angelegt sein, daß selbst bei mmmigfavigster Lenutzungsart jede Se- fahr für die Badenden ausgeschlossen ist. Um das Wasserbnsstn läuft ein 15 Meter breiter Sandstrand, der künstlich erwärmt wird und der vollwertiger Ersatz für einen natürlichen, sonnendurch- wärmten Badestrand ist. Die Gesamtlänge des Strandes beträgt 310 Meter— wenn man die des natürlichen Strandes in Wann- s e e mit 480 Metern dagegen stellt, eine recht ansehnliche Länge. Der Strand wird zum Wasser hin schräg abfallen, die größte Tiefe im Nichtschwimmerbassin ist 1,60 Meter. Längs des Wasserbeckens läuft dann in der Mitte das Schwimmbassin, das aber auch nicht tiefer ist. Nur an einer Querseite ist das Becken auf fünf Meter vertieft: hier werden die Sprungbretter und Sprung- türme Ausstellung finden. Das Schwimmbad ist so berechnet, daß 3000 Personen gleichzeitig baden können. Eine Zuschauergalerie ist für 5000 Personen vorgesehen. Alle 16 Groh-Berliner Hallenbäder sind zusammen mit ihren Wasser. flächen nicht so groß als das geplante Hallenbad i n R e i n i ck e n d o r s. Di« Badehalle wird etwa so groß wie der Anhalter Bahnhof in Berlin sein. Neben diesem riesigen Hallenbad ist«ine Eisbahn vorgesehen, die 2600 Quadratmeter groß werden und 2000 Zuschauern Raum bieten soll. DI« maschinellen Anlagen für die Erzeugung der Eis- lauffläche sind bereits in der Eisfabrik vorhanden. Sie arbeiten mit den modernsten technischen Einrichtungen und gewährleisten nicht nur eine fehlerlose Eislauffläche, sondern auch b i l l i g st e Eintrittspreis«. Das ganze Projekt ist überhaupt darauf zugeschnitten, be- sonders dem dichtbevölkerten Norden von Berlin und den nördlichen Vororten zu dienen. Das städtische Hallenbad in der Gerichtstroß« kann längst nicht mehr die Bedürfnisse befriedigen. Aus diesem Grunde hat sich das Dezirksamt Reinickendorf der Pläne des Herrn Rohrbeck auch angeschlossen, und es ist vor kurzem zur Unterzeichnung der notwendigen Berträge gekommen. Das Unternehmen wird gs- mischt-wirtschaftlich aufgezogen: das Bezirksamt Reinickendorf besitzt zwei Drittel der Anteile, während sich da» ander« Drittel im privaten Besitz befindet. Es ist selbstverständlich, daß die Eintrittspreise auch im Hallenbad höchstens die der übrigen Schwimmbäder betragen werden. Medizinische Bäder, ein Sonnenbad auf dem Dach der Eisbahn und anschließende Parkanlagen, die den Schäfersee und die alten Eisteiche der Fabrik einschließen, werden die ganze Anlag« vervollständigen. Mit der Durchführung des Projektes wird Berlin um eine Anlage sozialhygienischer Art bereichert werden, di« in der Welt ihresgleichen sucht. Die Pläne und Modelle der An- lagen werden von Freitag dieser Woche ab in einem Schaufenster des Warenhauses Wertheim am Leipziger Platz öffentlich ausgestellt. Spritwebers Flucht. Zwei Beamte zu Gefängnis verurteilt. Einen kleinen Dorläufer der nun bald folgenden Prozefle gegen den Spritschieber Weber könnte man die gestrige Verhandlung vor dem Schöffengericht Berlin-Tempelhof nennen. Wenn auch Weber selbst in diesem verfahren nur als Zeuge auftrat, so handelte es sich in der Hauptsache doch um seine damalige Flucht ou» dem Untersuchungsgefängnis Moabit . Wegen passiver Bestechung und fahrlässiger Gesangenenbefreiung hatten sich die Gefängnisbeamten W i t t s a ck und Schulz zu verantworten. Außerdem war noch ein Ehepaar Lenz aus Breslau wegen B e g ü n st i g u n g an- geklagt. Weber erhielt im Dezember vorigen Jahres"am Untersuchung?- richter die Erlaubnis, In Gegenwart von zwei Beamten feine Ge» fchäftsräume in der Gneisenaustraße aufzusuchen. Zu feiner Be- wachung wurden die beiden Angeklagten W t t t s o ck und Schulz bestellt, die in der üblichen Weise von ihrem Vorsteher R o a ck be- lehrt wurden, auf ihren Häftling besonder» Obacht zu geben, da bei Weber Verdunkelungsgefahr vorliege. Zu ihrem Unglück ließen sich die beiden Beamten verleiten, nach den geschäftlichen Besprechungen auch noch die B i l l a des Beurlaubten in Schlachtenfee auf- zusuchen. Wittsack und Schulz taten dies wohl deshalb ohne jedes Bedenken, weil sie schon einmal mit Weber in dessen Privat- wohnimg waren und ihn ohne Zwischenfall wieder im Untersuchungs- gefängnis abgeliefert hatten. Diesmal sollte es allerdings ander» kommen. Wie beim erstenmal wurden beide von Weber zu einem Slbendessen eingeladen, bei dein e» durchaus im einfachen Rahmen, dem täglichen in der Villa üblichen Essen entsprechend, zugegangen sein soll. Nach Beendigung erhob sich Weber, um seiner Frau, die zu jener Zeit täglich ihrer Niederkunst entgegensah, noch einen De- such abzustatten und von ihr Abschied zu nehmen, von diesem Be- such kehrte Weber bekanntsich nicht zurück, sondern entwich in einem bereitgestellten Auto über Görlitz und Hirjchberg über di« österreichische Grenze. Bei dieser Flucht soll ihm das gleichfalls ange- klagte Ebepaar Lenz behilflich gewesen sein. Den beiden Beamten. die ihre Gutmütigkeit und ihr Vertrauen arg enttäuscht sahen, wurde nun von der Staatsanwaltschaft der Vorwurf' gemacht, absichtlich und in Kenntnis der vorher verabredeten Flucht ge- handelt zu haben. Die p a f f i v c B e st e ch u..n g wurde in der B e- wirtung durch die Familie Weber gesehen. Sowohl Wittsack wie Schulz bestritten jede Schuld, sie qaben lediglich zu, insofern fahr- lässig gehandelt zu haben, als sie es an der nötigen Aufsicht wäh- rend des Besuches Webers bei dessen Frau hätten fehlen lassen. vhren weiteren Ausführungen, sse feien bei Uebernahme ihres Häit- lings nur oberflächlich instruiert worden, tritt der als Zeuge ver- nommene Gefänanisvorsteher Noack entgegen. Er sowohl wie der Untersuchungsrichter hätten beide Beamte genau informiert. Im weiteren Verlauf der Berhandlung wurde das verfahren gegen dt« Eheleute Lenz abgetrennt und bis zu dem Zeitpunkt verschoben, an dem auch gegen Weber selbst ver- chandelt wird. In der Begründung seiner Anklage gegen die Ge- sängnisbeamten stellte sich der Staatsanwalt auf den Standpunkt, daß sich beide schwerer Versehlungen in ihrem Amte schuldig gemacht hätten. Auf keinen Fall durften sie an der Tafel teilnehmen, hätten auch Weber nicht einen Augenblick außer acht lassen dürfen. Die Merkmal» der passiven Bestechung und der s oh r l ä s s i g e n Gefangenenbefreiung seien somit unbedingt durch ihr leicht« sinnige» Verhakten gegeben. Sein Antrag lautete auf 6 Monate Gefängnis für jed-n Angeklagten. Nach verhältnismäßig kurzer Beratung folgt» da, Gericht im wesentlichen den Ausführungen de« Stv.tsnnwnltk, blieb aber im Strafmaß unter seinem Antrag. Witt st ockundSchulzerhieltenje3 Monate Gefängnis. Karze Freiheit. Der zijährige Landarbeiter Josef Kopacz, der, w>« wir berichteten, am 4. d. M. aus dem Zuchthau« in Brandenburg o. d. H. ausbrach, ist gestern wieder verhaftet worden, nachdem er sich gerade acht Tage seiner Freiheit erfreut hatte. Ein Beamter der Streife S I sah den Flüchtigen, den er nach dem Lichtbild erkannte, in ein Hau« der Pücklerstraße verschwinden. Von einem diesem Hause gegenüber befindlichen Geschäft aus forderte er durch den Fern- sprecher einen Beamten des Dauerdienstes zur Unterstützung an. Mit dem bald eintreffenden Kameraden beobachtete er den Haus« »tngang und hatte gerade Anstalten getroffen, die Straße zu über- schreiten und in da» Haus hineinzugehen, als der Gesuchte wieder heraustrat. Kopacz ergab sich sofort in sein Schicksal und wurde gefesselt dem Polizeipräsidium eingeliefert. Eine öffentliche Ausforderung zur Abgabe einer Vermögen«. erklärung veröffentlichen die Finanzämter im Bezirk de« Landes- finanzamtes Verlin im beuligen Inseratenteil. Leztrtsbtldvngsansschaß Srab-Verlw. Nächste TSiatervorftclluna am S-nntag, den IS. November, nachmtztagS S llbr, im Staatlichen Schiller» Theater. Zur«uffübrung gelangt anstatt.Rheinische Rebellen'.Liebelei' 5on schnitzler. Prel» pro Karte 1,20 M. elnlchlichllch Kleiderablage unb .bealerzettel.— Erste Slbendseier deS ArbeiierkiilturlartellS am Sonn- abend, den St. November, tm Saal 4 des<?ewerkschasi«bause». Milwirtende! Georg Knieslädt, Konzerlmellter an der Llaatcoper(Biolwe), die �-csnolla- vereinigung de? Berliner Voltöchor» unter Leitung von Dr. Zander. Preis pro Karte 1!N.- Sonnlag, den 6 Dezember, zweit« Beranslaltung für international» Boltstänze und Volkslieder in der Pbilbarmonle. Preis der Einzeltart« t.ZON?.. im Abonnement alle drei Veranstaltungen 3 M. Karten ür alle Deremftalmugen sind w den bekannten Verkaufsstellen zu haben.
Zum Tod Ses Cafehaospagea. Der erste Anhalt gefunden. Zur Aufklärung de» immer noch dunklen Tode» de» Cafehaus- pagen Gerhard S ch n a e p« l hat sich gestern bei der Mordkom- Mission Strewe-Zapfe ein Zeuge mit einer wichtigen Bekundung gemeldet. Es ist«in Mann, der öfter im«Eaft Baterland' ver- kehrt« und den jungen Pagen von Ansehen kannte. Der Zeug« sah diesen auch öfter auf der Straß«, zuletzt am Mittwoch, den 30. September, oder am Donnerstag, den 1. Oktober, in der Nacht zwischen 1�» und 13� Uhr. Um diese Zeit kam der Zeuge durch die Albrechtstraße und sah Schnaepel mit einem Mann« vor dem Hospiz an der Ecke der Albrecht, und Marienstrahe stehen. Er erkannte Schnaepel deutlich, denn er stand mit seinem Begleiter im hellen Lichte der Ausfahrtelampe des Hotels. Der Pag « war ziemlich ängstlich. Der Zeuge hörte, wie er sagt«:.Ich will nicht mehr, ich habe keine Lust mehr, ich mache nicht mehrmit.' Der Begleiter sprach beruhigend auf ihn«in. reicht« ihm«ine Zigarette und steckte sich auch selbst«ine an. Leide gingen darauf in der Richtung nach der F r i« d r i ch st r a ß e zu davon. Schnaepel hatte etwas unter dem Arm, das wie»in kleines Paketchen aussah. Sein unbekannter Begleiter, nach dem jetzt geforscht wird, ist etwa 1,78 Meter groß und schlank, hat et» verlebtes Gesicht, einen kleinen blonden gestutzten Schnurrbort und starte buschig« Augenbrauen und trug einen dunklen Schlapphut, einen dunkelbraunen glockenförmig geschnittenen Herbstmantel,«in« schwarz» Hos« und schwarze Schub«. Auf den Zeugen mochte er den Eindruck «ine« Kellners. Wer diesen Mann kennt, wer ihn irgendwo vielleicht noch mit Schnaepel oder auch ollein gesehen hat, oder wer sonst weiter zur Aufklärung beitragen kann, wird dringend gebeten, sich bei der Mordkommission Strewe.Zops« im Zimmer 88 de» Polizeipräsidium» zu melden.______ die Lreuuüe det internationalen Kleinarbeit. DI« vierte Zusammenkunft der„Freund« der internationalen Kleinarbeit' im Hause des„Vorwärts' hatte regen Zuspruch. Genosse Paetz verlas Begrüßungsschreiben des Altmeister» der so- zialistischen Bewegung, des Genossen K a u t» k y und dessen Frau. Darauf sprach Ministerialrat Falkenberg- Berlin über „Neue Wege zur Förderung de» internationalen Gedankens'. 11. a. gab der Referent eine interessante Schilderung seiner Erlebnisse in der Sommerschul« Brunsott in Schweden . Seiner Ansicht nach können Sommerschulen außer- ordentlich dazu beitragen, durch den sich in diesen Schulen ergebenden Verkehr das Verhältnis der Nationen zueinander intensiver zu ge- stalten. Wie bei den meisten Ins Leben gerufenen Bewegungen ist da» Weiterbestehen solcher Gemeinschaften von ftklanziellen Kräften sehr stark abhängig. Genosse Falkcnburg schlug deshalb vor, daß«In Mindestbetrag von 20 Pfennigen monatlich von denjenigen Teilnehmern zu entrichten wäre, die«in tatsächliches Interesse an der Aufrechterhaltung dieser losen Organisatton hätten. um wenigsten» auf diese Weise den so schwierigen Punkt vorläufig beheben zu können. Alsdann behandelte der Referent einig, technisch« Fragen, so u. a. das Einsetzen von Uebersetzungsbureau». ferner die Möglichkeit, Interessenten durch Artikel in den Gewert- schafts- und Verbandszeitungen zu gewinnen und die eventuelle Her- ausgab« eines Mitteilungsblattes für die Freunde der internationalen Kleinarbeit. Di« Bearbeitung dieser Einzelheiten empfahl Genosse Faltenburg einem zu wählenden Ausschuß, der sich au» fünf Teil- nehmern zusammensetzen sollt«, zu überweisen. Nach Beendigung des Referats wurd« zunächst der geplant« Ausschuß gewählt und di« vor. läufige Geschäftsstelle wie bisher Genossen Dr. Adolf Paetz. Berlin NW. 21. Strom st raße 58. übertragen. In der hieran sich anschließenden Aussprach« kam einmütig der Wunsch zum Ausdruck, auf möglichst breiter Grundlage den schriftlichen Meinung»- oustousch zu ermöglichen und auszubauen, um somit allen Freunden des Friedensgedankens und der internationalen Verständigung— jedoch unter Zugrundelegung der sozialistischen Weltan- schauung— Gelegenheit zu geben, im Sinn« der Völterver. söhnung zu wirken._ Die Vereinigimg sozialdemokraffscher Studenten bittet die Genossinnen und Genossen dringend, ihr so schnell wie möglich Zimmer für ihre Mitglieder anzuweisen. Mehrere Genossen sind zurzeit ohne Wohnung, da sie nicht in der Loge sind, die in v-rlin verlangten hohen Preise zu zahlen. Abhilfe tut dringend not! Z« Blntetg orten erregt die Burleske«.Der zerbrochene Spiegel' der Brüder Schwarz ungetrübt» Heiterkeit, Dank der verblüffenden Reinlichkeit der beiden Brüder. Bellt ch i n e s I l ch e Gladiatoren stellen zweifello« da» kiibnste und verwegenste dar. wo« jemals dl« Bllbne an tlamvstllustanen tot., fti'tt Männer uiid überbaupt iür die Swrinervigen ein prachtvoller Anblick. Die«ciäbrlichkeit de« Kalnpsc» lull nicht verkannt werden, aber dte Sicherheit der AuSiüdrung ist einzigartig. Der armlose E l r o st macht datlelb«, wa» der gleichiall« armlose Unttzan schon vor 20 Jahren machte. Da aber Untban durch Alter»um gel-rn gezwungen Ist, begrüßt man seinen Nachialger freudig.»Der Wille macht'S!' ist sein« «rsolgrelch« Devss«. Paul Nemo» Wunderzwerg- tummeln(ich ganz vortrefflich und erregen Bewunderung. Akrobatik ist reichlich vertreten: Dt« Luflgymnastik der A I b« r t st- T r u p p«, dl« ikariichen Sviel« der Secht GalenvS und die Jdatrupp« sieben weiblicher Akrobaten. DI« lehteren werben mit ihren sonst tüchiigen Leistungen dem Geschmack der Siteren Herren entsprechen. Die beiden ersten bieten zwar nicht« weientllch Neue«, aber bat Gebotene kommt rund und glatt und vollendet heraus. La Sastini und Ianfen-Ioeob« sind wiedergekommen und tanzen MstMicheS, Phantastisches und Grausige». Am besten aber ist«» doch, wenn sie da» Feuer starker und finnlicher Leidenschaft vartanzen können. Walter Krön und Fräulein Nisclown waren mit gutem Gellnzkn bei der Partie. Dos Ikvoemderoraaramm»er State stellt einige sehr gute Artisten In den Mittelpunkt. Da ist wieder einmal Humstt-Bumsti, dem iaviel passiert, dai, man sich im Ernst wundert, daß er trotz aller Stürz« und HinfSlle noch Immer Über die Bühne zu wanken imstande Ist. Dann ist da dl« starke Frau»er Firma Blessing, dl« ibrem Mann f» treulich lalanzlert alt hätte sie Ihn schon a!S Säugling auf den Armen getragen. mehr Mühe scheint» ihr beule auch nicht zu machen. Rupert In g-lese u. Comp, zeigt exzentrische Künste gan, eigener Färdung. klein« genau auSgesübrte Grschickltchkeiten, die ein starte« artilttlcheS Können voraus- sehen. Dte Joe B o g a n n y E a m p o n p inizeniert«inen beweglichen Gchnltag. Harvnd. Holt und K a n d r i ck spielen geschickt Fußtal ans Rädern und der Mundharmote-KSnlg Dorny stellt sich als tanzende Kapelle selbst aus die Bühne. Dann gibi'S wieder ein« Löwendreffur van Charte# I l l en c v S— ein blswen zu gewaltsam für die Barietäbühne. Tänzer stellen diesmal Joe und F a l l o n. nalürlich Exzentrlk, aui di« Spitze getrteben und voll klappernder vewegiheit, weiter«In spanisches Tanztria G o m«,. das Seine und Arm« nach den Motiven spanischer Landesmotiv, schwingt. Zum Schluß gibt'S.Schatten-Wundee' grünrot« Brill« vor de» Augen: Alle» fliegt auf einen zu. An all««esaagsfreuvde in Tempelhaf und Aiartendarf! Der.Volks chor Tempelhos-Martendors«(Mitgl. d. Deutsch.«rd«>t..SSngerbundeS) der grSßte VesangSchar tm tZ. PerwallungSvezirk, will eineu Kinderchor gründen, «n die Kinder dann in späteren Jahren geschult in di» Chöre der Er- «achsenen überzuleiten. ES werden Mädchen und Knaben im Alter van 10 Jahren aufwärts eingestellt. Die UebunaZstunde findet jeden Freitag von«— S lldr nachmittag«, in der Tchulaula. Mariendork. Nänigstr. Natt Anmeldungen täglich abend« van 6—8 Uhr. beim Gen. ffran, Schenking. Martendorf. Strelitz-Slr. 1t und Karl Derneburg, Tempelhos. Teodorftr. 6». «a'angstonzerte. DerMeinekefcheZVSnnerchork 900, Ebor- meiner P. A. Joseph, veronslaltet am kommenden Sonnlag. abd«. TL Uhr. in der staatlichen Hochschule für Musik ,in Konzert. — Am gleichen Tage singt der Schöneberger Männerchor Freundschaft tm neuen Rathaus« zu Sböneberg. Beginn 7 Uhr. Eintritt bei beiden Konzerten einschl. alle« ja 1 M. Di» Vereine find Mitglied de« DASS.
Zugentgseisung Sei Werbig. Gesiern vormittag gegen VN Uhr entgleiste auf Lohnhof W« r d i g der von Kustrin nach Berlin fahrende Personenzug 302 mit zwei in der Mitte des Zuges stehenden Wagen. Sech» Ret- sende wurden verletzt und konnten ihre Reis« fortsetzen, einer erlitt ernster« Berletzungan und mußte di« Hili« eine» Arzte» in Anspruch nehmen, konnte jedoch nach Anlegung eines Nowertiandes
die Raffe fortsetzen. Es handelt sich mn den Mehhrrten Heinrich Krüger aus Charlottenburg . Ferner wurden drei Eisen- bahnbeamt« leicht verlegt. Der vordere Zugteil fuhr nach Berlin weiter. Für die Reisenden de» Hinteren Zugteil» wurde ein Sonderzug gefahren._
Selbstmord eines Generaldirektors. Jtad) großen Unlerschlagungeu... Köln , 11. November.(Eigener Lrahtdericht.) In der vergangenen Woche erschoß sich der früher« langjährige vorsitzend« des Verein, der Industriellen. General- dlrektor Becker, von der Kalker Maschienensabrtk A.-G. Ueber die Ursache seines Todes zirkulierten in westdeutschen Wirtschastskreisen zahlreich« unkontrollierbare Gerüchte. Jetzt stellt sich folgender Tat» bestand heraus: Bor etwa zwei Iahren half Becker, der seit vielen Jahren Generaldirektor der Kalter Maschinenfabrik ist, seinen Söhnen bei der Gründung des Imperialwerke». das sich mit dem Bau und dem Vertrieb von Motorrädern befaßte. Becker hat sehr viel Geld in diese Gründung gesteckt. Noch ansang» guter Konjunktur hatte das Wert in der letzten Zeit mit großer Unterbilanz gearbeitet, so daß sehr bald Zahlungsschwierigkeiten eintraten. Becker hat, wie der Aufsichtsrat der Firma nunmehr in einer längeren Erklärung zu- fsibt, nach und nach erhebliche Summen au« der Kolter Moschinen- abrik dem Imperialwerk ohne Wissen des Lluisichtsrates zugeführt, um damit die Nöte dieses Werkes zu beheben. Schließlich kamen diese Unterschlagungen zu Ohren des Lorsitzenden des Aufsichtsrats Louis Hagen . Man eröffnete Becker, daß er nicht mehr länger zu halten sei und wollte ihn auf einen Bertreterposten in» Ausland schicken. Becker erklärte daraufhin seiner Fron, daß es für ihn nur noch ein« Lösung gebe und macht« ihr de» Vorschlag, gemeinsam mit ihmin den Tod zu gehen. Das lehnte die Frau ab. Darauf er- schoß sich der Generaldirektor. Anfänglich wurd« versucht, die näheren Umstände des Tode» zu verschleiern. Inzwischen sah sich der Aussichtsrat jedoch gezwungen, in seiner Erklärung zuzugeben, daß d!« runde Summa von 466 060 M. unterschlagen worden ist. Diese Unterschlagung durch den Generaldirektor Becker hat den Kurs der Aktien der Kalter Maschinenfabrik stark beeinflußt. Das bisher gesuchte Papier, das Mitte Oktober auf ungefähr 46 Proz. stand, sank ganz erheblich und wurd« in den letzten Tagen überhaupt nicht mehr nottert._
Registrierung eineS Erdbebens. Varl», 11. November. fWTV.) Nach einer Meldung der.Ehieago Tribüne' soll das von dem Seismographen ver Fordham - Universität in New Dork verzeichnete Erdbeben, über das beute früh berichtet wurde, etwa 5666 Meilen von New York entfernt stattgefunden haben._ Ein schwerer Autounfall ereignet« sich nach ein» Meldung au» Kassel auf der Landstraße zwischen Groß-Almerad« und Trüben- Hausen. Ein scheuendes Pferd sprang mit den Borderhufen auf den Kühler eines Autos, das von dem Geschäftsführer der Deutschen Petroleumoerkaufs-Gesellschaft Kassel , Ei», gelenkt wurde. Bei dem Versuch, auszuweichen, stürzt« da» Auto ein« mehrer« Meter tiefe Böschung hinunter, wobei der Wagenlenker unter dem Auto begraben wurde und tödliche Quetschungen erlitt. Der zweite Insasse, der aus dem Wagen herausgeschleudert wurd«. kam mit einem Nervenschock und leichten Verletzungen davon. Et» blollge» vorfdrama. In dem südlich von Brandenburg gelegenen Dorf« Rotscherlinde hat sich gestern nackt eine blm ge Tragödie abgespielt. Seit Jahren war bei dem dortigen Müller der frühere Kaufmann und jetzige landwinsckaftlicke Lttbeiier Johann H u j e r beickästigt. H. hatte große Zuneigung zu der einzigen 36 jährigen Tockter de« benachbatten Landwirtes Günther gefaßt. Frl. Günther fuhr gestern nach Brandenburg und traf sich dort mit einem Herrn. Abend« schlick sick Hujer in da« Hau « de« Mädchen« und erstach e« in seiner Stube. Land- jäger verfolgten den Täter, der sich selbst erschoß. Ein schwere» Expioflonsuvglück ereigne!« sick in der an der polnisch-deulschen Grenz« liegenden früheren deutschen Stadt Lissa. Dort explodierte infolge Unvorsichtigkeit mit einem Sireickbslz auf dem Wockenmarkt«ine Autoben, intank stelle. Fünf Per« s o n e n sind vollständig verbrannt, zahlreiche andere sind lebensgefährlich verletzt, Großfeuer in Augsburg . In der Nacht vom 16. zum 11. Nv- vember wurd» dte wemisw« Fabrik Pix» er durch Großieuer vollständig zerstört. All die Feuerwehr eintraf, stand da# ganze Gebäude bereit# in Kellen Flammen, die an Kork - und Pechvorräten sowie an den bedeutenden Mengen von Fertigfabri- laten reichliche Nahrung fanden. Auch sämtliche Maschinen wurden zerstört. Werlvolle Motorenanlogen kannten erhalten bleiben. Ter Schaden ist außerard/ntliäjs groß, doch meist durch Versicherung gedeckt. Eröffoang der Küsten suvkstell« Lremerhaven. Für den all- gemeinen öffentlichen Funlverkehr im Bereich der Wesermündung wird die von der Deutschen ReichSpoft und dem interessierten Schiffahrtskreise errichtete Küstensunkstelle heut« eröffnet. covdoo tm Schnee. In London ist gestern früh der erste S ch n e e gefallen. Au# Schottland wird eine außerordentlich starke Kältewelle gemeldet. Unwetter in Spanien , Heftig« Stürme werden don der cantabrischen Küste gemeldet. Bilbao , B i g o und andere Küstenorte sollen von Sturmflirten und Neberschwemmungen heimgesucht worden sein. Im Euadaramagebirg« herrscht seit gestern starke» Schneetreiben. Ein Vestechnngsprazeß gegen rnssische Blchter. Belm Obersten Bericht der okiainiichen Republik in Cbaikow begann ein Prozeß gegen untreue TerichtSbeamte. Angellagt sind u.a. a ch t BolkS- richter. ein Nn>« r s» ck u n g« r t ch t e r und drei ver- leidig er, insgesamt 95 Personen. Die Zahl der Zeugen beträgt 266. Den Angeklagten wird Bestechlichkeit zur Last gelegt. An erster Stelle steht ein Volksrichter, dem 49 Bestechungsälle vor- geworfen werden. Der Prozeß wird wahrscheinlich«inen Monat dauern.
Wetter für BerNn und Umgegend: Trocken und ziemlich heiter del wenig geänderten TageStempelaluren, oder tälieien Nächien,— Z»r Vev richtend: Ueberau , trocken, i« Süden noch stark bewölkt. Zahlreiche Nachtfröste.
Schnupfen entwickelt sich oft zu einem Hals« und Bronchial- katarrh. wenn man nichts dagegen tut. Macken Sie ihm ein schnelles Ende mit Form an. Die Nase bekommt sofort Luft: Anschwellung. Brennen. Kopfschmerzen und die lästige Schleimabsonderung hören auf. Forman erhalten Sie in allen Apo- theken und Drogerien. Verlangen Sie nicht„ein Mittel gegen Schnupfen", sondern verlangen Sie klar und deutlich„Forman", eine Dose für 60 Pfennig.