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teilung 206, wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu ver­antworten. Die vereidigten Zeugen erklärten einmütig, daß Meyer sich in der unerhörtesten Weise benommen hat, und die zu seiner Festnahme erscheinenden Sipo- Beamten tätlich angriff. Der Ange­flagte selbst versuchte eine wüste Rede gegen das Reichs banner Schwarz- Rot- Gold und gegen die Republik   zu halten; wurde jedoch von dem Vorsitzenden des Schöffengerichts darin unterbrochen. Aus den Gerichtsaften wurde festgestellt, daß Mener zweimal wegen Betrugs und einmal wegen Ueberschreitung des Gefeßes zum Schuße der Republik   zu Gefängnis verurteilt war. Mener selbst wurde auch diesmal wieder aus der Untersuchungshaft dem Richter vorgeführt. Der Staatsanwalt beantragte gegen diesen sauberen Vertreter der völkischen Belange 3 Monate Ge= fängnis. Dieser ziemlich maßvolle Antrag des Staatsanwalts man denke an Grevesmühlen   wurde in diesem Falle durch das Urteil der Kammer überholt. Meyer wurde zu 6 Monaten Ge= fängnis verurteilt. Die Völkischen können stolz sein auf solche Anhängerschaft.

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Reichsbahn gegen Rotawerke.

Noch immer Zeugenvernehmungen.

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In dem großen Betrugsprozeß der Reichsbahn gegen die Rota­werke wird vor der vierten Strafkammer des Landgerichts II nod immer endlos meiterverhandelt. Bisher wurden etwa 70 3eugen vernommen, die die Beugenbänke und Zu­fchauertribünen bevölkern. Die vielen Atten und Mappen, mit deren Inhalt der Sachverständige der Reichsbahn, Schubert, geschickt operiert, um seinerseits Klarheit in diejes Durcheinander zu schaffen, türmen sich immer höher auf. Der Vorsitzende versuchte gleichfalls, Schritt für Schritt das Dunkel der Betrugsaffäre zu durchdringen. Manchmal hatte es auch den Anschein, als ob irgend welche Beugenaussagen die Schuldfrage zu lichten scheinen, aber jedesmal treten dann wieder Aussagen gegen Aussagen, die auf ein totes Gleis führen. An einem der Verhandlungstage wurde u. a. dem Angeklagten Rau von dem Zeugen Wolter vorgeworfen, mit März gemeinsame Sache gemacht zu haben. Rau und März bestritten bas natürlich, und wie immer wurde der Mitangeklagte Kaiser  irgendwie mit dieser oder irgendeiner anderen untiaren An­gelegenheit, zu der ein Sündenbock gebraucht wird, in Zusammen. hang gebracht. März spielt weiter den undschul­digen Direktor, der von nichts gewußt hat. Ob ihm das aber etwas nüßen wird, wo die Bahn geradezu erdrücken­des Material gegen ihn hat, mag dahingestellt bleiben. Auf Veranlassung der Verteidigung des März sind noch weitere zwanzig Seugen geladen worden. Den Entlastungszeugen wird das Gericht fehr steptisch gegenübertreten müssen, da der größte Teil von diesen noch bei der Rota" tätig ist.

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Täglich kommt der Herr" Direktor März aus seiner Billa  in Konradshöhe   im Privatauto vorgefahren und bringt sich feine Zeugen gleich mit. Die Angeklagten Obermeister Kufuf und Kaiser dagegen wissen faum, wie sie die Mittel für ihre Verteidigung aufbringen sollen. Eine intereffante Spigelaffäre, die gegen Kaiser von der Rota" ins Werk geleitet wurde, fam am Montag zur Sprache. Kaiser wurde ein halbes Jahr lang von einem Manne, der sich ihm unter irgendeinem Vorwande näherte und der dafür von der Rota" fein Gehalt bezog, bespielt. Da noch seine Aus­jagen im Widerspruch zu früher gemachten stehen, ist diesen faum Bert beizulegen, dagegen werfen sie aber ein eigentümliches Licht auf die Rota".

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Der Stand der Verhandlung ist demnach so, daß März weiter schwer belastet bleibt. Gegen die Mitangeklagten spricht eine Aussage für ihre Unschuld, eine anderen wieder da­gegen. Bor Sonnabend, den 5. Dezember, werden die Sach rerständigen faum ihr Gutachten abgeben können, denen dann wahr­fcheinlich am Montag die Plaidoyers folgen werden.

Eine Frage muß noch gestellt werden: Warum wurde wegen der großen Berdunkelungsgefahr der Hauptangeflagte Direftor März seinerzeit nicht sofort in Haft gesezt? Schließlich ist doch der Fiskus und zuguterletzt der deutsche Steuerzahler um Millionen geprellt worden. Die Bevölkerung aber hat ein Interesse daran, daß die Betrugsaffäre einwandfrei

geflärt wird.

Dor

Das Disziplinarverfahren gegen Adolf Koch  . Der Staatsanwalt abgeblist. Rhythmisch- gymnastische Turnübungen von Knaben und Mäd­chhen in gemischten Gruppen, die seinerzeit der Lehrer Adolf Koch  veranstaltet hatte, waren nochmals Gegenstand einer Verhandlung dem Preußischen Staatsdisziplinargerichts­hof, der gestern unter Borsiz des Präsidenten Meyer im Disziplinarsizungssaal des Kammergerichts tagte. Wie erinner­lich, hatte es Aufsehen erregt, daß Lehrer Koch rhythmisch- gym­nuftische liebungen von Knaben und Mädchen im Alter von 10 bis 13 Jahren, die teilweise in unbekleidetem Zustande stattjander, in der Gemeindeschule in der Waldenserstraße abgehalten hatte. Diese llebungen hatten zu den sinnlosesten und wildesten Gerüchten Anlaß gegeben. Besonders war es die deutschnationale und die röllische Presse, die sich voller Gier auf den Fail stürzte, der, wie sich bald herausstellte, gar fein Fall war. Mitangeflagt waren feinerzeit der Rektor der 240. Gemeindeschule und eine Lehrerin. Das Disziplinargericht des Provinzialschultol­legiums mußte dann troz schärfster Untersuchung zugeben, daß irgendwelche unfittlichen oder unzüchtigen Handlungen dem An­geflagten nicht zum Vorwurf gemacht werden konnten, vielmehr mußte im Gegenteil anerkannt werden, daß Genosse Koch seirie Ziele mit jittlichem Ernst verfolgt, und nach Aussagen con Eltern und Zeugen Anerkennenswertes auf dem Gebiete der förperlichen und seelischen Ge­fundung erreicht hat. Er hat nach seiner ganzen Bergangen­heit als Lehrer ein warmes Herz für die Jugend be wiesen. Deshalb hatte das Disziplinargericht gegen Koch und Rektor Buchholz lediglich auf einen Berweis und gegen die Lehrerin auf eine Verwarnung erkannt. In der Berufungsverhandlung ver­langte Oberregierungsrat Dr. God als Antlage. vertreter schlankweg die Dienstentlassung. Lehrer Koch  , der wiederum durch Rechtsanwalt Dr. Friz Kalischer ver­teidigt wurde, erklärte, er würde in jedem Falle, wie auch die Ent­scheidung des Gerichts ausfallen würde, seine Bestrebungen fo meiterführen, wie er es allein vor seinem Ge miffen verantworten fönne. Von dem Angeklagten selbst war eine Berufung gegen das erste Urteil nicht eingelegt worden. Der Disziplinargerichtshof fam nach längerer Erörterung und Be­ratung zu einer Verwerfung des Antrages der Staatsanwaltschaft ouf Aenderung des Strafmaßes auf Kosten der Staatstaffe, so daß es bei der niedrigst zulässigen Strafe des Ber: weises und der Verwarnung blieb. Der Gerichtshof war allerdings ebenfalls zu der Ueberzeugung gekommen, daß Nact­übungen in den Schulen unbedingt zu mißbilligen seien, da der größte Teil der Deffentlichkeit derartigen Vorführungen nicht un­befangen gegenüberstehen kann, weil sie gegen die heute herrschen­den Sittlichkeitsbegriffe verftoßen.

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Trauerstimmung bei den Mittelalterlichen  . Aus den Fenstern des nationalistischen Claß- Organs der Deutschen Zeitung" in der Verlängerten Hedemannstraße weht die Monarchistenfahne auf Halbmaft. Der Nationalputschismus im Zeichen der Trauer! Er weiß wohl, was die Unterzeichnung des Locarno- Friedenspattes in London   für ihn bedeutet; jeine Trauer demonstration ist eine durchaus persönliche Angelegenheit. Mit einer beispiellos verlogenen Heze agitiert die rechtsoppofitionelle Bresse gegen den Geist der Versöhnung; aber diese jämmerliche Attace entspringt nicht nur der Demagogie verantwortungsloser Bolksverführer, sondern ist letzten Endes ein Wehgeschrei ums ver­

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masselte Geschäft. Motto: Blut und Eisen. Europäische Konflikte| Neukölln und der Maschinist Alois Rern aus ber Reuter- Str. 15 in Neukölln unter die Lokomotive. Beide wurden in gelten jenen Leuten, die von Zwietracht, Verwirrung und Haß, innen und Existenzmöglichkeiten.[ ch merverlegtem Zustande in das Urbanfrankenhaus ge­wie außen, profitieren, Gewinn­bracht, wo dem K. sofort das rechte Bein abgenommen werden Bölterfrieden und Berständigung dagegen bedeuten So müssen sie brutal mußte, während bei L. schwere innere Berlegungen festgestellt den Tod der nationalistischen Unfultur. wurden. Die Schuldfrage ist noch nicht geflärt. und besinnungslos hezen, weil es ein Verzweiflungskampf um die eigene negative Existenz ist. Die These des Haffes auf ewige Frist ist schließlich nur der erschütternde Ausdruck der beispiellosen Un­moral eines Programms", das der logischste Hemmschuh für jede fulturelle Entwicklung sein muß. Je höher die Sonne Europas  steigt, desto tiefer sinkt die Wage der Feuerbüchsenpolitiker. Das mag gewiß tragisch für sie sein. Aber allein nur so sind die 5 Meter Trauerleinen des völkischen Blattes zu verstehen.

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Große Frauen- Versammlung

Heute, Mittwoch, den 2. Dez., abends 71%, Uhr, in den Germaniafälen", Chauffeestraße 110.

Tagesordnung:

Die Frau im neuen Strafrecht. Referent: Rechtsanwalt Genosse Dr. Saenger- München, M. d.R.

Straßenbahn- Wartehallen.

20 Hallen im Betrieb- Bolles Milchausschank.

Die Berliner   Straßenbahn hat fürzlich zwei neue Warte. hallen für ihre Fahrgäste eingerichtet und zwar am Lands. berger Play und am Komtureipla B. Somit find in dem riesigen Berlin   insgesamt zwanzig Straßenbahn- Wartehäuschen vor­handen. Man muß schon sagen, daß das zuständige Dezernat der Straßenbahn- Direktion mit einigem Zögern darangeht, das not­wendige Minimum an Wartehallen für Berlin   zu schaffen, denn Die Straßenbahn­diese 20 sind eine lächerlich geringe Bahl. Verwaltung hat, wie sie auch erklärt, an sich leider fein besonderes Interesse an der Einrichtung der Wartehallen. Die beiden letzterbau­ten Hallen wurden auf ausdrücklichen Wunsch der betreffenden Be­zirksämter eingerichtet. Der verfügbare Raum in den Wartehallen ist zu etwa 2% öffentlichen Interessen dienstbar, während ein Drittel für gewerbliche Zwecke abgegeben wird. Die zwei Drittel verteilen sich auf die eigentlichen Warteräume, Telephonzellen und Bedürfnis Der übrigbleibende Raum wird anftelten, sowie Geräteräume. an Milchverkäufer, Sigarren, Schotelades und Radioartikelhändler abgegeben. Nach Angaben der zuständigen Stelle der Straßenbahn­Direktion will man einen Gewinn aus den Hallenbetrieben nicht er­zielen. Wenn die Straßenbahn- Direktion nun aber für den Bau der Wartehallen mur städtebauliche Gründe heranziehen will, nicht aber praktische Gründe, so muß dem unbedingt widersprochen wer den. Der praktisch- foziale Bert dieser Hallen kann faum überschäßt werden. Eine Stadt wie Leipzig   hatte bereits vor mehr als 30 Jahren Straßenbahn- Wartehallen. Die Berliner   Straßenbahn hat, solange fie in pri vaten Händen war, sowohl an dem Berliner   Bublifum, wie auch an ihren Angestellten unendlich viel gesündigt. Nun sie eine städtische Gesellschaft ist, hätte fie allen Grund, Versäumtes nachzu­holen. Dazu gehören Wartehallen, die gegen die Unbilden unseres Aber auch die versprochene rauhen Klimas schützen, durch aus. Heizung der Wagen sollte durchgeführt werden. vorhandenen Wartehallen wird die Firma Bolle einen Ausschank Don hoffentlich recht billiger Milch einrichten. Ber dem Krieg wurde der Ausschank von billigen Getränken wie Kaffee, Kafao, Lee und Milch von einer Frauen- Wohlfahrtsvereinigung mit großem Erfolg betrieben. Warum wird jetzt der Vertrieb einer Privatfirma über­tragen, die sich in der letzten Zeit wirklich nicht die Sympathien der Berliner   Bevölkerung erworben hat?

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Ein Rattenfilm" für den bevorstehenden Bernichtungskampf. bis zum 5. Dezember find die näheren In diesen Tagen Bestimmungen für die Rattenkampftage, die am 11., 12. und 18. Dezember stattfinden, von den für das Grundstäd zuständigen Wie dringend nötig ein energischer Polizeirebieren abzuholen. Stampf gegen die Ratten ist, die schweren wirtschaftlichen und ge­fundheitlichen Schaden anrichten, zeigt ein Lebrfilm, Die Ratten", der in den nächsten Tagen in verschiedenen Berliner  Kinotheatern gezeigt wird.

Die Berufunesverhandlung im Prozeß der Gräfin Bothmer bor der großen Potsdamer Straffammer findet am 14. Dezember statt. Es find sieben Tage Verhandlung vorgesehen.

Die Spartaffe der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten A.-G., Berlin  , Wallstr. 65, ist täglich mit Ausnahme von Sonnabend Don 9-3 Uhr und 5-7 Uhr, Sonnabends von 9-1 Uhr geöffnet.

Sprechchor für proletarische Feierstunden. Am Donnerstag fällt die Uebungsstunde aus. És üben nur die Kinder um 6 Uhr. die Jugendlichen um 1/8 Uhr. Nächste Gesangsüburgestunde am Sonntag, den 6. Dezember, vorm. 10 Uhr, in der Sophienschule, Weinmeisterstr  . 16/17.

Die Reichsbahn und der Schnee. Wie die Hauptverwaltung der Deutschen   Reichsbabn- Ceiellschaft mitteilt, ist der Eisenbahn­verkehr durch den starken Schneefall nicht gestört worden Mit Aus­nahme unvermeidlicher geringer Verspätungen einiger Züge war der Betrieb im ganzen Reiche flüssig".

In der Ortsgruppe Berlin   des Deutschen Verzfebundes zur Förderung der Leibesübungen" spricht am 3. Dezember. abends 7 Uhr 30 Minuten, im aroßen Hörsaal des hygienischen Institutes, Dorothcenstr. 28 a, Herr Prof. Dr. Rieffer aus Greifswald   über das Thema: Die Arbeit der Körper­muskeln und ihr Betriebsstoffwechsel". Der Eintritt ist frei.

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Jn Zirkus Busch findet heute nachmittag 3 Uhr wieder eine der so beliebten Sonder Jugend Vorstellungen bei balben Breisen für Erwachsene und Kinder statt. In Szene geht das bunte, überaus bei­fällig aufgenommene, größte Weihnachts Mysterien- Spiel Berlins Win­termärchen" von Paula Busch  , in 7 farbenprächtigen, padenden Bildern für jung und alt.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

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Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefäftsstelle: Berlin   G 14. Sebaftianftr. 37/38 Sof 2 Tr. Kreuzberg  . Achtung! Alte Rameraben, die nächsten Tage Bresse beachten.- Wedding. Ramerab Franz Schmidtist ver'. Einäscherung Fr., d. 4., nachmittags 5 Uhr, im Krematorium Schöne torben. Gerichtstraße. Abmarsch 42 Uhr von Ramerad Müller, Uferftr. 12. berg- Friedenau  . Do., d. 3., Uhr, Mitgl.- Berf., Oberrealfarle Belziger Ede Eisenacher Straße. Referent: Kamerad Hildebrand ,,, Reichsbanner und Polizei". Junamannschaft Rubens und Friedenau   jeden Fr. abend von 8-10 Uhr im Jugendheim  , Bühnenzimmer, Schule Offenbacher Straße. Tempelhof  . Do., b. 3., 7% Uhr, Mital.- Verf. Mariendorf   Graffels Gesellschaftshaus, Chauffee. ftraße. Dr. Schönberg spricht über Weltfaschismus. Durch Mitglieder ein­geführte Gäste willkommen. Lichtenvade Restaurant Garnow, am Bahnhof in Lichtenrade  . Treptow   mit Unteraruppen. Go., b. 5., 7 Uhr, bei Jande, Riefholaftr. 21, Mitgl.- Verf. Neuwahl. Bid tenberg und Untergruppen. Do., b. 3., 7% Uhr, bei Ramerad Krüger, Türrschmidtstr. 33, Antreten zum Marsch Dranienburg. Do., b. 3., 8 Uhr. nach der Turnhalle. Pflichtveranstaltung. In den Bollversammlung im Schüßenhaus.

Aenderung der Beiträge zur Erwerbslosenfürsorge.

Der Verwaltungsausschuß des Landesarbeits. amtes Berlin hat mit Wirkuna vom 1. Dezember 1925 ab für Gehaltsempiänger, vom 30. November 1925 ab für Lohnempfänger den Beitrag zur Erwerbslofenfürsorge auf 18 Proz. des in der Krankenversicherung geltenden Grundlohne festgelegt. Diefer Beitragsiaz, zu dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber je die Hälfte, alio je 7/8 Proz. des Grundlobnes, beizusteuern baben, gilt für alle versicherungspflichtigen Mitglieder der in Berlin   anfäffigen Krankenkassen bzw. Zweigstellen von Krankenkassen. Die Abführung der Beiträge hat nach wie vor seitens der Arbeitgeber an die zus ständigen Krantenfassen gemeinsam mit den Krankenkassenbeiträgen zu erfolgen.

In de Leichenhalle erstickt.

In der Leichenballe des Domfriedhofes wurde in der letzten Nacht um 1 Uhr früh der 61 Jabre alte Friedhofarbeiter Ernst Kramer. Liefenstraße 6 wohnhaft, von seiner Ehefrau bewußtlos aufgefunden. Die angestellten Wieberbelebungsverfuche der Feuerwehr waren ohne Erfolg. Ein herbeigerufener Arzt stellte den Tod fest, der vermutlich durch Einatmen von Koblengafen, die aus einem schadhaften Ofen entströmten, eingetreten ist.

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Arbeiter Rabio- Klub Deutschlands   e. B. Gendebezirk Berlin  , Petersburger Straße 39. Die Abteilungen des ARR., die in folgenden Bezirken bestehen, veranstalten abwechselnd Bortrags-, Lautsprecher und Bastelabende und tagen regelmäßig 8 Uhr: im Bezirk Tiergarten Freitag Stendaler Str. 21. Wedding Donnerstag Utrechter St. 29. Brenzlauer Berg Donnerstag Ropenhagener Str. 9. Friedrichshain   Montag Warschauer St. 59. Kreuzberg I Dienstag Röpenider Str. 9b. Kreuzberg II Donnerstag Abelberfftr. 21. Charlottenburg  Diens'aq Bielandste. 4. Edöneberg Donnerstag Gebanitz. 53. Neukölln Frei­bag Wefer Ede Pannierstraße. Lichtenberg   Freitag Weichselstr. 12. Wilmers. dorf wird in nächster Reit gegründet. Abt. Brenzlauer Berg Donnerstag, den 3. Dezember, 8 Uhr, Mitgliederversammlung. In der Rentrale jeden Dienstag Radioklinik und Vorträge: jeden Freitag Bastelabend und Bastelschule, Leiter: Funkfreund Schattan. Berliner   Handwerker- Berein. Mittwoch, den 2. Dezember ,,

8 Uhr,

Sophienstt. 18. Lichtbildervortrag von Universitätsprofeffor Otto Baschin  :

,, Gommerreife zu den Grönland  - Eskimos". Anschließend Fragebeantwortung. Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner au Berlin  . Donnerstag, den 3. Dezember, 8 Uhr, im Refiaurant Effer, Röpenider Str. 70a, Bortrag des Bandsmanns Beter Petersen über: Streifaüge auf der Insel Affen".

Bereinigung für Schul- und Erziehungsfragen, Berlin- Treptow. Freitag, den 4. Dezember, 8 Uhr, im Reichenfaal der 6. Treptower Gemeindeschule, Bildenbruchstr. 53, 3 Trp. Bielfekung für die Charakterbildung der männ­lichen Jugend"( Direktor Mennice). Eintritt fret.

Sport.

Der zweite märkische Wintersporttag in Budow. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, steht das größte winter­Sportliche Ereignis Norddeutschlands vor der Tür. Der Nord= deutsche Sliverband hat erstmalig seine Meisterschaft für den ersten und zweiten Schneesonntag für Berlin- Grunewald   und Budow( Märkische Schweiz) ausgeschrieben, dergestalt, daß am ersten Schneesonntag, nachmittags 2% Uhr, auf der neuen Sprung­schanze bei Onkel Thoms Hütte Grunewald   der Sprunglauf der Meisterschaft, am darauffolgenden Sonntag in Budow der Langlauf stattfindet. Der heutige Schneefall reicht, menn fein Nicht nur die besten Berliner   und norddeutschen Läufer, sondern Wetterumschlag eintritt. hin, um die Grunewaldschanze zu benutzen. auch einige Riefengebirgsläufer und Norweger werden zur Teil­nahme erwartet. Da am Sonntag mit einem starten Bejuch zu ausgegeben. Den Eröffnungssprung wird der bekannte badische Meisterspringer Dr. Baader ausführen. Der Langlauf der Meister­schaft wird mit dem zweiten märkischen Wintersporttag in Budow ( Märkische Schweiz) verbunden, zu dem das Landesjugend­amt Berlin   gemeinsam mit dem Norddeutschen Stiverband ein­ladet. Bereits am Vorabend des zweiten Schneesonntags ist eine Begrüßungsfeier in Buckow   vorgesehen. Am Sonntag finden neben den Stiwettläufen auch Eiswettläufe auf dem schönen Schermützel­see und Rodeln auf den beiden Buckower Rodelbahnen statt. Im Ehrenausschuß für den Wintersporttag ist u. a. Oberbürgermeister Böß. Näheres über diese Beranstaltungen, Ausschreibungen usw. im Landesjugendamt, Poststr 16, Zimmer 29. Am dritten Schnee­sonntag jou dann der Staffellauf des Norddeutschen Stiverbandes in Freienwalde   a. d. O. vor sich gehen.

50 Jahre Berliner   Bergschloßbrauerei. Am 1. Dezember d. J. blidt die Berliner   Bergichloßbrauerei auf 50 Jahre ihres Be­stehens zurück. Das Unternehmen hat sich eine angefehene Stellung innerhalb der Berliner   Brauindustrie gesichert. Die Direktion hat den Beamten und Arbeitern einen namhaften Berechnen ist, werden zu dem Sprunggelände besondere Eintrittskarten trag zur Verfügung gestellt, und es sei in diesem Zusammenbang anerkannt, daß die Direktion sich auch sonst bemüht bat, ein gutes Verhältnis zwischen Geschäftsleitung und Arbeitern und Angestellten herzustellen und zu erhalten, so daß die Brauerei über einen großen Stamm langjährig bei ihr tätiger Arbeiter verfügt.

Unter die Lokomotive gekommen! Beim Rangieren einer Klein­bahn an der Baustelle der Nord- Süd- Bahn in Neutempelhof   gerieten der Schachtmeister Joachim Langhau aus der Juliusstr. 41 in

Das Rundfunkprogramm.

Mittwoch, den 2. Dezember.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

4 Uhr nachm.: Sendespiele. Abteilung Jugendbühne Leitung: Alfred Braun  . Spielzeit 1925/26. 3. Veranstaltung. Kabale und Liebe  ", Trauerspiel von Friedrich von Schiller  . Präsident Ferdinand, sein Sohn: Ernst Karchow  ; Hofmarschall von Kalb: von Walter, am Hof eines deutschen   Fürsten: Ernst Dernburg  ; Erwin Kopp  ; Lady Milford. Favoritin des Fürsten  : Marianne Sylvaine Oswald; Wurm, Haussekretär des Präsidenten: Harry Foerster; Miller, Stadtmusikant oder, wie man sie an einigen Orten nennt, Kunstpfeifer: Heinz Bernecker; dessen Frau: Auguste Prasch- Grevenberg  ; Luise, dessen Tochter: Edith Fritz; Sophie, Kammerjungfer der Lady; ein Kammerdiener des Fürsten; Ludwig Lesser  : Rundschau für Blumen- und Gartenfreunde" verschiedene Nebenpersonen. 6.30 Uhr abends: Garten direktor ( Besuch bei einer Blumenfreundin). 6.55 Uhr abends: Dr. med. Fritz Streblow: Hygiene der Heizung".(, Warmwasserheizung"). 7.20 Uhr abends: Postrat Hermann Thurn: Die Hochantenne in Technik und Recht". 8 Uhr abends: Sendespiele. Abteilung Oper. Leitung: Cornelis Bronsgeest  . Spielzeit 1925/26. 15. Veran­staltung. Die komische Oper Die Entführung aus dem Serail" Oper in drei Teilen von W. A. Mozart   Dirigent: Georg Széll  von der Berliner Staatsoper. Bassa Selim:**; Constanze: Transky; Pedrillo: Waldemar Henke; Osmin: Otto Helgers; Sabine Meyen: Blondchen: Käte Jöken- König  ; Belmonte: Eugen Sklaven. Ort der Handlung: Landgut des Bassa. Zeit: Mitte des Klaas, ein Schiffer; Janitscharen; Frauen des Bassa; Wachen; 16. Jahrhunderts. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst.

Briefkasten der Redaktion.

3. B. 300. 1. Rein. 2. Nach ununterbrochener Dienstzeit von 3 Jahren, 3. Rein. tationsfikung 2,50. 4. Reine, nur Sigungsgelder; für jede Plenarsikung 5,- Depu

Wetter für Berlin   und Umgegend: Junehmende Sälte, zeitweise aus heiternd, feine erheblichen Niederschläge mehr. Für Deufftland: In Dit breugen noch Schnee. Im übrigen Deutschland   zeitweise beiter. Steine re heblichen Schneefälle. Uleberat ziemlich firenger Froit.

Lungenleidende!

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