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Bei der Volkspartei."

Zwischen dem Chefredakteur Hans Ohlsberg und dem verant wortlichen Redakteur des Vorwärts" Friz Karstädt ist in einem Verfahren vor dem Schiedsmann ein Vergleich geschlossen worden, nach dem der ,,. Vorwärts" sich verpflichtet, folgende Berichtigung zu veröffentlichen:

Der Vorwärts" beschäftigte sich in seiner Nr. 496 vom 20. Of tober 1925 abends unter der Ueberschrift ,, Bei der Volkspartei " mit der Versammlung der Deutschen Volkspartei in den Kammersälen in der Teltower Straße vom Montag abend. 1. Es ist unwahr, daß ich mich ,, plötzlich auf das Publikum gestürzt" und begonnen habe, ,, frebsrot vor Wut" ,, richtiggehend zu prügeln". Wahr ist viel mehr, daß ich, nachdem die Reichsbannerleute die Versammlung durch gemeinsames Johlen und durch Abfingen der Internationale die Refe renten am Schlußwort zu verhindern suchten, die Ruheftörer aus dem Saale gewiesen habe, wozu ich, da ich das Hausrecht besaß, ohne weiteres berechtigt war. Als die Ruheftörer dieser Aufforderung nicht rachfamen, gab ich den Vorsiz an Herrn Dr. Falk ab und begab mich in den Saalraum, um die Weiterlärmenden durch die im Nebenraume befindliche Polizei aus dem Saale weisen zu lassen. Da die Lärmen­den den Durchgang zu dem genannten Nebenraume versperrten, Sozialisten hindurch. Diese suchten mich an dem Durchschreiten ihrer Kette zu hindern und weigerten sich auch weiterhin, den Saal zu ver­laffen, obwohl ich sie darauf aufmerksam machte, daß sie sich des ge= meinschaftlichen Hausfriedensbruchs schuldig machten. Ich machte mir darauf gewaltsam Blak. Geprügelt habe ich in dieser handgreif lichen Ausübung meines Hausrechts nicht. 2. Es ist un wahr, daß die Schuzpolizei, später auch den Herrn Vorsitzenden" festgenommen und ihn in Begleitung von drei Polizisten zur Wache" gebracht hätte. Wahr ist vielmehr, daß ich einige der Hausfriedensbrecher feststellen ließ, die, da sie keine ausreichenden Papiere bei sich hatten, zur Fest­stellung ihrer Personalien in Begleitung von Polizisten zur Wache wandern mußten. Ich selbst habe mich, nachdem ich die Ausführung meines Verlangens sichergestellt ich, weider in den Saal und an den Borstandstisch begeben, wo ich der Bersammlung noch bis zum Schluß beiwohnte. Auch nach Schluß der Versammlung bin ich nicht feſt= genommen worden. Hans Ohlsberg.

mußte ich mitten durch das Gewühl der etwa 80 bis 100 lärmenden

Der Prozeß gegen die Gräfin v. Bothmer. Bernehmung des Ehemannes.

Der Prozeß hatte gestern abend seinen Höhepunkt erreicht. Biel fann für die Gräfin wohl nicht mehr gerettet werden. Sie ist vollständig faffungslos geworden über das, was die Verhandlung gegen fie brachte. Das sonst so hübsche Gesicht der Gräfin verzerrt sich, wenn schlagende Beweise kommen, sefundenlang zur Grimasse. Immer wieder greifen die Hände in den hoch ondulierten Kopf und immer wieder bringt ihr der Justizwachtmeister diskret das Wasser in die Anklagebant. Sie schlürft es mit gierigen Zügen und nach Schluß der Verhandlung bricht sie in Weinen aus.

Unter starter Spannung der Zuhörer wird Regierungsrat Ludwig Graf v. Bothmer, der Gatte der Angeklagten, vernommen. Er will aussagen. Aber es wäre besser gewesen, er hätte seine Aussage verweigert, denn er wußte nicht, daß der Freund der Gräfin, Hauptmann Heffter, zehn Minuten vorher diskret seine Aussage in bezug auf die Beziehungen zur Gräfin verweigert hat. Es mutet geradezu jämmerlich an, was der Regierungsrat sagt: Meine Frau hat eine leichte Hand im Geldausgeben. In der Nach­inflation stellten sich Schwierigkeiten in der Wirtschaft ein; ich griff zu Darlehen und Gehaltsvorschüssen. Schon Anfang 1925 brach ich mit meinen Nerven zusammen. Ich fam ins Sanatorium und meine Frau ging allerhand Verbindlichkeiten ein. Stehlen brauchte meine Frau nicht, ruft erregt der Regierungsrat. Der Verdacht ist ja ungeheuer. Ich erkläre hier ausdrücklich: es ist ein großer unterschied zu machen zwischen einer Dame unseres Standes oder einer anderen. weil die Bresse auch hier ist, betone ich es: Ich trete voll für meine Frau ein, nach jeder Richtung hin. Diese Erklärung be­zieht sich auch auf Hauptmann Heffter. Die Schulden meiner Frau werde ich alle tilgen. Den Vorwurf gegen seine Frau im Abschieds­brief, der dahin geht, daß sie ihn zu dem Selbstmord getrieben, nimmt der Regierungsrat zurück. Man hört aus der Bernehmung, daß, während Graf Bothmer seiner Frau 200 m. für die Badereise gab, die sie mit Heffter angetreten, Pfändungsbefehle ins gräfliche Haus famen und Gerichtsvollzieher ein- und ausgingen. Der Re­gierungsrat fämpfte mit schweren Sorgen und die Gräfin inszenierte Den luftigen Ringtampf im Auto in Polzin. In der Nachmittags­fizung kommt der Potsdamer

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Und

Diebstahl beim Landgerichtspräsidenten a. D. Ried zur Verhandlung. Die Angeflagte äußert sich dahin: Zum Prä­fidentenhaus stehe ich in innigster Verbindung. Ich bin dort wie ein Kind im Hause und lehne jeden Diebstahlsverdacht von mir ab. Gestohlen sind beim Präsidenten Tafelsilber, Wäsche, Bücher und Perserbrüden. Die Angeklagte will eine Be­scheinigung über den Kauf haben, nennt den Verkäufer der Teppiche Germersdorf, Kanonierstraße 5 in Berlin , aber es ist alles Schwindel. Dieser Teppichkauf ist zwar am 6. August von dem großen Unbe­fannten quittiert, jedoch noch am 12. Auguſt lagen die Teppiche in der Wohnung des Präsidenten. Die Unterschrift auf dieser Quittung verrät die Handschrift der Gräfin. Der bestohlene Präsident hat einen Brief erhalten, zusammengesetzt aus Zeitungsbuchstaben mit folgendem Inhalt: Der Staatsanwaltschaft und Polizei wird ge­meldet, daß der Dieb von Charlottenburg nach Polen mit den ge­stohlenen Sachen abgereist ist. Alle Verhafteten bitte zu entlassen." Und diese Zeitungsbuchstaben stimmen genau überein mit Zeitungen, die man bei der Gräfin bei der Haussuchung gefunden, aus denen die Buchstaben herausgeschnitten waren. Bei dieser Fest­stellung verliert die Gräfin vollständig ihre Hal­tung. Sie wird heiser und fängt an zu weinen. Es tommt dann Die Angelegenheit mit einer Base und der Brief an den katholischen Geistlichen, die aber zunächst nichts Wesentliches ergeben. Dann werden um 6 Uhr sämtliche Polziner Zeugen auf unbestimmte Zeit beurlaubt. Der Schreibsachverständige wird heute den Brief an den fatholischen Pfarrer mit der Handschrift der Gräfin vergleichen. Und damit wird vermutlich ihr Schicksal besiegelt sein.

Ein geheimnisvoller Silberdiebstahl.

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Eine geheimnisvolle Affäre beschäftigt die Potsdamer Kriminal­polizei. Gestern morgen gegen 45 Uhr hörte die Hausange= stellte des Geh. Regierungsrats Strudmann im Hause Markgrafenstr. 12 in Potsdam , in welchem die Gräfin v. Bothmer wohnt, ein leises Geräusch im Speisezimmer. Sie machte sich bemerkbar und die Einbrecher es waren zwei verschwanden. Der eine trug einen schwarzen Baletot und steifen Hut. Es fehlen Silbersachen von hohem Wert, die zum großen Teil G. St. gezeichnet waren. Etwas ganz Sonder bares ist aber festgestellt worden: die Anrichte und der Anrichtetisch find mit richtigen Schlüsseln geöffnet worden. Mit­teilungen, auch streng vertraulich, nimmt die Kriminalpolizei Pots­ dam , Zimmer 25, entgegen.

Ueberfall mit einer Scheintodpistole.

Am Freitag früh versuchte ein junger, neunzehnjähriger Mensch namens Mertsch, der bei einer früheren Schantwirtin Rösler in der Müllerstraße 70 wohnte, einen räuberischen leberfall auf feine Er beschäftigte

Wirtin. Mertsch sollte Kaufmann werden, entlief aber überall aus der Lehre, so daß nichts mit ihm anzufangen war. Er beschäftigte sich dann hin und wieder als Arbeitsbursche, und in der letzten Zeit tat er gar nichts mehr. Am Freitag abend fragte ihn seine Wirtin, ob er morgens auf Arbeit gehe. Er erwiderte, daß er schon um Uhr weggehen müsse. Die Frau stand deshalb früh um 5 Uhr auf, um ihm das Frühstück zu machen. Als sie den dunklen Flur

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betrat, ftand der Bursche schon da und gab mit einer foge­nannten Scheintodpistole" einen Schuß auf sie ab. In der Erwartung, daß er sie damit betäuben werde, täuschte er sich jedoch. Die Frau blieb bei Besinnung und rief um Hilfe. Ein Kri­minalbeamter, der über der Frau wohnte, hatte den Schuß gehört, eilte herbei, verfolgte Mertsch, der inzwischen geflüchtet war, ent­deckte ihn auf dem Boden und nahm ihn fest. Der junge Mensch gibt zu, daß er die Frau habe betäuben wollen, um sie zu berauben.

Betrüger aus Not.

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Ein menschlicher und milder Richter.

Für seine schwerkrante Frau und drei unmündige Kinder hat der Reisende Erich W. einen gefährlichen Weg betreten, der ihm zum Verhängnis wurde. Aber das Schöffengericht Berlin- Mitte, unter Vorsiz des Landgerichtsdirektors Gay 1, hatte noch einmal Verständnis für die Notlage des schon einige Male vorbestraften Angeklagten. Er ließ größte Milde walten und entließ den Familienvater aus der Untersuchungshaft zu seinen darbenden Kindern und der leidenden Frau.

fortgesetten Betruges in acht Fäller mußte sich W. Wegen schwerer Urfundenfälschung in zwei und

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Einäscherung des Ullnerwerkes in Wolgast .

400 Arbeiter broflos.

Das in weitesten Kreisen bekannte UIInerwerf, eine der größten Holzbearbeitungsfabriken in Pommern, ist vollstän dig niedergebrannt. Das Feuer, das abends auf bisher nicht ermittelte Weise zum Ausbruch fam, griff mit solcher Gewalt um sich, daß bald der über drei Morgen große Plaz mit sämtlichen darauf befindlichen Gebäuden und den großen Holzvorräten nur noch ein einziges Flammenmeer bildete. Die aus allen Ort­schaften herbeigeeilten Feuerwehren waren dem entfesselten Element gegenüber machtlos und konnten nur mit größter Mühe das Kontor­gebäude mit den wertvollen Atten und Modellen retten. Schaden ist enorm und soll nur zum Teil durch Versicherung gedeckt fein. Etwa 400 Arbeiter sind durch die Feuersbrunst brotlos geworden.

Arbeitersport.

Der

Touristenverein Die Naturfreunde"( Zentrale Wien ), Werbebezirk Norden. Montag, den 9. November, 8 Uhr, Sonnenburger Str. 20, Zimmer 5, Führer­fizung. Vortrag des Gen. Fiedler über Geologie der Mark". Interessenten find gleichfalls willkommen.

Großes Arbeiter Fußballwettspiel in Neukölln . Wacker- Lankwik I und Rüftig- Borwärts- Neukölln I treffen sich am Sonntag, den 8. November, auf dem Städtischen Sportplak Neukölln , Grenzallee( nahe Cimbriasportplag) zum Verbandsspiel. Anfang Uhr. Vorher, 12,45 Uhr, Wader II gegen Rüftig­Borwärts II. Um 11 Uhr Neukölln III gegen Rüftig- Borwärts III. Um 9 Uhr Neukölln 1. Schüler gegen Vorwärts 1. Schüler.

Die Arbeiter- Athleten- Sport- Vereinigung Neukölln hat ihre Uebungsstunden Montags von 8-10 Uhr in der Turnhalle Mahlower Straße. Gäste herzlich willkommen. Arbeiter- Sport- Kartell Schöneberg - Friedenau . Dienstag, den 10. November, Die Borfikenden, Delegierten und Techniker eines jeden Vereins müssen un­bedingt erscheinen. Fichte 19. Gruppe, FTGB. Westen und Radfahrer 1. Abt. müssen auch vertreten sein. Es betrifft die Propaganda für den Film Die neue Großmacht", der ab 20. November im BTL. Botsdamer Straße, BTL. Rheinstraße 14 und Alhambra , Hauptstraße, läuft.

vor dem Gericht verantworten. Als er seine Stelle als Reisender verloren hatte und auch als Gelegenheitsarbeiter nur wenig Geld verdienen konnte, griff der Angeklagte in seiner Not zu dem ver­zweifelten Mittel des Betruges. In den verschiedensten Ab­zahlungsgeschäften faufte er ziemlich erhebliche Bosten von Bett bezügen, Ropffissen, Laken und Damenwäsche, auf welche B. nur eine ganz geringe Anzahlung leistete. Schon am nächsten Tage wurde die ganze Ware verkauft und der Erlös dafür 8 Uhr, außerordentliche Sikung im Lokal Rofchenz, Apostel- Paulus- Str. 27. sich dann nicht mehr sehen lassen. Auf diese Weise erbeutete B. von dem Angeklagten zurückbehalten. Bei den Kaufleuten hatte er eine Summe von fast eintausend Marf.. Von zwei anderen Firmen hatte der Angeklagte den Auftrag, Kunden für die Abzahlungsgeschäfte zu werben. Hier schrieb er selbst zwei Aufträge aus, die er mit fremden Namen unterschrieben ließ. Schon auf diese beiden schweren Urfundenfälschungen hin hätte B. leicht Bekanntschaft mit dem Zuchthause machen fönnen, wenn ihm nicht mildernde Umstände zugebilligt würden. Da aber dem Gericht Beweise aus einem Krankenhause vorlagen, daß die Frau des Angeklagten hochschwanger in frankem Zustande ihrer Nieder­funft entgegensehe, daß auch die Kinder Not litten, erkannte es im Verein mit dem Antrage des Staatsanwalts nur auf eine Gefängnis­strafe von neun Monaten, von denen ein Monat auf die Unter­fuchungshaft angerechnet wurde.

Proletarische Feierstunde.

Die Feierstunden, die im Großen Schauspielhaus Sprechchor und Hörer zu einer Gemeinschaft verbinden, sind ein ergreifender Ausdruck der künstlerischen Kräfte, die im Proletariat wirksam find. Der weite Kuppelbau des Hauses ist bis in die obersten Reihen dicht besetzt mit den schwarzen Massen, die ihre Sehnsucht, ihre Ver­zweiflung, ihr Hoffen und Kämpfen durch den packenden Rhythmus des Sprechchors vertausendfacht empfinden. Sie selbst werden ge spielt auf dieser Menschenorgel von Stimmen, die von den Stimmen zarter Kinder bis zu denen alter Menschen über ein umfassendes Register verfügt. Die anklagenden und wehmütigen Worte, die revolutionären Aufschreie, das sehnsüchtige Verlangen, all das, was die Menschen bewegt, wird so eine Sinfonie ihres Schicksals. die Menschen bewegt, wird so eine Sinfonie ihres Schicksals. Doch nicht nur die Sprache, nein, auch die Körper schwingen und sprechen mit und werden zum künstlerischen Ausdrucksmittel, denn der Sprechchor sprengte im Laufe der Entwicklung die förper­gebundene Starrheit. Die Geschichte der im Großen Schauspielhaus gesprochenen Sprechchöre ist ein Spiegelbild der Massenempfin­dungen, die durch den Mund des Sprechchors lebendig wurden. Lebendig wird wieder die aufgewühlte und leidenschaftdurchzitterte Zeit der Revolution, auftaucht der wirre Fiebertaumel der In­flationsjahre und die Sehnsucht nach Erdenverbundenheit und Mensch­heitserlösung. Was die Dichter aus dem Leben der Zeit schöpfen, hier wird es lebendig, allen mitgetragenes und gefühltes Erleb­nis. Musik und Gesang verschwistern sich mit dem Sprechchor und aus all dem steigen so Feierstunden, die das fleinbürgerliche Ge­wand abstreiften und Eigenes schaffen, das den Weg zu einer neuen Kultur mehr als nur ahnen läßt.

Es liegt so im eigenen Interesse der Arbeiterklasse, ihre Feier­stunden immer mehr auszugestalten und zu pflegen, und so muß auch der kommende Sonntag, der die Massen in das Große Schau­spielhaus ruft, um die Revolution" lebendig werden zu lassen, zu einem nachhaltigen Eindruck werden. Außer der musikalischen Um­rahmung wird das" Requiem" und" Der Tag des Proletariats" von Ernst Toller vom Florathschen Sprechchor gesprochen werden und der Dichter selbst wird eine Ansprache halten.

Der Sonderzug nach dem Riefengebirge fällt aus. Der für den 7. und 8. November in Aussicht genommene zweitägige Sonder­zug nach dem Riefengebirge fann, wie die Reichsbahndirektion mitteilt, wegen mangelhafter Belegung nicht gefahren werden. Die berausgabten Fahrkarten werden an den Fahrkartenausgabe­stellen, bei denen sie gelauft sind, zurüdgenommen.

,, Borwärts Berlin 1897 E. B." Am Sonntag, den 8. November, nachmittags 3 Uhr, veranstaltet der Schwimmverein Borwärts" im Stadtbad Neukölln, Ganghoferstraße, feine diesjährigen Meisterschaften, die bei der guten Belegung spannende Kämpfe und guten Sport gewährleisten. Eintritt 50 Pf.

Sport.

Bogabend Brandenburg- Maccabi.

In den Hohenzollernsälen in Charlottenburg fand vorgestern ein Klubkampf im Boren zwischen dem Verein für Turnen, Spiel und Sport e. V. Brandenburg " und dem Jüdischen Borklub ,, Maccabi". e. V. statt. Die gebotenen Leistungen standen auf einer hohen tech­nischen Stufe, der Saal überfüllt. Als erstes Paar standen sich die Papiergewichtler Wandt III( Mac.) und Hinge II( Brdbg.) gegen­über. Wandt gewann schwach nach Punkten. Koch( Brdbg.) fertigte Batist( Mac.) nach 3 Runden und 1 Zufahrunde nach Punkten ab. Schott( Mac.), der gute Beinarbeit zeigte, vermochte den harten Werner( Brdbg.) knapp nach Punkten zu schlagen. In den folgenden Kämpfen, die durch das flotte Tempo die Zuschauer dauernd fesselten, siegte Friedländer( Mac.) nach Punkten über Klavitter( Brdbg.). Marks( Bidbg.) trieb Zwiebel( Mac.) vor sich her, wie er wollte und siegte hoch nach Punkten. Einen erbitterten Kampf lieferten sich Wende( Borringklub 1913) und Steinert ( Brdbg.), aus dem Wende als guter Sieger nach Punkten hervor­ging. Zapik( Brdbg.), der gegen Grogowski( Mac.) durch die Seile stieg, vermochte gleichfalls hoch nach Punkten zu gewinnen. Stahlberg gelang es, Waiẞkind sehr zu zermürben und einwand­frei nach Punkten zu schlagen. Praiß( Mac.) und Müzliz( Brdbg.) trennten sich nach hartem Schlagwechsel unentschieden.

Die Berufsringer im Walhalle- Theater.

Der Mittwoch brachte bei gutem Besuch den schnellen Fortgang der Konkurrenz. Hans Schwarz mußte an dem schweren Tom Jackson viel Mühe anwenden, um ihn nach 13 Minuten durch einen Untergriff von vorn zu besiegen. Anglio und Kutschke mußten sich früh trennen, da letterer durch eine Ellenbogenverlegung am Weiter­ringen verhindert wurde. Die beiden Sachsen Schäfter und Schneider lieferten ein schnelles und abwechslungsreiches Treffen, bis es Schneider gelang, seinen Landsmann nach 22 Minuten durch Kopfzug zu besiegen. Sirt legte Möbus nach 20 Minuten durch Abfangen eines Hüftenschwunges auf die Matte. Der gute Besuch am Donnerstag tann als Anerkennung für den guten gebotenen Sport gewertet werden. Es zeigt sich immer mehr, daß alle Ringer bestrebt sind, schnelle Entscheidungen herbeizuführen, was sehr zur Hebung des Ringsports beitragen dürfte. Es siegten Pietro Scholz über Debin in der Gesamtzeit von 53 Minuten. Hans Schwarz legte den Polen Worgul nach 22 Minuten auf die Matte. Im nächsten Kampf fiegte Buchheim über Angulski. Schanzer erlag dem Finnen Sirt schon nach 7 Minuten. Kunst rang mit Minter bis zur Polizeistunde unentschieden.

Reit- und Fahrturnier.

Der Freitagnachmittag brachte ein abwechslungsreiches Pro­gramm und Entscheidungen, die alle pferdesportinteressierten Kreiſe oufs stärkste fesselten. Als der beste Hackney des Turniers wurde Graf zu Solm auf Preten Marc Anton anerkannt. Das Pferd holte sich auch 1924 den gleichen Preis. Den Preis des St. Georg holte Fräulein Kolzen aus Hamburg auf der Stute Nortenda an Das Reichsbanner Schwarz- Rof- Gold, Gau Berlin - Branden fich. In der Arena der Autohalle fand als Abschluß ein Gruppen­burg, veranstaltet am 9. November in der Stadthalle Klosterstraße springen über 1 Meter hohe Hindernisse statt. Die Baartlasse für eine republikanische Kundgebung, bei der Emil Ludwei nicht über 8 Jahre alte Reitpferde gewann Herr Marwede " Donner II ". Im Sattel waren Fräulein mig, der befannte historisch- politische Schriftsteller und Berfasser mit Wotan" und des aufsehenerregenden Buches ,, Kaiser Wilhelm II. " die Rede hält. D. Lungen und Herr Waetjen. Eingeleitet wird die Kundgebung durch Gesangsvorträge des Ge= fangvereins Fichte Georginia und durch Rezitationen des bekannten Schauspielers Alfred Beierle . Der Zutritt zu der Veranstaltung ist nur mit Karten möglich, die in der Ge= schäftsstelle des Reichsbanners, Berlin S. 14, Sebaſtianſtr. 37/38, in der Zeit von 10 bis 5 Uhr zu haben sind.

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Genoffin Dr. Hildegard Wegscheider spricht am Montag, den 9. No­bember, abends 7, Uhr, in der Aula der 13. Gemeindeschule, Charlotten­ burg , Pestalozzistr. 40, über das Thema: Lebensreform im Lichte der Internationale.

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Wetter für Berlin und Umgegend: Biemlich heiter, aber fübl. Für Deutschland : Vereinzelt noch etwas Regen. Stellenweise leichter Frost.

Führen Sie Buch

über Ihre täglichen Ausgaben? Wir nehmen an, daß Sie regelmäßig Odol fünstlerische Sehen". Der Abend wird durch Biolin- und Gesangsvortrag benutzen und daß Sie über Ihre kleinen Aus­

Bolfsbildung in Weißenfee. Prof. Dr. Lambe spricht heute Sonnabend, 7%, Uhr abends, in der Aula des Realgymnasiums, Boeldpromenade 37, an der Hand vieler Lichtbilder über: Eine Betrachtung über das

von Fräulein Käthe Lindenberg bereichert.

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Das Rundfunkprogramm.

Sonnabend, den 7. November.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

4 Uhr nachm.: Einführung zu der Uebertragung aus der Staats­oper am 8. November 4.30-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauff­man. 6.45 Uhr abends: San.- Rat Dr. Paul Frank: Medizinisch­hygienische Plauderei. 7.15 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule ( Bildungskurse). Abteilung Esperanto( Direktor Julius Glück). 7.45 Uhr abends: Gert Hartenau- Thiel: Meine Begegnung mit dem Königstiger". 8.30 Uhr abends: Fritz Reuter. ( Zu seinem 115. Geburtstage). Einleitung: Gustav Freytag über Fritz Reuter . Frau". 2. Aus Kein Hüsung":" Johann und Daniel( Zwie­

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gaben Buch führen. Bitte, sehen Sie mal in Ihrem Ausgabenbuch nach, wie oft Odoldarin erscheint: wahrscheinlich etwa alle zwei bis drei Monate.

Wissen Sie, weshalb wir um diese Feststellung bitten?

Weil wir in der heutigen Zeit der chronischen Geldknappheit Wert darauf legen, Sie auf eine 1. Aus Ut mine Stromtid "( Kap. 1): Havermann am Sarge seiner Tatsache aufmerksam zu machen, die Ihnen selbst gespräch). 3. Aus Läuschen un Rimels":" De Karnellen vogel. vielleicht bisher entgangen ist: nämlich darauf, Karnellenvogel. Geheimen Post- und Eisenbahnverein", vorgetragen von Hans daß Odol nicht nur das anerkannt wirksamste, Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, sondern zugleich das sparsamste Mund- und Filmdienst Bahnpflegemittel ist.

4. Aus Abendeuer des Entspekters Bräsig: Onkel Bräsig" im Brandt 9.15 Uhr abends: Lustiges Wochenende. Anschließend:

Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.