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Der große Marsch.

Es geht der Marsch mit schwerem Schriff, Die Millionen wandern mit, Die zweifelnd flebten an der Zeit, Jm Tagwerk der Bergänglichkeit.

Die Licht faunen rufa Kampf Aufwühlend in das Marschgestampf. Die Fahnen sind ins Licht gestellt Wie Wolfen über weiter Welt.

Nun schließt sich auch der Wunden Riß. Das Licht zersprengt die Finsternis. Der Tag die Grabgewölbe bricht, Der Taube hört, der Stumme spricht. Wir werden fiegen. Wir sind viel Bor unserm Marsche steht das Ziel, Ciegt eine Welt voll Herrlichkeit: Wir trefen an. Wir sind bereit. Durch alle Länder dröhnt der Schrift Und reißt die Millionen mit. Durch Blut und Kerker, Hohn und Blei Geht unser Marsch und macht uns frei. Mar Barthel

Als die Reaktion wieder im Sattel saß.

Eine Reminizenz vom Jahre 1849. Ausgegraben von legander Rnoll

Als die 48er Revolution in wenig Tagen anscheinend gefiegt hatte, betamen es die Berliner   Unternehmer und Handwerksmeister mit der ,, revolutionären Begeisterung". Das äußerte fich u. a. auch darin, daß sie mit den von Stefan Born und einigen anderen Revolutionären ins Leben gerufenen Gemertschaften freiwillig" Lohnerhöhungen und insbesondere die zehnstündige Arbeitszeit ver einbarten. Das letztere war in der Tat ein großer Fortschritt.

Schon ein Jahr später waren die meisten dieser Errungen fchaften wieder verschwunden. Die Koalitionsfreiheit war noch ein­mal begraben worden. An ihre Stelle waren die alten Koalitions. verbote getreten, die jede Verabredung zur Erringung befferer Lohn­und Arbeitsbedingungen mit dreimonatiger Gefängnisstrafe be­drohten. Die Unternehmer diftierten wieder die elf- und zwölf­stündige Arbeitszeit. Einige Arbeitergruppen versuchten es noch, in der Uebergangszeit sich dagegen, zu wehren, so u. a. die Berliner  Maurer. Sie hatten es war im April, 1849. ihre Gewerkschaft noch bis dahin erhalten fönnen; aber diese war schon machtlos geworden. In der Hauptsache trug dazu bei die furchtbare Arbeits­losigkeit, die viele Arbeiter, die an sich der Freiheit noch ungewohnt maren, mit Bankelmut erfüllte. Sie fielen von ihrer Organisation ab, fingen an genau wie in unseren Tagen auf die Führer zu schimpfen und versuchten ihr Heil im Betteln und Speichellecken

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bei den alten Machthabern. Das nachstehende Dokument, das dem Berliner   Magistratsarchiv entstammt und hier im Driginalwortlaut wiedergegeben sei, ist ein erschütterndes Zeugnis von politischer und moralischer Zermürbung unaufgeflärter Arbeiter. Wenn es damals fchon ,, Gelbe  " gegeben hätte, so wären die Verfasser dieses Bettel­briefes würdig gewesen, Ehrenmitglieder bei ihnen zu werden. ,, Einen hohen Magistrat! Der Königlichen Residenz Stadt Berlin!

Bäter

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Werden höchstgeneigst verzeihen, daß die alle Famielien find von einer zahlreichen noch ganz unversorgten Familie es wagen unsere gehorsamste Bitte um die so gütige und schleunige Berücksichtigung vorzubringen.

Mengenabgabe vorbehalten

Bier find als Mauerer- Gefellen eine sehr große Zahl arbeits­Los, und nun als Famielien- Väter Ruhe und Ordnung mit den besten Willen wünschen, wier sind aber auch hiermit bereit, den Lohn der gestellt, von 6 Uhr bis 7 Uhr des Tages zufrieden, was fönne uns dieses als Ruhe liebenden Menschen helfen; da unsere Altgefellen uns den erhöhten Lohn so wie daß Comite welches wier gewählt haben, wollen und somit fönnen wier hierdurch teine Arbeit erhalten, so bitten wier insgesamt Alle, da die Versorgung des Comites nicht für uns Familien- Bäter die den Hauswirth faft noch durchgängig Miethe verschuldet, sorgt daß wier Arbeit bekommen daß es eingestellt werde, denn früher hatten wier fo wenig einen Präsidenten als Comite sogleich schließen wier mit unser Bitte mit ein daß, Ein Hoher Magistrat die arbeits­losen Maurergesellen eine Erdarbeit giebt, nur unter Uns, damit wier unsere so nothdürftige Famielie, wo daß Leiden täglich über hand nimmt erhalten können, und nicht durch Liebe zur Famielie gezwungen wieder gesetzliche Bergehungen uns zu fchulden tommen lassen daher haben wier alle daß Vertrauen zu Gott  ! und der so gerechten Behörde um Erhörung so nennen mier uns tiefgebeugten Famielien- Väter den Meistern des Gewerts und den Stadtfyndikus vorzulegen.

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gez. Urbahn, Dragunerstr. 2 in Ramen Alen. Berlin  , den 11. April 1849."

afferentzug, Rährkoffmangel ufw. Dadurch wird in ben normalen Lebenslauf der Pflanze eine Zeit des Scheintodes", also eine latente Lebensperiode eingeschaltet. Sind nun wieder alle notwendigen Lebensbedingungen erfüllt, so fann fie, falls fie diesen abnormen Zustand zu überdauern vermag, ihre Lebensbahn voll. enden, die naturgemäß um die Dauer der Latenzperiode ver längert wird. Ein zweiter sehr wirksamer Faftor, um das Leben der ganzen Pflanze zu verlängern, besteht in der Bet. hinderung des Blühens und Fruchtens. Itolisch experimentierte beispielsweise an der in Gärtnereien häufig ge zogenen Reseda odorata. Wird diese Pflanze im Frühjahr ausge fät, so blüht sie im Sommer mit anschließender Fruchtbildung und stirbt im Herbst ab. Innerhalb einer Begetationsperiode ist also ihr Entwicklungsfreis abgeschlossen. Wird aber die Blüten bildung unterbrüdt, so kann man die Pflanze zwei bis drei Jahre als Kronenbäumchen am Leben erhalten. Zu diesem Zwecke werden schon bei den jungen Sämlingen alle Seitentriebe und Blütenfnospen abgeschnitten, wodurch der Hauptstengel oft die Höhe von zwei Metern erreicht. Nun wird auch sein Endsproß.abgeschnit ten. Dafür läßt man jeßt die Seitentriebe ohne die Blüten, die ent fernt werden, zur Entwicklung fommen, bis eine dicht verzweigte Krone des Bäumchens entstanden ist. Bei dieser Kultivierung der Pflanze wächst der Stamm ganz beträchtlich in die Dicke, verholzt und paßt sich seiner Aufgabe, die Krone mit Wasser und Nähr­ursprünglich einjährigen Pflanze auf mehrere Jahre ausgedhent werden.

Die Bittsteller erhielten auf ihren Bettelbrief eine Antwort, wie falzen zu versehen, an. Auf diese Weise tann also das Leben der fie fie ganz gewiß nicht erwartet hatten; sie lautete:

,, Decret  .

Auf den Antrag der Gesellenzunft des Maurergewerts unter fagen wir Ihnen den Besuch der Herberge; und werden Sie, wenn Sie dem Verbot entgegenhandeln, als Ruhestörer zur Unter. fuchung und Strafe ziehen. Was Ihr Gesuch um Beschaffung von Arbeitsgelegenheit betrifft, so verweisen wir auf die öffent lichen Bekanntmachungen, daß ferner fein Arbeitsnachweis gegeben wird, bei denen es lediglich das Bewenden behält. Berlin  , den 25ten April 1849.

Magiftrat

Abtheilung für Gewrebe- und Niederlassungs- Sachen. in fidem ( Siegel) gez.: Weich.

An den Maurergesellen Urban." Das wagte der Berliner Magistrat damals, ein Jahr nach der fiegreichen Revolution, demütig bittenden Arbeitern zu bieten! Ber da meint, daß es heute viel anders werden würde, wenn die Reaktion wieder die volle Gewalt in die Hände bekäme, der befindet sich in einem verhängnisvollen Irrtum. An Anzeichen für den guten Billen" der Herren Reaktionäre fehlt es nicht. Sie versuchen wieder zu dekretieren". Wenn ihnen diese Versuche bis heut im allge meinen nicht gelungen sind, so ist das lediglich der Widerstandskraft der Gewerkschaften zu danken. Wer diese zerstört und schwächt, sorgt dafür, daß die Reaktion wieder in den Sattel kommt. Ist das ein Arbeiter die Beltsche zu kosten mal geschehen, dann bekommen auch die vernünftigen und loyalen diese sogar zuerst, denn auch in den Kreisen der Reaktion gilt der Grundsatz: Man liebt den Berrat,

aber nicht die Verräter.

Verlängerung der Lebensdauer bei Pflanzen.

Bon Ewald Schild.

Die Lebensdauer der Pflanze ist bekanntlich zeitlich beschränkt. Run gelingt es aber, wie besonders Molisch durch Experimente nachgewieser hat, das Leben der Pflanze über die gewöhnliche Dauer hinaus auszudehnen, mit Ergebnissen, die auch in allge mein biologischer Hinsicht von großem Interesse sind. Als wirt. fames Mittel hierzu dient z. B. die zeitweise Entziehung un umgänglich notwendiger Lebensbedingungen,

8.

B.

Der ältefte Steckbrief. Nicht selten hört man, auch gerade von Fachtreifen, die Meinung vertreten, daß der Steckbrief in seiner heutigen Form auf Bertillons Anregungen zurüdgeführt werden müsse. Nach dieser Auffassung soll der berühmte französische  Kriminalist als erster auf den Gedanken gekommen sein, die Sted­briefe mit einer Abbildung des Verbrechers und mit einer Aufs zählung der ihm in die Hände gefallenen Beutestüde zu versehen. Ohne Bertillons Ruhm als Erfinder des anthropomethrischen Meß­verfahrens zu nahe zu treten, hat er längst in der Antife frimina­Ustische Vorläufer gehabt, die bereits den Steckbrief in der heute üblichen Form gefannt haben. Durch einen Zufall ist uns der wohl ältefte Steckbrief der Welt in seinem vollen Wortlaut erhalten ge blieben. Seine Signalements und Abbildungen dieses klassischen Steckbriefes geben selbst dem modernen Kriminalisten teinen Anlaß. irgendwelche Bedenten zu erheben, so sehr ist er bereits unserem heutigen Steckbrief angenähert. Der unter dem Datum des 9. Auguſts des Jahres 145 vor Chrifti Geburt in Alexandrien   erlassene Sted brief hat folgenden interessanten Wortlaut: Ein junger Sklave des Ariftogenes, des Sohnes des Chryfippus, ist in Alexandrien   ent­laufen, namens Hermon, auch Neilo genannt, ein geborener Syrier aus Bambyfe, ungefähr 18 Jahre alt, mittlerer Größe, bartlos mit geraden Beinen, im Rinn ein Grübchen, an der linken Seite der tase eine finfenförmige Barze, eine Narbe über dem linken Mund­winkel, an der rechten Handwurzel mit barbarischen Buchstaben tätowiert. Er trug einen Gürtel, deffen Inhalt 3 Minen gemünzten Golbes, 10 Perlen, einen eisernen Ring, an dem eine Salbflasche und Schabeisen hing, und auf dem Körper eine Chlamys und ein Schurzfell. Wer ihn zurückbringt, erhält zwei Talente und 3000 Drachmen in Erz. Wer seinen Aufenthalt verrät, erhält, wenn der. selbe an einem heiligen Orte ist, 1 Talent und 2000 Drachmen, wenn bei einem zahlungsfähigen und gerichtlich belangbaren Manne, 3 Talente und 5000 Drachmen. Anzeige gütigst bei den Beamten des Strategen zu erstatten. Mit ihm entlaufen ist auch Bion, ein Sklave des Kallifrates, eines Hofbeamten 1. Klaffe, untersetzt, breitschulterig, mit fräftig entwickelten Beinen, Augen blaugrün. Er trug, als er entlief, eine Tunika und einen fleinen Stlavenmantel und ein Frauen­töfferchen im Werte von 6 Talenten und 5000 Drachmen. Wer ihn zurüdbringt, erhält dieselbe Summe, wie für den Obigen. Anzeige auch über diesen bei den Beamten des Strategen zu erstatten."

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