dieser Raten find von uns vorausgesagt worden. Je größer aber die auf diese Ursache zurückgehenden Ausfälle sein werden, desto mehr ist es gerechtfertigt von den VermögensSteuerpflichtigen einen Steuerzuschlag für die Milde rung der sozialen Notstände zu erheben. Herrscht bitterste Not bei breiten Schichten, so ist es selbstverständlich, daß vom Ueberfluß geopfert werden muß.
Berücksichtigt man dazu die Reserven, die in den niedrigen Einnahmefchäzungen stecken, und vergegenwärtigt man sich, daß die Steuerverwaltung noch ein Guthaben von rund 300 Millionen bei den Besitzsteuerpflichtigen infolge Stundung fälliger Steuern hat, so lassen sich respektable Beträge freimachen für die der bittersten Entbehrung preisgegebenen Voltsgenossen. Es ist also, ohne zu dem pon der Regierung an die Wand gemalten Fehlbetrag zu kommen, Geld da. Man verwende es nur für die wirklich Not
leidenden!
Der Neunmonatsminister. Und Pensionist für 10 Jahre 62 Tage. Das zwingende Recht", das den deutschnationalen Minister Schiele veranlaßt, für zehnjährige Dienstzeit eine Ministerpension einzusteden, während er nur 9 Monate als Beamter fungiert hat, wirkt auf die Deffentlichkeit geradezu perblüffend. Der Rechtspresse ist völlig die Sprache verschlagen. Sie wußte bisher über Futterfrippenwirtschaft" fo ausgiebig zu fanmälen, daß sie jetzt einfach keine Worte findet, da ihr der Fall Schiele befannt wird. Die Germania" hingegen findet die amtliche Erklärung über das zwingende Recht" mehr als fragwürdig.
Gesegesvorschriften sind für einen deutschnationalen Parteiführer bekanntlich nicht nur geltendes Recht", sondern von vornherein zwingend". Infolgebeffen bat fich Schiele auch den Benfionsbe. ftinumungen des Reichsbeamtengeleges als einer zwingenden Gefegesvorschrift leider fügen müssen. Aber die amtliche Stelle, welche die oben erwähnten 10 Jahre und 62 Tage aus gerechnet hat, muß doch freundlichst gebeten werden, eine Spezial. rechnung aufzustellen. So möchten wir erftens wissen, von wann bis wann die Militärdienstzeit des Herrn Schiele gebauert hat, zweitens, ob er als attiver Offizier im Felde geftanden hat, brittens, wie lange er Frontdien ft gemacht hat. Da sonst die Deutschnationalen im Reichstagshandbuch nie anzugeben vergeffen, bei welchem Regiment fie attive Offiziere gewesen sind, drängt sich uns die gemis falsche Vermutung auf, daß bei der obigen Berechnung des Dienstalters" die Einjährig Freiwilligenzeit" irrtümlich mitgerechnet sein Zönnte.
Das Berliner Tageblatt" findet die Sache auch recht bunfel:
Der frühere Graftionsvorsitzende der Deutschnationalen Boltspartei fann von Glüd sagen, daß er feiner republitani fchen Partei angehört. Denn sonst wäre diefe lebenslängliche Doflerung eines Keunmonatsbeamten für die deutschnationale und die deutschvölkische Prelie zum dauernden Beispiel der verruchten republifanishen Futtertrippenwirtschaft" geworden. Im übrigen ist die amtliche Aufklärung über die Berechnung der Dienstzeit" einschließlich des Kriegsdienstes im Kampfgebiet" etwas duntet, so daß eine weitere Aufklärung boch dringend erwünscht erscheint. Diefes Duntel aufzuhelfen, wird fich wohl noch recht oft Gelegenheit geben. Man foll wirklich einmal nachzählen, mie viele Tage der Herr Martin Schiele aus Schollene tatsächlich Goldat gemesen ist und mie viele davon Berufsfoldat, das heißt Offizier. Es wäre auch erwünscht, zu erfahren, mie lange und wo sich Schiele im Kampfgebiet" aufgehalten hat. Die Kriegsbeschädigten aller Parteien, die Berufsfoldaten, denen eine angemessene vertrags mäßige Versorgung immer noch vorenthalten bleibt, haben das größte Interesse daran, zu erfahren, warum Schiele als wohlfituierter Fabrifbefizer jetzt auch noch Ministerpension bezicht, während sie darben müssen.
Die an meine Tür klopfen.
Ron Henni Lehmann.
Sie flopfen, die, von denen ich reden will, fie flingeln nicht. Die klingeln, das sind andere, sind feste, zielbewußte Menschen, die ein Amt, einen Auftrag, irgendeinen vollgültigen Grund oder Anspruch haben, zu verlangen, daß man ihnen die Thür öffnet. Aber die klopfen, das sind die Unsicheren, die ziellofen, die, in deren Augen geschrieben steht, wenn ich öffne: Ach, verzeihen Sie, daß ich wage. Sie einen Augenblid zu stören." Und diese scheuen bit tenden Augen stehen in magern Gefichtern über blaffen Wangen, und magere Glieder stecken in dünnen, abgeschabten Röckchen, die manchesmal unter dem Kinn mit einer Nadel zusammengesteckt sind, dantit das Fehlen der Wäsche verdeckt wird. Es hält auch wärmer[ o.
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Schon in früheren Jahren sind manchmal solche an meine Tür gekommen, die klopften, doch sie waren anderer Art, es waren alte Leute, Gebrechliche, Erwerbsunfähige, vielleicht auch einer, den man die Vorliebe für den Aohol allzu deutlich anmerkte. Diese Frühe ren tamen vereinzelt, hin und wieder, in langen Zwischenräumen der eine oder der andere. Doch in diesem Winter fommen viele, viel zu viele, und fast alle sind sie jung, junge Männer zwischen sechzehn und zwanzig die meisten. Alle sagen sie, daß sie arbeits. oder stellenlos sind, daß sie heim wollen zu den Eltern, wenn sie ein Heim, wenn fie Eltern haben. Reulich famen zwei miteinander, die waren aus Ostpreußen und hatten am Rhein gearbeitet. Die Arbeit war zu Ende, nun wollten sie durch Deutschland sich durch fechten, um Weihnachten bei der Mutter zu sein. Der eine blies ein Pleines Musicinstrumentchen, er wollte doch etwas leisten für die erbetene Gabe. Das waren Arbeiter, doch die meisten, die in diesem Winter flopfen, find stellungslose Handlungsgehilfen, manch mal auch Handwerksgefellen. Die Handlungsgehilfen bieten irgend einen Krimsfram zum Kauf, Streichhölzer, Schuhbänder, und ich habe schon so viele Streichhölzer getauft, daß ein eifriger Raucher für ein Jahrzehnt seinen Bedarf gestillt hätte. Einer brachte auch hinter Glas geflebte Silhouettenschnitte. Er habe einmal Künstler werden wallen, sagte er.
Wenn sie dann von mir gehen. ein wenig froher vielleicht, als fie gekommen sind, dann ist mir das Herz schwer und das Gewiffen beunruhigt. Mein Gewissen weiß, daß es nicht richtig ist, so an der Tür zu geben, ohne genauer zu prüfen, ob die Gabe nicht zum Schaden gereicht, statt zum Nußen. Aber doch, ich kann nicht anders. Das Herz ist mir allzu schwer um die Jugend, die arme Jugend dieser Zeit, diese Jugend, an der man ein Verbrechen begongen hat, der man ihren Frohsinn gestohlen hat. Die man zwingt, an die Türen zu klopfen, scheu verfiohlen, um einen jämmer: lichen Bissen Brot zu erbettein, anstatt, daß sie diesen Bilfen beffer und rekhlicher durch ihrer Hände Arbeit gewinnen, aufrecht und ficher durch die geöffnete Tür eintreten sollten
Provinzdemagogen.
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Für sich die Liebesgaben den anderen die Schuld. Es verlohnt sich, von Zeit zu Zeit die deutschnationale Provinzpresse zu fontrollieren. Man gewinnt dadurch ein Bild davon, wie die deutschnationale Agitation im Lande betrieben wird. In der Pommerschen Tagespoft" vom Donnerstag lefen wir:
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Jetzt erst beginnt sich die sozialdemokratische Miß. und Korruptionsherrschaft während der vergangenen fieben Jahre voll auszuwirken. Der Winter, der bereits seinen Einzug gehalten hat, ist einer der schredenspolisten feit 1914. Es zeigt sich vor allem auch( in seinen ersten Anfängen!), was das Dames Dittat, für das die Sozialdemokratie Himmel und Hölle in Bewegung fette, in bezug auf Rüdwirtungen" in fidh trägt. Deutschland hat zurzeit weit über eine Million Arbeitsloser, die Industrie liegt brech, fic ift tonkurrenzunfähig gegenüber dem Ausland geworden, die Landwirtschaft steht vor dam Ruin; von den so viel verheißenen Dollarkrediten ist es allgemach faft ganz stille geworden, einmal, weil sich der Ballstreeter Geldmartt versteift bat, zum anderen, weil sich die deutsche Wirtschaft den Lurus einfach nicht leisten tann, zu wucherischen Bedingungen Geld von Uncle Sam zu leihen; dabei sind die sozialen Lasten bis zu dem Grade gestiegen, bei dem aus Bernunft Unsinn, aus Wohltat Plage wird. Ueberall Sammer und Glend. So besonders auch in den Massen der Beamten der unteren Gehaltsgruppen, denen es in der Tat traurig genug geht. Das ist das Bert sozialistischen Regimes; so sieht das Ergebnis innen und außenpolitischer Mißregiererei, ron sieben Jahren Erfüllungspolitit aus, die soeben in dem Schandvertrag von Locarno ihre Strönung" ge funden hat."
Der Dames- Bertrag ist schuld! Aber haben nicht die Deutschnationalen für den Dames- plan die parlamentarische Verantwortung übernommen? Sie haben ihn durchgeführt. Die Induftrie liegt brach- weil die deutschnationale Roll mucherpolitik den deutschen Erport beeinträchtigt und den notwendigen Preisabbau verhindert hat. Die Berantwortung für die Locarnopolitit tragen die Deutschnationalen ebenfalls. Sie haben Deutschland in der Zeit ihrer Regierungsherrlichkeit genug gefchadet durch ihre Bolitik des brutalen Eigennukes- und nun schieben sie die Schuld den anderen zu. Unmoralische Politik!
Der gestürzte König. Kaffenffandal in der KP2.- Zentrale?
Seit Tagen geht durch die KPD. - Preffe der Alarmruf:„ Die Partei in Rot !" Die kommunistischen Arbeiter werden aufgerufen, durch freiwillige Beiträge die leeren Parteifaffen wieder aufzufüllen.
Schacht über Amerika . Dawes- Plan Locarno- Verträge - Auslandskredite. Im Großen Saal der Produktenbörse hielt gestern, Donnerstag, Reichsbantpräsident Dr. Schacht auf Einladung der Berliner Handelstammer ein Referat über seine Eindrüde in Amerifa. Er betonte einleitend, daß der 3wed seines Befuches lediglich der Anknüpfung von Beziehungen zur Federal- Reservebant und der Aussprache mit amerikanischen Bantiers über die deutschen Berhält. nisse gegolten habe.
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Dann ging er auf die großartige Entwicklung der ameritanischen Wirtschaft ein. Schon jeßt sei in Amerita das Gefühl im Wachsen, daß das europäische Geschick mit dem Ameritas flay eng berühre. Für die Amerikaner ist Europa ein Gesamtbegriff. Daher interessiert Deutschland Amerika lediglich im Rahmen Gesamteuropas, wenn es auch dabei aus mancherlei Gründen sich einer störferen Beachtung erfreut. Amerita mein sehr wohl, daß Deutschlands Zukunft nicht isoliert betrachtet werden kann. Das Interesse für Deutschland wird sich nur dann voll auswirken, wenn mit der Gesundung Deutschlands auch die des übrigen Europas nerbunden ist. Dieses Intereffe liegt vorwiegend auf dem Gebiete der europäischen Finanzen. Es ist selbstverständlich, daß dabei der Mithilfe der englischen Finanz nicht entraten werden kann, die die europäischen Berhältniffe am besten tennt. Die Stabilisie. rung der deutschen Währung wird als eine große Leistung angesehen. In dem Dawes Blan sieht die ameri fonische Geschäfts und Finanzwelt eine internationale Sicherung, Sicherung für die deutsche Währung und für die Wiederkehr normaler Wirtschaftsverhältnisse. Man müffe feine Wir fungen abwarten und die Auswirkungen beobachten. Selbstverständlich erwartet man bestimmt, daß Deutschland ebenso wie alle übrigen Beteiligten alles tun werden, um den Plan durchzuführen. Im Abschluß der Locarno Verträge sieht man die Befeitigung eines großen Teiles der Gefahren, die der wirtschaftlichen Gefundung Deutschlands entgegenstanden. Das nächste Problem ist die internationale Schuldenregelung mit dem Ziel einer Stabilisierung aller schwachen Währungen, an dem auch Deutschland ein Interesse hat. Un Rußland sei das amerikanische Interesse infolge der holfchemistischen Wirtschaftsform gering. Buviel an Auslandskrediten auch Gefahren in sich berge, und über. Uebergehend auf die Kreditfrage betonte Schacht, daß ein dies durch die Begrenztheit der Weltmärkte der Heranschaffung von Auslandskrediten gemisse Grenzen gesteckt seien. Wir müßten mit den Krediten sparsam umgehen. Schacht wandte sich dann im einzelnen noch gegen die fommunalen Anleihen.
Die Unternehmer sollten nicht immer nach Auslandskredit und Staatshilfe fchreien. Für die fleinere und mittlere Industrie, für die die Auslandskredite nicht in Betracht kommen, wäre die Gründung von Industrieschaften nach dem Vorbild der sächsischen Pfendbriefanstalt der richtige Beg. Schacht schloß mit den Worten: „ Seien mir selbst aufrecht, mutig, fparfem, dann wird das Bort wahr werden: Silf Dir felbst, dann hilft uns
Mit diesem plöglichen Rotschrei bürfte es eine besondere Be wandtnis haben. Wie wir nämlich aus zuverlässiger Quelle erfahren, ist fürzlich bei der Revision der Kaffengebarung des bis berigen Parteitaffierers Arthur König, eine unange- 2 merita nehme Entdeckung gemacht worden, Er soll in geradezu unver antwortlicher Weise gewirtschaftet und nicht die Eleinste Kontrolle ge führt haben.
Erft vor wenigen Tagen ist die Nachricht durch die Breffe gegangen, daß ber Reichstagsabgeordnete KönigDortmund aus Gesundheitsrücksichten" fein Mandat niedergelegt habe. Die wirklichen Ursachen diefes feineswegs freiwilligen Berzichts dürften jedoch auf einem ganz anderen Gebiete flegen. Es ist zwar nicht das erstemal, daß ein geheimnisvolles Dunkel die Staffen und Geldangelegenheiten der Kommunistischen Bartei und ihrer verwandten Organisationen umhüllt. In einem Augenblick aber, wo die tommunistischen Arbeiter troß schwerer Not zu neuen Gebopfern aufgerufen werden, haben sie wohl ein Recht darauf, zu erfahren, was nor fich gegangen ist und weshalb thre Bartet fich in Geldsorgen befindet und" Notmarken" für Mitglieder und Sympathierende herausgibt.
Der bisherige Reichstagsabgeordnete König- Dortmund gehörte, wie nebenbei gefagt sein mag. zu den intimften Anhängern der früheren KPD. - Dittatorin Ruth Fischer .
Wenn sie von mir gehen, sehe ich ihnen nach und dente: Wie merden sie heimfommen? Wie viele werden auf der Landstraße bleiben ihr Leben lang? Wie viele wird der Weg zum Untergang führen, zum Verbrechen, in die Gefängnisse?" Ja, das Herz ist mir fchwer. wenn sie von mir gehen.
Seltsam, daß nie Frauen oder Mädchen an meine Tür flopfen und bittend die Hand öffnen! Seltsam! Leiden sie nicht Hunger und Not? Sind sie noch scheuer und wagen es nicht einmal zu
flopfen? Stehen sie vielleicht draußen, ohne daß ich es gewahr werde und gehen wieder unbemerft, wie sie gefommen sind? Oder wählen sie, wenn sie in Rot geraten, immer wieder das alte häßliche Mittel ihrer Not abzuhelfen, indem sie sich selber verkaufen? Das ist eine Ware, die immer geht! Ach, die Armen! ärmer als jene, die an die Türen klopfen! Ich höre auf zu schreiben. Draußen flopft eine Hand gegen das Holz der Tür... ich will gehen und öffnen.
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Deutsch als Sprache des Völkerbundes? An die Tatsache, deß Luther und Stresemann bei der Unterzeichnung des Locarno- Bertrages in deutscher Sprache thre Reden gehalten haben, fnüpfen englische Blätter die Bermutung an, daß die Deutschen damit einen Präzedenzfall für den Gebrauch der deutschen Sprache bei den Ver handlungen des Völkerbundes haben schaffen wollen. Der Manchester Guardian" glaubt, daß man das Deutsche neben Englisch und Fran zöfifch als offizielle Sprache des Bölkerbundes fordern wird. Nun bereitet aber schon die Gleichstellung des Englischen und Franzöfifchen große Schwierigkeiten und Koften. Ein ganzes Heer von Dol netschern und Ueberfegern ist dazu nötig, und dieser Staat müßte noch vermehrt werden, wenn auch Deutsch als Bölkerbundsfprache zugelassen würde. Die Gleichstellung des Englischen mit der eigent lichen Diplomatensprache, dem Französischen, schreibt sich von dem Vertrag von Versailles her, bei dem zum erstenmal in der Geschichte der Diplomatie getrennte Legte in Französisch und Englisch ausgegeben wurden.
Firmin Gémier, der erft por kurzem mit den deutschen Künstlerfreijen Gémler in London . Der Direttor des Barijer Odeon Theaters, Fühlung genommen hat, meilte vor einigen Tagen in London , um bort weitere Bropaganda für seine Idee einer Internationale der dramatischen Kunft zu machen. Var einer auserwählten Zuhörer. fchaft aus allen Zweigen der englischen dramatischen Kunst entwickelte er feinen Blan zur Schaffung einer Weltgesellschaft für bramatische und musikalische Kunst. Sein Schlußwort:„ Schließen wir uns zusammen, verwirklichen wir den Geist von Locarno , geben wir, die Künstler, das Beispiel der internationalen Einigkeit und der friedlichen Zusammenarbeit!" wurde mit großem Beifall aufge nommen. Die British Drama League", die den Abend im Saint James Theater veranstaltet hatte, wird das Projekt Gémters prüfen, Weresfajews Schriftstellerjubiläum Jubiläum her
Das
40jährigen literarischen Tätigkeit Weressajews, der durch sein Buch Memoiren eines Arztes auch im Auslande bekannt geworden ist wurde in Moskau festlich begangen. Ein befonderes Festtomitee, dem auch der Gesundheitskommissar Semaschto angehörte, hatte die
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Die
Verbesserung der Krankenfaffen. Sozialdemokratische Anfragen anden Reichsarbeitsminister Sozialdematratische Reichstagsfrattion hat zwei Anfragen eingebracht, die das Krantentassenwesen betreffen. In der einen Anfrage wird die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, daß in den legten Jahren zahlreiche ganz leistungsun fähige Innungstrantentassen gegründet worden fi.d Der Reichsarbeitsminister wird gefragt, ob er bereit ist, etwas gegen diese Gründungen zu unternehmen und bas Mitbestimmungsrecht der Versicherten sicherzustellen. In der zweiten Anfrage wird darauf permiesen. daß bei den reichsgesetzlichen Krantenfassen überaus meripotles foziales Material zusammenströmt. Der Reichsarbeitsminister wird um Auskunft ersucht, ob er bereit ist, die Krantenfaffen anzuhalten, eine Berufs und Krantheits. statisttt, eine Bohnstatistit und eine Statistik üher Art und Umfang der Familienhilfe anzuordnen, wenn sie fich ohne erhebliche Mehrbelastung der Krantentasse durchführen lassen.
Anordnung der Feier in die Hand genommen. Der Somjet der Slabt Moskau hat dem Schriftsteller ein Geschent gemacht, das bei den heutigen Wohnungsverhältnißfen eine große Bedeutung hat. Die Wohnung, die Weresfajem gegenwärtig in Mostau innehat, ist ihm und seiner Familie zu lebenslänglicher Benutzung zugesprochen worden; auch durch spätere etwaige neue Verordmungen über die Wohnungsfrage soll das Anrecht der Familie Weressajem auf ihre chige Wohnung nicht berührt werden.
wird, hat fürzlich der bedeutende indische Naturwissenschaftler und Auch die Bäume haben ein Herz. Wie aus Kalfutta gemeldet wird, hat fürzlich der bedeutende indische Naturwissenschaftler und Bilanzenphyfiologe Bose vor einer Berfammlung von Gelehrten experimentell den Nachmeis erbracht, daß die Pflanzen nicht nur ein Nervensystem, sondern auch ein ausgebildetes System von Muskeln besigen. Auf Grund der dahingehenden Versuche glaubt er sich zu dem Schluß berechtigt, daß auch die Bäume ein Herz besitzen. Den Nachweis dafür erbrachte er vermittels eines Galvanometers, das er mit dem Baum in Verbindung brachte, und das auf die Schläge des angeblichen Herzens elektrisch reagierte. Wie Profeffor Bose in seinem Bortrag ausführte, zeigte das Herz der Pflanzen in seiner Gestalt die verlängerte Form, die auch das Herz der niederen Tierarten aufweist. In einem bemerkenswerten Bersuch demonstrierte der indische Gelehrte bie Empfindlichkeit einer inrch Aether galvanifierten Bflanze und die fortschreitenden Bergiftungserscheinungen an einem Baum, dem Caynsäure eingesprigt worden war, was ben unmittelbaren Abfall der Blätter hervorries. Diese Beobachtung schließt sich den Erfahrungen an, die im Kriege mit der Giftwirkung der Cyangasgranaten auf die Begetation gemacht worden sind. Auch mechanisch völlig unverlegt gebliebene Bäume und Pflanzen, bie auf vergastem Gelände standen, gingen ausnahmslos zugrunde. auf vergastem Gelände standen, gingen ausnahmslos zugrunde.
Wilhelm v.. Bode Ehrenmitglied der Akademie der Künste. Die Berliner fademie der Künfte hat Wilhelm v. Bote, der der Alfademie feit 34 Jahren als Senator angehört, aus Anlaß feines Kunstleben und die Entwicklung des Museumswesens zu ihrem 80. Geburtstages im Hinblick auf seine hohen Verdienste um das Ehrenmitglieb gemählt.
Archin- Dienst" im Rahmen einer Großen Archivichau einer breiRevolutionsdokumente. Im kommenden Jahre mird ber teren Deffentlichkeit vollständig archivfertige Sammlungen und Einzelstüde, Plakate aus der Kriegs- und Revolutionszeit vorlegen Auch die Privatsammler von Kriegs- und Revolutionsbolumenten, welche die Absicht haben, ihre Bestände der Geschichtsforschung zu überweisen, sollen daran teilnehmen. Anmeldungen werden schon jeht vom Urchin Dienst. Charlottenburg , Niebuhrtraße 62, entgegengenommen.
Frederic Lamond gibi am 14 einen Beethoven Abend im Blüthner Faa zugunsten des Baufonds für das Heim der Hedwig- Wangel - Hilfe
Ja der Staatlichen Kunstbibliothek , Bi inz- Albrechtstraße 7a, finhet zunzeit & Ruthardt statt. Es bandelt sich um fallinuledaude in Originalgröße eine Ausstellung Amsler Drude und Albertinadrude der Firma Amsler nach anserlefener Drudgraphit fomie nach Handzeichnungen alter Meister. Sie wird bis Ende b. Mis. werktäglich von 9-9 Uhr bei freiem Eintritt zugängig sein.