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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 124.

Abonnements- Einladung.

Sonntag, den 31. Mai 1891.

8. Jahrg.

in diesem Monat nicht weniger als 1900 Gesuche um frühere Be bindung des Redakteurs dieses Blattes, Frau Kapitänin Wind­freiung vom Schulunterricht bewilligt werden, weil nach den ange- müller, von einem kräftigen Knaben in seiner legten Nummer stellten Recherchen die wirthschaftliche Lage der Eltern der Kinder eine anzeigt. Der Redaktionssprößling" ist sofort zum Kadetten" so bedrängte war, daß in der That nicht gewartet werden konnte, der Heilsarmee ernannt worden! Für den Monat Juni eröffnen wir ein neues Abonnement bis das Kind das für die Entlassung gefeßmäßige 14. Lebensjahr auf den

Vorwärts

Berliner   Volksblaff

mit dem

Sonntagsblatt"

als Gratisbeilage.

Der frühere Kriminal- Schuhmann Eckert, von dem wir erreicht hat, sondern es zeitiger in das praktische Leben eintreten muß, um durch sein Mitverdienen das Elend zu Hause zu mildern. vor einiger Zeit( in unserer Nr. 106 vom 9. Mai) in dem Lokal­Dieses Elend erwies sich bei 50 Familien so groß, daß die Kinder artikel Aus dem Berliner   Verbrecherleben" mittheilten, daß er schon mit 12 Jahren vom Schulzwange freigesprochen wurden! infolge einer von dem Töpfergesellen Paul Siebenhaar vor Bitte, Herr Oberbürgermeister!- Als ganz besondere mehreren Jahren erhaltenen Verlegung verstorben sei, befindet Illustration wird dann noch ein Fall angeführt, der nicht minder sich noch am Leben. Eckert ist allerdings pensionirt und beschäf= bezeichnend ist und der sich in einer hiesigen Gemeindeschule nach tigt sich, nach Art vieler Pensionäre, als Billeteur in einem Ver­Angabe zugetragen hat. Der gedachte Fall betrifft einen acht gnügungslokal in der Umgegend Berlins  . Da aus unserem jährigen Knaben, welcher inmitten der Unterrichtsstunden so fest Leserkreise uns diese Mittheilung in sehr bestimmter Form zu­eingeschlafen war, daß der Lebrer ihn energisch" emporrüttelte. geht und Werth auf die öffentliche Berichtigung der vorerwähnten Erschreckt bittet der Kleine, ihn nicht zu bestrafen, er tönne ja Mittheilung gelegt wird, so geben wir dieser Berichtignng mit nicht dafür, denn um 12 Uhr Abends fame er erst zu Bett und dem Wunsche Raum, daß dem Todtgesagten nach der be­um 1/25 Uhr müsse er wieder aufstehen. Die Aussagen des Kindes tannten Regel noch ein langes Dasein beschieden sei. Die erwiesen sich später als richtig. Bis Mitternacht mußte es auf gleiche Nachricht über seinen Tod ist übrigens auch zahlreichen den Straßen Streichhölzer feilhalten und vor 5 Uhr Morgens anderen Blättern zugegangen und von diesen ebenso wie von uns schon wieder bei einem Bäckermeister zum Austragen der Früh veröffentlicht worden. ent- stücksbeutel antreten, deren er 150 zu besorgen hatte.- Vielleicht auch dem Herrn Oberbürgermeister!

Für Berlin   nehmen sämmtliche Zeitungsspediteure, sowie unsere Expedition, Benthstr. 3, Bestellungen zum Preise von 1 Mark 10 Pf. monatlich, frei ins Haus, entgegen.

Für außerhalb nehmen sämmtliche Postanstalten Abonnements zum Preise von 1 Mark 10 Pf. für den Monat Juni

gegen.

Die Redaktion und Expedition des

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Vorwärts" Berliner Volksblatt. Bevölkerung wird durch den vorläufigen Bericht des königl. hierdurch wiederholt ergebenſt mit, daß wir gern bereit sind, auch

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Korrespondenzen und Parteinachrichten.

Freiburg   i. B., 29. Mai. Unser Genosse Philipp Teufel, der als Redakteur des Volksfreund" zu einer Ge­fängnißstrafe von 15 Monaten verurtheilt wurde und dieselbe im hiesigen Landesgefängniß verbüßt, wird rücksichtsvoll behandelt. Wenn er allerdings mit der sehr geistestödtenden Arbeit der Dütenfabrikation seine meiste Zeit verbringen muß, so sind ihm inzwischen einige Stunden zur geistigen Beschäftigung( Studium der Stenographie, Literatur) gewährt, auch erhält er eine poli­tische Wochenschrift und ein fachgewerbliches Organ zur Lektüre. Auch die Behandlung des Genossen Geck im Kreisgefängniß zu Offenbach   ist eine gute zu nennen. In Baden ist somit seit jener erregten Kammerdebatte über die Behandlung politischer Gefangener doch eine Wendung zum Besseren eingetreten.

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Der Lokalkommission von Johannisthal   ist folgendes Schreiben zugegangen: Bezugnehmend auf die mit unserem Herrn Die Dichtigkeit des Zusammenwohnens der Berliner   Direktor Kampfhentel gepflogene Rücksprache theilen wir Ihnen preußischen statistischen Bureaus über die Volkszählung vom ferner die Räume in unserer Brauerei mit Ausschluß der Konzert­1. Dezember 1890 beleuchtet. Berlin   hatte am 1. Dezember 1890 tage zu Ihren Versammlungen herzugeben resp. unseren Dekonom eine ortsanwesende Bevölkerung von 1579 244 Personen, welche zur Hergabe zu veranlassen, sobald demselben die nachgesuchte sich auf 29 559 bewohnte Wohnhäuser( unbewohnte Wohn- Ronzession definitiv ertheilt worden ist, was hoffentlich recht bald häuser waren 922 vorhanden) und 2212 andere bewohnte Bau- eintreten dürfte. Hochachtend: Brauerei Boruffia, Attien- Gesell­lichkeiten, also auf zufammen 31 771 Wohnstätten vertheilten. schaft. Reimann. Julius Kampfhenkel. Im Durchschnitt tamen also auf jede Wohnstätte rund 50 Personen, In dem erwähnten Gespräch mit dem Direktor Herrn Kampf­während im ganzen preußischen Staate 9, in den Städten 14, in henkel erklärte derselbe auf Ehrenwort, daß die Brauerei keine den Landgemeinden 7 und in den Gutsbezirken 13 Personen pro Konzession hätte und nur der Amtsvorsteher Rittmeister v. Oppen Wohnstätte ermittelt wurden. Wenn die 13 Standesamts- von Tag zu Tag die Erlaubniß zum Bierausschank gebe. An Bezirke Berlins   einzeln betrachtet werden, so ergiebt sich, daß die dem Wort des Direktors zweifeln wir feinen Augenblick, ob aber Zahl der durchschnittlich auf jede bewohnte Wohnstätte entfallen- der Dekonom, Herr Dolinšti, sich unter diesen Ausnahmezuständen den Personen zwischen rund 26 und 83 schwankt. Selbst- uicht besonders wohl fühlt, wissen wir nicht; eine günstigere Ge­verständlich giebt es aber Häuser, deren Bewohnerzahl noch weit legenheit dürfte sich ihm so bald nicht wieder bieten, um ver­über dieses Minimum beziv. Maximum hinausgeht. Unter dem hindern zu können, daß wir keine Versammlungen abhalten Durchschnitt von 50 Personen pro Wohnstätte liegen die reicheren fönnen. Die Lokalkommission. J. A.: F. Mielenz. Stadttheile im Innern und im Westen, über dem Durchschnitt die ärmeren, vorwiegend von Arbeitern bewohnten Bezirke an Ein furchtbarer Fabrikbrand wüthete gestern früh auf der Peripherie. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist am geringsten im dem Grundstück Gitschinerstraße 79, das aus einem Vorder­Bezirk I, Berlin  - Köln  - Dorotheenstadt  , und am größten in haus mit zwei zu Wohnzwecken dienenden Seitenflügeln Bezirk V b, östlicher Theil der jenseitigen Louisenstadt, d. h. in besteht. An den linken Flügel stößt ein neuer Fabrikbau, der Gegend des Görlitzer Bahnhoses. in dem sich Komptore und Lagerräume befinden und von dessen Treppenflur aus man durch eiserne Thüren in die fünf Stockwerke des großen Quergebäudes tommt, daß ausschließlich Fabrikzwecken dient und sein Licht durch 25 große Fenster ers hält. In diesem Fabrikgebäude befindet sich unten rechts die Schraubenfabrik von Brinkmann, parterre links, sowie in dem 1. und 2. Stock, die je einen großen Saal bilden, die Album- Fa­brit von Külper und im 3. und4. Stock Stock die Papierfabrik von Frank u.Vos. Ein Fahrstuhl verbindet alle fünf Stock werte. Gestern früh, kurz nach 6 Uhr, stellten sich in den Fabriken die Arbeiter und Ar­beiterinnen ein. Zu letzteren gehört auch die am 16. De Die tägliche Zufuhr von Aalen   nach hier ist jetzt nicht zember 1869 geborene Therese Polenz, welche hierselbst bei Die Polenz ist unbedeutend und doch sind dieselben keineswegs billig, denn ihren Eltern in der Cuvryftraße wohnt. man zahlt per Pfund 70 Pf. bis 1,50 M. Der Preis richtet sich als fleißige und sorgsame Arbeiterin bekannt und hatte ihren der einzelnen Fische, womit Werkplatz in nächster Nähe des Fahrstuhls. bekanntlich nach der Größe Ihre Arbeit nun die größten und besteht in dem Antleben von Celluloidverzierungen. Dem Brauche jedoch keineswegs gesagt ist, daß stärksten Exemplare auch immer die schmackhaftesten gemäß hatte sie heute früh mit einem Fidibus die Gasflamme find. Nach Jedermanns Geschmack ist Aal überhaupt nicht, ja des Leinsieders angezündet und dann auf kurze Zeit den noch alle Diejenigen, welche wenig körperliche Bewegung und nur leeren Arbeitssaal verlassen. Als sie den Raum wieder betrat, einen schwachen Magen besitzen, können diesen Fisch weder ge- schlagen ihr helle Flammen entgegen. Wie man annimmt, hat räuchert noch in Sauer gekocht vertragen, im Allgemeinen aber die Arbeiterin den Gashahn zu früh geöffnet, so daß zu viel wird hier die Aalsaison lebhaft herbeigesehnt. Dieselbe dauert Gas entströmt war, oder sie hat den noch brennenden Fidibus Bitte, Herr Oberbürgermeister! Einen fleinen, aber recht von jetzt an bis zum Herbst, alsdann wird der Aal weniger unachtsam weggeworfen, jedenfalls waren die auf dem Werktisch bezeichnenden Einblick in das Berliner   Leben" gestattet eine schmackhaft und trotzdem noch theurer. Der Aal wächst nämlich liegenden Gelluloide explodirt und hatten ein gewaltiges Feuer Notiz, die sich unbedachtsamer Weise in ein hiesiges lammfrommes nicht so schnell, als man gewöhnlich annimmt, ein zweijähriger veranlaßt. Von Angst und Schrecken erfaßt, hatte die Polenz Er gedeiht nur bei reichlicher den Fabrikraum wieder verlassen, war mit dem Rufe Feuer! bürgerliches Blatt verirrt hat, und die deshalb an solcher Stelle Fisch wiegt nur ¼ Pfund. um so mehr in die Augen springt. Die besagte Notiz behandelt Insektennahrung und verlangt ein großes Jagdrevier, weshalb Feuer!" zusammengefunken und in schreckliche Krämpfe ver­Im Nu hatte sich währenddem das Feuer über die vorzeitige Entlassung von Kindern aus den Berliner   Gemeinde- sich die Haltung desselben in geschlossenen Gewässern nicht fallen. schulen. Die Schulpflicht dauert bekanntlich bis zum vollendeten empfiehlt. Der Aal verzehrt nicht nur entwickelte Wasser- den ganzen Raum ausgedehnt und bei der Fülle brenn­an eine wahrhaft verheerende 14. Lebensjahre, doch können nach dem Schulreglement auch vor- insekten, sondern er frißt schon die Eier und Larven derselben barer Stoffe von Beginn Gewalt erhalten. Um 6 Uhr 28 Minuten erfolgte end­zeitige Entlassungen aus dem Schulzwange statthaben und wer- und verursacht dadurch Nahrungsmangel für die Mitfische. lich die Alarmirung der Feuerwehr. Das Feuer selbst den derartige Gesuche stets im Monat Mai erledigt, indem be­Der Redakteur eines hiesigen Blattes ist dieser Tage hatte währenddem den hölzernen Schacht des Fahrstuhl­treffs der vorzeitigen Entlassung nur Schüler oder Schülerinnen war durch diesen nach allen Stock­in Frage kommen, welche bis zum 30. April das 13. Lebensjahr von einem kräftigen Jungen" glücklich entbunden seiles erfaßt und Als die ersten Züge anrückten, und die erste Klasse entweder, oder doch die Reife für dieselbe er worden. Diese Nachricht, so unglaublich sie auch klingen mag, werken hin verbreitet worden. reicht haben. Wie es nun heißt, waren bei der städtischen Schul  - entnehmen wir dem amtlichen Moniteur der Heilsarmee  , dem hatten die Flammen schon das Dach ergriffen, es wurde infolge deputation Tausende derartiger Gesuche eingegangen und mußten Kriegsruf", der unter dem Titel Verstärkung" die Ent- dessen sofort weitere Hilfe herbeigeholt und waren schließlich die

Aus der Pfalz  , 28. Mai. Der sozialdemokratische Ar­beiterverein in Kaiserslautern   hatte in einem Schreiben vom 22. d. M. den Reichstags- Abgeordneten für den Wahlkreis Zu dem Artikel in Nr. 119 unseres Blattes, der von Kaiserslautern  - Kirchheimbolanden  , Herrn Brunck, aufgefordert, der Soldatenbeschäftigung in dem Lokale des Herrn Dannenberg, über seine Thätigkeit im Reichstag   in einer öffentlichen Sigung nicht Falkenberg, wie irrthümlich angegeben war, in Schloß Bericht zu erstatten. Herr Brunck hat auf dieses Schreiben Schönholz handelt, wird uns von der Pankower   Lokalkommission folgende Antwort gesandt: Kirchheimbolanden  , 26. Mai 1891. berichtigend mitgetheilt, daß die Soldaten nicht 1,50 Mart, Herrn Friedrich Moris, 1. Vorstand des Arbeiter- Wahlvereins sondern 2 Mart, Essen   und vier Biermarten pro Mann er Kaiserslautern  . Sehr geehrter Herr! In Beantwortung Ihrer hielten. Die Arbeitszeit war von 1/24 Uhr bis 1/210 Uhr Zuschrift vom 22. d. M. beehre ich mich, Ihnen mitzutheilen, Abends. daß ich nicht die Absicht habe, Ihrem Ersuchen Folge zu leisten. Hochachtungsvoll Brund."-Auf dies ablehnende Schreiben hin beabsichtigt nunmehr die sozialdemokratische Partei in Kaisers­ lautern   einen ander en Reichstagsabgeordneten nach dort zu be­rufen, der nicht allein über die Thätigkeit des Reichstags, sondern auch über die Thätigkeit des Abgeordneten für Kaisers Lautern- Kirchheimbolanden im Reichstag   Bericht erstatten soll.

Lokales.

Sonntagsplauderei.

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blinzelt tückischen Blickes über dieselbe hinweg und fragt die Anderen verdammen die Agrarier, bald ist der Eine

das

alte Liebe wieder

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als der Minister auch einen ihrer Anhänger zitirte- aber Und der Magistrat will nicht läftig fallen mit un­von alledem wird man nicht satt, und das Magenknurren ist ein bequemen Petitionen, und in seiner weitschauenden Fürsorge R. C. In den schönen Jahren, wo bei angehenden Geräusch, welches auch von der schönsten Muſik nicht übertönt legt er dringliche Eingaben dahin, wo sie sicher vom Rost und Männern die Unaussprechlichen hinten noch nicht geschlossen wird. Es ist eine höchst überflüssige Angewohnheit namentlich des von den Motten gefressen werden. Sie haben ihre Schicksale, sind, wird man in der Schule mit allerlei schwierigen und niederen Volkes, daß es von Zeit zu Zeit etwas Greifbares die Petitionen wie alle übrigen Schriftwerke und die Muster­hinterliftigen Rechenerempeln verfolgt und moleſtirt. Der genießen will, aber man hat ein vorzügliches Mittel, um verwaltung wird durch das Schicksal dieser Petition in weise Magister schiebt sich die Brille auf die Nasenspitze, den Hunger abzulenken: die Einen schimpfen auf die Börse, launiger Weise illustrirt. Während die Bevölkerung vom linken Flügel des Frei­den geängsteten Schüler mit lauernder Miene, was wohl Schuld an der Theuerung, bald der Andere, und dem finns abwärts sehnsüchtig auf die Aufhebung der Getreide­ein Biergroschen- Brot kosten würde, wenn der Scheffel Dritten, dem Duldenden, läuft inzwischen das Wasser zölle wartet, tobt der männermordende Kampf im national­Roggen plöglich auf dritthalb Thaler achtzehn gute Groschen stromweise im Munde zusammen; aber er wagt doch liberalen Lager ruhig weiter. Vorsichtige Leute wenden sich und neun Pfennige zu stehen käme. Und dem armen nicht auszuspucken, weil der Mensch doch nicht ganz ab von ihrem Herrn und Meister in Friedrichsruh  , und die Knäblein stürzt das Blut in den Kopf, trampfhaft und und gar vom Luftschnappen existiren kann. Inzwischen Verbleibenden schimpfen wacker auf ihre bisherigen Ge­mit sausender Geschwindigkeit eilen ihm Ziffern durch aber erwägt man und stellt Erhebungen an an maßgebender finnungs- Kumpane. Man muß sich würdig vorbereiten und während der behördlichen Anordnungen auf die Streitigkeiten des Parteitages, und die ver­versucht Gehirn, er zu rechnen, unterdrückt Stelle, und während der den Schlucken, der ihn vor Angst befallen hat, und fördert stehen die Uebrigen krumm vor Hunger und hungern eben. steckten Bosheiten, die man sich als Einleitung gegen­dann unter Stottern und Stammeln die ewig denkwürdige Es ist das eine langweilige Beschäftigung, das kann und feitig an die Köpfe wirft, haben gewiß den Zweck, Aber aufzuwärmen. Wahrheit zu Tage, daß unter solchen Umständen ein Vier- soll ohne Weiteres zugegeben werden, aber muß denn heut bie groschenbrot leicht Sechs Jute" kosten könnte. zu Tage auch Alles mit Eilzugs- Geschwindigkeit gehen? haben Grund, stolz zu sein und sich aufzublähen, denn Ein ähnliches Rechenexempel stellt jetzt unsere Staats- Meit nichten! Man blicke auf den Magistrat, auf die bie nationalliberale Partei hat einen Zuwachs erhalten, auf weisheit mit den steuerzahlenden Kindern auf. Das Ex- majestätische Ruhe, die seine Amtshandlungen auszeichnet, den sie sicher nicht gerechnet hatte. In Einbeck   hat sich ein periment ist etwas praktischer Natur, indem versucht wird, auf die gemessene Würde, mit welcher er Petitionen, die Sozialist von der Unausführbarkeit der sozialdemokratischen wie wenig Brot man sich gestatten darf, den Leuten für ihm zur Uebermittelung an die Regierung übergeben werden, Ideen überzeugt, und ist mit geschlossenen Augen und beiden theures Geld anzubieten, und während der darbende in seiner Schublade liegen läßt. Das hastige Getriebe, das Beinen zugleich mitten in die nationalliberale Partei hinein­Familienvater sich den Schmachtriemen immer enger anzieht, nervöse Gedränge unserer Zeit zerschellt an diesem gesprungen. Es war begreiflich, daß Herr Eugen Richter  trazzt sich Herr von Bötticher hinter den Ohren und konferirt bronzenen Felsen; die eherne Ruhe des Magistrats vor Wuth schäumte, daß dieser überzeugungstreue Mann mit dem Generalrath aller Gewerkvereine, Herrn Max Hirsch  , übt auch einen besänftigenden Einfluß auf Diejenigen nicht zuerst zum Freisinu übergegangen ist, denn wenn er die vor Hunger aufmucken wollen, wie einen lebendigen Menschen hätte vorweisen können, den er und statt der Aufhebung der Getreidezölle verspricht der höf- aus, liche Minister alles mögliche, die hungrigen Wäuler werden säuſelndes Flüſtern, wie murmelndes, sanftes Quellen- durch seine Frrlehren in die beglückenden Gefilde des Frei­vorläufig mit glatten Artigkeiten gestopft, und als die frei- geplauder überkommt es auch den verzweifeltſten Hungerleider: finns eingeführt hätte er wäre vergangen vor Freude und finnige Deputation sich wieder auf der Treppe des Minister- stille, stille, kein Geräusch gemacht der Magistrat schläft, vor Lust. hotels befand, da muß ihr doch wohl allmälig der Gedanke und wer schläft, sündigt nicht, und eine so wackere und ehren­aufgebämmert sein, daß sie doch eigentlich jetzt genau so feste Körperschaft soll man nicht zur Sünde verführen. schlau wäre wie vorher. Mit dem großen Unbekannten operirte der Minister nun allerdings nicht, dagegen führte er einen ungenannten Freihändler ins Treffen, und die frei­finnige Deputation mag nicht schlecht gekatzenbuckelt haben,

Jch warne Dich, als Mensch und Christ, Kind, hüte Dich vor allem Bösen: Es macht Plaisir, wenn man es ist- Es macht Verdruß, wenn man's gewesen!"

Aber die Hoffnung braucht er noch nicht aufzugeben,

er soll dem Herrn ein Exemplar seiner Irrlehren zustellen, und wer weiß, ob sich aus dem jezigen Nationalliberalen nicht noch ein strammer Freisinniger entwickelt. Beide Parteien können solchen Zuwachs gebrauchen.