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Strafrechtlichen Sinne vorliegt, ist das Gericht im Prozeß Grütte- Lehder aus dem Wege gegangen. Der Angeklagte hat fie eines gewollt zweideutigen Verhaltens beschuldigt, das einer Billigung seiner Mordpläne gleichgekommen fei. Die von ihm Beschuldigten hätten das größte Interesse daran haben müssen, im Prozeß selbst vernommen zu werden, um Aufklärung bis in die fleinste Einzelheit hinein zu schaffen. Sie haben dies Interesse nicht gezeigt. Jeßt, nachdem der Brozeß abgeschlossen ist, veröffentlicht der völlische Reichstags abgeordnete Graefe in ihrem Namen eine Erklärung, daß alle Angaben von Grütte Lehder erstunken und erlogen felen, und daß fie bereit seien, das mit ihrem Eide zu be träftigen. Warum haben sie vom Gericht nicht die Bernehmung gefordert? Sie mußten geradezu wünschen, daß nunmehr die Staatsanwaltschaft gegen sie eine Vorunter suchung einleitete.

In derselben Erklärung aber geben sie zu, daß sie Grütte­Lehder fannten, daß sie mit ihm parteioffiziell über organisa torische Fragen verhandelt haben. Mögen sie erklären, sie wären vollkommen ahnungslos gewesen, sie hätten an alles immer andere gedacht als an Mordpläne Grütte- Lehdersimmer wird man einer solchen Erklärung die Gegenfrage entgegen­stellen: müssen sie nicht täglich den generellen Argwohn haben, daß in den von ihnen mißgeleiteten und mißbrauchten halben Kindern, die einen wesentlichen Teil ihrer Bewegung aus­machen, verbrecherische Pläne gären, nachdem sie selbst jene Atmosphäre gezüchtet haben, in der man hemmungslos von ,, wie einen Hund totschlagen" spricht?

Das gibt sich nun als nationale Bewegung"! Diese Männer halten sich für die besonders edlen Deutschen  , die allein berechtigt find, den Namen Deutsche   zu tragen- und und die Grütte- Lehder halten sie wahrscheinlich für die Blüte der deutschen Jugend bis sie sie vor Gericht und Deffentlichkeit abschütteln, um die eigene riesengroße moralische Verantwor­tumg zu verbergen.

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Grütte- Lehder und seine Freunde find gewiß traurige Auswüchse der deutschen Jugend aber jene, die die mora­lische Schuld tragen, sind noch traurigere Auswüchse des deutschen   Parteilebens.

Eine Erklärung der völkischen Abgeordneten. Der Reichstagsabgeordnete v. Graefe veröffentlicht folgende Erklärung

In dem Prozeß gegen den wegen Raubmords angeklagten Gruette Lehder behauptete der Angeflagte in der gestrigen Berhandlung, in mehreren Unterredungen mit den völkischen Abge ordneten Kube und Wulle habe er diesen die Absicht angefün­digt, Dammers zu beseitigen. Alle Abgeordnete, so fährt der Ange flagte fort, waren über meinen Borschlag außerordentlich erregt; fie äußerten sich aber in einem Sinne, der darauf schließen lassen mußte, der Tod des Dammers fei ihnen nicht unangenehm. Darauf schritt ich zur Ausführung. Beide Abgeordnete, denen Gruette- Lehder durch den früheren Abge ordneten Oberstleutnant Ahlemann zu einer Unterredung in organisatorischen Fragen zugeführt war, erflären die Aussagen des Gruette- Lehder für erst unten und erlogen und sind bereit, das mit ihrem Eide zu bekräftigen."

Die peinliche Pension.

Der Militärdienst des Herrn Schielt.

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Das Sturatorium für Spar- und Vereinfachungsmaßnahmen in der Berwaltung unter dem Borfiz Seiner Exzellenz des Herrn Staatsministers D. 2oebell", das sich dieser Tage durch einen 5.Uhr Nachmittagstee im Hotel Adlon   in empfehlende Erinnerung brachte( über Loebell das Bildnis S. M. Kaiser Wilhelms II.!), tönnte sich ein wirkliches Berdienst erwerben, wenir es der deutschen   Republif die Pension des Herrn Reichs. ministers a. D. Schiele ersparen würde. 10 000 m. verlohnen schon eine fleine Attion. Die ganze Deffentlichkeit ist aufs lebhafteste an der Frage interessiert, wie dieser Herr zu seiner Ministerpension

Pathétique.

Bon Hans Jüngst.

Aus Schwaz   und Lärm hast du dich gesondert, heraus aus grellem Licht an das Piano. Ich sehe dir nach, und niemand mertt es. Der warme, meiche Glanz der Kerzen umfließt dich. Aus Dunklem Kleide leuchtet schlank dein Hals, fallen findlich deine Echultern. Da ich sehe, wie du jung bist, durchschüttert es mich. Ein zartes Lied auf Silberschwingen flingt unter deinen zarten Firgern durch den Raum. Schwaz   geht weiter und hört nicht Ich höre. Und ich höre: es ist für mich. Du fingst. Wie du als Kind fangft. Einft hielt ich ein Bögelchen in der Hand. Als ich die Finger öffnete und es freigab, stieß es mit einem Wonneschrei in die Luft. Sein Jubel war so start, daß er den Wohllaut seiner Rehle prengte: eine rührende Gebrechlichkeit zerflirrte jauchzenden Bogefruf. So fingft du mit einer rührenden Gebrechlichkeit in beiner allzu zarten Stimme. Ich lausche, bis es ausflingt.. Komm!"

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Laut genug und so geformt, daß es den Schwaß nicht angeht, ich es höre.

Ich stehe hinter dir.

Deine Kinderhände bekommen Kraft, die Handgelenke und die Finger.

Bathétique....

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Du blühst auf wie Blumen abends nach heißem Sommertag sich öffnen und in gekühltere Lüfte atmen. Ich muß zur Seite treten und muß denken: einmal warst du Kind, Hedel.. Blond, zart, fünf Jahre alt. Am Berghang hinter meiner Eltern Garten faß ich mit dir. Ich brachte rote Erifa Honig. Gelbe Ginsterblüten holte ich und das war Butter. Wir bauten einen fleinen Laden in heiße Fichtennadelstreu. Und du verkauftest: dem ilz  , der dabei stand, dem Schmetterling, der vor. überstrich, der Grille, die dreingirpte.

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das war

Mie start deine schmalen Hände sind, das Handgelent und die Finger...! Ich vergesse, dir das Blatt zu wenden. Deine Augen, aus dunklen Quellen feucht gespeist, heben sich einen Bulsschlag lang, fteiften nich; und einen Bulsschlag lang scheinst du mich zu sehen. Sintst zurüd dann in dunkle Tiefen. Pathétique. Benn es Abend wurde, fleidete meine Schwester dich aus. Du fangst dabei ein wenig fofett, dachte ich manchmal, mit deinen fünf Jahren Kinderohr ihn aufgefangen.

- fangst drollig einen Schlager vom Tage, wie bein

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Ein jeder nennt mich Puppchen, Das macht mir riesig Spaß Du fangst es mit jener rührenden Gebrechlichkeit im Stimmchen, die ich heute miedererkannte.

Mein Bruder trug dich fleinen Sommergaft ble Treppe hinauf. Bie leicht du ihm warft! legte dich zu Bette--

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Luther diktiert.

tommt. Eine sehr interessante Antwort gibt das Berliner   Tage| auch der Sozialdemokratte nicht übelnehmen, wenn sie gegenüber ber blatt", indem es feststellt, daß Herr Schiele seinen Kriegs. deutschen   Bollspartei vorsichtig ist. Mit der Aufforderung an seine dienst im Kampfgebiet der ihm doppelt auf die Dienst lintsgerichteten Freunde, die Republit mit fozialem Jn. jahre angerechnet wird jahre angerechnet wird in Wittenberg  , nahe bei halt zu erfüllen, schloß Dr. Birth seinen mit großem Beifall auf­Berlin durch Bewachung eines Gefangenenlagers geleistet genommenen Vortrag. hat! Diesen ausgesprochenen Drudpoften foll jetzt Herrn Schiele Doppelt angerechnet werden, damit er Penfion befommen fann! Es bleibt nur eine Frage zu stellen: Was wäre ge. schehen, wenn ein Sozialbemotrat bie Stirn hätte, unter gleichen Bedingungen eine Minister. pension von über 10 000 marfjährlich zu beziehen? Jahrelang würde die Rechtspresse sich in sittlicher Entrüftung über die Futtertrippenpolitit" ergehen. Herr Schiele, der deutsche   Mann, der Häuptling der Deutschnational fann sich das gestatten.

Wirth in Berlin  .

Für sozialen Inhalt der Republik  .

In der überfüllten Stadthalle sprach gestern abend Reichs. tanzler a. D. Wirth über die politische Lage. Dr. Wirth tanzler a. D. Birth über die politische Lage. Dr. Birth führte aus:

Die Sorge um den sozialen Gehalt der Republit führt heute die Massen zusammen. Die Frage, wie wir in diesem Winter unser Bolt ernähren sollen, ist nicht nur eine Frage der bürgerlichen Parteien, deren Zusammengehen jetzt wieder von wissen Politikern gefordert wird. Es gärt in den arbeitenden völkerungsfreisen, denn die Sorge der Erwerbslosen und Wenigver diener ist groß, und mit Recht wird eine Erhöhung der Unter­stützungen gefordert Diese Erhöhungen müssen unter allen Um ständen gewährt werden. Die gegenwärtige rise ist nur durch energische Breissenfung zu lösen. Aber hier wird von unseren Wirtschaftsführern jeder staatliche Eingriff abgelehnt.

Verhöhnung der Erwerbslofen.

Bei dem Wiederzufammentritt des Haushaltsausschusses gab gestern Reichsarbeitsminister Brauns namens des Kabinetts, das mittags nochmals getagt hatte, eine Erklärung folgenden Inhalts ab: 1. Das Kabinett hält fest an seiner Auffassung, daß die Säße für die Hauptunterstühten um 20 Proz, die Familienzuschläge un 10 Proz., die Spitzenbeträge um 10 Proj. erhöht werden. 2. Für einmalige Hilfe an Ausgefteuerte und nichtversiche rungspflichtige Angestellte werden der Wohlfahrtspflege 5 millionen überwiesen.(!!)

3. Der Reichsarbeitsminister wird auf die Berwaltungswege eine bessere Erfassung der Landarbeiter veranlassen. machen, durch die Angestellte in die Erwerbslosenfürsorge mit 4. Das Reichsarbeitsministerium wird schnellstens eine Vorlage eingezogen werden.

In der folgenden Aussprache stellten fich fämtlichebürger. lichen Parteien, von den Deutschnationalen bis zu den Demo­fraten, auf den Boden der gegebenen Tatsachen", b. h. fie gefügten sich bem Diktat des Herrn Dottor Luther, der erneut seine befondere Befähigung als Reichstanzler eines Bürger. blods erbracht hat. Genosse Hoch erhob namens der sozialdemo fratischen Fraktion gegen diefe gänzlich unzulängliche Bestimmung der Unterstügungsfäße den schärfften Protest und bezeichnete es als eine Herausforderung, den Hunderttausenden von ausge steuerten Arbeitslosen ein Almojen von insgesamt 5 Millio nen über den Beg der Armenpflege anzubieten. Er stellte in Bergleich, wie freigebig dieselbe Regierung gegenüber den In. bustriellen und grariern fiets gewesen ist. In derselben Weise äußerte sich der Kommunist Rädel.

angenommen.

Alsdann wandte sich der Ausschuß der Beratung der Beamten besoldung zu.

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Der mit brutalen und geistlosen Mitteln verabschiedete 3011. tarif hat im Sommer d. 3. die Agrarfrage nicht gelöft. Sie wird auch nicht dadurch gelöst, daß man die Arbeiter noch mehr zu Arbeitsstlaven erniedrigt, ihre Kauftraft noch mehr schwächt, sie noch In der folgenden Abstimmung wurden die auf die Unterstützung länger arbeiten läßt. und die einmalige Beihilfe bezüglichen Anträge des Sozialen Aus Die politische Linie der Locarnoverträge müsse ehrlich eingeschuffes sämtlich gegen die Stimmen der Sozialdemo. halten werden. Es kommt jetzt darauf an, der Welt unferen traten und kommuniffen abgelehnt und das Diktat Willen zur Berständigung und zur Berföhnung zu zeigen und zu des Herrn Luther   mit den Stimmen aller bürgerlichen Parteien beweisen. Nur dadurch ist Deutschlands   Gesundung, Deutschlands  Aufstieg zu erreichen. Der Schaden, den das Verhalten der Deutschnationalen nach dem Abschluß des Locarnovertrages angerichtet hat, trifft vor allem das Bolt. Dieselben Leute, mit denen die rechten Zentrumspolitiker im Sommer Zollpolitik machten, gingen im Augenblick der Berantwortung in die bequeme Opposition. Unter dem Beifall der Versammlung stellte Dr. Birth an die rechtsgerichteten Kreise seiner Partei die Frage, ob sie nicht bei dem Zusammengehen mit den Deutschnationalen von Anfang an beren parteiagitatorische Einstellung erfannt hätten. Ich habe es getragen, daß man meine Warnungen in den Wind schlug, aber ich ertrage es nicht, meinen Freunden nicht die Wahrheit bis zum letzten Rest sagen zu dürfen. Es dreht sich darum, die politischen Probleme der Gegenwart aufzuzeigen. So wie wir uns am Anfang im Bölferbund betten werden, so werden wir schlafen, und je ehrlicher wir uns zeigen, um so mehr werden unsere Forderungen an den Bölkerbund Berücksichtigung finden.

Meine linksgerichteten Parteifreunde find bereit, den Ermerbs. Losen und Notleidenden bis zum letzten Groschen zu helfen, aber wir verlengen von den Rechtsparteien die Einstellung ihrer Bühlereien gegen die Republi?.

Die Sicherheit der deutschen   Republit wäre längst bahin, würden nicht die republikanisch gesinnten Kreise unseres Bolles fest zusammenstehen. In den Farben Schwarz- Rot- Gold sombolisiert sich soziale Erfenntnis und sozialer Fortschritt.

Zur Frage der großen Koalition erflärte Dr. Birth: Die Partei, die es ehrlich mit der Regierung meint, muß in der Frage der Erhaltung der Republit auch bereit sein, die Initiative zu ergreifen. Das Zentrum muß für die große Koalition fein, aber es darf nur mit Parteien die Regierungsbildung betreiben, die start und fest zu Locarno   stehen. Aber man fann es

Welch weiten Weg ging ich die Jahre seither! Du warst nicht mehr da. Heute spielst du mir die Bathétique. Dreimal streifte mich dein Blid, einen Pulsschlag lang- dreimal schon vergaß ich, dir das dreimal schon vergaß ich, dir das Blatt zu wenden.

Deine Freundin hat sich aus dem Schwaz   gerettet, zu dir und zu mir. Sie fizzt zu deiner anderen Seite. Die Schauer der Mufit beben von ihr zu mir herüber, schlagen mich wach...!

Ihr jungen Geschöpfe, alles Lebens voll, ich danke euch, daß ich bei euch stehe. Daß ihr mich erkennt mit meinem heißen Herzen als einen Jungen, obschon ihr die Silberfäden an meinen schwarzen Schläfen sehen müßt.

Ich strecke zu euch meine Hände. Biel   weite Wege, auch wirre, ging ich seither. Sprecht ihr mich frei, da ihr mich in euren Kreis ruft? Rönnt ihr mich freisprechen da ihr jung seid? Könnt ihr mich freisprechen da ihr Gnade tragt wie da ihr Gnade tragt wie Weihgefäße, die nicht um ihren Inhalt wissen? Weite Bege ging ich und ich frage euch.

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Da mündet endlich! mein Gefühl in den Strom, in die Gewalt des Meeres, das deine schmale findliche Hand meistert.

Worüber das Theaterpublikum lacht.

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ihren Aeußerungen unberechenbar ist, und zu den mancherlei nicht Ein Theaterpublikum hat eine rätselhafte Massenseele, die in vorherzusehenden Ausdrucksfornen feines Bergnügens gehören die Stellen, an denen es lacht. Was mich bei der Aufführung meines neuen Stücks am meisten überraschte," schreibt ein junger Dramatiter in einem Londoner   Blatt, das war das, worüber das Publikum lachte. Ich hatte keine Ahnung davon, daß sich die Zuschauer so leicht amüfieren tönnen. Das geschieht besonders Sonnabends. Stellen, an denen am Montag oder Dienstag nur ein leises Richern zu hören ist, werden am Freitag oder Sonnabend mit dröhnendem Gelächter begrüßt. Denn an jedem Abend ist die Stimmung des Hauses verschieden. Am verschiedensten aber ist das Lachen. Daß die Menge bei gewissen nie versagenden Situationen brüllt, ist nicht verwunderlich. Wie könnte ein Bublifum ftill bleiben, wenn sich der junge Mann auf den Zylinder seines Onfels fegt oder feine Schwiegermutter an Stelle feiner Frau abfüßt? Aber da gibt es so manches feinere Bizwort, so manche Lomische Nuance, von der man nie wissen fann, ob sie einschlägt. Worüber das Publikum lachen wird, davon haben weder der Berfaſſer, noch Direktor, noch Schauspieler die geringste Ahnung, bevor die Uraufführung statt gefunden hat. Fragt man fie, so fagen fie: Wir wissen nichts darüber, das Publikum wird Ihnen schon bei der Aufführung er. zählen, was es davon denkt. Bis dahin..." Un dem großen Furcht hinter den Kuliffen wartet, da bricht dann plöglich das Ge Abend, wenn man voll Stolz und Verzweiflung, voll Hoffnung und lächter aus bei Sägen, die man nie und nimmer für humoristisch gehalten hätte, und vielleicht dröhnt die lauteste Lachfalve gerade bei einer Aeußerung, die man noch im letzten Moment streichen

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Die Ausgestaltung des Staatsbesites. Geldmittel für Bergwerke, Säfen, Elektrizitätswerke und Landeskultur.

Das preußische Staatsministerium hat dem Staatsrat einen Gefeßentwurf über die Bereitstellung von Geldmitteln für die Aus gestaltung des staatlichen Befizes an Bergwerfen, Häfen, Elektrizitätswerten, sowie zur Förderung der Landestultur mit der Bitte zugehen lassen, die gutacht liche Aeußerung des Staatsrats mit Rüdsicht auf die besondere Dringlichkeit noch in der jetzigen Tagung herbeiführen zu wollen. Es werden insgesamt 150 millionen Mart angefordert, die im Wege des redits zu beschaffen sind. Die Verteilung der Mittel auf die einzelnen 3wede wird durch besondere Gesetze be ftimmt.

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, wird in der Begründung des Gesetzentwurfs auf die vom Landtag wieler holt anerkannte Notwendigkeit verwiesen, den staatlichen Befiz an Bergwerten, Häfen und Elektrizitätswerten möglichst nug­bringend zu gestalten und die Landeskultur zu fördern. Im laufenden Red nungsjahr sind bis Ende des Monats Ottober bereits rund 70 millionen Mart zunächst aus bereiten Mitteln der Generalstaatstasse verausgabt und in Ermangelung von bewilligten Krediten vorgriffsweise gebucht worden. Die Finanz­lage des Staates läßt eine weitere Inanspruchnahme der laufen. den Staatsmittel für werbende Swede nicht zu, weshalb die Müttel nun im Wege des Kredits beschafft werden müssen.

wollte, weil sie einem zu dumm und schwach erschien. Ein Kollege hat mir erzählt, daß das Bublifum bei einer Bemerkung in seinem legten Stüd vor Lachen schrie, die lautete: ,, Sie gießen aber sehr hübsch Tee ein, jedesmal in die richtige Taffe." In meinem Stüd erhob sich der stärkste Lacherfolg des Abends bei einem Streit zwischen zwei jungen Leuten, die fich darüber unterhalten, ob es Nieren zum Frühstück geben foll. Einige Wizze, die ich für recht gut hielt, gingen unter eisigem Schweigen vorüber. Bährend man niemals sicher sein fann, wann das Publikum lachen wird, muß mcn an gewissen Stellen ganz sicher sein, daß es nicht lachen wird Denn ein Gelächter in einem tragischen oder auch nur ernsthaften Augenblick kann das ganze Stück zu Fall bringen. Lautes Lachen ift verhältnismäßig leicht zu erzielen. Aber sehr viel schwerer ist behagliche Schmunzeln hervorzuzaubern, in denen sich der Sinn für es, auf den Gesichtern der Zuschauer das leise Lächeln und das feinen Humor äußert."

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Friftlofe Enflaffung einer Schauspielerin. Franziska King, bisher Mitglied der Reinhardt- Bühnen, ist von Direktor Licho fristlos entlaffen worden, weil sie so behauptet die Direttion felber darum nachgesucht hat. Frau Kinz, die eben in Ramper" einen Erfolg hatte und im Staatstheater als Umalie in den Räubern dafür nachgesucht zu haben. Da dieser nicht bewilligt wurde, stellte am 25. Dezember mitwirten wollte, behauptet, nur um einen Urlaub fie allerdings die Direktion vor die Alternative: beffere Beschäfti gung oder Ausscheiden. Da Frau Kinz jetzt den Weg zum Staat lichen Schauspielhaus frei hat, wird sie voraussichtlid) die fristlose Entlaffung nicht weiter auf ihre Rechtsgültigkeit unterfuchen lassen.

erheltene antife Theaterbau, den es in Europa   gibt, ist das alt Die Wiederherstellung eines affrömischen Theaters. Der beft. römische Theater in Ferento in Italien  . 8 Kilometer nördlich von Viterbo  . Auf der Stätte des heutigen Ferento lag eine etrus. tische und später eine römische Stadt, und der Kaiser Otho  , der hier geboren wurde, erbaute ein großartiges Theater, das bereits vor einem Jahrhundert erwähnt und in neuefter Seit teilweise aus. gegraben wurde. Die italienische Regierung hat mun Prof. Bart beni vom römischen Nationalmuseum beauftragt, eine vollständige Ausgrabung und Wiederherstellung des großartigen Baues herzus flellen, der für mehr als 2000 Personen Sihe bot. Die Ruinen sind so vortrefflich erhalten, daß eine Gesellschaft im nächsten Jahre Borstellungen flessischer Werke der römischen Literatur hier veran ſtalten will, ähnlich wie griechische Dramen jeden Frühling in Syrafus aufgeführt werden.

Museum( chaische Bildwerke Umtliche Mufeumsführungen finden Sonntag, borm. 10 115r, im Alten Nente Erwerbungen) Dr. Neugebauer­und im Kaifer- riedrich- Museum( untederländische Malerei) Dr. Mirz- ftatt. Bulakfarten 50 f.

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Neue B: zirtsfeiretariate des Volfsbühnenverbandes. Vom Berband der deutschen   Wolfsbühnenvereine wurden neue Bearfsfehetäre für Hen nover und Braunschweig  , für Württemberg   und für Eftpreußen angestellt. Die Babt der Bezirisjetretariate wuchs damit aui ef. Auch die Zentrale des Berbandes( Berlin   NW 40, Königsplak 7) wurde durch die Einstellung eines neuen Sekretärs ausgebaut

regierung am 1. April 1926 in Moskau   und am 1. Oktober desselben Jahres Das metrische Syftem wird It. her neuesten Befiimmung der Cowjet. im Moskauer Gouvernement eingeführt werden.