Sonntag 1. November 1925
Unterhaltung unö Wissen
SeNage Ses vorwärts
Gladiator, das Zilm-Kamel. von Joseph Delmoot. Siet©roStierfSnfl«»nfc Skzissem: Zasepi Srfmejtt bot aas fcintn ttlfiert Erlebnissen«in sebr int-r-ssnnt«» Buch..Wilde Tier« iw ssilnr' zusalmnenaesteilt, wonulS wir inii Erl-ubni- d-, Berlegers Di«ck u. To., Ttuttsart,«ine KaraL-ri strich« P«>!>e »eben. Eines großen Filmstars mit vier Beinen ist besonders zu ge- denken Gladiator! Gladiator war kein Gladiator, hatte auch nicht das geringste von einem solchen an sich. Gladiator war— ein Kamel. Ein bSsartiges Biest! So lammfromm diese Tiere aussehen, fle sind es nicht. Die Heimtücke in persona sind diese Wüstenbewohner. Gladiator war selten gutgelaunt. Solang« er sich im Stall oder auf der Weide befand, war von Tücke nichts zu bemerken. Wenn es jedoch arbeiten hieß, dann war Gladiator außer sich. Ebenso wie viele Menschen, die ihren Lebensinhalt auch ungestört Im Stall oder auf der Weide genießen wollen und der Arbeit ob- hold sind. Gladiator war schon über zwanzig Jahre alt, als er in meine Hände kam. Vom Film hatte er wohl nie gehört, und der an den Beinen so hübsch ausgefranste und unrasierte Cowboy, der ihn be- stieg, muß ihm wohl wie«in Asse vorgekommen sein, als er nach ihm zurückblickte. Im Nu lag der Cowboy unten. Wer noch nie von einem Kamel abgeworsen wurde, soll auch nicht den Wunsch aussprechen, eines zu besteigen. Denn ein Flug vom Höcker ist oft- mals schon mit unangenehmen Folgen verbunden gewesen. Gus Biermann(dies der echt amerikanische Name des Cowboys) war bestimmt, Gladiator in einem afrikanischen Fildrama tn der Wüste(sprich Centropolis im Kanasas) mit dem Lasio einzusangen. das Kamel, ohne daß es sich legte, zu besteigen und damit Rettung für die in der Wüstenfestung von wilden Beduinen(meist aus Missouri ) eingeschlossenen Europäer herbeizuholen. Die Geduld eines echten Eowboy» ist bewundernswert. Sie hält oft zehn bis sünsz-hn Minuten an. Gus Biermann war trotz seinem rein deutschen Namen ein echter Cowboy. Seit zehn Iahren auf der Ranch, gab es keinen Bronco. den er sich nicht in Kürze zugeritten halte. Sechs oder sieben gebrochen« Rippen, ein Schädel- bruch, eine Armverkrümmung wie eine kleine Beinoerkürzung waren die Folgen der Kämpfe zwischen Gus und den wilden Broncos. Nicht zu vergesien die durch einen Büffelhuf schief getretene Kartoffel- nase! Gladiator weidete ruhig auf der sandigen Stepp« von Centn»- polis(Pardon: in Afrika !), als Gus zum ersten Male an ihn heran- trat. Gus besah sich das hochbeinige Höckervieh, das er sonst nur bei der alljährlich wiederkehrenden Bornum u. Bailey Show im vorsichtigen Abstand kennengelernt hatte. Gus sah sofort, daß mit einer Voltige, wie beim Pferde, bei dem weit höheren Gladiator nichts zu machen war. Er schlenkerte sein kurze» Bein, hielt den Koos seitwärts, während er über seine Kartoffelnase hinwegschielt«, nestelte seinen Lasio los— und im nächsten Augenblick zog sich die Schlinge über Gladiators Kopf zu. Es kam nun zu einem großen wunderbaren Wettrenne«. Renne« kann man es eigenUich nicht nennen, denn nur Gladiator fegte mit Schnellzugsgeschwindigkett über die Ebene, während Sus als unfreiwilliger Pasiagier mit- geschleift wurde. Nachdem wir ein Waschbecken Sarbolwasier und etwa hundert Fuß Mullbind« an dem etwa» derangierten Gus verbraucht hatten, ging die Arbeit von vorne los. Sus blickte vorsichtig unter seinem Verband am Kopf« hervor, bestieg einen Mustang und legt« zum zweiten Mal« die Schlinge um Gladiator, Hal». Jeder Sport». mann hätte seine Freude an dem Rennen gehabt, da» jetzt folgte. Im sausenden Galopp versucht« Gladiator das Rennen zu gewinnen. Gus saß fest im Sattel eines Mustangs und brüllt« ein Lexikon von Vokab: larien hemor. Sein Verband um dm Kopf hatte sich ge- lockert und wär ihm auf die Schultern gerutscht. Blut rann ihm übers Gesicht, und Freude funkelt« in seinen Augen. So oft er an der Korona der Cowboys vorbeikam, schössen dies« die Kammern ihrer sechsläusigen„Kanonen' leer, damit Gladiator noch rabiater würde. Der Tierschutzverein würde sicherlich keinen Geschmack an diesen Dingen gefunden haben. Aber im wilden Westen!?! Die Losioschlinge tat ihr« Schuldigkeit. Gladiator war der Klügere und gab endlich nach. Gus kam näher und sprang vom Pferderücken auf Glodiowr. Im nächsten Augenblick lag Gu» im Sand. Acht Tage dauerte dies liebliche Spiel, dann war Gladiator lammfromm. Der Aufnahmetag für Gladiators Debüt als Filmdarsteller de- gann bei 34 Grad Reaumur im Schatten. Alles zerfloß. Gus im arabischen Kostüm, mit indischem Turban und malaiischen Schuhen, holte seinen ganzen Schatz von Flüchen hervor. Der Schweiß rann ihm in Strömen herab. Der Turban saß schlecht und rutscht« ihm fortwährend in die Stirne, die Augen des tapferen Gus verdeckend. Als olles zur Aufnahme bereit war, war Gu» verschwunden. Er erschien allerdings bald darauf, erklärte aber fluchend, daß er alle Unterkleider der Hitze halber abgelegt und nur den langen Burnus und den Turban wie die Schuhe anbehalten habe. Auf das gegebene Signal schlich Gu« an den abseits von den anderen Kamelen stehenden Gladiator heran, fing ihn Mit dem Lasio ein. und nun begann«in Kamps, der Tote hätte erwecken müssen. Gus fluchte und Gladiator ließ ihn nicht aussitzen. Die Operateure kurbalten und Gus kam mit einem fünfzig Fuß langen Fluch auf dem Buckel Gladiators an. Gladiator schlug hinten au», ein Opera- teur wurde außer Gefecht gesetzt, da Ihm der Apparat gegen den Magen und mir der Statiokops gegen da» Schienbein flog. Gus blieb oben. Nun sollte die wichtigste Szene kommen, wie Gus auf Gladiator am Lager der Araber vorbeigaloppiert, wie man dann seinen Trick entdeckt, und wie er von den blutgierigen Arabern aus den anderen Kamelen verfolgt wird. Der Regisseur denkt und ein Kamel lenkt. Auf Gladiators Buckel jagte Gus aufs Zeltlager zu. Ein übereis-iger Statist schoß viel zu früh auf den heranstürmenden Gus. Das Kamel, das zum ersten Male in solcher Nähe einen Knall horte, macht« kehrt und raste auf die Kamelherd« zu. Alle außerhalb des Bildfeldes stehenden Kräfte bildeten eine Kette, und als Gladiator heranbrauste, schössen sämtliche Cowboys ihre Revolver ab. Gladiator machte kehrt, die anderen Kamel« rasten mit Gladiator, auf dem Gus wie ein Affe auf einem Schleisstein hockte, ins Zeltlager, rissen dt« Zelte um und— die Araber suchten ihr Heil in der Flucht, was ober nicht allen gelang. Die beabsichtigte Versolgung durch die Araber konnte natürlich nicht gedreht werden, da die Kamel« durch die verrückte Schießerei wild geworden und mit Gladiator durchgebnumt waren.
das Gnöe einer Legende.
Herr Coßmann schleift den Dolch»ach beste» Kräften Zu kühnem Stoß in seine« Alonatshefiev Und brummt in sich hinein:.Entlarven soll lch Den rolcn Hochverrat mit meinem Dollich!-
Schon piekst er z». ba spricht Ära » Alto:.Ztein! hier prallst du ab! Bei mir. da fällst«'rein!' Schwach wird ihm da z« Mut and wenig mollig. Er kommt sich mulmig vor mit seinem Dollich i
0 Toßmaun, schaurig hast du dich blamorenl Du hebst die Hände, schreist:.Ich Hab' verloren� Fällst gänzlich um, nicht tragisch, sondern drollig Und stürzst von hinten in de« eignen Vollich!
Gu» hing an seinem Eitz, der Turban lag über seinen Augen, ein End« davon flatterte wie ein Banner rückwärts nach. Nicht unweit Tentroposis Ist ein Tümpel, den die Centropolitaner stolz Our l»ke (unfern See) getauft haben. Rur auf einer Seite von Our Iske war da» Wasser klar, während der Rest schwarzer Morast war. Gladiator stürmt« durch(Zur lake an der Schlammseite, setzt« Gu» dort ab und verschwand am anderen User mll der ganzen Kamelherde. E» war vorgesehen gewesen und«ine Woche hindurch(während wir an den anderen Szenen arbeiteten) von Gu« mit Gladiator probiert worden, daß sie auf der einsamen Wüstenstation Nr. 2 ein- treffen und dl« Gaenison alarmieren sollten, um dann auf Pferden In prächtigen Wüstenritten den bedrängten Kameraden aus Station Nr. i Hilfe zu bringen. Gladiator hotte nichts vergessen. Er traf. leider mit noch weiteren zwanzig Kamelen, auf Station Nr. 2 ein. Nur fehlt« der tapfere Gus, der die Meldung überbringen sollte. Wir olle dächten, Gus wäre im See von den nachfolgenden Kamelen im Morast zerstampft worden, und stürmten ans User. Gott sei Dank. Gus lebte. Sein Burnus und die Schuh« waren leider in Our wk- geblieben, und da Gus, wie schon vorher erwähnt, sich oller Unterkleider entledigt hatte, so wäre die Situation bedenk- lich geworden, aber der schwarze Schlamm von Our Iske haftet« an Bus' Gesicht und Haaren. Gus fluchte entsetzlich: bei jedem Wort kam« Sturzbäch« von Schlamm m» dem»und« de« Cowboy».
Der Herr Direktor, unser hoher Ehes, der der Szene beiwohnt«, schrie Gus ein Schimpfwort zu. Gus. der gemütlich« Gus, trat in seinem bemitleidenswerten Aufzug näher, spuckte den Rest de» tn seinem Innern befindlichen Schlammes au«, vergaß allen Respekt vor der hohen Direktion und sprach nur zwei Sätze. Der erste lautete: Go to hell(geh' zur Hölle). Der zweite Satz ist in deutschen Landen wohlbekannt, da ihn im goldenen Mittelalter ein deutscher Ritter mit einer eisernen Prothese seinen Widersachern entgegen- geschleudert hat. Das Lanö öer festlichen Arbeit. Die Insel Ba Ii. die westlichste der klein« Sundainseln an der Südostküste von Java, ist nicht nur überaus reilb an landschaftlichen Schönheiten, sondern auch in ethnologischer Beziehung auherordent- lich bemerkenswert. Während auf Java der Hinduismus und namentlich der Siwakult schon längst dem Islam gewichen ist, haben sich aus Bali die ehrwürdigen Ueberlieferungen der Vergangenheit lebendig erhalten. Sie erstrecken sich keineswegs nur aus den religiösen Kult, sondern ergreisen in gleicher Weise alle Aeuhe- rungen und Betätigung« des Leben» der ungefähr S<X>l)iX) Seelen zöblenden Bevölkerung. Wie sehr die» der Fall ist und wie schön und seltsam sich dadurch da» Bolksleb« auf Bali gestaltet, schildert C o l i n R o ß in seinem soeben im Verlag F. A. Brockhaus(Leipzig ) erscheinenden Buch„Heute in Indien '. Colin Roß bekennt sich mit Schwung und Nachdruck zu d« sogenannten Bali-Besessenen. .Ja, Bali ist in Wahrheit ein.Van-Zanten-Eiland', da» ein süßes Gift birgt,' ruft er aus..Wer einmal davon genossen, der wird unbrauchbar für dm Westen, für westliches Jagen und Hasten. westliche Genüsse und westliche Frauen. Ich habe viel Schönheit auf dieser Erde gesehen, und ich möchte wohl den ein« oder anderen der schönsten Orte wiedersehen, wie dl« Gletscher de» Jlllmani oder die Tempel von Nikko oder den Strand Hawais. Wenn aber nicht, nun dann kann ich es verschmerzen. Erführe ich aber heute, daß ich Bali nie wiedersehen sollte, so ging« es mir doch wie ein eiskalter, schneidender Schmerz durch die Seele.' Doch das sind nur Worte, könnte Man sagen, Stimmung« und Gefühle. Wie aber swd die Tatsach«? Völkern gegenüber gilt unstreitig der Satz:»Sag« mir, wie du arbeitest, und ich sage dir. wer du bist!' Nun, Bali ist auch bei der Arbeit so, daß selbst die größte Ball-Besesienheit verständlich und gerechtfertigt erscheint. Colin Roß schildert das arbeitend« Bali wie folgt:.Es war auf einer meiner ersten Fahrten durch die Insel, als ich das Feld mit den pflügend«, festlich geschmückt« Ochsengespannen erblickte. Biel - leicht fünfzig Gespanne zogen hier in Reihen neb«- und hinter- einander über ein ausgedehntes Feld. Di« Ochsen waren zu zweit oder zu viert vor die Pslüge gespannt. Sie trug« ein« imposanten Kopfschmuck aus buntbemalten Lederschild«, und am Hals baumelten aus Holz geschnitzte Glocken In Form von Alpen -Zkuhglocken, nur ungleich größer. Wahre Glockenriesen war« da«, die d« Ochsen bis zu den Knien herabhingen, und noch breiter als hoch waren. Das war mein erster Eindruck von balischer Landwirtschast, die immer verknüpft ist mit Gottesdimst und Fest, wt« jede Ardeft auf Bali und überhaupt jede Lebensäußerung. Der Bod« gehört den Göttern. Sie haben ihn den Mensch« zur Nutzung überlassen, und sie wollen, daß alle gleichmäßig daran teilhaben. Auf diesem Glaubmssatz beruht der balinesische Agrarkommunismu». Die Desa, die Dorfgemeinschaft, versüat über das Land. Sie weist jedem sein« Teil zu, den er zu bewirtschaften hat und dess« Frücht « er ernt« darf, ohne daß jedoch der Bod« in sein Eigentum übergeht. Dieser kommunistische Grundsatz wird jedoch in letzter Zeit mehr und mehr durchbrochen, und e» gibt h«t« schon Form«, unter d«« man Privateigentum erwerben kann. Eines Hab« die Holländer jedoch verhindert, wie fast auf dem ganz« Archipel, daß europäisch- amerikanisches Kapital sich des Lodens bemächtigt. Nichtbalinesen tonn« auf Bali kein« Grund erwerbm, höchstens auf begr«zte Zeft pachten. Das balinesisch« Agrarsystem beruhte bisher darauf, daß es noch frei« Urwaldboden gibt. Wird ein Dorf so bevölkert, daß das Land der Desa nicht mehr zur Ernäbrung aller ausreicht, so zieht da» Jungvolk au» und gründet im Urwald ein neues Dorf. Wie jedoch überall, wo die Europäer mit ihrer Hygiene eine Berringe- rung der natürlichen Sterbllchkeitsziffern bewirk«, so droht auch Bali mit der bevorstehend« Uebervölkerung alles Elend unserer Zeit: Hunger, Arbeitslosigkeit, Industrialisierung. Das sind einst- weilen olles noch unbekannte Bearisfe. Noch reicht der Boden für alle, aber kaum noch für lange. Nur Im West« der Insel sind noch Teile ungmutzten Urwaldes. Dabei wächst die Bevölkerung in einer unheimlichen Weise. Betrug sie vor dem Kriege bereits 800 000 Einwohner, so ist heute schon die Million überschritten. Ist das letzte freie Land verteilt, dann ist es auch zu Ende mit den bisherig« freien und glücklichen Lebensformen. Dann werden sich die Balinesen aus Borneo und Sumatra als Kulis verdingen müssen. Oder man wird auf Bali Plantagen und landwirtschaftliche Industrien gründ«. die Arbeitsgelegenheiten schaffen. Damit wird auch die bisherige kommunistische Lnndverfossung ihr Ende finde», und damit auch das gemeinsame Arbeiten aus gemeinsamen Feldern. Dieses Arbeiten, das gar kein Arbeiten in unserem Sinne ist, sondern ein fröhliches Spiel, ein Fest und nur eine neue Form für das Wiedereinswerden mit Natur und Gott. Noch stärker als beim Pflüg« und Säen und Pflanz« tritt dies natürlich bei den Erntearbeiten In Erscheinung. RciserMe ist da» große Fest, ich hätte beinahe gesagt das größte, wenn nicht olles Fest wäre auf dieser Insel und man bei ihren Festlichkeiten nickt eint Steigerung nach der anderen erlebt. Die Arbeit ist gar nicht einmal so leicht. Es heißt den ganz« Tag in der sengenden Sonnenglut auf dem Feld stehen. Mit dünnen Baumwolljacken und breitrandigen Hüten schützen sich Männer und Frauen gegen den Sonnenbrand. In langer», buntgemlscht« Reihen schreiten sie durch das Feld und köpfen mit kleinen Messern die Rsisühren. So lose sitzen die Körner in den reifen Nehren , daß weder Sichel noch Sense verwendbar sind, geschwelg, denn Mähmaschinen. Jede Aehre muß einzeln geschnitten werden. So ist es«in ordentliches Stück Arbeit, bis ein ganze» Feld abgeerntet ist. Aber wie wird sie erledigt! Musik und Fahnen marschieren mit hinaus. Z» den Klängen des Gong« und der Handtrommeln wird gearbeitet. Tänzer treten auf. Aber unermüdlich schneiden unterdeii« dl« flinken, kleinen, braunen Hönde die Aehren. Selbstverständlich, daß auch ein kleiner AUar errichtet wurde, auf dem die Erstlinge des Feldes den Göttern als Opfer dargebracht werden. Hinter den Linien der Männer und Frau« arbeit« dann die Knaben und Mädchen, die die ährenlos« Halme mft stchekartig« Messe« schntiden. Und da ist erst ein Getobe und Geknll«! Ich stand lange auf dem Feld, als ich die erste Rcisernte mit- machte, sehr lange. Dabei hatte ich ununterbrochen die müden, miß- mutigen Gesichter der Männer und Frauen in unseren Fabriken vor Augen. Ach, so weit brauchte ich mich ja gar nicht zurückzuerinnern, bloß an die javanischen Zuckerfabriken! Nun, Ich bin durchaus nicht sentimental und verkenne keinen Augenblick, daß wir der modern« Technik viel an Annehmlichkeit und Sicherheft und Bequemlichkeft des Lebens verdanken, und ich denke, daß Autos und Flugzeuge und Eisenbahnen und Radio Dinge sind, die immerhin ihren Preis wert flick. Aber hoch Ist der Preis doch, den wir für Technik und Zioili- jation bezahlt haben, will mich dünken, wenn ich hier sehe, daß ohne dies« Arbeit keine Fron zu sein braucht wie bei un». sondern Fest und Freud«.'