abzuhalten. Die Regierung wird vorschlagen, daß diese Frage doch noch voll erörtert wird, wenn die nächste Reichstonfe. renz, deren Zusammentreten sich, wie die Regierung hofft, nicht mehr allzulange verzögern wird, tagt, denn eine persönliche Fühlungnahme in diesen Fragen ist von wesentlicher Bedeutung.
In Locarno ist es unmöglich gewesen, über die Ab. rüstung zu beraten, aber die Konferenz hat einen neuen Geist in die Arbeit der Völkerbundversammlung und des Völkerbundrates
gebracht, die jetzt im Begriffe sind, über die Abrüstung zu berat.
schlagen.
Er gab seinem Bedauern Ausdrud, daß die Opposition b. änderungsanträge angefündigt habe, wies jedoch darauf hin, daß teiner dieser Anträge das Locarno - Abkommen tritifiere oder die von der Regierung empfohlene Annahme der durch den Vertrag von Locarno auferlegten beschränkten Verpflichtungen betämpfe.
Belchherzigfelt hinter einem rauben Aeußeren verbergen. Booth wirti wie ein alter, netter Bapa, mit dem es angenehm zu ver handeln ist. Und nach Booth( prechen Inder, Japaner, Berser und andere erotische Heilsarmeefoldaten. Der Inder entwidelt ein ungemein lebhaftes Temperament, während der Japaner sich auch Blasorchester geistliche Lieder nach Marschmelodien, ein Frauender kleinsten Geste enthält. Und dazwischen spielt das ausgezeichnete und Mädchenchor singt hübsch klingende Lieder mit Lautenbegleitung und andere Damen und Herren sammeln Beträge ein. Der Zirkus Busch ist gut besucht, jedenfalls besser als zum„ Grafen von Monte Christo", und da niemand Mitglied der Heilsarmee werden kann, es sei denn, daß er Buße getan hat, so tann man wohl sagen, daß in diesem Fall Boothtag und Bußtag eins waren.
** Reichsbahn gegen Rotawerke.
und Amor" zu überweisen. Das Bezirksamt wird das Kunstwert auf dem Rathausplat bzw. Schillerpromenade in Oberschöneweide aufstellen.
Furchtbare Schiffsfatastrophe in Amer.
300 Pasagiere und Mannschaft verungleft? m Der mit etwa 200 Passagieren auf der Fahrt nach Jacksonville beEine unheilverfündende Nachricht fommt aus New Bort: griffene& üst en dampfer„ Cenape" geriet vor der Einfahrt in die Delaware - Mündung in Brand. Von Augenzeugen, die sich an der Hilfeleiflung beteiligten, wird berichtet, daß die Flammen von Atlantic City aus sichtbar waren. Das Schiff fuhr in rasender Fahrt nach Lewes ( Delaware ) und anferte dort. Man nimmt an, daß alle Passagiere gerettet wurden. Der Dampfer wurde ein Raub der Flammen. Die letzten Nachrichten, die wir nachstehend verein Unglüd von furchtbaren Ausmaßen schließen.
Chamberlain schloß: Inzwischen müssen wir, die wir dem des Landgerichts III gibt zunächst der Zeuge 4. Straffammer zeichnen, lauten jedoch bei weitem beunruhigender und lassen auf
Leben nahestehen, wir, die wir uns nicht von den Ereignissen absondern können, wir, bei denen die Sicherheit und der Frieden vnserer Küsten, wie die Sicherheit unseres Boltes mit dem Frieden und der Sicherheit des Festlandes, vor allem feinem westlichen Teil verknüpft ist, unsere Entscheidung fällen und wir ersuchen deshalb das Haus, die Ratifizierung von Locarno zu billigen, im Glauben, daß wir durch diesen Vertrag jede Gefahr von unserem eigenen Lande und von Europa abwenden, daß wir den Frieden schützen und daß wir die Grundlage der Verföhnung und Freundschaft mit denen, die noch vor wenigen Jahren unsere Feinde waren, legen.( Cebhafter Beifall.)
Das neue Prager Parlament. Mandatsverteilung im Abgeordnetenhaus. Prag , 18. November.( TU.) Das Abgeordnetenhaus wird sich nach Vollendung der zweiten Stimmendurchrechnung wie folgt zusammensetzen:
Tschechische Agrarier
Kommunisten.
Tschechische Volkspartei
Tichechische Sozialdemokratie.
45 bisher 42 42
31
29
Tschechische Notionalsozialisten
28
Bund der Landwirte
24
Slowakische Volkspartei
23
Deutsche Sozialdemokraten
18
Tschechische Nationaldemokraten
13
22
Tichechische Gewerbepartei
13
6
12
9
Deutsche Nationalpartei
10
10
6
5
4
4
.
1
1
Landwirtschaftliche Ruthenen Die Koalitionsparteien einschließlich der tschechischen Gewerbeparteien dürften also 159 Mandate erhalten, während die gesamte Opposition über 141 verfügt.
Die Regierungsparteien erhielten im ganzen 3 185 801 Stimmen gegen 4 024 284 im Jahre 1920. Die Oppositionsparteien erhielten 3 920 487 Stimmen gegenüber 2 175 722 Stimmen.
Der alte Prozentsatz der Regierungsparteien bekig alfo 64,9 Prozent, während sie jetzt mur mehr 44,83 Prozenten Die Oppositionsparteien hatten im alten Hause 35,9 Prog, web fie war im neuen Haufe 55,17 Proz. einnehmen werden.
Nachher... z
Wir hätten also wieder einmal gebüßt. Endgültig? Das wird sich nachher herausstellen. Es bleibt uns allerdings noch bis us sicht auf mancherlei Unangenehmes. Dieser Winter mib bungetrübtes Bergnügen sein. Für die diversen Sümmerne merden gerade die eifrigsten Bußgänger von gestern Sorge zu tragen wissen. Immerhin war am Mittwoch alles vorschriftsmäßig stillgelegt. Nur die Leute mit dem tragischen Unterton durften sich Honorare ver. dienen. Wirtschaften, die choralähnliche Musikplatten ihr eigen nannten, wurden, unter Mufit gesetzt. Im übrigen tagten in den Abendstunden geschlossene Vereine" in auffällig großer Zahl. Der Heiterfeit des Programms waren im internen Kreise feine Grenzen gesetzt. In näherer und weiterer Entfernung von Berlin altoholifierten sich die Herrengesellschaften, um die Bitternis des Tages herunterzuspülen. Das Berliner Stadtinnere war mit Familienpublifum belegt, wie faum an den lebensgefährlichsten Weihnachtseinkaufsonntagen. Man promenierte mit Kind und Kinderwagen, begutachtete die Schaufensterauslagen, debattierte ein bißchen und hätte gern ein wenig Konzert gehört. Als wohlerzogene Staatsbürger und in seelischer Kenntnis der bußtäglichen Gachlage öffneten sie jedoch nur gähnend den Mund und sagten ein wenig verärgert: Wie langweilig." Das war es. Allerdings nur für uns, nicht für die anderen, die es sich leisten konnten, das tägliche Amüsierprogramın herunterzuarbeiten. Daher Bußtag!-
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Gräfin von Bothmer legt Berufung ein. Gegen 1 Uhr nachts wurde nach Beendigung des Prozesses die zu einem Jahr Gefängnis verurteilte Gräfin v. Bothmer in einem von ihr selbst gemieteten Auto vom Landgericht in das Gerichtsgefängnis in der Lindenstroße in Potsdam eingeliefert. Bor dem Gefängnis war Schupo postiert, die das zahlreiche Publikum sofort zerstreute. Im Gefängnis war vor der Einlieferung die Nachricht eingetroffen, daß die Gräfin in der Nacht Selbstmord verüben wolle. Sofort wurden aus ihrer Zelle sämtliche Gläser, einige Weinflaschen und Bestecke herausgeholt. Als die Gräfin in die Belle trat, fragte sie, wohin ihre Sachen gekommen seien. Sie war ungemein aufgeregt und tonnte nur mit Mühe beruhigt wer den. Am Mittwoch hat sie ihr. Gleichgewicht vollständig wieder gefunden und zu morgen het sie ihren Potsdamer Berteidiger bestellt, da sie gegen das Urteil Berufung einlegen will. llebrigens mar in dem Urteil eine Haftentlassung abgelehnt worden, so daß die Gräfin im Gefängnis bleibt.
Ein netter, alter Herr steht auf der Bühne des Zirkus Busch, ein General spricht zu seinen Soldaten über das Missionswert der Heilsarmee . Der Oberkommandierende Booth redet englisch , und neben ihm steht ein jüngerer Herr mit scharfem Profil, der im Konversationston und mit eleganten Gesten die Rede sofort ins Deutsche übersetzt; er begleitet seine Worte mit einem liebenswürdi gen Lächeln, während Booth sich durch einen herzhaften und leise verärgerten Ton auszeichnet. Der Chef der Heilsarmee wirkt ungefähr wie ein alter Kaufmann der Londoner City, der Klemmer figt ihm schief auf der Nase, und er spricht über das Missionswert in einem Ton, als ob er den Geschäftsbericht irgendeines Eisenfonzerns verlieft. Es fehlt vollkommen die edle Rührung, das Bathos, ohne die gewisse Deutsche nicht auszukommen vermeinen. Bei Booth ist eben auch die japan she und indische Mission eine absolute Selbstverständlichkeit. Hin und wieder schwingt er sich jogar zu einem Wiz auf. Man tennt diese Art alter Herren; fie bleiben ftehende Figuren in amerikanischen Filmen, in Romanen und Luft spielen; es sind die bekannten fnurrigen Bäter, die ihre Güte und
Die Zeugen belaften Direktor März. Zu Beginn des 4. Berhandlungstages vor der des Landgerichts III gibt zunächst der Zeuge und Sachverständige der Reichsbahn Schubert noch einige Aufschlüsse über die Ermittlungen in bezug auf die Luftstunden und Luftwagen", die den Rotawerfen zur Last gelegt werden. Die Unterlagen, sogenannte Beschädigungsberichte, die zur Rechnungsauf. machung benötigt wurden und von dem Ueberwachungsbeamten Rau geprüft werden sollten, müssen ihm oft in raffinierter Weiße untergeschoben worden sein.
bei der Berladung von Altmaterialien getäuscht Rau fagt dann auch aus, daß er vom Wert wiederholt worden sei. So sind z. B. wertvollere Wagenachsen auf mindermertigen Schrott geworfen worden, was aber noch rechtzeitig entdeckt werden fonnte. Es wird dann der Zeuge Oppermann ver nommen, der Direttor März schwer belastet, indem er erklärte, daß für unproduktive Arbeiten wie Böckebau, Werkzeuganfertigung usw. der Lohn in Rechnung gestellt wurde. Der Staatsanwalt tommt dann auf die„ Blinden " zu sprechen. Der Zeuge beſtätigt, daß„ Blinde", oder sogenannte fingierte Lohnstunden, geführt worden seien. Rutut und Kaiser richten gleichfalls gegen Diret tor März schwere Beschuldigungen, und sagen aus, daß März selbst die Obermeister und Kolonnenführer darauf hingewiesen habe blinde" Leute zu führen. Als nächster Zeuge tritt der Ober meister Shimanowski auf, der mehrere Jahre bei der Rota" tätig mar. Er hatte einen Teil des Güterwaggonbaues unter sich. Auch dieser Beuge schilderte, wie die Blinden ", die nach her der Bahn in Rechnung gestellt wurden, bei den einzelnen Ko lonnen untergebracht worden sind, die überhaupt nichts mit dem Waggonbau zu tun hatten. Direktor März will von alle dem nichts wissen und streitet ab, jemals davon Kenntnis gehabt zu haben. Der erste Staatsanwalt sieht sich schließlich gezwungen, März an die Wahrheit zu ermahnen. Einen etwas dramatischen Verlauf nimmt die Verhandlung, als Kaiser erregt, fast meinend erklärt, auf März zeigend: Da steht der wahre Schuldige, der uns alle ins Unglück gebracht hat. Er ist der Urheber der Betrügereien." Der Borsigende ermahnt Kaiser zur Sachlichkeit und fährt in der Verhandlung fort. März stellt dann noch einige Behauptungen auf, die sich als unwahr erwiesen. Der reits drei Mitangetlagte und drei Zeugen aus. Stand der Berhandlung ist demnach so, daß gegen März besagen, die ihn schwer belasten. Die weiteren Vernehmungen am Donnerstag werden die Affäre vielleicht endgültig flären.
Die Hauptverhandlung gegen Freiherrn von Lükow. Leiter des Landeserziehungsheims in 3ossen, Der Strafprozeß gegen Freiherrn v. Lützow , den ciner höheren Privatschule, gegen den nunmehr Anklage erhoben worden ist, wird der größte Serualprozeß werden, der je in Deutschland stattgefunden hat. Es werden mehr als 550 3eugen und dazu ein ganzes Heer von Sachverständigen auftreten. Freiherr v. Lügow, der nach der Auffassung der Anklage. behörde als Prügelpädagoge zu bewerten ist, wird be schuldigt, während seiner Tätigkeit in dem Landeserziehungsheim in offen ebenso wie in seiner früheren Stellung als Leiter einer gleichen Schule in Buckow sich in 70 Fällen an seinen Schülern vergangen zu haben, und zwar wird er der Vornahme unzüchtiger Handlungen und der Körperverlegung beschuldigt. Wegen des großen Umfanges der Berhandlung wird das Erweiterte Schöffengericht in Lichterfelde nach Moabit übersiedeln und Landgerichtsrat eulßner, der Borsigende des Schöffengerichts, wird die Verhandlungen im Schwurgerichtssaal führen. Zu den von Staatsanwaltsrat Burczet geladenen annähernd 400 Zeugen der Anklage haben die Verteidiger v. Lühows, die Rechtsanwälte Reihe von Eltern der betroffenen Schüler haben sich durch RechtsDr. Frey und Dr. Balentin, noch weitere 175 3eugen geladen. Eine anwalt Dr. Gollnid als Nebenfläger dem Strafverfahren angeschlossen.
Ein 75 Jahre alter Sittlichkeitsverbrecher. Vor dem erweiterten Schöffengericht Lichtenberg hatte sich der pensionierte Eisenbahnschaffner Karl Linke Friedrichsfelde wegen Sittlichkeitsverbrechens in drei Fällen zu verantworten. Der Angeklagte, der bereits im 75. Lebensjahr steht, verstand es, fleine, zehn bis zwölfjährige Mädchen in seine Wohnung zu loden und Süßigkeiten erreichte er, daß die Kinder oft wiederfamen und ihren Eltern nichts erzählten. Der bis dahin unbestrafte Angeklagte räumte feine Berfehlungen ein. Mit Rücksicht auf sein vorgeschrittenes Alter rerurteilte ihn das Gericht zu 7 Monaten Gefängnis bei einer drei jährigen Bewährungsfrist.
fich dort an ihnen zu vergehen. Durch Hergabe von Geld und
Billige Seefische. Es lommen am Donnerstag, den 19., und Freitag, den 20. November, zum Verkauf und zwar frischer Goldbarich pro Pfund 30 Pf. und frisch eintreffender Ditieedorich pro macht und befinden sich in den Ladengeschäften, in den Markthallen Pfund 25 Pi. Die Verfaufsstellen find durch Blafate fenntlich geund auf den Wochenmärften.
Die Leiche des Kampffliegers Freiherrn v. Richthofen ist aus Frankreich nach Deutschland zur Beiseßung in der Heimat übergeführt worden und in der vergangenen Nacht in Berlin eingetroffen. Die Ueberführung war Anlaß zu Erinnerungs- und Trauerfeiern in Kehl , Appenmeier, Heidelberg , Frankfurt a. M. und anderen Städten. In Frankfurt a. M. beteiligten sich auch das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, der Republikanische Reichsbund und der Jüdische, Frontkämpferbund an den Feiern.
Venus und Amor in Oberschöneweide . Der Magistrat Berlin beabsichtigt, dem Bezirksamt Treptow eine Bronzesfulptur Venus
Das Rundfunkprogramm. Donnerstag, den 19. November.
4.30-6 Uhr nachm.: Nachmittagsunterhaltung. 6.40Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Technik. Prof. Dr. Reck: Die technischen Rohstoffquellen". II. Teil. 7.05 Uhr abends: Fritz Croner: Die Entwicklung des Arbeitsrechtes im führung zu der Oper Tannhäuser " am 20. November. 8.30 Uhr Deutschen Reich bis zum Jahre 1914 7.30 Uhr abends: Einabends: Der Roman als Funkspiel. 2. Fortsetzung. Die Katastrophe. Originalroman für die Funkstunde" von H. J. Gramatzki ( als Funkspiel bearbeitet). 9 Uhr abends: Sendespiele. Abteilung Schauspiel. Leitung: Alfred Braun . Das deutsche Lustspiel bis Lessing . II. Abend. Zwei Fastnachtsspiele aus dem Folz, in der Bearbeitung von Max Bauer. Anschließend: Dritte 15. Jahrhundert vor Hans Sachs , von Hans Rosenblüt und Hans Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik. leiftung
für das in der Nähe der Delaware - Mündung in Brand New York , 18. November. ( Kabeldienst der TU.) Die zur Hilfs geratene amerikanische Passagierschiff„ Lenape" ausgesandten Schiffe erreichten gegen 2 Uhr morgens den mit dem Untergang schwer fämpfenden Dampfer. Infolge des schweren Stur sehen und untätig bleiben, während das Feuer sich mit mes mußten sie jedoch von einer Rettungsaktion ab. rajender Schnelligkeit ausbreitete. Der Brand hatte sich schon fast fion erfolgte. Das Schiff barst auseinander und fing sofort an auf den ganzen Dampfer ausgebreitet, als eine heftige Explo zu finden. Die Passagiere und Mannschaften des Dampfers mußten trop des Sturmes über Bord springen. Darauf begannen die Hilfs schiffe sofort mit der Rettungsaktion und suchen gegenwärtig noch die ganze Umgegend ab. Es besteht jedoch wenig Hoffnung, und es ist mit dem Berlust. einer großen Anzahl von Bassa. gieren und Mannschaften zu rechnen. Die Schiffahrtslinie, der der Dampfer gehört, muß einen Funtspruch ausgeben, in dem es heißt, daß höchster Menschenverlust befürchtet wird. Das untergegangene Schiff, das nur zwei Meilen von der Küste entfernt fant, tonnte erst gegen Mitternacht furz vor dem Unters gang die Verbindung mit den Radiostationen erreichen.
New York , 18. November. ( Kabeldienst der TU.) Amtliche Be richte erklären, daß bei der Brandkatastrophe des Bassagierschiffes Lenape" die meisten Passagiere gerettet worden sind. Todesfälle sind nur sehr vereinzelt zu verzeichnen, doch gibt es eine große Anzahl von Schwerverlegten. Gegen Morgen hat der Sturm nachgelassen, so daß die Bergungsboote ihre Tätigkeit beginnen und zahlreiche mit den Wellen ringenden Passagiere aus den Fluten retten konnten.
Der große Poftdiebstahl, der in der Nacht zum 30. Oftober zwischen der Abfertigung des Berliner D- 3uges und des ihm fol. genden Eilgüterzuges im Badraum der Bahnpost in Rathenow berübt wurde, ist immer noch nicht aufgeklärt. Der Ausbelfez Junge, der unter dem dringenden Verdacht, seine fand im Spiel gehabt zu haben, vorläufig festgenommen wurde, ist wieder aut freien Fuß gesezt worden, weil ihm eine Beteiligung nicht nachzuweisen ist. Eine andere Epur ist noch nicht ge. funden Der Gesamtwert der entwendeten Gold- und Silberiachen und Wertpapiere beträgt etwa 100 000 Mart.
Jm internationalen Schachturnier in Mostau waren Laster. Romanowski Sieger Laster, Bogatyrtschol- Bogoljubow remis, Subarew- Reti remis, Iljin- Spielmann Sieger Iljin, Torre- Marschall Sieger Torre, Spielmann- Rabinowitsch remis, Gothilf- Grünfeld remis, Subarew- Werlinsfi Sieger Subarem, Loemenfisch Duschotmirsti Sieger Loewenfisch, Romanowski- Grünfeld Sieger Romanowski, Laster- Grünfeld unentschieden.
Gewerkschaftsbewegung
Die Schwerbeschädigten bei der Reichsbahn.
Die von der Reichsbahnverwaltung ausgeschütteten„ et. und der unteren Beamtengruppen herausgeholt werden. Auch in stungszulagen" sollen aus den Knochen der Eisenbahnarbeiter den Beamtenkreisen, denen das foziale Empfinden und die Moral vorsteher und Amtsvorstände, wünscht man den Tag herbei der immer noch höher steht als die Autoritätsduselei engstirniger Dienft. Befreiung von diesem unmoralischen Ausbeutungssystem. schädigten Lohnempfänger, soweit sie dem Reichsversorgungs. Der neueste Vorstoß richtet sich gegen die schwerbe. die Kürzung des bisherigen Lohnes damit, daß die in und Unfallgesetz unterstehen. Die Reichsbahndirektion begründet dem Arbeitsfach bisher zur vollsten Zufriedenheit ausgeführten Arbeiten nicht mehr als Volleistung betrachtet werden tönnten. Auf anderen Dienſtſtellen geht man geschickter vor, indem man diese Echwerbeschädigten von ihrer bisherigen Dienststelle zu einer anderen niedriger eingestuften Dienststelle periegt, unter gleichzeitiger Rückversezung des seit 13 Jahren innegehabten Dienstpostens in einen niedriger bewerteten. Alle insprüche dieser mit schweren Bein- oder Armschäden Be hafteten( cheiterien an der Halsstarrigkeit verschiedener Dienst. und Amtsvorstände. Wissen diese Herren, weiß z. B. der Eisen bahnobersekretär Schmidt vom Betriebsamt 7 und der Dienst stellenleiter von Neukölln- Treptow gar nicht, daß sie geger bie gefeßlichen u und tariflichen Bestimmunger handeln? Wie kommt man dazu, das Einkommen der Schwer. beschädigten zu fürzen? Eine ganze Anzahl der Herren, die darau besonders bedacht sind, auf der Reichsbahn beschäftigt zu werden fönnen manchem Schwerbeschädigten nicht das Wasser reichen, trot ihrer Strozenden Gesundheit. Muß zu dem rücksichtslosen unt widerfinnigen Personalabbau, der schlechten Entlohnung, dem 10 beschädigten, die ihre Gesundheit auf dem Altar des Vaterlandes bis 14- Stundendienst und der rigorosen Behandlung der Schwer geopfert haben, nun auch noch eine besondere Lohndrückerei fommen! So weit dürfte die Plusmacherei bei der Reichsbahn- Gesellschaft und die Jagd nach den Leistungszulagen denn aber nich gehen!
Es wird leider versucht, und deshalb haben die Schwer. beschädigten allen Anlaß, sich nicht nur im Reichsbund dei Kriegsbeschädigten zusammenzuschließen, sondern auch in ihrer zu ständigen Organisation, dem Einheitsverband der Eisen bahner Deutschlands .
war.
Fortschritte im Verkehrsbund.
Für Notstandsarbeiten und praktische Arbeit. In der Generalversammlung des Deutschen Verkehrsbundes nn Montag im Gewerkschaftshaus gab Ortmann den Geschäfts- un Raffenbericht für das dritte Vierteljahr. Es war wiederum ein Bierteljahr, das reich an Bewegunge geführt in 5586 Betrieben mit 38 590 Beschäftigten. Die durch dies Es wurden 94 Angriffsbewegungen ohne Streifs Bewegungen erreichte Lohnerhöhung beträgt 119 802 M. oder runi 3 M. pro Kopf in der Woche. Durch die 7 Streits mit 2203 Be fchäftigten in 270 Betrieben wurde eine Lohnerhöhung von 11 004 m oder 5 M. pro Kopf für die Woche erreicht. Die Lohnbewegunger waren äußerst schwierige, da sich die Unternehmer jeder Lohe erhöhung hartnäckig widersezten.
Neu aufgenommen wurden insgesamt 4461 Mitglieter Aus anderen Organisationen übergetreten sind 192 Mitglieber. Di Agitationstätigkeit fann als gut bezeichnet werden, es muß aber weitergearbeitet werden. Der Arbeitsnachweisbericht spiegelt fast dasselbe Bild wieder wie der des zweiten Vierteljahrs 16 896 Stellungssuchenden standen 13 294 gemeldete Stellen gegen über. Befeht wurden 6442 Stellen für fest und 5932 zur Aushilfe