pollem Umfange gewähren. Es mag fein, daß brüben im Auslande ein Befremden über unsere Haltung eingetreten ist. Aber daran find wir unschuldig. Berantwortlich dafür ist unsere Delegaflon in Locarno , ist der Kanzler und der Außenminister, die dort das trügerische Bild eines Deutschlands gegeben haben, in dem auch die Deutschnationalen für den Locarno- Bertrag fein würden.
Herr Hergt vergißt, daß die Delegation in Locarno von der Regierung der Rechts toalition entsandt worden war und daß ihr noch nach ihrer Rückkehr aus berufenem deutschnationalen Munde die Anerkennung für ihr Verhalten ausgesprochen worden ist. Zu der Annahme, daß die Deutsch nationalen dem Vertrag zustimmen würden, waren Luther und Stresemann berechtigt. Hat doch auch aus der Rede, die Graf Westarp nach ihrer Rückkehr im Aus wärtigen Ausschuß gehalten hat, fein Mensch das flare Un annehmbar!" herausgehört, das am Tage darauf, gegen seinen Widerspruch, von der deutschnationalen Parteileitung ausgesprochen wurde.
Aus den sonstigen Verhandlungen des Parteitags verdient hervorgehoben zu werden, wie fich Herr Baeder pon der Deutschen Tageszeitung" mit den Locarnisten" innerhalb der Partei auseinanderfeßte. Darüber meldet der Bericht: Ich möchte Ihre Blide lenten auf den ersten Gewalt. haufen, der bereits gegen uns ins Feld geführt worden ist. Unter den mehr oder weniger tlangvollen Namen von Teilnehmern, die unter deutschnationaler Flagge aufgetreten sind( Pfuirufe), vermisse ich einen Namen, der sicherlich dahin gehört, dessen Träger wohl der Inspirator des ganzen Unternehmens ist, den Namen des Hohenlohefchen Kammerdirettors Dr. v. Kleefeld, des Schwagers bes Herrn Außenministers. ( Cebhaftes Aha! und Hört, hört!) Das ist doch eine in jenen Kreisen sonst nicht gerade geübte Distresion.
Alles, was mit Stresemann verwandt oder verschwägert ist, ist verfemt. Dabei war er doch zehn Monate lang ihr Außenminister.
Bemerkenswert ist ferner, daß der stellvertretende Borfigende der bayerischen Deutschnationalen Herr Bro. fius, in Anspielung an den vorbeigeratenen Rönigsputsch das beruhigende Befenntnis ablegie:
Glauben Sie nicht, daß wir in unseren Reihen Phantaste reien huldigten und die Zeit nicht abwarten tönnten. Wir wiffen auch, in unserem monarchistischen Gefühl zu warten.
Schließlich wurde in einer Entschließung zur Behebung Der Wirtschaftsnot perminderter Berbrauch im Inland" empfohlen. Die Arbeiter und die von den Deutsch nationalen betrogenen Sparer und Gläubiger wissen nun, was Die Ursache alles Uebels ift: fie verbrauchen zuote!! Wenn noch weniger Kleiber, Wäsche, Stiefel usw. getauft werden, wird fich die Produktion heben und die Wirtschaft aufblühen.
fehrt. Sie sind wieder in ihrem Element.
Der Fall Geßler.
Eine Erklärung von Dr. Haas. Reichstagsabgeordneter Dr. Haas gibt zum Fall Geßler die folgende Erklärung ab:
" Zu den Erklärungen des Herrn Oberbürgermeisters Dr. Suppe und des Herrn Reichswehrministers Dr. Geßler fann ich nur folgendes fagen:
Im Oktober oder November 1924 habe ich von Herrn Ober. bürgermeister Dr. Luppe einen Brief über seine Unterredung mit Herrn Reichswehrminister Dr. Geßler oder über bayerische Bere hältnisse im allgemeinen nicht erhalten. Wenn ich einen berartigen Brief erhalten hätte, würde ich mich sicher daran erinnern. Ich hätte dann auch zweifellos weitere Schritte unternommen. Bon Butsch absichten, die die bayerischen Monarchisten im Oftober oder November 1924 gehabt haben sollen, habe ich erst jebt Renntnis erhalten.
Im Ottober oder November 1923 habe ich mich wegen der da maligen, aus Bayern drohenden Gefahr mit dem Herrn Reichs präsidenten in Berbindung gesetzt. Jene Vorgänge sind aber bei der jezigen Auseinandersetzung zwischen dem Herrn Reichswehrminifter und dem Herrn Oberbürgermeister Dr. Luppe nicht gemeint. Herr Dr. Luppe fragte mich vor einigen Tagen in Nürnberg , ob ich auf Grund feines damaligen Briefes mit dem Herrn Reichs präsidenten gesprochen hätte. Ich mußte ihm schon damals sagen, daß ich im Jahre 1924 einen berartigen Brief nicht er. halten habe. Weitere Feststellungen, die auf eigenen Wahrnehmungen beruhen, fann ich nicht machen, weil ich ja bei den Besprechungen nicht zugegen war.
Ich fann nur im Hinblick auf die Behauptung, daß ich durch einen Brief orientiert worden sei und auf die von anderer Seite aufgestellte Behauptung, daß ich daraufhin beim Herrn Reichs. präsidenten vorstellig geworben wäre, erflären, daß ich in jener Beit weder einen Brief erhalten habe, noch mit dem Herrn Reichs präsidenten gesprochen oder torrespondiert habe.
Dr. Ludwig Haas, M. d. R."
Wie die„ Bossische Zeitung" mitteilt, erflärte Dr. Ha a s ihrem Vertreter mündlich, wenn er den Brief Luppes nicht Herbst die Pothoheit des Reiches in Bayern erhalten habe. fo wiffe man ja nicht, wie weit im vorigen anerkannt worden sei.
Herr Dr. Ha as fann bemnach zur weiteren Aufklärung des Falles Ge ler nichts beitragen. Die Divergenz zwischen den präzisen Behauptungen von Dr. Luppe und dem Nicht erinnern von Dr. Geßler bleibt bestehen, damit das Mißtrauen der Republikaner gegen Geler, bas durch seine sonstige Haltung mur noch genährt wird.
Die Lage der Reichsfinanzen. Günstige Entwicklung im Oktober.
Alles in alten: die Deutschnationalen haben sich wiedergefunden. Von der Last der Verantwortung befreit, sind sie die Reichsfinanzen auch im Ottober verhältnismäßig günstig entTroß der Ungunft der wirtschaftlichen Verhältnisse haben sich zu ihren alten Methoden verlogenfter Demagogit zurückgewickelt. Die Einnahmen aus Steuern, Zöllen und Abgaben fliegen Siegreich wollen wir Frankreich schlagen" aber nicht auf 674 Millionen Mart. Sie erreichten damit faft die höchstein gleich!" Heil Kaifer dir!"- aber man barf feinen Phannahme im Juli, die 713 Millionen Mart betragen hatte. Die Gesamtfastereien huldigen. Stresemann und Kleefeld( 1) haben Deutschland verraten daß wir dabei bis zu allerlegt mit gemacht haben, brauchen unsere Wähler nicht zu wiffen Politit für Unmündigefand
200
Wer sich felber treu bleibt, bat in der Bolitit nichts zu be. farhten, amb ist niemais auf weitläufer angewiefen Das fteht ausgerechnet im deuticnationalen„ Tag".
Strafantrag Offo Brauns gegen das Deufche Tageblatt". Der preußische Ministerpräsident Genoffe Braun hat gegen das völkische Deutsche Tageblati" Strafantrag geftellt. In einer Ber liner Bersammlung der Deutschvöllischen Freiheitspartei hatte der preußische Landtagsabgeordnete Wulle gegen den Ministerpräsidenten ben Borwurf erhoben, zugunsten eingewanderter Utrainer Wohnungs Jchiebungen begangen zu haben. Das Deutsche Tageblatt" hatte in einem Bericht diese Anschuldigung wiedergegeben.
einnahmen des Reiches in den sieben Monaten April bis Oktober betrugen 4258 millionen Mart gegenüber einer erwarteten Ein nahme von 3696 Millionen Mart. Der Ueberschuß ist also auf, 562 Millionen Mart angewachsen.
Im einzelnen brachten die wichtigsten Steuern folgende Erträge in Millionen Reichsmart:
Lohnsteuer
Sonstige Einkommenftener. Körperschaftssteuer
Vermögenssteuer
Erbichaftssteuer.
Umfassteuer
Beförderungssteuer
Zölle und Verbrauchsteuern
Septbr. April/ Dftbr. 1925
Bei der Würdigung dieser Zahlen ist zu beachten, daß der Er. trag der Lohnsteuer im Oktober noch zu etwa einem Drittel nach den Bestimmungen erhoben worden ist, die vor dem 1. Oktober galten. Die neuen Vorschriften, die mit dem 1. Oktober in Kraft getreten sind, werden sich erst in den Novembereinnahmen voll auswirken. Trotzdem ist das regelmäßige Steigen des Ertrages der Lohnsteuer unverkennbar. Um jo mehr als in den letzten Monaten auf Grund des§ 10 des Steuerüberleitungsgefeßes rund 4 600 000 Mart an Lohnsteuer zurüderstattet worden sind. Der hohe Ertrag der sonstigen Einkommensteuer beruht auf der Tatsache, daß die Vorauszahlungen sich auf einen Abschnitt von drei Monaten( Juli, August, September) beziehen. Dasselbe gilt für die Körperschaftssteuer, deren Ertrag aber auffallend niedrig ist. Bei der Vermögenssteuer handelt es sich nur um Rückstände aus früheren Monaten, da ein allgemeiner Zahlungstermin im Oktober nicht bestand. Die Umfasstener stammt noch aus den Umfägen, die einer Steuer von 1½ Prozent unter worfen waren. Die Senfung auf 1 Prozent wird sich daher erst in den nächsten Monaten auswirken. Gegenüber den entsprechenden Vergleichsmonaten weist die Umsatzsteuer eine erhebliche Steigerung auf. Im April ergab sie 137 Millionen, im Juli 146, während der Oktoberertrag noch um 10 Millionen Mark darüber hinausgeht.
Bon dem Gesamtertrag von 674 Millionen entfallen 435,7 Millionen auf die vier wichtigen Maffensteuern: die Lohnsteuer, die Umsatzsteuer, die Beförderungssteuer sowie die Zölle und Verbrauchssteuern, während nur 238,3 Millionen aus allen übrigen Steuerquellen floffen. Berücksichtigt man, daß in diesen 238 Millionen zu einem erheblichen Teile Steuerzahlungen für ein ganzes findesteuerzahlungen Quartal enthalten sind, während die Massensteuern regelmäßig Monat für Monat so hohe Erträge bringen, so beweist auch dieser Quartalsausweis die unsoziale Verteilung der Steuer. left. Fast 65 Prozent aller Steuern entfallen auf die Maffenbesteuerung.
Nationalkommunistische Einheitsfront.
Gegen die internationale Friedenspolitik der Werktätigen. Völker zur Versöhnung und Zusammenarbeit zu bringen. Es eint Es ist der 3wed des Friedenswertes von Locarno , entzwelte führt es auch die Militaristen zusammen zur Einheitsfront gegen die Friedensfreunde aller Länder zu gemeinsamem wirken. So den Frieden.
Stiles. Jene behaupten, Kriege feien von jeher gewesen, also werden Nationalisten und Kommunisten find Machtpolitiker ältesten sie immer sein. Diese wollen die Weltrevolution mit Waffen über gegen die Wiederkehr neuer triegerischer Ratastrophen werden die ble Erde tragen. Im Kampf gegen die Sicherung des Friedens, Klassenfämpfe vergessen und zugedeckt. Berhüllt wird der Klaffengegensatz zwischen Proletartat und Schwerunternehmertum und Großlandwirtschaft. Die Einheitsfront der. Kommunisten und Rationalisten gegen die Friedenspolitit der Werttätigen fommt.
Mit Behagen und Fettbrud zitiert die Rote Fahne" aus dem Brofeffors Ribelius:„ England versuche mit dem Vertrage von Cotal- Anzeiger" die Meinung des fehr ehrenwerten rechtsstehenden Locarno Deutschland in den von ihm geschaffenen russischen Block einzubeziehen. Zugleich fündigt sie mit der zweifelhaften Ausficht, mehr Teilnehmer als die Jammerbemonstration ausgerechtnet im Bust garten zu bekommen eine öffentliche Studenten versammlung gegen Locarno an, wo Rosenberg, Wiifogel und Becher um den Beifall nationalistischer Studenten merben. Auf dem deutschnationalen Parteitag begründet Westarp die Ablehnuna von Lo carno mit der Gorge um das Berhältnis zu Rußland ; Deutschland tonne von Böllerbunds wegen Aufmarschgelände für die Weftmächte werden. Die Brüsseler tommunistische Parlamentariertonferenz erflärt:„ Durch den Eintritt in den Völkerbund bestimmt die deutsche Bourgeoisie Deutschland im voraus zum Schlachtfeld für den Krieg gegen Sowjetrußland und verpflichtet sie sich, die arbeitenden Massen Deutschlands zum Kanonenfutter gegen Sowjetrußland zu verwenden."
Ditober
121.2
120,4
870,8
145,1
24,2
88,4
8,9
4,7
4,9
2,3
2,8
156,3
116,0
80,2 128,0
81,0
188,5
581,4 182,1 88,4 17,1 905,8 204,3 1114,5
„ Siegreich wollen wir die Demokratten schlagen, das ist das Jbeal, unter dem sich Nationalisten und Kommunisten zusamunen. finden.
Die erste Tanzmatinee der„ Volksbühne Bühne bes verbienten Moris Seeler ließen Herrn Jo 2 her von Christ Amberger nach dem Gemälde im Kaiser- Friedrich.
Ein Experiment. Oder richtiger: eine Reihe von Erperimenten. Intereffant für den Kenner und, da fie glüdten, genußreich für die große Menge der Zuschauer. Berfuche, einen Tieftanz von einer Hochtänzerin ausführen zu faffen, einen Einzeltanz in einen Bruppentanz umzuwandeln, Tangtompofitionen von einer Schule auf eine andere zu übertragen und sich zur Einstudierung einer Tanzschrift zu bedienen. Kompofitionen abans, der Balucca, der Darmstädter Tanzmeisterin Vera Storonet, der Trumpy und der Bigman, porgeführt von Der Berliner Tanzgruppe Trumpy und der Dresdener der Balucca. Die stilistischen Unterschiebe traten deutlich zutage. Gelocerte, modulationsreiche, durch eine Ueberfülle tänzerischer Ideen gesättigte Formungen Labans. Klare, durchsichtige, aus schlichten Grundrissen erwachsene Bifionen der Balucca und der Wigman . Bei der ersten mehr in ſtraffem Holzschnittstil, bei der zweiten mit allen Tönen ber Balette gestaltet. Rythmenspiele der Storonel, teils zart fließend, teils martig aufstampfend, mit ausgesprochener Vorliebe für dekorative Effette. Die Kompofitionen der Trumpy meist auf start pointierte, fehr mirtfame Stontraste gestellt.
Die Tänze der Balucca, von ihr selber einstudiert, und 3. T. mit der eigenen Gruppe vorgeführt. Brachtvoll das schmissige, lebens. freudige Tanzfied", der muchtige Tanz zur Trommel, von 3ja Tribell( Trümphgruppe) im echten Baluccaftil und Charatter gegeben, und das Allegretto brillante", bas lfe Bigdor ( Trümpngruppe) mit hochtanzerischen Mitteln sehr intereffant, temperamentvoll und geistreich zu bringen wußte. Im Bann", der helannte Einzeltanz der Palucca, hat nach meinem Gefühl durch feine Umarbeitung für eine Vierergruppe nicht gewonnen. Die Birtung wurde nicht vervierfacht, sondern gevierteilt. Die Trumpygruppe zeigte sich hier zum erstenmal in einer größeren Beranstaltung. Sie ist noch jung, ist aus der Tradition der Bigmanschule erwachsen, schlägt aber mit glänzendem Erfolg selb. tändige Bege ein. Sehr fultiviert vor allem die schwere Kunst des Gehens. Bewundernswert die Vielseitigkeit der Ausdrudsformen, die fich allen Stilen zwanglos anpaffen, ohne jemals verblajen oder garatterios zu wirken. Daß fie die Wigmantänze nicht zur vollen hähe der Originalleistungen zu heben vermochten, ist erklärlich. Die feffischen Wunderwerte Rreis" und Gruß" find in allen ihren Schönheiten nur auszufchöpfen, wenn sie mit der Präzision ber Bigmangruppe gebracht werden. Diese Bräzision aber fann nur bas Rejultet vieljähriger Arbeit fein. Ben die Erinnerung an die Driginale nicht beeinflußte, der konnte an den Leistungen ber Trumpngruppe mie an den Einzeltänzen der Storonel, die die bisher nur von der Wigman getanzten Gestalten produzierte, feine ehrliche, ungetrübte Freude haben.
Das Publikum der Boltsbühne, das das Theater am 8lowplay bis auf den legten Blah und darüber hinaus füllte, ging von Anfang an mit Begeisterung mit und gab feiner Stimmung in jubelndem Beifall Ausdrud. Immer wieder mußten die Mitwirkenden und zum Schluß auch die leitenden Meisterinnen Trümpy und Balucca auf der Bühne sich zeigen, John Schitowsti
Die zu junge Generation. Die Erfolge der Jungen| lich imposant ist das originalgroße Bildnis des Sebastian Münster man nicht ruhen. Er gründete ein Konkurrenzunternehmen, rief Museum. Eine zweite Gruppe bilden die Nachdrucke nach modernen die Junge Generation" ins Leben und lieferte mit feiner zweiten Meistern, namentlich nach Hans Thoma . Als dritte Gruppe werden Beranstaltung, einer Matinee im kleinen Theater, ben Beschließlich die Bildniffe deutscher Geisteshelden, angefangen von weis, daß sie viel viel jünger ist als die Junge Bühne. Erich Martin Luther und Hans Sachs , über Kant, Lessing, Klopstod, moffes Romödie Simmel auf Erden" ist jo naiv, daß Herder, Goethe und Schiller bis zu den Romantifern gezeigt. Außer man im Theater den Eindrud gewann, irrtümlich in eine der zu den in fich geschloffenen Gruppen sieht man einige weitere Blätter, weihnachtlicher Zeit in den Spielplan aufgenommenen Rinder die den Grundstod der Reichsdruckerei, die Holzschnitte und Kupfertomödien geraten zu sein. Schon der Untertitel Eine lästerliche, stiche der alten Meister, fortsetzen. Erwähnt seien noch die Blätter doch eigentlich sehr ernsthafte Komödie von Traum, Schein und nach Ludwig Richter , die hier eine verdiente Wiederauferstehung Wirtlicheit" und der Brolog, der mit den Worten endigt: Lacht über gefunden haben. Die Ausstellung, die bis zum 5. Dezember täglich mich, lacht, bis das Zwerchfell plagt, doch denkt: ernst ist das Spiel, von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends bei freiem Eintritt und dunkel schläft der Kern in dieser toll verwegenen Frucht geöffnet ist, gibt beredtes Zeugnis von der zielbewußten Arbeit der ließen etliche Befürchtungen aufteimen. Es lohnt sich nicht, über Reichsdruckerei. Die technisch wie fünstlerisch ganz hervorragenden dies völlig unoriginelle, nedische Spiel viel Worte zu machen, in Sunstblätter sind zu mäßigen Breifen zu erwerben. dem die menigen Einfälle bis zur Unerträglichkeit wiederholt werden, in dem nicht bas geringste dramatische Leben steckt und dessen Grund motiv von Grillparzer und vielen anderen ausgeschöpft ift. Die Darsteller gaben sich die redlichste Mühe, Leben in das bramatische Schemen zu bringen, vor allem Wolfgang 3ilzer und Elle Ruethel, bie mit ihrem findlichen und gesucht nedischen Spiel den Ton des Wertes am besten traf. Als Kuriofum fet erwähnt, daß wie gewöhnlich bei literarisch belanglofen Angelegenheiten der Beifall außerordentlich herzlich war.
Dgr.
Bonzert des Schöneberger Männerchors Freundschaft". Friz Stempel gab mit ſeinem Chor Freundschaft" in bem sehr gut Rathaus sein Konzert, das durch guten Besuch und herzlichstes atustischen und geschmackvollen Bürgerfaal im Schöneberger Eingehen des Bublifums auf die Darbietungen des Männerchors reichliche Belohnung fand. Frig Stempel hat seinen etwa 50 Köpfe ftarten und an Material nicht gerade üppigen Chor ausgezeichnet in ber Gewalt. Rein schreiender, ftechender, greller Ton wird je bas Ganze ftören. Die Intonation ist meist blizsauber, die Deflamation erma folgende: zuviel Bianofingen( wobei ich verstehe, daß hier gut, der Bortrag bewußt und voll Stimmung. Kleine Mängel wären aufs feinste aus der Not eine Tugend gemacht wird), zu wenig breite, ausladende Durchführungen trotz trefflicher Einzelheiten, mancherlei Loslösung von der großen, verbindenben Linie. Aber eines läßt sich nicht leugnen, allen Borträgen ist ein fernfester ChaBanne läßt. Als Soliften hatte der Char den tüchtigen Celliftent May 3eidler und die ausgezeichnete Geigerin Lisa Heden. bach haupt gewonnen, mit denen der Dirigent am Flügel elu Riefenprogramm bewältigte 5. Mt.
etwas objture Annelegenheit, die durch ein paar Gemeinpläge bes Die Gemeinschaft für neue Theaterfulfur, vorläufig noch eine Herrn Wolfgang Barbach- Benning, vorgetragen im Schubert Saal, nicht übermäßig günstige Belichtung erfuhr, ließ den Schau fpieler Gab Shelajo rezitieren. Hier ist ein felten ftartes Talent auf dem Wege zur Prominenz, die auch bestimmt erreicht werden wird, wenn Shelajo, der ein Ruffe ist, die undeutsche Beratter aufgedrückt, der weder die Sänger, noch die Zuhörer aus seinem tonung der Endfilben bekämpft und jede übertriebene Geftit( Schrei des Eisens") vermeidet. Prächtig tamen zur Geltung Jerusha lajim", eine Dichtung von Alfred Sterr, Hamlets Beltschmerz und Tollers Schwalbenbuch". Unglaublich fuggeftio wirtte Shelajo mit wundertönender Musitalität, jugendlicher Begeisterung und echter Liebes- und Lebensbeziehung zum Dichtermort die Schauspieler, die Kunstpriester einer befferen, freteren Menschheit; so denkt man sich jo ähnlich sprachen und bannten wohl auch Ifraels Propheten. Es zeugt übrigens für Herrn Jehner, daß er den unbekannten Shelafo ans Staatstheater engagiert hat
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ergo.
Der Meinetesche Männerchor, betreut von seinem Chormeister, Staatlichen Hochschule für Mufit ein Abendkonzert. Musikdirektor B. 2. Joseph, veranstaltete im Stonzertsaal der material des Chors, das sein Dirigent geschmackvoll zu verwerten Man freute sich wieder an dem zum Tell recht schönen Stimmversteht. Nur hätte man gewünscht, daß noch stärter, als es bereits gewesen wäre, das in der Wiedergabe dem Thor besonders gut der Fall war, das typisch Volksliederhafte im Programm vertreten gelang. Die sehr zahlreich erschienene Hörerschar spendete den Gesangsvorträgen wie auch den Cellodarbietungen Max Schul3. Fürstenbergs lebhaften Beifall und erbat sich noch mehrere Bu D3
Ausstellung von Reichsbruden. unstbibliothet in der Prinz- Albrecht- Straße wurde von der Im Ausstellungsfaale der Berlagsabteilung der Reichsbruderet eine fleine Ausstellung eröffnet. Sie zeigt, was an neuen Reichsbruden in den letzten vier Jahren herausgebracht worden ist. Da sind Blätter nach Wandzeichnungen und Aquarellen alter Meister, die das Original in übergaben. raschender Weise wiedergeben. Von den Bänden herab und von reichen Reproduttionen bekannt find, deren Handzeichnungen und den Bitrinen grüßen die großen Meister, deren Gemälde aus zahl. Aquarelle aber fo gut wie unbekannt waren. Brächtige, vorzüglich wiedergegebene Werte von Dürer , Rembrandt , Lucas Cranach dem Melteren, Hans Baldung Brien , Albrecht Altdorfer , Wolf Huber, Jan van de Belde und vielen anderen sind vertreten. Außerordent
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Die Wustellung der Berliner Sezeffion ist auch am Bußtag son 11-2 Uhr geöffnet.
im Bürgeriaal des Berliner Rathauses Leonid Andrejews Geschichte von Alfred Belerle wird am Totensonntag, dem 22 November, abends 8 Ubr, ben fieben Behenften erzählen. Für Arbeiterorganisationen und Reichs. banner Rarten à 0,50 m. in der Borwärtsbuchhandlung.