Schlußausführungen. Die Berhandlung wurbe fchießlich auf Montag pertagt, und es wird erst am Montag nachmittag bas Urteil vom Schöffengericht Mitte verkündet werden.
, Beschränkung der Geburtenzahl als Kulturproblem". Im Bund für Mutterschutz und Sexualreform " sprach fürzlich in der Wilhelmstraße 48 Dr. med. Julian Marcuse über die Beschränkung der Geburtenzahl als Kulturproblem" Er gab nach seiner fulturgeschichtlichen Einleitung einen Ueberblick über die Bevölkerungsbewegung der letzten Jahre. Schon vor dem Krieg hatten in Deutschland die Eheschließungen und in noch höherem Maße die Geburtenziffer abgenommen, eine Tatsache, die für nahezu sämtliche Kulturstaaten zutraf. Er wies das Ursachenverhältnis zwischen dem Rückgang der Fruchtbarkeit auf der einen Seite und den ökonomischen Struktur verschiebungen und der zunehmenden Kultur auf der anderen Seite nach. Bewußte 3eugungsunluft Frauenarbeit
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Emanzipation der Frau schaffe eine veränderte Serualsphäre. Ferner wies er auf die sozialpathalogischen Urfachen, wie Geschlechtsfrankheiten, Tuberkulose, Alkoholismus hin, Die die Sterblichkeit und vor allem die der Kinder als Ausjäte phänomen beeinflußt. Von ihrer Bekämpfung und einer Nachwuchs fultur hängt der für die Erhaltung des Volkes erforderliche Geburtenüberschuß ab. Der Redner kam dann im letzten Teil seiner Ausführungen auf die planmäßige Geburtenbeschrän fung zu sprechen und setzte sich mit den Interessentengruppen und Inftitutionen auseinander, die aus bevölkerungspolitischen oder religiössittlichen Motiven sich gegen die Geburtenbeschränkung menden. Er mies thre falschen Schlußfolgerungen zurüd und trat für eine reftlose Wiederherstellung des ursprünglichen Entmurfs des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtsfrankheiten wie für die soziale Indikationsstellung innerhalb der Abtreibungs bestimmungen ein. Dies sind die groben Umrisse des Vortrags, der sich auf tatsächliches Material stützte und in geistreicher Weise Gründe und Gegengründe gegenüberstellte und die Geburten einschränkung als Kulturproblem beleuchtete. In der Diskussion wurde auf die außerordentliche Wichtigkeit der Empfängnisverhütung hingewiesen, um so im Bornherein eine Abtreibung zu vermeiden. Der Vortrag fand hauptsächlich vor Aerzten statt. Es wäre sehr zu wünschen, wenn Dr. Marcuse vor der Arbeiterschaft, vielleicht für die Arbeiterwohlfahrt, einen Bortrag über dieses Thema hielte, um so Tausenden in dieser Frage Aufklärung und Wiffen zu geben.
Noch einmal die Basdorfer Siedler.
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Bitte...
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Ein ftrahlender Novembertag. Rurfürstendamm. Man denkt nicht an den Winter, man denkt an den Frühling, an die Riviera, an Blumen. stößt sich an, entschuldigt sich nicht. Der Tag und der Dalles Die Menschen hasten vorüber. Man treibt alles. Talmieleganz, verschlafene Gefichter, teilnahmslose Blicke. Eine Frau tommt mir entgegen. Sie sieht nicht sonderlich aus. Nur ihre Augen haben etwas Vorwurfsvolles. Nur Hunde sehen einen so an, wenn sie nicht wissen, wofür sie geschlagen werden. Die Frau betrachtet mich forschend. Sie sieht alle Menschen an. Tun wir das nicht alle? Plöglich dringt ein Wort zu mir. 3ft es für mich, ist es für andere gesprochen? Ich wende mich. ,, Etwas für ein Stückchen Brot, bitte... Das hören wir alle oft, so oft, daß es verklingt, ehe es uns erreicht. Aber es war etwas Eigenes dabei. Das Bitte" war so auffordernd, es war vieles darin. Das Bitte hieß: Jch hungere, ich will nicht darben, marum laßt ihr das zu." Betroffen gab ich ihr etwas. Selbstver ständlich, mit furzem Dant nahm sie es. Bitte". Wer gibt?
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Die Belfehung des verstorbenen Gen. Dr. Weyl findet am Mittwoch, den 25. November, nachmittags 3 Uhr, im Krema torium Gerichtstraße statt. Ueberfchrift genannte Termin ist natürlich ein Sqpfehler. Der im geftrigen Abendblatt in der
Der gestoppte Schulbau in Kaulsdorf . Wie wir am 13. b. M. mitteilten, hatte der Magistrat den Schulhausneubau in Rauls. dorf Süd, nachdem die Mittel vom Bezirksamt Lichtenberg bewilligt worden waren, inhibiert. Nunmehr teilt das Nachrichten amt der Stadt Berlin mit, daß der Magistrat in seiner lekten Sigung der Errichtung einer Volksschule in jenem Ortsteil des Be girts Lichtenberg zugestimmt hat und daher mit der Ausarbeitung des Bauprojekts nunmehr begonnen werden tann.
woch, den 25 November, im Beisein der Behörden und der Die Eröffnung der Eisbahn im Sportpalaft findet am Mittführenden Sportsleute statt. Am Donnerstag abend wird zum erften Male das sportlich- choreographische Gemälde auf dem Eis Die Laune der Favoriten von Billy Rath und Billiam Starfiol in Szene gehen. Die musikalische Einrichtung stammt von Kapellmeister Julius Einödshofer , der auch ständig mit seinem Drchester im Sportpalast tonzertieren wird.
Ein Riesenwels im Berfiner Aquarium. Das 1,80 Meter lange und 75 Pfund schwere Tier wurde vor einigen Tagen von Zehdenider Fischern in der Oberhavel mit einem Zugnet gefangen. Mit einem Fischermotorboot nach Berlin gebracht, bewohnt es jetzt mit fünf fleineren, etwa 4 meter großen Bettern aus dem Blogensee das große Becken Nr. 4 der Süßwasserabteilung.
Beraubung faft sämtlicher Brieftäften. In letter Sett find allnächtlich fajt fämtliche Brieftäften Groß Berlins ihres Inhalts beraubt worden. Die Oberpostdirektion hat jetzt eine Belohnung von 200 m. ausgefeßt, und das Kommando der Schutz polizei hat die Straßenaufsichtsbeamten erneut zu größter Aufmert. famkeit angemiesen.
wenn e zur Ueberfahrt ble britte Schifferlaffe Benutzt haben, niat mehr erforderlich ist, fich ber für Einwanderer bisher vorgeschriebenen Untersuchung zu unterziehen.
nachmittags 3%, ühr, in der Bhilharmonie 2. Tangberantaltung Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Sonntag, den 6. Dezember 3m Orient. Breis der Einzelfarte 1,20 M. für die lezten drei Beranstaltungen können noch Abonnements zum Preise von 3 Mt. ausge geben werden. Freitag, ten 25. Dezember, nachmittags 3 Uhr im Staatlichen Schillertheater Der Glüdspilz". Schwant in drei Atten. Preis pro Karte 1,20 mt. Sonnabend, den 26. Dezember, vormitiags 11 lbr im Großen Schauspielhaus Proletarische Feierstunde Träume der Mietstungen können noch Abonnements zum Preise von 3,20 Mt. abgegeben faserne". Breis der Einzelfarte 1,20 Mt. Für die letzten vier Veranstal werden. Karten für alle Veranstaltungen find in den bekannten Vers taufsstellen zu haben.
Vor einigen Tagen wurde in der. Sentgrube einer Trainieranstalt in Groß- Borstel die Leiche eines etwa 20 Jahre alten Mädchens namens Loges gefunden. Das Mädchen wies am Halle verschiedene Messerstiche auf. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei führten zur Feststellung und Festnahme des Mörders. Der Täter ist ein in Schleswig geborener Bädergeselle namens Herwede, der nebenbei als Tanzordner fungierte und sich da mit Barnewiz anreden ließ. Unter diesem Namen lernte er auch das Mädchen tennen. An einem Abend hatte er das Mädchen abgeholt, und beide waren nach Groß- Borstel gefahren, wo Herwege, der Alkohol bei fich geführt haben will, mit dem Mädchen spazieren ging. In dem Wäldchen will er dann mit einem Messer dem Mädchen versehentlich einen Halsstich versetzt haben. Das Mädchen schrie angeblich um Hilfe, worauf er in seiner Angst weiter zugestochen habe. Als er fah, daß das Mädchen tot war, zog er die Leiche in die Grube hinunter. Die Ermordete galt als ein völlig unbescholtenes Mädchen.
Einheitliche Berkehrsregelung im ganzen Reich. Runderlag des preußischen Ministers des Innern, des Ministers Wie der Amtliche Preußische Bressedienst einem gemeinsamen für Handel und Gewerbe und des Ministers für Landwirtschaft, Iungen zwischen Reich und Ländern über die Fest. Domänen und Forsten entnimmt, schweben zurzeit Berhand. segung einheitlicher Richtlinien für die Regelung des Fuhrwerts, Radfahr, Reit- und Fußgängerverkehrs sowie bes Treibens und Führens von Tieren, die voraussichtlich in nächster Beit zum Abschluß gelangen werden. Die staatlichen Bolizeibehörden werden daher ersucht, bis zur Bekanntgabe dieser Grundzüge von einer Aenderung der zurzeit hierüber bestehenden Verordnungen oder von einer Neuregelung abzusehen. Die reichseinheitliche Berte sregelung ist in der Tat zurzeit aufs innigste zu wünschen.
Bombenwurf gegen einen englischen Kriegsfilm. Am Freitag früh um 7 Uhr wurde ein Rinematographentheater in Dublin in Irland , in dem der englische Kriegsfilm pern" vorgeführt wird, durch eine Bombe Dollständig zerstört. 3mei Bolizisten wurden, als sie den Anschlag verhindern wollten, erschossen, ein dritter ernstlich verwundet. Das Kinematographentheater war schon früher einmal von bewaffneten Republikanern überfallen worden. Bei dieser Gelegenheit wurde der Kriegsfilm geraubt. Der Eigentümer hatte jedoch einen neuen Film erhalten.
Auf unseren Artikel Eine verhinderte Landauftion" in der geftrigen Morgennummer schreibt uns der Gemeinnüßige Grund befizer und Kolonisten Berein Basdorf, daß die Bersteigerung des Basdorfer Siedlungsgeländes feineswegs deshalb vertagt worden ist, weil die Richter Ausschreitungen der Siedler befürchteten, es stimme auch nicht, daß die Siedler mit GummiInüppeln erschienen wären. Im Einverständnis mit den Siedlern und mit der Basdorfer Bodengesellschaft hätte der Hauptgläubiger Bluth eine Vertagung beantragt, hauptsächlich deshalb, weil sich für das dreimal überschuldete Gelände fein Käufer fand. Da die Eine neue Poftanfolinie. Seit Montag, den 16. b. M. fährt in Bostauto ab Bahnhof Dranienburg über Borgsdorf , Binnow nach Bertagung auf unbestimmte Zeit geschah, so hoffen die Siedler, in der Zwischenzeit zur neuen Versteigerung Aufklärungs . dieser Linie erfolgte, damit die Arbeiterichaft der HennigeDie Einstellung attionen über diese Angelegenheit einzuleiten, zunächst einmal bei lich durch den Staatsanwalt oder Untersuchungsrichter. Alle diese erreichen fann. Das Auto fährt morgens 5.27 Uhr ab Bahnhof Köln, Dr. Schulte, zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Notlage den Gläubigern selbst, dann durch den Konkursverwalter und schließdorfer Industrien ihre Arbeitsstelle beffer und schneller Aftionen find bereits eingeleitet worden. Die Siedler wollen diesen Dingen auf den Grund gehen, besonders da die Bodengesellschaft Nachzahlungen von 500 bis 1000 m. pro Morgen in Aussicht gestellt hat, während der Morgen nur 300 m. Steuerwert hat.
Der Männer- Gefjang- Berein ,, Cledertafel"„ Berlin - Weft Mitgl. b. D.K.6.8., veranstaltet am 22. November, abends 7 Uhr, im Bürgersaal bes neuen Schöneberger Rathauses ein Herbstfonzert unter Mitwirkung des Dablle- Trio.
Oranienburg und ist um 6 Uhr in Belten. 6.06 lbr fährt der Bug von dort nach Hennigsdorf . Die Rüdfahrt erfolgt ab Bahnhof Welten 4.40 Uhr nachmittage. Der Preis der Wochenkarte beträgt für die Hin und Rüdfahrt 3,50 M. An Sonn- und Feier tagen berlehrt biefe Linie nicht.
Erleichterungen für gelegenffiche Besuche meritas. Die amerikanischen Einwanderungsbehörden geben bekannt, daß es für Perionen, die Amerila nur zeitweilig befuchen, auch
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1926 tein Kölner Karneval? Nachdem Kardinal- Erzbischof von und gegen den Karneval in einem Erlaß Stellung genommen bat, läßt auch das Presbyterium der Kölner evangelischen Gemeinde einen Aufruf an die Gemeindemitglieder ergehen, der von einer Beteiligung am Karneval abmahnt.
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