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Nr. 550+42. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärtsammlu

Oeffentliche und private Wirtschaft.

Die Zeit der Inflation war die Zeit der absoluten Vorherrschaft des privaten Kapitals, der sogenannten ,, Wirtschaft" über den Staat. Die Vormachtstellung der Privatwirtschaft war nicht nur eine politische, fie tam auch in der wirtschaftlichen Ueberlegenheit der privaten Wirtschaft vor der öffentlichen Wirtschaft zum Ausdruc. Seit der Stabilisierung der Währung haben sich die Verhältnisse gründlich gewandelt. Inzwischen hat die öffentliche Wirt schaft einen bemerkenswerten Aufschwung genommen. Die dem Reich, den Ländern und den Gemeinden gehörenden großen Unternehmungen auf dem Gebiet der Elektrizitätsversorgung, der Gaswirtschaft, des Verkehrswesens, die fast alle in Gesellschafts­form betrieben werden, haben zum Teil anerkennenswerte Leistungen zustande gebracht. Noch fehlt es an einer gründlichen, systematischen Untersuchung über den Umfang und die Art der öffentlichen Wirt schaft. Immerhin läßt sich heute schon sagen, daß ihr Umfang viel größer ist, als gewöhnlich angenommen wird. Sie ist gewachsen, ohne daß eine planmäßige und systematische Förderung der Re­gierung hinter dieser Entwicklung stand. Sie ist gewachsen aus ihrer eigenen inneren Wirtschaftstraft heraus und nimmt heute eine Stellung ein, die auf die Dauer auch die Gegner zur Anerkennung zwingen wird.

Der Kampf der privaten gegen die öffentlichen

Unternehmungen.

im geringsten die notwendige Rücksicht auf die gesamt volts wirtschaftlichen Bedürfnisse Deutschlands   zu nehmen. Der Fall Giesche ist feineswegs vereinzelt. Er zeigt, daß, wenn überhaupt eine Kontrolle notwendig ist, dann diese Kontrolle in erster Linie jede Schranke eingerissen, die Privatwirtschaft kann tun und lassen über die Privatwirtschaft notwendig wäre. Hier aber wird was sie will. Jede privatwirtschaftliche Maßnahme ist ohne weiteres fanttioniert.

Die Folge dieser Politik ist, daß auf den wichtigsten Gebieten der deutschen   Wirtschaft die notwendige Fortentwidlung gestört und gehemmt wird. Dieser Kampf gegen die öffentliche Wirtschaft ist nur ein Teil eines planmäßig betriebenen Feldzugs. Die Heße der strie geht so welt, daß planmäßig jede finanzielle Selbstverwaltung Industrie- und Handelskammern und des Reichsverbandes der Indu­der Gemeinden erdroffelt wird. Die Industrie- und Handelskammern gehen jetzt schon mit dem Plan um, die Steuererhebung der Gemeinden so sehr unter ihre Kontrolle zu stellen, daß, wenn mög­lich, überhaupt die Verabschiedung eines städtischen Etats ohne ihre Zustimmung unmöglich gemacht werden soll. Im preußischen Handels. ministerium sind bereits Erwägungen nach dieser Richtung hin im Bange.

Um so heftiger ist der Rampf, den die Privatindustrie gegen diese Entwicklung führt. Als einer der schärfften Exponenten der privatwirtschaftlichen Gegnerschaft gegen die öffentlichen Wirt­schaftsbetriebe des Reiches muß der Reichsbantpräsident Dr. Schacht bezeichnet werden. In einer amtlichen Mitteilung über das Ergebnis der legten Ameritareise des Reichsbantpräsidenten wird mit be­fonderer Betonung unterstrichen, daß die deutsche Regierung und die Deutsche   Reichsbant gegen eine zu weitgehende Borgwirtlichen Deutsche   Reichsbant gegen eine zu weitgehende Borgwirt schaft von Staaten und Gemeinden" seien. Anleihen der öffentlichen Körperschaften dürften nur für produttive Zwecke aufgenommen werden, ihre Begebung müsse deswegen von der Ge­nehmigungsstelle der Reichsregierung aufs schärffte tontrolliert werden. Eine solche Kontrolle sei aber für die Anleihen der In­dustrie und Landwirtschaft nicht notwendig, da diese Anleihen un­mittelbar dazu beitrügen, die Produktivität Deutschlands   zu er höhen."

Es ist kaum möglich, einseitiger und unrichtiger über die deutsche Auslandsanleihe- Politit zu urteilen. Bei den Gemeinden wird die Befriedigung des Anleihebedürfnisses tünstlich auf ein solches Maß zurüdgedrängt, daß nicht einmal die notwendigsten Dinge davon erledigt werden fönnen. Dabei find die Unterneh. mungen der Gemeinden, für deren Ausbau Anleihen in Betracht tommen, ausnahmslos

! wichtige und unentbehrliche Hilfsfaktoren der Gesamtwirtschaft. Die Vorgänge in der Privatindustrie beweisen aber, daß die pri­paten Unternehmungen Auslandsanleihen aufnehmen, ohne auch nur

300- Millionen- Anleihe der Kaliindustrie.

Was ist mit der öffentlichen Kontrolle? Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" bringt eine genaue Inhalts­angabe des Borvertrags, der zwischen dem Kalisyndikat und dem englischen Banthaus J. Henry Schröder- London über die große Kalianleihe vereinbart worden ist. Danach werden zunächst 40 Mil­lionen Dollar und 2 Millionen Pfund Sterling, später weitere 25 Millionen Dollar, zusammen rund 300 millionen M. in der Raliindustrie neu angelegt. Rontrahent für die Anleihe ist das Syndikat. Die Verteilung des Kredits erfolgt nach der Absatzbeteiligung. Für den Zinsendienst bürgt das Kalisyndikat. Den Gläubigern werden die Einnahmen aus dem Auslandsabsatz verpfändet. Als Sicherheit werden an erster Stelle( hinter den Industrieobligationen des Dawes- Plans) Hypotheken eingetragen. Der Ausgabeturs ist 93 Proz., die vermittelnden Banten erhalten 5 Broz. Provision, der Zinssak beträgt 7 Proz. Berzinsung und Tilgung( 25 Jahre) stellen sich auf 8,19 Proz. Aus dem Erlös ( 88 Proz. des Nominalbetrags) müssen innerhalb 8 Monaten alle früheren hypothefarischen Belastungen getilgt werden( also auch Aufwertungs- und Banffredithypotheken).

Soweit der Bertragsinhalt. Nach unseren Informationen ist an feiner Richtigkeit nicht zu zweifeln. Die ungeheure Bedeutung des Bertrages ist klar. Das in der Kaliindustrie insgesamt investierte Kapital wird auf 250 millionen geschätzt. Die Anleihe übersteigt also den gesamten nominellen Wert der deutschen   Kaliindustrie. Vor zehn Wochen, als gerücht­weise von einer 200- Millionen- Anleihe zum erstenmal verlautete, wurde die Notwendigkeit einer Anleihe kategorisch dementiert, indem auf den gegen das Vorjahr fast verdoppelten und die Vorkriegshöhe übersteigenden Absah hingewiesen wurde. Bei vorläufig 200 mil lionen verlangt der 3insen- und Tilgungsdienst jährlich ( einschließlich der übrigen Kosten) rund 20 Millionen M. Das find für 13 bis 14 Millionen Tonnenumfaß im Werte von schäzungs weise 200 Millionen M. 10 Prog. Um 10 Broz des Umfages muß also entweder billiger gewirtschaftet werden oder müssen die Preise erhöht werden. Sie aus der Steigerung des Absatzes und der Senfung der Betriebskosten allein zu erwirtschaften, dafür besteht feinerlei Garantie. Durch die riesige Ronzentration der lezten Jahre, die zwei Dritteln der Kapitalbefizer der Schächte trotz des Protestes der Arbeiterschaft eine Rente beläßt, obwohl das Kapital tot ist, sind die noch arbeitenden Werke mit zusätzlichen Gewinnansprüchen vorbelastet. So besteht auf Jahre hin­aus die Möglichkeit, daß die Umstellung der Kaliindustrie, die bis. her auf dem Rüden der Arbeiterschaft durchgeführt wurde, nun auf Rosten der Preise erfolgen wird.

Damit werden aufs schwerste öffentliche Interessen betroffen. Die Kalibemirtschaftung ist eine öffentlich recht liche Angelegenheit. Durch das Kaliwirtschaftsgesetz von 1919 steht die Preisfestsehung in der Kaliindustrie Reichs organen zu. Für diese Preisfestsetzung nimmt die Anleihe, wenn sie sich als unwirtschaftlich erweisen sollte, dem Reich jede

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und schalten dadurch jeden verteuernden Zwischenhandel aus, deshalb am leistungsfähigsten und am billigsten.

S.Hoffmann, Charlottenburg  , Wilmersdorfer Straße   12.

Die Stellung der Gemeinden.

Diese Auseinadersetzungen werden in den Gemeinde. parlamenten in der nächsten Zeit eine größere Rolle spielen. Bei der Eröffnungssigung der neugewählten Berliner   Stadt verordnetenversammlung hat der Berliner   Oberbürgermeister auf diese Dinge deutlich hingewiesen. Bedauerlicherweise ist der Deutsche Städtetag dieser Entwicklung gegenüber bisher beinahe voll­tommen un tätig gewesen. Die Unternehmerverbände verstehen es sehr gut, durch ihre Syndici jede einzelne Gefeßesvorlage schon im Stadium des Referentenentwurfes in ihrem Sinne zu beein flussen. Der Städtetag legt eine Bassivität an den Tag, die dahin führt, daß die Gemeinden und die vertretenen Interessen der öffent lichen Wirtschaft heute fast überhaupt nicht mehr berücksichtigt werden. Bei dem Kampf, den jede Stadt um die Genehmigung einer Anleihe im Reichsfinanzministerium führen muß, wird in einer beschämenden, dem Geist der Selbstverwaltung ins Gesicht schlagen­den Weise die Wirtschaft der Großstädte bis in die lächerlichsten Kleinigkeiten hinein unter die Lupe genommen. Es wird die höchste Zeit, daß der rein privatwirtschaftlichen Tendenz in den maßgebenden Instanzen endlich ein Paroli geboten wird. Es geht unter feinen Umständen an, daß jede selbständige Leistung der Ge= meinden entweder selbständig unterbunden oder von dem Gutdünken der industriellen Organisationen abhängig gemacht wird. Die öffentliche Wirtschaft ist genau so gut ein Teil der Gesamt­wirtschaft wie die private, und ihre dauernde Benachteiligung muß zu einem schweren Schaden für die Gesamtheit ausschlagen. Schon zu einem schweren Schaden für tie Gesamtheit ausschlagen. Schon in den nächsten Wochen wird jedenfalls in der Berliner   Stadt. verordnetenversammlung die Deffentlichkeit auf die fatastrophale Kurzsichtigkeit der Politik des Rechtsfurses hingewiesen werden, denn nur durch energische Abwehr kann die einseitige Borherrschaft privatwirtschaftlicher Gesichtspunkte verhindert werden. Möglichkeit der freien Entscheidung. Weil die Zinfen und Tilgungs­foften bezahlt werden müssen, ist die Preispolitik des Reiches von vornherein feftgelegt. Die Organe des Reiches hätten daher unter allen Umständen sowohl an der Prüfung wie an dem Ab­schluß der Anleihe mitzuwirken gehabt.

Tatsache ist, daß weder das Reichswirtschaftsministerium noch der Reichstalirat sich mit der Anleihe befaßt haben. Obwohl das Kalisyndikat nur als reichsgefegliche Einrichtung treditwürdig genug ist, für die Anleihe eine Gesamtbürgschaft zu übernehmen, vertreten seine Herren die Auffassung, daß die Anleihe das Reich nichts angeht. Die Kalifürsten sezen also dem Reich und der Allge meinheit den Stuhl vor die Türe. Die Reichsregierung und die gefeßlichen Organe der Kalibewirtschaftung haben nicht nur das Recht, sie haben die Pflicht, die Voraussetzungen der An leihe zu prüfen und an ihrem Abschluß mitzuwirten. Daran vermag auch die juristische Spitfindigkeit der Kalifürsten, die durch die Ausnügung formeller Lücken des Raliwirtschaftsgefeßes die öffentliche Kontrolle auszuschalten gesucht haben, nichts zu ändern.

Das vertruftete tägliche Brot.

Unter dem Titel Das vertruftete tägliche Brot gib uns heute bringt das Philadelphia Tageblatt" folgende inter­effante Einzelheiten über den fürzlich durch einen neuen und legten Zusammenschluß komplettierten" amerikanischen Riesen- Brottruft und feine Grundlagen:

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Troß aller Truft- Sprengungen", troß aller Anti- Trust- Gefeße, trog aller feierlichen Moralpauten der Herren Coolidge   und Hoover und aller Gerichtsaftionen der Bundes- Handelskommission gerät die amerikanische   Industrie fast von Tag zu Tag mehr unter die Kon­trolle" monopolistischer Riesenkorporationen. Den Mitteilungen von dem Nickel Plate Merger" dem Zusammenschluß der letzten, bis der Bildung des mit anderthalb Milliarden Dollar tapitalisierten her ,, unabhängigen" Bahnlinien im Often und Mittelwesten und Weichkohlentrusts folgt nun die Verwirklichung des Planes eines von der atlantischen zur pazifistischen Küste grei fenden Brottrustes, der mit 400 000 000 Dollar finanziert ist und in 157 Fabriten insgesamt 5% Millionen Laib Brot pro Tag produzieren wird.

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Diese Gründung des New Yorker Multimillionärs Bard front eine mehr als 30jährige Ronzentrationsbewegung in der amerikanischen   Brotfabrikation. Der Brottruft vereinigt die Ward Bating Company", die Continental Bafing Corporation" bende Kraft in der Entwicklung der nach ihm benannten Korporation, und die General Baking Company". Ward selber war die trei wie auch der Continental", und nun hat er beide älteren Großfirmen mit ihrer stäfften Konkurrenz, der" General", zu der gigantischen neuen Gesellschaft verschmolzen, die den Namen der General Bating Company" angenommen hat und, wenn nicht theoretisch, so doch tatsächlich den amerikanischen   Backwarenmarti be herrschen und dem amerikanischen   Volke den Preis für sein täg liches Brot diftieren wird.

bädereien in zusammen 14 Städten des Landes und erzielte Die alte Ward- Firma betrieb nicht mehr als 18 Groß im Jahre 1923 einen Reingewinn von 2800 000 Dollar, 1924 einen solchen von 4 300 000 Dollar, im laufenden Jahre dürfte ihr Profit, wie angefündigt wird, auf 5 500 000 Dollar steigen. Die Conti nental" arbeitet mit 104 Brotfabriken in 82 Städten der Vereinigten Staaten   und Kanadas   ,,, machte" im vergangenen Jahre 4 000 000 Dollar und schäßt ihren Verdienst" im Jahre 1925 auf 7 000 000

Dollar. Die" General" ist aber das weitaus stärkste Glied der neu­

gebackenen Dreieinigkeit.

Der amerikanische   Brottrust beginnt seine Laufbahn mit

200 000 000 Dollar Dermäſſerten Attien. Das heißt, um dieſe Kleinig

teit bleiben die greifbaren Bestände hinter der Kapitalausstattung

Sonnabend, 21. November 1925

des neuen Unternehmens( 400 000 000 Dollar) zurück. Das bedeutet natürlich nichts anderes, als daß der Brotpreis in naher Zukunft ge­nügend gesteigert werden wird, um nicht nur für das wirklich in­Deftierte Kapital, sondern auch für das hineingeschüttete Wasser" hübsche Profitchen abzuwerfen".

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des JGB. dazu, den Kampf gegen den Brottrust bereits auf­Die amerikanische Arbeiterschaft hat, so schreibt die Korrespondenz genommen. Besonders aktiv zeigen sich dabei die organisierten Bäckerarbeiter, die bestrebt sind, die Arbeitskräfte der Betriebe des eglicher Organisation und tut alles, um irgendwelchen Zu­sehr schwierig. Denn der Brottrust ist ein geschworener Feind Trusts zu organisieren. Diese Aufgabe erweist sich allerdings als fammenschluß unmöglich zu machen. Ferner sehen sich die Arbeiter ber Fabriken des Brotterusts zum größten Teil aus ungelernten und sehr schlecht bezahlten Arbeitskräften zusammen, die leicht ersetzt werden fönnen und deshalb den Unternehmern und ihren Sflaven­treibern ausgeliefert find. Gleichzeitig fann gesagt werden, daß diese schlechten Löhne, die technischen Berbesserungen in den Betrieben und beträchtlich vermindern, feineswegs etwa den Brotpreisen zugute die Einführung der neuesten Maschinen, die die Zahl der Arbeiter minne. tommen. Im Gegenteil, diese steigen und mit ihnen die Ge­

ordentlichen Kongreß neuerdings wieder energisch für die U nion= Der Amerikanische Gewerkschaftsbund, der sich auf dem letzten Label, d. h. die auf allen Gütern und waren anzubringende gewerkschaftliche Kontrollmarte einsetzte, fordert auch in diesem Falle alle Arbeiter auf, nur mit der Union- Label versehene Bäckereiwaren zu kaufen. Er hält dies, abgesehen von der Organis fation der Arbeiter, für die sicherste und wirksamste Methode zur Bekämpfung des Brottrusts.

Fleischerverband, Attiengesellschaft( 5) a flag), die sich in der Haupt Zur Frage der Fleischversorgung. Die Handelsgesellschaft fache mit der Einfuhr von Fleisch und mit der Versorgung der Ladenschlächter mit Gefrierfleisch beschäftigt, an der infolgedessen Verbände des Ladenfleischergewerbes beteiligt sind, hielt am Donnerstag ihre Generalversammlung ab, der sie ihren Abschluß für das Geschäftsjahr 1924 vorlegte. Gleichzeitig benußte die Ber­waltung die Gelegenheit, um über die gegenwärtige und zukünftige Fleischpersorgung Deutschlands   Aufschlüsse zu geben. Die Ber­waltung vertritt die Ansicht, daß durch die Bölle die Einfuhr für die Einfuht von Corned beef unmöglich fein. Das Kontingent gewisse Fleischarten gedrosselt ist. Zum Beispiel wird für Gefrierfleisch ist im wesentlichen den Einfuhrfirmen zugeteilt worden, die das in der Weise ausnußen, daß sie qualitativ nicht hochwertiges Gefrierfleisch zur Einfuhr bringen. Die Haflag hat bisher ihre Abnehmer in ausreichender Weise versorgen tönnen, doch dürfte ihr Kontingent in den nächsten Tagen ausverkauft sein, ebenso das Kontingent der Rhein  - Haflag, einer Tochtergesellschaft des Unternehmens, die wieder in Betrieb gefeßt worden ist. Die Einfuhr von Fleisch hat unter dem Druck der Zölle eine Schlachtungen im Inlande gestiegen, so daß eine schlechtere Ber­Verminderung erfahren, auf der anderen Seite sind aber die forgung nicht eingetreten ist. Es sei anzunehmen, daß von außen teine Chance für billige Preise gegeben ist, und wenn augenblicklich von der Westseite billigere Partien angeboten werden, so liege dies daran, daß man sich dort ohne Rücksicht auf die Kontingentierung eingedeckt hat und infolgedessen diese Borräte loszuschlagen fucht. Der Haflag ist es gelungen, im laufenden Geschäftsjahr Verluste, die Wahrscheinlichkeit nach mit einem positiven Ergebnis, auf feinen fie vorher gehabt hat, auszugleichen, so daß das Jahr 1925 aller Fall mit einem Berlufte beendigt werden wird.

Bamag- Meguin A.-G. Für die Berlin  - Anhaltische Maschinen­fabrit A.-G. hat sich infolge der schweren Kohlenkrise die Fusion mit der Meguin A.-G. in Oberbuzbach vorläufig als ein Fehlschlag erwiesen. Das nach modernsten Gesichtspunkten ( auch hinsichtlich der Ausbeutung billigerer Arbeitsträfte) während der Inflationszeit erbaute Butzbacher Wert, das ausschließlich auf die Belieferung des Steinkohlenbergbaus mit Aufbereitungs- und Ver­wertungsanlagen eingerichtet war, mußte zum größten Teil still­gelegt werden. Die Buzzbacher Verluste, die sehr beträchtlich gewesen sein müssen, haben die Gewinne der Betriebe in Berlin  , Dessau  , Köln- Bayenthal   und die Gewinne aus den Beteiligungen nach dem Geschäftsbericht bis auf 30309 m. aufgezehrt. Sonst hinterlassen Geschäftsbericht und Bilanz von der Lage des Konzerns einen guten Eindruck. Abgesehen von Buzzbach ist offenbar sehr gut verdient worden. Der Gaswerksbau für öffentliche Be­Industrie, insbesondere die Spezialgebiete der Abhigeverwertung triebe und die Industrie, die gute Konjunktur der chemischen des Wasserfaches und gewisser chemischer Sonderzweige, brachten reichlich Beschäftigung und Gewinne. Das Auslands­geschäft ist erheblich erweitert worden. Interessant ist eine Aus. wirtung der internationalen Schußzollmauern. Um die Zollverteuerung zu umgehen, mußten ganze Konstruktionen mit ausländischem Material und ausländischen Kräften von auss ländischen Firmen hergestellt werden. Eine tollere Auswirkung des Schutzzollunfinns, der auf diese Weise auf Kosten Deutschlands  dem Ausland die Arbeitslosigkeit verringert und Profite fünftlich in den Schoß wirft, läßt sich taum denken. Die Abschreibungen mit 1,05 millionen( bei 2 Millionen Zugängen) find reichlich; auf Maschinen und Fabrikeinrichtungen betrugen fie fast 20 Broz. Die Berschuldung ist gering Die Gläubiger( einschließlich Anzahlungen) sind von 9,41 auf 13,3 Millionen gestiegen. Durch Forderungen und Vorräte, die zusammen von 11,7 auf 14,5 Millionen ge­stiegen sind, sind sie reichlich überdeckt. Mit Bankschulden scheint die Verwaltung vorsichtig gewesen zu sein. Eine Divi­dende wird nicht verteilt. Die leberwindung der Bergbautrise, für die immerhin schon gewisse Anzeichen sprechen, wird auch das Buzz­Verwaltung rechnet auch offenbar damit. bacher Wert wieder zu einer Quelle des Profits werden lassen. Die

Hirte nahestehenden Unternehmungen Union   und Juhag Fufion der Union   und der Juhag. Die beide dem Bankhaus ( Industrie- und Handels- 2.- G.) befchloffen in ihren General­versammlungen die Fusion der Juhag mit der Union  . Juhag war bisher Besizerin der Handelsstätte Belle Alliance in der dem Erlös Bankgeschäfte, während die Union   Grund­Lindenstraße und betrieb nach dem Verkauf dieser Handelsstätte mit ftüdshandel und Bautätigkeit betreibt. Nach den Mit­verfäufe mit Gewinn vorgenommen und hat auch in der Bau­teilungen in der Generalversammlung ist die Union   im laufenden Geschäftsjahr sehr gut beschäftigt. Sie hat verschiedene Grundstücks­abteilung und im Fabritationsbetriebe reichliche Beschäftigung. Durch die Fusion fließen ihr erhebliche Barmittel zu, die sie in dieser geld­tnappen Zeit sicherlich gut wird verwenden können.

Erneuerung eines Zementfynditats. Nach schwierigen Berhand­lungen ist nun der neue Vertrag für den Norddeutschen 3ementverband G. m. b. 5. auf zehn Jahre vom 1. Januar 1926 bis Ende Dezember 1935 abgeschlossen worden.

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