfälischen Induſtriegebiets wird in einer Hand vereinigt.

Zusammenschluß in der deutschen   Luftschiffahrt.

gefaßt, ihre eigenen Berte ganz oder teilwelle ftillzulegen. Hieraus ist schon ersichtlich, melche großen wirtschaftlichen Borteile die Ferne Dersorgung bietet.

Die technische Entwidlung ermöglicht es, durch Rompreffion das as in Röhren mit Kleinem Durchmesser auf weite Entfernungen zu leiten. Das Gas braucht also nicht am Berbrauchsort erzeugt zu werden, sondern kann aus Großgaswerken bezogen werden, wo die Kohle am wirtschaftlichsten ausgenutzt wird. Die wirtschaftlich beste 3erlegung der Kohle in ihre Nebenprodukte, die bei der Ent­und Bergafung entstehen, wird natürlich am vorteilhaftesten in einem fabrifmäßig produzierenden Großbetrieb geschehen. Die dort auf­Broduktionskosten. Die Beheizung der Gasungstammern ist besser gestellten Großraumöfen erlauben Ersparung an Kohle und als bei Horizontal- Retortenöfen. Es werden hier eine große Menge Kots und Destillationsprodukte wie Teer, Ammoniat, Benzol u. dgl. gewonnen, was für die weiterverarbeitende Industrie bei der Preis­gestaltung nicht unwesentlich ins Gewicht fällt. Des weiteren kann hier die Abhige der von den Destillationsöfen aufsteigenden Heizgase und der aus den Defen entfallenden glühenden Rotsschladen zur Dampferzeugung verwendet werden.

Wie unwirtschaftlich gerade die mittleren und fleinen Werte arbeiten, ergibt sich daraus, daß die Erzeugungstoften gegen­

über einem Großgasmert in mittleren Berten das 1,2- bis 1,7­fache, in fleinen Werfen das 2- bis 2½fache betragen. In der Elektrizitätsversorgung hat sich eine plan­mäßige Bersorgung nach einheitlichen Gesichtspuntten schnell durchgesetzt und darin liegt die große Entwicklungsfähigkeit der Elektrizitätswirtschaft. Man ist nicht davor zurückgeschreckt, fleine, unwirtschaftliche Berke stillzulegen und durch Strombezug aus lei­unwirtschaftliche Werke stillzulegen und durch Strombezug aus lei­stungsfähigen Zentralen zu ersehen. ftungsfähigen Zentralen zu erfeßen.

Eine weitere Ursache, warum heute die Gaserzeugungsstätten zum großen Teil rückständig sind und zu teuer produzieren, ist der Raub bau, der getrieben wird. Anstatt rechtzeitig eine Werts­erneuerung vorzunehmen, werden alle Ueberschüsse zur Balan zierung des Etats verwendet. Die Gemeinde Wien   hat hier wiederum vorbildlich gewirkt, indem sie nach der Stabilisierung der Krone den Gaspreis um 25 Proz. niedriger als vor dem Kriege ge­jetzt hat. Sie verzichtet im Interesse einer gefunden Preispolitik auf die Inanspruchnahme von Betriebsüberschüssen. Das war ihr natür­lich nur möglich durch die Errichtung einer modernen Gas. erzeugungsstätte, die in Birklichkeit einer chemischen Fa brit entspricht und in der die Nebenprodukte in wertvolle chemische Produkte verwandelt werden. H. 2.

-

Bedarf an ausländischen Textilien, bie trog ber 3ölle noch billiger

Weniger in dem Norddeutschen Verband. Abgesehen von dem oberschlesischen Konzern der Vereinigten Portlandzement werfe Schimishow A.-G. gibt es im Norddeutschen Zement­verband neben Einzelwerfen nur fleinere Konzerne von wenigen Fabriken. Um so heftiger wird der Quotenkampf im Rheinisch Die Gasfernversorgung setzt sich in Deutschland   erst allmählich Bestfälischen und im Süddeutschen Verband geführt werden. Der durch. Der Bartikularismus der deutschen   Gemeinden im wirtschaft­Rheinisch Westfälische Verband wird mehr und mehr lichen Sinne behindert die Errichtung leistungsfähiger interfommu­beherrscht von der Widing Portlandzement- und Wasserfalt, So wird man den Interessengemeinschaftsvertrag als Ronnaler Werte, die ganze Wirtschaftsgebiete verforgen. Nur am Nieder­werke A.-G. Münster, die seit der Borkriegszeit eine mächtige Aus- zentrationsbewegung im Mühlengewerbe ansprechen rhein  , in Westfalen   und Sachsen   hat eine schnelle Entwicklung der dehnung erfahren hat und mit der Herrschaft über fast 1% Dutzend müssen, die vom Getreide handel, nicht von den Werten aus. Gasfernversorgung eingesetzt. Zementwerke Rheinland- Westfalens die Hälfte aller Kontin geht. Da der Getreidehandel, besonders der großen Firmen, zugleich gente des Syndikats auf sich vereinigt. Während ihr Aktienkapital als Bantier der Mühlenwerte fungiert( die zeitweise des ge. 1913 nur 4,5 Millionen Mart betrug, ist es in der Golderöffnungs- wohnten Bolles entbehrten und bis 1926 nur von dem ermäßigten bilanz auf über 20 Millionen angewachsen. Der Kampf in der 3oll von 8 M. pro Doppelzentner profitieren), zeigt sich auch hier rheinisch- westfälischen Synditatsgruppe wird noch verschärft durch die geringere Stärte der Fabritationsbetriebe einen bedeutenden Außenseiter, die Zementfabriten und Bort gegenüber Lieferanten und Finanziers. Der zum mindesten nicht landzementfabriken Dyderhoff Söhne GmbH., die sich auch gestiegene Brotkonsum und der start rückgängige Fleischverbrauch, der ihrerseits, mit weiterer Außenseiterschaft rechnend, durch Interessen­wegen der Futtermehle für die Mühlen wichtig ist, dürften ein gemeinschaftsverträge mit Fabrien in Ulm  , Bonn  , Oberkassel   und übriges getan haben. Als erstes Anzeichen weitgreifender Kon­übriges getan haben. Als erstes Anzeichen weitgreifender Kon­Kupferdreh für den Kampf vorbereitet haben. Der Biding- Konzernzentration im Mühlengewerbe tommt dem Interessengemeinschafts­hat erst fürzlich, zu demselben Ziel der Machtstärkung, fich noch vertrag eine besondere voltswirtschaftliche Bedeutung zu. weitere mestfälische Werke zugegliedert. Aehnlich liegt es im Süd­deutschen Verband. Auch hier steht ein in den Kriegs- und Inflationsjahren mächtig ausgedehnter Verband im Vordergrund, die als Heidelberger   Ronzern bekannten Portlandzement werfe Heidelberg  , Mannheim  , Etuttgart A.-G. Diese großen Konzerne geben dem Kampf sein beson. deres Gepräge. Wenn ihre Syndikatsbeteiligungen auch entsprechend den vorgenommenen Angliederungen gemachfen find, so hat fich doch gleichzeitig auch der Leerlauf bei ihnen entsprechend vergrößert. Denn die schon in ter Borkriegszeit, als die Wirtschafts­entmidlung in mächtigen Sprüngen vorwärtseilte, übergründete und überkapitalisierte 3ementindustrie arbeitet heute 50-60 Broz. ihrer Leistungsfähigkeit. Die Krise in der Montanindustrie, die ein starker 3ementtäufer ist, die über Er. warten lange fortdauernde Wohnungszwangswirtschaft, die Fort­dauer der Kapital und Kreditverlegenheiten in der ganzen Wirtschaft machen den Leerlauf zu fostspielig. Außerdem brauchen ihn die ftarten Konzerne für ihren Teil nicht zu dulden. To find die Synditate augenblidlich ein Hemmnis. Ein vertragloser Zustand, wenn auch nur vorübergehend, durch den die fapitalstarten Konzerne zur pollen Ausnugung der Leistungsfähigkeit und zur Nieder. fonfurrierung der auszuscheidenden Werke tommen, fann den Aus gleich schaffen. Damit erfolgt aud; die für die deutsche 3ement. industrie erforderliche Konfolidierung. Obwohl das In­landgeschäft gegenüber der Vorfriegszeit zurüdsteht, arbeiten z. B. die 18 an der Berliner Börse   notierten Portlandzementgesellschaften mit 86.08 Millionen Mark Attienkapital gegenüber 61 Millionen 1913. Gleichzeitig ist das Auslandsgeschäft noch stärfer zurüd. gegangen. Wenn das Jahr 1924 auch faum mehr dividendenlose Gesellschaften gezeigt hat als die Borkriegszeit, so liegen die Divi­denden doch tiefer. Die Aussichten für die nächste Zukunft find ziemlich trübe. So find die Bedingungen für eine tiefgreifende Snnbitatstrife und für eine Reinigungs. und Ron zentrationsbewegung in der Sementindustrie erfüllt.

mit

In den Verhandlungen, die gegenwärtig schweben, tommt die Konzentrationstendenz schon deutlich zum Ausdrud. Charakte ristischerweise machen die Zusammenschlüsse aber nicht halt an den Gebietsgrenzen der einzelnen Verbände. Wie gemeldet wird, haben die beiden stärksten Konzerne Rheinland- Westfalens und Süddeutschlands  , Bicking und Heidelberg  , auf 10 Jahre einen Interessengemeinschaftsvertrag geschlossen, ber die spätere Berschmelzung vorsicht und zugleich eine gemein­fame Marschroute für die Syndikatsverhandlungen vorfieht. In diesem Bertrag ist der kommende deutsche Zementtrust vorgezeichnet. Heute schon beherrschen die beiden Konzerne ein Drittel der deutschen   3ementproduktion. Es fann nicht lange dauern, bis er fie ganz beherrschen wird. Aber auch der Berlauf der fommenden Synditatsverhandlungen ist durch den Vertrag vor herbestimmt. Es wird sich nur darum handeln, ob die großen Zementkonzerne friedlich oder im Kampf ſiegen werden. Wenn sie friedlich fiegen und kommt es zur Erweiterung der Berträge, so bedeutet das höchstens etwas für das Tempo, nichts aber für das Ergebnis: auch die deutsche Zementindustrie befindet sich das Ergebnis: auch die deutsche 3ementindustrie befindet sich fin Stadium beschleunigt fortschreitender Konzentration.

Konzentration im westdeutschen Mühlengewerbe.

Wie aus Köln   gemeldet wird, ist zwischen einer Anzahl Mühlen  werten des Rhein  , Weser   und Emsgebiets ein Interessengemeinschaftsvertrag abgeschlossen worden. Es handelt sich um Werke, die zum größeren Teil schon längere Zeit der Getreidetommissions A. G. in Düsseldorf   nahe. standen oder von dieser in der letzten Zeit erworben wurden( gulegt die Wittener   Walzmühlen- A.- G.). Als 3med des Bertrages wird der Austausch von Erfahrungen auf wirtschaftlichem und technischem Gebiet genannt.

Die Meldung ist reichlich dunkel. Wenn der Austausch von Er­fahrungen der wirtliche Sinn des Vertrages wäre, so wäre der Vertrag ziemlich überflüssig. Es gibt taum ein Gewerbe, in dem der technische Produktionsgang in allen Betrieben, sofern fie nur Großbetriebe und modern eingerichtet sind, einheitlicher wäre als im Mühlengewerbe. Das ist selbstverständlich bei einem so ein­fachen Produkte wie Brot- und Futtermehl. Die Meldung erhält aber Sinn, wenn man weiß, daß der Spiritus rector des Vertrages die Getreidefommissions- A.- G. Düsseldorf   und ihr Leiter, Dr. h. c.  Hugo Mener ist. Die Krefelder   Mühlenwerte A.-G., Wefer­mühlen A.-G., Rheinmühlen A.-G. Düsseldorf  , Dortmunder Mühlen.

Mitteilungen in der Presse über einen bereits erfolgten Zu­fammenschluß zwischen der Deutschen Aeroflond A.-G. und der Junkers Luftverkehr A.-G. eilen, wie die Kojunkturforrespondenz erfährt, den Tatsachen voraus. Anfang dieser Woche hat das Reichsverkehrsministerium mit dem Hinweis auf eine Veränderung der Verhältnisse beim Juntersfonzern die Deutsche  Aerolloyd A.-G. erfucht, Pläne für die von ihm längst erstrebte Bereinheitlichung des deutschen   Luftverkehrs möglichst bald zu unterbreiten, da eine Bereinheitlichung der beiden Luftverkehrsinteressen nunmehr ins Auge gefaßt werden könnte. Diefe Pläne sollten sich auf eine Berschmelzung der Deut. chen Aerolloyd A. G. und der Junters Luftver. tehr A. G. beschränken. Sie find im Augenblid Gegenstand der Beratungen innerhalb der Deutschen Aerolloyd A.-G. und der Junters Luftverkehrs A.- 9., haben aber endgültige Formen noch nicht angenommen

Fusion im Bergbau.

Die langgeplante Fusion zwischen der Lothringer A.-G. und der Bergbaugesellschaft Präsident steht vor dem Abschluß, und zwar ist ein Attienumtausch geplant, der noch von der Ge­neralversammlung, die im November stattfinden wird, zu ge­nehmigen ist.

Die Senkung der Gastarife.

Das Problem der Betriebsverbesserung. Nach dem großen Fehlschlag der allgemeinen Breisfenfungs. aktion der Reichsregierung versucht sich das Reichswirtschaftsmini fterium auf einem neuen Experimentierfeld. Es wird angekündigt, baß die Gas., Wasser und Elettrizitätstarife ge lentt werden sollen. Die Regierung greift zweifellos zu diesem Mittel, um ihren Mißerfolg zu verschleiern. Denn auf diesem Gebiete

hat sie ja nicht zu riskieren, daß sie außerordentlich stark mit den Interessen des Großkapitals kollidiert. In der Hauptfache befinden sich die Gas, Wasser und Elektrizitätswerte in tommunalem Befiz. So weit sie Privateigentum find, genügt doch die Begrün dung besonderer Berhältnisse", um von einer Sentung der Tarife abzusehen.

Es steht außer allen Zweifeln, daß im Durchschnitt die Tarife für diese lebensnotwendigen Produkte zu hoch sind. Preise von 22 und 23 Pf. pro Kubikmeter Leuchtgas find durchaus nichts Seltenes, während nur wenige Städte mit modernen und Leistungsfähigen Werken nahezu den Durchschnittsfriedenspreis von 15,5 Pf. pro Kubikmeter erreichen.

Wenn die Reichsregierung aber die Gemeinden vielleicht durch die Landeszentralbehörden auf dem Berordnungswege zwingen will, ihre Tarife zu ermäßigen, so zäumt sie das Pferd beim Schwanze auf. Ein wesentlicher Faktor der heutigen hohen Gas- und Elet. tohle. Die Reichsregierung müßte also zunächst einmal die Kohlen trizitätspreise sind die immer noch hohen Preise für Stein barone veranlassen, die Kohle billiger zu liefern.

Die kommunalen Werte können sich natürlich den Einflüssen der tapitalistischen Wirtschaft nicht ganz entziehen, was ja am besten durch ihre Abhängigkeit von den Kohlenmagnaten beleuchtet wird. Andererseits muß ohne weiteres zugegeben werden, daß die zum großen Teil noch rückständige Produftians. und Ver. teilungsweise insbesondere beim Gaspreis erhöhend wirkt. Nur dort, wo andere Heiz- und Beleuchtungsarten mit dem Gas in wirksame Konkurrenz treten, find die Tarife niedriger.

Soweit das Gas in Frage fommt, muß also einer durchgreifen. den Tariffenfung eine weitgehende Rationalisierung der Produktion und Verteilung vorausgehen, wenn nicht die Kommunal wirtschaft Schaden erleiden soll.

Die Gasindustrie ist heute derjenige Produktionszweig, der in seiner organisatorischen und wirtschaftlichen Entwicklung am weitesten zurückgeblieben ist, während die technischen Fortschritte sich mit an. deren Industrien messen können. Dertleine und mittlere Be trieb ist in Deutschland   vorherrschend, während nur wenige Gebiete, wie das niederrheinisch- westfälische Industriegebiet, eine voll­endete Gasfernversorgung besitzen. Hier werden 85 Städte mit rund 5 Millionen Einwohnern in einem Umkreis von 120 Kilometern don 22 Kofereien mit Ferngas versorgt. Selbst die Städte wie Effen, Hamborn  , Elberfeld  , Barmen, Solingen   u. a. haben den Entschluß

Die hohen Preise für deutsche   Tegfilmaren bewirten einen starten als die deutschen   sind. Der Textilhandel von Lancashire   mit Deutsch­ land   ist in dauernder Zunahme begriffen. Trog der neuen Zollfäße in Deutschland   sind in der letzten Zeit große Räufe Deutschlands   in Textilien nach England gelegt worden. In den letzten Wochen haben Käufe in Höhe von zirka 300 000 Pfund Sterling stattgefunden und zwar find die Käufe hauptsächlich aus den dortigen Lägern be­friedigt worden, so daß die Lagervorräte beinahe geräumt find. In der Hauptsache sind Tuche für Bekleidung verkauft worden.

Von der Kunstseide zur Kunstwolle. In der Weltkunstseiden industrie macht man schon seit einiger Zeit die Beobachtung, daß man bestrebt ist, die Fabritation nicht allein auf die Kunstseidenerzeugung einzustellen, sondern auch nach Möglichkeit andere Kunststoffe zu fabrizieren. Die italienische Snia Viscosa, die mit einem Milliardentapital in Lire   arbeitet, hat, laut New Yorker Kabel­bericht des Konfektionär", auf dem Amerikamarkte zum ersten Male eine Kunst wolle erzeugnis Sniafil" angboten und versucht in diesem Artikel besonders große Abschlüsse zu erzielen.

"

Elektrizitätswert Liegnih. Die Mehrheit der Aktien der Elettri zitätswert Liegnig A.-G. ist auf die Elettrowerte A.-G. über­gegangen. Borbefizer dieser Mehrheit war die Rheinisch- Westfälische Elektrizitätswert A.-G. und die Aktiengesellschaft für Energiewirt schaft. Der Erwerb dient der Ausdehnung des Inter  effengebietes der Elektrowerke A.-G. in Schlesien  , wo sie be­reits in Niederschlesien   an der Kommunalen Elektrizitäts- Lieferungs­Gesellschaft A.-G. in Sagan   und in Oberschlesien   an der Ueberland­werf Oberschlesien A.-G. weitgehend beteiligt ist und in freundschaft­licher Beziehung zu der Elektrizitätswert Schlesien A.-G. steht. Das Elektrizitätswert Liegnig versorgt auf Grund von langfristigen Kon­zeffionsverträgen den Stadtkreis Liegniß und die Landkreise Liegnig, Rüben, Steinau   und Wohlau  . Es arbeitet mit einem Attienkapital

Don 3,3 Mill. Mart.

Das Statistische Jahrbuch für das Deufsche Reich, das in seinem

44. Jahrgang fürzlich erschienen ist, bringt wieder eine ungeheure Fülle des Zahlenmaterials über die Bewegung der Bevölkerung,

der Wirtschaft und des Finanzwesens sowie die für die Sozial­politit wichtigsten Zahlenangaben der letzten Jahre. Einen be= fonderen Ausbau hat der Teil Internationale Ueber­sichten" erfahren. Von den 19 größeren Handelsstaaten sind fyftematisch Angaben über Produktion, Berkehr, Konjunktur­entwicklung, Geldwesen usw. zusammengestellt. Diese einzigartigen Uebersichten ermöglichen es, jede aus diesen Staaten kommende Nachricht über wichtige Vorgänge im Handel und Verkehr in Ber­gleich zu sehen mit der bisherigen Wirtschaftsentwicklung. Auch sonst ist das Jahrbuch diesmal von einer wesentlich höheren Be­deutung als die vorausgegangenen Jahrgänge. Die Wert= zahlen, die sich auf deutsche   Wirtschaftsvorkommnisse beziehen, find für das letzte Jahr bereits wieder durchweg in Goldmark er­mittelt, so daß jezt zum ersten Male nach dem ungeheuren Zahlens wirrwarr der Inflation eratte Vergleiche möglich findieber ist das in der Volkswirtschaft geworden, soweit diese zahlenmäßig erfaßt entbehrliche Wegweiser zur Beurteilung aller wichtigen Vorgänge vom Statistischen Reichsamt herausgegebene Buch wieder der un­werden können. Das war es schon in der Vorkriegszeit, ist es heute aber in viel höherem Grade, nachdem die Reichsstatistik wesentlich ausgebaut worden ist. Der billige Preis von 4 Mart, zu dem man das Buch vom Verlag für Politit und Wirtschaft, Berlin   S. 48, be= ziehen fann, macht das Werk jedem, der sich gründlich in die Wirtschaftszusammenhänge vertiefen will, zugänglich.

Italiens   Kohlenversorgung. Unter den europäischen   Ländern, die in großem Umfange ausländische Kohlen einführen müssen, steht Italien   an erster Stelle. Seine jährliche Kohleneinfuhr betrug in den letzten Jahren durchschnittlich; 10 Millio nen Tonnen. Sie belief fich laut Fachblatt Industrie- Rurier" in der ersten Hälfte des Jahres 1925 auf insgesamt 5 165 605 Tonnen ( 1. Hälfte 1924 5 140 880 Tonnen, 1. Hälfte 1923 4 769 590 Tonnen). Hiervon entfallen auf Lieferungen aus England

-

allein

3 497 697 Tonnen, d. h. 67,7 Broz. der Gesamtlieferungen( 1924: 2 831 545 Tonnen, 1925: 3 398 385 Tonnen). An zweiter Stelle steht Deutschland   mit 338 078 Tonnen 6,55 Bro3.( 1924: 403 000 Tonnen, 1923: 27.852 Tonnen) und mit Reparationstohlenliefe 17,45 Pro3.( 1924: 1 454 247 rungen in Höhe von 901 086 Tonnen Tennen, 1923: 950 628 Tonnen). Weiterhin sind als Hauptliefe ranten zu nennen Amerika   mit 223 403 Tonnen( 1924: 279 469 Tonnen, 1923: 162 299 Tonnen) und Frankreich   mit 108 733 Tonnen( 1924: 118 484 Tonnen, 1923: 205 304 Tonnen). Ferner waren an den Lieferungen mit geringeren Mengen beteiligt: Belgien  , Jugoslawien  , Polen   und die Schweiz  .