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lichen arbeitsfreien Tagen noch einen besonderen Urlaubstag erbeten, der ihm aber abgelehnt wurde. Aus Aerger darüber legte er das Feuer an, hoffte aber, fich durch schnelle Entdeckung des Brand­stifters" als ein forscher Kert" zu zeigen und als Belohnung den Urlaubstag doch noch bewilligt zu erhalten. Die Berlegung hatte er fich am Oberarm mit dem Dolch selbst beigebracht.

durch Kurse und Arbeitsgemeinschaften, wurde fie dafür gewonnen. I haben. Roth hatte von feinem Arbeitgeber außer feinen gewöhn. Ein Pädagogisches Institut und eine Pädagogische Zentralbücherei größten Stils wurden eingerichtet, sie werden von den Fachleuten der ganzen Welt besucht. Unterstützt wurde das neuzeitliche Er ziehungswerk durch die rege Teilnahme der Elternschaft an Eltern vereinigungen der Schulen. Sämtliche Cernmittel werden unent­geltlich geliefert. An den Mittelschulen sind im vorigen Schuljahr Schulgemeinden, d. h. die Mitbestimmung der Schüler in allen Schulangelegenheiten, von der äußeren organisatorischen Ge staltung bis zur Erledigung von Disziplinarfällen, eingeführt. Das Fortbildungsschulwesen ist gleichfalls wesentlich verbessert worden. Der Unterricht ist am Tage, und jede Schule hat für jedes Fach gut ausgestattete Lehrwerkstätten. Schulärzte, Sport- und zwei

Lehrlingsheime für Bedürftige borgen für das leibliche Wohl der Schüler. Auch an den Fortbildungsschulen haben sich Schul gemeinden vortrefflich bewährt. Der Bau eines neuen großen Fort bildungsschulgebäudes ist geplant. Das Endziel ist, die Schüler dort, ohne Meisterlehre, völlig für ihr Fach auszubilden, wie dies für die Uhrmacher bereits erreicht ist.

Das Wohnungswesen.

Ein weiteres Gebiet gemeindlicher Fürsorge bildet das Woh­nungswesen. Desterreich hat unter allen Staaten den radikalften Mieterschutz. Der Hausbesizer betommt seine Miete in Papier­fronen, was auf eine Enteignung des Hausbesites hinauskommt. Auch der Sah für Betriebskosten und Instandhaltung ist außer erdentlich niedrig gehalten. Infolgedessen ist die ganze private Bau­fatigfelt unrentabel, was der Stadt die größten Berpflichtungen hinsichtlich eigenen Neubaues von Wohnhäusern auferlegt.

Wähler- Kundgebungen

heute, Mittwoch, den 21. Oktober, abends 7% Uhr: Kreuzberg : Bodbrauerei, Fidicinstr. 2.( 39. u. 48. Abt.): Alexandriner, Alexandrinenstr. 37.( 43. Abt): Rabe, Fichteftr. 29.( 47. Abt.): Behrends Festfäle, Manteuffel straße 95.

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Zehlendorf : Lindenpart, Berliner Str. 8. Neukölln ( 92. u. 95. Abt.): Passage- Festfäle, Bergstr. 151/152. Oberschöneweide : Mörners Blumengarten, Oftendstraße. -( 96., 97. u. 98. Abt.): Aula Emfer Str. 133/137. Alt- Glienice: Bohn, Grünauer Str. 55. Lichtenberg ( 117. Abt.): Schule, Lüdstr. 60. Friedrichsfelde : Tempel, Prinzenallee 30. Rofenthal: Manthey, Hauptstr. 1.

Redner: Bublik, Rob. Breuer, Edhardt, Gutschmidt, Ad. Hoffmann, Kuffner, Landa, Leid, Dr. Löwen fein,

verfügung rechtsfräftig wurde, ohne daß ein Gericht die Berechtigung nachgeprüft hätte. Er zahlte die Geldstrafe nicht, sondern stellte sich zum Antritt der Haftstrafe. Die Pforte des Polizeigefängnisses fchloß sich hinter ihm. Da der Mann aber auch an der Zuckerkrank= heit leidet, ließ er sich im Gefängnis vom Arzt untersuchen. Der diensthabende Arzt kam zu dem Ergebnis, daß der Krante haft­unfähig fei. Daraufhin durfte der Einbeinige schon am zweiten Tage aus dem Polizeigefängnis wieder hinaushumpeln, ausgerüstet mit der amtlichen Bescheinigung, daß er haftunfähig sei und man ihn nach Verbüßung von einem Tage Haft entlassen habe. Er be= gab sich nach Hause und dachte, nun werde alles erledigt sein. Aber schon eine Woche später tam ihm ein Polizeibeamter am frühen Morgen in die Wohnung, um ihn zur Berbüßung bes Restes feiner Haftstrafe abzuholen. Die Vorweisung des Entlaffungsscheines bewog den Beamten, auf fofortige Ab führung zu verzichten. Doch hat seitdem die Polizei ihren Besuch bei ihm noch etwa sechsmal wiederholt, so daß im Hause unan­genehmes Aufsehen erregt wurde, wie wenn die Jagd einem Schwer­verbrecher galt. Die Polizei begründete ihr Verhalten damit, daß der Mann ja inzwischen wieder haftfähig geworden sein fönnte. Schließlich erreichte er, daß ihm Aufschub bis zum 29. Oktober gewährt wurde.

Seitdem hat man ihn in Ruhe gelassen, aber mit Sorge sieht der Einbeinige dem Tag entgegen, wo die Frist abläuft. Soll wirklich, wenn der 29. Oftober vorüber ist, das Spiel" von neuem beginnen? Oder wird man nicht lieber einen Weg suchen, den Strafreft durch Niederschlagung zu erledigen?

Udo, der Schimpfgermane.

Dr. Lohmann, Robinson, Rohde, Reuter, Reimann, Stelling, ubo. Bereits im Troß Armins des Befreiers( nicht zu verwechseln Karl Schneider, Thurm, Dr. Treitel, Urich.

Frauen- Kundgebung

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Die Wiener Stadtverwaltung griff mit einer umfassenden Pro­paganda für die Wohnbaufleuer ein, die von allen Mietern für den Neubau von Wohnungen geleistet werden muß. Die Gemeinde gab threrseits noch Mittel dazu; so wurden 1923 bereits 5000 Woh nungen, 1924 rund 6000 Wohnungen von der Stadt gebaut. Das Bauprogramm für die nächsten Jahre sieht etwa 20 000 neue Woh- heute, Mittwoch, 7% Uhr, in Wilmersdorf - Halenfee, in den nungen vor, so daß man binnen einiger Jahre den gesamten Woh­nungsbedarf der Bevölkerung zu decken hofft. Die städtischen Woh­nungen find gesund, luftig und hell gebaut. Während früher fast elle Wiener Kleinwohnungen ohne eigene Wasserleitung und Abort waren, ist dies auch bei den fleinsten Wohnungen vorgesehen. In den großen Anlagen befinden fidy große Aufenthaltsräume. Höfe und Gärten für die Kinder, Badegelegenheiten, eine maschinelle Dampfwäscherei mit Trocknungsanlagen und elektrisch betriebener Wäschemangel. Einen weiteren Schritt zur Rationalisierung und Sozialisierung des Haushalts bedeutet die Errichtung eines großen Einfülchenhauses. Neben der Wohnungsfürsorge hat die Wiener Stadtverwaltung auch die fenfligen, einer modernen Großstadt gestellten technischen Aufgaben angegriffen und mit der österreichischen Schlamperei" energisch aufgeräumt. Pflafferung, Säuberung und Beleuchtung der Straßen werden nach amerikanischem Borbild betrieben, das eine von der Stadt entfandte Ingenieurfommission auf ihren Auslands­reifen studiert hatte. In einem Proletarierbezirt wird die größte Badeanlage Europas gebaut. Wafferversorgung, Straßenbahn, Gas und Elektrizitätswerte, alles wurde bedeutend ausgebaut, verbessert und verbilligt. Rund 100 000 neue Abnehmer für Gas und 230 000 neue Abnehmer für Elektrizität wurden in den letzten Jahren ge­wonnen, die sozialdemokratische Berwaltung hat diese Bärme­und Beleuchtungsquellen überhaupt erst den breiten Massen zugäng

lich gemacht.

So fehen wir, wie es eine vom neuen Geiſt echter Menschlichkeit beseelte Verwaltung verstanden hat, aus dem Berwaltungsapparat der Gemeinde, der gar zu oft dem Befiginteresse der herrschenden Klaffen dienstbar gemacht murde, ein wahrhaftes Gemeinwesen zu schaffen, das den einzelnen von der Wiege bis zum Grabe forgend betreut und damit zu einer Angelegenheit aller geworden ist. Smar fann die neue Wirtschaftsform des Sozialismus nicht von Rat

häusern aus defretiert werden, aber unendlich vieles fann von dort aus im Geifte der neuen Zeit aufgebaut werden, wie es das glänzende Beispiel von Wien , bemeift, das alle Zweifelnden und Entmutigten zu neuen Taten aufrufen will.

Die Technik der Stadtwahlen.

In manchen Beziehungen unterscheidet sich die Technit der Berliner Stadtverornetenwahlen von der der Reichstagswahlen. Bei der Reichstagswahl steht die Zahl von 60 000 Stimmen für ein Mandat fest, bei der Stadtverordnetenmahl entscheidet der Bahlquotient. 3ur näheren Erflärung dieses Begriffes sei

bemerti:

Flora- Sälen, Halenfee, Johann- Georg- Straße 21. Rednerin: Frau Bohm- Schuch, M. d. R. Donnerstag, den 22. Oktober, abends 7% Uhr: Prenzlauer Berg ( 29. Abt.): Schulaula Senefelderstr. 6. Friedrichshain ( 35. Abt.): Schulaula Samariterſtr. 20. Kreuzberg ( 46. Abt.): Schulaula Stalizer Str. 55/56. ( 37. Abt.): Schulaula Hausburgstr. 20. Dahlem : Schilling, Königin- Luife- Str. 42. Steglitz : Gymnasium, Heesestraße. Marienfelde : Zweig, Berliner Straße 114. Tempelhof: Aula Realgymnasium, Raiserin- Augusta- Straße. Brit- Budow: Turnhalle in Budow. Baumschulenweg, Lyzeum, Baumschulenstraße. Köpenid: Stadttheater, Friedrichstr. 6. Karlshorst : Fürstenhaus, Trestow- Allee 92. Biesdorf: Schillerfäle, Königstraße 120. Hohenschönhausen: Schulaula Röderstraße. Blankenburg : Klug, Dorfstraße 2. Reinidendorf: Hartmanns Brauerei, Scharnweberfir. 104. Hermsdorf- Waidmannsluft- Lübars: Bellevue", am Bahnhof

Hermsdorf .

im

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Udo

Aschbrenner heißt er und mit Vornamen schlicht- germanisch mit Sigt von Armin) soll sich ein Keltogermane namens Udo be­funden haben. Besagter Udo Aschbrenner übte einstmals den Beruf letzteres vor dem Schöffengericht Lichtenberg . eines Leutnants aus. Jezt aber ist er Bertmeister und Angeklagter, Aschbrenner marschiert, angetan mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse, mit Abzeichen nationaler Berbände, mit umgeschnalltem Koppel und der Offiziersmütze in der Hand, in den Verhandlungsraum, jeder Zoll reinblütiger Germane. Nun hat man zwar gehört, daß Ger­manen tämpfen und auch trinken fonnten. Daß sie aber Helden im Schimpfen waren, hat man uns nicht überliefert. Also scheint es mit dem Germanentum Udo Aschbrenners nicht weit her zu sein, denn sein pöltisches Heldentum äußerte sich Schimpfen. Am 16. Juni, morgens 2 Uhr, war Udo Aschbrenner mit seiner Braut durch die Hauptstraße in Lichtenberg gekommen. Vor der Tür einer Badeanstalt hing eine schwarz­rotgoldene Fahne, die von mehreren jungen Männern her­untergeholt wurde. Nun ist das wahrlich feine Kleinigkeit, wenn man Udo heißt, Leutnant war, völkisch ist, und mit seiner Braut an einer schwarzrotgoldenen Fahne vorbeikommt. Da hilft es nichts, da muß man ein Heldentum auch beweisen. Und Udo bewies! Als nämlich das Fahnentuch auf der Erde lag, trampelte er auf demselben herum( Udo ist nicht etwa 5, sondern 29 Jahre alt!) und gebrauchte dabei die Worte: Diesen D... lappen, diese Juden fahne und 2... lappen müßte man zum Stiefelpuzen anwenden." Und schließlich auf dem Gipfel heldischer Erregung zerriß er die Ein Schutzpolizist, der Fahne und schimpfte.... fchimpfte benahm er sich weiter, wie auf der Straße, und unterließ es auch hinzufam, nahm Udo, den Schimpfgermanen, mit zur Wache. Hier nicht darauf hinzuweisen, daß er einmal Leutnant war. Als der Borsitzende ihn jegt mild und väterlich darauf aufmerksam machte, daß die Reichsfarben Schwarz Rot Gold feien. und daß man diese respettieren müsse, entgegnete der Angeklagte pazig:" Ja, leider sind sie Schwarz- Rot- Gold." Das Gericht fah nach dem 15. Juni geschehen war und bis zu diesem Datum der artige Bortommnisse unter die Amnestie fielen.

Redner: Breuer, Beffen, Ewald, Edhardt, Gufschmidt, Harnisch, Hoffmann, Hermes, Haß. Horlih, Dr. Kawerau, Krause, Dr. Löwenstein, Ciffe, Lempert, Rogah, Reuter, Dr. Röder, Schneider, Schlichting, Urich, Dr. Hildegard Weg- bie Sache milde, wirklich sehr milde an, da die Tat zwei Stunden scheider.

Donnerstag, den 22. Oktober:

Kreuzberg : Nachmittags 4% Uhr Deffentliche Versammlung aller Arbeiter, Angestellten und Beamten des Bezirksamts Kreuzberg im Bezirksversammlungsfaal, Bordstraße 11. Referent: Genoffe Stadtrat a. D. Boekich. Friedrichshain : Abends 7% Uhr Deffentliche Bersammlung aller im Bezirksamt Friedrichshain beschäftigten Beamten, Angestellten und Arbeiter in Schmidts Festfälen, Frucht ftraße 36a. Referent: Stadtv. R. Rohde.

Tagesordnung in beiden Versammlungen: Welche Vorteile bietet eine fozialdemokratische Mehrheit im Stadtparlament den Beamten, Angestellten und Arbeitern?"

Die neue Auslandsanleihe der Stadt.

Die Zahl der zu wählenden Stadtverordneten beträgt 225, dlefe Zahl wird in die Gesamtfumme der abgegebenen Stimmen Der Städtische Haushaltsausschus hat sich gestern eingehend geteilt, das Resultat ist dann der Wahlquotient. Nehmen wir an, mit der Magistratsvorlage über die Aufnahme einer neuen mit der Magistratsborlage über die Aufnahme einer neuen 2 250 000 Stimmen seien bei der Wahl abgegeben worden, dann Auslandsanleihe befaßt. Befanntlich soll diese Anleihe zur wird diese Summe durch 225, die Zahl der zu wählenden Ab- Finanzierung der Bauten an dem Großkraftwer! Rummelsburg geordneten, geteilt. Das Resultat wäre in diesem Falle 10 000. Das heißt auf 10 000 Stimmen entfällt ein Mandat. Natürlich liegt die die seit mehreren Wochen in Angriff genommen worden sind, ber­wandt werden. Bahl in Wirklichkeit etwas höher, denn Berlin verfügt über 2 600 000 Einzelne Bestimmungen des Anleisevertrages Wähler. Der Borgang vollzieht sich nun derart: Die einzelnen ftießen aber bei den Stadtverordneten auf starten Biber. Wahlbezirke geben die Zahl der bei ihnen abgegebenen Stimmen stand. Infolgedessen wurde der Kämmerer ersucht, noch ein. zum Rathaus durch, auf dem die Gesamtfumme der Stimmen fest mal in Verhandlungen über den Anleihevertrag einzutreten gestellt und der Wahlquotient errechnet wird. Sofort nachdem die Ueber das Ergebnis dieser Verhandlungen wird der Hausbalis. rechnerische Feststellung erfolgt ist, wird das Resultat den einzelnen ausschuß am Dienstagnachmittag beraten. Die näcfie Blenar­Mahlbezirken bekanntgegeben, die mun ihrerseits die Mandate, bie auf ihren Bezirk entfallen, feststellen. Bei den Berliner Stadt Donnerstag der lommenben Woche stattfinden. auf ihren Bezirk entfallen, feststellen. Bei den Berliner Stadtigung der Stadtverordnetenverfammlung soll dann erst am verordnetenwahlen gehen fast teine Stimmen verloren. Sagen wir einmal, eine Bartel hätte in einem Bezirt 48 000 Stimmen er halten, ferner der Wahlquotient sei 10 000, dann hätte diese Partei vier Mandate erhalten. Die übrig gebliebenen Stimmen werden von den einzelnen Wahlbezirken dem Wahlvorschlag auf dem Rathaus bekanntgegeben, und hier erfolgt die weitere Berteilung der Mandate nach dem Höchitzahlensyftem

Sagen wir, daß durch die erste Bertellung nach dem Wahl quotient 180 Mandate bestimmt wären und daß bemnach noch 40 zu verteilen wären, bann vollzieht sich diese Verteilung nach folgendem Brinzip: In eine Bifte werben bie übrig gebliebenen Stimmen aus allen Wahlbezirken nebeneinander gestellt. Die Partei, die hiernach die höchste Stimmenzahl hat, erhält jofort ein Mandat. Nehmen wir einmal an, es feien, um das Beispiel zu erleichtern, nur vier Bar. teien vorhanden und nicht achtzehn. Die erste Partei hätte 90 000 Stimmen, die zweite 60 000, die dritte 30 000 und die vierte 15 000. Dann erhielte die erste sofort ein Mandat. Die Stimmenzahl der erften wird dann durch zwei geteilt, bleibt also 45 000. Darauf er hält die zweite ein Mandat, weil ihre Zahl 60 000 höher ist, geteilt ergibt sie 30 000. Da die Teilungszahl der ersten größer ist, erhält diefe wieder ein Mandat, und so geht es fort, bis die Zahl der zu verteilenden Mandate aufgeteilt ist.

Diese Art der Wahl kommt hauptsächlich den Splitter Barteien zugute, die nach dem System der Reichstagswahl

faum ein Mandat erhalten würden.

Die Brandstiftung in Pichelsberge aufgeklärt. In den späten Abendstunden des 28. September d. 3. brach in einem zu dem Restaurant Seeschloß" in Pichels. berge gehörigen Bootshaus Feuer aus. Der Spandauer Feuer wehr gelang es, den Brand' im Steime zu erstiden. Der bort an gestellte 19 Jahre alte Erich Kloth hatte abends in Bertretung feines Baters einen Rundgang durch bie verschiedenen Gebäude gemacht und dabei aus dem Bootsschuppen heraus Licht gesehen. Als er hineinging, um nach der Ursache des Bichtscheines zu fehen, sprang ihm plöglich, so behauptete er später, ein Mann entgegen, der ihn zu Boden schlug und ihm einen Stich in den Oberarm beibrachte. Nach eingehender Untersuchung durch die Kriminal polizei mußte Rioth jest zugeben, selbst den Brand angelegt zu

bo Aschbrenner erhielt an Stelle einer vermirtten Gefängnisstrafe von einer Woche 200 m. Geldstrafe. Er nahm die Strafe nicht rufung gegen dieses Urteil einlegen zu müffen. an und erklärte mit lauter germannisch- fraftvoller Stimme, Be

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,, Wir von der Deutschen Volkspartei".

von der Boltspartei; fie weichen feinen Finger breit vom rechten Sie find doch tüchtige, gerade. charatierfeste Kerle, die Herren Wege ab. Stellen sie da jemanden auf den Reichsfanzlerplay in Charlottenburg immer standesgemäß in der Wahl des Absah­reviers und lassen ihn herrlich fizelig- bunte Poftfarten verteilen mit Bildern wehender altpreußischer Fahnen. Diese Fahnen sind aber noch nicht militärisches Symbol genug, ihnen ist auch noch ein .Gedicht" beigedruckt. Denn fie führen troy Nacht und trotz Not in ein wieder feindfreies Morgenrot". Nun, es ist wenigstens ein Glück, daß da noch die geschäftliche Mitteilung z lejen ist: 21s erste dabei, wir von der Deutschen fich über das naturwissenschaftliche Wunder eines feindfreien Morgen Tolfspartei!, modurch wenigstens die Möglichkeit gegeben ist. rots" an der zuständigen Stelle follte es gar die Partei selber sein? zu informieren. Diese Leute sind aber nicht nur eminent -gebildet", sie haben auch Sinn für grotesten Humor; die Karte wurde just an dem Sonntag verteilt, an dem Herr Dr. Strefe mann aus Locarno zurücffam.

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Wir von der Deutschen Boltspartei" scheinen doch reichlich doch einen ordentlichen Rud weiter links wählen. damlich zu sein. Und wir anderen werden am 25. Oftober wohl

Bölkische Banditen.

Der hatenkreuzlerische Wahlterror, der vor und nach der Hinden­burg- Wahl die Straßen Berlins , vornehmlich die des Westens, zum Schauplah wüfter Brügelegzeffe machte, scheint wieder einzufezen. Am Montag abend fam es erneut zu brutalen Ausschreitungen einer Rotte von 30 bis 40 Perfonen, die die Hardenbergstraße entlang Berlinogen. Als ein Vorüberkommender, der 63jährige M., den Demon­Mann und verletzten ihn durch heftige Schläge mit Gummi ftranten ein Bfui!" zurief, stürzten sich die Burschen auf den alten

Der Einbeinige als Verkehrsstörer". Die Berfehrsregelung, ble bas Recht des Fußgängers und das des Wagenführers gegeneinander abgrenzt, war für längst eine Notwendigkeit. Sie will erreichen, daß die Wagen führer die gebotene Rücksicht auf die Fußgänger nehmen, daß aber auch die Fußgänger den Wagenführern möglichst wenig Er­schwerungen bereiten. Man muß münschen, daß beibe, die Fuß gånger und die Wagenführer, verständnisvoll die Borschriften be­folgen; denn hiermit werden beide einander am besten dienen. Aber auch die Polizei, die über beide wacht, sollte möglichst Rüd­ficht üben. Sie sollte zu einer Zeit, in der die Verordnung noch jung und neu ist, mehr mit Ermahnungen als mit rasch fertigen Strafverfügungen zu wirken suchen.

beschädigter. Am 20. Juni dieses Jahres, als die Berordnung erst Zu den allererften Opfern der Berfilgung gehört- ein Kriegs­feit fünf Tagen in Kraft war, überschritt er in der Königstraße unter der Stadtbahnüberführung den Straßendamm, der in diesem Augen­von Personen, die über den Damm gingen, schloß der Kriegs­blid nur für den Fahrverkehr freigegeben war. Einem Trupp beschädigte sich an. Ein Polizeibeamter wollte sie zurückweisen, aber sie achteten seinen Worten nicht und erreichten den jenseitigen Bürgersteig. Nur der ein beinige Kriegsbeschädigte, der auf seinen Krüden über den Damm humpelte, tam nicht so schnell hinüber. Als er in der Mitte des Dammes angelangt war, fagte ihm der Beamte, er solle zurückgehen und an anderer Stelle den Damm überschreiten. Der Einbeinige lehnte das ab, weil er fich nicht noch einmal der Gefahr aussehen wollte. Er sei ja schon faft drüben, sagte er dem Beamten, Dieser aber drohte, er werde den Mann, wenn er nicht umfehre, zur Bache bringen schließlich griff er tatsächlich zu diesem äußersten Mittel. Der Name bes Kriegsbeschädigten wurde festgestellt, und am 22. Juni fam vom Polizeiamt Berlin- Mitte eine Strafverfügung, die auf Grund der damals 7 Tage alten Berordnung bem revler neun Mart Geldstrafe oder drei Tage haft aufpaďte. Der Einbeinige erhob- leider!- feinen Widerspruch, so daß die Straf­

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und

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nuppeln so schwer, daß er zusammenbrach und von Bolizeibeamten nach feiner Wohnung gebracht werden mußte. Mit folchen Gemeinheiten betreibt die Fememordgesinnung ihren Wahl­fampf. Die republikanische Bevölkerung wünscht unter feinen lim­

jopo

Nach den übereinstimmenden Acußerungen hervorragender Forscher entspricht Odol den Anforderungen der Hygiene am vollkommensten und wird daher als das beste von allen gegenwärtig bekannten Mundwässern bezeichnet.