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Die gestern noch feindlichen Länder."

Briand über Locarno .

Paris , 13. November.( MTB.) Unter dem Vorfiz des Senators Hubert fand heute im Senatsausschuß für ausmärtige Angelegen heiten eine Sigung statt, in der Ministerpräsident Bainlevé über die Borgänge in Syrien und Außenminister Briand über die Borgänge in Locarno Bericht erstattete.

Schneeflocken.

Ministerpräsident Painlevé verwahrte fich gegen die falschen Nachrichten über Syrien . Er und Außenminister Briand feien bereit, der Senatsfommission für auswärtige. Angelegenheiten wieder zur Berfügung zu stehen, fobald General Sarrail. in Baris einge troffen sei und über die Lage Bericht erstattet habe. Painlevé bot dem Ausschuß sogar an, ein Berhör des Generals Sarrail selbst vorzunehmen. Alsdann erstattete Außenminister Briand Bericht über die Ergliedrige Schneelandschaft. Allerdings mit der üblichen Frosttempe­gebnisse des Vertrages von Cocarno. Dieser Patt sei in einem Geiste des Friedens und der europäischen, Solidarität unterzeichnet worden. Er stellte so, wie er sei, ein solides Syftem für die Sicherheit und die gegenseitige Hilfeleistung gegen.den.Krieg dar. Der Patt von Locarno bedeute durchaus keine Abänderung des Ver­trages von Versailles ; er, Briand , Jei im Gegenteil der Ansicht, daß die Sicherheitsgarantie, die Frankreich erhalte, nicht ab­geschwächt, sondern verstärkt würde.

Briand wies darauf hin, daß man nicht aus dem Auge ver. lieren dürfe, daß der Sicherheitspakt vollkommen nach dem Frieden hin organisiert und in einem Geiste abgefaßt fet, der die Annäherung erleichtern und den gestern noch feind lichen Ländern gestatten werde, in vollem Vertrauen an einer friedlichen Organisation Europas zusammenzuarbeiten.

Die Aeußerung Briands, daß Locarno teine ,, Abände rung des Bersailles" bedeute, wird von der deutschen natio­nalistischen Presse mit einem Freudengeheul begrüßt werden. Sie hat dringend nötig, mit Argumenten gegen die Bernunft­politik von Locarno zu suchen; täglich werden ja die Rüd­wirkungen deutlicher, die der Vertragsabschluß für Deutsch land mit sich bringt.

Die Formulierung Briands ist in der Tat teine glüd fiche. Er benutzt sie nur, weil auch in seinem Lande die Oppo­fition nicht zu unterschäßen ist, die tein Titelchen der for malen Vertragsrechte aufgeben will. Tatsächlich bedeutet Der Bertrag von Locarno , wenn auch feine formale Re­vision" des Wortlautes, so doch eine durchgreifende Beiter bildung" des Bersailler Vertrages. Die Auslegung nämlich wird der Macht der einen Seite entzogen und dem Schieds: richter überantwortet. So überwindet der ,, Geist von 20 carno" den Ungeist von Versailles ".

Daß zwischen der deutschen und der alliierten Auf faffung des Vertrages von Locarno mannigfache Unterschiede bestehen, ist selbstverständlich, in höherem oder geringerem Grade ist das bei jedem Bertrage der Fall. Entscheidend ist, daß durch den Eintritt Deutschlands in den Bölferbund in Bukunft die friedliche Aussprache und Berständigung auch über Locarno und feine Rückwirkungen und Auswirkungen gefichert ist.

Kundgebung für die Horizontalkonzentration Tagung des Zentral- Verbandes der deutschen elektro­technischen Industrie.

Die heutige Tagung des Zentralperbandes der deutischen elettro technischen Industrie erhielt ihre besondere Bedeutung dadurch, daß eine Reihe von Wirtschaftsführern zu einer Art programma tifden Kundgebung für die Reugruppierung der deutschen Industrie auf horizontaler Grundlage zum 3wede des Preisabbaues das Wort nahm. Nach einer furzen Begrüßungs ansprache des Vorsitzenden, C.. von Siemens, die in startem Maße an die Solidarität der Ermerbsstände appellierte und zur Arbeit auf lange Sicht hinaus aufrief, hielt Reichsminister a. D. von Raumer ein ausführliches Referat über die Gegenwarts aufgaben unserer Wirtschaftspolitik. Unser Produktionsapparat ist zu groß, er fann mit den laufenden Mitteln nicht aufrechterhalten werden. Es ist notwendig, daß durch eine Kapital- und Kosten ersparnis unter starter Zurüdschneidung des Produktionsapparates, also durch eine Rationalisierung der Produktion, der Preis der Ware verbilligt wird. Dazu ist eine Zusammenfassung der gleichgearteten Fabritationen erforderlich. Es fönne richt Aufgabe der Klein- und Mittelindustrien sein, Rohstoffe und Halbfabrikate sowie Inpenwaren des Massenbedarfs herzustellen, sondern dies müsse auf rationellte Weise in den zusammengeschlosse, nen Konzernen erfolgen. Der Staat müsse alle Hemmungen aus dem Bege räumen, die heute noch einer derartigen Reugliederung im Bege stehen. Herr v. Raumer fündigte Initiatipanträge an, die insbesondere die Beseitigung der Fusionssteuer zum Ziele haben. Er belegte seine Auffassungen an Hand einer Reihe von Beispielen aus verschiedenen anderen Industriezweigen und wies dabei auch darauf hin, daß der in Bildung begriffene Schwereifentrust, abgesehen von allen anderen Rosten. fenfungen, allein 40 millionen Mart auf dem Konto Lagerhaltung einsparen würde, was natürlich eine billigere Broduktion ermöglicht. Durch die Senfung der Produktionskosten will er auch die Frage der Eisenzälle zur Lösung gebracht wissen, die bekanntlich für die Verarbeitungsindustrie eine schwere Belastung darstellen...

Nach ihm hielt der Leiter der Osrammerte und des Inter. nationalen Glühlampentruſts, Dr. B. Meinhardt, ein Referat, in dem besonders die günstigen Erfahrungen bei dem internationalen Zusammenschluß der Glühlampenerzeugung schilderte und darauf hinwies, daß das Biel dieses Zusammenschlusses teinesfalls die Preishochhaltung, fondern die Breisfentung sein müffe. Glüh birnen tosten heute tatsächlich nur zwei Drittel des Bor. friegspreises, während andere Waren um durchschnittlich 40 Proz. über dem Vorfriegsstand liegen. Ich halte es für verkehrt", so führte der Referent aus, den Patriotismus dazu zu benutzen, um seine Konkurrenzfähigtett und seine Preise zu st üzen." Er mies die Vorteile des internationalen Zusammen­schlusses treffend nach.

pier Tage fo umherziehen; benn in der Rönigstraße gibt es ben Gestiefelten Kater" zu bewundern, am Morizplay Peterchens Mondfahrt und in der Rosenthaler Straße ein ganz neues Märchen Der Glückspilz". Eine Mutter hält das natürlich nicht alles aus, höchstens der robustere Bater; und Kinder- ja, die fönnten natür.

Als man gestern abend zmijchen 10 und 11 Uhr die Straßen betrat, war der Winter da, dessen frostige Boten sich angekündigt batten. Dieses erste zaghafte Flodenriefeln stinumt immer nachs bentlich. Der Duft einer beginnenden Schneenacht ist sicherlich sehr ich sogar breimal soviel vertragen! schön. Es ist wie die nedische Duvertüre zu einer Bremiere, die sehr lang und wahrscheinlich nicht sehr schön sein wird. Erstes Floden. fallen eriunert an Weihnachtsgebäd, an Schneeballschlachten, an Rodeltourniere und Stifreuden. Aber Berzeihung, daß man den idyllischen Ausblick stören muß. Er erinnert auch an anderes, weniger Angenehmes, das zwargsläufig im Mittelpunkt unferes Interesses steht. Alle Stimmungsbilder haben heute einen gewiller fatalen Beigeschmad. Das Lyrische reicht leider nicht, das Dra­matische wiegt zu sehr über. Da ist eine weiße, berauschend zart­gliedrige Schneelandschaft. Allerdings mit der üblichen Frosttempe­ratur. Und da sind weiterhin Obdachlose, die durch die weiße Land­schaft ziehen, die für sie zum Totenader wird. Da sind die Rentner, die endlos auf die nationale" Aufwertungs- Fata Morgana warten und dabei langsam in Berzweiflung und Not untergehen. Da find tie Hunderttausende von Arbeitslosen, deren Zahl täglich anwächst, ein Heer der Verbitterung, das sich, diese Gemütlichkeit faum noch vorstellen tann. Draußen als leicht angenehmer Stimmungsschauer der Kontrast der Winterlandschaft, innen der rotglühende Kachelofen, der Hausherr in selbstgeftidten, gefütterten Hindenburg- Pantoffeln und über dem Sofa der sinnige Spruch: An Gottes Segen ist alles gelegen. Der selbstgefällige Bartoffelspießer ist mit diesem Segen wohl zur Genüge versehen. Aber die Millionen anderer haben ihn nicht, und sie legen verständlicherweise auch feinen Wert auf seinen Besitz.

Einbruch und Ueberfall.

Ein Stüd Wild- West in Berlin - West.

In der Eberefchen- Allee 31 in Westend wohnt der Kaup mann Guggenheim mit seiner Frau und einer Hausangestellten im Erdgeschoß. Das Schlafzimmer der Eheleute liegt nach vorn heraus, das Mädchen schläft in einem Hinterzimmer.

Pioniere der Straße.

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der Straßen

über und unter

Die Tieferlegung der Spandauer Chauffee. Das ist ein unendliches Nez betriebsamer Arbeit bau am Spandauer Bod. Rastlose Arbeit der Erde. Bagger find in Tätigkeit, gewaltige Sandmengen in Ripploren zu füllen, Straßenpflasterung wird gelegt, die der Asphal tierung harrt, Kanäle sind im Werden begriffen, Wasserleitungs­und Gasröhren werden durch die Erde gewunden. Hoch oben thront, was einft, vergleichsmäßig in der Tiefe ftand: die Spandauer Bodbrauerei.

In der vergangenen Nacht wurden alle drei plöglich durch das klirren einer Fensterscheibe gemed t Im nächsten Augenblic flammte im 3immer der Eheleute das elettrijche Licht auf zu ihrem Schreden gewahrten sie im Zimmer zwei Männer, beide mit erhobener Pistole. Der, eine blieb im Hintergrund, der zweite, der eine Maste trug, trat an die Betten heran und erklärte den erschrockenen Leuten mit vorgehaltenem Re­volver, es werde ihnen nichts geschehen, wenn sie sich nur ruhig verhielten. Nur ihr Geld müßten sie herausgeben. Jetzt tam die Hausangestellte aus ihrem Schlafzimmer heraus. Einer der Räuber empfing fie mit den Worten: Verfl scher bich weg" und hielt es dann mit der Waffe in Schach . Die Räuber durchsuchten, während die Eheleute in den Betten liegen. bleiben mußten, das Zimmer, fanden eine Kassette, aus der sie 1000 Marf einstedten und nahmen von den Nachttischen

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eine goldene flache kavalieruhr mit dem verschlungenen Monogramm J. G. und einer schwarzen Chatelaine und von der Frau die goldene Halskette mit 20 Perlen. Dann schalteten sie das Licht wieder aus, wiederholten ihre Drohungen für den Fall, daß Lärm geschlagen würde und verschwanden durch das Fenster, durch das sie gefommen waren. Als das nunmehr Don den Beraubten benachrichtigte Ueberfallfommando eintraf, waren fie natürlich über alle Berge. Auf die Ergreifung der Räuber ist eine Belohnung von 500 m., auf die Wiederbeschaffung ihrer Beute 10 Proz. des Bertes ausgefeßt. Mitteilungen zur Aufklärung an Kriminalfommiffar Berneburg im Simmer 80 des Polizeipräsidiums.

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Der Kinderfreund" liegen der heutigen Bostauflage bei. " Bolf und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, und

Grüne Woche Berlin . Unter dieser Bezeichnung findet vom 20. bis 28. Februar 1926, veranstaltet vom Berliner Meffeamt unter Mitwirkung der Deutschen Landwirtschaftsges sellschaft und der Deutschen Jagdtammer, eine Aus­ftellung für den Bedarf der Landwirtschaft und verwandter Betriebe statt. Die Presse war gestern zur Besichtigung der in Aussicht ge nommenen Ausstellungsräume( Funthalle, Neue, Alte Automobil halle) eingeladen. Leider ist es unmöglich, den Wert einer Auss Wir wollen hoffen, daß die Ausstellung das hält, was sie verspricht. ſtellung nach den leeren Räumen, die gezeigt wurden, zu beurteilen.

Als Auftakt zur Sammelwoche für die Zeppelin- Edener- Spende findet am Sonnabend, den 14. November, abends 8 Uhr, in der neuen Autohalle am Kaiserdamm eine große 3eppelin Ede ner Feier stait. Nach einer Eröffnungsrede des Herrn Ober­bürgermeisters Böß erfolgt ein Bortrag des Herrn Dr. Edener. In der festlich geschmückten Halle wird an diesem Abend zum ersten Male das 9 Meter lange Original, Modell des Amerika Luftschiffes gezeigt.

Brandepidemie in Pommern .

7,50 Meter tief find die Straßenpioniere an der höchsten Stelle vorgeorungen, um den Spandauer Berg abzutragen, um aus ihm eine breite Verkehrsstraße ersten Ranges, eine großzügige Muster. station technischer Energie zu machen. Im Frühjahr dieses Jahres nahm die Stadt Charlottenburg das großzügige Brojekt in Angriff und im Frühjahr 1926 hofft man endgültig fertig zu fein, Frost) einen Strich durch die Rechnung zieht. Man macht sich schwer wenn nicht die Witterung( erheblicher Schneefall und längerer starfer einen Begriff von der Fülle von Arbeit, die eine Schar Werftätiger hier in mühevollen Monaten geleistet hat. 150 Arbeiter waren zuerst in Tätigkeit, um die Erdmassen abzuheben. Jetzt find es noch 50, bie bie Blanierung beenden. 30 Steinfeger schaffen schon seit längerer Zeit, um den Straßenbau durchzuführen. Eine größere Zahl Arbeitslose( die Zahlen schwanken zwischen 20 und 100) führen die Kanalisationsarbeiten durch. Der Teil der Spandauer Chauffee zwischen Reichstraße und Braunschweiger Allee, den man größten­teils niedergelegt hat, mißt die refpetfable Länge von 1100 Metern, die Straße felbft wird eine Breite von 38 Metern erhalten und damit die breiteste Straße Berlins werben. Die proportionelle Ber teilung dieser 38 Meter Breite geschieht folgendermaßen: 8,10 Meter Die Brände in der Provinz Pommern haben sich namentlich entfallen auf die Straßenbahnlinien, die zentral die Straße durch auf dem Lande in der lezten Woche in geradezu erschreckender Weise fchneiden follen. Für die Fahrdämme find je 7,50 Meter berechnet, vermehrt. In den meisten Fällen sind die Berluste an Ge zusammen alfo 15 Meter: Die Bürgersteigbreiten beziffern fich auftreibefehr groß aber auch viel Bieh ist den Flammen zum je 6 meter, gleich 12 meter; dazu fommen je 1,45 Meter für Radler Opfer gefallen. Bei dem Gutsbefizer Pfadt in Kordeshagen mege 500.000 Kubikmeter Erde find auf Ripploren zu je 20 Bagen( Roslin) brannte eine Scheune und der angebaute Viehstall ab. zur Dahlemer Biele geschafft warden Buerit paren zwei Bagger 37 Rühe, 11 Bierbe und etwa 170 Stud Kleinvieh ununterbrochen in Betrieb, jegt ist es einer, der bei ungestörter tamen in den Flammen um. In Kolberg brannte es Tätigkeit 1500-1600 Rubifmeter am Tage faßt. In einer Ripplore in der Nacht zum Donnerstag zum pierten Male in dieser haben 2 Rubikmeter Erde Blag, die 20magige Lore fährt also je meils 40 Rubitmeter auf die Dahlemer Schuttabladestelle. Straße, die zuerst mit Kopfsteinpflafter grundbelegt und sodann afphaltiert wird, wird einen halben Meter tiefer als die Brauerei liegen. Man plant auch Untergrundbahn- Durchführungen unter der neuen Straße anzulegen. Das ist allerdings ein Brojekt, das sich über den Bestimmungsradius des Charlottenburger Bezirksamts er stredt, das den Straßenbau ausführt. Jedenfalls fann damit ge­rechnet werden, daß die endgültig fertiggestellte Spandauer Chaussee zu einer Berkehrs- und Verbindungsstraße erster Ordnung wird.

Wieder Bothmer- Prozeß.

Die

och e. Das zum Wohnhaus umgebaute Mündener Schulhaus brannte nieder. Bier Familien wurden obdachlos. Die Bewohner des ersten Stockwerfs fonnten mur über Leitern im letzten Augenblid gerettet merden. Tags zuvor maren in dem Kornspeicher der Firma Rusch u. Hübner in Kolberg 27 000 leere Erportsäde und größere Mengen Getreide und Kleie verbrannt. In ledermünde brannte in der Nacht zum Mittwoch eine Scheune des Ziegeleibefizzers Kruffe nieder, die mit 500 Stiegen Getreide gefüllt war.

Das Moskauer Schachturnier.

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Mostau, 13. November. Die Partie Spielmann Deutsch . land gegen Bogatyftfchot Rußland wurde remis, ebenso bie Gegen 10 Uhr eröffnet Landgerichtsdirektor Dr. Westerkamp land und die Partie Capablanca Kuba gegen Grünfeld. Bartie Saemisch Deutschland gegen Rabinowitsch Ruß­rach zweitägiger Baufe die Sigung. Wie man hört, rechnet man damit, noch vier bis fünf Tage zu verhandeln. Neue Zeugen, die Desterreich. Die Bartie Subarow. Rußland gegen Iljin. ober nichts Wesentliches aussagen, find geladen. Der Vorsitzende Rußland gewann Iljin- Rußland. Tartalower Frankreich ge­wann gegen Berlinsti Rußland. Die Partie Gotthilf nimmt Beranlassung, einige Beitungsartifel zu fritifieren. Der Rußland gegen Jates- England wurde remis, das Spiel Löwen Erste Staatsanwalt erwidert darauf, daß er Anordnung gegeben fifch. Rußland gegen Reti Tschechoslowakei blieb remis und die hat, daß sich die Szenen vor dem Gerichtsgebäude in Bartie Ogoljugow Rußland gegen Rubinstein Bolen Die der Lindenstraße am Dienstag nicht wiederholen werden. Partie Marschall . Amerika gegen Torre Meriko blieb Hänge­zu erwähnen wären aus der Vormittagssigung die Aussagen des partie. Auch die Partie Laster Deutschland gegen Roma­Grafen Adolf v. Bothmer, des Schwagers der Angeklagten now sft- Rußland blieb Hängepartie. ( unter Auslegung der Bereidigung). Er wohnt in Berlin und istowski Rußland blieb Hängepartie. ohne Beruf, war nach dem Selbstmordverfud öfter in der Wohnung der Gräfin, um ihr beizustehen. Er bemühte sich damals, die

Gräfin ins Sanatorium zu bringen. Es gelang ihm dieses aber nicht. Der Zeuge hatte immer den Gedanken, daß es mit feiner Schwägerin noch ein Ende mit Schreden geben würde; denn die Gräfin war zu leichtsinnig. Er war dann später im Interesse der Gräfin in. Berlin tätig; er war auch bei dem Pfarrer der Bonifaciusfirche in Berlin , und auch in Sachen Stangen hatte Graf Bothmer für die Angeklagte einige Gänge zu besorgen.

Eine Fahrt ins Kinderland.

Zum Weihnachtsfest wetteifern die großen Geschäfte und Kauf. läden um die Gunft der jungen Welt und in oftmals höchsten fünft. lerischen Geschmad verratenden Ausstellungen stellen fie alle die schönen bunten Sachen, die das Herz der Kinder höher schlagen lassen, zur Schau. Eine Fahrt ins Rinderland nennt Wertheim feine Beihnachtsschau, die wie feine andere Ausstellung den hohen Stand der deutschen Spielzeugindustrie zeigt. Mit einem richtigen Auto, an dem nur noch erst der Reifen aufgespannt werden muß, oder, wenn es dazu nicht langt, mit einem kleinen Handwagen geht es los, und alle wichtigen Abschnitte eines Kinderbaseins be­rührt die Reise, die durch Sommer, Frühling, Herbst und Winter Angelegenheit, wie etwa der Puppengeburtstag fie darstellt, oder ober über alles, was bereits auf das Weihnachtsfest hinweist, der Erwachsene bleibt mit besonderem Genuß vor zwei Bildern stehen, dem prachtvoll typischen Strandleben" und dem gleichwertigen Auf dem Lande". Daß die sogenannten schönen Buppen" mit Loden. töpfchen und füßem Gefichtchen auf dieser Ausstellung teinen Blaz mehr finden, find wir seit Jahren gewohnt; was aber geboten wird, ist besonders in diefen beiben Bilbern, die etwa im Stil von Paul Simmel gehalten sind, künstlerisch überraschend gut, und läßt fogar jenen Bater auf seine Roften tommen, dem seine zwei Sprößlinge eine zweite Runde in der drangvoll fürchterlichen Enge abquälen. Bor den Schaufenstern geht es weiter, denn welches Kind tönnte weitergehen, ohne hier die wunderbare Geschichte des aus den Wolken gefallenen Burgelperterchens bewundert zu haben? Falls der be. bauernswerse Bater sehr viel Zeit hat, tann er mit feinen Rindern

In der Aussprache setzte sich unter anderm auch Geheimrat Deutsch von der VEG. für die notwendige Kostensentung durchführt. Freuen sich auch die Kinder am meisten über eine so zeitlose die Zusammenfaffung gleichartiger Fabrikationsbetriebe ein und er flärte als zunächst dringliche Frage die Bildung der Bereinig ten Staaten von Europa , die nun auch von den Vertretern der Wirtschaft vorbereitet werden müsse, nachdem bereits par lamentarische Rommissionen in Frankreich und England zun Studium des Problems eingefekt worden find.

orfantn wird abgefeht. Ministerpräsident Grabski hat jetzt offiziell erklärt, daß Korfanty , der gegen das Ermächtigungsnefeß geftimmt hat, aus sämtlichen staatlichen Unternehmungen in Ober fchleften als Regierungsvertreter zurüdgezogen wird. Man berät auch über den Ausschluß Korfanins aus der Partei der christlichen Demokraten.

Eisenbahnkatastrophe bei Tünaburg.

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Fahrt auf den Komnoer zug auf. Bier Wagen des Der Zug Barschau- Riga fuhr gestern bei Dünaburg in voller Kownoer 3uges murden vollkommen zertrümmert. Die Zahl der Teien und Bermundeten ist groß. Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Der Beichensteller wurde wegen Fahrlässigeit ver.

haftet.

Schneefall im Reich. Wie aus Effen gemeldet wird, ist im ganzen Industriegebiet in der vergangenen Nacht bei dem starten Temperaturrüdgang feichter Schneefall eingetreten. Auch im ganzen Rheinland ist in der letzten Nacht leichter Schneefall eingetreten.

3m Jrrfinn zwei Kinder vergiftet. In Böhmisch- Leipa hat ein Dienstmädchen die beiden fleinen Kinder, die sie beaufsichtigen sollte, vergiftet. Das Dienstmädchen wurde der Landesirrenanstalt über­

wiesen.

Einen sonderbaren Selbstmord verübte der 23 Jahre alte Ar­beiter Jeschte aus Grunau it. Anhalt. Während der Nacht fletterte er an einem Mast der Ueberlandzentrale hoch und berührte mit den Händen die Leitung. Der damit hergestellte Kurzschluß ver wandelte den Körper des Selbstmorders in eine lebende Fadel, die mit grün- piolettem Licht und meterhoher Flamme brannte. Die Bewohner des Dries, melche durch den sonderbaren Feuerichem cufmerksam wurden, benachrichtigten die Sanitätskolonne, welche gräßlich verbrannten Leichnam von den Drähten entfernt.

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