Aus der Zwingliftraße wurde eine Gasvergiftung gemelbet. Sauerstoffapparate riefen hier die Berunglückten ins Leben zurüd. Dies ist aber nur ein Teil aus dem gestrigen Tätigkeitsbericht der Feuerwehr.
Stil des Warenhauses.
Das moderne Leben drängt auf Konzentration. Diese Konzen tration ist notwendig, denn sie regelt das Einzelschicksal und nimmt ihm das Aufreibende und Wurzellose. Nehmen wir ein Beispiel. Das Warenhaus, das große Stapellager aller möglichen Spezialartikel, frißt den Kleinverkäufer, sozusagen den Mann der einseitig vertieften faufmännischen Bildung auf. Hier sammelt sich die Masse, die Scharen der Käufer, vom Fluidum dieser großzügigen, suggestiven Maschinerie ergriffen, strömen zum Warenkorso.
Wir haben das Warenhaus als Ausdruck des gesteigerten modernen Geschäftslebens. Mit ihm sich fritisch auseinanderzu fegen, scheint Beit zu sein, da es nicht mehr Experiment und Entwicklung, sondern Entschiedenes ist. Eine Frage: Warum findet sich fein Architekt von Wuchs, der das Problem des modernen Warenhauses großzügig und mit schöpferischer Initiative in Angriff nimmt? Wir haben da einiges; aber es gilt doch, feine fleinen ästhetischen Inselchen in die Wüste der Unkultur hinzufstellen, sondern einen Allgemeinzustand herbeizuführen. Da ist in Berlin ein befanntes Warenhaus. Es ist ein Bau, der mit Käufern und Angestellten eine respettable Stadt beherbergt. Von seinen verschiedenen Eingängen ist der am meisten benugte aber von einer lächernen Eingängen ist der am meisten benutzte aber von einer lächerlichen Kleinheit. Was fehlt weiterhin? Die Bequemlichkeit, in die oberen Stockwerke aufzuflimmen. Da rennst du hierhin, dort hin, wirst von Entgegendrängenden aus der Bahn geschleudert, landeft irgendwo und gelangst nach Minuten an den einzigen, mehr oder weniger schmalen Aufgang. Ein Architekt, der Stilgefühl mit technischer Vitalität zu verbinden weiß, würde vier, fünf breite Aufstiegstreppen und drei Fahrstuhlwindungen anlegen. In dem schon erwähnten Warenhaus fann man folgendes erleben:" Bitte, wo ist der Fahrstuhl?"" Geradeaus, dann links herum." In der Tat, man findet dort drei Fahrstühle. 3wei sind jedoch außer Betrieb, ciner geht. Resultat: die Hälfte der Martenden bleibt zurüd. Die logische Folge der Treppen- und Fahrstuhlsparsamkeit ist die Anhäufung der begehrtesten Waren im Barterre. Unten entwickelt sich ein Ueberverkehr, der in jeder Beziehung, für Angestellte und Käufer benachteiligend wirkt( von den gesteigerten Chancen der Taschendiebe abgesehen), oben herrscht eine Leere, die im uner. freulichen Gegensatz zu der Ueberhigung im Parterre steht. Wer sich die Zeit zu Feststellungen nimmt, bemerkt mit Er. ftaunen, daß es in Berlin fein eigentliches Barenhaus gibt, das seine Gäste durch eine Halle empfangsfroh geleiten läßt. Du drängst in das Haus hinein und stolperst fast über den ersten Warentisch, der sich dir wie eine Barre entgegenstemmt. Das ist genau so, als ob man von dem Außenflur einer Wohnung direkt ins EBzimmer hineinfällt. Bei einigen guten Spezialtaufhäusern ist das erfreu. lich anders: Durch einen fich weitenden Vorraum wird man er. wartungsvoll an die Waren herangeleitet. Daß die Ventilation in den großen Warenhäusern fast überall unzureichend ist, daß hier tygienisch sehr bedenkliche Zustände zu ernsthafter Debatte stehen, ist etwas, was sich ganz selbstverständlich in diese Forderung des Barenhauses eingliedert. Daß man im Interesse des Käufers und des Verkäufers in Zukunft immer mehr natürliches Licht in die Barenhäuser wird hineinbringen müssen, ist ebenso selbstverständ lich. Die Ausnugung des Raumes ist in manchen Warenhäusern bis zum äußersten gediehen. Man mag den Gedanken an eine irgendwie auskommende Banit nicht zu Ende denken.
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Bas hier mangelt, ist eine Defonomisierung des Bertaufsapparates. Das Warenhaus ist zu einer Einrichtung geworden, die aus unserer alltäglichen Betriebsamleit nicht mehr wegzuradieren ift, weil sie einen Ausdruck unserer Zeit darstellt. In einem ist das Spezialgeschäft der Warenfabrik über. In der Detonomie des Berfaufs. Hier hat der Hebel eines feinsinnigen Organisators einzu fetzen.
Ein Prozeß mit 16 Angeklagten. Die Unterschlagungen bei der Stationsfajfe Alexanderplat. Ein Maffenprozeß begann vor dem Schöffengericht mitte unter Borfiz von Amtsgerichtsrat Neumann, deffen Gegenstand die umfangreichen Unterschlagungen bei der Eisenbahn. stationstafse Alexanderplat bilden. Die 16 Ange. flagten zerfallen in zwei Gruppen. Die eine davon bilden die jedhs angeflagten Eisenbahnbeamten, und zwar der Eisenbahnafsistent Rarl Manzte, der Oberfaffenvorsteher Alfons Echiep, der Eisenbahnoberinspektor Karl Schreib, der Eisenbahn. betriebsassistent Richard Rohde und der Eisenbahnbetriebsaffiftent Heinrich Raguje. Die zweite Gruppe besteht aus einer Reihe Perfonen, die der Hehlerei beschuldigt werden. Es sind darunter ein Installateur, eine Zweigstellenleiterin, mehrere Tischlermeister, ein Gutsbefizer, dessen Ehefrau, eine Kajfiererin und ein Kaufmann. Die Unterschlagungen, die bei der Stationskaffe begangen worden sind, reichen in die Jahre 1923 und 1924 zurück. Die größte Unter19 at 124 of Betrag von 60 000 art. Am 3. Juli 1924 wurde diese Summe nachmittags aus dem Trefor der Stationskaffe gestohlen. Der Berdacht richtete fich bald auf den Obertassenvorsteher Schliep und auf Manzte. Zunächst waren die Ermittlungen nach den Tätern ergebnislos gewesen. Der Verdacht gegen die beiden Angeklagten verstärkte fich aber deratt, daß die Beschuldigten schließlich ein Geständnis ablegten. Sie roaren zu der Tat gekommen, weil sie auch in die Riefenunter midelt gewesen waren. Damals hatten sie zur Deckung der Unterfchlagungen einen größeren Betrag aus ihrer Stationstaffe entnommen. Da sie eine Revision befürchteten, verfielen sie auf ben Trid, ben Sad mit den 60 000 Rentenmart verschwinden zu lassen. Die übrigen angeklagten Eisenbahnbeamten sollen ebenfalls aus der Kaffe miederholt Beträge entnommen haben. Die entwendeten 60 000 Mark wurden zum Teil ausgeliehen, und deshalb sollen fich die anderen Mitangeklagten der Hehlerei schuldig gemacht haben. Die Berhandlungen werden zwei Tage dauern.
Richthofens Bestattung.
Bestern nachmittag 2 Uhr fand die Totenfeier für den Kampfflieger Manfred v. Richthofen in der Gnadentirche in der InvalidenStraße statt. Ein startes Schupoaufgebot hielt seit 12 Uhr die Nord feite der Invalidenstraße vom Museum für Naturkunde bis zur Scharnhorststraße für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Nur Inhaber von Karten zur Trauerfeier durften passieren. Die Kirche war bereits um 1 Uhr überfüllt. Am Altar stand der Garg, umgeben pon Blumen und Kränzen. Reichswehrsoldaten und Couleur studenten hielten die Ehrenwache. Viele der Teilnehmer trugen Uniformen, die man faum noch fennt. Besonders auffällig war auch die ungewöhnlich große Beteiligung der völkischen Baterländischen Verbände. Kurz vor Beginn der Feier wurden die alten Berliner Regimentsfahnen in die Kirche gebracht und um den Sarg aufgestellt. Um 2 Uhr erschien Reichspräsident Hindenburg , der einen Kranz am Sarge niederlegte. Auch der Reichskanzler Dr. Luther und der Reichswehrminister Dr. Geßler waren anwesend, Polizeipräsident Grezesinsti und Bizepräsident Dr. Friedens burg und für die Stadt Berlin Oberbürgermeister Böß sowie die Stadträte Schüning, Esders und Wege. Bährend der Trauerfeier führten Reichswehrsoldaten vor der Kirche Parademarsch auf. Nach einer turzen Trauerrede wurde der Sarg nach dem Alten Gemeindefriedhof getragen. Die Scharnhorststraße, durch die der Zug ging,
Steigende Preise- steigende Not.
Neue Erhöhung der Fleischpreise.
Das Reichsernährungsministerium will abwarten! Seit einigen Tagen macht sich in den Fleischerläden Berlins Schweinefleisch wie auch Rind- und Kalbfleisch notiert seit Anfang ein neues Anziehender Fleischpreise bemerkbar; sowohl der vorigen Woche wieder mertlich höher. Die Preissteigerungen betragen je nach der Lage der Geschäfte 20 bis 30 Pf. pro Pfund. Die Ursache dieser Berteuerungen sind nach den Mitteilungen einer Ladenfleischerorganisation auf die Befestigung der Breise für lebendes Bieh zurückzuführen, die besonders bei Schweinefleisch in Betracht tommen und hier 15 Pf. pro Pfund Lebendgewicht be. tragen soll. Von dieser Stelle wird weiter betont, daß die Auftriebe besonders für Schweinefleisch in der letzten Woche sehr gering gewesen seien, und daß auch der Bußtag dazu beigetragen habe, daß versucht die Organisation der Ladenschlächter die nicht genügend Material auf den Markt gekommen sei. Im übrigen Tatsache einer allgemeinen Berteuerung des Fleisches, die zweifellos versucht die Organisation der Ladenfchlächter die eingetreten ist, ab& ule ugnen. Im Reichsernährungsministerium hat man, mie mir erfahren, der Aufwärtsbewegung der Fleischpreise ebenfalls bereits Beachtung geschentt, jedoch will man dort vor weiteren Maßnahmen erst noch den heutigen Sonnabendmarkt abwarten, von dem man hofft, daß auf ihm wieder eine sinkende Tendenz der Fleischpreise zutage treten werde. Man glaubt dort nämlich, daß es sich nur um eine vorübergehende Breisschwankung handele, wie sie durch die leicht veränderliche Marktlage die für die Regulierung der Breise verantwortlich find, wieder ein. bedingt sei. Es wäre zu hoffen, wenn sich auch die übrigen Stellen, mal mit der Preisbildung im Ladenfleischergewerbe befassen würden.
Der unsichtbare Preisabbau.
Das bescheidene Ernährungsministerium. Nach Informationen aus dem Reichsernährungsminifterium ist man dort der Ansicht, daß der Hauptmeg bei der sogenannten Preis fenfungsaktion darin bestehen müsse, bie freie Ronkurrenz wiederherzustellen, alle Bindungen in Form von Kartellen und Syndikaten, deren Berechtigung für die Zeit der Kriegs- und Inflationswirtschaft durchaus nicht beftritten werden folle, zu beseitigen. Die Kommunen fönnten nach Ansicht des Reichsernährungs. minifteriums für die Preissenkung viel mehr tun, als es bisher ge schehen ist. Es beständen zwar gegen die Einrichtung von Ein- und Bertaufsstellen der Kommunen bei diesen gewisse Bedenken, denen eine Berechtigung nicht abzusprechen sei, aber im Ausland hätten sich die städtischen Berkaufsstellen als Breisregulierungsfattor sehr bewährt.( Someit wir unterrichtet sind, steht die Stadt Berlin der Einrichtung eigener Berlaufsstellen für Lebensmittel nach den Er fahrungen, die sie damit gemacht hat, mit einer gewiffen Berechtigung sehr steptisch gegenüber. D. Red.) Dagegen läßt sich ein anderer Weg sehr empfehlen. In London werden von städtischen Beauftragten die Preise in den verschiedensten Lebensmittelgeschäften festgestellt und die Namen der Lebensmittelgeschäfte, in denen die billigsten Breise festgestellt wurden, und die festgestellten Preise öffentlich befanntgegeben; das bedeutet selbstverständlich eine sehr große foften lose Reflame für die Geschäfte, und es besteht infolgedessen in London ein gewiffer Eifer unter den Geschäften, fo billig zu per taufen, wie es nur die Berhältnisse gestatten. Es sei zumindest erwägungswert, ob auch in deutschen Städten nicht dieser Weg gewählt werden könnte. Einen Haupteinfluß auf die Kontrolle der Preise hat ja die Reichsregierung durch die Preisprüfungsstellen, bie, um vielfachen Irrtümern entgegenzutreten, bekanntlich staatliche Organe find, in
blieb für den Bertehr gesperrt. Nachdem der Geistliche die Leiche brei Salven über das Grab. Um drei Uhr war die Trauerfeierlich eingefegnet hatte, wurde sie in die Erde gesenkt. Dann frachten brei Salven über das Grab. Um drei Uhr war die Trauerfeierlich teit vorüber.
Die Deutsche Zeitung hatte eine Anordnung des preu. Bischen Ministers für Handel und Gewerbe, nach der zur Bermeidung einer Störung der Beiseßung des Freiherrn von Richthofen das Ueberfliegen des Friedhofs unter 500 Meter Höhe verboten worden ift, bemängelt. Sie glaubt den Preußischen Handelsminister desmegen angreifen zu müssen und erblidt bas Motiv zu der Berordnung in dem Bestreben zum Schuß der Republit". Wie der Amtliche Preußische Breffebienft aufflärend dazu mitteilt, war diese Berordnung des Handelsministers auf ausdrücklichen Wunsch des eigentlichen Beranstalters ber Feier, nämlich des Reichswehrministeriums und ebenso des Reichsverkehrsministeriums er laffen worden ist, da ein bis zwei Dußend Flieger in sehr niedrigen Höhen durch ihr Motorengeräusch die Feier unangenehm gestört hätten.
Flugzeugunglück in Staaten.
Flugzeugführer Hans Friedrich o. Knobelsdorf aus der Giseler. Auf einem Platzflug in Staaten, zu welchem der 23 Jahre alte ftraße 23 in Wilmersdorf am Freitag nachmittag um 2.40 gestartet war, stürzte das Flugzeug D 297 der Flugsportschule in einer Höhe von 300 Metern beim Nehmen einer scharfen Lintsturve ab und fiel auf eine zum Flugplaz gehörende Scheune. Dabei ging die Maschine in Trümmer, und der vordere Teil stürzte weiter zu Boben. Der Führer wurde aus seinem Sit geschleudert und blieb in der Nähe feines Apparates tot liegen.
Berlin z. B. find sie dem Polizeipräsidium angegliedert. Sehr wesentlich bei der Preisfrage ist die Macht der Konsumenten. Be dauerlicherweise wird sie am wenigsten ausgenutzt. Das Publikum fann sich immer noch nicht von der Inflationsgewohnheit freimachen, bei dem Verbraucher immer noch der Wahn, daß gut und teuer daß die Ware die Hauptsache, der Preis Nebensache ist. Es besteht identisch find. Dafür ein ganz charakteristisches Beispiel: Eine Wursthandlung zeichnete zwei Bosten Wurst derfelben Qualität mit verschiedenen Preisen aus, und während die mit dem teuren Preis ausgezeichnete in furzer Beit ausverkauft war, war die billigere, obwohl sie von gleicher Qualität war, nicht abzusehen. Es ist er. forderlich, daß das Publikum sich der Preis und Qualitätsfrage fritischer gegenüberstellt Nun gibt es ja nur in sehr unbedeutenden 3weigen der Lebensmittelindustrie Synditate, in der Konserven industrie urd, vielleicht kann man das so bezeichnen, auch in der 3uderindustrie. In der Zuderindustrie liegen die Dinge beeng miteinander zusammengeschlossen haben, doch spielt da weniger fanntlich so, daß die Rohzuckerfabriken und Raffinerien sich fehr die Preisfrage als bie Frage der Rübenversorgung eine Rolle. Da gegen stehen diefen Gruppen die fogenannten Weiß- Buckerfabriken, b. h. die Fabriken, die in einem Produktionsprozeß den Zucker hera ftellen, als scharfe Konfurrenten gegenüber, so daß von dieser Seite teine Gefahren für die Preisbildung drohen. Im Reichsernährungsministerium ift man der Ansicht, daß die Breissenfungsaktion schon Erfolge gezeitigt habe, das zeugt für die Bescheidenheit des Ministeriums. Gewisse Breissenfungen Dummheit oder Klugheit?
Man schreibt uns:
In der jezigen Zeit der sogenannten Preisabbaualtion" hat jebe Klasse von Gewerbetreibenden das Bedürfnis, vor der Deffentlichtelt ihre Preispolitit zu rechtfertigen. Neuerdings wird nämlich die Behauptung verbreitet, daß die große Maffe der Arbeiter gegen die Preispolitit piel weniger einzu. menden habe und viel weniger nach dem Kodi rufe, als die sogenannten Beffergestellten. Ist das nun eine Dummheit oder ist das eine Klugheit? Bunächst einmal ist es ein Irrtum, anzunehmen, daß die Arbeiterklasse mit der augenblicklichen Preis- und Wirt Sie weiß ganz genau, daß die gegenwärtigen Breise eine Folge der fchaftspolitik einverstanden ist. Gerade das Gegenteil ist der Fall. allgemeinen Wirtschafts- und Steuerpolitit der Regierung sind. Sie meiß ganz genau, daß der Weg vom Produzenten bis zum Kon fumenten ein viel zu langer ist und viel zu viel 3mischen. tufen durchläuft, und daß infolge diefer vielen Zwischenstufen selbstverständlich eine sehr hohe Spanne zwischen Erzeuger und Ronsumentenpreisen entstehen muß. Sie weiß auf der anderen Seite, daß dieje Spannen bei fleinen Umsätzen viel größer sind und sein müssen als bei größeren Umfäßen, weil ja auch der Kleinhändler leben muß und weil der Kleinhändler, wenn er menig umfegt, an dem einzelnen Stüd mehr verdienen muß. Der Arbeiter weiß ferner, daß von einzelnen Gewerbetreibenden und von einzelnen laffen der Gewerbetreibenden diese Situation in ungebührlicher Weise ausgenugt wird und daß höhere Preisaufschläge auf die Waren gelegt werden, als durch die Verhältnisse geboten erscheint. Aber weil er das alles weiß, ruft er nicht nach dem Kadi, sondern versucht dieses ganze System durch entsprechende politische und wirtschaftliche Forde. rungen zu ändern. Und deshalb ist es flugheit, nicht Dumm heit, wenn der Arbeiter nicht den einzelnen Gewerbetreibenden für bas. wofür er gar nicht verantwortlich ist, zur Rechenschaft ziehen will Diese Dinge fann man eben nur fachlich, nicht persönlich erörtern. dentre neig
hier ein Unglücksfall, Selbstmord oder Verbrechen vorliegt, wire hoffentlich bald ermittelt werden. Die Polizei hat zur Aufklärung des Falles zurzeit in der näheren Umgebung von Potsdam Streif züge mit Hunden unternommen.
Fort mit den gleitenden Preisen.
Die Städtische hochbaubeputation teilt mit: Der Magistrat hat beschlossen, daß jämtliche Bauarbeiten wie auch fämtliche Seistungen und Lieferungen, die im Auftrage der Stadt Berlin einschl. aller städtischen Gesellschaften bergeben werden, bon jest ab nur noch au Festpreisen, nicht mehr zu Gleitpreifen vergeben werden dürfen.
Geflügel und Kaninchenausstellung.
Im Konzerthaus Linder in Berlin Bantom findet vom 20. bis zum 22. November einschließlich die große Geflügel. und Kanichenausstellung des Kleintierzuchtverbandes Groß Berlin- Nord" statt, die sicher das Interesse nicht mur aller Züchter, sondern auch zahlloser Laubenfolonisten und Gartenlandbefizer erwecken wird. Denn es wird nicht viele geben, die nicht wenigstens den Wunsch hätten, auf ihrem müse versieht, sich auch eine Kleintierzucht anzulegen, um jo mit verGrundstück, das den Haushalt bereits so trefflich mit Obst und Ge hältnismäßig geringen Rosten für eine weitere Bereicherung des Küchenzettels zu sorgen. Darüber hinaus hat, wie die Ausstellung zeigt, ber Kaninchenhalter noch weiteren Rußen: prächtige Belatiere gibt es, und die Rauchwaren, aus ihrem Fell gewonnen, fönnen ohne Scheu mit edlem,„ edytem" Belzwert in Kon furrenz treten. Andere Tiere werden dann wieder hauptsächlich des Fleisches wegen gezüchtet, und man ist erstaunt, Riefentiere von etwa dreiviertel Metern Länge und vierzehn Pfund Gewicht zu be= gegnen. Alle namhaften Sorten findet man in der Ausstellung.
Unglücksfall, Selbstmord oder Verbrechen? Potsdamer Kriminalpolizei in hohem Maße. Bor ein Eine geheimnisvolle Angelegenheit beschäftigt zurzeit die paar Tagen nahmen in einem dortigen besseren Hotel ein Herr und Dame Wohnung, die sich im Fremdenbuch als Kaufmann Willy Stolz und Ehefrau aus Eisenach eintrugen. Das fehr elegant auftretende Baar hat sich vor drei Tagen aus dem Hotel ent fernt und ist bisher nicht zurückgekehrt. Die Sache ist um so unerschiedensten Farbenschlägen die Wyandottes, die fleißigen Leger, zu tlärlicher als das Paar drei gute Bebertoffer mit Wäsche, Kleiber und Toilettengegenständen von erheblichem Wert zurückgelaffen hat. und Toilettengegenständen von erheblichem Wert zurüdgelaffen hat. Auch wurden bei dem Mann gelegentlich größere Geldbeträge be mertt, so daß nicht anzunehmen ist, daß das Paar das Hotel verlaffen hat, weil es bie minimalen Roften nicht bezahlen fonnte. Db
Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 21. November.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
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interesse des Beschauers. Unaufhörlich laffen Bergische Kräher ihr Neben den Kaninchen beanspruchen die Hühner das HauptKiferiti" erfchallen, Hamburger Silberlad und schmude Italiener spreizen fich stolz in ihrer Farbenpracht; durch ihre üppige Beinbefiederung fallen die Faverolles auf, und zahlreich find in ben verfchen, alle in so ftattlichen Eremplaren, daß einem das Herz im Zelbe lacht. Auch an Gänsen, Enten und Buten fehlt es auf der Ausstellung nicht, auf der natürlich auch ber Taubenzüchter Gestalten des Mönchen und an den ftolzen Pfauentauben, die ihren auf seine Kosten tommt. So erfreut man fich u. a. an den eleganten gefpreizten Schweif unabläffig fofett wie einen Fächer auf und ab bewegen. Natürlich zeigt die Ausstellung auch Brieftauben, oft von überraschender Schönheit.
Der Beschauer, der an all diesen Käfigen vorbeiwandelt, ist er. staunt über die Fülle erlesener Tiere, die von der Liebe und bemeffenen Freiftunden ihren Kleintieren widmen. Boltswirtschaft Sorgfalt ihrer 3üchter Zeugnis ablegen, die ihre tnapp
and Ha, welche Luft, Schupo an feiu!"
4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 645 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Sprachliche Berte werben fo gefchaffen, die nicht zu unterschätzen find. Nur unterricht. Esperanto( Direktor Julius Glück). Neuer Anfänger die dem Berband angeschlossenen Züchter erzielen bereits im Jahre kursus. 7.15 Uhr abends: Dr. Viktor Engelhardt Weltanschauung etwa eine Million Pfund Kaninchenfleisch und sieben Millionen and Technik. 7.45 Uhr abends: Dr. Georg Zehden: Wie der Hühnereier! Patient seinen Arzt behandelt. 8.30 Uhr abends: Konzert. 1. Beethoven: Sonate G- Dur( Josef Wolfsthal , Violine; Georg Széll , Klavier). 2. Schubert : a) Pause( Müller); b) Das Fischer mädchen( Heine), c) Der greise Kopf( Müller), d) Der Lindenbaum( Artur Fleischer von der Berliner Staatsoper, Bariton: am Flügel: Bruno Seidler- Winkler ). 3. Mozart: Sonato B- Dur( Josef Wolfsthal und Georg Széll ). 4. Brahms : a) Auf dem Kirchhof ( Lilienoron), b) Minnelied( Hölty), c) Wehe, so willst du mich wieder( Platen), d) Die Mainacht( Holty)( Artur Fleischer; am ( Josef Wolfsthal und Georg Széll ). Anschließend: Dritte BeFlügel: Bruno Seidler- Winkler ). 5. Beethoven: Sonate A- Dur kanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr aben ds: Tanzmusik.
Aud Zu unserem in Nr 525 mit dieser Ueberschrift veröffentlichten inspettion Wilmersdorf erhalten wir aus dem Bolizei Bericht über Klagen von Schupobeamten der Polizei präsidium die Mitteilung, daß die Ermittlungen teinen Anlaß gegeben haben, gegen die von uns genannten Polizeioffiziere Erwiderung fei hier das Wesentliche wiedergegeben: einzuschreiten. Aus den Einzelheiten der uns zugegangenen
Rahmen Ihrer Dienstporschriften überhaupt night Bolizeimajor Dähne hat die Aeußerung„ Sie haben im zu benten!" gegenüber einem Beamten getan, ber eine vor