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berechtigter Betätigung eröffnet, die uns bisher versagt war.

Bon Bersailles bis Locarno  

war ein weiter Beg. Bon Locarno an wird ein weiter Beg sein, war ein weiter Weg. Von Locarno   an wird ein weiter Weg sein, um das zu erwirten, was das Ziel jeder deutschen   Regierung sein wird und sein muß: der Wiederaufbau Deutschlands   in einem zum gemeinsamen Wirten vereinten Bestreben der öfter Europas  .

haben wir uns zu diesem Deutschland   des Friedens als Mittelpunkt| Entwicklung, die uns diejenigen Möglichkeiten friedlicher und gleich. eines friedlichen Europas   bekannt. Wir glauben uns damit in Ueber­einstimmung zu befinden mit der überwältigenden Mehrheit des deutschen   Volkes. Wenn Deutschland   durch den Vertrag von Locarno  den Beweis seiner dauernd friedlichen Einstellung gibt, dann muß aber das, was bisher geschaffen wurde, auch erweitert werden durch die Befundung unserer Vertragskontrahenten, auch ihrerseits die Folgerungen aus diesem neuen Stand der Dinge zu ziehen. Auch ohne jeden Zusammenhang mit den Berhandlungen in Locarno   muß zunächst die Differenz wegen der Besetzung der ersten Rheinlandzone beseitigt werden. Die nördliche Rheinlandzone ist am 10. Januar nicht geräumt worden, und wer über den Geist des, Mißtrauens in dem deutschen   Volte flagt, der soll nicht vergessen, daß gerade diese Nichteinhaltung des Räumungstermins von Köln  genügend Grund zu diesem Mißtrauen gegeben hat. Eine auf Bertrauen aufgebaute Politik der Zukunft muß die Kölner  

Frage bereinigen.

Ich habe Grund zu der Annahme, daß dies gefchehen wird. In bezug auf die Rüdwirtungen handelt es sich. vor allem um die Sorgen des Rheinlandes, das in den nach dem Bertrag

Schon jetzt ein Unterzeichnungs- Bankett festgesetzt!

London  , 23. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Der Londoner  Stadtrat hat am Donerstag beschlossen, am 1. Dezember aus Anlaß der Unterzeichnung des Locarno- Bertrages ein großes Frühstüd in der Guildhall zu veranstalten. Die aus. ländischen Minister, bie die Unterzeichnung vollziehen und das gesamte englische   Rabinett sind dazu geladen..

Mit der Unterlassung weiterer Optantenvertreibung leistet Polen   der Entgiftung seines Verhältnisses zu Deutschland   einen großen Dienst, für den es warme Anerkennung verdient. Hoffen wir, daß der Geist des Entgegenkommens und der Ver ständigung bald auch den Handelskrieg zwischen den beiden Nachbarstaaten beendige!

Der 1922 in Wien   zwischen Deutschland   und Polen   geschlossene Bertrag über die Ausführung des die Optantenfrage nicht zweifels. frei regelnden Versailler Vertrages hatte festgelegt, daß die im polnischen Grenzgebiet und in den Rayons polnischer Festungen wohnenden Optanten Polen   am 1. November verlassen sollten. Es handelt sich um 475 deutsche Familien, und zwar meist um fleine

Grundbefizer. Etwa 400 bavon sind kleine Bauern, die übrigen haben städtischen Befit inne; im ganzen etwa 2000 Personen, deren Ausweisung jetzt aufgehoben ist.

Die Auswanderung der Optanten ist bereits weit fort. geschritten. Wie wir hören, hat schon etwa die Hälfte Polen  

besetzt bleibenden Gebieten unter dem Drud einer übermäßigen Be Deutsche Entwaffnungsantwort überreicht. verlassen und der Abtransport der übrigen war sorgfältig vor.

segung und unter dem Druck des Rheinlandregimes zu leiden hat. Irgendein logischer Grund, neben dem Patt den Frieden durch eine jahrelange militärische Befeßung zu sichern, liegt nicht vor. Die Auswirkungen des Sicherheitspattes tönnen und müssen diese Entwicklung sicherstellen.

Nur muß man sich auch in Deutschland   klar darüber sein, daß man nicht gleichzeitig die Annahme des Pattes in 3weifel ftellen und die weltgehendsten Maßnahmen als Rüdwirkungen einer in Zweifel gestellten Annahme verlangen kann. Ebenso wenig dient es der Sicherheit des Zustandekommens des Wertes, wenn man in bezug auf die eintretenden Rückwir. tungen alles der Zukunft überlassen will und von bedingungs. 1ofer Annahme der Verträge von Locarno   spricht.

Die Stellungnahme der Reichsregierung und des deutschen  Bolkes soll darin bestehen, die Entscheidung zu fällen, sobald wir erkennen tönnen, daß das, was bisher in Locarno   vor sich ge­gangen ist, sich für das Rheinland auswirkt. Das sage ich nicht aus irgend einem Mißtrauen heraus gegen die Staatsmänner, mit denen wir in Locarno   verhandelt haben.

Jch lege vielmehr Wert darauf, zu erklären, daß die deutschen Delegierten die Berantwortung für die Paraphierung deshalb übernommen haben, weil sie selbst davon überzeugt sind, daß die Herren Briand  , Chamberlain und Bandervelde die Ber­ftändigung mit Deutschland   aus innerster Ueberzeugung wollen und fich mit allen Kräften dafür einsetzen, daß, statt eines gegen Deutschland   gerichteten Blods der Siegerstaaten ein Zusammen­

wirten der europäischen   Mächte erfolgt, 201 zumal die Entwidlung nach dem Weltkriege wohl für jeden, der denten tann, ergeben hat, daß es europäische Sieger im Endergeb­nis dieses gewaltigen Weltringens nicht gibt, sondern nur ein aus tausend Wunden blutendes und deshalb in feiner geistigen Emanation und wirtschaftlichen Kraft gefchwächtes Europa  . Dr. Stresemann legte dann bar, daß die Behauptung, daß die in Locarno   vereinten Mächte beabsichtigen, einen Blod gegen Rußland   zu schließen, vollkommen unrichtig sei, und erklärte, Deutschland   würde eine solche Politif nicht mitmachen, da es auf die alten Beziehungen zu Rußland  , die sich aus der Lage des Landes und der Beziehungen beider Völker ergeben, nach wie vor den größten Wert legt. Dieses Ziel der deutschen   Politit wird auch durch die inneren Verhältnisse Rußlands   für uns nicht be­einträchtigt, da wir es als Grundfah annehmen, uns in innere Ber hältnisse anderer Bölfer und Staaten nicht einzumischen, wie wir das von anderen Staaten und Böltern für uns voraussehen. Der Abschluß des deutsch   russischen Handelsvertrages hat den Willen Deutschlands  , mit Rußland   in guten Beziehungen zu bleiben, flar und praktisch zum Ausdrud gebracht. Ich bin im übrigen überzeugt, daß die Stellungnahme der Westmachte sich mit

In seinen weiteren Darlegungen führte Dr. Stresemann   aus: Wenn die Grundlagen gegeben sein werden, um zu einem pofitiven Endergebnis zu fommen, dann muß hinter diesem Ergebnis die große Mehrheit des ganzen Boltes stehen. Locarno barf teine Frage der Parteipolitit fein. Es darf nicht zum Aus. gangspunkt innerpolitischer Swiftigteiten gemacht werden. Wir sind ungebrochen als Großmacht in moralischer Beziehung. Der Friedenswille einer überwältigenden Mehrheit des deutschen   Volkes kann und wird der Ausgangspuntt fein für eine

Stille Tragödie.

Von Albert Zimmer.

etonation

Es war immer Friede und Glüd in ihrem Heim. Da wurde ihm eines Tages feine Stellung gefündigt, weil die Geschäfte ständig zurückgingen und der Bureauvorsteher die kaum nennenswerte Korrespondenz miterledigen mußte.

Botschafter Hoesch bei Briand  .

Paris  , 23. Oktober.  ( Eigener Drahtbericht.) Bon der deut­ schen   Botschaft wurde am Freitag abend folgende amtliche Mel. dung ausgegeben: Herr von Hoesch, der am Donnerstag nacht von Berlin   zurüdgekehrt ist, hat am Freitag morgen durch den stell­vertretenden Botschaftsrat dem Generalsekretär der Botschafter­tonferenz eine Note über den gegenwärtigen Stand der deutschen  Abrüftung üerreichen laffen. Am Freitag nachmittag hatte Herr von Hoefd eine längere Unterredung mit Briand   und dem General sekretär des Außenministeriums Berthelot, Herr von Hoefch gab beiden Herren einen Ueberblick über die Eindrücke, die er bei seinem Aufenthalt in Berlin   gewonnen hat. Jm weiteren Ver­lauf der Unterredung tamen verschiedene Fragen zur Sprache, die mit der Gestaltung des zünftigen Verhältnisses der beiden Länder in Beziehung stehen."

Wie der Temps" mitteilt, wird die von Deutschland   überreichte note sofort an die Vertreter der allierten Regierungen in der Bot­schaftertonferenz weitergeleitet werden, die in den nächsten Tagen zu einer neuen Sigung zusammentrefen wird. Die deutsche Note foll folgende drei Abschnitte enthalten: 1. Die von Deutschland  bereits durchgeführten Maßnahmen zur Entwaffnung: 2. die Forderungen, die zu erfüllen Deutschland   noch bereit ift und 3. die Punkte, über die eine Einigung mit der Militärkontroll­tommission nicht erzielt werden konnte.

Rückwirkungen auf die belgischen Militärausgaben. 15 Brüssel  , 23. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Der Einfluß von Locarno   macht sich in Belgien   bereits prattisch fühlbar. Der Oberste Rat der Volksverteidigung beriet diese Woche wiederholt unter Borsiz des Kriegsministers, General Rest ens, über mög­liche Ersparnisse im Heere. Der Oberste Rat ist entschlossen, namentlich die Kavallerie wesentlich einzuschränken. Ferner sollen sechs Infanterieregimenter abgeschafft und dadurch das belgische Heer von vier Armeekorps auf drei herabgesetzt werden. Außerdem soll die Dienstzeit bei der Infanterie abgekürzt werden. Ein Teil des Obersten Rates ist für die Herablegung der Dienstzeit auf zehn Monate, ein anderer Teil auf acht Monate.

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Keine Optantenausweisung! Ne Erklärung Strzhuftis gegenüber dem deutschen   Gesandten. Warschau  , 23. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Außen minifter Strzynski hat heute dem deutschen   Gesandten Ge­noffen Ulrich Rauscher   erklärt, daß die polnische Regie rung in Anbetracht der in Locarno   angebahnten Cut­Ent­spannung zwischen Deutschland   und Polen   und um sie noch zu fördern, von ihrem Rechte, zum 1. november d. 3. die zweite Gruppe derjenigen auszuweisen, die seinerzeit für Deutsch­ land   optiert haben, teinen Gebrauch machen wolle. Der Außenminister fügte hinzu, daß dieser Entschluß noch der Billi­gung durch den Minifterrat bedürfe. An dieser Billigung dürfte jedoch nicht zu zweifeln sein. dne 15

entdeckt worden, einer am Himmel, einer auf der Bühne. Nichts, steht still. Eisenbahntarife werden ausgeflügelt, Minimum und afton Magimumpreise festgelegt, eine besonders praktische Haarnadel wird gerade patentiert. Da machen Buchungsmaschinen Buchhalter brot los, hier reflamieren Autoren die rückständigen Theatertantiemen. zehn Tage, um eine Wette zu gewinnen. Irgendein Statistiker Da fliegt einer zu neuem Höhenrekord auf, hier hungert einer bereits zählt die vorüberfaufenden Kraftfahrzeuge, während ein Stodmert höher ein Gelehrter dicke Wälzer studiert, um festzustellen, welchen Bruftumfang wohl Sofrates gehabt habe. Immerfort Bewegung. vielleicht mit den Achseln und haben bestenfalls ein paar Worte des Im Preſtiffimo rafen wir alle an dieser Trabgödie vorbei, zuden Mitleids auf der Bunge. and siste str.eod.) an Und das Leben rollt meiter, graufam, vernichtend und wieder aufbauend, ohne Pausen, ohne Stillstand, ohne Aufatmen. 3

Beider Liebe fämpfte um Dauer. Die fleinen Ersparnisse waren aufgebraucht. Möbel wurden verkauft, und die kleinen Darlehen von Freunden und Berwandten wurden magerer, bis sie schließlich ganz aufhörten. Aussichten auf eine Stellung gab es teine. Die Armut fam, zuerst langsam, dann immer rücksichtsloser. Mit ihr der Hunger. Alte Kleidungsstücke wurden wieder hervorgeholt. Bon morgens bis abends durchstreiften die beiden die Straßen auf der Suche nach Brot, Arm in Arm. War auch alles vernichtet, ihre

Liebe wollten sie festhalten. Was hatte denn die Liebe mit ihren schäbigen Kleidern zu tun! Trogigen Auges gingen die beiden an verwunderten, gepuzten Menschen vorbei. Gaben die ihnen Arbeit? Fragten die, welcher Schmerz in ihnen fraß? Komm, Lieber, fümmern wir uns nicht um die beleidigenden Blicke der Vorüber­gehenden," sagte fie, mit Anstrengung ihm zulächelnd. Du hast recht," erwiderte er und brüdte fie nach fefter an sich. So ging das Tag für Tag. Und besser wurden die Kleider nicht. Denn schon brehten sich die Leute auf der Straße nach ihnen um, einige blieben neugierig stehen, andere lachten verstohlen. Tag für Tag, Woche für Woche. Und als die zwei armen Menschen sich der musternden, aufdringlichen Blicke der Baffanten nicht mehr erwehren konnten und nicht mehr die Kraft hatten, sich zuzulächeln und sich fester an­zuschmiegen, sah er Tränen in ihren Augen. Er fragte nicht. Stumm gingen sie nebeneinander her, durch lichterfüllte Straßen, an Läden vorbei, deren leckere Auslagen ihnen Stiche ins Herz gaben, an Kaffeehäusern vorüber, aus denen jauchzende Musik tam. Wer gab Antwort auf ihre Frage, ob so grausam das Leben sein könne? Bar leerem Tisch in der fahlen Wohnftube faßen fie bis spät in die Nacht hinein und sprachen kein Wort. Dann löschte er die Lampe  . Es ward dunkle, tiefe, stille Nacht.

Die Morgenblätter meldeten einen Doppelfelbstmord. Irgendwo auf einem Amt tauchte ein Schreiber den Halter ins Tintenfaß, schrieb zwei Namen und Sterbedaten aufs Papier und frühstückte.

Das Leben raft meiter.

Draußen rattert die Straßenbahn, der Barbier rasiert seine Runden, wizelt und erzählt Neuigkeiten, irgendeine schöne Frau schmückt sich zum Ball, Hausfrauen faltulieren, wieviel wohl ein anständiger Sonntagsbraten toften mag, ein Dichter zermartert sich den Kopf, um Motive zu finden. Der unerbittliche Motor Leben läßt teine Pausen zu, tein Aufatmen. Eiserne Energien arbeiten und suchen fieberhaft nach neuen Wegen, in Fabriken, Bureaus, Ministerien und Redaktionen. Bielleicht ist eben ein neuer Stern

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anzeiger. Das preußische Handelsministerium in Berbindung mit Ergebnis des Preisausschreibens für einen Schlagwetter­erlassen, in dem 5000 m. für die Erfindung eines Schlagwetter bem Reichstohlenrat hat im September 1922 ein Preisausschreiben anzeigers ausgesetzt wurden. Zur Bedingung wurde gemacht, daß der Apparat 1. für den Untertagesbetrieb brauchbar sein mußte, 2. daß er schlagmettersicher sei und 3. daß er Grubengas auch in nichterplofiblen Gemischen meldete oder erkennen ließ. Die zuerst festgesette Frist bis zum 1. Oftober 1923 ist wegen der Ruhr­42 Bewerbungen find 29 jofort beiseite gelegt worden, da fie wegen belegung bis zum 1. April 1924 verlängert worden. Bon den Berstoßes gegen die eine oder andere der Bedingungen für die Be­wertung nicht in Frage tamen. Von den übrigen 13 tamen 5 in die engere Wahl. Da fein Apparat allen Anforderungen restlos entsprach, ist der Preis geteilt worden. Ein Betrag von 3000 m. wurde dem von der Firma Neufeld u. Kuhnke hergestellten Apparat Nellie" zugesprochen. Die restlichen 2000 m. wurden zu gleichen Teilen auf den Apparat Carbofer" der Gefell. haft für Kohlen- und Erforschung in Neubabelsberg  und den Apparat Gnom der Firma Siemens u. Halste Luft und Gasgemische fich zu vermischen suchen( diffubieren), wobei verteilt. Der Apparat Nellie" arbeitet nach dem Prinzip, daß reine auf einen dazwischen befindlichen Körper ein Druck ausgeübt wird, der gemessen werden kann. Dieser Apparat ist vollständig schlag­metterficher, da er ohne Berbrennung arbeitet. Er zeigt auch die Zusammensetzung des Gasgemisches auf Bruchteile von Prozenten genau an. Seine Handhabung erfordert jedoch eine gewisse umsicht, außerdem ist er sehr empfindlich gegen Luftfeuchtigkeit. Die fähigkeit von Grubengas und Luft. anderen beiden Apparate beruhen auf der verschiedenen Wärmeleit­

Freiftudium für füchtige Abiturienten. Die Studienstiftung des Deutschen Volkes   bei der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft   nimmt neue Gesuche von Abiturienten, die im Sommersemester 1926 erstmalig ihr Studium beginnen wollen, ent­ausnahmsweise tüchtigen und begabten, menschlich wertvollen Abitu gegen. In Frage tommen nur Bewerbungen von wissenschaftlich rienten aller Stände, denen die Mittel zum Studium fehlen. Die

bereitet. Es handelt sich dabei nicht nur um die Personen, sondern um ihre gesamte bewegliche Habe, die Erträgnisse der letzten Ernie und das Bieh.

Es war in Ausficht genomm

Es war in Aussicht genommen, die deutschen Optanten in Dst= und Westpreußen   wieder anzusiedeln. Auch diese Ansiedlung ist weit fortgeschritten. Dabei ist es zum großen Teil gelungen, den Besiz polnischer Optanten in Deutschland   einzutauschen.

Obgleich die polnische Staatsverwaltung fich bemüht hatte, den deutschen Besitz in polnische Hände gelangen zu lassen, ist das nicht gelungen. Es haben sich nicht genügend polnische Käufer mit barem Kapital gefunden. Dagegen haben die deutschen Besizer es in den meisten Fällen erreicht, daß ihr Besiz in die Hände pol. nischer Staatsangehöriger deutscher Nationalität überging. Die hierzu notwendigen Mittel sind großenteils von den deutschen  Genossenschaften in Westpolen aufgebracht worden.

Latente Kabinettskrise in Frankreich  . Noch keine

Noch keine Entscheidung im Ministerrat.

Paris  , 23. Oktober.  ( Eigener Drahtbericht.) Der am Freitag abgehaltene Rabinettsrat hat die erwartete Rlärung der innerpolitischen Lage nicht gebracht. Die über die Sizung aus­gegebene amtliche Meldung ist von nichtssagender Dürftigkeit. Es wird lediglich mitgeteilt, daß das Kabinett die Besprechung des Fi­nanzproblems eröffnet habe und daß diese am Montag vor­mittag in einem neuen Rabinettsrat fortgesetzt werden soll. Die endgültigen Beschlüsse sollen dem am Montag nachmittag zu sammentretenden Ministerrat unter Borsiz des Präsidenten der Repu­blif vorbehalten bleiben. Aus der Einschiebung eines neuen Ra­binettsrats geht unzweideutig herver, daß die Aussprache zu feine- r Berständigung geführt hat. Die Abendblätter wissen außerdem mitzuteilen, daß die Meinungsverschiedenheiten zwischen Caillaug und zum mindesten einem Teil seiner Kollegen in unver­minderter Schärfe fortdauern.

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Der Paris Soir" schreibt am Freitag abend über die inner­politische Lage: In ausgesprochenem Gegensatz zu einem Teil des Rabinetts und von den Parteien der Linten auf das heftigste ange­griffen, scheine Caillaug in einer außerordentlich schwie. rigen Lage. Man spreche bereits von seinem Nachfolger, der vor­aussichtlich Bainlevé selbst, unterstützt von einem Unterstaatssekretär, fein merde. Die große Frage fei, ob ein Rücktritt des Finanz­ministers lediglich eine Um bildung des Kabinetts oder, dessen Befamtdemission zur Folge haben werde. Die Entscheidung barüber werde von dem Ausfall des Ministerrats am Vontag und nicht zuletzt von dem Ergebnis der Besprechungen abhängen, zu der die Gruppen des Lintstartells am Montag auf Anregung der Sozialisten hin zusammentreten

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olen Weiteres Sinken des Frank.

Paris  , 23. Oktober.  ( TUL) Der französische   Frank ist heufe meiter gefallen. Das Pfund Sterling   erreichte nachmittag 116 und ging zum Schluß auf 114,70 zurüd. Der Dollar stieg Don 23,19 auf 23,94.

Einreichung der Gesuche fann lediglich durch die Schulleitungen der höheren Lehranstalten erfolgen und ist auf anderem Wege zwedlps. Sämtliche Bewerbungen müffen spätestens am 20. Dezember 1925 in Dresden  - 2. 24, Kaizer Straße 2, bei der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft  , Abteilung Studienstiftung des Deutschen Bolles", vorliegen. Frühere Einsendung ist im Interesse eines ge­Gefuche fönnen unter feinen Umständen Berücksichtigung finden und ordneten Geschäftsganges dringend erwünscht. Später einlaufende werden wieder zurückgesandt. Die Entscheidung über die Gesuche erfolgt voraussichtlich Mitte März 1926.

Bon London   nach dem Kap auf dem Landmeg. Unter dem Bor­tagte kürzlich der französische   Ausschuß, der zur Prüfung der Pro­ftz des ehemaligen Ministers der öffentlichen Arbeiten Le Trocquer bleme eingesetzt ist, die mit der neuerdings wieder geplanten Unter­tunnelung des Aermeltanals zusammenhängen. Der Ausschuß faßte den Beschluß, den Präsidenten der Handelskammer in Paris   fomie den Präsidenten der franzöfifchen Handelstammer in London   und den der Handelstammer von Toulouse   um Unterstützung des Pro­fuchen. Gleichzeitig wurde eine von dem Rongreß der Wirtschafts. jetts, zunächst durch Beteiligung an den Prüfungsarbeiten, zu er vereinigung des Südwestens Frankreichs   ausgearbeitete Dentschrift Tunnels unter dem Aernelkanal einfegt, sondern überdies einen zur Kenntnis genommen, die sich nicht nur warm für den Bau eines zwischen Tunnel fordert, der unter der Meerenge von Gibraltar ver London   und dem Kap geschaffen werden würde. laufen soll, wo durch eine durchgehende Landverbindung zwischen

der Newa   wird auf Anordnung der Hauptverwaltung für Kunst. Umbau der Peter- Pauls- Feftung. Die Peter- Pauls- Feftung an angelegenheiten einem Umbau unterzogen werden. Die genannte Sowjetbehörde will der Festung das Aussehen wiedergeben, welches fie in älterer Zeit gehabt hat. Zu diesem Zweck sollen mehrere Ge­bäude aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gänzlich nieder­gelegt werden, und die Festung wird auf das Gelände beschränkt werden, welches sie zufolge den alten noch vorhandenen Plänen und Abbildungen ehemals eingenommen hat. Alle Arbeiten bei diesem Umbau follen von Arbeitslosen ausgeführt werden, denen auf diese Beise eine Berdienstmöglichkeit gegeben wird.

Rudolf Belling  , der Berliner   Bildhauer, hat bon der Gewerkschaft der Buchdruder den Auftrag erhalten, für den großen Sigungsiaal bes von Mag Taut neugebauten Sauses der Gewerkschaft das Bildms von deren Gründer, Härtel, zu schaffen. fowie das Wappen der Buchdruder für das Treppenhaus zu gestalten. Der Auftrag ift im Vergleich zu der sonstigen Burudhaltung öffentlicher Stellen gegenüber der modernen Stunft besonders begrüßenswert.

Wilhelm Bölsche   hält am 30. Dtober, abends 8 Uhr, in der Hochschule für Mufit( Harbenbergstr.) einen Vortrag über: Neue Probleme zum Liebesleben in der Natur.

Tagung Die Mittelschule". Im Rahmen der vom 3entralinstitut für Erziehung und unterrigt ins Leben gerufenen Tagungen findet in der Zeitvom 28. bis 30. Dezember im Bentralinftitut eine Tagung ftatt, auf der die gesamten bie- Mittelschule berührenden Fragen in Vorträgen und Aussprüchen behandelt werden sollen. Das Programm ist Damer Str. 120, zu erhalten. auf Wunsch bei der Geschäftsstelle des Zentralinstituts, Berlin   W. 35, Bots