Sowfetrußland für Abrüstung.
Aber der Völkerbund noch immer ein fapitalistisches Gespenst.
Mostau, 8. Dezember. ( Meldung der Telegraphenagentur der Sowjetunion .) Auf der Parteikonferenz des Gouvernements Dios fau erstattete der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare Rykow namens des Zentralfomitees der russischen Kommunistischen Bartei einen ausführlichen Bericht über die Wirtschaftslage Europas . An Hand eines umfangreichen Zahlenmaterials über die wirtschaftlichen Schmierigkeiten Englands, Frankreichs , Deutschlands und Bolens bezeichnete er die Stabilisierung der fapitalistischen Wirtschaft als mur porübergehend.
Rytom hob die beherrschende Stellung Ameritas in Weltpolitik und Beltwirtschaft hervor. Amerika mische sich zwar formell in europäische Angelegenheiten nicht ein, mache jedoch auf dem Wege mirtschaftlicher Durchdringung eine Reihe europäischer Länder ebenso abhängig wie es die Türkei in der Borfriegszeit Europa gegenüber gewesen sei.
Nach Locarno gebe es nur zwei in ihrer Außenpolitik tatsäch lich unabhängige Regierungen: bie englische und die fomjetrussische. Alle anderen hingen mehr oder weniger von dem englisch - amerikanischen Blod ab. Ryfom bezeichnete es als unwahrscheinlich, daß die ausländischen Regierungen und Zeitungen, welche Rußland zum Eintritt in den Bölkerbund auf fordern, innerlich einen solchen Eintritt für möglich halten. Der wahre Sinn dieser Einladungen an Rußland sei, die Somjetunion als angeblichen Friedensstörer hinzustellen. Ryfom fuhr fort: Wir nehmen den Kampf um den Nachweis der Tatsache auf, daß der Völkerbund eine Waffe nicht des Friedens, sondern des Krieges, nicht der Befreiung, sondern der Unterdrückung Schwächerer Völker ist, und wir werden diesen prinzipiellen Kampf burchführen. Das ausländische Blatt, welches meinte, der Eintritt Rußlands in den Bölferbund bedeute feine politische Rapitulation in Diten und feine wirtschaftliche Kapitulation im Westen, hat Recht. Der Osten würde uns als Verräter betrachten, wenn wir in den Reihen des Bölferbundes an den Beziehungen der Nationen teilnehmen würden. Darauf werben wir niemals eingehen. Wir werden wie bisher die Entwicklung der nationalen Frei. heitsbewegung unterdrückter Bölker begrüßen.
Bei unserm Eintritt in den Völkerbund wäre die wirtschaftliche Kapitulation im Westen unvermeidlich, da Rußland durch die Beschlüsse einer bürgerlichen Mehrheit in Wirtschaftsfragen gebunden wäre. Darauf wird sich Rußland niemals einlaffen." Rykow hob die führende Rolle Englands bei der Umgruppierung der Mächte hervor, welche durch die Locarnoverträge vollzogen wurde und deren Spizen unzmeideutig gegen die Sowjetunion gerichtet sei. Dann betonte er den unveränderlich friedfertigen Charatter der Somjetpolitik und erinnerte daran, daß die Sowjetrepublik als erfte in Genua die Abrüstung vorschlug. Rußland wird im Falle einer allgemeinen Abrüftung fofort damit einverstanden sein, feine Armee aufzulösen und feine gesamte Kriegsindustrie zu vernichten. Fußland unterstützt jede Initiative zu mertlicher Abrüstung und wird mit allem Nachdruck für die Einschränkung der Rüstungen eintreten
Winterforged.
Wir sind hoch mehr auf den Kalender eingestellt als mir es selbst zugeben möchten. Stehen wir gleich schon mitten drin in einem harten Winter, der sich mit unheimlicher Schnelligkeit eingerichtet hat und alle Anstalten zu gründlicher Ausnügung feines Wohnrechtes trifft, jo zwingen wir uns selbst förmlich dazu, nicht an die Rechtmäßigkeit und Dauerhaftigkeit dieses frühen Winters zu glauben.
Schornsteinfeger schon gebroht habe, bas Dach nicht mehr zu be fteigen. Der Brief schloß:„ Ich bitte, die Angelegenheit auf dem allerschnellsten Wege zu erledigen, denn die Sache ist viel zu michtig, um auf die lange Bank geschoben zu werden, und bleibe ich, eine recht haltige Rüdaußerung erwartend, usw." Nach 2 Wochen fam vom Magistrat, durch das Wohnungsamt Berlin- Mitte, der Bescheid, zunächst sei nach den Vorschriften über Verwaltungs gebühren eine Gebühr von 5 Mart zu entrichten, bis binnen 3 Tagen eingesandt werden müsse. Geht innerhalb der gestellten Frift", sagte der Bescheid, der Betrag nicht ein, unters bleibt die Bearbeitung Ihres Gefuches bis zum Eingang der Gee bühren." Man fann es dem Briefschreiber wirklich nicht übelnehmen, daß er seinen Verdruß über diesen Bescheid in einer fräftigen Antwort Luft gemacht hat. Bahlt er die 5 Mart, dann erlebt er vielleicht eine zweite Enttäuschung. Wahrscheinlich gibt man ihm dann den fahlen Bescheid, daß der Magistrat den Vor schlag als undurchführbar ablehnt.
Feuer in einer Filmfabrik.
Es ist gut, daß es gegen unser Kalendergefühl gleich mit ganzer Rraft einfegte. Das muß auch den Willen zum Widerstand und da mit seine Kraft erhöhen. Wäre nicht ein früher und scharfer Winter gekommen, ernste Zeiten standen uns auf alle Fälle bevor und lang genug hat dies erbarmungslos helle Licht seine Schatten voraus: geworfen. Wir stehen an der Spree , dort, wo fte am freieften dem Blid gegeben ist, ein tapferer Strom der Arbeit und des Fleißes, der in seinen grauen Spiegeln trübfelig das Gold der Reichstags. fuppel miderstrahlt. Wagen an Wagen steht an den Ufermauern und rasche Hände werfen eine Schnee- und Schmuglaft nach der andern in die langsam dahinschleichenden Waffer Sie sieht häßlich aus, die gute Spree, in all der Berunzierung, aber es muß sein, uns felbft bleibt ja auch nicht das Unfreundliche des Winters erfpart- ren früheren Bränden hinlänglich bekannt ist. und daß wir uns dessen nicht so rasch entledigen fönnen wie es hier Arbeitshände mit der sichtbaren Binterlast fertig bringen und daß wir am meisten bangen müssen vor dem Unsichtbaren, vor den Tüden und Gefahren des Winterlichen, die wir taum greifen und noch weniger meistern tönnen. In trüben Gedanten folgen wir den Bewegungen der Wasservögel, der Enten und Möven, die wenig er baut sind von den häßlichen Schnee- und Schmutzschollen des sonst fo spiegelblanken Wassers. Wohin wir fehen: überall der Kampf ums tägliche Brot. Alles, was schwimmt, wird begierig auf seine Eignung für den Magen geprüft, meist gibt es eine Ent täuschnung- aber follte es hier denn anders fein als im menfch. lichen Leben? Je länger wir uns in die Natur und ihr Winter leben verfenfen, besto mehr tommt Gefühl von Troft und Stärke über uns. Belingt es den Tieren der Lüfte auf ihrem wunderfamen Winterwandern Launen und Härten der Natur zu zwingen um wie vielmehr muß es uns Menschen gegeben sein, Feindseliges uns dienstbar zu machen. Und das wollen mir. Wie wir es machen müssen, auch das verraten uns die bunten, grauen oder auch schneeweißen Gäfte des winterlichen Flusses: burch die Einigkeit, die die Borbedingung aller erfolgreichen Abwehr ist.
Es heißt vereint wider den gemeinsamen Feind Arbeitslosige feit zu schreiten, gegen Hunger und Obdachlosigkeit. Mit aller Kraft und ohne Schonung genau so, wie uns der Winter gegenübertritt.
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Ein Revolverheld.
Drei Urbeiter schwer verletzt.
Eine schwere Schießerei, die sich gestern abend furz nach 7 Uhr im Stegli ereignete, beschäftigt die Kriminalpolizei. In einem Lofal in her Berliner Straße feierten mehrere Arbeiter der Fabrik von Juditatis einen Geburtstag. Kurz nach 7 1hr ging einer von ihnen hinaus und kam bald zurüd mit der Mitteilung, daß er draußen angeschossen worden sei. Alle eilten nun mit ihm hinaus, um ben Schüßen zu suchen. Sie gingen durch die Berliner Straße, bogen in die Birkbuschstraße ein und famen nach den Bäteanlagen. Das Anpacken des Abrüftungsproblems. Hier stießen sie auf den Mann, der den einen angeschossen haben Meinungsverschiedenheiten über das Vorgehen. follte. In seiner Begleitung befanden sich zwei Damen. Es tam Genj, 8. Dezember. ( WIB.) Die Mitteilung, die das General- iest zu einem beftigen Zusammenstoß. Der Herr 30g fetretariat heute nachmittag über den Abschluß der Arbeiten des Ratstomitees für Abrüstungsfragen herausgegeben hat, hinter ließ in Pressefreifen allgemein den Eindruck, daß zwischen der fran zösischen und der englischen Auffassung wesentliche Met. nungsverschiedenheiten über die Vorarbeiten zur Abrüftungskonferenz bestehen bleiben.
Paul Boncour und Lord Robert Cecil empfingen gestern abend die Bresse , um diesen Meinungsverschiedenheiten entgegenzutreten. Paul Boncour teilte mit, daß man dem Völkerbundsrat 10 Puntte als Arbeitsprogramm des vorbereitenden Ausschusses unterbreiten mill. Ueber 8 Bunfte sei man sich einig geworden, während über zmei Fragen, nämlich über den Zusammenhang zwischen Abrüstung und Sicherheit und über die größere oder geringere Fähigkeit der einzelnen Staaten zur wirtschaftlichen und industrielTen Mobilisation noch teine Einigkeit erzielt worden sei. Baul Boncour betonte tabei den bekannten französischen Standpunkt, daß ohne Sicherheit die allgemeine 2 brüstung nicht durch. geführt werden könnte. Es müsse in Rechnung gezogen werden, daß die Einschränkung der Fähigkeit zu rascher inbuftrieller und wirtschaftlicher Mobilisation ebenso wichtig sei wie die effektive Abrüstung durch Einschränkung des Kriegsmaterials, der Truppenbestände ufw. Die Leistungsfähigkeit für eine Mobilisation hänge weniger von der Zahl der Truppen in den Kafernen ab, als von dem gesamten industriellen Apparat, über den die einzelnen Länder verfügen. Die Unterjuchung der Möglichkeit zu industrieller Mobilisation sei insbesondere auch notwendig zur Feststellung des Ausmaßes der Unterstügung, zu der die einzelnen Staaten auf Grund des Artikels 16 des Böllerbundsstatuts herangezogen werden fönnten. Frankreich wollte jedoch keine Untersuchung zur Herabsetzung des industriellen und wirtschaftlichen Apparats, wie Lord Robert Cecil , sondern es wolle, daß an dem Tage, an dem die Abrüstung nicht mehr einseitig fein soll, das Ausmaß der Hilfe der einzelnen Länder fest gestellt sei, durch das die Ungleichheit in der Fähigkeit zu in dustrieller Mobilisation wieder ausgeglichen werden tönne. In dem Ausgleich dieser Verschiedenheiten liege nach französischer Auffassung der Kernpunkt des ganzen Problems. Im übrigen wäre es eine felbstverständliche Folge der Abrüstungskonferenz, daß ein bauern ber Kontrollapparat geschaffen merde, dem alle Länder unterworfen würden und dessen Untersuchungen sich auch auf die Fähigkeit zu industrieller Mobilisation beziehen müßten.
Lord Robert Cecil betente feinerseits, daß es sich nicht um fachliche Meinungsverschiedenheiten, sondern um Gegenfäße über das methodische Vorgehen handelt. Er befannte sich erneut zu bem Gedanken, daß ohne Schaffung eines allgemeinen Sicherheitsgefühls tein ernsthaftes Abrüstungsprogramm durchgeführt werden könnte. Freilich könnte der Zusammenhang des Abrüstungsproblems mit der Möglichkeit der industriellen Mobilisation nicht be stritten werden. Es frage sich aber, ob es münjchensmert jei, Unterfuchungen über dieje Frage anzustellen, die die Arbeiten des Bor bereitenden Ausschusses für die Abrüftungstonfereng nur erschmeren und verschleppen tönnten. Da es ja den Artikel 16 bes Wölfer bundspattes mit seiner moralischen Garantie gäbe, der alle Nationen zur Hilfelelftung verpflichte, so brauche man nicht endgültig die Bataillone zu zählen oder Untersuchungen über die industrielle Mebilisation vorzunehmen.
Paul Boncour sprach zum Schluß die Hoffnung aus, daß bei der bevorstehenden Beratung des Abrüftungsproblems im Rate felbft die Schwierigkeiten und Gegenfäße nicht stärker auftreten möchten, damit man den Krieg ausrotten könne. Noch nie sei das Abrüftungsproblem mit soviel gutem Willen und soviel guter Aus ficht auf Erfolg behandelt worden, mie in diesen Tagen im Rats tomitee zur Abrüftungsfrage,
mehr begaben sich die Arbeiter nach dem Lokal in der Berliner Straße zurück und wurden hier verbunden. Der Arbeiter Erich Ascher aus der Meininger Straße 10 zu Schöneberg , ein junger Mann von 22 Jahren, hatte einen Kopfschuß erhalten, der Arbeiter Ermin Bagel aus der Weichselstraße 13 einen Schuß in den Hals, der Arbeiter Franz Rofenom aus der Heinrichstraße 29 zu Lichtenberg einen Schulterschuß. Die Schwerverlegten wurden nach dem Krantenhause gebracht. Merkwürdigerweise ist der offenbar wie toll um sich feuernde Schüße nicht festgestellt und konnte auch noch nicht ermittelt werden.
Der unsichere Tiergarten.
Zwei Paffanten überfallen und beraubt.
In der vergangenen Nacht wurden im Tiergarten die Schneider meister E. Dzialozinski aus der Bullenmeberstraße 10 und 3. Bumglaschewski aus der Weinmeisterstraße 4, überfallen und beraubt. In der Nähe der Schleusenbrüde famen zwei Männer auf einem Seitenweg heran. Einer trat dicht vor D. hin und zog mit dem Ruf Hände hoch!" eine Piftole aus der Mantel tasche. Der Angerufene folgte der Aufforderung. Während er und fein Begleiter mit der Waffe in Schach gehalten wurden, knöpfte ihm der zweite Mann in aller Ruhe Ueberzieher, Rod und Beste auf, durchsuchte alle Taschen und leerte fie. Die Brieftasche, die der Räuber an sich nahm, enthielt 1000 Mart in deutschem Gelde und 250 amerikanische Dollar, 20 Scheine à 10, 2 à 20 und 2 à 5 Dollar. Nachdem Dzialozinski ausgeplündert war, fam Bumglafchemski an die Reihe. Er. büßte nur 12 M. ein, weil er nicht mehr bei sich hatte. Beide wurden durch Drohungen gezwungen, fich ruhig zu verhalten. Nachdem die Räuber fich mit der Beute entfernt hatten, erstatteten die Ueberfallenen auf der Wache Anzeige. Die fofort aufgenommenen und heute früh fortgesezten Ermittelungen nach den Räubern waren bisher erfolglos. Zu ber bereits bekannten Unsicherheit des Treptower Barts scheint sich nun auch eine neue Unsicherheit im Tiergarten gefellen zu wollen.
Bis zum Eingang der Gebühren."
Der Ruf Feuer in der Terra Fiim Gesellschaft och straße 73" alarmierte am Dienstag die Züge 1, 4, 5, 9 und 11 nach der Brandstelle, die der Feuerwehr schon von mehr e- Abermals brannte es im linken Seitenflügel, und zwar im Dach geschoß. Ueber zwei mechanische Leitern wurden sofort vom Hoje mit Schlauchleitungen vorgegangen und fräftig gelöscht. Es ge lang, eine weitere Ausdehnung zu verhüten. Eine Dacha fammer, in der sich Filmstreifen befanden und ein Mädchen gearbeitet hatte, das mit dem Schrecken und dem Verlust seiner Garderobe davongekommen ist, ist vollständig aus.. gebrannt, und eine zweite, sowie das Dach, ist etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Oberbranddirektor Gempp bemühte fich, die Ursache des Brandes festzustellen und zu ermitteln, weshalb man nicht sofort die Feuerwehr alarmiert hatte. Es wurde feft gestellt, daß man erst mit Feuerlöschern gearbeitet hat und daß man den in der Pförinerloge befindlichen Feuermelder nicht sofort gezogen hat, wodurch Zeit verloren ging. Der Betrieb ist nicht ge stört und der Schaden voll durch Versicherung gedeckt.
Explosion im Elektrizitätswerk Humboldt. In dem von den Städtischen Elektrizitätsmerten errichteten Umspannwert Humboldt in der Kopenhagener Straße, Ede Sonnenburger Straße, ereignete fich heute morgen eine größere Erplosion. Kurz nach 8 Uhr ertönte eine starke Detonation, und eine Stichflamme mit mächtiger Rauchentwicklung schlug in die Höhe. Die schnell arlarmierte Feuerwehr konnte den Brard bald löschen. Glücklicherweise wurde niemand verlegt. Es handelt sich um die Explosion eines Transformators, der versuchsweise eingescholtet wurde. Hierdurch wird die Inbetrieb nahme des Umspannwertes um einige Tage hinausgezögert. Die Störung ist sehr bedauerlich, da der Stromverbrauch zur jezigen Jahreszeit fehr groß ist, und zum Ausgleich follte gerade das Um spannwert herangezogen werden. Man hofft aber, die Störung bald zu beheben, so daß die Neuanlagen vor Weihnachten dem Stromneß eingefügt werden fönnen.
Folgenschwere Verkehrsunfälle.
Infolge des glatten Pflasters ereigneten fich am Montag in Steglig und im Norden zwei schwere Zusammenstöße. In Stegih in der Schloßstraße fam ein Autobus der Linie 5 ins Schleudern und fuhr gegen ein Privatauto. Die Infassen des Autos trugen Ichwere Verlegungen davon. Ein weiterer Zufammenstoß ereignete fich in der Brenzlauer Allee Ce Kuglerfiaße. Eine Autobroschte wollte in die Brenzlauer Allee einbiegen, als gerade ein beladener Kohlenwagen die Kreuzung passierte. Es erfolgte ein heftiger Zusammenprall. Die Autobroschte wurde zur Seite geschleudert und der Chauffeur und zwei Fahrgäste erlitten schwere Berlegungen.
Am Nürnberger Blag wurde der 15 Jahre alte Zeitungs fahrer Konrad Reutter, Wilmersdorfer Straße 142 wohnhaft, von einem Kraftwagen, der in ziemlich schnellem Tempo die Nürnberger Straße herunterfuhr, ohne Warnungssignale zu geben, angefahren und vom Rade geschleudert. Infolge des Zusammenstoßes fuhr das Auto auf den Bürgersteig, verbog den Straßenanzeiger und blieb in einem Schneehaufen steden. Die Schuld trifft den Führer des Autos.
An der Ede der Heer und Landstraße stieß gestern abend ein Personentraftwagen mit dem Pferdegeipann des Fuhrwertsbejizers Remmerling aus der Kastanienallee 37 zufammen. Der 17jährige Kutscher Erwin Trenner aus der Schönholzer Straße 14 in Reinickendorf wurde vom Wagen ges fchleudert und trug eine Gehirnerschütterung davon. Man brachte ihn nach dem Spandauer Krankenhaus.
San.- Rat Dr. Megnus Hirschfeld pricht Mittwoch, den 9. Dezember, in ber Aula Georgenstraße 30 fiber Die feruelle Rotber Gegen. mart" auf Grund schriftlicher Fragen aus dem Bublikum.
Zentralverband der Angestellten. Mittwoch, den 9. Dezember, abends 8 Uhr: Deffentliche Versammlung mit Filmvortrag Moderne Beförderungs mittel. Im Anschluß spricht M. d. R. Aufbäufer über:„ Berbrechen und Berbrecher am deutschen Bolte". Aula des Kölnischen Gumnafiums, Wallstraße, Ede Inselstraße.
Internationales Schachturnier in Moskau. In der 21. Runde gewann Capablanca gegen Sämisch, Marshall gegen Rubinstein, Bogoljubom gegen Gotthilf, Löwenfisch gegen Dates, Rabinowitic gegen Duchotmirski, Laster gegen Subarem, Reti gegen Bogatyr schot, Spielmann gegen Romanowiti, Capablanca gegen Bogolju bow, Rubinstein gegen Duchotmirsti, Marshall gegen Rabinowitsch, Romanowsti gegen Subarew, Tartafower gegen Dates, Genemfit gegen Duchotmirsti, Bogatyrtschof gegen Torre. Remis endeten fol gende Bartien: Tartatomer gegen Grünfeld, Torre gegen Genewski, Baster gegen Sämisch, Grünfeld gegen Spielmann, Werlinsfi gegex Reti. Hängepartie Grünfeld gegen Reti.
Sport.
Breifenffräter- Diener im Januar?
Die durch den Krieg verursachte allgemeine Not, unter ber auch die Einnahmen der Gemeinden, der Staaten und des Reiches fitten, hatte dazu geführt, daß man das bei Behörden früher nur für be sondere Fälle geltende Berfahren der Erhebung von Ge bühren zur Regel machte. Im Bormäris murde dann über Gebührenforderungen berichtet, mit denen sogar Beute überrascht murden, die von einer Behörde nicht für sich eine Leistung verlangten, fondern ihr nur eine Anregung zur Befeitigung von Der Stampf um die deutsche Schwergewichtsmettermiß ft änden geben wollten. Daß diefe bureaukratische Ueber schaft im Bogen, den Breitensträter gegen Diener bis zum treibung auch jetzt noch vorkommt, lehrt ein Fall, der uns aus Berlin- Mitte gemeldet wird. Ein Bewohner des Hauses Krausnid 11. Dezember austragen sollte, ist auf einen späteren Termin ver Straße 17 schrieb dem Magistrat, daß in diesem Hause, das ein legt worden. Bei dem Kampf Breitensträter gegen Paolino erlitt in Bien wahnender Auffäufer in der Inflationszeit zu einem ganz der deutsche Meister eine Augen- und Rippenverlegung, die noch geringen Preis erworben habe, standalöse Zustände eingeriffen feien. nicht gänzlich behoben ist. Breitensträters Manager lehnte daher Der Eigentümer sei mohl mit Bahlung von Steuern oder sonstigen die Berantwortung für diesen Kampf ab. Der Verband deutscher Abgaben in Berzug geraten, baber habe man die Mieten geaufifämpfer hat daher in feiner Borstandssitzung beschlossen, den pfändet Jest aber habe man auch noch das Baffer ab Kampf um die deutsche Schwergewichtsmeisterschaft zwischen Hans gefperri, lo daß die Mieter an ihrer Gesundheit gefchädigt Breitenfträter und Franz Diener einen neuen Termin anzuberau
men.
Diefer Kampf muß aber bis zum 10. Januar 1926 aus aetragen fein. Diener wolffte gegen einen derartig gehandicapten Gegner nicht fämpfen und tritt auch für die Fristverlängerung ein. Breitenfträter hat seinen Titel dem Berband zur Verfügung gestellt.
werden könnten und bei Ausbruch eines Feuers von schwerer Gefahr bedroht seien. Von den Mietern, denen man die beschlagnahmten Mieten abnehme, tönne man doch nicht verlangen, daß fie auch noch das Wassergeld bezahlen. Der Briefschreiber schlug nun vor, der Magistrat folle durch den neu zu wählenden Mieter rat bie Mieten einziehen laffen und mit dieser Mietervertretung einen Berteilungsplan für die Beitergabe der einkommenden Be trage vereinbaren, damit alle Forderungen nach einander befriedigt und auch die notwendigsten Reparaturen ausgeführt werden fonnten. In dem Brief murde gejagt, an den Wohnungen jei in fönnten. In dem Brief murde gesagt, an den Wohnungen sei in ben legten Jahren nichts mehr gemacht worden. Auch jet auf dem Dach der Laufsteg für den Schornsteinfeger in mürbe, haß barbee Sumore
Vorträge. Dereine und Versammlungen.
Deutscher Moniftenbund. Am 10 Dezember, abends 8 Uhr, fpricht in der Auria
Rochstraße 13 Dr Mag Deri über„ Religion und Kunst. Sophienitz 18, Sichtbilderportrag von Dr. Köppen: Wilhelm Busch, der Meister
Berliner Handwerker- Berein. Mittwoch, den 9 Dezember, abends 8 Uhr