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gur Seit ablehnen, die von der Kommission vorgeschlagene fchreiben, unfere Agitation hätte teinen Erfolg, denn das Ver- Jeingereicht worden ist. Ferner sollten einzelne Mitglieder, Resolution dagegen annehmen. hältniß zwischen dem Bauer und seinen Knechten bezw. seinem welche abgereift waren, nicht rechtzeitig abgemeldet worden sein. Abg. Althaus( tons.) befürwortet die Bewilligung, da die Gesinde fei gut, und nur auf einigen Rittergütern gäbe es berechtigte Gegen diesen Strafbefehl hat der genannte Vorstand gerichtliche oom Vorredner gemachten Ausführungen feinen Grund abgäben, unzufriedenheit, so täuschen sie damit Keinen, der die Verhältnisse Entscheidung beantragt und Termin stand am 21. d. M. vor denr den Bau der vorgeschlagenen Bahn noch um ein Jahr zu ver- fennt. Läge es der Sozialdemokratie bei uns nur daran, die Schöffengericht hier an. Die Angeklagten vertheidigten sich selbst ögern, die namentlich für die Arbeiterbevölkerung von Kassel   von Knechte zu gewinnen, so würde sich die Arbeit nicht lohnen; und beriefen sich auf ein Erkenntniß des Obertribunals vom denn die kleinen Bauern sind nicht in der Lage, einen 16. 4. 1874, wonach derartige Vereine immer nur unter Aufsicht wesentlicher Bedeutung sei. Abg. Plek( Bentr.) erkennt die Vorzüge des Staatsbahn- Knecht zu halten, ja es giebt viele Dörfer, wo nicht ein einziger einer bestimmten Polizeibehörde stehen können, da die Mitglieder, Systems vollkommen an, ist aber der Ansicht, daß dasselbe nicht Knecht bei einem Bauern anzutreffen ist. Gerade die kleinen welche in anderen Polizeibezirken wohnen, niemals eine eigene dazu benutzt werden dürfe, um eine so dringend nothwendige Landleute haben alle Ursache, mit ihrer Lage unzufrieden zu sein. Vereinsthätigkeit entfalten, ferner alle Vereinsversammlungen in Bum Bahn, wie die von Kassel   nach Köln   unmöglich zu machen. Dies Wenn nun aber ein Bauer einen Knecht hält, so ist begreiflich, daß Uetersen   stattfänden. Dieser Polizeibehörde wären jedoch die thue aber die hier vorgeschlagene Sekundärbahn und beantrage das Verhältniß zwischen ihnen ein gutes ist, denn beide sind nöthigen Anzeigen immer rechtzeitig gemacht worden. arme Schlucker und essen aus einer Schüssel. Die Arbeitszeit zweiten Punkt der Anklage bemerkten die Angeklagten, daß sie er deshalb die Ablehnung der Forderung. früh um 6 Uhr und bauert bis nicht wiffen können- wie die Polizeibehäbe wohl annehing andere Mitglied des Vereins 08 Abg. Knobel( tons.) ist der Ansicht, daß die Regierung beginnt für beide früh um 6 Uhr und dauert bis nicht wissen können wie die Polizeibehörde wohl annehme mit ihrer Vorlage das Richtige getroffen habe. Die vorge in die Dunkelheit hinein. Sie haben allerdings Luft und Sonne, Schlagene Linie sei dringend nothwendig und trete dem Projekt prima Qualität, gratis; nach tonservativer bezw. freifinniger abreise, sobald sie Kenntniß erhalten, wären dieselben so­Der Amtsanwalt beantragte, ohne jegliche Begrün­Rassel- Köln nicht entgegen. Die Forderung dieses Projekts sei Ansicht sind aus diesem Grunde die ländlichen Arbeiter ganz gut fort abgemeldet worden. Sie beantragten kostenlose Frei­älteren Datums, tonnte aber wegen der entgegenstehenden tech- daran und beffer, als die städtischen. Am schlechtesten ist die sprechung. nischen Schwierigkeiten bisher nicht zur Ausführung gebracht Lage der Knechte auf einigen Gütern. Auf dem uns nächst dung, die Strafbefehle aufrecht zu erhalten. Das Urtheil lautete werden. Er empfehle deshalb die Bewilligung der vorge gelegenen Gute im Dorfe G. hat das Gesinde laut Rontratt auf fostenlose Freisprechung. Die Begründung des Urtheils Sonntags und einmal in der Woche Fleisch( Mittags) zu be war ungefähr folgende: Die Angeklagten wären der Verpflichtung schlagenen Linie. Abg. Simon- Waldenburg( nl.) ist der Ansicht, daß die Re- anspruchen, trotzdem giebt es dafür manchmal Gemüse oder ein des§ 2 des preußischen Vereinsgefezes dadurch, daß sie gierung in der Lage sei, die Angelegenheit sicherer zu beurtheilen, paar Gier. Wie sieht es ferner aus mit der Lage der Häusler, Statuten 2c., Mitgliederlisten der Orts- Polizeibehörde in Uetersen  als die Volksvertretung und der Regierung daher Büdner und Bauern? In vier Dörfern, für die wir zu diesem Zweck eingereicht hätten, vollkommen nachgekommen. In Betreff des die Verantwortlichkeit für die vorgeschlagene Linie über eine Statistik aufgenommen haben, sind alle Häusler und Bauern ohne zweiten Punttes mußte den Angeklagten geglaubt werden, daß, laffen tönne. Wäre das Projekt Kassel Köln von so Ausnahme vom Großgrundbesitzer abhängig, der eine mehr, der andere fobald dieselben Kenntniß von der erfolgten Abreise einzelner so weniger. Die Häusler   müssen den Acker vom Gutsherrn pachten, Mitglieder erhalten, dieselben sofort abgemeldet hätten. Bemerkt großer strategischer Bedeutung, wie behauptet werde, würde der Generalstab und dessen verstorbener Chef, Graf weil sie selbst tein Land oder höchstens 1-2 Morgen besitzen. sei noch, daß, als einer der Angeklagten den Amtsanwalt auf­Moltke, schon lange für deren Herstellung eingetreten sein. Aehnlich geht es den Büdner und Bauern; sie müssen meist einen forderte, seinen Antrag zu begründen, der Vorsitzende des Gerichts Die spätere Umwandlung der projektirten Sekundärbahn in Acker pachten und nur wenige von ihnen sind in der Lage, ihren erwiderte, daß der Herr Amtsanwalt dies nicht nöthig hätte. eine Bollbahn werde nach der Erklärung der Regierungs- Bedarf an Biehfutter selbst zu decken. Am schlimmsten sind sie Ein anderer Angeklagter, welcher die Schöffen ermahnte, daß sie vertreter in der Rommission nicht präjudizirt. Er trete indessen mit der Streu daran, und gerade dadurch sind sie am meisten sich nicht von der politischen Parteistellung der Angeklagten In den vier Dörfern ist nur ein Bauer, dem die beeinflussen lassen möchten, wurde vom Herrn Vorsitzenden zur der von der Budgetkommission vorgeschlagenen Resolution bei, abhängig. weil er annehme, daß die Regierung, bevor sie zur Ausführung Streu ungefähr langt. Der Grundbesitzer ruft immer die Ein- Sache verwiesen. Die Anklage gegen den Vorstand des Band der Sekundärbahn schreite, das Bollbahnprojekt einer eingehenden wohner je mehrerer Dörfer zusammen und verkauft nur so viel macher- Vereins zu Neuendeich  , welche eben so lag, wie oben an­Streu, daß es etwa für die Hälfte reicht; ein großer Theil muß geführt, endete ebenfalls mit Freisprechung. Prüfung unterwerfen werde. Kalbe  . Wie gefährlich der Besuch der gegnerischen Ver­Abg. Graf Limburg Stirum  ( tons.) befürwortet die Be- unverrichteter Sache abgehen, obwohl Streu genug da ist. Daß willigung. Er sei nicht geneigt, Privatäußerungen hier Gehör dabei die Preise hoch getrieben werden, darf nicht Wunder zu geben. Er tönne nicht annehmen, daß die direkte Bahn nehmen. Man bedenke: ohne Streu kein Dünger. Wenn der sammlungen sein kann, erhellt wieder einmal aus der Verhand Kaffel- Köln so dringend nothwendig sei, um den betheiligten Boden aber keinen Dünger bekommt, giebt er der Saat teine lung gegen den Genossen Beims aus Kalbe  . B. war in einer Nahrung. So sind die Leute gezwungen, hoch zu bieten. Der gegnerischen Versammlung gewesen und hatte bei der Aus­Kreisen die hier geforderte Sekundärbahn zu verweigern. Geh. Rath Mücke betont, daß, wenn die Eisenbahn Ver- Preis hat sich seit 15 Jahren mehr als verdreifacht und es ist bringung eines Hochs auf den Kaiser sich nicht von seinem Size waltung die Luxusbahn Kassel- Köln zur Ausführung bringen würde, nichts Seltenes, wenn der Morgen Streu 40 M. foftet; die Pacht erhoben. Das Gericht erblickte hierin den Thatbestand der die nothwendigen Mittel zur Befriedigung der dringendsten Ver- des Ackers beträgt im Durchschnitt etwa 18 M. Die Schuld an den Majestätsbeleidigung und verurtheilte den Genossen Beims zu fehrsbedürfnisse der betheiligten Kreise nicht vorhanden sein würden. hohen Preisen den Bauern zuzuschreiben, weil sie fich treiben, ist drei Monaten Gefängniß. Bekanntlich wurden vor wenigen nebrigens würde man auf der hier geforderten direkten Linie blutige Fronie. Dabei ist der Wald voll Streu, fie fann Tagen mehrere Genossen vom Landgericht in Eberswalde   frei­Raffel- Köln immer noch zwölf Minuten länger fahren müssen, gar nicht alle verbraucht werden. Der kleine Landwirth erntet gesprochen, die sich desselben Verbrechens" schuldig gemacht als auf der jetzt bestehenden Linie über Arnsberg.  ( Hört! hört!) nur wenig, weil er nicht ordentlich düngen fann. Zum Verkauf hatten. Es lebe die Einheitlichkeit der Justiz! Elberfeld  , 27. Mat. Die Straftammer beschäftigte fid) in Die Regierung erkenne dabei aber an, daß die direkte Linie bleibt von der spärlichen Ernte nichts übrig. Das Vieh wird Raffel- Köln wünschenswerth sei und sie sei bei ihren Plänen schlecht gefüttert, fast das ganze Stroh wird den Winter hindurch Es giebt daher wenig ihrer heutigen Sizung nochmals mit einem Nachspiel des Wupper­auch darauf bedacht gewesen, diesem Projekte nicht entgegen- verfüttert, mit etwas Heu vermengt. zutreten und ohne besondere Schwierigkeiten könne die hier vor- Milch und Butter. Gewiß wird Butter verkauft, die ganze thaler Sozialistenprozesses. Die Verhandlung richtete sich gegen geschlagene Linie Kassel  - Volkmarsee der direkten Linie eingefügt Butter, nicht weil etwas übrig ist, sondern weil jeder Groschen den Redakteur der Freien Presse", Genossen Hermann Grimpe. nerden. Mit der Ablehnung der gegenwärtigen Forderung würde nothwendig gebraucht wird. Der Bauer produzirt wohl Butter, Derselbe war beschuldigt, am 15. Juli v. J. durch einen in der man nur erreichen, dem betreffenden Landestheile die Wohlthat aber er genießt teine. Fast alle Häusler   und Bübner und die von ihm gleichzeitig redigirten Düsseldorfer Arbeiterzei tung" der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse zu entziehen, ohne das meisten Bauern gehen noch auf Lohnarbeit, weil sie vom Ertage enthaltenen Artikel sich des Vergehens gegen§ 184 St.-( 3.- 3. des Ackers nicht leben können. Einige Bauern haben ein paar schuldig gemacht zu haben. Es handelte sich um die Bericht­andere Projekt dadurch zu fördern. Abg. Rickert( dfr.) empfiehlt ebenfalls die Ablehnung der Ochsen und machen dann und wann eine Holzfuhre oder bebauen erstattung der Gerichtsverhandlung gegen die drei Düssel­In Forderung zu Zeit, da man nicht ein klares Urtheile werde fällen den anderen das Feld. Ein Lehrer versicherte mir, daß zwei dorfer Zeugen aus dem Sozialistenprozeß Krause und Genossen, tönnen, wenn die verlangten Erwägungen stattgefunden hätten. Drittel der Einwohner feiner Gemeinde während der Feiertage welche des wissentlichen Meineides angeklagt waren. Minister v. Maybach: Der Hauptaccent bei dieser Ange( es war Ostern) tein Fleisch habe. Meist wird ein Theil der diesem Bericht fand die Staatsanwaltschaft eine Verlegung des Legenheit liege in der Frage, ob die Linie Raffel- Köln durch die Ackerpacht abgearbeitet, die Tagesarbeit des Mannes wird mit Schamgefühls. Die Straftammer in Düsseldorf   erkannte aber Borlage präjudizirt werde, und da glaube er sagen zu können, 75 Pf., die der Frau mit 60 Pf. berechnet. Daß die Bauern auf Freisprechung, da eine gröbliche" Verletzung des Scham­gefühls in diesem Artikel nicht zu finden sei. Hiergegen Legte die daß man das Eine thun könne, ohne das Andere zu lassen. Die von den Zöllen keinen Nußen haben, ist nach alledem klar. Noch ein Geschichtchen. In der Gemeinderaths- Sigung zu Staatsanwaltschaft Reviston ein, welche vom Reichsgericht auch Militärverwaltung habe allerdings eine Linie Raffel- Köln als wünschenswerth hingestellt, allein die Wünsche seien nicht dahin Särchen bei Triebel fam nämlich eines Sonntags ein geistlicher angenommen wurde, da es zur Verurtheilung des Angeklagten gegangen, die Linie als nothwendig hinzustellen. Die Resultate Herr, der erklärte, er habe den Auftrag, dem Gemeinde- einer gröblichen" Verlegung des Schamgefühls nicht bedürfe, es Der Eisenbahnverwaltung, welche trog der mannigfachen elemen- rath einen Vortrag über die Sozialdemokratie zu halten. vielmehr genüge, wenn das Schamgefühl überhaupt verletzt werde. taren Ereignisse und trotz der hohen Kohlenpreise und Arbeits. Es waren in dem Dorfe am 20. Februar einige sozial- Gleichzeitig wurde die hiesige Straftammer mit der nochmaligen Löhne, nach Verzinsung und Amortisation der gesammten Staats- demokratische Stimmen abgegeben worden und es solle dem Verhandlung beauftragt. Die Verhandlung fand heute unter schuld einen Ueberschuß von 90 Millionen ergeben hätten, ergeben weiteren Eindringen sozialdemokratischer Ideen vorgebeugt wer- Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Das Gericht erkannte im feinen Grund, etwa aus Sparsamteits- Rücksichten den Bau der den und der Gemeinderath möge hierbei behilflich sein. Da er- Anschluß an die Rechtsprechung des Reichsgerichts und verurtheilte unterlassen, wenn er fich als hob sich ein Mitglied und sagte:" Ja, Herr Pastor, wir sollen G. zu 50 M. Geldstrafe. Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Bahn Kassel Köln nothwendig herausgestellt hätte. Das Haus könne davon über Ihnen behilflich sein, wir wissen aber gar nicht einmal, was die Monate Gefängniß beantragt. zeugt sein, daß nichts geschehen werde, was der Ausführung des Sozialdemokraten für Leute sind, das müssen sie uns erft er­Das sind die Leute, welche nicht zufrieden sind." Projekts hindernd entgegentren könnte; nur sei zu bedenken, daß flären." für dasselbe neun verschiedene Linien in Vorschlag gebracht seien. Ja, wenn das so ist," meinten nun mehrere, dann wären Im Interesse des Landestheiles, um den es sich hier handele, wir ja alle Sozialdemokraten." Es war den Bauern damit empfehle er die Bewilligung der Regierungsforderung.( Beifall.) bitterer Ernst. Sie legten dem geistlichen Herrn nun dar, wie Nachdem Abg. Schmidt( Warburg  , 3.) ebenfalls die Be- viel Grund zur Unzufriedenheit sie hätten. Särchen gehört noch willigung befürwortet, wird die Diskussion geschlossen, die Linie zu den wohlhabenderen" Orten unserer Gegend. Raffel- Voltmarfen bewilligt und die von der Kommission bean­Sonneberg. Wegen Beleidigung des freisinnigen Reichs: tragte Resolution angenommen. Abg. Laffen( Dane) beantragt den Bau einer Eisenbahn- tagsabgeordneten für Meiningen   II, Dr. Witte in Rostock  , wurde Linie von Tinglaff an der Schleswig  'schen Hauptbahn über Seegard der Redaktenr des" Thüringer Voltsfreund" in Sonneberg  , Ge­nach Sonderburg( 1 800 000 M.) und entsprechende Erhöhung nosse Burkhardt, zur Zeit in Berlin  , zu vier Wochen Gefängniß für Beschaffung von Betriebsmitteln ausgeworfenen verurtheilt. Hoffentlich ist die Ehre des freisinnigen Reichs­Summe und begründet diesen Antrag mit Hinweis darauf, tagsabgeordneten, die er durch einen Strafantrag aufzubeisern daß in der ganzen Provinz Schleswig Holstein   der Kreis für nöthig fand, jetzt wieder hergestellt. Hoffentlich reißt aber Sonderburg   der einzige sei, der noch ohne Eisenbahnverbindung burch solche Beispiele die Luft nicht noch weiter ein, wegen Be­leidigungen, die im politischen Parteikampfe erfolgt sind, den dastehe. Strafrichter in Anspruch zu nehmen.

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Abg. Mithoff beantragt den einfachen Uebergang zur Tagesordnung über den Antrag, der der Budgetkommission nicht vorgelegen habe und dessen Erledigung absolut nicht bring­lich sei.

Abg. Lassen zieht darauf seinen Antrag zurück.

In§ 1, 11., werden 26 305 500 M. in 19 verschiedenen Positionen zur Anlage zweiter und dritter Geleise und zu den dadurch bedingten Ergänzungen und Geleisveränderungen ver­langt und ohne Debatte unverändert bewilligt.

Unter 111. find im Ganzen 29 424 000 M. zu verschiedenen Bau- Ausführungen gefordert. Die Kommission hat die Forderung bewilligt.

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Mannheim  , 28. Mai. Die sozialistischen   Stadtver ordneten haben folgenden Antrag auf Aufhebung des Ottrois( Mahlzolls) " Die unterzeichneten Stadtverordneten stellen folgenden gestellt: Dringlichkeitsantrag an den Stadtrath, mit dem Ersuchen, in der nächsten Bürgerausschuß- Sizung, die alsbald anzuberaumen iſt, die Aufhebung des Ottrois zu beantragen:

in Erwägung, daß durch die ungünstigen Saatenstandsver­hältnisse, die mit Bestimmtheit eine schlechte Getreide- Ernte für dieses Jahr erwarten lassen, und die Knappheit des in Deutsch­ land   noch vorräthigen Brotgetreides die Mehl- und Brotpreise in rapider Weise gestiegen sind;

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in fernerer Erwägung, daß in absehbarer Zeit deshalb ein Sinken der hohen Mehl- und Brotpreise nicht zu erwarten steht, daß durch den an sich schon überaus hohen Getreidezoll, mit dem schon vorweg die Reichsregierung das wichtigste Nahrungsmittel des Boltes belegt hat, verbunden mit dem diesjährigen schled ten Geschäftsgang die Lebenshaltung des Arbeiters im Allgemeinen eine georucte ist:

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Schwertu i. M. Die Bekämpfung der Sozialvemokratie wolle der verehrl. Stadtrath in möglichster Bälde eine durch einen Arzt charakterisirte ein kürzlich abgedruckter, an einen Straßfurter Genossen gerichteter Brief. Wir sind heute in der Bürgerausschuß- Sitzung einberufen und in derselben die Auf­Lage, einen Fall ähnlicher, wenn auch nicht ganz so schroffer Art, hebung des Ottrois beantragen. Ein dortiger junger Arzt, Mannheim  , 27. Mai 1891. aus Schwerin   1. M. zu melden. welcher auch Kassenarzt war, wurde zu einer Arbeiterfamilie ge- J. Buttle, Chr. Deuscher, K. Feng, J. Friedel, J. Gutfleisch, rufen. Als derselbe beim Betreten des Hauses statt irgend eines N. Grüner, W. Hänsler, K. Heller, W. Henne, E. Lorenz, frommen Haussegens die Parole Proletarier aller Länder ver­einigt Euch!" oberhalb der Thür angebracht fah, ließ er eine längere Rede vom Stapel, in welcher er darauf hinwies, wie Das Haus genehmigt ohne besondere Diskussion diese gut es den Arbeitern ginge, und wie wenig Grund dieselben zur Forderungen, unter Anderem von 5 Millionen für die Grünzufriedenheit hätten, und in welcher er schließlich die Leute weiterung des Bahnhofes Hohe Thor in Danzig  , 1160 000 m. aufforderte, besagte Inschrift zu entfernen. für die Vermehrung der Freiladegeleise auf dem Stettiner Bahn­hof in Berlin  , 15 Millionen für die Vermehrung, Erweiterung und bessere Ausrüstung der Werkstätten, Lokomotiven und Wagen schuppen. Unter IV. ist die Summe von 53 800 000 m. ausgeworfen zur Beschaffung von Betriebsmitteln für die bereits bestehenden Staatsbahnen. Der Rest des Gesetzes wird ohne erhebliche Debatte unver­ändert genehmigt, die Petition durch die Beschlußfassung für er­ledigt erklärt. Schluß 3½½ Uhr.

Fr. Raith, A. Sattler, H. Schivars, 2. Ullrich." Chemnitz  . Der Redakteur der Presse", Genosse Paeplow, Besagter wurde zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt, weil er die Straf­verfügung eines Gemeindevorstandes kritisirt hatte. Gemeindevorstand hatte einen Einwohner, dessen Hund durch Dies geschah auch, und der Arzt rühmte sich später im Be- Bellen die Nachtruhe störte, wegen groben Unfugs verurtheilt, fanntenkreise seiner erfolgreichen Bekämpfung der Sozialdemo- und darüber hatte sich Paeplow lustig gemacht. Biebrich   Mosbach  , 29. Mai. Die Lorbeeren der Krieger­fraten. Sollte er sich wirtlich einbilden, die sozialdemokratischen A Ideen so leicht ausrotten zu können und sollte er gar nicht auf den Gedanken kommen, daß die Familie nur aus Furcht, er vereine lassen die hiesigen Gastwirthe nicht ruhen. An den tönne ein für sie unerschwingliches Honorar fordern, oder, falls Wirth Bum goldenen Stoß", in welch' letterem die sozialdemo­sie in einer Raffe war, er möge sie minder eifrig behandeln, wenn fratische Partei in Mosbach   ihre Versammlungen abhält, ging fie die Inschrift nicht forinähme, sich zu diesem Schritt unterm 27. d. M. als Einschreibebrief nachstehendes Kultur­zeugniß ab: drängen ließ!

Trebbin  . Am 3. Pfingstfeiertag sollte dahier eine öffentliche Nächste Sigung Montag 11 Uhr.( Landgemeinde Boltsversammlung für Männer und Frauen stattfinden mit der Tagesordnung: Die Taktik der Sozialdemokratie und der Reichs­Ordnung.) tag". Die Versammlung wurde jedoch unter folgender Motivirung

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

verboten:

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Auf die Anzeige, vom 14. b. M., heute hier eingegangen, wird ihnen zum Bescheid ertheilt, daß die am 19. d. M., Nach mittags 4 Uhr, im Große'schen Lokale abzuhaltende Volksver­fammlung im öffentlichen verkehrs- und sicherheitspolizeilichen Interesse hiermit verboten wird."

wird.

Die Polizeiverwaltung. Schottmüller.

Aus dem Nothenburger Kreise, 29. Mai. Die Visitations­Die Beschwerde ist hiergegen eingelegt und man muß ab reifen des Herrn General- Superintendenten G. in unserem Streise scheinen den Nebenzweck zu haben, der Sozialdemokratie das warten, ob dem Verbot auch ein wirklicher Grund beigegeben Feld abzugraben. Nach der Prüfung der Volksschüler und der fonfirmirten Jugend kommen die Bäter und Mütter an die Reihe; es wird ihnen der Kirchenbesuch und an Stelle des Wirthshauses der Spaziergang empfohlen. In M. meinte er: Die Kirche verliert hier an Einfluß, um so mehr wird die Sozialdemokratie an Einfluß gewinnen.

Unfere Agitation auf dem Lande gefällt begreiflicherweise Den Freifinnigen schlecht. Wenn die Organe des Freisinns aber

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An Herrn G. Dergel Wohlgeb., Mosbach  . Wir ersuchen Sie laut Beschluß unserer heutigen Vorstands ſigung uns binnen 24 Stunden das Resultat threr Meinung ob Sie weiter gesonnen die Sozialdemokratische Versammlung in ihrem Lokal weiter abhalten wollen oder nicht und die Antwort unserm 1. Vorsitzenden H. Hoffreith einzuschicken. follte biß Morgen Abend feine Nachricht da sein nehmen wir an Sie führen es weiter und sind Sie dann aus der Mitgliederliste zu streichen. Der Vorstand

des Gastwirth- Verbandes Biebrich  - Mosbach  . Herr Dengel gedenkt Einspruch gegen diefen Ukas des Vor­standes zu erheben, da er der Ansicht ist, daß nur die General­versammlung feine Ausschließung verfügen könne, jedenfalls fällt es ihm nicht ein, sich den Wünschen des schneidigen Vorstandes zu fügen.

Uetersen  . Den Vorstandsmitgliedern des hiesigen sozial­demokratischen Wahlvereins war auf Grund der§§ 2 und 18 des preußischen Vereinsgesetzes ein gerichtlicher Strasbefehl zugegangen. Das Vergehen follte darin bestehen, daß die Mitgliederlisten 2c. mehr zu haben. nur der Polizeibehörde in Uetersen   und nicht auch den anderen Polizeihehörden, wo der Verein Mitglieder hat, lung in Leipzig  . Preis uns unbekannt.

Briefkaffen der Expedition.

3. G. in Schw. Die angefragten Flugblätter sind nicht O. Gorges in St. Bei Wilh. Friedrich, Berlagsbuchhands