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Der neue Funkturm in Königswusterhausen. winden, das Traurige und das Bedrückende dabei: sie ehren den

Das zweitgrößte Bauwerk der Erde.

Bor Jahren hatte das Militär in Königswusterhausen eine Funkstation errichtet, die nach dem Krieg von der Reichspoft über nommen und gewaltig ausgebaut worden ist. Damals ein Gebäude von ziemlicher Nüchternheit und eine Anzahl von zwar sehr an sehnlichen, aber doch nicht überwältigend hohen Funkmasten. Heute find es drei Gebäude, die in nicht geringer Entfernung voneinander liegen, und die zwei neueren Häuser zeigen sich in sehr ansprechender Gestaltung. Der Bau des zweiten Funkgebäudes fiel zwar in die Inflationszeit und darunter hat die innere Raumgestaltung noch etmas gelitten, aber das neueste Haus ist bereits in stabiler Zett entstanden und stellt ein wahrhaft mustergültiges Heim für eine Groß- Sendestation dar. Inzwischen ist aber auch der gewaltige dreieckige Turm fertig geworden, der 243 Meter hoch aufragt und der noch einer weiteren Aufbau von 40 Metern und darüber noch eine Spize erhalten soll, womit er dann dem Eifelturm an Höhe vollkommen gleich sein wird. Das ganze weite Gelände ist jetzt Eigentum der Reichspoft und am gestrigen Donners. tag waren eine größere Anzahl Funkfachleute, Regierungs- und Breffevertreter einer Einladung zur Besichtigung der Großfunkstelle Königswusterhausen gefolgt.

Das nächste Siel der Reichstelegraphenverwaltung ist, wie Staatssekretär Bredom ausführte, die Automatisierung der Ortsfernsprechnege und die Verkabelung der ober­irdischen Telegraphen- und Telephonleitungen. Auf beiden Ge bieten ist schon viel geschehen. Annähernd 5000 Kilometer Fern­tabel liegen bereits in deutschem Boden. Anschluß an die Nachbar­länder ist vorgesehen und des Streben geht dahin, nach der bereits eingetretenen starken Verbesserung des deutschen   Fernsprechverkehrs -die allerdings wohl auch durch die Einschränkung des Fern­Jprechens infolge der sehr hohen Gebühren herbeigeführt ist! auch für den europäischen   Fernsprechperfehr gleiche Schnelligkeit der Erlangung der Verbindungen und ebenso gute Berständigung zu erreichen. Der Wiederaufbau des durch den Krieg verlorenen Ueberfeetabel nebes ist gleichfalls bereits in Angriff ge nommen. Mit den skandinavischen Nachbarländern haben wir längst Kabel und ein neues deutsches Kabel über Emden  , Azoren   nach Amerifa ist wieder im Bau. Der Inlandstelegraphenverkehr auf dem Draht ist heute so entwickelt und gesichert, daß die 32 deutschen  Inlandsfunkstationen nur noch für den Notfall, bei besonderer lleber­laftung oder Störung zum Telegraphieren benutzt werden. Bom Berliner Haupttelegraphenamt gehen täglich etwa 5400 Telegramme, meistens Auslandsdepeschen, über Königswusterhausen durch die Luft. Ein Teil des Funkdepeschenverkehrs geht auch über Nauen  und Eilvese. Die Sender von Königswusterhausen dienen zu einem wesentlichen Teil der telephonischen Sendung und zwar vor allem dem Rachrichtenwefen der Zeitungen. Mehrere große Nachrichten­bureaus, darunter auch der Sozialdemokratische Presse dienst", sprechen täglich mehrmals zur festgesetzten Zeit ihren Abonnenten im Reiche Nachrichtenmaterial zu. Daneben verbreitet Königswusterhafen, wie jeder Radiofreund weiß, auch eigene Künstler und Schallplattenfonzerte.

Bei der fabelhaften Entwicklung der Funktechnik ist an einen Abschluß noch gar nicht zu denken. Jezt tritt die Sendung vo Bildern immer mehr in Erscheinung und Staatssekretär Bredow glaubt schon von der Zeit sprechen zu können, wo man Briefe nach fernen Ländern, die heute wochenlang brauchen, in wenigen Stunden funfentelegraphisch im Faksimile wird übermitteln fönnen. Einem Bortrag des Leiters der telegraphentechnischen Reichsanstalt, Ober­postrat Dr. Har big, war u. a. zu entnehmen, daß die zahlreichen Gender in der gleichen Funkstation durch Zwischentreise gegenseitige Störungen ausschalten. Man hält Maschinen und Schaltanlagen von den Sendern getrennt. Der geplante Turmauffag foll besonders zu Versuchen mit fleinen Wellen dienen. Als Erde  " ist ein ziemlich großes Kupferdrahtneh im Boden vergraben.

gefallenen Flieger, der seine Pflicht zu erfüllen glaubte wie zahlloje und namenlose andere, eben als Krieger, nicht als Opfer. Sie wissen nicht, wie unedel und wie geistleer letzten Endes ihre Parade ist, wenn sie nicht mit dem inneren Gelöbnis zum Frieden, das für uns Sozialisten einzig und allein Dokument wahrer Vaterlandsliebe sein fann, geschieht. Unter den vielen Kränzen, die den Sarg be­deckten, befand sich auch einer, der von englischen und ameri tanischen Fliegern gestiftet ist. Die Schleife trägt die In­schrift: Manfred v. Richthofen, unserem Gegner, aber auch unserem Kameraden.

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Vorwärts- Verlag G. m. b. H.

Eine verhinderte Landauktion. Verzweiflungsaktion der Basdorfer Siedler.

Wie wir vor einiger Zeit berichteten, find in Basdorf   an der Liebenwalder Bahn 65 Berliner   Familien durch die Machinationen eines Spetulanten, dessen Ge­schäfte augenblicklich von der Staatsanwaltschaft nachgeprüft werden, um ihren unter größten Entbehrungen errungenen Besitz an Land und Häusern gebracht worden.

Die Basdorfer Bodengesellschaft m. b. H." hatte den Siedlern zwar Grundstüde verkauft, durch gewisse Transaktionen aber zu verhindern gewußt, daß den Käufern vom Grundbuchamt Oranien burg die Auflaffung erteilt wurde. Später hat dann die Basdorfer Bodengesellschaft" neben anderen Terrains auch die Siedlungs­grundstücke einem gewissen Bluth übereignet, der angeblich große Forderungen an die Basdorfer Bodengesellschaft" hat. Auf An­trag des B. war nun für den gestrigen Donnerstag die Versteigerung der Siedlungsgrundstücke vor dem Amtsgericht Oranien burg angelegt worden. Die Siedlungsgrundstücke sollten mit dem gesamten Inventar, Häusern, Ställen, Bäumen usw., unter den Hammer fommen, und der gegenwärtige Besizer hatte den Siedlern sogar verboten aus den Häusern Möbel, Gartengeräte usm. herauszunehmen. Zu dem Bersteigerungstermin hatten sich in dem Amtsgericht Oranien­ burg   sämtliche Siedler aus Basdorf   eingefunden. Die verzweifelten Leute, die zum Teil mit Gummifnüppeln ufm. be­waffnet waren, befanden sich in einer derartigen Erregung, daß es dem Konfursrichter zunächst lange Zeit hindurch nicht gelang, Ruhe zu schaffen. Endlich fonnte die Bersteigerung offiziell er. öffnet werden. Bei der Berlesung der zu subhastierenden Grund­ftüde mit dem Inventar spielten sich herzzereißende Szenen ab. Männer und Frauen, die sich um ihren Besitz gebracht fahen, schluchzten laut, und einige Frauen beschworen den Richter, ihnen doch wenigstens zu geftatten, die Möbel, Betten usw. aus den Häusern herauszunehmen. Als dann der augenblickliche Befizer der Grund­stücke, der frühere Direttor der Aachen Münchener ersicherungs 2. G. Bluth, im Saal erschien, tam es zu tumultuarischen Auftritten. B. wurde von den ver zweifelten Siedlern mit Burufen wie Blutsauger"," Bluthund" usw. empfangen. Die Erregung im Saal wuchs von Minute zu Minute, und es war zu befürchten, daß die entrechteten Siedler, sich zu schweren Ausschreitungen würden hinreißen laffen. Aus diesem Grunde erklärte der Konkursrichter die Bersteigerung für aufgehoben und ordnete an, daß ein neuer Bersteigerungstermin erst im kommenden Jahre stattfinden soll. Die Er­regung der Siedler wurde dadurch zwar etwas gedämpft, doch tam es zu neuen Auftritten, als der Kaufmann Bluth eine Einigung dadurch herbeizuführen trachtete, daß er den Siedler vorschlug, von ihm die Grundstücke erneut zu kaufen. Erst allmählich gelang es, die aufgeregten Männer und Frauen aus dem Saal herauszudrängen. Es wäre zu wünschen, daß bis zur Ansehung des neuen Versteige­rungstermins die Untersuchungsbehörden sich des Falles energisch annehmen.

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Ueber den Turmbau felbft sprach Ingenieur Honnef Er erwähnte u. a., daß der Eifelturm 7000 Tonnen wiegt, der Königswusterhausener aber einschließlich der gewaltigen und schmeren Beranterung, die im Boden liegt, nur 700 Tonnen, also den zehnten Teil, während die Kosten gar nur 7 Prozent der Baukosten des Eifelturms betragen. Auf der Plattform in 230 Meter Höhe steht ein zweistödiges Maschinenhaus, in dessen oberen Stock ein Sender tommen foll, der in 240 Metern Höhe arbeiten wird. Später soll sogar im Knopf der Spiße ein Sender untergebracht werden! In der Mitte des Turms geht eine Wendeltreppe mit 1000 Stufen hinauf, die sich um eine Metallröhre von 90 Zentimetern Durch messer schlingen. In dieser Röhre wird man mit einem einfachen Fahrstuhl hinauffahren fönnen. Man wird 4 Minuten brauchen, um diese Höhe im Fahrstuhl zu überwinden. Die 1000stufige Treppe ersteigen gewandte und gewohnte Arbeiter in etwa einer halben Stunde. An den etwa 200 Werfplänen für den Turmbau heben 10 Ingenieure ein Jahr lang gearbeitet. Bei den 32 Wind merfen waren 35 000 Kilometer Stahlfabel während des Baues in Betrieb. Selbstverständlich forderten und erhielten die Arbeiter, die dieses kühne Wert zur Höhe förderten, entsprechend ansteigende Arbeits- und Gefahrlohnzuschläge. Die Gußstahlstücke für den Turm wurden beim Hinaufwinden durch Windbrud zeitweise start Bezirksamt Prenzlauer Berg  . Am Freitag, den 20. November, abgetrieben. Die statistischen Berechnungen bilden einen stattlichen nachmittage 4 Uhr, im Altersheim. Danziger Str. 62: Voll­wissenschaftlichen Band mit vielen Beichnungen und Formeln, versammlung aller im Bezirksamt tätigen Arbeiter, Angestellten während die Berechnungen für den Eifelturm im Bergleich dazu und Beamten. Wichtige Tagesordnung. verhältnismäßig geringfügig anmuten.

In den drei Funkhäusern auf der märkischen Ebene füdöstlich von Berlin   geht es, wenn nicht gerade Besuch da ist, überaus still zu. In den Senderäumen hört man fast gar nichts, in den Maschinenhallen nur das durchdringende Singen der Hochfrequenz maschinen. Aber eine verwirrende Fülle von Worten und Lönen ftrahlt aus diesen Türmen und durch die Antennendrähte hinaus über den ganzen Erdball und wird ebenso wiederum in deutschen  Funfstationen aufgefangen. Die Luft, in der mir alle leben, wird so die geistige Berbindung der ganzen Menschheit.

Am Sarge des Fliegers.

Die Morgenblätter bes geftrigen Tages hatten die Nachricht verbreitet, daß die sterblichen leberreste des während des Weltkrieges gefallenen Flieger's Manfred v. Richthofen am Bußtag nach Berlin   übergeführt und in der Gnadentirche in der Invaliden straße feierlich aufgebahrt worden sind. Diese Meldung hatte erklär. licherweise zur Folge, daß viele Berliner   Einwohner troß der winter. lichen Stälte zu dem monumentalen Bau im Norden Berlins   gingen. Sicher find manche jener biederen Bürger, die geduldig sich in langen Reihen am Kirchengarten entlang der Straße aufgestellt haben, ehr liche Patrioten, deren Liebe zu Deutschland   sich in der fleinen symbo lischen Handlung des Vorbeidefilierens am Sarge Richthofens fundtat. Und das ist für uns, die wir Deutschland   ja nicht minder lieben als jene, die ihre Blumenkränze mit schwarzweißroten Schleifen um­

Das Rundfunkprogramm. Freitag, den 20. November.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

430-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner   Funk­kapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 640 Uhr abends: Zehn Minuten für die Frau, 7 Uhr abends: Hans- Bredow­Schule( Bildungskurse). Abteilung Sport. Hans Samek: Das Golfspiel". 7.30 Uhr abends: Sendespiele Abteilung Oper. Leitung: Cornelis Bronsgeest  . Spielzeit 1925/26. 13. Veranstaltung. Die große romantische Oper: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg  ". Oper von Richard Wagner  . Dirigent: Georg Széll   von der Berliner Staatsoper. Personen: Hermann, Land­graf von Thüringen  : Emanuel List  ; Tannhäuser  : Fritz Soot  ; Wolfram von Eschenbach  : Cornelis Bronsgeest  ; Walther von der Vogelweide  : Alfred Ernesti; Biterolf  : Ludwig Flaschner; Hein­rich der Schreiber: Heinz Rottenstedt; Reinmar von Zweter  : Heinrich Brunner  ; Elisabeth, Nichte des Landgrafen: Hanna Gorina; Venus: Emmy   von Stetten; ein junger Hirt: Gertrud Hirt; vier Edelknaben; Thüringische Ritter, Grafen   und Edel­leute. Edelfrauen, ältere und jüngere Pilger usw. I. Teil: Das Innere des Hörselberges bei Eisenach  . Ein Tal vor der Wartburg  . II. Teil: Auf der Wartburg. III. Teil: Vor der Wartburg  . Zeiten: Am Anfang des 13. Jahrhunderts. An­schließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Film­

dienst

Handlung:

Explosion im Pumpwerk Haselhorst  .

Benzingase im Sammelschacht.

Im Pumpwerk Haselhorst   bei Spandau   hat sich am Mittwoch vormittag eine Explosion ereignet, die erheblichen Sach schaden angerichtet hat, glücklicherweise aber feine Menschen opfer forderte. Die von Siemensstadt  , den Deutschen   Werten und von Haselhorst   dem Pumpwerf zufließenden Abwässer führten gestern größere Benzin mengen mit sich, so daß sich im Sammelschacht Explofiogase bildeten, die fich aus bisher noch nicht aufgeklärter Ursache plöglich entzündeten. Eine ge= waltige Detonation erschütterte die Kläranlage und die starke Beton decke des Sammelschachtes zerbarst. Glücklicherweise befand sich gerade niemand von der Belegschaft in der Nähe des Explosions. herbes, so daß feiner von den Arbeitern des Bumpwertes zuschaden fam. Die Anlage selbst wurde aber sofort lahmgelegt und der Sammelschacht lief voll Waffer, da die Bumpen, die die Abwässer auf die Rieselfelder leiten, stillstehen. Um den Abwässern Abzug zu verschaffen, mußte der Notauslaß geöffnet werden. Eine Kommission des Städtischen Entwässerungsamtes ist zurzeit mit der Untersuchung des Unfalles beschäftigt. Vor allen Dingen sucht man festzustellen, von welcher Seite die ungewöhnlich großen Benzinmengen in die Kanäle gefloffen find. Die Wieder aufnahme des Betriebes im Bumpwerk Haselhorst   dürfte infolge der notwendig werdenden Bauarbeiten noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Roter Frontkämpferbund   und Schupo.

Einen bösen Abschluß fand im vergangenen Sommer eine fom. munistische Beerdigungsdemonstration. Nachdem der verstorbene Genosse in Friedrichsfelde   beigesetzt worden war, zog ein Trupp des fommunistischen Roten Frontfämpferbundes unter Trommeln und Pfeifen durch die Große Frankfurter Straße  . Ein Aufgebot der Schupo trat dem Zuge entgegen und der wacht habende Leutnant fragte den Führer nach der Genehmigung für einen Musikaufzug durch öffentliche Straßen. Da dieser nicht vor­handen war, wollte der Polizeileutnant die Trommeln und Pfeifen für den weiteren Mißbrauch sicherstellen und beschlagnahmte sie. Die Kommunisten waren jedoch der Meinung, daß es genüge, wenn sie die Musikinstrumente den neben dem Zuge her. gehenden Frauen in Berwahrung gäben. Während dieser Berhandlung soll eine Frau auf den Leutnant zugesprungen sein und ihn mit der Trommel und den Trommelstöden bearbeitet haben. Auch die anderen Kommunisten sollen nunmehr gegen die Schußpolizeibeamten vorgegangen sein, so daß die Beamten energisch vorgehen mußten und so Personen festnahmen, die sich vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte   nebst der Frau D. zu verantworten hatten. Die Angeklagten behaupteten, daß das Ganze erst durch das Vorgehen der Polizei veranlaßt worden sei, die sofort alle mit Gummifnüppeln bearbeitet habe. Staatsanwaltschaftsrat Burchardi war der Meinung, daß es sich hier um eine üble Ausschrei tung gehandelt habe, die beinahe zu größeren Folgen hätte führen fönnen. Der Verteidiger war dagegen der Meinung, daß der ganze Borgang durch das schroffe Vorgehen der Schußpolizei hervor. gerufen worden sei. Das Gericht tam nach längerer Beratung unter Vorsiz von Landgerichtsdirektor Dr. Jasper zu der Ueberzeugung, daß der Ansicht der Verteidigung darin belzupflichten fei, daß die politische Erregung nicht als Strafverschärfung fondern als Milderung zu betrachten sei. Frau D. murde zu 3 Monaten Gefängnis und die übrigen Angeklagten zu 4 bis 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Einige wurden auch freioespro hen. Außerdem stellte das Gericht den Angeflagien nach dem Ausfall dor polizeilichen Auskünfte Bewährungsfrist in Aussicht.

Kundgebung der sozialistischen   Alkoholgegner. Am Sonntag, den 22. November, vormittags 9 thr. veranstaltet der Arbeiter Abstinenten Bund eine öffent liche Tagung im Gewerkibaftsbaus. Wichtige Fragen aus dem Gebiete der Alkoholbekämpfung werden erörtert werden. Genosse Sollmann und Genoise Dr. Druder werden fiber alfobol­gegnerische Gefeße iprechen, wobei Genosse Sollmann u. a. über feine Erfahrungen während der Amerikareise berichten wird. Die Genoffen Dr. Juliusburger und Dr. Weinberg werden die Paragraphen des neuen Straf rechts, soweit sie sich mit der Altoholfrage beschäftigen, fritisch behandeln.

3m Fahrstuhl fofgequeficht. Ein sehr bedauerlicher Unfall ereignete fich am Donnerstag vormittag im Landgericht Charlottenburg  . Tegeler Weg 17. Der Obermaichinist Meinhold Jahnle, der auch im Haufe feine Dienstwohnung bat, geriet bei der Nachprüfung des Fahrstubles zwischen Fahrstuhl und Wand, so daß ihm der Stopt total eingequetscht wurde. Bevor der Unglückliche aus feiner entfeglicken Lage befreit werden konnte, trat der Tod ein. Eine Untersuchung über diesen tragischen Vorfall ist eingeleitet worden.

Der Bund deutscher Bodenreformer bält vom 21. bis 24. No­bember seine 80. Hauptveriammlung ab. Die feit Jahren zum eritenmal wieder in Berlin   stattfindende Tagung wird ihren feftlichen Abschluß in der Feier des 60. Geburtstages von Adolf Damascle finden. Die Mitgliederversammlung tagt am Sonntag, den 22. d M., im Rheingold". Die Vorträge und die Damaicle. Feier finden am Montag und Dienstag, den 23. und 24. d. M. in der Aula der Technischen Hochschule zu Charlottenburg  . Berliner Straße 172, ftatt. Zu den Vorträgen und der Tamaschle- Feier haben auch Nichtmitglieder Zutritt.

Die Stubenraucht ride in Oberschöneweide   ist, da die Er­neuerungsarbeiten vollständig erledigt find, für den öffentlichen Verkehr in vollem Umfange freigegeben.

Jubiläen. Genose Johannes enerfte in feierte am 15. November feinen 65. Geburtstag. Genoffe Fenerftein gehört unferer Bartelbewegung feit dem Jahre 1881 ununterbroden an. Am 25. November feiert die Bitme Luife Grunom in Berlin   D, Frankfurter Allee 43, ihren 95. Geburtstag. Sie lebt in dürftigen Berhältniffen mit ihrer 74jährigen ledigen Tochter au fammen.

Bon einem Großfeuer heimgesucht wurde am Bußtag mittag die Glasfabrit E. Greiner u. Co. in Demiz- Thumiz bei Baußen. Infolge Auslaufens einer schadhaft gewordenen Glas wanne geriet das Hüttengebäude, in dem sich die Glasbläserci he. findet, in Brand und wurde vollständig in Aiche glegt. Von der etwa 250 Mann betragenden Belegschaft werden etwa 80 Mann brotlos. Der Neubau wird sich bis zum Frühjahr nächsten Jahres hinziehen.

Die Katastrophe des Dampfers Cenape". Wie aus New York  gemeldet wird, ist bei dem Brande des Dampfers Lenape" glüd­licherweise nur ein Passagier ums Leben gekommen, 11 wurden chwer verlegt. Die Rettung der 368 Passagiere wurde nur burch die Kaltblütigkeit des Kapitäns und die Disziplin der Mann­schaft ermöglicht.

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