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Partei auch tatsächlich an einmal gefaßten Be schlüssen fest halften würde. Um diese auch in der deutsch  nationalen Wählerschaft um sich freffenden Zweifel zu beseitigen, war es zwedmäßig, reinen Tisch zu machen, obwohl dieses partei politische Moment nicht den Ausschlag gegeben hat gegenüber den ernsten Befürchtungen in allgemeiner politischer Beziehung.

Ein niedliches Geständnis. Die Kreuz- Zeitung  " gibt zu, daß niemand mehr die Deklamationen der Deutschnationalen  ernft genommen hat. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, macht man jetzt eine Krise!

Schieles verspäteter Fluchtversuch.

Einige Feststellungen.

Herr Martin Schiele  , offizieller deutschnationaler Ber­bindungsmann im Kabinett Luther und Reichsminister des Innern, foll zurücktreten. Das ist der flare Sinn und die erste logische Konsequenz des Freitagsbeschlusses des deutsch  nationalen Parteivorstandes und der Landesverbandsoor­fizenden.

Niemand von uns wird Herrn Schiele eine Träne nach weinen. Von uns aus mag er gehen, fieber heute als morgen, mitſamt seiner einzigen Miniſterleistung: dem von

drei Biertel des deutschen Boltes mit hohn und Entrüstung abgelehnten Reichsschulgesehentwurf.

Uber Herr Schiele und seine Bartel dürfen sich nicht ein bilden, daß fie durch eine solche Flucht vor der Berantwort lichkeit alles rückgängig machen fönnen, mas fie bereits auf fich genommen haben! Die Demission wird ihnen nichts mehr nügen, sondern nur noch mehr schaden.

Die Deutschnationalen wollen die Regierung Luther   ver. laffen, weil das Ergebnis von Locarno   einen Berzicht auf deutsches Land" in sich schließt. Sehr richtig! Aber sie waren über die Absicht eines solchen Verzichtes bereits seit Mo­naten unterrichtet. Die Tatsache des deutschen   Angebots vom 9. Februar ist seit Anfang März bekannt. Es war genau am 4. März 1925, daß übereinstimmende Telegramme aus Baris meldeten, daß Botschafter v. Hoesch im Auftrage seiner Regierung ein Angebot folgenden Inhaltes unterbreitet hätte: 1 Alle europäischen   Staaten, die am Rhein   interessiert find, also alle angrenzenden Staaten sowie England und Belgien  garantieren die gegenwärtigen Grenzen Westeuropa  ;

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Nach den Verhandlungen des Ministerialdirektors Gauß  im September in London   und in voller Kenntnis des dort vereinbarten Baktentwurfes beschloß das Reichskabinett ein­mütig die Annahme der Einladung zur Konferenz von Lo­ carno  

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als von einer unbedingten Voraussetzung des Pattabschlusses| Bresse   selbst ist es, die den Deutschnationalen entgegenhält, daß fie die Rede. mit ihren Forderungen, deren Erfüllung längst sichergestellt sei, offene Türen einrennen. Das in Frankrich geltend ge machte Argument, daß, wenn die alliierten Zusicherungen nicht in offizieller, fsondern nur in offiziöser Form gemacht worden seien, das noch nicht zu Zweifeln in die Loyalität dieser Bersprechungen berechtige, findet jedenfalls eine starke Stüge in dem Hinweis auf das Beispiel von London  . Es sei daran erinnert, daß damals im Gegensatz zu der Verpflichtung zur Räumung der Ruhrgebiete, die in einem Schriftwechsel zwischen den alliierten Delegationschef und dem Reichskanzler festgelegt worden war, die Ausdehnung dieses Räumungsversprechens auf Düsseldorf   und Duisburg- Ruhrort   Herrn Dr. Marr nur in einer privaten Unter­redung gegeben worden war. Tatsächlich hat das Briand nicht ge­hindert, die Rechtsverbindlichkeit dieser Zusage für die französische   Regierung in vollem Umfange anzu erkennen.

In Locarno   selbst haben Luther   und Stresemann  mit den alliierten Ministern verhandelt und ihre in Berlin  zurückgebliebenen Kollegen fortlaufend unterrichtet. Einen Zweifel daran, daß der Pakt mit dem freiwilligen Berzicht auf die Wiedereroberung Elsaß  - Lothringens  , d. h. mit dem Berzicht auf deutsches Land" gleichbedeutend wäre, fonnte es in feinem Augenblick der Verhandlungen geben.

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Darüber, daß die Rückwirkungen" nicht Gegen ftand der offiziellen Berhandlungen in Locarno   fein würden, murden die Deutschnationalen rechtzeitig unterrichtet. Ebenso darüber, daß die französischen   Militärbündnisse mit. Polen   und der Tschechoslowatei nicht aufgehoben werden würden. Ebenso darüber, daß die Kriegsschuldfrage von den Deutschen   in Locarno   nicht zur Sprache gebracht werden würde. Ebenso darüber, daß der Artikel 16 des Bölferbundes nicht abgeschafft oder abgeändert, sondern nur erläutert werben würde.abge

Das alles haben sie gewußt. Noch zwei Tage vor der Paraphierung find die in Berlin   zurüdgebliebenen Minister, einschließlich Schiele, durch den Bericht des Staatssekretärs Rempner darüber unterrichtet worden, was erreicht werden könnte und was nicht. Dennoch ist Kempner nach Locarno   zurückgekehrt ohne den Auftrag, gegen die Para­phierung Einspruch zu erheben, sondern umgekehrt mit der 3 ustimmung des Rabinetts zur Paraphierung. Mag nun jetzt Herr Schiele die Flucht ergreifen wollen, für ihn und seine Partei ist es zu spät- acht Monate 3u fpät!

Die Zutreiber Poincarés.

So beurteilt man in Paris   die Weftarpfente.

Ein bezeichnender Austritt.

Für Republikaner kein Platz in der Volkspartei?

Darmstadt  , 24. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Der Konflikt der Deutschen Boltspartei mit dem Oberbürger meister Dr. Gläßing hat einen vorläufigen Abschluß gefunden. In einem am Sonnabend in der Bresse   veröffentlichten Schreiben legt der Oberbürgermeister ein entschiedenes Befenntnis zur Weimarer   Berfaffung ab. Er erklärt, daß die Arbeit des Wiederaufbaues nur auf dem Boden der Berfassung vor sich gehen könne. Seine Stellungnahme zu der Teilnahme der Stadtverwaltung an dem Reichsbannertag in Darmstadt   recht­fertigt er wie folgt: Die Stadtverwaltung hat, wie zu den Seiten der Monarchie, die Pflicht, in dem Augenblick eine Veranstaltung zu verlassen, in dem in tattlöser Weise die Staatsform der Gegenwart verletzt wird. Nur parteipolitische Borein= genommenheit fann einer Beranstaltung( Reichsbannertag), Die auch zu Ehren der gegenwärtigen Staatsverfassung erfolgt, die Baterlandsliebe absprechen."-Am Schluß seines offenen Antwort Schreibens erflärt der Oberbürgermeister seinen Austritt aus der Deutschen   Boltspartei

Sozialdemokratie und Schutzpolizei.

Paris  , 24. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Ungeachtet der innerpolitischen Krise, deren Bestehen so ziemlich die ganze Bariser Bresse   feststellt, verfolgt man hier die Auseinandersetzungen in parteien spielen sich der Deffentlichkeit gegenüber als die besonderen Die bürgerlichen Parteien, vor allem die Rechts­Deutschland über das Konferenzergebnis in Locarno   mit ge So sich in Paris   während Wie aus­2. Deutschland   verpflichtet sich, eine Revision seiner Ofte der Dauer der Berhandlungen durch die tendenziöse Stimmungs, fieht, zeigten die Abstimmungen über den Polizeietat im grenzen nur durch friedliche Mittel, d h. durch direkte mache der deutschen   Rechtspreise in dem Glauben an einen Erfolg Landtag  . Fast alle Anträge, die die Beſſerſtellung der Polizei. Berhandlungen mit den betreffenden Ländern oder durch Anrufung der Konferenz hat beirren lassen, ebensowenig vermag jetzt das beamten zum Ziel hatten, stammten von der Sozialdemofra­des Artikels 19 der Bölferbundsfagung zu betreiben." Protestgeschrei der Deutschnationalen die hier herrschende Zuversichttischen Bartei und nur ihrem energischen Eintreten ist es zu Noch an demselben Tage schrieb der Vorwärts" zu auf die Ratifikation der zustandegekommenen Berträge durch alle perdanken, wenn überhaupt etwas erreicht wurde. Besonders fraß diefer ersten, für alle überraschenden Meldung: beteiligten Länder einschließlich Deutschland au erschüttern. Man trat die Freundschaft" der bürgerlichen Bartelen für die Polizei­ Gleichotel, welches Schicksal dem von Botschafter Hoesch hat hier das Doppelspiel der äußersten deutschen   beamten zutage, als die sozialdemokratische Frattion unterbreiteten Borschlag beschieden werden mag, die Tatsache steht Rechten von Anfang an durchschaut und weiß sehr wohl, daß die den Antrag stellte, die Beamten der Schußpolizei unter Aufhebung feft: eine Regierung, in der mindestens drei deutschnatio. Demagogie der Hergt, Westarp und Konsorten in erster Linie dem des preußischen Schußpolizeibeamtengeleges in bas allgemeine nale Minister fizen und die sich auf eine Koalition stützt, in 3wede gilt, den ll mfall, den die Bartei in der Außenpolitik voll Beamtenverhältnis einzugliedern. Der Antrag tam zu Fall, der die Deutschnationalen das ausschlaggebende Moment find, hat zogen hat, den eigenen Anhängern gegenüber zu vertuschen. weil die Deutschnationalen, die Volkspartei und das Zentrum, beren fich bereit erklärt, auf Elsaß  - Bothringen, Malmedy  , Deshalb nimmt man weder den Beschluß der Deutschnationalen Redner noch furz zuvor beweglich über die Not der Polizeibeamten Eupen   endgültig zu verzichten, und sie will fich ferner Partei, der das Ergebnis von Locarno   als unannehmbar" be geklagt hatten, bagegen stimmten! Der sozialdemokratische Antrag feierlich dazu verpflichten, eine Revision der deutschen   Oftgrenze zeichnet, noch die Anfündigung eines Rücktritts der deutschnationalen hätte den Bolizeibeamten eine wertvolle Stüße im Kampf ums ausschließlich mit friedlichen Mittein zu erstreben!" Reichsminister allzu tragisch.. Dasein gegeben. Aber was liegt den Rechtsparteien daran! Sie begnügen sich mit Worten und Bersprechungen, wenn es gilt tatkräftig zu helfen, zeigen sie die falte Schulter.

Es vergingen danach die Monate März, April. Mai, Juni, Juli. In diesen fünf Monaten wurde das Problem des Sicherheitspattes nach allen Richtungen hin in der deutschen   und in ber ausländischen Presse erörtert. Der Charakter des deutschen   Angebots war inzwischen nur noch deutlicher in Erscheinung getreten, ohne daß die Deutsch nationalen durch Austritt aus der Regierung ihre Ablehnung dieser Baktpolitik zum Ausdrud brachten. Vielmehr haben sie Mitte Juli ihre Zustimmung zu der deutschen   Antwortnote gegeben, die sich nochmals zu den Grundsägen des deutschen  Februarangebots befannte.

Weder im Februarangebet, noch in der Juliantmort war von den Rückwirkungen des Battes auf das Rheinland  

Die Ausstellung des Märchenkönigs.

Das ist ein König, den alle gern mögen, ob sie jung sind, ob sie alt sind, ob sie denten so oder so, der Märchenschah der Völter ist ein Schatz der Menschheit und der Märchendichter Hans Christian Andersen   gehört uns allen. Andersen war Däne, aber der 120. Geburtstag oder der 50. Todestag, die beide in unsere Zeit jetzt fallen, das sind Daten, die nicht nur die Dänen zum Ge denken mahnen, Leuchteten nicht auch unsere Augen, glühten nicht auch unsere Sinne, flopften rege nicht auch unsere Herzen, als mir zumeist ja leider nur im Kindesalter die Märchen lafen   nom Fliegenden Roffer", vom Großen und fleinen Klaus" und von tausend, zehntausend verschiedenen Wunderlichkeiten? Aber mehr noch als Dankbarkeit für romantische Stunden empfinden mir, pürbar ift uns auch das Gefühl, ftart beeinflußt worden zu fein, beeinflußt zum Guten, zum Einfachen, zum Menschlichen. Sicher märe es besser, menn auch wir Großen uns den Boeten öfter mal vornehmen würden: Hans, spiel mit deinem Ball jekt, gib mir mal das Buch.

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Die Breußische Staatsbibliothet Unter den Linden hat am Sonnabend mittag die schon längst angekündigte Andersen­Ausstellung feierlich eröffnet; wir sind ihr sehr dankbar für uns und für die internationale Sache. Gottweißmer ist dagewesen, Fräde der Reichsregierung, Fräde der Staatsbehörden, der Stadt, der Kunst, der Literatur, der Wissenschaft es war eine hübsche Andacht vor dem Kindergott aus dem Lande der Butter und der Friedlichkeit. Erst sprach Kultusminister Beder. Bor Jahresfrist hätten die Kopenhagener vielerlei von Goethe ausgestellt, um so größer sei jegt die Freude bei uns zu Hause, Andersen ehren zu fönnen. So sehr wir den Dichter lieben würden, und so bekannt er bei uns auch wäre, über sein Leben und seine Persönlichkeit wüßten nur wenige Bescheid. Und die Ausstellung fönne hier ficher fehr viel iffen vermitteln. Andererseits, tönne fie natürlich auch wiederum ins Märchen einführen, wennschon es natürlich wirklich nicht nötig wäre, für den großen Dänen die Reklametrommel zu rühren. Daß die Ausstellung möglich geworden sei, verpflichte Herrn Prof. Larsen, den dänischen Behörden der Königlichen Bibliothek   in Kopenhagen   und vielen dänischen und deutschen   Samm­lern gegenüber zu großem Dant. Und so Aehnliches und gemiß nichts Schlechteres fagten dann noch der dänische Staats. minister 3able und Prof. Karl Larsen  , Andersen  Forscher von Beruf, Ehrendoktor in Jena   und ein fympathischer Gelehrtenkopf.

Nach dem feierlichen Zeremoniell erfolgte der Einzug in des Dichters Reich, lauter Dänen standen um einen herum, gemütliche Leute, sie paßten zu ihrem großen Landsmann. Sicher freuten fie fich nicht weniger als wir über all die hübschen ausgestellten Sachen: die Bilder aus Odensee  , in dem der Sohn des Flickschusters und der Baschfrau das Licht dieser durchaus nicht märchenhaften Welt er blidt hatte, Schulauffäge, Zeugnisse, Dolumente aus der Studenten und Theaterzeit, Manuskripte, Bässe und Tagebücher( einer. Reifen, die erste Gedichtsausgabe, mancherlei Erinnerungen, Bücher, Bilder, Briefe, Ehrungen, Scherenschnitte seiner geschickten Hand, Bilder­bücher, die er selbst oft für feine Lieblingskinder zusammenstellte, schließlich auch noch einige Zimmernachbildungen mit des Dichters

Möbeln,

Nichtsdestoweniger aber fcheint das Maulheldentum, mit dem die deutschen   Rechtsblätter ihrem Unbehagen über die für sie fatale Situation Luft machen, mehr und mehr zu einer ernsten Gefahr für Deutschland   zu merben. Die tägliche Bolemit droht nicht nur die in Locarno   geschaffene Atmosphäre zu vergiften, sondern sie gibt auch den französischen   Nationalisten bie Waffe in bie Hanb, in ihrem Kampf gegen die von der französischen  Regierung behumbete Bereitschaft, der veränderten Situation durch fehr weitgehende Konzefsionen an die deutschen   Wünsche in bezug auf die Räumung von Köln   und das Rheinland  . und Saarregime Rechnung zu tragen. Wenn die Deutschnationalen behaupten, daß die deutsche   Delegation mit leeren Händen nach Hause gekommen fei, so ist das eine bewußte Entstellung, die franzöfifche

Und als die Lehten den Saal verfießen, bereichert, beschenkt, aber auch herzlich müde, da tamen schon wieder neue Besucher: dänische Kinder, die für acht Tage Gäste der Berliner   find. Das ist eine leine Dantesquittung für die dänische Hülfe zu jener Zeit, als die Hungersnot bei uns am schlimmsten wütete, freilich nur eine ganz fleine Quittung.... Erich Gottgetreu  

Anläßlich der Andersen- Ausstellung findet ein Vortrags. plus zum Gedächtnis des Dichters, abgehalten von dänischen und deutschen   Gelehrten, in der alten Aula der Univerfi. tät ftatt; am Montag abend um 8 Uhr spricht Prof. Bedel. Kopenhagen   über Andersen- Märchen in europäischer Beleuchtung, am Montag, den 2. november, Brof. Gustav Nedel. Berlin   über Andersen und Deutschland  . Am heutigen Sonntag vormittag. 11% Uhr, findet eine Morgenfeier im Staatstheater am Gendarmenmartt statt.

Ramsay Macdonald   in Berlin  .

Genosse amfan Macdonald traf am geftrigen Conn abend, von Brag fommend, abends 10.45 Uhr in Berlin   ein. Er wurde auf dem Anhalter Bahnhof   im Namen des Parteivorstandes rom   Genoffen Dr. Hilferding, von der Reichsregierung durch den Staatssekretär v. Schubert und von einigen Mitgliedern der britischen Botschaft begrüßt. Er hat bei dem britischen Botschafter Wohnung genommen. Genoffe Macdonald wird voraussichtlich be­reits Dienstag nachmittag nach England zurückkehren.

treffenden farbigen Massenszenen) und Oberländer, der ver ftorbene, aber höchft lebendig mirtende Humorist. Verismus deuten Dito Dig, Fritsch, Wilh. Schmidt und nunmehr auch Unold an; leider zu schmach vertreten. Bon neuen Namen darf man fich merken: Heinrich Schwarz  , Martha Stein. bart, Herber, Kronenberg, die fehr Tüchtiges bei­Steuerten. Unter den Bildhauern ragen E. de Fiori, Cruson, Charlotte Fröhlich Barsenow hervor. Dr. Paul F. Schmidt

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Ein neuer Stahl. Nach langen Bemühungen ist es gelungen, herausbringt, Freund- Stahl" genannt wird. Es handelt sich, wie einen neuen Stahl herzustellen, der nach der Berliner   Firma, die ihn herausbringt, Freund Stahl" genannt wird. Es handelt sich, mie in Reclams Univerfum mitgeteilt wird, um ein neues Herstel. lungsverfahren für unlegierten Stahl, der eine Gewichtsersparnis Don 30 Broz. ermöglicht. Auch feine Gußfähigkeit ist hervorragend. Die Eigenschaften diefes Stahls, die vom staatlichen Material prüfungsamt festgestellt wurden, gestatten es, daß auf Sug bean­fpruchte Maschinenteile in Zukunft viel leichter gehalten werden

fönnen.

Der erste Sowjet. Am 26. Oftober vollenben sich 20 Jahre feit der Gründung des überhaupt ersten Somjets in Rußland  . Un diesem Tage murde im Jahre 1905 während der revolutionären Mirren in Petersburg   ein Sowjet( Rat) der Arbeiterdeputierten einberufen, der dann während der Revolution eine bedeutende Rolle spielte. Nach Niederwerfung der Revolution durch die damals noch fiegreiche Zarenregierung hörte der Somjet natürlich auf zu bestehen; er hatte im ganzen nur anderthalb Monate existiert. In der heutigen Somjetrepublit mill man aber in diesem Jahre, in welches der 20. Jahrestag der Revolution von 1905 fällt, die Kelm zelle des Sowjetsystems" befonders feiern, und es wird daher am 26. Oftober im Petersburger Marientheater ein Geftaft stattfinden, ber dem Andenten an den ersten Sowjet und feiner Bedeutung als Einleitungsfapitel in der Geschichte der russischen Revolution ge­widmet sein wird.

Herbstausstellung der Akademie. Die Berliner   Atabe. mie hat wieber, wie alljährlich, ihre herbstliche Beranstaltung prächtig aufgezogen. Es ist ein unterhaltsames und buntes Bei einander vieler Künstler, die gemäß der den Deutschen   ureigensten Begabung sich mit Aquarellen, 3eichnungen und Gra phit von ihrer beften Seite zeigen. Wenn man unsere Malerei nur nach diesen Ausstellungen beurteilen mollte, märe ein ge maltiges Plus zu buchen. Und warum sollten wir unsere Künstler nicht nach ihren glücklicheren Schöpfungen einschägen? Schließen wir die Augen vor den mancherlei Ungudänglichkeiten der ölbe malten Leinwände und der bronzenen Lebensgröße. Es bleibt ein stattliches Niveau übrig, menn wir das Fazit dieser Herbstschau ziehen; allerdings zeigt sich auch hier wenigstens, nichts, was über mäßiges Format anfündigte. Der Akademie ist es, wie noch jedes Mal, gelungen, einen geschmackvollen und bemerkenswerten Durch schnitt aufzubauen. In diesem Niveau fehlt diesmal ganz die impressionistische Note, die sich freilich mehr im Delbild als in der Zeichnung zu erkennen gibt. Gehen mir von Mar Liebermann ab, der auch in seinen Zeichnungen der alten Fahne treu bleibt, so entsteht der Eindrud, daß der Impressionismus endgültig abge bantt habe zugunsten der reinen Startfarbigkeit und des Flächen aufbaues. Der fröhlich träftige Realismus der Dettmann, Behrend, Degener, die schmetternden Fanfaren der Akademie größen Kampf und Blontfe das alles gehört so wenig in bie alte Kampffront, wie die farbenheiteren Landschaftsaquarelle, bie das Bild der Ausstellung fast Gaal   für Saal bestimmen und von Hübner, Frand, Bato bis zu den expressionistischen Aufruhr der Röhricht, hedendorf und Kraustopf führen, um sich in Kamere und Domscheid zur machtvollen Fläche, in Seewalds schönen Südküsten- Aquarellen zur struf tiven Linienflarheit zu beruhigen. Diese bilden gewissermaßen das Rückgrat der Schau, farbig fchön dominierend. Die Ausbrudskunft. ist daneben mit herrlichen Beichnungen von Hofer und Barlach  , mit Graphit von Bedmann, mit ftarten Farbigkeiten von Schmidt Rottluff   und Masfe gut netreten. Bech fteins halber Realismus fällt dagegen ab. Jur foliden Mitte neigen die ausgezeichneten Porträtstudien Großmanns, Drlits spanische Typen und die Glanzpunkte der rein zeichne rischen Kunst: Räthe Rollwig, 3ille( mit außerordentlich

Bolfsbühne. In den Borstellungen von Kaufmann von Benedig" am 27., 29. Oftober, 1. und 2. November( pielt Agnes Straub   bie Porzia", am 26., 30. und 81. Dtober Reonore hn.

Die Inpographia", Gelangverein Berliner   Buchbruder und Schrift. gießer, unter Leitung ihres Chormeisters Aleganber Weinbaum. gibt am 29. Ditober, abends 8 Uhr, im Konzertsaal der Hoiule für Mufi ein angert. Mitwirkung: Andreas Belsgerber, Bioline. bei Bote& Bod, A. Bertheim und an der Abendkasse. Wiederholung des Stonzerts am 5. Robember in der Hochschule. Karten

30. b. M. ein Konzert unter Mitwirkung des Berliner   Sinfonie- Drchenters. Der Friedrich- Hegar- Chor"( Mitglied des Arb...- B.) veranstaltet am Es gelangt u. a. aur Uraufführung das Bert König Laurins Rosengarten" von Fris Bolbach. Als Solift wirkt es van der yt mit. Beitung 6. Rohrbad.

Die Berliner   Märchenbühne führt zum Gedächtnis Andersens  , in Char lottenburg, Spreeftraße 18, das Puppenspiel Der standhafte Binnsoldat" Sonntag 1,3 Uhr und Mittwoch 4 Uhr auf.

gorfer Barenhaus Bannamater hat fich eine nene zeitgemäße Abteilung Ein amerikanisches Warenhaus für kleinflugzeuge. Das bekannte New­zugelegt: Metallflugzeuge. Ein Dugend folcher Flugzeuge steht zum Bertauf der Preis beträgt pro Flugzeug bie Rleinigkeit von 25 000 Dollar.