Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftsbewegung

Wie die Gelben fechten".

Das charakteristische Unterscheidungsmerkmal zwischen den Ge­werkschaften und den vaterländischen Gelben besteht eben darin, daß die Gewerkschaften tämpfen und jene fechten". Sie fechten über all, hauptsächlich bei den Unternehmern, denen sie ihre Dienste anbieten gegen die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer.

"

Die Baterländischen" geben ein Wochenblatt heraus, die " Deutsche Werksgemeinschaft". Damit das Geschäft beffer geht, nahmen sie den Schnappsad auf den Buckel und riefen aus, es müsse gelten,

,, insbesondere in den weitesten Kreisen der Wirtschaft, der Bolitik und der Wissenschaft(!) für die Wertsgemein= fchaftsbewegung eine größere Werbetätigkeit zu entfalten, als solches bis jetzt möglich gewesen ist"

Sie prahlten, ihre ebenso hoffnungslosen als unfagbar niedrigen Treibereien feien ausschlaggebend

für den wirtschaftlichen und geistigen Wiederaufbau unseres Boltes".

Die Unternehmer müßten daher ihren Bestrebungen die entsprechende Förderung zuteil werden lassen. Sie bitten

um die Freundlichkeit, einen Baustein unserer Deutschen Bertsgemeinschaft" zu übernehmen und uns hinsichtlich des weiteren Vertriebes von Bausteinen behilflich zu sein". Wo der Bettel nicht zog, schicken sie eine Mahnung samt Postscheckformular:

" Dem erwähnten Schreiben fügten wir einen Baustein bei. Da wir bis zum heutigen Tage von Ihnen ohne Rüdäußerung geblieben sind, so gestatten wir uns die Bitte an Sie zu richten, Sie möchten doch freundlichst zu unserem Antrag Stellung nehmen, möglichst derart, daß Sie den gesandten Baustein hono­rieren und noch weitere anfordern.

Indem wir unsere Arbeit und unsere Bestrebungen Ihrem Wohlwollen angelegentlichst empfehlen, verbleiben wir

Mit vorzüglicher Hochachtung sehr ergebenst Berlag Deutsche Werksgemeinschaft e. G. m. b. 5. Wilh. Schmidt, M. d. L., Vorsitzender des Reichsbundes vaterländischer Arbeitervereine. Friz Heß, Reichsgeschäftsführer des Reichsbundes vaterländischer Arbeitervereine. Hüdemann, M. d. L.

Aus eigener Kraft fönnen diese Baterländischen" nichts werden. Da sie dem Unternehmer bewußt in die Hände arbeiten, ist es nur tonsequent, wenn sie von der Wirtschaft" Bezahlung fordern. Daß diese arbeitnehmerfeindliche und im Arbeitnehmer finne gemeinschädliche Gesellschaft an die Wissenschaft appelliert, wäre erstaunlich, wenn man nicht annehmen müßte, daß sie damit die in der Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände vertretene Wissenschaft" meinen, der sie zu schmeicheln suchen, um" Bau steine" zu ergattern. Um den wirtschaftlichen und geistigen Wiederaufbau unseres Boltes" wäre es wahrlich schlimm bestellt, wenn er auf die nichtsnuzigen Treibereien der Gelben angewiesen

wäre.

Aus dem Versicherungsgewerbe.

Der Zentralverband der Angestellten teilt uns mit: Die vom Reichsarbeitsministerium zum 5. November 1925 angesetzten Eini gungsverhandlungen wegen des Antrages des Zentralver­bandes auf Verbindlichkeitserklärung des Schieds­spruches vom 23. Oftober 1925 führten zu feinem Ergebnis. Beim RAM. besteht anscheinend die Absicht, den Schiedsspruch durch eine Vereinbarung abzulösen, wodurch die vorgeschlagenen Schiedsspruchgehälter über den 31. Dezember 1925 hinaus in Gel tung bleiben sollen. Im übrigen scheint auch die Absicht vorzu­herrschen, diese Einigungsverhandlungen mit den Manteltarifver handlungen zu verknüpfen, wogegen fich der 3d2. mit aller Ent fchiedenheit wehren wird. Die Einstellung des Reichsarbeits minifteriums ist nicht verständlich. Das RAM.   hat in letzter Zeit für andere Berufsgruppen Schiedssprüche für verbindlich er flärt, die eine weit höhere prozentuale Zulage vor­fchen als der Schiedsspruch vom 23. Oftober 1925 im Berficherungs­gewerbe. Es ist unerfindlich, welche Gründe beim RAM.   vorliegen, diesen Schiedsspruch ohne Veränderung nicht für verbindlich zu er flären. Die geringfügige Belastung des Versicherungsgewerbes durch diesen Schiedsspruch fann Bedenken über nachteilige Wirkungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Bersicherungsunternehmungen

Mengenabgabe vorbehalten

gar nicht auffommen lassen. Der 3d. verlangt eine flare Ent. cheidung des RAM.   über den Antrag auf Verbindlichkeitser flärung und feine Kompromisse, die doch nur zum Nachteil der Angestellten führen.

,, Der Dank vom Hause Habsburg".

Unter dieser lleberschrift schilderten wir in Nr. 483 des Bor­wärts" das Schicksal eines alten Bankbuchhalters nach 48jähriger Tätigkeit in dem Bankgeschäft G. Loewenberg u. Co. Hierzu er halten wir jetzt durch den Rechtsanwalt Dr. Georg Fontheim folgende pressegesetzliche Berichtigung":

Sie haben in Ihrer Ausgabe vom Dienstag, den 13. Oftober 1925, einen Artikel mit der Ueberschrift Der Dank vom Hause Habsburg" veröffentlicht und sich hier mit meiner Person und meiner Beziehung zu dem Bunthause G. Loewenberg u. Co., Unter den Linden   42, beschäftigt. Ich ersuche sie hierdurch höflichst, als Berichtigung zu dieser Notiz von folgendem Kenntnis nehmen zu wollen und es in Ihrer Zeitung an entsprechender Stelle zu Deröffentlichen:

Ich selbst stehe dem Artikel fern, habe zu dessen Inhalt teine Beranlassung gegeben und hätte auch nicht zugelassen, daß diese Notiz erscheint. Die bisherigen Inhaber der Firma G. Loewen­berg u. Co. haben sich, wie ich anerkennen muß, zu mir stets wohlwollend verhalten und mich unterstüßt. Ich habe jetzt von den bisherigen Inhabern eine Zumendung erhalten, welche mich für lange Zeit vor jeder Not schüßt und die Hilfsbereitschaft und foziale Fürsorge meiner Chefs für ihre alten Angestellten ertennen läßt.

Hochachtungsvoll

Paul Ernst  , Stromstraße 57." Zu dieser Berichtigung haben wir zu bemerken: Es ist richtig, daß Herr Baul Ernst die Notiz im" Borwärts" nicht veranlaßt hat. Richtig sind froh dem die im Vorwärts behaupteten Tatsachen. Richtig ist insbesondere, daß nach dem Inhaber wechsel der Firma die Pension von monatlich 100 Mart nicht mehr gezahlt wurde. Unsere frühere Darstellung können wir nunmehr dahin ergänzen, daß auf Grund unserer Beröffent lichung ein Vergleich erfolgt ist, wonach der alte Herr an Stelle der früheren Pension eine Abfindungssumme von 2000 Mart erhalten hat, unter der Bedingung, daß er dem Borwärts" die vorstehende Berichtigung" zugehen ließ, der wir lediglich deshalb Raum gegeben haben.

Vorsicht bei Arbeitsvermittlung ins Ausland.

Ende des Wiener   Bäckergehilfenstreiks.

männer und Betriebsräte der Bäckergehilfen haben am Freitag Wien  , 6. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Vertrauens mit Zweidrittelmehrheit beschlossen, den Schiedsspruch des Einigungsamtes anzunehmen. Diesem Beschluß ging eine sehr heftige Debatte voraus, die damit endete, daß die Opposition unter lärmenden Zurufen den Sizungssaal verließ. Um 2 Uhr nachmittags wurde dem Einigungsamt mitgeteilt, daß beide Parteien, sowohl die Arbeiter als auch die Bäckermeister und Brotfabriken, den Schiedsspruch angenommen hätten. Die Arbeit wird Sonnabend früh wieder aufgenommen.

Für die gewerkschaftliche Freiheit. Gegen das Treiben der Faschisten.

( JGB.) Im Hinblick auf die neuerlichen Schandtaten und Gewaltmaßnahinen der Faschisten in Italien   richtete das Sekre tariat des Internationalen Gewertschafts= bundes an den Präsidenten des Verwaltungsrates des Inter­nationalen Arbeitsamtes ein Schreiben, in dem an Hand umfangreichen Beweismaterials mit eindringlichen Worten auf die Verschlimmerung der 3 ustände in Italien   sowie auf den Widerspruch hingewiesen wird, daß Italien   einerseits am Friedenswerk des Völkerbundes und des Internationalen Arbeits­amtes teilnimmt, während andererseits die italienische Rc= gierung alles iut, um den Bürgerkrieg im Lande anzu­fachen". Es heißt dann in dem Schreiben unter anderem weiter: Wenn es noch heute geschehen kann, daß die Bevölkerung in dem einen oder anderen rückständigen asiatischen Lande den De. spotismus aus irgendwelchen Gründen ertragen muß, scheint es uns unter der Würde eines europäischen   Staates, gegen die Mehrheit seiner Staatsangehörigen Zwangsmaßnahmen in Hinsicht auf das Vereins- und Versammlungsrecht anzuwenden, wie sie derzeit in Italien   in Gebrauch sind. Es ist richtig, daß weder der Rat, noch irgendeine andere Instanz des Internationalen Arbeitsamtes über diese Art von Würde zu urteilen hat. Was indes zweifellos im Rahmen der Kompetenz unserer In­stitution liegt, das ist die Objorge für die

Respektierung der im Teil XIII des Bersailler Friedensvertrages festgelegten Klauseln.

Bon einer solchen Respektierung fann jedoch keine Rede sein, wenn die gemertschaftliche Freiheit aufgehoben wird. In Italien   haben die Verhältnisse eine derartige Wendung genom= men, daß die Faschisten unter Billigung oder freundlicher Duldung der Behörden die Arbeiter zum Beitritt zu den

Zu dem unter dieser Ueberschrift in Nr. 514 des Vorwärts" veröffentlichten Artikel sendet uns die Firma Döhlerguß G. m. b. H. ein Schreiben, worin sie zunächst angibt, daß der rhift ifchen Organisationen zwingen. Diejenigen, beiter, der vor dem Gewerbegericht als Kläger gegen sie auftrat, nicht von ihr, sondern von ihrer Rechtsvorgängerin an die spanische Firma vermittelt worden sei, und daß sie, die Firma Döhlerguß, feine Betriebe im Auslande einrichte. so deutlich erwähnt worden, daß dies ohne weiteres annehmabr war. Das mag zutreffen, ist aber vor Gericht nicht, oder doch nicht Im übrigen sucht die Firma Döhlerguß darzulegen, daß ihre Rechtsvorgängerin bei der Bermittelung des Arbeiters an die spani­sche Firma forrett gehandelt habe; das Arbeitsverhältnis in Berlin   sei gelöst und in Spanien   ein neues Arbeitsverhältnis eingegangen worden.

Auch das mag zutreffen. In unserem Artikel ist ja auch ge­fagt, daß das Gericht festgestellt hat, die Firma Döhlerguß habe teine rechtlichen Verpflichtungen gegenüber dem flagenden Ar­beiter. Daß aber gegenüber einem nach dem Auslande vermittelten Arbeiter moralische Verpflichtungen bestehen, besonders die, einen solchen Arbeiter nach seiner Rückkehr wieder zu beschäftigen, das hat der Direttor der Rechtsvorgängerin der Firma Döhlerguß als Beuge vor Gericht anerkannt. Er sagte auch, daß in früheren Fällen nach diesem Grundfah gehandelt worden sei....

Wenn uns die Firma Döhlerguß mitteilt, sie habe sich schon, ehe der Arbeiter das Gericht anrief, für seine Intereffen gegenüber der spanischen   Firma eingefeßt und sie werde das, trotzdem der Arbeiter zum Gericht ging, auch ferner tun, so weisen wir darauf hin, daß das jetzt nicht mehr blos vom guten Willen der Firma Döhlerguß abhängt, sondern daß sie von ihrem Prozeßvertreter in Anerkennung einer moralischen Pflicht ausdrücklich dazu verpflichtet worden ist.

Wenn es die Firma Döhlerguß als bedauerlich bezeichnet, durch unferen Artikel in den Anschein unsozialen Handelns gebracht zu werden, so bemerken wir, daß wir den Fall so dargestellt haben, wie er sich vor Gericht abgespielt hat, ohne unsererseits Schluß­folgerungen daran zu fnüpfen.

WOHLFEILE

Schuhwaren

Damen- Pumps

schwarz moderne Form, gute Verarbeitung........

Spangenschuhe für Damen,

in verschiedenen Ausführungen, moderne Formen u. Absätze

Spangenschuhe für Damen,

in verschiedenen Lederarten, elegante Ausführungen.........

für

W

890

1750

BrokatSpangenschuhe 1650 1050

Herren- Halbschuhe

schwarz R- Box vorzügliche Qualität, gute Passform........

für

Lack- Halbschuhe Herren,

in guter Aus ührung, moderne schöne Form

1550

Herren- Schnürstiefel 1650

schwarz Box alf, vorzügliche Qualität, Rahmenarbeit.......

Herren- Schnürstiefel

guter Strapazierstiefel, auch als Sportstiefel geeignet, mit guter fester Doppelsohle, in Braun und Schwarz..........

Aktenmappen

22ºº

mit Griff und Schiene,

Stüc

590

aus branne Volltindiener ca.40 cm gross, 2 Schlösser

echt m Florida­

and Druckknöpfe

tönnen teine Arbeit finden. Die Ausübung des Vereinsrechts die sich nicht einschreiben lassen wollen, werden mißhandelt und wird in Italien   danach so aufgefaßt, daß diejenigen, die sich nicht zuni Faschismus bekennen, ausgehungert werden. Dies gilt, Don etlichen Berufen abgesehen, für die Arbeiter aller Industrien. Daß die Regierung selbst bei diesen auf die Unterdrückung des Vereinsrechts gerichteten Maßnahmen die Hand im Spiele hat, geht daraus hervor, daß die Präfekten befugt sind, kom­missäre anzuweisen und diese mit der Verwaltung der Berufsorganisationen zu beauftragen. In diesem Zu sammenhang scheint es uns am Blake, Ihre Aufmerksamkeit auf die Tatsache zu lenken, daß das Gesetz über die geheimen Organi­fationen ganz nach dem Gutdünken der Regierung auch auf die Gewerkschaftsorganisationen Anwendung finden kann."

Bekanntlich wurde beschlossen, das Problem der gewerkschaft­lichen Freiheit auf die Tagesordnung der Internationalen Arbeits­konferenz des Jahres 1927 zu sehen und eventuell eine die gewerk­schaftliche Freiheit betreffende Konvention auszuarbeiten.

Streit in der Deutsch Englischen Quarzschmelze Heinersdorf. Die Firma verbreitet, um Streitbreder zu gewinnen, das Gerücht, daß sich die Arbeiter in einem wilden Streit bea finden. Wir erklären, dag der Streit von uns fanttioniert ist, weil die Firma fein Entgegenkommen zeigte und die Verhand­lungen wegen Lohnerhöhung sich zerschlagen haben.

Verband der Fabritarbeiter, Ortsverwaltung Groß- Berlin. Musikinstrumentenarbeiter! Die Sikung der Branchenkommission findet amt Dienstag, den 10. November, 7 Uhr, im Verbandshaus Rungestr. 30 ſtatt.

Berantwortlich für Politik: Ernst Renter: Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Estorn; Feuilleton: K. S. Döscher; Lotales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co. Berlin SB 68 Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Wissen.

Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts.Buchbruceret

O CHE

Heute Schlusstag!

Winter- Lodenjoppen 18° 24° 18ºº2450

zweireihig, warm gefüttert.

50 Trikotagen Damen  - Hemdchen 48.

Herren- Winterpaletots 4800 5800

aus Marengostoffen, mit Samtkragen.

00

Herren- Winterulster 65° 78°

vorzügliche Cheviotstoffe, moderne Formen...

Zephir- Oberhemd

gefütterte Faltenbrust, mit Kragen und Klappmanschetten....

Herren- Taghemd

mit Falten, gute Verarbeitung..

Herren- Nachthemd

mit farbigem, waschechtem Besatz, extra lang

Selbstbinder

relne Selde....

690

275

weiss, fein gewirkt, 70 cm lg.

Damen- Schläpfer 95

Baumw., farbig, krätt.Qual.

Damen- Schlüpfer

PL

Strümpfe Strümpfe

für Damen, Mako, schwz

u. farbig, Doppels. u. Hocht.

85PL

f.Damen, Sei­

Strümpfe den, od. Make

Ia Qual., Loppels., Hochf.u.Naht

50

Kunstseide, in vielen Farben Herren- Socken Pt.

aus

feintarbig, Doppels.u.Hochf.

Kasak 90 Unterkleid

sehr

gutem

baumwoll. Flanell,

mit Täschchen nett

verarb., in all. Gröss.

3.90

3

Farben 5

aus kunstseidenen Trikot, in allen mod.

Unsere

450 Spielwaren- Ausstellungen

165 290

HERMANN TIETZ  

sind eröffnet!

Leipzi er Str. Hänschen, Hänschen, denke dran,

was aus dir noch warden kann

Alexanderplatz  

Im Märchenwald

Frankfurter   Alee

Tarzan im Urwald

3