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Die Rache des Verschmähten.

Ein Roman aus dem Leben.

Ein Roman, wie ihn fein Dichter besser schildern könnte, lag der gestrigen Berhandlung des Schwurgerichts des Landgerichts i zugrunde. Wegen versuchten Totschlags an seiner Braut, deren Liebe ihm verloren schien, mußte sich der Arbeiter Bern

hard B. vor seinen Richtern verantworten.

B. hat seine Mutter, an der er mit ganzem Herzen hing, früh zeitig verloren. Im Hause des Vaters hielt es ihn nicht lange, er tam zu Bauern, bei denen er harte Arbeit verrichten mußte. Obwohl er sich durch seinen Fleiß und sein offenes Wesen nicht über schlechte Behandlung zu beklagen hatte, zog es ihn in die Groß stadt. Aber auch hier fand B. durch seine Anstelligkeit sehr bald Beschäftigung. Auf der Arbeitsstelle lernt er einen jungen Mann in seinem Alter fennen, mit dem er sehr bald Freundschaft schloß. Es war der Bruder jenes Mädchens, das so bald eine große Rolle in seinem Leben spielen sollte. Er, der viel im Hause seines Freundes verkehrte, gewann sich nach der Achtung der Eltern auch bald die Zuneigung der Tochter Luci. Beide lebten dann ein ruhiges und zufriedenes Leben, dessen Hauptzwed ihre recht baldige eheliche Ber­bindung war. Da lernte der zufünftige Schwager zufällig einen anderen jungen Menschen kennen, der auch seine Schwester Luci sah. Im Gegensatz zu B., der ernst und bescheiden nur einem Ziele zu­strebte, war der neue Freund heiter und lebensluftig. Bald hatte er die junge Braut so in seinem Banne, daß diese sich immer mehr und mehr von ihrem Bräutigam abwandte. Als schließlich Luci ganz öffentlich mit dem neuen Freunde ausging, machten die Eltern selbst den Bräutigam darauf aufmerksam. Aber alle seine Vor­stellungen und gütigsten Bitten fonnten die Braut nicht mehr zurückgewinnen. Nun verließ B. die Ruhe, sein erster Gedanke war Mord und Selbstmord. Nur mit großer Mühe gelang es seinem besten Freunde, eben dem Bruder der treulofen Geliebten, den Angeklagten einigermaßen zu beruhigen. Es schien, als ob sich B. mit seinem Lps abgefunden habe, da hatte das unerbittliche Schicksal noch eine harte Prüfung für ihn, die er nicht bestehen sollte. Durch seine gerade jezt so leicht reizbare Natur überwarf sich B. eines Tages völlig mit dem Bater. In seine Wohnung wollte er nicht mehr zurückkehren und beschloß, die erste Nacht bei seinem Freunde zu verbringen. Als beide vor der Haustür standen und sich gerade nach oben begeben wollten, tam Luci mit ihrem neuen Freunde nach Haus. Sofort machte B. dem Nebenbuhler die bittersten Borwürfe, die dieser höhnisch lächelnd quittierte. Bu feinem eigenen Unglüd ging B. trotz dieses unangenehmen Vor­zeichens mit den beiden Geschwistern in deren Wohnung hinauf, während der Liebhaber der Luci unten blieb. Als die anderen drei oben in der Küche angekommen waren, hörten fie plöglich laute Burufe des Untenstehenden, der das Mädchen noch einmal am Fenster fehen wollte. Als Luci sich dorthin begab, verlor B. jede Besinnung, er griff zum Revolver und drückte ihn dreimal auf Jeine Geliebte ab. Wie ein Wahnsinniger stürzte der Unglückliche dann aus der Wohnung und irrte tage und nächtelang in den Straßen umher. Immer in dem Glauben, das Mädchen erschossen zu haben. Als er fich schließlich doch noch so weit ermannt, um sich selbst Gewißheit über seine voreilige Tat zu verschaffen, da fand er seine ehemalige Geliebte nur leicht verletzt auf dem Krantenlager vor. Eine einzige Kugel hatte fie leicht an der Hand gestreift. Wohl nun doch von feiner aufrichtigen und großen Liebe zu ihr überzeugt, verzieh Luci nicht nur dem allzu Stürmischen, sondern schenkte ihm auch noch ihre alte Liebe wieder. Die ganze Familie beschloß, die unglückselige Schißaffäre für sich zu behalten. Man hatte aber nicht damit gerechnet, daß es ja doch noch einen Beugen gab, der nun der Berschmähte war. Und dieser war in ber Tat von solchen Rachegelüften befeelt, daß er die ganze Geschichte der Polizei mit teilte. Und so tam es zur Gerichtsverhandlung. Das Gericht fonnte fich denn auch nicht der Tragit dieses Liebesromans verschließen.

Es ließ Milde wallen mit dem jungen Manne, für den das Schicksal so wenig Verständnis hatte, ihm den Kampf um das bißchen Leben gar zu schwer gemacht hatte. B. wurde nur zu vier Monaten Gefängnis verurteilt und braucht auch diese nicht zu verbüßen, menn er sich drei Jahre lang gut führt!

Ein Parteiveteran, der Tischler Gustav Hoffmann , wurde auf der Straße vom Herzschlag plötzlich ereilt. Seit Anfang der siebziger Jahre in der Arbeiterbewegung stehend, die damals noch unter den verschiedenen Dednamen als Mieterverein"," Gesang verein" usw. in den fleineren Städten des alten Kreises Beeskow Storkom die Parteiorganisation verdeckte, hat er stets in der vor­dersten Reihe gestanden. Durch das Sozialistengesetz hindurch, wo er mit Gleichgesinnten die Fäden der spärligen Organisation des weit­gedehnten Kreises und die Agitation aufrecht zu erhalten wußte, ist er bis zu seinem Tode der Bewegung treu ge= blieben. Zum 3. Januar des nächsten Jahres hatte die 108. Ab­teilung anläßlich seines bevorstehenden 70. Geburtstages eine Ehrung dieses ihres Alten" in Aussicht genommen. Das ist nun nicht mehr möglich. Am Dienstag, Nachmittag 5 Uhr, wird Gustav Hoffmann im Krematorium Baumschulenweg den Flammen über geben. Die Parteigenossen mögen deshalb ihrem Alten zahlreich das letzte Geleit geben.

Das Bergwerksunglück von Fohnsdorf . Die Eingeschlossenen befreit.

Graz , 17. Oktober. ( WTB.) Nach Mitteilung der Alpinen Montan- Gesellschaft aus Fohnsdorf sind die im Schacht ein geschlossenen Bergleute aus der Grube geholt worden. Berstens einer Dampfölleitung auf einer Förderungsanlage die in Ueber den Unfall teilte die Bergwerksdirektion mit, daß' infolge Bewegung befindlichen Förderschalen vier beladene Hunde über den Förderkorb hinauszogen, da es unmöglich war, die Bremse an zuziehen. Dadurch riß das Seil. Die in der Grube befindlichen Bergleute sind darauf durch einen anderen Schacht aus der Grube gefahren. Keinem auf der Grube befindlichen Arbeiter ist etwas zugeftoßen.

Zwei schwere Eisenbahnkatastrophen.

Zahlreiche Tote und Berlehte.

Minden , 17. Oftober.( TU.) Auf der Strecke minden Bad Oeynhausen ereignete sich heute nachmittag ein furcht. bares Eisenbahnunglüd. Kurz vor Dennhausen bei Kilo meterstein 76,4 nahe des Stellwerks Deynhausen 6 arbeitete eine Stredenarbeiterkolonne. Eine von Dennhausen tommende leer. fahrende Lokomotive fuhr direkt in die Kolonne hinein. Fünf Mann waren sofort tot, vier Leichen fonnten bisher identifiziert werden.

London , 17. Oftober.( Tul.) Nach einer Meldung aus Stal­Iutta fließen bei alifa awei Personenzüge in boller Fahrt zusammen, wobei mehrere Wagen boll tommen zertrümmert wurden. Unter den Trümmern sind bisher ettva 20 ote und über 50 Verwundete hervorgezogen worden. Zu den Bergungsarbeiten sind Truppen entsandt worden. Die Ursache des Zusammenstoßes wird auf falsche Weichenstellung, nach einer anderen Darstellung auf 2ösung der Weiche aurüdgeführt.

Bodensenkungen in Westfalen .

Duisburg , 17. Dktober.( WEB.) Aeußerst starke Boden­entungen machen sich wieder im Stodummer Gebiet bemerkbar. Die meisten Häuser weifen große Riffe auf, stellenweise in einer Breite von 20 Zentimeter. Die Erneuerungs­arbeiten lönnen nur durchgeführt werden, wenn die Wohnungen geräumt werden.

Das Rathaus von Malchin niedergebrannt. Feuerfod eines Verhafteten.

Malchin , 17. Oktober. ( WTB.) Gestern abend gegen 92 Uhr brach im Rathaus Feuer aus. Die Malchiner Feuerwehr und die Feuerwehr der Buderfabrik zu Malchin , legtere mit Motor­sprige, haben versucht, den Brand zu löschen, was ihnen jedoch nicht gelang. Das Gebäude ist im Laufe der Nacht vollständig niedergebrannt. Mitverbrannt sein soll ein Ver hafteter, der gestern festgenommen worden war und nicht mehr herausgeholt werden konnte.

Zwei Arbeiter erstickt.

Candeshut, 17. Oftober.( WTB.) Auf dem Balmenvorberg zu Goertelsdorf, Kreis Landeshut , sind zwei lanwirtschaftliche Ar­beiterinnen aus Ratibor , die kurz vor dem Schlafengehen in ihrer Stube Feuer gemacht und den Ofen zu zeitig zugeschraubt hatten, in der letzten Nacht durch die sich entwickelnden Kohlenorydgase erstict Man fand sie morgens tot auf.

Bergmanns Tod.

Paris , 17. Oftober.( E. P.) Nach einer Meldung aus Tunis wurden in einem Bergwerf in Lujeder durch vorzeitiges Los gehen einer Sprengladung 9 Arbeiter getötet und mehrere schwer verlegt.

Die Ueberschwemmungen in China . halten die Ueberschwemmungen am Gelben Fluß an Peting, 17. Dftober.( WEB.) Den letzten Berichten zufolge In einem Distrift find allein 80000 Personen obdachlos. Nach Feststellungen von Sachverständigen wird es für wahrschein lich gehalten, daß der Gelbe Fluß den ganzen Winter hindurch die umliegenden Bandftriche überschwemmen wird. Man nimmt an, daß ein Teil des Wassers wieder in das ursprüngliche Flußbett zurückkehren wird, während die übrigen Wassermassen sich landein­wärts in der Richtung des Großen Kanals bewegen werden.

Immer wieder Typhuserfranfungen. In Sehmsdorf find nach einer Meldung aus Stargard in Pommern 25 Personen an Typhus ertranit, von denen eine größere Anzahl ins Krantenhaus Stargard gebracht werden mußte. Die Eeuche sol von einer polnischen Schnitterin eingeschleppt worden sein.

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