Tanie siehst, ich laß sie grüßen" oder„ Wenn ich nicht folchen Dalles hätt! Daneben geht aber eine andere Richtung völlig ins Sinnlose, fie beschränkt sich auf eine Neuauflage der alten Stumpffinnslieder.
Sexualität und Gefühlsduselei.
Benn in einigen Gaffenhauern Serualität mit Offenheit betrieben wird, so erscheint sie in anderen unter einem diden Zuderguß. Hierzu gehört besonders das vor einigen Jahren in allen Rabaretts bei gedämpfter, roter Beleuchtung gesungene Nur eine Nacht sollst du mir gehören bis zum Morgenrot!" Bei dieser Art fehlt der prickelnde Rhythmus, fie ist ganz auf Kleinmädchenromantik gestellt. Die Musit ist im Dreivierteltatt gehalten und erinnert immer entfernt an den prachtvollen Drigoschen Boston aus der Million des Harlefins" und an Tofellis Kitschserenade. Wollen diese Schlager immerhin auf die Gefühlsnerven wirken, so hat es eine andere harmlose Gruppe allein auf die Tränendrüsen abgesehen. Schon zu Goethes Zeiten gab es verschiedene Ergüise dieser Art, beren befanntestes Ich liebte nur Ismenen" ist. Bielfach lehnen fich diese sentimentalen Gassenhauer an Boltslieder an. Gefällige Musikanten und Schreiber machten sie dem gebildeten Böbel mund gerecht, indem sie Unregelmäßigkeiten des Metrums änderten und den gestrafften Aufbau auflösten. Alles erhielt einen weichen, ge
Der Ortsausschuß der Zeppelin- Edener- Spende veranstaltete gestern in der neuen Autohalle am Kaiserdamm eine Zeppelin Ccener- Feier. Lange vor Beginn der Feier war die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach einigen Musikstücken des Deutschen Tonfünstlerorchesters sprach Friedrich Kayzler einen Prolog von Gerhart Hauptmann . Nach weiteren Darbietungen des Berliner Sängerbundes ergriff Oberbürgermeister Böß das Wort zu einer Begrüßungsansprache für Dr. Edener.
Dann betrat Edener, von nicht endenwollendem Beifall be grüßt, das Rednerpult, um zu einer längeren Ansprache das Wort zu ergreifen. Er dankte zunächst den vielen Erschienenen für den ehrenvollen Empfang und leitete bescheiden den Dank über seine Berson hinaus auf das Berf Zeppelins. Er stehe heute als ein Luftschiffes und zur Erhaltung der Friedrichshafener Werft zur Ver. Bittender vor dem Bolte, das ihm erneut die Mittel zum Bau eines
Arbeiterwohlfahrt.
mochte nicht zu erklären, warum er die Angelegenheit nicht offent behandelt hatte. Gegen 4 Uhr erschienen noch 11 weitere 3Zeugen, deren Bernehmung aber auf Montag verschoben wurde. Zu einem 3usammenstoß zwischen der Verteidigung und dem Staatsanwalt tam es, als der Sachverständige Stine ner erschien, der vom Staatsanwalt für befangen erklärt wurde, Der Gerichtshof zog sich zu einer furzen Beratung zurück und er fuchte dann den Staatsanwalt, die Ablehnung des Sachverständigen schriftlich zu begründen. Der Gerichtshof wird sich am Monicg entscheiden, ob er den Sachverständigen für befangen hält oder nicht. Die Verhandlung wurde schließlich auf Montag vormittag vertagt.
Der„ Fall Hau".
Die Gründe für eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Zu dem Haftbefehl der Karlsruher Staatsanwaltschaft gegen Dr. Karl Hau erfahren wir noch von unterrichteter Seite, daß es bisher nicht feststeht, daß Hau, wie vielfach verbreitet wird, ins Ausland geflüchtet ist. Richtig ist, daß er sich auf keinen Fall den Behörden stellen wird. Hau, weilte noch vor kurzer Zeit mehrere
fälligen Ablauf: Musik und Text find von einer unerträglichen Senti- Sozialbeamtinnen- und Kreisleiter Konferenz Wochen hindurch in Berlin , um hier mit ſeinem Rechtsbeistand
mentalität. Die Tränen fließen ständig. Als Glanzstüd dieser Art fann das Lied vom„ Stolzenfels am Rhein " gelten. Aber auch„ Der Böhmerwald"," An der Weser " und
" Der schönste Plag, den ich auf Erben hab',
Das ist die Rasenbant am Elterngrab
haben so grimmige Reize. Und das schöne Lieb Müde tehrt ein Wanderer zurüd ist von prächtiger, ungewollter Komit, besonders in
den beiden Bersen:
,, Und bei feber Blume, die sie bricht,
Rollen die Tränen ihr vom Angesicht!" Wie es dazu kam.
Gaffenhauer hat es sicherlich gegeben, solange es Menschen gibt, aber noch nie ist eine solche Hochflut wie heute nachgewiesen worden. Jeder Tag wirft neue auf den Markt. Die Schnellebigkeit, das Tempo der Gegenwart zeigt sich auch hierin. Das Volk wollte immer fingen und will es heute noch, aber woher soll es die Lieder nehmen? Lebt in den alten Boltsliedern nicht eine ganz andere Weltanschauung, find sie nicht Ausdrud eines anderen Lebensgefühls? Schließlich singt der Mensch doch nur, was heute noch in feiner Seele lebendla ift. Das Bolt will tanzen, wo aber sind die Tänze, die es braucht? Wenn heute in der Jugendbewegung die alten Boltstänze zu neuem Leben erwachen, dann sind sie lebender Ausdrud dieser jungen Menschen, aber sind sie auch lebender Ausdruck für die anderen? Kann heute der Ländler 3. B. Fox, Shimmy oder Tango verdrängen? Selbst der ruhige Dreivierteltatt des Walzers entspricht dem Wesen der Gegenwart taum( übrigens wurde auch der Walzer einmal als unfairer Tanz angesehen). An sich brauchen For, Scotsch Espagnol, Tango und Blues durchaus teine Bassenhauer zu sein, fie werden es erft durch die Blödsinnigkeit
des Tertes und durch die Armut der Musik. Der Grund, warum ber Gaffenhauer heute so herrschend ist, liegt hauptsächlich darin, baß bedeutende Musiker faum noch Tänze oder zeitgemäße Lieder fomponieren, ein Mozart schrieb Candler, ein Strauß Walzer, wer schreibt heute aber von den Großen Fortroffs? Die Kluft zwischen Komponist und Rolf ist heute beinahe unüberbrückbar. Die große Mufit gefällt sich in der Bose des Erhabenen, Tanz und vollsmäßiges Gegenwartslied bedeuten für sie Niederungen, in die fie nie hinabsteiat. Auf der Tagung des Bundes zur Bekämpfung des Schundes in Literatur und Musit schlok Profeffor Dr. Schunemann sein Referat über Kultur und Gaffenhauer mit der Frage: Wann werden fich die Großen um das Bolt fümmern? Bann merden sie einmal Tanz- und Hausmusik schreiben?
Erst dann fann man ein Abebben des Ritsches erwarten. Erit wenn im Menschen wieder ein Gefühl für musikalische Qualität burch fluge Erziehung geschaffen wird, kann man vielleicht hoffen, daß Gaffenhauer in der Art des Bananenliedes feinen Siegeszug antreten werden. Heute aber wieder auf das alte Boltsmäßige zurüdgreifen, bedeutet im Grunde eine absolute Umstellung des Lebensgefühls, wie sie sich in der Jugendbewegung zu vollziehen beginnt.
Der Potsdamer Prozeß. Schluß der Beweisaufnahme.
am Montag, den 16. November, abends 7%, Uhr püufflich Zimmer 109 des Berliner Rathauses, Eingang Jüdenstraße Tagesordnung:
1. Bortragsreihe für Fürsorgerinnen und Helfer. 1. Abend: Berufs lage der Fürsorgerinnen. 2. Abend: Die Familienfürsorge. 3. Abend: Fürsorge für Obdachlose( einidl. Gefangenenfürforge und Fürsorge bei ben Polizeiämtern). Berichterstatterin: Genoffin edwig Baden heim . 2 Caufende Arbeit. Berichterstatterin: Genoffin Toden bagen. 3. Der Entwurf eines Gefehes betr. Das Recht des unehelichen Kindes. Berichterstatter: Genosse Stadtamtmann Müller.
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fügung stellen möge. Er, Edener, richte in diesen Tagen an das deutsche Volk die Frage, ob es willens sei, ihm die Betriebsmittel für die Erhaltung der Friedrichshafener Werft und für den Neubau Mißverständnisse zu beseitigen. Das neue Luftschiff solle im Grunde cines Zeppelins zur Verfügung zu stellen. Es gelte allerdings einige dem Weltverkehr dienen, denn er sei überzeugt, daß das Flugzeug niemals imftande sein werde, so gewaltige Entfernungen mie ein Luftschiff zu überwinden. Das wissenschaftliche Ziel eines neuen Zeppelins aber sei die Ausmuhung der vorhandenen regel mäßigen Windströmungen bzw. Bassate zur Erzielung einer Fahrt geschwindigkeit, von der man sich heute faum einen Begriff machen solchen Luftschiff in 12 bis 13 Tagen um die Erde zu tönne. Es werde in Zukunft zweifellos möglich sein, mit einem fahren. Zum Schluß wünschte der Redner dem deutschen Volke die Kraft, das begonnene Wert auch glücklich zu vollenden. Seiner Rede folgte langer Beifall.
Pompiedi für die Wissenschaft und Dr. Mettger für die Es schlossen sich weitere Begrüßungsworte an. So sprach Reftor Berliner Bresse. Dann nahm die Feier ihren Fortgang und fand gegen 11 Uhr, nachdem Dr. Eckener noch einmal unter lautem Bei fall ein furzes Schlußwort gesprochen hatte, ihr Ende.
Reichsbahn gegen Rota- Werke.
2. Berhandlungstag im Betrugsprozeß.
Dr. Alsberg das kommende Gesuch um Einleitung eines. Wiederaufnahmeverfahrens zu bearbeiten. Dieser Antrag wurde bisher deshalb noch nicht eingereicht, weil weiteres Material hinsichtlich schießtechnischer und gerichtsärztlicher Gutachten beschafft werden soll. Hau hat dabei immer betont, daß er vor der Welt und vor allem auch vor seiner einzigen Tochter gerechtfertigt dastehen wolle, und daß er sein Kind nicht eher wiedersehen wolle, bis er den Gegenbeweis der Mordanflage erbracht habe. Tatsächlich hat bisher seit der Entlassung aus dem Zuchthaus feine Begegnung zwischen Bater und Tochter stattgefunden.
Das tommende Wiederaufnahmegesuch wird sich auf eine Reihe von Fehlern stüßen, die nach Ansicht der jetzigen Verteidigung Haus in jenem Prozeß im Jahre 1907 gemacht worden sind, und zwar minal- technischer und psychologischer Natur. Zunächst wird darauf neben weniger bedeutungsvollen prozessualen Fehlern solchen fri hingewiesen, daß damals die gerichtsärztliche und schießtechnische Wissenschaft nicht auf der Höhe stand, die sie heute erreicht hat, und schiefes Bild ergeben habe. In jenem Prozeß hatte die Schwäs daß deshalb in wesentlichen Punkten die Beweisaufnahme ein gerin Haus, Olga Molitor, befundet, fie sei an dem fraglichen Abend mit ihrer Mutter die Lindenstaffeln in Baden- Baden hinuntergegangen, dabei hätten sie Schritte hinter sich gehört, so daß sie von Furcht ergriffen seien, ohne daß sie sich aber nach der sie verfolgenden Berson umgedreht hätten. Plöglich sei dann der Schuß gefallen, der ihre Mutter zu Boden streckte, und nun habe sie, Olga Molitor, verständigen war der Schuß aus allernächster Nähe, aus einer Enteinen davoneilenden Mann gesehen. Nach dem Gutachten der Sachfernung von 20 bis 50 Zentimeter, abgegeben worden, war von hinten lints seitlich 7 Zentimeter unter dem Schulterblatt eingebrungen. Die Kugel hatte mit der Richtung leicht nach rechts oben aufnahme des Verfahrens wird nun darauf verwiesen werden, daß den Körper wieder verlassen. In der Begründung für eine Wieder diese Feststellungen eine geradezu unmögliche Stellung ergäben, aus der heraus von dem angeblichen Täter der Schuß abgegeben sein soll. Die heutige Wissenschaft dürfte möglicherweise aus diesen Festftellungen ganz andere Schlüsse ziehen, als es damals der Fall ge wesen sei. Damals find die verschiedensten Deutungen über den Urheber jenes tödlichen Schuffes aufgefommen. Ob diese Gefichtspuntte und insbesondere der seinerzeit ebenfalls geäußerte Berdacht gegen Olga Molitor in dem Wiederaufnahmegesuch eine Rolle spielen wird, steht noch dahin. Bemängelt wird weiterhin, daß eine eingehende Besichtigung und Durchsuchung des Tatortes unmittelbar nach der Tat verabsäumt worden sei.
Einen weiteren wichtigen Punft wird der Antrag in der Aus fage einer Frau Eifele erblicken, die damals als einzige Beugin befundet hatte, daß sie vor dem Schuß einen Herrn in eine Droschke habe steigen sehen, der Hau gewesen sein fonnte. Das Gericht war damals der Ansicht, daß diese Zeugin einer Suggestion erlegen fei. Nunmehr haben sich aber Zeugen gefunden, die befunden, daß Frau Gisele bereits am Tage der Tat mit dieser Behauptung aufgetreten sei, so daß also von einer späteren Suggestion kaum die Rede fein fonnte. Diese Hauptpunkte und eine Reihe weiterer Einzel beziehen, würden in ihrer Gesamtheit die Grundlage für den Wiederaufnahmeantrag bilden, der eingehende rechtliche Darlegungen über die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme enthalten wird.
In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß nach Burückweisung der seinerzeit eingelegten Revision durch Urteil des Reichsgerichtes vom 15. Oftober 1907 ber damalige Verteidiger Haus, Rechtsanwalt Dr. Dieg- Karlsruhe, bereits im Sommer 1908 ein Wiederaufnahmeverfahren beantragt hatte, was aber zuerst von der Karlsruher Straffammer am 16. Juni 1909 und dann vom badischen Oberlandesgericht am 27. Juni 1910 abschlägig beschieden wurde.
Am zweiten Verhandlungstage in der Berufungsverhandlung in dem Betrugsprozeß der Reichsbahn gegen die Rota- Werte por der 4 Straffammer des Landgerichts III wurde das Verhör des Ueberwachungsbeamten und Eisenbahningenieurs Rau fortgesetzt. Er blieb bei seinen ersten Angaben und versicherte wiederholt, daß er fich streng an die Vorschriften der Reichsbahn gehalten habe. Der Mitangeflagte Kaif er suchte alle Schuld von sich abzuwälzen und belastete im Verlaufe der Bernehmung immer wieder Rau. Kaiser 500 Stunden fommen, sollten die übrigen Stunden auf leichter bebehauptete, daß Rau gesagt hätte, wenn auf einen Wagen mehr als schädigte Bagen geschrieben und verrechnet werden. Direktor März bekräftigte diese Aussage, während Rau fie nach wie vor energisch bestritt. Dann wurde auf die Luftwagen" eingegangen, zu deren Verrechnung die Unterlagen, wie z. B. Beschädigungsberichte, Maheiten, die sich auf verschiedene Dinge des Verfahrens gegen Hau terialienzettel usw. gefälscht werden mußten. Wer diese Fälschun gen gemacht hat, fonnte der Angeflagte Kaiser nicht beantworten. Auch die anderen Angeklagten wollten über den Ursprung der Luftmaggons" nichts wissen. Es trat dann eine furze Pause ein. Nach dieser wurde der Angeklagte Kaiser vor die Barriere gerufen und der Anklagevertreter erklärte ihm, daß das Gericht seinen AnMonate Gefängnis erhalten habe und da er jetzt mit seinen Aussagen häufig wechsle. Der Anklagevertreter bezichtigte Kaiser der bewußten falschen Aussage und fragte, ob er etwa jetzt von den Rota- Werfen etwas erhalten habe. Kaiser verneinte das. Nach der Vernehmung Kaisers wurde der Hauptange. flagte Direttor März einem eingehenden Verhör unterzogen. Seine Aussagen ließen erkennen, daß das Werk nur mit Hilfe der Bahngelder seinen Aufbau bewerkstelligen konnte. Dann wurden die Betrugsmanöver aufgezählt, die der Rota" zur Last gelegt werden. Dabei bestritt Direktor März, daß fingierte Lohnstunden verrechnet worden seien. Er handle sich nur um tatsächlich gearbeitete Lohnstunden. Der Zeuge und Sachverständige der Reichs bahn Schubert gab darauf einige Aufschlüsse. Er war seinerzeit noch Ueberwachungsbeamter bei der Reichsbahn und hatte die Rechnungen zu prüfen. Dabei stellte er die ersten Unregelmäßigkeiten fest. Er behauptete u. a., daß nach seiner Rechnung 259 Lohnstunden in Anrechnung gebracht worden waren, daß aber bei einer Besichtigung, die erst eine Woche später erfolgte, nur 130 Stunden tatsächlich geleistet waren. Ein ähnliches Mißverhältnis, das Direktor März. auf irrtümliche und falsche Buchungen zurückzuführen wissen wollte, wurde noch bei elf weiteren Güterwagen festgestellt. Die Rechnun gen wurden zurückgewiesen und es sollten neue richtiggestellte Rechnungen angefertigt werden, die zuviel berechneten Lohnstunden wurden aber später auf andere Rechnungen verteilt, so daß in der Tat keine Verminderung erzielt wurde. Schubert sagte dann, daß nach seiner Auffassung das damals totfrante Staatswesen nur gefchröpft und zur Ader gelassen werden sollte. Er hätte das sofort gemerkt und hatte das Empfinden, daß bei den RotaWerfen unproduktive Arbeiten eingeschm ggelt werden sollten. Di. reftor März fonnte hierauf teine positive Antwort geben und ver
Nach fiebentägiger Berhandlung ist Sonnabend die Beweisaufgaben mißtraue, da er bereits 1923 megen Urkundenfälschung fieben nahme im Prozeß gegen die Gräfin Bothmer geschlossen worden. Nachdem noch der Kaplan Fröhlich von der Bonifacius- Kirche Berlin , der die Beichte der Unbekannten entgegengenommen hat, vernommen wurde, tam der Schreibfachverständige Kohlmeier zum Wort. Dieser Sachverständige, den die Verteidigung durchaus abzu lehnen versuchte, hat den Brief der angeblich sterbenden Frau an ben fatholischen Pfarrer Warnke und auch den zweiten Brief, den der Geistliche von unbekannter Hand erhalten hat, geprüft. Als Unterlage dienten ihm ein Notizbuch mit Eintragungen und mehrere Briefe der Gräfin. Etwa zwei Stunden nahmen die Ausführungen des Sachverständigen in Anspruch. Er erflärte schließlich, daß die Angeklagte die Schreiberin der Briefe gewesen ist. Die Bereidigung des Regierungsrats Ludwig von Bothmer, des Grafen Adolf von Bothmer und des Frl. Elinor von Pourd zinski ist des nahen Verwandtschaftsverhältnisses wegen unterblieben. Bolizeihauptmann efter wurde megen Verdachts der Mittäterschaft am Polziner Diebstahl nicht vereidigt. Ebenso unterblieb die Bereidigung des Hausdieners Stangen wegen Begünftigung zum Bolziner Diebstahl. Damit war die Beweisaufnahme gefchloffen und am Montag um 10 Uhr beginnen die Plädoyers.
Der Österreichisch- Deutsche Boltsbund veranstaltet am Montag, ben 16. Nov., abends 8 Uhr, im Ingenieurbause, Friedrich Ebert Straße 27, einen öffentlichen Lichtbildervortrag. Es gelangen 74 prachtvolle Lichtbilder( Wien und die Alpen , länder) zur Vorführung. Den anschließenden Vortrag bält Dr. Richard Mischler. Eintrittstarten zu 1 M. find an der Abendkasse zu erbalten, für Mitglieder des Wolfsbundes zu 50 Pf. auch im Schloß Bellevue.
Funkheinzelmanns Weihnachtsmarkt.
Ein prachtvolles Fest war es, das da gestern nachmittag im Großen Schauspielhaus gefeiert murde: eine richtige Kinderrevue gab es zu bestaunen, von Erit Charell war sie verfaßt und inszeniert, eine Revue mit Melodienklang, Tanz und Farbenpracht, mit Kino, Theater und Birtus. Wie leuchteten vieltausend Kinderaugen, als Funkheinzelmann( Hans Thiemig) den Peter und die Lotte auf die Weihnachtsreise durch die weite Welt mitnahm. Die Fahrt begann zu Haus, dann ging es auf der Rundfunkwelle nach Wien , Rußland , China , Afrika und endlich nach Tirol, dann ins Kino zur UfaWochenschau, hinein in den Zirkus mit seinen seltsamen Reitern, Seelöwen und in die ultige Schule der Clowns. Schließlich meldete sich der viel bepackte Funkweihnachtsmann( Alfred Braun ) mit feinem oft gehörten Achtung- Achtung"-da ist des Jubeis tein Ende und begeistert eilen Hunderte und aber Hunderte von Kindern zu dem durch seine Stimme längst befannten ,, Onkel" auf die Bühne. Unter lärmender Freude verteilt er hübsche Geschenke. Nur zu schnell ist er ausverschenkt und mancher schmollt ein wenig, der nichts von ihm oder von seinen dienstbaren Geistern bekam, die schon vorher einen Marsch durchs Theater angetreten hatten; hierbei wurden die oberen Ränge, also die billigeren Plätze leider übersehen. Wenn das bei den fünftigen Aufführungen geändert und das Singen der von den Kindern in jeder Beziehung unverständlichen englischen Lieder vermieden wird, dann darf man wünschen, daß diese Revue von den Kindern aller Kreise gesehen und genossen werde.
fie brauchen doch nicht zu frieren!
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