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Dienstag, den 8. Dezember 1925, abends 7 Uhr

Oeffentliche Kundgebung in der Neuen Welt

Redner: Alwin Sänger- München und Philipp Scheidemann  

getretenen Besuches.

Das wissen die Spezialisten. Blitzschnell fchließen sie mit einem Nachschlüssel auf, nehmen den Pelz vom Flur und verschwinden damit. Es ist wiederholt vorgekommen, daß ein Dieb mit dem gestohlenen Pelz auf dem Leibe nachfolgenden Gästen auf der Treppe begegnete, dreift an ihnen vorbeiging und entfam. Erst gestern wieder büßte ein Herr in der Martin- Luther­Straße einen besonders dunklen Nerzpelz im Werte von 5500 m. ein.

Als die Züge an der Brandstelle anfamen, stand der Dachstuhl des Vorderhauses in solcher Aus­dehnung in Flammen, daß unverzüglich mit mehreren Schlauch­leitungen angegriffen werden mußte. Nach einstündiger Tätigkeit Das Feuer soll durch hatte die Wehr das Feuer in der Gewalt. Fahrlässigkeit entstanden sein.

der Blüte folgenden Frühjahr die Zapfen, die dann noch mehrere| denkt zunächst an etwas anderes als den Empfang des eben ein-| andere in Bewegung gesezt. Jahre am Baum verbleiben. Die Lärche ist ein Baum, der ziemlich guten Boden und viel Luft und Sonne verlangt. Nur wo diese Be­bingungen erfüllt sind, kann sie recht gedeihen. Ihre schlank auf­ftrebende Gestalt, die zarten Nadeln geben der Lärche den Play unter den Nadelbäumen, den die Birke unter den Laubbäumen ein­nimmt. Die Lärche wächst äußerst schnell und liefert so im gleichen Zeitraum mehr Holz als die anderen Bäume. Das Holz gibt ein gutes Bauholz; auch widersteht es der Nässe und wird dadurch dem Eichenholz gleichwertig. Als Grubenholz und für Bauten, auf die das Wasser einwirkt, findet es Verwendung. In den Gegenden des Weinbaues werden die jungen Stämme häufig als Pfähle für die Weinstöde benutzt.

Die Eibe.

Ein Nadelbaum, der jetzt nur noch sehr selten im deutschen Wald angetroffen wird, ist die Eibe( Taxus baccata). Die Nadeln ähneln denen der Tanne; sie sind oben dunkelgrün, unten etwas heller, weicher als die Tannennadeln und vorn zugespigt. Sie sind für manche Tiere, besonders Pferde, giftig. Die Früchte der Eibe sind feine Zapfen, sondern Scheinbeeren. Ein hochroter fleischiger Frucht­becher, der jedoch offen bleibt, umwächst die blauvioletten Früchte faft gänzlich. Das Holz der Eibe ist harzlos. Die Eibe wächst nur fehr langsam. Die Jahresringe liegen daher eng aneinander, mo durch das Eibenholz äußerst zäh und fest wird. Früher, als die Feuerwaffen noch nicht erfunden waren, wurde das Eibenholz zu Armbrüsten und Bogen verwandt; jezt werden Schnitzereien und fleinere Gegenstände daraus verfertigt. Infolge ihres langsamen Wachstums ist die Eibe aus dem deutschen Wald, in dem sie zu Cafars Zeiten häufig war, nahezu verdrängt worden. Im 16. Jahr hundert war die Eibe noch so verbreitet, daß in den Jahren 1559 und 1560 aus Niederösterreich   36 650 Bogen aus Eibenholz nach dem Ausland ausgeführt wurden. Nur in einigen Gegenden finden sich jezt noch Bestände von mehreren hundert Bäumen, so in der Rhön  , im Steller Moor bei Hannover  , im Bodetal   und in Westpreußen  . Einzelne Eiben kommen dagegen häufiger vor. Oft werden die Eiben in Barfanlagen angepflanzt; sie haben die Eigenschaft, lange Zeit hindurch buschförmig zu bleiben und vertragen es, durch Be­schneiden geformt zu werden.

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So kann uns auch der Weihnachtsbaum ein Stück Naturgeschichte cus dem heimischen Walde lehren. Wenn wir in seinem Lichter glanz sigen, dann werden wir Sehnsucht empfinden, hinaus zu wandern in den Wald, um die Gattung der Nadelbäume noch besser tennenzulernen.

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Der Kampf um das billige Buch. Buchhändlerbörsenverein gegen Buchgemeinschaft. Wenn den Trusts die Konkurrenz läftig zu werden droht, ziehen fie die Sammetpfötchen des Gentleman ein und reagieren mit den Krallen. Dem Buchhändlerbörsenverein" und der Buchhändler­gilde" find die Buchgemeinschaften aus naheliegenden Gründen ein Greuel, weil sie mit einem Stab erstrangiger literarischer Mitarbeiter ihre bereits nach Hunderttausenden zählenden Mitglieder wertvolle literarische Werke in Halblederbänden bereits für 3,80 bis 4,50 M., die im Buchhandel 8 bis 12 M. foften würden, bieten. Auf dem Gebiet der sozialistischen revolutionären Lite­rafur erscheint ähnlich der sich immer weiter und erfolgreicher ausdehnende Bücherfreis".

Im Januar 1925 erhob Herr Dr. E. T. Voigt( Einhorn- Verlag Dachau  ) im ,, Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" flammenden Cinspruch gegen den Volksverband der Bücherfreunde  " und ließ eine Aufforderung zur Boykottierung des B. d B. folgen. Die Buchhändlergilde", eine Unterinstanz des Börsenvereins, heißt den Boykott gut. Die Zentralvertretung der Sortimenter schließt sich in ihrer Hauptversammlungssitzung vom 9. Mai 1925 dem Bor gchen der Gilde an und erläßt eine Bontotterklärung der Werte solcher Autoren, die für den B. d. B. arbeiten. Kurz danach veröffentlicht der Synditus des Börsenvereins die schwarze Liste der oppositionellen Autoren. Die Schriftstellerverbände protestieren bekanntlich gegen die Cäsaren­gesten des Buchhändlerverbandes, in einer offiziellen Erklärung nahm daraufhin das ,, Börsenblatt" den Boykott zurüd. Nun wurde unter ,, Eingefandt" weitergemühlt, die Proving mobil gemacht und ein frisch- fröhlicher Guerillafrieg eröffnet. Als liebliches Finale deutete man an, daß die Buchverbilligung der Gemein schaften List und Trug sei. Mit literarischem und technischem Kitsch werde der gläubige Banause träftig übers Ohr gehauen. Es war eine sehr higige Diskussion; das Sortimenterblatt war hemmungs­los genug, ganz unverklausuliert von Literaturpeft" und undenfang" zu sprechen. Der Bolfsverband der Bücher freunde" hatte gegen Börsenverein und Buchhändlergilde" auf endgültiges Einstellen der Boykottbewegung und Schadenersatz ge­flagt. Die Verhandlung fand am Freitag vormittag vor der 5. Zivilfammer des Landgerichts I  , Berlin  , statt. Der Borsitzende der Kammer stellte fest, daß die Sortimenterder= tretungen die Grenzen sachlicher Kritit meit überschritten hätten. Dieser Bontott war teine fachliche Be­megung, sondern eine Wirtschaftsattacke zur Ausräucherung des Kon­furrenten. Der Anwalt der beklagten Partei sagte, daß von den Buchgemeinschaften unter falscher Maste gefämpft würde. Der fehr gewandte Borsitzende zerpflückte die Argumentation des Be­flagtenvertreters, um den Boden für einen Vergleich zu ebnen. Am 14. Dezember sollen die Einigungsverhandlungen zwischen Volfs verband" und Deutscher Buch gemeinschaft" einerseits ( die auch gegen die. Sortimenter prozessiert) sowie Börsenverein" und Buchhändlergilde" andererseits stattfinden.

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,, Pelzjäger" in Berlin   W.

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Die Berliner   Pelzjäger", die sich in den letzten Jahren zu einer bedeutenden Spezialität entwickelt haben, pürschen auch jetzt wieder sehr eifrig und mit Erfolg. Sie beobachten im Westen der Stadt in den Abendstunden die Männer und Frauen, die einen wertvollen Belzmantel tragen. Aus diesen oder jenen An­zeichen schließen sie mit unheimlicher Sicherheit, ob jemand ge fchäftlich unterwegs ist oder sich anschickt, einen Besuch zu machen. Leute der ersten Art lassen sie bald ihrer Wege gehen, den anderen folgen sie mit um so größerer Aufmerksamkeit, bis sie in ein Haus hineingehen. Dann suchen sie die Front ab, stellen an der Beleuchtung der Fenster bald fest, in welcher Wohnung Ge­sellschaft ist und machen sich unverzüglich an die Arbeit. Der Bejuch legt seinen Mantel ab. Weil man noch mehr Gäste erwartet, so läßt man die Wohnungstür nur eingeklinkt. Niemand

SEIT 1869

JUAL

FÜR FEINRAUCHER

ORIGINALGROSSE

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin

2.Veranstaltung für Internationale Volks tänze u.Volkslieder am Sonntag, den 6. Dezember 1925, nachm. 33/4 Uhr im großen Saal der Philharmonie, Bernburger Straße.

Orientalische Phantasien.

Mitwirkende

Max Terpis  ( Ballettmeister), Elisabeth Grube  ( Prima- Ballerina) Dorothea Albu( Charaktertänzerin), Daisy Soies, Stefa Kral ewa, Harald Kreutzberg  ( Solotänzer), Rudi Kölling, Walter Junk vom Staatsballett. Gesang: Moucheddin Kari- Jakub, 1. Staat. Volkssänger der Usbekisgani- Republik Am Flügel: Friedrich Wilckens  . Preis M. 1,20

Zwei Unschuldige fälschlich beschuldigt. Ein ernsthafter Beitrag zum Kapitel der Zeugenaussagen. Ein Schulbeispiel dafür, wie gefährlich es ist, Urteile auf die angebliche Sicherheit des Wiedererkennens aufzubauen, bot eine Verhandlung vor der großen Potsdamer Straffammer gegen den dreißigjährigen Arbeiter Robert Parpart aus Luckenwalde  , der wegen versuchter Notzucht in zwei Fällen von dem Luckenwalder  Schöffengericht unter Zubilligung milderner Umstände zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis verurteilt wurde und gegen das Urteil Berufung eingelegt hatte.

Am 23. April wurde die Bahnassistentenfrau Niendorf bei Luckenwalde   von einem Unbekannten vom Rade gerissen, gewürgt und geschlagen. Der Täter entfloh. Behn Tage später fam Frau Niendorf mit ihrem Mann an dem Tatort vorbei und erkannte einen dort stehenden Mann als den Täter mit Bestimmtheit wieder. Groß, blond, tiefliegende Augen und vorstehende Backenknochen, so hatte sie ihn beschrieben. Es war der Arbeiter Otto Frant aus Jüterbog  . Frank wurde sofort in Haft genommen. Auch vor dem Untersuchungsrichter blieb Frau N. bei ihren Angaben. Da wurde ihr der Angeklagte Parpart vorgeführt. Auch groß, blond usw. Die Frau erkannte ihren Irrtum und be zeichnete nun Barpart als den Täter. Inzwischen war auch eine Hüfnertochter in der Nähe von Luckenwalde   überfallen worden. Auch diese Verletzte bezeichnete Parpart bei der Gegenüberstellung als den Täter. Vor der Hauptverhandlung, zu der 24 3eugen geladen waren, machte der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Hell­mig, einen Versuch, die Sicherheit des Wiedererfennens auf die Probe zu stellen. Nicht der Angeklagte, sondern Otto Frant mußte in die Anflagebant hinein. Eine fabelhafte Aehnlichkeit bestand zwischen beiden. wurden einzeln aufgerufen und merkten zuerst kaum die vertauschten Rollen. Dann riefen sie beide: Das ist ja gar nicht Parpart." Darauf wurde erst der Angeklagte hereingeführt. Sein Arbeitgeber und mehrere einwandfreie 3 e ugen befundeten unter Eid. daß der Angeklagte zu der fraglichen Zeit ge arbeitet bzw. in der Wohnung seines Arbeitgebers fich auf­gehalten habe. Daraufhin hob die Straffammer das Luckenwalder  Urteil auf und Parpart wurde auf Staatstoften frei. gesprochen. Otto Frant, der gleichfalls sein Alibi nach­weisen fonnte, wurde ein Entschädigungssumme für un­schuldig erlittene Haft zugebilligt.

Die überfallenen Frauen

Mißachtung der Reichsfarben gilt als schwere Verfehlung In einem Erlaffe, der sich im wesentlichen mit dem schon früher eraangenen Erlaß des Unterrichteminifters bedt. betont, wie der Amtliche Breußische Preffedienst mitteilt, der Minister für Sandel und Gewerbe, daß jede Mißachfung der Reichsfarben feitens der Schuljugend in den Berufs- und Fachschulen als schwere Berfehlung anzusehen und gegebenenfalls durch Verweisung von der Anstalt zu bestrafen ist. Zur Entpolitifierung des Schullebens wird den Schülern und Schülerinnen das Tragen von Abzeichen, Bändern, Kofarden und anderen Eymbolen jeder Art in der Schule selbst und bei Veranstaltungen, auch das bloße Mitbringen dieser Abzeichen, verboten.

Dachstuhlbrand im Südweffen.

Wegen eines Dachstuhlbrandes wurde gestern abend um 6 Uhr die Feuerwehr nach der Nordstr. 10 alarmiert. Statt den nächsten Feuermelder an der Ede der Nord- und Belle- Alliance- Straße zuziehen, hatte man die am Belle- Alliance- Platz, an der Teltower Straße und

Das Rundfunkprogramm.

Sonnabend, den 5. Dezember.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

3.45 Uhr nachm.: Onkel Doktor als Märchen erzähler. 1. Die Geschichte von dem Gashähnchen. 2. Ein Märchen vom Winters­mann.( Erzählt von Dr. med. E. Mosbacher). 4.30-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzert­meister Ferdy Kauffman. 6.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule ( Bildungskurse). Abteilung Sprachunterricht. Esperanto( Direktor Julius Glück). 7.15 Uhr abends: Dr. C. Kaßner: Das Wetter vor Gericht".( Wetterauskünfte. Höhere Gewalt"). 7.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Völkerkunde. Geh. Reg.- Rat Dr. A. Miethe:" Spitzbergens   geographische und klimatologische Lage". 8.30 Uhr abends: Vor dem Gesindeball", Lustspiel in einem Aufzug von Max Polaczek. Egon von Lübben: Max Grünberg  ; Anna, seine Frau: Mia Helmut; Müller, Kammer­Karl Haas; Berta: Tony diener: Erwin Kopp; Friedrich: Rupprecht; ein Kutscher. 9 Uhr abends: Lustige Weisen. 1. Joh. Strauß: Persischer Marsch. 2. Huppmann: Mädchenherzen, Walzer. 3. a) Jacques Offenbach  : O Tanagra, b) Oskar Strauß  : Frauen­hand aus Die Teresina"( Max Kuttner  , Tenor). 4. Viktor Herbert: Potpourri aus der Oper Naughty Marletta". 5. Lindemann: Hallo! Hier Schlager. Wer dort? Potpourri. 6. a) George Mletzko- Eckersdorf  : Rosen, süße Rosen, b) Santly und Rich­mann: Auf Java sind die Mädchen braun, c) Dr. Rob. Katscher: Im Prater eine halbe Stund' vom Praterstern( Max Kuttner  ). 7. Kreischgauer: Wenn am Lido, Foxtrott( Berliner   Funkkapelle). Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetter­dienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.

JUNET

JUHE

Eine neue Sensationsaffäre in der Potsdamer Aristokratie Auf Ersuchen des Potsdamer Untersuchungsrichters wurde der Rittmeister Hermann v. Oppen in Berlin   verhaftet und nach dem Untersuchungsgefängnis in Potsdam   übergeführt. Er steht unter der Beschuldigung des Kreditschwindels, Be­truges, der Wechselfälschung und des Heirats= schwindels. v. Oppen soll auf einen gefälschten Wechsel Beine im Werte von 10 000 m. erschwindelt haben. Bei einer Berliner  Teppichfirma taufte er drei wertvolle Perserbrücken, die zur Aus­stattung feines Schlosses dienen sollten, das er aber überhaupt nicht mehr besaß. Die Ware ließ er nach der Wohnung seiner Mutter in Potsdam  , wo er aber nicht wohnte, schaffen. Da seine Mutter verreist war, hielt er sich in deren Wohnung auf, um die Lieferungen in Empfang zu nehmen und sofort zu verkaufen. Außerdem wird er beschuldigt, mit vier vermögenden Frauen in Verbindung ge­treten zu sein, denen er sämtlich die Ehe versprochen haben soll. Die heiratsluftigen Damen sollen sich in der Erwartung des Baronstitels haben verleiten lassen, ihrem Zufünftigen mehr oder weniger große Geldbeträge auszuhändigen.

Motar."

Das Wort ist die weniger schöne Abkürzung für Motorrad. broschke, der neuesten Errungenschaft des Großstadtverkehrs, der immer mehr auf genaueste Rentabilität drängt. Man tennt die durch die Straßen rasenden Motorräder mit dem kleinen offenen Beiwagen. Diese Idee ist beim Motag" verbessert und erweitert worden. Der offene Anhänger hat sich in ein Coupé verwandelt, das neben dem Hinterrad läuft und Platz für einen Fahrgast bietet, bequem eingerichtet mit Plüsch oder Lederpoliterung. Das Motorrad selbst gehört zu den starken wirtschaftlichen Gebrauchstypen.. Da hier der Benzinverbrauch und die Abnutzungsfesten weit geringer sind als beim Automobil, beläuft sich die Grundtare auf 35 Pf. und springt um 5 Pf., während beim Automobil die Grundtage 70 Pf. beträgt und um 10 f. springt. Es ist anzunehmen, daß der Motar bald große Verbreitung finden wird.

Für das Gemeindebestimmungsrecht! Am vergangenen Sonn­tag veranstalteten die Arbeiter Abstinenten in Gemeinschaft mit anderen sozialistischen   Organisationen eine Probeabst im­mung in einem Häuser geviert des Bezirks Wedding. Sie wollten feststellen, in welchem Umfang die Bevölkerung das Recht, über den Alkoholausschant in der Gemeinde selbst zu ent­scheiden, verlangt. An der Abstimmung beteiligten sich 2280 wahl­berechtigte Einwohner, größtenteils dem Arbeiterstand angehörend, und zwar 1021 Männer und 1259 Frauen. Von diesen stimmten für das Gemeindebestimmungsrecht 1643= 72 Proz., dagegen 274 12 Proz.; die Zahl der Stimmenthaltungen bzw. der ungültigen und zersplitterten Stimmen beirug 344= 16 Proz. Zählt man nur diejenigen, die flar Stellung nahmen, so haben 85,7 für das Gemeindebestimmungsrecht und 14,3 Proz. sich dagegen entschieden. Genosse Dr. Weinberg stellte als Notar das Ergebnis feft. Die sozialdemokratische Fraktion des Reichstages hat sich längst für das Gemeindebestimmungsrecht eingesezt; ob nach dieser Probeabstimmung auch die bürgerlichen Parteien den Willen der überwiegenden Mehrheit des Volkes berücksichtigen werden?

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Genosse Gustav Lachmann  , Baußener Str. 9, wird am Ueber 35 Jahre lang nahm er als 5. Dezember 65 Jahre alt. Funktionär teil an allen Arbeiten, die unsere Partei förderten. Hoffentlich ist ihm auch weiterhin vergönnt, zum Wohl der Partei und feiner Mitmenschen zu schaffen und zu wirken.

Berlin   1925 lauit bom. bis zum 10. b. M. in den Corso- Licht­Film von der Verfassungsfeier und vom Gr ßdeutschen Tag in pielen, Prenzlauer Allee 49, und in den Nord- Ost Lightspielen, Binsstr. 42.

Anser Konsum- F lm" läuft am 5. 12. 25. im Lindengarten von Laud in er msdorf Berlin  , Berliner Str. 133. Seinder von 4-6 Uhr 10 Pf., Erwachsene von 8-10 1hr 30 Pf.

Eine Bilderbuchaus ftellung mit Verkauf billiger Bücher findet am Sonn abend, den 5., von 6 bis 10 Uhr und Sonntag, den 6., von 1 bis 8 Uhr in der Aula der Gemeindeschule Bergmannstr. 60/65 statt.

Schweres Brandunglück bei Neu- Isenburg  .

Drei Arbeiter verbrannt, sechs schwer verletzt. Auf bisher ungeflärte Weise geriet am Freitag der zweite Holzbau der Feuerwerksfabrit Friedrich Sturm bei Neu- Isenburg   in Brand. Die im Raume lagernden Roh­materialien brannten sofort lichterloh. Die anderen drei zum werke gehörenden Bauten wurden vom Feuer ergriffen. 3 a bl­

reiche junge Mädchen und Arbeiter im Alter von 16 bis 20 Jahren sind mehr oder weniger idwer berlegt. Bisher wurden zwei oder drei Tote und sechs Schwer berlegte festgestellt. Das Feuer breitete sich mit rasender Schnelligkeit aus. Man nimmt an, daß der Brand durch Fabr­läffigkeit entstanden ist. Nach mehrstündiger Tätigkeit fonne die Feuerwehr den Brand löschen.

Die Elbeschiffahrt eingestellt. Der Schiffahrtsbetrieb auf der Elbe   ist infolge starter Eisbildung eingestellt worden.

Absturz eines fechsfißigen Paffagierflugzeuges. Gestern mittag stürzte bei einem Probeflug ein sechsfiziges Junkers Passagierflug­zeug auf dem Flugplaz Klein- Kühnau ab, wobei einer der ältesten und erfolgreichsten Junker- Piloten, Straßer, ums Leben lam. Ein Werlangehöriger, der in der Kabine mitflog, erlitt feine Ver­legungen, da die kabine infolge ihrer konstruktion un beschädigt blieb.

Komet Freilauf

gehört in jedes Fahrrad! Unverwüftlich im Gebrauch!

JUHLTRUMPF

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ERHÄLTLIGI IN ZIGARRENGESCHÄFTEN/ HERSTELLER ZIGARRENJUHL BERLIN  - PANKOW