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Hand vorbereitet und mit Vorfah sich bemüht hat, aus dem Unter­fuchungsgefängniß in die Charitee zu kommen, weil sie hoffte, von dort leichter entkommen zu können.

Beim Baden seiner Hunde ist am Donnerstag Nachmittag gegen 5 Uhr der 20jährige Kaufmann Gustav Franke aus der Museumsstraße Nr. 5 im alten Spreekanal ertrunken. Als Franke von der Nationalgallerie einen der Hunde ins Wasser werfen wollte, verfor er das Gleichgewicht und fiel von der Kanalmauer wollte, verfor er das Gleichgewicht und fiel von der Kanalmauer drei Meter tief in den Kanal. Bevor ihm Hilfe gebracht werden konnte, war der Unglückliche ertrunken. Die Leiche wurde später aufgefunden und gelandet.

2. Kündigungsfristen. Der Beschluß ist gleichlautend| Raiser mit einem Immediatgesuch belästigt dem Antrage, welchen bereits im Februar 1894 der Abg. Gen. babe! Das Reichs- Versicherungsamt dachte würdig genug, um Singer im Reichstage gestellt hat und der in dieser Fassung von dem ungeheuerlichen Antrag der patriotischen Berufsgenossen­den bürgerlichen Parteien abgelehnt wurde. schaft nicht stattzugeben, wenn es auch in bezug auf die Ent­3. Die§§ 7 und 8 des Gesetzentwurfee, betreffend den scheidung des Schiedsgerichts es bei der anerkannten Rente bes unlauteren Wettbewerb, sind allerdings von dem Ver- wenden ließ." bandstag auch in ihrer neueren Fassung für unannehmbar erklärt Man sieht, daß das Unternehmerthum bei seiner Sorge um worden, ein Antrag auf Verbot der privaten Konkurrenzflausel den Mammon sogar das faiserliche Gnadenrecht durch Bestrafung wurde dagegen mit über 2/3 Mehrheit abgelehnt. Es soll also des Gnade heischenden beschränken möchte. wohl bei dem jezigen Zustand bleiben, der für die Handlungs­gehilfen zu den ungeheuerlichsten Vergewaltigungen seitens der Brinzipale dient.

Niveau der

Tödtlich verunglückt ist die 70 jährige Wittwe Straßburg Ebenso wurde die Unterstellung des Handelsgewerbes unter aus der Junkerstr. 17. Die Greifin, die im dritten Stock wohnt, die Gewerbegerichte entschieden abgelehnt, das wollte am Dienstag Abend ihre Töchter besuchen, die in der mit die Handlungsgehilfen nicht auf das Markgrafenstraße ein Handschuhgeschäft betreiben. Als sie bis Sandarbeiter herabgedrückt werden"( wer lacht da?) und weil zum ersten Stock abwärts gestiegen war, bekam sie einen man auf die äußere Repräsentation Werth lege!! Echwindelanfall und stürzte vornüber die Treppe hinab. Dabei Auch ein Antrag, die Frauenarbeit im Handels erlitt sie einen Schädelbruch, dessen Folgen sie nachträglich er- gewerbe auf die Tagesordnung zu sehen, wurde von den maßgebenden Vereinen niedergestimmt. Für diese Frage, eine der brennendsten unserer Zeit überhaupt, hatte man fein Inter­effe, dagegen wurde stundenlang über Lehrlingsheime" debattirt. Zum Schlusse richten wir an alle Arbeiterblätter, welche den am Kopfe dieses erwähnten Bericht über den Verbandstag ge­bracht haben, das Ersuchen, auch diese Beilen abzudrucken."

Legen ist.

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Polizeibericht. Am 20. d. Mts. vormittags sprang ein Mann in der Nähe der Bärwaldbrüde in den Landwehrkanal, wurde jedoch noch lebend aus dem Wasser gezogen und in ein Krankenhaus gebracht. Nachmittags stürzte sich eine Frau aus dem Fenster ihrer in der Schwedterstraße eine Treppe hoch be­Tegenen Wohnung und erlitt außer mehreren Knochenbrüchen an­fcheinend schwere innere Verletzungen. Abends fiel beim alten Backhof ein junger Mann beim Baden von Hunden in den Spreekanal und ertrank. Im Laufe des Tages fanden sechs Feuer statt, darunter ein erheblicher Dachstuhlbrand auf dem Grundstück Prinzenstr. 100. Witterungsübersicht vom 21. Juni 1895.

Stationen.

Swinemünde .

Hamburg .

Berlin

München

-

Barometer­

stand in mm,

reduzirt auf d. Meeressp.

Windrichtung

-

Windstärke

( 1-1) 344234211

Better

Temperatur MURRUNG nach Celsius

( 50.40 R.)

765

NW

halb bedeckt

769

NW

767

.

NW

Wiesbaden.

770

N

769

28

heiter bedeckt woltenlos Regen

19 15 16

14

15

764

halb bedeckt

17

770

SM

wolkenlos

19

773

SM

heiter

20

768

GGD

heiter

16

765

771

SSW Still

1

bedeckt bedeckt

12

12

Wien

Haparanda

Petersburg Cort. Aberdin. Paris

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Wetter- Prognose für Sonnabend, 22. Juni 1895. Vielfach heiteres, nachts etwas fühleres, am Tage ein wenig wärmeres Wetter mit schwachen südwestlichen Winden, keine oder unerhebliche Niederschläge.

Berliner Wetterbureau.

Soziale Leberlicht.

=

wesens gehört es selbstverständlich auch, dafür zu sorgen, daß Zu den Aufgaben eines wohlgeordneten Staats­sich die Leute nach einer bestimmten Regel grüßen. China ist hierin leider noch immer ein unerreichtes Muster. Aber deutschem Fleiße wird es schon noch gelingen, auch in dieser Sache das Ausland aus dem Felde zu schlagen. Am einfachsten würde das wohl erreicht, wenn folgender Erlaß, der dem Bolts­blatt für Halle" auf den Redaktionstisch geweht wurde, zu einem für alle Deutschen verbindlichen Gesetz erklärt würde. Der Erlaß Königl. Eisenbahn- Betriebsamt.

lautet:

( Wittenberge - Leipzig .) Journ.- Nr. A 3800,94 I.

An

Magdeburg , den 28. Juni 1894.

alle Dienststellen des Amtsbezirks. Betrifft: Grüßen der Vorgefesten. Der Arbeitsnachweis Es ist wiederholt bemerkt worden, daß die Bestimmungen die beim Grüßen der Vorgesetzten über zu beachtenden Formen sowohl von Beamten als von Hilfsbeamten und Arbeitern nicht beachtet werden. Wir bringen daher die Amtsblatt- Verfügung Nr. 204 von 1890( Seite 166), welche hierüber folgendes vorschreibt:

In Bamberg wird ein städtisches Arbeitsamt auf folgender Grundlage errichtet: ist für sämmtliche Arbeiter und Arbeiterinnen, auch die aus wärtigen, fostenlos. Die Einheimischen sind zuerst zu berück sichtigen. Bei Streits ist innerhalb acht Tagen nach deren Aus­bruch das Gewerbegericht als Einigungsamt anzurufen. Kommt ein Ausgleich nicht zu stande, so wird für die betreffende Branche, resp. soweit sich der Streit erstreckt, der Arbeitsnachweis gesperrt. Die Stadt Bamberg tann mit dieser Organisation des Arbeits­nachweises vielen anderen Städten als Beispiel empfohlen werden.

Wegen der endlosen Verzögerung der Schaffung eines Gewerbegerichts werden die Arbeiter Würzburgs bei der Regierung Beschwerde führen.

Eine zweifelhafte Musterleistung vollbrachte der Ver. ein Hamburger Gastwirthe durch die Beantwortung der Fragebogen der Kommission für Arbeiterstatistik. Was soll man sagen, wenn angegeben ist, daß die Arbeitszeit im Gaft wirthsgewerbe für die Gehilfen nur 4-6 Stunden anhält", daß heute schon fast in jeder Wirthschaft das Personal eine Mittags: pause, freilich nur während des Effens hat"( wörtlich!), während an anderer Stelle behauptet wird, daß diese Pause sich ver­schieden, 1-2 Stunden, findet." In dieser Form sind viele der Antworten abgefaßt. Da die Organisation der Hamburger Kellner wunderbarerweise garnicht befragt ist, muß die Kommission für Arbeiterstatistik darauf verzichten, brauchbares Material über die Hamburger Verhältnisse zu erhalten.

" Die Beamten haben ihre Dienstkleidung stets ordnungs­mäßig im stande zu halten und im Dienste mit militärischem Anstande zu tragen, wozu namentlich gehört, daß der Dienst­rock zugeknöpft, auch der Kragen zugehakt ist. Die in Dienst­fleidung befindlichen Beamten haben ihre Vorgesetzten durch Anlegen der rechten Hand an die Kopfbedeckung in mili tärischer Weise zu grüßen, während diejenigen Beamten 2c., welche nur die Dienstmüze tragen, den Gruß durch Abnehmen der Müge auszuführen haben."

in Erinnerung und weisen die Dienststellen- Vorsteher an, nicht nur alle Untergebenen darüber zu belehren, sondern auch darüber zu wachen, daß diese Bestimmungen beachtet werden. gez. Tobien."

Es weht eine herzerfrischende Luft aus diesem Erlaß, die Luft der Zivilisation, an deren Spize Preußen marschirt. Aber immerhin ist der Grlaß nicht ganz vollkommen, wie denn auf dieser fündigen Erde selbst das Heiligste der Mängel nicht ent­behrt. In dem Erlaß fehlt nämlich eine Angabe darüber, wie und ob der Vorgesezte den Untergebenen wieder grüßen soll. Mancher könnte infolge deffen auf den Gedanken kommen, daß es ausreichend sei, die Nase hoch zu tragen. Aber das wäre der Förderung des zwischen Vorgesetzten und Untergebenen be­Wie viel unsere Schulverhältnisse noch der Befferung fanntermaßen herrschenden überaus freundschaftlichen Verhält= bedürfen, darüber lieferte eine Verhandlung vor dem Schwurnisses immerhin kaum zuträglich, und so dürfte eine Vorschrift gericht in Tübingen einen sprechenden Beweis. Angeklagt über das Grüßen der Untergebenen durchaus angezeigt sein. war ein Lehrer aus der Gemeinde Neuhausen, dem zur Last ge­Die Anwesenheit von Polizei bei Arbeiterfesten ist legt wurde, durch seine Büchtigungsmethode den Tod eines achtjährigen Schülers herbeigeführt zu haben. In der schon des öfteren als vollständig überflüffig gerfigt worden. Mit Verhandlung wurde unter anderem festgestellt, daß der An- unter ſieht das auch eine Polizeiverwaltung selbst ein. So hatte Ueber die Anmeldung nufallversichernugspflichtiger geklagte die Gewohnheit hatte, die Schiller mit einem Stock die Polizeibehörde in Rüttenscheid von der Ueberwachung Hochfeefischerei- Dampferbetriebe erläßt das Reichs- Ver- auf den Hinterkopf zu schlagen. Diese Art Züchtigung des diesjährigen Gewerkschaftsfestes der Arbeiter Effens, das in sicherungsamt folgende Bekanntmachung:" Durch Beschluß wendete er auch gegen den schon erwähnten Schüler an, der in- Süttenscheid abgehalten wurde, Abftand genommen, und nicht das des Bundesraths vom 14. Juni 1895 sind die zur Be- folge der Schläge an einer Gehirnhautentzündung erkrankte, die geringste ist geschehen, was sie diesen vernünftigen Entschluß hätte fatzung deutscher Hochseefischerei- Dampfer gehörenden See- bald darauf seinen Tod zur Folge hatte. Der Angeklagte ent- bereuen laffen. Dagegen war es auf dem vorjährigen Gewerk leute vom 1. Juli 1895 ab für versicherungspflichtig fchuldigte fein Vergehen mit dem Hinweis, daß er 130 Schüler schaftsfeste durch das Auftreten eines Gendarmen zu Mißhellig nach Maßgabe des See Unfallversicherungs Gesetzes vom unterrichten müsse, und deshalb eine gewisse nervöse feiten gekommen. 13. Juli 1887( Reich- Gefeßblatt Seite 829) erklärt worden. Gereiztheit bei ihm wohl erklärlich sei. Das Urtheil lautete auf Neber die Zusammensehung der evangelischen Ar­Nach§ 21 des genannten Gesetzes sind die Eigenthümer der in 4 Monate Gefängniß. Hoffentlich wird man den Mann, der zu beiter"-Vereine plauderte der konservative Vogtländische An­das Schiffsregister nicht eingetragenen Hochseefischerei- Dampfer einer solchen rohen Büchtigung fähig ist, von der Ausübung zeiger" in Plauen hübsch aus der Schule, indem er nach einer verpflichtet, den für die letzteren ausgefertigten Meßbrief der feines bisherigen Berufes fern halten. Beschämend aber ist es Anerkennung der Leistungen" dieser Vereine schrieb: Gleich Ortspolizeibehörde des Heimathshafens binnen einer von dem für unseren heutigen Kulturzustand, daß einem Lehrer 130 Schüler wohl find es zwei Dinge, welche den evangelischen Arbeiters Reichs- Versicherungsamt zu bestimmenden Frist einzureichen. Diese zum Unterricht überwiesen werden. vereinen eine recht wirksame und tiefgreifende Thätigkeit ers Frist wird hiermit auf die Zeit bis zum 1. August 1885 ein: schweren. Zunächst haben sie es noch nicht dahin bringen Als Hort der Monarchie spielt sich das Unternehmer- fönnen, ganz das zu sein, was man nach ihrem Namen sich unter schließlich festgesetzt." thum bei patriotischen Festen und ähnlichen Gelegenheiten gern ihnen denken möchte: nur der kleinere Theil ihrer Mitglieder Zu den Beschlüffen des Verbandes deutscher kauf auf. Seine Treue gegen Kaiser und Reich" geht aber nicht fegt sich aus eigentlichen Industrie Arbeitern zusammen. Die männischer Vereine, über deren Mainzer Generalversammlung weiter als bis an den Geldbeutel. Stört ihm einmal ein Fürsten- mehrzahl hingegen sind neben selbständigen Klein. wir berichteten, hat der Vorstand des Hamburger Handrecht hierin die Kreise, so kommt es ihm nicht darauf an, zu re­gewerbetreibenden Wertführer, Werkmeister, Iungsgehilfen- Vereins, Vorwärts" folgende Er- belliren. Natürlich in solcher Form, daß man ihm nicht an den Akkordmeister und solche, die in den Fabriken Arbeiter tlärung veröffentlicht: Kragen kann, denn für die Ueberzeugung Opfer bringen, steht unter sich haben und schon durch diese ihre Stellung leicht in nicht im Ratechismus des Kapitals. Ueber eine solche einen gewissen Gegensatz zu den Arbeitern kommen." verkappte Rebellion gegen ein Fürstenrecht lasen wir in Wenn das sächsische Blatt noch hinzugefügt hätte, daß auch Der einer Zeitung folgende Notiz: beim Bau einer ein erheblicher Theil der Werkführer und ähnlicher Leute nur aus Kirche verletzte Handwerker Werzenick in Straßburg glaubte sich Liebedienerei gegen den frömmelnden Brotgeber" den evangelischen durch die ihm zuerkannte Unfallrente benachtheiligt und wandte Arbeiter"-Bereinen beitritt, so wäre das Bild dieser überflüssigen sich, als seine Berufung beim Schiedsgericht ohne Erfolg blieb, Organisationen vollständig gezeichnet. mit einem Immediatgesuch an den Kaiser. Das Immediatgesuch wurde vom Zivilkabinet dem Reichs- Versicherungsamt zugestellt, welches erklärte, das Immediatgefuch als Refurs ansehen zu wollen. Die Berufsgenossenschaft bat nun nicht nur um Verwerfung des Rekurses, sondern beantragte auch, zur nicht geringen Verwunderung des Gerichts, dem Kläger fünf Mark Kosten auferlegen zu wollen, weil er den so wird man es schon begreiflich finden, wenn die bürgerliche Presse in lauterem Entzücken schwelgt.

zu bemerken:

Zu den Beschlüssen des Verbandstages haben wir folgendes 1. Abendschluß stunde 8 Uhr, Sonnabends 9 Uhr mit den üblichen Ausnahmen. Nach einer Statistit der Verbandsvereine sind 72 pet. der Mitglieder in Engros - und 24 pct. in Detailgeschäften thätig, 4 pt. sind überhaupt nicht Kaufleute.

Danach ist der Beschluß allerdings leicht erklärlich, da er hauptsächlich Detailgeschäfte treffen würde und deren Interessen ja im Verbande keine Rolle spielen. Eine gefeßliche Festsetzung der täglichen Arbeitszeit, also ein Maximalarbeitstag, die noth­wendigste und dringendste Forderung, wurde von feiner Seite auch nur beantragt.

Gottes, zur Ehre Kaiser Wilhelms, zum Heile Deutschlands , zum Wohle der Wölfer!" Schwerlich wird die Bevölkerung sich des neuen, ihr wenig mundgerechten Namens, den der Kanal plöglich erhalten hat, be­dienen.

In Holtenau soll dem alten Wilhelm ein Denkmal errichtet werden, zu welchem gestern vom Kaiser der Grundstein gelegt ist. Es wurde eine weitläufige Urkunde" in den Grund­stein versenkt. Es versteht sich, daß der offiziöse Telegraph von diefem, wie von allen anderen ausnahmsweise patriotischen Ereig­niffen die mehr oder weniger temperirten Hurrahrufe auflas und sie der Welt geschäftig als Beichen des deutschen Batriotismus unterbreitete. Nachmittags fand eine Flottenparade" als landes­übliche Friedensdemonftration statt.

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Aus Hamburg sei noch eine Schilderung unseres dortigen Parteiorgans über die Betheiligung der Schulkinder an dem Feft­rummel wiedergegeben:

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Gerichts- Beitung.

Der neueste Angriff auf die Freiheit der Presse und der Kritik galt unserem Genoffen Reichstags= Abgeordneten Schippel. Schippel hatte sich gestern wegen Beleidigung der Vorgesetzten des deutschen Heeres" vor der 7. Strafkammer zu verantworten. Bekanntlich war Genosse 3a cha u als das maliger Redakteur des Sozialdemokrat", feinerzeit wegen ver­meintlicher Aufforderung zum Hochverrath zur Verantwortung gezogen, weil er einen einem bürgerlichen Bremer Blatt aus 1848 entnommenen Artikel zum Abdruck gebracht, dargelegt, wie damals die Bourgeoisie auf die Soldaten einzuwirken versuchte und In brennender Sonnenhige mußten die Kinder oft einen schließlich ausgeführt hatte, daß ein derartiges Vorgehen der Taktik stundenlangen Weg bis zum Aufstellungsplatz der Volksschulen und Auffassung der Sozialdemokratie feineswegs entspreche. Das am Hafen machen. Ermattet und erhigt tamen sie dort an und Gericht hatte angenommen, die Schlußdarlegung sei nur eine mußten nun im Sonnenbrand eine volle Stunde und darüber scheinbare und hatte Genoffen Zachau 3 6 Monaten ausharren, zusammengepfercht wie die Schafe in drangvoll fürchter Gefängniß verurtheilt. Die Bremer Staatsanwaltschaft lehnte einen gleichen Artikel der Bremer licher Enge. Der Unverstand der Eltern hatte manche Kinder ein Vorgehen gegen schon morgens losgejagt, damit diese aus den ferngelegenen Be- Bürgerzeitung" mit recht ab. Eine Kritik des verurtheilenden sirten auch gar rechtzeitig zur ftelle sein sollten. So standen Erkenntnisses zog dem Genossen Schippel eine Verurtheilung die Kleinen denn mit nüchternem Magen, ohne Speise und Trant, von drei Monaten Gefängniß wegen angeblicher Beleidigung des mußten sich stoßen und drängen lassen, zumal wenn die mit Richterkollegiums zu. Der Angeflagte veröffentlichte nunmehr in Karten versehenen Fuhrwerke passiren wollten, und konnten der Nr. 35 und 36 des Sozialdemokrat" eine Reihe von Aussprüchen Hölle, die ein Vergnügen" für fie sein sollte, nicht entrinnen. hervorragender Parteigenossen und von älteren Preßstimmen, durch Kein Wunder, daß die geplagten Wesen schließlich umfielen wie die schlagend dargelegt wurde, daß sein in vermeintlich beleidigender die Fliegen, nicht selten fünf bis zehn auf einmal. Die Ohn- Form dem Gericht gemachter Vorwurf berechtigt sei, nur Un­mächtigen wurden zunächst in die benachbarten Häuser geschafft. tenntniß über das Wesen sozialdemokratischer Auffassung könne an­Manche erholten sich bald, andere mußten mittels schleunigst nehmen, die Sozialdemokratie wolle Rafernenagitation nach Alle Mattigkeit und Müdigkeit verschwand nach furzem requirirter Krantenwagen den unvernünftigen Eltern in die Muster der bürgerlichen Parteien treiben. Unter den Zitaten Aufenthalt an Bord des schönen Preßdampfers Prinz Waldemar", Wohnung geschafft werden. Ganz bedenklich erkrankte ein Kino, befindet sich auch ein Artifel des alten Sozialdemokrat" aus auf dem ich, eine vom Reiche gespendete, wundervolle Menendez dessen Eltern am Dulsberg wohnen. Die Sanitätswagen dem Jahre 1888, in dem ausgeführt wird, daß es besonderer rauchend, bei erquickend frischem Biere diese Zeilen schreibe. Wir waren fortgesetzt in Thätigkeit. Als die Kinder sich auf dem Agitation unter den Soldaten nicht bedürfe. Hierauf folgt der find Gäste des Reiches drei Tage lang auf dem komfortablen Heimwege befanden, brach ein heftiger Regenguß los und die inkriminirte Sah. Daraufhin stellte der preußische Kriegsminister Strafantrag Echiffe und haben soeben in lustiger Rompanei gefrühstückt. erhitzten Kleinen wurden bis auf die Haut durchnäßt. Die Außer einer hübschen, mit dem Reichsadler geschmückten Cigarren Folgen werden nicht ausbleiben und gar manches Eltern- wegen Beleidigung der Vorgesetzten des deutschen Heeres". Der tasche mit feinen echten Marken erhielten wir ein Kupon- Buch paar wird seinen Unverstand noch bereuen. Uns ist es unbegreif- Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Voigt, hob zu Beginn der Vers für Getränke man schreibt auf einen der Checks die Wein- lich, wie die Oberschulbehörde die Eltern zu einer solchen Preis- handlung hervor, daß der Beweis der Wahrheit nicht zulässig erscheine, da es sich nur um eine formale Beleidigung handle. marke, die man zu haben wünscht, unterzeichnet den Check mit gabe ihrer Kinder veranlassen konnte. seinem Namen und sofort wird er prompt honorirt. Es ist mir Vier Mädchen, die infolge der Strapazen erkrankten, mußten Rohheiten und Ungerechtigkeiten fämen ja allerdings vor. Es leider nicht möglich, dieses Checkbuch völlig auszunuzen, denn es nach dem Krankenhause in der Lohmühlenstraße gebracht werden, sei aber beleidigend anzunehmen, daß jeder Soldat roh enthält 50 Checks und da es nur ganze Flaschen giebt, so ist mir zwei vom Steinhöft, eins von einer Wirthschaft am Schaarthor und ungerecht behandelt würde. Die Beleidigung ergebe sich das für drei Tage doch etwas zu viel trotz der durftigen aus, wo man es vorläufig untergebracht hatte, und eines von aus der Schärfe des Ausdrucks und der Allgemeinheit des In Seemannskehle, die ich mir schnell hier angewöhnt habe. Aber der Feuerwache in der Admiralitätstraße aus. In der balts. Angeklagter Schippel, dem es nicht gelang, einen immerhin ist es nett, sich einmal als Checkbefizer zu fühlen." Watersirat'schen Wirthschaft am Baumwall wurden 12 flau" Sat ohne Unterbrechung durch den Vorsitzenden zu Ende führen zu können, nachdem er ausdrücklich gebeten, ihn doch endlich Ueberwindet man nun noch das erste gelinde Grauen, das gewordene Mädchen untergebracht. in der vom offiziösen Telegraphen aus Riel gebrachten Meldung Allgemein aufgefallen ist, daß die Samburger Nachrichten", einmal aussprechen zu lassen, legte dar, daß der Artikel nicht liegt, wonach selbst Herr von Köller die Wertreter der Presse das bekannte Organ Bismarck's, am Mittwoch nicht beflaggt und das enthalte, was irgend jemand hineinlegt, sondern, was er thatsächlich ausspricht und daß er lediglich in Wahrnehmung sehr ,, in liebenswürdigfter Weise empfangen und begrüßt" haben soll, I dekorirt haben.

Etwas erträglicher, als man nach den anfangs laut ge­wordenen Klagen annehmen sollte, scheint sich doch das Loos der Preßvertreter geftaltet zu haben. Einem Berichte der Berliner Abendpost" entnehmen wir folgendes Stimmungsbild, das der Bertreter des Blattes zum besten giebt:

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