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Danach wird den Reichsarbeitern, die vier Jahre im Schüßengraben zugebracht haben, diefe Zeit nicht angerechnet, wenn sie eine Dienstprämie für 25 Dienstjahre im Betrage von 100( einhundert) Mart beanspruchen. Dem Neunmonatsminister aber werden sogar Friedensdienst­zeiten als Gemeiner( Einjähriger) und Reserveübungen an­gerechnet, die Kriegszeit in der Etappe jogar doppelt! Man tann verstehen, warum die deutschnatio­nale Presse so verlegen schweigt!

Sozialdemokratie gegen Mietesteigerung. Ein Antrag im Reichstag.

Arbeitsnachweife, Umschulungsfosten, Reisetoften usw. nicht im| Schieles, bes Finanzministers v. Schlieben, erinnert, in zuschließen und dann die gesamte Finanzlage zu erörtern, gu ber fio bereits in der Vormittagssigung die Staatssetretäre Dr. Bopit gleichen Umfange wachsen. Eine Erhöhung der Unterstützung der es dem Sinne nach heißt: und Fischer vom Reichsfinanzministerium ausführlich geäußert um 50 Proz. würde also die Gesamtkosten auf rund 53 Millionen Den Reichsarbeitern wird nach 25jähriger ununter­hatten. Mart pro Monat anwachsen lassen, so daß die Kosten durch brochener Dienstzeit wieder, wie in der Borkriegszeit, eine Dienst­Gegen Mittag ist gleichzeitig das Reichsłabinett wieder 311 eine Beitragserhebung von 3 Proz. gedeckt wären. Das Bild prämie in Höhe von 100 Mark gezahlt. In dieser Berfügung fammengetreten, um zu der durch den Sozialen Ausschuß geschaffe wird noch wesentlich günstiger, wenn die bezeichneten Ber  - ist besonders darauf hingewiesen, daß die Kriegsdienstzeit nicht an­nen neuen Sachlage Stellung zu nehmen und sich am Nachmittag fonenkreise ebenfalls in die Erwerbslosenfürsorge einbezogen rechnungsfähig ist, da sie nicht in einem privatrechtlichen Arbeits­wiederum an den Beratungen des Haushaltsausschusses zu beteiligen. werden. Schließlich ist aber auch noch darauf hinzuweisen, verhältnis zurückgelegt ist. daß im Reichshaushalt für 1924 insgesamt 280 Millionen M. für unterstützende und produftive Erwerbslosenfürsorge vor­gesehen waren, davon 170 Millionen für unterstützende Er­werbslosenfürsorge. Von dem letzteren Betrag ist faft nichts gebraucht worden, da die gesamten Lasten durch Bei träge aufgebracht wurden. Was den Erwerbslosen 1924 vorenthalten wurde, ist, man fann es schon so nennen, den Ruhrindustriellen in Form der Ruhrentschädigung ausgezahlt worden. Der Reichshaushaltsplan für 1925 fieht an unterstützender und produktiver Erwerbslosenfürsorge 110 Millionen Mark vor. Bon der unterstützenden Erwerbs­Iosenfürsorge in Höhe von 40 Millionen Mart   ist bisher eben­falls faft nichts gebraucht worden, da auch 1925 alle Lasten durch Beiträge bisher aufgebracht worden sind. Mit allem Nachdruck muß deshalb darauf hingewiesen werden, daß auch das Reich sich seiner Pflichten gegenüber den Erwerbslosen zu erinnern hat. Daß das Reich die Mittel hat, hat Gen. Keil heute morgen hier nachgewiesen. Auch in diesem Zusammen­hange sei daran erinnert, daß der englische   Staat für fein großes Heer von Erwerbslosen mehr aufwendet, als er feinen Arbeitern an Beitragslasten zumutet. Deshalb fann gar teine Rede von einer finanziellen Unmöglichkeit sein, wir glauben nielmehr den Nachweis dafür geliefert zu haben, daß die von uns geforderte Erhöhung der Unterstützungssäge um 50 Broz. und eine einmalige Sonderunterstützung fehr wohl zu fragen ift.

Die peinliche Pension.

Schiele von seinen eigenen Leuten verleugnet. In der Deutschen Zeitung" finden wir eine reichlich dunkle Notiz über die seltsame Pensionierung des deutsch  nationalen Neunmonatsministers Schiele. Es wird dort gefagt:

Die Verschleppung foll fortdauern. Erwerbslosenunterstüßung vor dem Haushaltsausschuß. Bei dem Zusammentritt des Reichshaushaltsausschuffes verlangte Genosse hoch, daß die Ermerbslofen fürsorge mit auf die Tagesordnung gesetzt und als vordringlich behandelt werde. Im Anschluß daran sollte die Beamtenfrage ihre Erledigung finden. 5ergt( Dnatl.) bestand darauf, daß über die Beamten­besoldung verhandelt und die Erwerbslosenfürsorge zu­rüdgestellt werde. Der Ausschuß entschied im Sinne des sozialdemokratischen Antrages.

Aufhäuser gab zunächst als Berichterstatter von den gestri­gen Beschlüffen des Sozialen Ausschusses Kenntnis, beren Dedung zum größten Teil aus den Beiträgen erfolgen tönne, während Der Reichsarbeitsminister vertrat auch im Haushalts­ausschuß nochmals das gestern vom Reichskanzler Luther   vorge schlagene Kompromiß, wonach die Unterstüßung für die Haupt­unterftüßungsempfänger nur um 20 Broz, für die Familienangehöri gen um je 10 Broz. und für die Spigenbeträge um 6 Proz. erhöht werden solle. Er wiederholte, daß die geschäftsführende Regierung die Verantwortung für weitergehende finanzielle Leistungen des Reichs zu übernehmen nicht in der Lage sei.

Die Pressestelle der Deutschnationalen Bolts Ablehnung einer ausreichenden Erwerbslosenunterſtügung eine

partei verbreitet eine längere Erklärung, in der sie zu den An­griffen der Linkspresse wegen der Pension des Reichsministers a. D. Schiele Stellung nimmt und mit ausführlichem Material darlegt, daß die getroffene Regelung durch gesetzliche Vorschriften einwand­frei begründet ist. Insbesondere wird erklärt, daß der Versuch, hieraus der deutschnationalen Fraktion oder Herrn Schiele persön lich etwas anhängen zu wollen, sich hiernach von selbst richte.

Dazu bemerkt die Deutsche Zeitung":" Daß die Errechnung der Bension für den Herrn Reichsinnenminister a. D. Schiele allen ge­feßlichen Bestimmungen entspricht und daß Herr Schiele persönlich nichts mit ihr zu schaffen gehabt hat, erscheint uns selbstverständlich. Die Angelegenheit kann aber noch von ganz anderer Seite betrachtet werden, und wir nehmen an, daß das demnächst in der deutsch­nationalen Reichstagsfraktion geschehen wird. Bis das Ergebnis dieser von uns erwarteten Beratung vorliegt, wollen wir uns einer eigenen Stellungnahme enthalten."

Kennzeichnend ist, daß die in der Deutschen Zeitung" er­wähnte Erklärung der deutschnationalen Bressestelle in feinem der offiziellen Parteiblätter der Schielepartei veröffentlicht wird. Augenscheinlich erscheint selbst ihnen die Dienstzeit berechnung" so ungeheuerlich, daß sie lieber schweigen, als ein Wort der Verteidigung für die Pensionsleistung an einen Mann wagen, der gerade neun Monate lang Beamter" im Sinne des Gesetzes gewesen ist. Dieses Schweigen ist be­redter, als viele Worte.

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jahres" und der verschiedenen Reserveübungen auf ein Ben­Die Anrechnung des Einjährig- Freiwilligen- Dienst­fionsdienstalter als Minister erscheint in einem noch trafferen Lichte, wenn man sich an die vor kurzem ergangene Ber­fügung des deutschnationalen Ministerkollegen

Interview mit einem Krösus.

Bon Hans Bauer.

Der Berichterstatter einer Berliner Zeitung   ist bei Henry Ford   gewefen und hat sich bemüht, den reichsten Mann der Welt, den Beherrscher von Hunderttausenden von Menschen, zu inter­viewen. Er hat gefragt, was man üblicherweise fragen wird, wenn man als Journalist vor einer industriellen Weltberühmtheit steht. Er hat nach Fords Ansicht über die europäischen   Probleme gefragt und erwartete Kommentare zum Bölkerbund, zu Locarno  , zu den Komplexen der Schuldenregulierungen zu hören. Aber Henry Ford  erflärte, daß die europäischen   Fragen ihn einen Schmarren fümmerten, daß er überhaupt keine Meinung über sie habe, nicht einmal wüßte, wer gegenwärtig Reichspräsident in Deutschland   sei und über Deutschland   allein dies Eine fagen könne, daß, wie überall in der Welt, so auch hier die Juden die Fuchtel schwängen. Die katholische Kirche   sei in Judenhänden, die Gewerkschaften feien es, Stinnes und der Kaiser seien es gewesen.

Es ist ein Unterschied, ob irgendein aus Gram über die nie­brigen Tageseinnahmen völkisch gewordener Befizer eines Käseladens in ruhiger Lage auf die Juden schimpft. oder ob Henry Ford   es tut. Was da so an Hakenkreuztern herumläuft und den Anschein ermedt, fundierte Renninisse über Raffeprobleme zu befizen, das belit fich zumeist nur seine Arbeitsscheu oder seine enttäuschten geschäft­lichen Hoffnungen vom Herzen. Bei Henry Ford   ist das anders. Er hat auch gar nicht gegen die Juben gebelfert, er ist vielmehr sehr guter Laune gewesen, hat übers ganze Geficht gelächelt und erklärt, daß er vom moralischen Standpunkt aus gar nichts gegen die Juden einzuwenden hätte, aber es sei nun einmal so, daß sie den Christen das Geld wegnahmen. Um eine Erläuterung hat er sich des weiteren nicht bemüht. Er hat fie ja schließlich nicht nötig gehabt. Das mag dem antisemitischen Kleinvieh überlassen bleiben, mit antisemitischen Berlogenheiten die wahren Gründe ihrer Judengegnerschaft zu bemänteln. Dem Henry Ford   ist es zu glauben, daß er seine ehrliche Ueberzeugung aus gesprochen hat. Er ist so reich und so unabhängig, daß er sich die Ehrlichleit ruhig erlauben darf. Auch die Verbitterung dürfte nicht der Grund seines Antisemitismus sein. Welchen Anlaß hätte er, der das Judentum auf dessen angeblichem Gebiete, Geld machen zu fönnen, jo überlegen geschlagen hat, ihm seine Geschäftstüchtigkeit zu neiden! Gewiß, Ford hat gesagt, was er denkt, und er denft über Ratholizismus, Bölferbund, Locarno  , Locarno, Europa  , internationale Schuldenregulierungen nur dies Cine: O diese Juden!

Henry Ford   ist ein ungebildeter Mensch. Seine Juden verdächtigung ist das Ergebnis jeiner Interesselosigkeit am Welt geschehen, seines Verzichts auf die Durchdenkung anderer als pri­vater geschäftlicher Probleme. Wenn Fords Meinungen diejenigen eines armen Schluders wären, so würde man sagen: Welch ein Einfaltspinfel! Und man würde die Debatte mit diesem ignoranten Schwäßer beenden. Ford ist der größte Industrielle der Walt, und deshalb hat er ein Recht darauf, daß der Unsirn, den er redet, in bie Zeitung tommt. Aber wir werden uns darüber klar sein müssen, daß hoyles Gewäſch, wenn es ein kröfus redet, mer Rückschule cuf pige Qualität des öne und feine, anf dielenige hes Come

Genosse Aufhäuser betonte einleitend, daß auch für die geschäftsführende Regierung, die nun die Verabschiedung der Er­werbslosenfürsorge seit 10 Tagen unaufhörlich verzögert, in der wesentlich größere Berantwortung gegeben sei als in der Bereitstellung der notwendigen Reichsmittel. Im übrigen hätten es ja die Rechtsparteien in der Hand, im Reichstag eine Mehrheit für die Sanktionierung der Beschlüsse des Sozialen  Ausschusses zu schaffen und damit sowohl der jetzigen wie der kom­menden Regierung volle Deckung zu verschaffen. Er wandte sich weiter gegen die von der Regierung vorgelegten Berechmungen, in denen wahrscheinlich nicht ohne Absicht das Beitragsauftommen der Bewilligung der höheren Unterstützungssäge zu erschweren. Die Erwerbslosenfürsorge zu niedrig angenommen werde, um so die Bertagung der gesamten Kurzarbeiterunterstügung sei für die Sozialdemokratie unannehmbar. Die von dem Sozialen  Ausschuß beschlossene einmalige Unterstügung für die Ausgesteuerten und für die nichtversicherungspflichtigen Angehörigen sei eine uner­läßliche soziale Vorausseßung, um überhaupt über die derzeitige Wirtschaftsfrise hinwegzukommen.

Nach der Haltung der Regierung Luther   müßte man zweifeln, ob fie überhaupt die auch vorhandenen Reichsmittel für Erwerbs­fenfürsorge zur Verfügung stellen wolle. Er erinnerte daran, daß jich die bürgerliche Reichsregierung 1924 nicht gefcheut habe, die bamals für die Erwerbslosenfürsorge im Etat ausgeworfenen Reids. mittel fast restlos anderen Sweden, darunter auch der Unterstützung

der Ruhrindustriellen, zuzuführen.

Effer( 3.) stellte sich hinsichtlich der Höhe der laufenden Unter ftügungssäge auf den Boden der Beschlüsse des Sezialen Aus fchuffes, lehnte aber die einmalige Beihilfe ab. Den gleichen Stand punkt vertraten die Deutschnationalen, während die Deutsche  fchließung empfahl. Die Demofraten ſtellten sich gleichfalls Bolkspartei für die einmalige Beihilfe an die Angestellten eine Ent­auf den Boden der Beschlüsse des Sozialen Ausschusses mit Ein­schluß der einmaligen Beihilfe.

Gegen Mittag wurde geschäftsordnungsgemäß beschlossen, am Nachmittag die Beratung über die Beamtenbesoldung an­

zuläßt. Henry Ford   ist ein Beweis dafür, mit wie wenig Intelligenz die Welt nicht nur regiert, sendern auch ausgebeutet werden kann. Der Herrscher über Leben und Tod von Hunderttausenden von Ar­beitern ist eine geistige Null. Seine glanzende Begabung fürs Geld verdienen vermag an dieser Feststellung nichts zu ändern und nur dies Eine zu bewirken: daß er seine Einfältigkeiten mit der zu friedenen Selbstsicherheit des schwerreichen Mannes entwideln fann, dem die Meinung des Unvermögenderen das Einzige auf der Welt ist, das ihm gestohlen werden kann, ohne daß er sich darüber ereifert.

Die Rechtsregierung hat bei der Steuerreform alle Kraft darauf verwendet, die Länder zu zwingen, bis zum 1. April 1926 bie polle Friedens miete einzuführen. Das ist ihr auch ge­lungen. Das Gesetz über den Finanzausgleich zwischen Reich, Län­dern und Gemeinden sieht vor, daß am 1. April 1926 die Mieten in allen Ländern 100 Proz. der Friedensmiete erreicht haben müssen. Unter dem Einfluß dieser Bestimmung und der Kürzung der übrigen Steuereinnahmen der Länder und Gemeinden haben auch in den legten Monaten die Länder die Mieten erheblich erhöht. In einer ganzen Reihe von Ländern bewegen sie sich deshalb jetzt zwischen 50 und 100 Broz. der Friedensmiete. In Preußen besteht aber bisher ein Satz von 82 Pro 3., in Sachsen   und Ham burg von 85 Proz. In diesen Ländern müßte also in den nächsten Monaten eine sehr erhebliche Steigerung der Mieten eintreten, wenn die gesetzliche Vorschrift des Reiches durchgeführt werden soll.

Das begegnet aber gerade im gegenwärtigen Augenblid sehr erheblichen Schwierigteiten. Als die Zwangsvorschrift über die Friedensmiete im Sommer beschlossen wurde, gingen die bürgerlichen Parteien von der Annahme aus, die wirtschaftliche Entwicklung werde sich bessern und die Erhöhung der Mieten sich leicht durchführen lassen. Inzwischen aber hat die Wirtschaftsfrise einen riesigen Umfang angenommen. Millionen Erwerbslose haben nicht einmal die Mittel, die bisherige Miete zu zahlen. Auch den Lohn- und Gehaltsempfängern bürdet jede Erhöhung der Miete eine ihmer tragbare Laft auf. Das gleiche gilt vom Mittelstand und den Gewerbetreibenden, von denen viele eine derartige Last überhaupt nicht tragen fönnen. Daß eine Mieteerhöhung Erhöhungen der Löhne und Gehälter und der Preise nach sich zieht, liegt eben­falls sehr nahe.

Die sozialdemokratische Reichstagsfrattion hot beshalb den Antrag gestellt, die zwangsvorschrift über die Erreichung der Friedensmiete am 1. April 1926 aufzuheben und durch die Bestimmung zu ersetzen, daß bis zum 1. April 1927 die Mieten den Friedensstand nicht übersteigen dürfen. Für den Fall der Ablehnung dieses Antrags ist vorgesehen, daß der Termin zur Erreichung der Friedensmiete vom 1. April 1926 auf den 1. April 1927 verschoben wird.

Revision der Luftfahrtklauseln?

Eine Sitzung der Botschafterkonferenz. fchaftertonferenz, die sich am Donnerstag mit der Frage Paris  , 11. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.) Ueber die Bot. der deutschen   und französischen   Luftschiffahrt beschäftigt hat, befagt ein Kommuniqué, daß die Botschafter aus technischen Er wägungen und im Sinne von Locarno   beschlossen hätten, eine Note an das Deutsche Reich zu richten, die Bedingungen formuliert, unter denen eine Konferenz deutscher   und alliierter Sachverständiger zufammentreten könne, um eine Revision der augenblicklich geltenden Bestimmungen zu beraten.

Sizung der Botschafterfonferenz, die sich mit den Luftfahrtsfragen Paris  , 11. Dezember.  ( BTB.) Matin" berichtet zur gestrigen beschäftigte, die Konferenz habe die 9 Bestimmungen gepti, die bisher für die deutsche   Luftschiffahrt galten, und zwar mit der Absicht, diese Bestimmungen, was die Berfehrsflugzeuge anbetrifft, zu mildern. Die Botschaftertonferenz werde außerdem die Frage studieren, unter welcher Form die Kontrolle der

zivilen und der militärischen Luftfahrt in Deutschland   durchgeführt

werden solle. Schließlich werde die Interalliierte Kommission von dieser Aufgabe entlastet und diese Kontrolle gemäß dem Bersailler Bertrage durch den Bölterbund ausgeübt werden.

| Futterquelle zurück, so beginnt sie im Stod einen Tanz, der andere Bienen mit zum Ausflug veranlaßt. Bei besonders reicher Tracht streckt sie ihr Duftorgan aus und so wird dieses Parfümfläschchen der Biene ihren Stodgenossen zum Wegweiser. Bei schlechten Zeiten werden nur Kundschafter ausgeschickt und die ganze übrige Gesell­schaft figt untätig im Stod. Das fommt oft vor und die Bezeichnung Bienenfleiß" bedürfte von Rechts wegen einer Korreftur. Der turze Vortrag des Dr. v. Frisch gab allen Zuhörern sehr viel, zumal man Beuge aller von ihm gemachten Experimente murde. e. b.

Jugendpreis deutscher   Erzähler. Dem Verbande deut. fer Erzähler ist von der Deutschen Buchgemein. Heinrich Schulz las aus seinen Büchern für oder über Kinder chaft G. m. b. 5. Berlin   ein jährlich wiederkehrender Preis von in dem Kindergarten der Kinderfreunde" in der Blumen­10 000 m. als Jugendpreis deutscher   Erzähler" gestiftet worden, straße. In einem Raum, der sonst vom Trippeln der Kinderfüße den der Verband im Einverständnis und unter Mitwirkung des und von dünnem und doch, ach, oft so lärmendem Kindergeplapper Breußischen Kultusministeriums, nach freiem Ermessen einer hier wiederhallt, saßen nun Erwachsene. Um einen hohen Tisch auf für gewählten Kommission, unter allen Umständen und ungeteilt niedrigen Stühlen, während an der Band niedrige Bänkchen standen, für den jeweilig besten bisher unveröffentlichten Roman junger Er­auf Brettern darüber in Reih und Glied weiß emaillierte Milchzähler zu vergeben hat. Das Werk muß in der deutschen Sprache töpfchen mit Nummern, Zahnbürsten steckten davor in besonderen abgefaßt sein. Der Autor darf zur Zeit der Einreichung das Haltern  , ebenfalls numeriert, und darüber zog sich eine bunte, 35. Lebensjahr nicht vollendet haben. Das durch den Preis aus luftige Bogelbordüre die Wand entlang. Aber es wäre falsch, zu gezeichnete Berk wird von der Deutschen Buchgemeinschaft in einer fagen, daß zwei Welten nun in diesem Raum vereint gewesen wären. garantierten Erstauflage von 10 000 Exemplaren verlegt, wofür das Denn er war weihnachtlich geschmüdt mit bunten Papierfetten und Honorar zugleich mit dem Preise sofort zahlbar ist. Das Preis. Tannenzweigen, und auf dem Tisch lag eine Fülle von Kinder richterfollegium fezt sich zusammen aus den Herren: Georg Engel  , büchern ist da die Schuhnummer 28 oder 38 nicht ein rein Vorsitzender; Geh. Regierungsrat Professor Dr. Waehold für das äußerlicher Unterschied? Mit seinen Märchen, bie bisweilen von Preußische Kultusministerium; Dr. Hans Martin Elster; Ostar faft Anderſenſcher Einfühlungskraft zeugen, fand Genosse Schulz Loerfe; Universitätsprofeffor Dr. Julius Petersen  ; Jakob Schaffner  ; so begeisterte und andächtige Zuhörer, wie nur in irgendeiner Alters- Hermann Stehr  . Die Manuskripte find anonym, mit einem stufe. Und dann die lustigen Geschichten von dem fleinen Mensch- Rennwort versehen, bis jeweils zum 15. März an bas Bureau des lein Jan Kietindiewelt, oder Aus meinen vier Pfählen!" Genau Verbandes Deutscher   Erzähler, Berlin   50, Nürnberger Str. 9/10, wie die Kleinen konnten diesmal die Großen gar nicht genug triegen; einzusenden. Das Kennwort sowie Name und Anschrift des Ver allerdings sind diese Bücher ja auch mehr für Erwachsene bestimmt, faffers find in einem geschlossenen Umschlag dem Notar Dr. Wenzel ebenso wie das feine und fluge Wertchen: Die Mutter als Er- Goldbaum, Berlin   66, Wilhelmstr. 52, mitzuteilen. zieherin". Hier klingt dem Leser nie trockene Theorie entgegen, Breiserteilung erfolgt am 2. Ottober 1926. Alle weiteren Be­barn liebevoll erlebte Braris eines Menschen, der sich nicht her- dingungen sind vom Bureau des Verbandes Deutscher   Erzähler abläßt zu den Kindern, sondern der ehrlich mit ihnen Kind sein kann und der den Erwachsenen dann Freund wird. Ist das nicht ent schones und oft neidvoll erstrebtes Ziel der Eltern, besonders der Mutter? Und sicher wird gar manche gern Heinrich Schulz zum Führer in Erziehungsfragen wählen!

Tes.

Die Sprache der Bienen ist das eigenartige Forschungsgebiet des Prof. Dr. K. v. Frisch, der mit ungeheurem Fleiß, unter­ftüßt durch eine feine Beobachtungsgabe, die verschiedensten Versuche unternahm. Diese hatten glänzende Ergebnisse und sie wurden die Grundlage zu einer ganzen Bienen- Psychologie. Der Forscher dressierte, wie er in seinem in der Urania   gehaltenen, durch Licht­bilder und tinematographische Vorführungen ausgebauten Vortrag mitteilte, die Bienen zuerst auf Farbe. Das ergab als Schlußaus­wertung aller Ergebnisse, daß die Bienen scharlachrot mit schwarz verwechseln und ihre Unterscheidung der Farbennuancen nicht eine so scharfe ist, wie bei den Menschen. Die auf Duft dressierten Bienen bewiesen, daß ihre Riechschärfe nicht so fabelhaft entwickelt ist, wie man es allgemein annahm. Eine Bienennale übertrifft nämlich den Geruchsfinn eines normalen Menschen nicht. Die Bienen verständi gen sich durch Tänze. Kehrt eine Biene von einer aufgespürten

einzufordern.

Die erste

Das

Parteiarchiv. Für die Herausgabe einer größeren biographischen Arbeit ist von Wichtigkeit, Näheres über einen internationalen sozialistischen   Studenten­tongreß zu erfahren, der im Jahre 1891 in Brüssel   getagt haben soll. Damit in Verbindung wird eine Schrift gesucht, die fich betitelt: nichtamtliche Protokoll des im Jahre 1891 abgehaltenen Internationalen Arbeiterlongresses" zu Brüssel  ( Berlin   1892 bei D. Harnisch. Berlin   W.) Mitteilungen hierüber beam. Einsendung erbittet gegen Erstattung der Uns foften das Parteiarchiv, Berlin   SW 68, Lindenstr. 3 IV. Die Parteis blätter werden um Abdrud gebeten.

Bol'sbühne. Im Theater am Bülowplak findet am 16., nachm. 3 Uhr, die Erstausführung des Märchenspiels Jung Sieg fried" von Heinrich Römer statt.

B

Die Tänzerin Stefy refers tanzt am 16. und 17. Dezember, 8 Uhr, im Künstlerhaus anläßlich der Jahressau für törpera flege Die nächsten Tanzabende finden am Sonntag, den 31. Januar, 8 Ubi, im armenta Saal( Veranstaltung der Gemeinnützigen Bereinigung zur Pflege beutscher Kunst) und am 12. februar, 8 11hr, im Theateriaal bes 1. Kriegervereinsbaufes( Beranstaltung der Stadt Berlin  ) statt. Musikalische Leitung: Dr. Feliz Günther.