5reitag 4. Dezember 1925
Unterhaltung unö
Vellage ües vorwärts
Ru/flkhe Sauern. Von Heinrich V. Kranz. Jedesmal, wenn die Sprach« darauf kommt, werde ich wider Willen redselig. Dann erzähle ich stundenlang, spreche von dem gütigen, einfachen Wesen dieser Menschen, dem klaren, sicheren Blick, dem unverdorbenen, ungekünstelten Verstand, der Einfachheit und Keuschheit der Sitten, und werde warm dabei. Alles ist heute so fern von jener Zeit der traurigen und schönen Momente, den Stunden der Qual und Verzückung, dem den verlangenden Blick verzehrenden öden Land, den kahlen, schneebespritzten Birken- stämmchen, den einsamen, trögen Flüssen, Menschen und Tieren; aber mit klarer Bildkraft wurzeln in meinem Erinnern einzelne Eindrücke, die unauslöschbor das Wesen des russischen Bauern ge- stalten. Wie köstliche Kleinodien hege ich sie, und alle Stimmung, alles Erleben konzentriert sich in Episoden, die ich nie oergesien kann. Erst spreche ich von Tolstoi und seinen Bauernlegenden, von Njekrassow und seinem Epos„Wie lebt man in Rußland ?", das alles widerspiegelt von jenen geheimnisvoll erscheinenden Seelen. Aber meine Worte wirken matt. Verzweifelt, wie wütend spreche ich von eigenem Erleben, und endlich muß ich immer wieder jen« zwei Bilder hervorzaubern, die mir in chrer Einfachhest mehr zu sagen scheinen als Tatsachen. Dann sage ich: Was ich nun erzählen will, meine Damen und therren, erklärt vielleicht nichts, vielleicht werden Sie wirklich nicht klüger davon, ober sollen Sie denn dies? Genügt es nicht, wenn ich Sie nur in die Stimmung gleiten lasie, in der Sie empfänglicher werden für die großen Dichtungen, die den russischen Bauern belebt haben, und Sie so mitempfinden können, wo Sie bisher nur mitverstanden haben? Und ich beginne etwa so: Es war in Ufa. Gegen abend rollte unser Zug, vierzig alte, gebrechliche Waggons, bis an die Decke mit Gefangenen gepfropft, in die groß« Station. Zur Rechten, in dämmerndes Dunkel gehüllt, stiegen die chäuserstraßen eng und wild verwachsen in die Höhe, wie zahmgewordene Schlangen, die sich träg vorwärtsbewegen. Aus einzelnen Häusern blitzten helle Lichter wie Sterne herüber. Man saß da— und wartete— wartete auf die Weiterfahrt. Da kam aus dem Nebengleise zur Linken ein Zug dahergerumpelt, viel schwerfälliger als unserer, noch verfallener und verdrossener aussehend. Er stand, und im Nu stürzten aus den kaum geöffneten Türen kleine Kinder, Mädchen, Frauen. Männer, rannten um Holz, schleppten Kraut und Fleisch herbei, entzündeten vor den Waggons ein flackerndes Feuer, und schon schwebten Kupfergeschirre, von eiskalten Händen gehalten, über dem knisternden Holzbrand. Einige Worte hin und her gewechselt, und eine Tragödie, fast ge- waltiger als unsere, stand wie zum Greisen plastisch vor uns. Aus- wanderer. Vertriebene, Polen aus der Rigaer Gegend, arme Vauernsamilien aus der Ukraina, die die drohende Hand des Krieges aus ihren Häuschen, von Heim und Herd gescheucht. Was waren das für Gestalten! In Lumpen gehüllte Greise— die Männer waren an der Front—, Frauen und Mädchen, mühsam bekleidet, zeternd« Kinder, nach Nahrung bettelnd, familienweise gepsercht in schwarze Wagen, die sie nun w eine unbekannt« Ferne— Sibirien— führen sollten. Da drang ein Schluchzen an mein Ohr. Fragend bückte ich die lange Wagenreihe ab und fand ein wundersam ergreifendes Bild: Zwei Männer, in wallende weiße Linnen gehüllt, bahrten eben einen Leichnam, hastig und unerbittlich, starrer Mienen voll. Ein altes Weib, gequält in Schluchzen, band der Toten als letzten Liebes- dienst ein buntgeputztes Kopftuch um das Haupt. So zart tat sie es, als gelte es, die Tochter zur Hochzeit zu schmücken Tief im Wagen- inner» glomm der gelbe Schein von Kerzen, strebte zur Höh« und sank in sich zusammen. Ein Mann stand da, umwoben von diesem Schein. Er war bartlos, tief« Furchen hatten sich in fein Gesicht gegraben. Um seinen Kopf, den eine, Achtzigjährigen, war eine Fülle schneeweißen Haares, gesträhnt, verwildert, von langer Reise und Not klagend. Die jener Bauerngott Tolstoi sah er aus, und dann doch echter, urwüchsiger, lebendiger. Dumpf glühten seine Zlugen auf die Bahre. Er stand, wie zu Stein erstarrt, und nur seine Arme bewegten sich geisterhaft eintönig, fügten sich zu einem feierlichen Kreuze über Brust und Stirne und hoben und senkten sich in gleichem Takte, unentrinnbar— ewig. So hatte er keinen Blick für die zwei kleinen Kinder, die im Waggon, bei der Türe stehend, ihre zarten Köpfchen an die Wand schlugen und ein ver- zweifelles„Boze moj. mamusia" in die kalt« Luft zitterten.... Fern umschlangen sich die Abendglocken zu einer weithin tönenden zarten Melodie, ein« Lokomotive pfiff schrill. Schon trugen die Männer die Tote davon und waren entschwunden. Regungslos stand der Alte, die starren Kreuze schlagend, die Kinder wimmerten, die Greisin schluchzte. Ich trat an den Wagen heran. „Ein schweres Unglück, Väterchen," sagte ich.„Der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen," entgegnete er.„Und der Krieg?" fragte ich.„Der Zar ist weise, er weiß, was er tut, und Gott ist mit ihm," war die Antwort. Dann schloß er ächzend die Türe. Ein Pfeifen, Dröhnen, Zischen— ein Stoß, der Zug rollte vorüber. Und nun ein zweites Bild. Es war gerade in den Tagen der Revolution. Herzen und Köpfe waren verwirrt, und man bangte nach Nachricht aus den Hauptstädten. Da benützte ich die lässigere Haltung der Wachsoldaten, um aus dem Lager mit einigen Ge- fährten des Nachts zu entweichen und ein nahegelegenes Kloster auf- zusuchen, das Schönhetten versprach, wie ein übervoller Baum Früchte verspricht. Wir marschierten auch unbehelligt drauflos, und gegen Abend erreichten wir müde und zerschlagen ein kleines Dörfchen. Unschlüssig standen wir in dem friedlich schlummernden einzigen Göhchen, betrachteten sorgenvoll die umzäunten GeHöste und dachten nur an Schlaf. Da trat eine noch lugendliche, aber abgehärmt blickende Bäuerin auf die Gasse und sah uns mit fragenden, dunklen Augen an. Und als wir sie um Unterkunft baten, lud sie alle wie selbstverständlich in das Haus. Ueber eine kleine Holztreppe traten wir in ein großes Zimmer. Mächtig sprang der breite Backofen in dm Raum, m einer Ecke dehnte sich das breite Ehebett, während die andere ein geräumiger Tisch füllte. Schmale Holzbänke liefen an der Wand entlang, die mit bunten Bildern vom Krieg, schreiend grellen Ansichtskarten und unsäglich steifen Photographien bedeckt waren In alter Pracht grüßte uns hier noch der Zar, umgeben von Gattin und Kindern. In der Ecke aber brannte vor einer hilf- los geschnitzten Marienstatuette ein Oellämpchen. Da wir nun Platz nahmen, trat auch der Bauer ein.«in breitschulteriger, bebärteter Hüne, in die schmucklose und doch anmutende Rubaschka, Kniehosen und Stiefel gekleidet. Kein Wort der Neugierde, des angstlichen Staunens oder gar des Unmutes kam über seine Lippen. Jedem drückte er kräftig die Hand, scheuchte d-e drei Kmder fort, d.e uns verlegen bestaunten, lud zum Tische-in und bald standen dampfend« Gott "ja" das Leben fei schwer, traurig der Krieg, aber man müsie eben einander helfen, io gut es ied«r kaniie.,." denn das so weiterdauern,' meinten wir,'r.lulnt über se.n Phlegma. »Nun, nun," begütigte der gleichmütig 2�"�.es kommt eine bessere Zeit, olles wird noch gut werden,«att wird hellen Nun, nehmt doch mehr vom Fleisch." Dann, nach«nem kurzen Geb� begann er aus dem Boden verschiedene Decken und Pelze au-- zubreiten, und legte sich auch schon, nur h«lb eiitkleidet,"rl m seiner Frau und den Kindern am Baden nieder, uns so das breite Bett und den ganzen übrigen Raum überlassend. Und wie bitterböse er zu werden drohte, al» wir sein« Schlasstätte nicht in Anspruch nehmen wollten!„Ihr seid müde, schlaft." sagte er mürrisch, fast erstaun»,
flu- unö verkauf.
,Wat,'nen Oahler wollnse for die alte Hose haben!— ick bin forn Preisabbau, ick zahle öafor heechsteas 60 Pfennfe.#
und wand»« sich um. Draußen zirpten die Grillen, von den Ställen kamen vereinzelte Laute, ein Hund schlug kläffend an. Und in der Dunkelhett wich entkleidend, mußte ich lange über das Rätselvolle im Menschen nachdenken, das ihn zugleich löten und lieben heißt. Lange lag ich noch wach da, starrte in die glühenden Scheite, und dachte an Rußland und feine fast brutal einfachen und doch so empfindsamen Seelen. Des Morgens, kaum krähten die Hähne, war die uns zu Ehren mit einem roten Tuch geschmückte Frau schon dabei, Fladen und Klöße zu backen, und als wir Abschied nahmen, hatten wir Müh«, Geld zurücklassen zu dürfen. Jedem wurde die Hand kräftig ge- drückt, dann mit einem gleichmütigen„Auf Wiedersehen. Gott mit Euch!" geleitete uns der Lauer vor die Tür und wandte sich zur Arbeit. Er wußte nicht, wer wir seien, wieso wir bierher gekommen. War dies auch feine Sache? Wir waren Menschen. Und waren freundlich gewesen, gute Menschen. So tat er nur«m gleiches, was ioar da weiter viel dabei? Ich aber vergesse den braunbärtigen, großäugigen Riesen nicht, meine Damen und Herren, wenn ich das Wort �Nächstenliebe" höre. Wenn ich geendet habe, ist einen Augenblick Sttlle..Na ja." brummt dann gewöhnlich ein Nörgelnder,.recht schon, aber was wollen Sie damit sagen? Es gibt auch dort Diebe und Mörder. Ebenso gut wie bei uns." Dann steh« ich auf und entferne mich. müde des langen Gesprächs._ Der Zrofihtönig fährt öurch die Staöt. von Lola Landau . Mitten In dem reihenden Strom der Geschäftsstraße, zwischen rasselnden Wagenketten und schreienden Automobilen tauchte Plötz- lich dieses seltsame Gefährt auf, eine kanariengelbe Erdkugel, auf der ein riesenhafter Frosch mit plumpen Füßen, eine Goldkrone auf dem platten Haupte, hockte. Sein breitgequetschter grinsender Kopf mit den Goldzacken schaukette hoch über dem Potsdamer Platz wie ein gekrönter Götze über den jagenden Menschenmasscn, die sich in der Tiefe unter ihm weiterwühlten. Eine plötzliche Stockung entstand. Die Menschen, die stehen blieben und den Wagen anstarrten, und der Schutzmann, der mit drohendem Arm den Befehl zum Westerfahren gab, wußten besser, daß dies nichts anderes war als ein lebendig gewordenes Plakat für eine Seifenfirma, das sich nun mitten durch die Stadt wälzt«. „Borwärts!" schrie der Schutzmann noch einmal. Der Kutscher, der unter der Wölbung der gelben Weltkugel aus seinem schmalen Sitz wie eine Stoffpuppe kauerte, zog heftig an den Zügeln; aber der schwerfällige Wagen schaukelte von einer Seite zur anderen. Der Froschkönig begann auf der Kugel hin und her zu torkeln. Dröhnendes Gelächter jagte hinter dem Wagen her. „Der Frosch ist besoffen," johlte eine Stimme aus der Menge. Der Kutscher brachte aus dem Aermel der schäbigen Livree, in die er sich ganz verkrochen hatte, eine blaugefrorene Faust hervor und knallte mit der Peitsche. Sein Gesicht, das bis über die Augen von der Mütze verdeckt war, schlüpfte hervor. Es war geschwollen vor Wut und Scham. Seit heute morgen hatte er nichts gehört als Gelächter hinter sich. Wo sein Wagen erschien, begann das Starren, Tuscheln, Kichern, schließlich brachen unflätige Spähe aus dem Schwärm der Gasicr und bewarfen ihn wie mit Schmutzklumpen. So hatte er sich den Umzug durch die Stadt nicht vorgestellt, der lang- jährige Kutscher der Firma, als man ihn zu der Reklamefahrt be- fohlen hatte. Gefreut hatte er sich dgrauf wie auf einen Sonntag. Er hatte es sich köstlich gedacht, lar�sam durch die Stadt fahren zu können wie ein Reisender, der alles, betrachtet, und als er in der Frühe vor den kohlen Fabrikmauern den märchenhaften Wagen bestiegt, war ein Festgefühl in seinen alten Gliedern aufgezuckt. Während er durch die stillen Borstadtstraßen kutschiert«, hatte sein ausgeleiertes gehorsames Hirn tausend dumpfe Kindererinnerungen wiedergekaut. Aber das Märchen dauerte zwei Straßen lang. Denn sonleich in der inneren Stadt, wo er sich mit seinem phantasti- scben Gefährt zeigte, baute aus offenem Platz ein Zirkus sich um ihn auf. und er selbst war der Clown, auf dessen Rücken das Gelächter niedertrommelte. Am liebsten hätte er den Wdgen in wildem Galopp weitergesagt, aber er hatte den strengen Befehl, so langsam wie möglich zu fahren, um das größte Aufsehen zu erregen. „Verfluchter Frosch," murmelte er zwischen den Zähnen. Kut- schiert mich das Vieh da oben und ich muß parieren! Einspannen möchte ich dich statt des Gauls und dich durchpeitschen. Diese Vorstellung, wie der Frosch mit seinen plumpen Füßen den Wagen zog, bedrängte ihn so lebhaft, daß seine Augen in wilder Boshett funketten. Seine Peitsche fiel schwer auf das Pferd nieder. „Aber ich werde ja verrückt," dachte er, das Tier am Zügel zurück-
haltend. In diesem Augenblick schrie ihm der Chauffeur eines vor- nehmen Automobils an, das dicht hinter Ihm hielt: „Trottel! rück wetter! so etwas versperrt den Verkehr. Geh in den Spielladen, wo du hingehörst." Zitternd vor Empörung drehte sich der Kutscher um.„Sie be- schimpfen einen atten angesehenen Arbetter. Sie. was sind Sie denn, Sie Lakai!" Seine heisere Stimme erstickte ihn beinah«. Er bekam kein« Lust mehr und würgte nach neuen Worten. Da riß ein Ruck des Wagens, der anzog, seinen Kopf wieder nach vorn. Langsam schwankte das Geiährt mit der gelben Erdkugel über den Platz, und hoch über der tosenden Menge grinste stumm und gleichgültig der Riesenfrosch, steil über den bekümmerten schiefen Kopf des Mannes, der sich immer tiefer in die Schultern hineinschraubte. Am anderen Ende des Platzes sprangen plötzlich zwei halbwüchsige Burschen auf den Wagen aus. „Das ist ein Podium, wie ich es mir gewünscht habe," schrie der eine.„Alles stehen bleiben! Da seht Ihr's einmal. Wer hockt auf der Wellkugel und glotzt Euch an? Wer trampell auf der Erde herum?! Der Frosch; die Kröte des Kapitalismus!" Bon allen Seiten schössen Menschenmassen wie schwarze Ströme zusammen, einige Männer hieben sich einen Weg durch die Menge, um die Burschen von dem Wagen herunterzuzerren. Der Kutscher sah mit starren hilflosen Augen zu. Er rührte sich nicht. Mochte mit dem verhexten Wagen ein Unglück geschehen! Mochten sie das gespenstische Tier da oben zertrümmern und alles in Stücke schlagen. Oder vielleicht löste ihn ein anderer auf deni ffutschbock ab und führte die Höllenfahrt weiter. Aber schon war der Wagen von zwei Polizisten befreit, die ihn mit zornig schleudernden Armen fort- wiesen. „Weiterfahren! Weiterfahren!" Und er fuhr weiter, immer weiter, zusammengekrümmt, die Mütze tief wie eine Binde über die Augen gezogen. Inzwischen war es Mittag geworden. Scharen von Schul- kindern lieken neben dem Wagen her, sie umringten ihn von allen Seiten. Ihr Kreischen, ihr helles Gelächter klatschte auf das Pflaster. An einer stilleren Straßenecke hielt der Kutscher und stieg ab, um das durstige Pferd zu tränken. Der Schwann von Kindern wuchs und wurde immer wilder, ein tobendes Summen von Stimmen wie auf einem Schulhof brauste um das Gefährt. Einige Knaben drängten sich an die gelbe Kugel und begannen sie zu betasten. „Fort mit Euch!" rief der Kutscher.„Ihr habt hier nichts zu suchen." „Warum nicht?" rief ein Junge mit einem spitzen frechen Ge- sicht.„Der Frosch beißt doch nicht." Der Kutscher drohte mit der Peitsche.„Aber ich werde gleich beißen."„Run ja," lachte der Junge.„Sie haben ja selber ein Froschgesicht. Sie)ehen je selbst aus wie der Froschkönig." .Froschkönig, Froschkönig!" schrien die Kinder und faßten sich an den Händen, tanzten um den Wagen. Blind vor Wut, schlug der Kutscher mit der Peitsche dem Knaben in das Gesicht, der sich heulend auf dem Pflaster wälzte. Wieder schössen Menschenmassen in die Mündung der Straße. Ein Polizist, aus dem Boden gestampft, hielt den Kutscher mit fürchterlich leeren Augen vor sich fest. „Das ist rohe Mißhandlung eines Kindes. Ileberhaupt ist der ganze Wagen ein öffentlicher Unfug. Ich werde veranlassen, daß man den Strafbefehl an die Adresse Ihrer Firma schickt. Die Geld- strafe können Sie doch nicht bezahlen." Der Mann schien allmählich aus seiner Betäubung zu erwachen. „Strafen Sie den Jungen, nicht mich. Alle haben mich gereizt." „Dann gehören Sie nicht auf den Posten." Der Mann flüsterte,„Bitte, ich werde entlassen, wenn Sie schreiben." „Es geht nach der Vorschrift. Weiterfahren!" Man schob ihn mit Gewalt. Man warf ihn beinahe auf den Bock. Der Wagen rückte an. der gelbe Erdball torkelte weiter durch die Straße, xmd unter ihm wie ein Zerquetschter, mit leblasen Armen, von denen die Zügel schlaff herabfielen, hing die armsttia« Gestalt des Mannes Der Froschkönig hatte ihm das Genick ge- brachen, öteil über sein Opfer und über den grausamen Menschen, die sich stießen, verhöhnten und zertraten, thronte dieser grinsende Götze, eine unergründliche ägyptische Gottheit. Der Froschkönig lachte. Er schien vor Lachen zu bersten. Sünder werden gesteinigt. Bald wird man in Mekka wieder das Schauspiel von Steinigungen erleben können, denn der Sultan «abn Saud hat einen Befehl erlassen, daß infolge der Ausschweifungen, denen sich viele in der heiligen Stadt hingeben, die vor Jahrhunderten übliche Strafe für solche Ausschweifungen, die Steinigung, wieder eingeführt werden solle....