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Die Krise im Maschinenbau.

Interessante Ausführungen zu der kritischen Zuspigung der Page im Maschinenbau bringt auch diesmal der Bericht des Vereins Deutscher Maschinenbauanstalten für den Monat Oftober, in dem es heißt:

Bei spärlichem Zugang neuer Aufträge war die Maschinen Auftragsbestände beschäftigt, so daß weitere Betriebseinschränkungen industrie im Ottober hauptsächlich nur mit der Aufarbeitung alter nb Arbeitszeitverkürzungen nicht zu vermeiden waren. Die durch schnittliche Wochenarbeitszeit dürfte im Berichtsmonat um eine weitere Stunde abgenommen haben.

Da der Rückgang der Beschäftigung bei den Gießereien am stärksten war, ist, von hier aus mit dem Produktionsprozeß fort­schreitend, in den nächsten Monaten eine weitere Verschlechte­rung der Lage des gesamten Maschinenbaues zu erwarten, wobei allerdings auch der in vielen Zweigen der Maschinenindustrie faisonmäßig bedingte Rückgang in den Wintermonaten zu berüd­fichtigen ist.

Eine besonders empfindliche Abnahme der Bestellungen ver zeichneten im Oktober der 3ertleinerungs- und Auf­bereitungsmaschinenbau sowie die mit der Herstellung von Baumaschinen beschäftigten Werke. Der Apparatebau leidet auch unter den gegenwärtigen Schwierigkeiten seines Haupt­cbnehmers, der chemischen Industrie. Die geringe Nachfrage nach Stahl und Walzwerkseinrichtungen machte Be­triebseinschränkungen nötig, oder ließ solche für die nächsten Monate in Aussicht nehmen. Die bedrängte Lage des Lokomotivbaues fonnte durch Auslandsaufträge nicht gebessert werden. Die Tertil maschinenindustrie   zpg noch vielfach Nutzen von dem leb­haften Geschäftsgang in Teilen der deutschen   Textilindustrie, ins­besondere der Seidenweberei.

Lebhaft begrüßt murde in der deutschen   Maschinen­industrie der gerade noch am Monatsende zustande gekommene

Abschluß des deutsch  - italienischen Handelsvertrages,

der der Maschinenindustrie einige Zollherabjegungen und die für ihre langfristigen Geschäfte besonders wertvolle Sicherheit gebracht hat, so daß von ihm eine Belebung der Ausfuhr er hofft werden kann. Der inzwischen ausgebrochene 3011trieg mit Spanien   wird leider in entgegengesetter Richtung wirken. Der überhandnehmende geschäftliche Rüdgang in der Ma­schinenindustrie ist nichts anderes als eine

Teilerscheinung der allgemeinen deutschen   Wirtschaftskrise, die in zunehmendem Maße auch auf dieses Gebiet übergreift. Die verhängnisvolle Berrüttung unseres gesamten Produktionsapparates durch Weltkrieg, Friedensdiftat und Inflation hätte mit dem Fallen des Inflationsschleiers und dem Wiederanschluß an die Weltwährung Furch die Stabilisierung schon im November 1923 sich auswirken und bereits da mals zu der unvermeidlichen schweren Geſundungs­trise führen müssen. Dieser Zeitpunkt wurde jedoch zunächst da­durch hinausgeschoben, daß sich bis April 1924 durch die Kreditpolitik der Reichsbank unser Geldumlauf vervielfachte. Als sich dann ange­sichts der drohenden Inflationsgefahr die Reichsbank zu einer scharfen Strediteinschränkung entschloß, wäre wiederum der Ausbruch der Krise unvermeidlich gewesen, wenn nicht seit der Annahme des Dames Planes August 1924 der immer mehr anschwellende Strom der Auslandskredite eingesetzt hätte. Nachdem aber jetzt in den legten Monaten der Zufluß von Auslandskrediten einen Höhe puntt erreicht zu haben scheint, beginnt nunmehr die Krise um so fchärfer in die Erscheinung zu treten, als es sich bei den Auslands­anleihen zumeist um turzfristige Darlehen handelt, die jeht ihrem Heimfall entgegengehen. Gegenüber den Anzeichen, die diefe Krise als besonders schwer tennzeichnen, muß mit Nachdruck betont werden, daß es sich um einen

Reinigungs- und Gefundungsvorgang handelt, von dessen Endergebnis die Wiederherstellung unserer Wettbewerbsfähigkeit abhängt.

Auch

Die wirtschaftliche Wiedergenesung darf indessen nicht durch staatliche Eingriffe gestört und gehindert werden. Vielmehr muß von der Wirtschaftspolitik des Staates verlangt werden, daß sie alles in ihren Kräften Stehende tut, um die schwersten Schäden zu Reichsregierung zwar außenpolitisch unter zäher Ueberwindung mildern und die heilenden Wirkungen zu unterstützen. Hier hat die großer Schwierigkeiten den Grund zu einer gefunden Weiterentwide­lung gelegt, gleichzeitig aber nicht nur handelspolitisch, sondern vor allem auch ſteuerpolitisch schwere Fehler begangen, die die Wirtschaft in ihrer heutigen Lage doppelt bitter empfindet. Der Bericht schließt mit einer durch ihren Mangel an pofitiven Borschlägen recht unfruchtbaren Polemik gegen die Finanz politif des Reiches und der Gemeinden. gegen die Aufnahme von Auslandsanleihen durch die Gemeinden wendet sich der Verband. Diese Stellungnahme ist um so mert­würdiger, als es dem Verband Deutscher  . Maschinenbauanstalten ein leichtes ist, festzustellen, ein wie großer Teil der Maschinen­aufträge der letzten Zeit ausschließlich aus den Händen jener Gemeinden fam, die ihre durch Krieg und Inflation ver. aiteten und unzulänglichen Werksanlagen erneuern und ausdehnen mußfen. Die Maschinenindustrie sägt einen Aft, auf dem sie fit, felbst ab, wenn sie den Gemeinden eine gesunde Ausdehnung ihrer Produktionsanlagen versagen. mill; und darauf läuft es im legten Ende hinaus, wenn man den Gemeinden die notwendigen Steuern und die notwendigen Anlagekredite entziehen möchte. Im ganzen ist jedoch der Bericht ein neuer Beweis für die schweren Folgen der durch eine falsche Lohn, Preis und 3ollpolitit der Unternehmer herauf. beschworenen Wirtschaftskrise, die in ihrer größten Schärfe zunächst die Arbeiterschaft drückt; denn diese ist es, die unter den Betriebsstillegungen und Einschränkungen auf das schwerste zu leiden hat.

Eine neue Reichsgetreidestelle als Subventionsbank? In land­wirtschaftlichen Kreisen wird gegenwärtig sehr lebhaft der Gedanke erörtert, ob es nicht zweckmäßig sei, an Stelle der im Abbau befind lichen Reichsgetreidestelle ein neues Institut ins Leben zu rufen, dem neben der Regulierung der Getreidepreise im Inlande noch gewisse andere Aufgaben im Interesse der Landwirtschaft zu über­tragen wären. Man denkt, wie die Konjunktur- Korrespondenz" zuverlässig erfährt, hierbei hauptsächlich an ähnliche französische   Ein­richtungen. bei denen der Landwirt gegen Ablieferung von Getreide in den unter staatlicher Aufsicht stehenden Silos ziemlich weitgehende Kredite erhält. In der Befürwortung dieser Pläne sind sich anscheinend alle größeren deutschen landwirtschaftlichen Organisationen einig. Auch im Reichsernährungsministe rium stehen maßgebende Persönlichkeiten diesen Plänen wohl­rium stehen maßgebende Persönlichkeiten diesen Plänen wohl. wollend gegenüber. In landwirtschaftlichen Kreisen, in denen man bekanntlich früher sehr scharfe Kritik an der Reichsgetreideftelle übte, ist durch die starken Verluste, die infolge der heftigen Preis: schwankungen in der letzten Zeit eintraten, die Meinung bestärkt worden, daß eine gewisse Regulierung der Getreidepreise notwendig sei. Man sieht auch der Entwicklung am Futtermittelmarkte für die ersten Monate des fommenden Jahres mit großer Sorge entgegen. Ein gewisser Widerstand gegen die erwähnten Pläne macht sich aller. dings in den Kreisen der Mühlen und des Getreidehandels bemerkbar. Die Gesamtvorräte der Reichsgetreidestelle belaufen sich zurzeit noch auf etwa 80 000 Tonnen.

Aftien gegen Bantschulden. Die Methode, Bantschulden durch Fergabe von Attien abzulösen, scheint neuerdings wieder ein

mal größeren Umfang anzunehmen. Die optischen Werte vorm. C. P. Goerg A.-G. beschlossen in der gestrigen Generalversamm­lung, ihr Aftienfapital um 1,4 millionen Mart auf 8,4 Millionen Mart zu erhöhen. Die neuen Aktien werden nicht den Aktionären zum Bezuge angeboten, sondern den an die Bantengruppe der Gesellschaft, die sie zu Pari übernimmt und dienen, wie erwähnt, zur Abdedung von Bankschulden. Gleichzeitig wurde der Intereffen. gemeinschaftsvertrag mit der bekannten photographischen Firma fäufer zu einer späteren Fusion Ueber den Geschäftsgang wurden Jca Dresden genehmigt, der Vertrag ist wahrscheinlich nur der Vor­feine wesentlichen Mitteilungen gemacht.

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Wiederherstellung des internationalen Sprengstofftrufts. Der Weltkrieg verhinderte, daß die internationalen Sprengstoff­fonzerne gegenseitig durch eine Interessengemeinschaft verbunden blieben. Die feit 1915( mit Rückwirkung bis zum Kriegsausbruch) gelöften Verbindungen werden jedoch heute, nachdem die Verhältnisse der deutschen   Firmen sich geflärt haben und die internationale Wirt­fchaftskrise eine neue Berbindung nahelegt, wieder hergestellt und gleichzeitig erweitert. Die in letzter Zeit geführten Verhandlungen der amerikanischen   Dupont   Gesellschaft, der Deutschen   Dyna­zwischen der englischen Nobel Dynamit- Gesellschaft, mit Aktiengesellschaft in Hamburg   und der Köln Rottweil A. G. in Berlin   sind nunmehr zum Abschluß gelangt. Das Abkommen sieht ein enges technisches Zusammenarbeiten, insbe sondere beim Austausch von Patenten und Erfahrungen auf den alten und inzwischen auf beiden Seiten neu aufgenommenen Gebieten vor ( insbesondere Kunstseide). Im Zusammenhang damit werden die Dynamit- Aktiengesellschaft Hamburg   und die Pulver; und Kunst­feidenfabrik Köln- Rottweil ihr Attienkapital je um 7% Millionen Mark erhöhen.( Dynamit- A.- G. Hamburg hat ein Goldkapital vont 30 Millionen, Köln- Rottweil ein solches von 29,17 Millionen. Die beiden Gesellschaften erhöhen ihr Attientopital also um etwa ein Viertel.) Die Kapitalerhöhung der beiden deutschen   Gesellschaften erfolgt nicht aus dem deutschen  , sondern aus dem englisch  = amerikanischen Kapitalmartt. Die entsprechenden Aktien Trusts nahestehenden Konsortium übernommen. werden von einem mit den ausländischen Mitgliedern des neuen

Eine Auslandsanleihe der Stadt Frankfurt   a. M. Die Stadt Frankfurt a. M. hat nunmehr die Genehmigung zur Aufnahme einer Anleihe von vier millionen Dollar in Amerika   als erste Rate erhalten. Der Antrag war auf Erteilung einer Genehmi­gung für eine Anleihe von sieben bis acht Millionen Dollar gestellt worden.

Die große Auslandsanleihe des Kalifyndifats. Der Aufsichtsrat des deutschen   Kalisynditats ermächtigte einstimmig den Vorstand zur Aufnahme einer zum Handel im Ausland bestimmten Anleihe Don 40 Millionen Dollar und 2 Millionen Pfund Ster­ling als erste Serie eines zulässigen Betrages von 75 millionen Dollar. Die Anleihe soll mit 7 Brozent verzinslich und innerhalb 25 Jahren durch jährlichen Rückauf zum Börsenpreis oder Aus­lofung zu 102% Proz. tilgbar sein, vorbehaltlich gewiffer früherer Kündigungsberechtigungen. Sie soll durch Bürgschaft der Kalimerfe in Höhe ihres Anteils an der Anleihe, ferner durch Sicherungs hypothet in Höhe der Bürgschaft und durch monatliche Reservierung absag nach Amerika   und Großbritannien  , eventuell auch nach an­der Erfordernisse des Zinsen und Tilgungsdienstes aus dem Kali deren Auslandsgebieten gesichert werden. Der Ausgabeturs unter­liegt noch der Vereinbarung bis zum Tage des öffentlichen An­gebots der Schuldverschreibung an den ausländischen Börsen.

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