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Nr. 573 42.Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Gewerkschaftsbewegung

Die Engländer und der JGB.

Die Einheitsfront geschlossen. London  , 2. Dezember.  ( Eigener Bericht.) Die auf Wunsch des JGB. am 1. Dezember im Reubens- Hotel" in London  Generalrat abgehaltene Konferenz mit dem des Britischen  Gewerkschaftsbundes hatte vor allem den 3wed, ein für allemal die grundsätzliche Stellung der britischen Gewert. schaften im Rahmen des JGB. zu besprechen. Diese Stellung ist der Angelpunkt der Einheitsbewegung", und wenn die Kommunisten noch die leiseste Hoffnung hatten, daß die von den Engländern beanspruchte Autonomie des Handelns, die ihnen durch die Statuten des JGB. verbürgt ist, die englischen Kameraden zur Disziplinlosigkeit verleiten fönnte, so haben sie sich ge­

täuscht.

In der am Schluß der Sizung vom Generalrat abgegebenen Er­Märung wird in bestimmtester Form die Loyalität und Solt. darität der englischen Gewerkschaften gegenüber dem JGB. zum Ausdrud gebracht. Das übrige find taftische Fragen, über die letzten Endes die Mehrheit des Ausschusses entscheiden muß und in der zurzeit tagenden Sizung in Amsterdam   entscheiden wird. Machher wird es sich zeigen, ob die Engländer auf ihrem Plan be harren und im Glauben, daß die russischen Gewerkschaften bestrebt sind, sich von der kommunistischen   Bevormundung zu befreien, auf der von ihnen verlangten bedingungslosen Konferenz weitere Er. fahrungen sammeln wollen.

Daß ihre Absichten nicht weiter gehen, geht daraus hervor, daß sie in London   ausdrücklich erklärt haben, daß sie weder an die Aufrichtung einer neuen Internationale, die die Kommunisten immer und immer wieder in den Bordergrund schieben, noch an die Einberufung einer Weltion. ferenz denten.

Die auf der Konferenz vom Generalrat zum Schluß abgegebene Erklärung hat folgenden Wortlaut:

1. Die Konferenz begrüßt den in der Sigung stattgehabten freien und offenen Meinungsaustausch und gibt der ernsten Hoff Kung Ausdruck, daß damit alle Mißverständnisse über die Motive und Absichten des Generalrates bezüglich des Borschlages auf Ein berufung einer bedingungslosen Konferenz aus dem Wege ge räumt sind.

2. Der Generalrat des Britischen Gewerkschaftsbundes men det fich gegen jeden Versuch, seine Aftion so darzustellen, als ob fie gegen den JGB. gerichtet sei. Er versichert den JGB. feines ausschließlichen Wunsches, die internationale Gemert­schaftsbewegung zu stärfen und zu feftigen.

russischen Gewerkschaften eine Entschließung, die mit den russischen Gewerkschaften hart ins Gericht geht. Da tein deutsches Bolschewiſten­blatt den Mut aufbrachte und aufbringt, diese Entschließung zu ver öffentlichen, füllten wir diese Lüde aus. Darauf veröffentlichte die Rote Fahne" nicht die Entschließung, sondern einen langen Ar­tikel eines Redakteurs des Trud", der den Borwärts" wegen diefer Beröffentlichung heftig angreift. Unsere Antwort ist unseren Lesern noch in Erinnerung.

Die Rote Fahne  " bemüht sich nun, zu retten, was zu retten ist. Sie schreibt u. a.:

menil do Freitag, 4. Dezember 1925

,, Drum hüte deine Zunge wohl!"

In der Transformatorenfabrit der MEG. betraten zwei Wächter ( tie Firma bezeichnet sie als Sicherheitsbeamte) das Kessel haus. Da fanden sie einen Heizer am Tische fizend, den Kopf auf den Arm gelegt, hielten ihn für schlafend und stellten ihn deshalb zur Rede. Der Heizer verwahrte fich dagegen, sein Kollege, der hinzufam, ergriff Partei für ihn und nun tam es zwischen den beiden Heizern und den beiden Bächtern zu einem Wortwechsel, der natürlich nicht im Salonton geführt wurde und dessen Heftigkeit sich noch dadunch steigerte, daß einer der Wächter dem hinzu gefommenen Heizer im Tone eines Borgesetzten zurief, er solle hier feine politischen Reden halten. Das bezog sich darauf, daß dieser Heizer turz vorher mit einem dritten Kollegen über Konsumvereins. angelegenheiten gesprochen und der Wächter dies Gespräch belauscht hatte. Die beiderseitigen Auseinandersegungen endeten schließlich damit, daß der Heizer einem der Wächter zurief: Wenn du meinen Kollegen meldest, bann schlage ich dir die Knochen entzwei und trete dir vor den Bauch, daß die Därme herauskommen. Der Heizer wurde entlassen. Beim Gewerbegericht focht er feine Entlassung als unbillige Härte an. Das Gericht wies die Klage ab mit der Begründung: Der Sicherheitsbeamte habe sich zwar ungehörig benommen, namentlich darin, daß er fich für die angeblich politischen Reden der Heizer interessierte, aber der Kläger  fei unparlamentarisch geworden, indem er sagte, er werde dem Därme heraustreten. Das sei eine Bedrohung mit einer groben Sicherheitsbeamten die Knochen entzwei schlagen und ihm die Tätlichkeit. Durch dieses Verhalten des Klägers fei die Entlassung begründet; sie könne also nicht als unbillige Härte angesehen werden. Die Arbeitslosenfrage vor dem österreichischen Nationalrat Wien  , 4. Dezember.  ( WTB.) Der Nationalrat hat gestern nach furzer Debatte die Verlängerung der wesentlichen Bestimmungen Arbeitslosenunterstügungsgesetzes bis 30. Juni 1926 beschlossen mit der Maßgabe, daß beim Anwachsen der Zahl der Arbeitslosen über den Jahresdurchschnitt von 130 000 Arbeitslosen hinaus der Mehraufwand über den jezt von der Regierung geleisteten Jahres­beitrag von rund 12 Millionen Schilling ausschließlich aus Bei trägen der Arbeiter, Unternehmer und Gemeinden gedeckt werde.

Wir fragen demgegenüber: Forderte nicht Oudegeeft in der anmaßendsten Form wiederhalt von den russischen Gemerffchaften, daß sie ihr Verhältnis zu der russischen Kommunistischen Bartei und zur RGI. ändern, daß sie ihre organisatorischen Methoden nach dem Wunsche der Sozialdemokraten und Menschewifi umge stalten müssen, wenn sie in die Amsterdamer Internationale auf­genommen werden sollen? Ift nicht die ganze Tätigkeit der SPD.  , der zweiten Internationale und der rechten Amsterdamer   Führer in bezug auf Rußland   ein unausgefeßter Eingriff in die russische Arbeiterbewegung"? Geht nicht der Eingriff der Kautsky   und Genossen sogar so weit, daß sie ihre fonterrevolutionären Agenten und Gesinnungsgenossen in Rußland   auffordern, mit den russischen Weißgardisten und Baristen zusammen einen bewaffneten Auf­stand gegen die russische Arbeiterbewegung zu inszenieren? In diesen gehäuften Lügen offenbart sich in aller Schamlosigkeit die Methode der bolschemistischen Drahtzieher und ihrer Angestellten, um die Spaltung der internationalen Gewerkschaftsbewegung auf. rechtzuerhalten und wenn möglich zu vertiefen. Der bolichemistische Bachulte, der diese Lügen schrieb, weiß natürlich ganz genau, baß weder Kautsky   noch sonst ein Mitglied der westeuropäischen Arbeiter. parteien jemals zu einem Zusammengehen mit den russischen Weiß­gardisten und zu einem bewaffneten Aufstand aufgefordert hat. Er weiß natürlich ebenso genau, daß die Zweite Internationale fich immer mit Entschiedenheit gegen jebes wie immer geartetes Ein- bes greifen in die russischen Verhältnisse gewandt hat. Er weiß auch, daß weder Dudegeeft noch der IGB. jemals als Bedingung zur Aufnahme in den JGB. irgendeine Aenderung der Einstellung der russischen Gewerkschaften zur tommunistischen Partei gefordert haben. Die einzige und selbstverständliche Forderung ist, daß eine Dr­ganisation, die dem JGB. angehört, nicht zugleich einer gegne risch en Internationale sei es die ,, rote", die christliche oder eine angehören kann. Würde es denn die fommunistische Inter nationale dulden, daß eine der ihr angeschlossenen Parteien auch der fozialistischen Internationale angehört? Um diesen einfachen flaren Tatbestand zu verwischen, dazu werden unbeschadet ihrer inneren Taftit

andere

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die dümmsten und frechsten Lügen verbreitet. Bir aber wiederholen, daß die russischen Gewerkschaften und Methode uns herzlich willkommen sein werden, fo. E bald sie die rote Gewerkschaftsinternationale verlassen haben

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Gebt Arbeit den Arbeitslosen!

Forderungen der arbeitslosen Zimmeret.

In der vom Zentralverband der Zimmerer am 2. Dezember

Achtung! SPD.  - Metallarbeiter 20. Bezirk!

Am Montag, den 7. Dezember, abends 6 Uhr, bei Knapp, Grünthaler Straße 6: Bersammlung aller GPD-Genossen der Betriebe des 20 Bezirks. In Frage kommen die Betriebe Gesundbrunnen  , Reinickendorf  - Oft, Rosen thal, Buchholz, Bankow und Heinersdorf  . Jeder Betrieb muß veriteten fein. Der Fraktionsvorstand.

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im Rosenthaler Hof abgehaltenen Arbeitslosenversammlung wurden S. Hoffmann, Charlottenburg  , Wilmersdorfer Straße   12.

nach einem Referat und eingehender Diskussion folgende Forderungen aufgestellt:

1. Sofortige Inangriffnahme ven Notstandsarbeiten bel tarif­licher Bezahlung. Abschaffung jeder Pflichtarbeit

3. Der Generalrat des Britischen   Gewertschaftsbundes aner. fennt die Schwierigkeiten der Lage, ist jedoch der Ansicht, daß diese am besten durch die Einberufung einer Konferenz beseitigt werden können, bei der von beiden Seiten feine Borbedingungen aufgestellt werden, und zwar unter der ausdrücklichen Voraus. fegung, daß fich eine solche Konferenz ftritte auf die Bertreter des JGB. und des Allrussischen Gewertschaftsbahn). rates beschränkt.

Bolschewistische Methoden.

efim

Unsere Bemerkungen zur Einheitsfront find den Bonzen der APD. unangenehm. Sie haben für Moskau   in Deutschland   soge nannte Gemertschaftspolitit zu machen und find deshalb darauf bedacht, den 3wist zwischen den russischen und deutschen   Gemert schaften aufrecht zu erhalten, um ihre eigene Notwendigkeit damit zu beweisen. Deshalb wird das Blaue vom Himmel herunter geschwindelt, um den ruffifchen Gewerkschaften einzureden, die deutschen  , die internationalen Gewerkschaftsführer wollten nichts wissen von der Aufnahme der russischen Gewerkschaften in den JGB. Bekanntlich ist das Gegenteil richtig: die bolichemistischen Draht zieher haben die sogenannte rote Gewerkschaftsinternationale auf­gezogen, um den JGB. zu befämpfen und den Beitritt der russischen Gewerkschaften zu verhindern. An diesem Ziele halten fie nach wie por fest. Die von Mostau in den verschiedenen Ländern unter­haltenen Angestellten müssen natürlich diese Politik verfechten. Bir erinnern nochmals an die Tatsachen: Der Zentralrat der tommunistischen Partei Rußlands   veröffentlicht im Zentralorgan der

2. Keine Entlassungen am Bau der Untergrundbahn( Nordfüd­

3. Sofortige und verschärfte Maßnahmen zur ftärteren Arbeits aufnahme an der AEG.- Schnellbahn( Gesundbrunnen  - Neukölln) so wie des Tunnels am Potsdamer Bahnhof.

4. Berschärfte Inangriffnahme des Wohnungsbaus in eigener Regie. Facharbeitermangel ist nicht vorhanden. Während des Jahres 1925 standen allein auf dem Nachweis Gormannstraße im Durchschnitt täglich mehr als 300 arbeitslose Zimmerer zur Ber fügung.

5. Erhöhte Unterstügung an alle Unterstügungsempfänger so­wie erhöhte Unterstügung an alle Erwerbslofen vom Tage der Er werbslosigkeit bis zur Beendigung derselben.

6. Berlangen die arbeitslosen Zimmerer vom ADGB.  , Drtsaus. Schuß Berlin  , sowie vem Borstand des ADGB.  , mit aller Kraft fich schnellstens bei den Reichs- und Staatsbehörden zur Beschaffung von Bauarbeiten einzuseßen. 200 millionen Steuerüberschuß sind vorhanden. Von dieser Summe muß ein nennenswerter Betrag fo fort für den Wohnungsbau flüssig gemacht werden.

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bandskameraden, sich nach wie vor an den Organisationsversammlun gen zu beteiligen. Die nächsten Bezirksversammlungen finden am 5., 6. und 7. Dezember in den bekannten Lokalen statt.

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