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Soziale Ueberlicht.
Einfluß auf die katholische Geistlichkeit ausüben, daß diese da- Jantwortung durch die Aerzte. Bei der weitgehenden Befugniß| Das Wort Schikane bedeute zwar nicht den Vorwurf einer bewußt durch in Schrecken gesetzt wird, die Schuld daran liegt an dem Ein- des Regierungspräsidenten wäre zu prüfen, ob dieser nicht ver- gesetzwidrigen Handlungsweise, wohl aber werde dadurch be fluffe der ultramontanen Presse, der in dem Mellage- Prozeß, in antwortlich gemacht werden könnte. Von einem selbständigen hauptet, daß die Polizeiverwaltung ihre Amtsgewalt mißbrauche dem Verrufe M.'s, in der Bedrohung der Zeugen zu tage ge- Medizinal Ministerium versprechen wir uns feine Abhilfe. Die und pflichtwidrig verfahre. Da jedoch der Angeklagte noch nicht treten ist. Was soll man zu der unerhörten Frechheit un- Aufnahme in die Frrenanstalten soll man nicht erschweren; da wegen Beleidigung vorbestraft sei, so genüge eine Geldstrafe. gebildeter Ordensbrüder sagen, die der Regierung erwidern, fie gegen würde sich die österreichische Einrichtung empfehlen, wonach- Gegen ein Urtheil des Schöffengerichts Tübingen, da müssen die behördliche Einmischung der Behörden in innere An- jeder Kranke sechs Wochen unter Beobachtung gestellt wird. den Redakteur Geiger der„ Schwäbischen Tagwacht" in Stutt= staltsangelegenheiten ablehnen. Und das nimmt die Regierung Bedauerlich ist nur, daß die durch die Presse verbreiteten Nachgart wegen Beleidigung des Verlegers und des Redakteurs der ruhig hin! Ist es wahr, daß, nachdem alle Angaben der Mellage'schen richten erst nach einem Jahre zur gerichtlichen Verhandlung" Tübinger Chronit" zu 100 M. Geldstrafe verurtheilt hatte, Broschüre erwiesen sind, der Staatsanwalt die Revision eingelegt hat? tamen; es wäre gut, wenn auch die Justiz der öffentlichen wurde von Geiger Berufung eingelegt, doch wurde das erstIst es wahr, daß nach dem Erscheinen der Mellage'schen Meinung, wie sie in der Presse zu tage tritt, mehr Rechnung instanzliche Urtheil bestätigt und Geiger erhielt noch die Broschüre der Regierungspräsident nach Berlin gereift ist, um tragen wollte. Kosten der Berufung auferlegt. Bekanntlich hatte Geiger seinervom Minister des Innern Verhaltungsmaßregeln zu Minister Dr. Boffe: Die Aufnahme in Frrenanstalten zu zeit Widerklage erhoben, der Redakteur der Tübinger Chronik" bitten und hat Herr v. Köller erklärt, daß erst der Ausfall des erschweren, ist nicht Absicht der Regierung, doch soll die Ueber- ist aber damals freigesprochen worden. Prozesses abgewartet werden soll? Von Herrn Mellage aber wachung eine strengere sein. fann man sagen: Hoch klingt das Lied vom braven Mann, wie Minister Schönstedt : Gleich nach dem ersten Zeitungsbericht Drgelton und Glockentlang!( Bravo !) Der Prozeß hat er find staatsanwaltliche Erhebungen veranlaßt; überhaupt wird wiesen, daß unser Jrrenwesen gegen Holland , Belgien und den Veröffentlichungen der Presse volle Aufmerksamkeit geschenkt. andere Nachbarstaaten zurückgeblieben ist. Es sind strengere Abg. Dr. Porsch( 3.): Es ist bedauerlich, daß der Oft- Elbisches. Auf dem Hof 3arnewenz bei SchönRevisionen nöthig. Mit den ausgesetzten 8000 m. wird Minister den Staatsanwalt angewiesen hat, berg in Mecklenburg- Strelitz , der dem Großherzog gehört und an man nicht weit tommen, wenn man mehrere Kom- teine Revision einzulegen. Der Vorwurf der Be- einen Herrn Schubert verpachtet ist, trat, wie wir dem Lübecker missionen einsetzt. Auch gegen die Grundsätze in den von evan- ftechung gegen den Beamten E. dafür, daß dieser die Revisionen Voltsboten" entnehmen, der Landarbeiter J. W. am 8. Nogelischen Geistlichen geleiteten Jrrenanstalten muß die Regierung vorher anfündigte, ist ganz unbegründet. Redner bemängelt die vember v. J. als Tagelöhner unter der Vereinbarung in Arbeit, aufmerksam sein. Wo die Geisteskrankheit als eine Folge der gerichtliche Entscheidung in verschiedenen Punkten; namentlich daß ihm im Winter 80 Pf., im Sommer 1 M. und während Sünde und als Besessenheit betrachtet wird, da werden Folgen, fei es nöthig, die bei den Akten befindlichen Briefe des eng der Ernte 1,20 M. Tagelohn, ferner freie Wohnung und wie in Mariaberg bei den Alerianern unvermeidlich sein. Zur lischen Bischofs zu veröffentlichen, um festzustellen, daß Feuerung, ein Stück Feld und ein Stück Gartenland zur eigenen Reorganisation des Frrenwesens an Haupt und Gliedern werden Forbes in durchaus legaler Weise sich in der Anstalt be- Bebauung gewährt werde. Außerdem wurde dem Arbeiter ein wir gern die nöthigen Mittel bewilligen. Wir haben den Fall fand und der Bischof mit der Sache überhaupt nichts zu thun Liter Milch für sein kleines Kind versprochen. Schon kurz nach Feldmann, der nicht vergessen sein soll. Ich mißtraue der Me- hatte; er wollte den Priester eben nicht auf der Straße um dem Arbeitsantritt, acht Tage vor Weihnachten, kam der Gutsdizinalverwaltung nicht; aber sie muß zeigen, daß fie energische tommen lassen und zahlte deshalb ein Kostgeld für Forbes. Für befizer, um mit den Arbeitern einen anderen Kontralt zu machen, Maßregeln trifft.( Bravo.) diesen war die Aufnahme in der Demeritenanstalt teine wonach der Arbeitslohn nur 70 Pf. und in der Ernte nur Minister Dr. Boffe: So schlecht, wie Herr v. Eynern die Disziplinarmaßregel, sondern die Gewährung eines Unterhaltes. 1 M. betragen sollte. Nach einigem Sträuben fügten sich Berhältnisse schildert, sind sie doch nicht; ich lege Verwahrung Ich bedauere, daß solche Dinge, wie sie festgestellt sind, bei den die Arbeiter, da der Gutspächter gedroht hatte, fie andernfalls, dagegen ein, daß das preußische Frrenwesen so tief unter Allegianern vorgekommen find; aber mir sind zahlreiche Mit seinem Kontrakt gemäß, zu Ostern zum Ausziehen zu zwingen. dem anderer Staaten ftebe. Herr v. Eynern würde theilungen zugegangen über ähnliche Dinge, die auch in Aus einem unbekannten Grunde erhielt der Arbeiter J. W. vierdaran auch nicht viel ändern, wenn er felbft Me- anderen Anstalten vorgekommen sein sollen. zehn Tage nach Neujahr keine Milch mehr, infolge dessen nahin dizinal Minister würde( Heiterkeit). ( Heiterkeit). Die Forderung eines( 3wischenrufe.) Daß die Obrigkeit vor den Klostermauern Halt fein Kind sichtlich ab. Da von dem Gutspächter feine Milch zu selbstständigen Medizinal- Ministeriums ist heute zum ersten Mal gemacht, glaube ich nicht; der Ansicht des Herrn Virchow stehen bekommen war, suchte der Arbeiter Hilfe bei dem Kammerherrn aufgestellt; früher forderte man Loslösung vom Kultusministerium andere gegenüber, die namentlich für das Rheinland das v. Schönberg, was aber erfolglos war. Wegen Mangels an und Angliederung an ein anderes Reffort. Dagegen sträuben sich Gegentheil feststellen. Das gerichtliche Erkenntniß gegen Mellage Milch wurde nun das Kind mit„ Kartoffelwasser, aufgeweichten auch gerade die Mediziner. Und glauben Sie denn, daß der enthält viele Unbegreiflichkeiten. Der Segen der geistlichen Semmeln und Schwarzbrot gefüttert". Es wurde infolge dessen Medizinal- Minister überall selbst in die Anstalten gehen tann? Genossenschaften steht thurmhoch über den Schäden, die in Aachen so schwach, daß es keine Speisen mehr vertragen konnte. Der Was nöthig ist, soll nicht versäumt werden, aber solche Forde- ermittelt sind. nun zu Hilfe gezogene Arzt stellte folgendes Zeugniß aus:„ Hierrungen sind undurchführbar. Justizminister Schönstedt : Die Zurückziehung der durch bescheinige ich dem Arbeiter J. W. zu Barnewenz, daß das Justizminister Schönstädt: Die Untersuchung hat keines- Revision habe ich angeordnet, weil ein öffentliches 1/ 2jährige Kind desselben an Verdauungsschwäche und Marasweges vor Klostermauern Halt gemacht; es haben Ermittelungen Interesse nicht vorlag; selbst eine nochmalige öffentliche Ver- mus( Entkräftung. Red.) leidet, welche durch den Genuß auch im Kloster stattgefunden und allerdings haben sich da handlung würde keine Aenderung herbeigeführt haben, da die unzureichender und unzweckmäßiger Nahrungsmittel entstanden Mißhandlungen herausgestellt, die aber nicht verfolgbar waren Sa che ja getlärt war, daß man allerfeits auf sein dürften. Schönberg, den 27. März 1895. M. Grischner, ( hört hört!), weil fein Strafantrag gestellt war.( Heiterkeit.) die weitere 3eugen Vernehmung verzichtete. praft. Arzt." Mellage hat auch mit seinen Angaben zurückgehalten und die( Sehr richtig!) Der Arzt verschrieb eine Büchse Kindermehl, aber das schlimmsten Dinge hat Mellage selbst nicht gewußt, als er die Abg. Dr. Sattler( natt.) weist namentlich die Darstellungen Würmchen fiechte dahin, weil es nichts mehr vertragen konnte, Broschüre schrieb. Es waren dagegen von Mellage Dinge be- zurück, als sei Forbes feiner Freiheitsentziehung unterworfen und wurde am 22. Mai d. J. durch den Tod erlöst. Da der hauptet, wodurch die Brüder schwer beschuldigt waren; in deren worden; er hat das Gegentheil bekundet; die Briefe des englischen Arbeiter kein Geld hatte und mit dem Gutspächter auf gespanntem Interesse war das Einschreiten des Staatsanwalts nöthig. Der Bischofs find in der öffentlichen Gerichtsverhandlung verlesen Fuße lebte, so ging das Begräbniß so einfach wie möglich vor Staatsanwalt war dann nicht von der Richtigkeit der Mellage- worden. Herr Porsch möge seine Behauptung, daß ähnliche fich. Der Vater fuhr die Leiche seines Kindes im Schubkarren schen Angaben überzeugt; der Oberstaatsanwalt ist noch damit Mißhandlungen auch in anderen Anstalten vorkommen, einmal nach dem Begräbnißplay. Dann kehrte er dem„ patriarchalischen" beschäftigt, die Sachen nochmals eingehend zu prüfen. Das Ver- außerhalb dieses Hauses öffentlich wiederholen, er würde sich Mecklenburg den Rücken. halten des Gerichtsvorsitzenden ist ebenfalls fritisirt; aber diese dann einen sehr gefährlichen Prozeß zuziehen. Dinge kann man nur reden, wenn man der Verhandlung bei- Damit schließt die Debatte. gewohnt habe.( Sehr richtig!) Die Vorwürfe gegen die Justiz find also unbegründet.( Bravo !)
Minister v. Köller bemerkt auf die Frage v. Eynern's, daß der Regierungs- Präsident v. Hartmann keine Instruktionen von ihm in dieser Angelegenheit empfangen habe.
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Nach einer Reihe zum theil ziemlich erregter persönlicher Bemerkungen vertagt sich das Haus. Nächste Sigung Mittwoch, 11 Uhr: 3. Lesung der Stempel steuer. Schluß 484 Uhr.
Parteinachrichten.
Abg. Dauzenberg( 3.): Wir verurtheilen alle, ohne Ausnahme, die Mißhandlungen, die durch die Zeugenaussagen fest gestellt sind; aber nicht alles, was so scheint, sind Mißhandlungen, so z. B. sind die Douchen keine Mißhandlungen. Gegen die Alerianer ist man ungerecht gewesen, weil man die Schwere Von der Agitation. Der Parteigenosse G. Ledebour ihres Berufes nicht in betracht zog, zu dem eine große, man aus Berlin sprach am Sonntag in einer Wählerversammlung fann sagen übermenschliche Selbstüberwindung gehört. Ganz Dortmunds unter großem Beifall über das Thema„ Die unzulässig und unbegründet ist es, aus diesen Vorkommnissen politische Lage und die Sozialdemokratie". allgemeine Vorwürfe gegen das katholische Ordenswesen herzuleiten. Redner schildert dann im einzelnen die Schwierigkeiten im Berufe der Frrenpfleger. Erklärlich sind die Vorgänge in Mariaberg nur dadurch, daß die Kranken dort den Wärtern besonders viel zu schaffen machten.
In Landsberg a. M. hat der Parteigenosse Koch, der dort seit 1890 das Amt der Bertrauensperson inne hatte, infolge heftiger Verfolgung durch die Gegner und wegen großer finanzieller Opfer dieses Amt niederlegen und seinen Wohnort nach Elbing verlegen müssen. Die Landsberger Parteigen offen Abg. Dr. Virchow ( frſ. Bp.): Es kommt einem doch widmen ihn ein herzliches Lebewohl und versprechen, auf dem fonderbar vor, daß hier eine Person nach der anderen exkulpirt wird, so daß man jest gar nicht weiß, wer der Schuldige ist; Grundstein, den er für den Sozialismus gelegt hat, träftig schließlich wird man noch den Vertheidigern ihr Bestreben nach weiterzubauen. An stelle Koch's ist jetzt der Parteigenoffe Wahrheit zum Vorwurf machen; Herr Spahn hat das ja Kayser zum Vertrauensmann gewählt. Seine Adresse ist gethan. Zu unserer aller Bewußtsein wird ja wohl die Landsberg a. W., Rüstrinerstr. 28.
Vielleicht veranlaßt die Mittheilung den Großherzog von Mecklenburg- Strelitz zur Anordnung einer ft rengen Unter fu chung der Lage der Arbeiter auf seinen Gütern und zur Ausmerzung der Pächter, die ihre Arbeiter nicht so behandeln, wie es sich gehört.
Eingelaufene Druckschriften.
Soziale Praxis, Zentralblatt für Sozialpolitit. Die unter diesem Titel seit dem 1. April erscheinende gemeinsame neue Folge des Sozialpolitischen Sentralblatts" und der ,, Blätter für soziale Praris"( Berlin , Carl Heymann's Berlag) enthalten in ihrer neuesten Nr. 39 folgende leitende Auffäße: Die Bekämpfung des Petroleum- Wuchers und die Aufgaben des tommunalen Beleuchtungswefens. Von Dr. H. Lux. Aus dem Notizentheil heben wir hervor: Sozialpolitisches aus Bulgarien . Von Dr. B. Minzès. Sozialdemokratisches Gemeindeprogramm für Sachfen.. Gesundheitliche Vorfchriften des Nürnberger Magiftrats für Bäckereien. Städtische Arbeitsnachweisstellen. Die Achtstunden- Bewegung unter den Bergarbeitern Defierreichs. XII. Verbandstag der deutschen Gewertvereine( HirschDuncker). Württembergischer Landesverband der evangelischen Arbeitervereine. Hamburger Armenstatistit. Lehrmittel- Lieferung und Armen unterſtügung in Rolmar t. Elf.
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Kahn, Dr. Julius, Die Reichs- Wuchergeseße vom 24. Mat 1880
und 19. Juni 1893. VIII und 184 S. l. 8°. Bamberg 1895. c. c. Buchner's Verlag.
Friese, Dr. med. start, Saut und Saare. Die Krankheiten der Gaut und
der Haare. Ihre Pflege und Behandlung. 85 S. 8°. Berlin SW. 1895. Hugo Steiniz Verlag.
Reiß, Dr. Karl, Die Naturheilmethode bet Lungen- und saut was will bas 2oit, Ein Wort an die Nation. 38 6. 8°. Berlin SW 19.
trantheiten. 58 S. 8°. Berlin SW 12. 1895. Hugo Steiniz Berlag.
1895. Hugo Steinitz Verlag.
Dem Irrenhause entsprungen! Leben und Schicksale des Julius Pfeiffer. 256 S. 8°. Stuttgart 1895. Verlag von Robert Luz.
Depeschen.
Mangelhaftigkeit der Organisation des Frrenwesens ge- Stuttgarter Liederhallen Boykott. Die Vertreter der tommen sein; der Minister hat uns allerlei Schönes zum Schwäbischen Sängerbund gehörigen Gesangvereine hielten in Aussicht gestellt. Aber schon längst ist von medizinischen dieser Tage eine Besprechung ab, um den Boykott aus der Welt Körperschaften die anderweite Regelung unseres Irrenwesens zu schaffen. Infolge der Weigerung des Liederkranzes, die Liederangeregt worden; namentlich wurde die behördliche Ueberwachung halle entweder auch unserer Partei zur Verfügung zu stellen oder Wolff's Telegraphen- Bureau. der von Aerzten geleiteten Anstalten gefordert; auch für die sie allen politischen Parteien zu Versammlungen zu verweigern, Breslau , 25. Juni. Der Schlesischen Zeitung" zufolge bepastoralen Anstalten bestehen ganz geeignete Ueberwachungs- blieb die Zusammenkunft resultatlos. Nach der Aeußerung des schlossen der Rettor und Senat der hiesigen Universität, Damen, Vorschriften, alle diese Vorschriften find ganz gut, sie werden Vertreters des Gutenberg- Vereins werden sich die Stuttgarter welche die Prüfung als wissenschaftliche Lehrerinnen für höhere nur nicht ausgeführt. Ich verlange, daß in allen diesen An- Arbeiter nun wohl auch hinsichtlich der Pflege des Gesanges Schulen bestanden haben, als Hospitantinnen bei den Vorlesungen stalten eine mehr durchdachte, mehr geordnete und festere Kon- vollständig vom Bürgerthum trennen, indem sie aus dem zuzulassen. trolle gehandhabt werde. Es ist doch unglaublich, daß zu Schwäbischen Sängerbund austreten und einen schwäbischen Nom, 25. Juni. Kammer. Saal und Tribünen sind überstände, wie sie in Mariaberg bestanden, überhaupt möglich Arbeiter- Sängerbund gründen. füllt. Imbriani richtet an den Ministerpräsidenten eine Anfrage waren und daß erst ein Mellage kommen mußte, um diese Dinge Militärboykott. In Rochlit in Sachsen ist den Soldaten über die gestern von demselben in der Versammlung der aufzudecken. Während das Veterinärwesen sich unter der landwirthschaftlichen Verwaltung so außerordentlich entwickelt hat, sofort der Besuch des Gasthofs zum Eisernen Kreuz verboten Parlamentsmajorität gegen die Gegner seiner Politik geführte find wir im Menschenheilwesen nicht so vorwärts gekommen; wir worden, als dieses Lokal unsern Parteigenossen zur Verfügung Sprache. Crispi bestreitet, daß dies den Gegenstand einer Anfrage bilden fönne; er müsse demnach die Beantwortung abs ftehen hier noch auf dem gleichen Standpunkte, wie vor 20 Jahren. Die gestellt worden war. lehnen. Imbriani protestirt unter großem Lärm und erklärte, Kreisphysizi find noch immer die reinen Heloten. Wir sehen Das Volksfest, das am Sonntag der Sozialdemokratische er ziehe infolge der Haltung der Regierung auch seine anderen hier mit Schrecken, daß sich die lokalen Instanzen vor der Geist- Verein Ludwigshafens abhielt, war von zirka 10000 Personen Anfragen betreffend die Amnestie zurück.( Beiterfeit.) lichkeit beugen und daß auch die übrigen Staatsbehörden vor besucht. Rom , 25. Juni. Kammer. Gegen Schluß der Sigung den Geistlichen nichts durchzusehen vermochten. Unabweislich In Ungarn schienen durch den letzten Parteifongreß die be- wurden ein Antrag Sacchi's und anderer Mitglieder der nöthig ist die Schaffung einer fanitären Instanz, die mit den tannten Zivistigkeiten dadurch beigelegt, daß die Träger des äußersten Linken, sowie ein Antrag Sermoneta's und anderer nöthigen Machtbefugnissen ausgestattet ist, wenn dazu auch mehr 3wistes die Leiter einer in Ungarn sehr einflußreichen freien Mitglieder der Rechten über die Veröffentlichung Cavallotti's an als 8000 M. erforderlich sein sollten. Den Minister möchte ich Bilfstasse aus der aktiven Bewegung auszufcheiden erklärten. gekündigt. Eine Erklärung Costa's in sozialistischem Sinne ruft bitten, dieser Forderung sein Wohlwollen zu schenken. Die so gereinigte Partei gab nun an stelle der früheren Arbeiter in der Kammer großen Lärm hervor. Torrigiani( Anhänger Abg. v. Kardorff( frk.): Die Ueberwachung des Medizinal stimme" die„ Nepszava "( Volksstimme) heraus, die den Kampf der Regierung) beantragte die Berathung der Anträge Sacchi wesens wäre am besten in die Hände des Reiches zu legen, das auch einheitliche Grundfäße für das Entmündigungsverfahren gegen das Ausbeuterthum mit großer unerschrockenheit führt, und Sermoneta auf 6 Monate zu vertagen. Miniſterwofür ein Beispiel, der Kampf gegen den Apotheker Török, präsident Crispi stimmte dem Antrage zu mit der Erschaffen tönnte. Es müssen ausreichende Maßregeln ge- unseren Lesern noch in frischer Erinnerung ist. Lange haben tlärung, daß die Vertagung einer Ablehnung der Anträge gleichtroffen werden, damit nicht Gesunde ins Irrenhaus aber die aus der aktiven Bewegung ausgeschiedenen Träger des käme. Der Antrag Torrigiani wurde mit 283 gegen gebracht werden können und daß Kranke, die genesen sind, mög früheren Zwiftes sich nicht bescheiden können. Sie gaben am 115 Stimmen bei 7 Stimmenthaltungen unter lautem Beifall der lichst bald entlassen und von der Entmündigung befreit werden. 1. Juni ein Konkurrenzblatt, den Nepatarat"( Boltswillen) Majorität und unter Lärmen und zurufen der äußersten Linken Leute, die unter einer gemeinsamen Disziplin stehen, wie Drdens heraus. In der ersten Nummer wird versprochen, daß das Blatt angenommen. Die Majorität rief stürmisch:„ Es lebe Crispi". brüder, halte ich für die Jrrenpflege besonders geeignet, voraus- auf dem Programm der Sozialdemokratie Ungarns stehen werde. was die äußerste Linke mit Hochrufen auf Cavallotti era gefeßt, daß sie den Anordnungen des Arztes unterstehen. Da das bereits bestehende Partei- Organ Nepszava" gerade widerte.
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( Depeschen- Bureau Herold.)
Abg. v. Pappenheim ( t.): Das Schwierige der hier er jetzt, wegen der Török'sche Angelegenheit, von den bürgerlichen Paris , 25. Juni. Dem„ Temp3" wird aus Madrid ges örterten Frage wird wohl von allen Seiten anerkannt. Wir halten die geistlichen Gesellschaften für die Irrenpflege ganz be- Gegnern aufs äußerste verfolgt wird, ist es klar, daß die Grün- meldet, daß der Oberstlieutenant Cimajuani, Kommandeur der halten die geistlichen Gesellschaften für die Irrenpflege ganz be- dung eines neuen Blattes dem Partei- Organ Napszava" und einheimischen Freiwilligen- Schwadron auf Kuba , Selbstmord be= fonders geeignet. Besonders beklagenswerth ist, daß gewisse Miß- damit der Sozialdemokratie selbst nur schaden kann. Aus diesem ging aus Berzweiflung über die zahlreichen Desertionen bei seiner handlungen mit Einwilligung des Oberen angewendet wurden Grunde tönnen wir das Erscheinen des Nepatarat" Schwadron. und es ist kaum glaublich, daß diese Mißhandlungen den Aerzten bedauern, nur so sehr uns sonst es sonst widersteht, verborgen geblieben sein sollten. Mir ist es nie schwer gewesen, bei einer über innere Angelegenheiten der auswärtigen Parteigenossen ein Frankfurt a. M., 25. Juni. Der Frantf. 3tg." geht aus Revision der Anstalt die Kranken zum Sprechen zu bringen. Redner ver- Urtheil zu fällen. Straßburg i. E. eine Meldung zu, nach welcher gestern Abend theidigt die vom Pfarrer v. Bodelschwingh ge 9 Uhr auf dem Artillerie- Schießplate in Hagenau ein Pulver= Leiteten Anstalten, die hier ebenfalls an= Der Redakteur Leven von der Reußischen Tribüne" schuppen in die Luft flog. Bis gegen 11 Uhr sind noch mehrere gegriffen worden sind; in diesen Anstalten sind nach Sem übereinstimmenden Zeugnisse von acht Aerzten Miß in Gera hat gestern, am Dienstag, das Gefängniß zu Jchters- fleinere Explosionen erfolgt. Als die Explosion erfolgte, haben handlungen nicht vorgekommen. Auch in die bestgeleitete Anstalt hausen nach 8amonatiger Haft verlassen. Mag er sich von sich über 100 Soldaten in der Nähe des Schuppens aufgehalten. tönnen sich Mißbräuche einschleichen; ich hoffe, daß die ein den Strapazen des Gefängnißlebens bald wieder völlig erholen! Biele Personen sollen verlegt sein. Zwei weitere Pulverschuppen, -Wegen des Worts Schikane, gebraucht in Beziehung auf welche sich in der Nähe der Unglücksstätte befanden, konnten von gefeßten Kommissionen baldigst in Thätigkeit treten und nicht erst ein neuer Fall die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese Dinge das Verhalten der Polizei unserer Partei gegenüber, war vom der Explosionsgefahr geschützt werden. lentt.( Bravo !) Brüssel , 25. Juni. In der heutigen Rammerfizung wurde Elberfelder Schöffengericht der Parteigenoffe Ibanez zu
Polizeiliches, Gerichtliches c.
Abg. Rickert( frf. Vg.): Die bedauerlichen Vorkommniffe 14 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Das Landgericht als mit 78 gegen 67 Stimmen das neue Zolltarif- Gesetz in der fönnen feiner Konfession zur Last gelegt werden. Fordern müssen Berufungsinstanz seyte das Strafmaß auf 60 M. oder 10 Tage Gesammtabstimmung angenommen. Fünf Abgeordnete enthielten wir die Leitung solcher Anstalten durch Aerzte und die Ver- Gefängniß herab. In der Begründung des Urtheils hieß es: fich der Abstimmung.
Berantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin , SW., Beuthstraße 2.
Hierzu eine Beilage.