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Der Abgrund

Auf dem meiten, runden Platz find Männer in blauer Uniform mit Blasgerätschaften zum Kreise zusammengetreten. Einer hebt den Stod und mun quietscht, dudeld und dröhnt es durch die rauhe Winterluft. Ein barbarisches Gemisch, halb Choral, halb Fortrott, ohrensträubend unrein gespielt, spiegelt die mufitalische Kultur­losigkeit seines angelsächsischen Ursprungslandes. Schnell hat sich ein dichter Kreis von Neugierigen um die Spielenden gebildet. Bielfach vergnügtes Grinsen, Spottluft, hämische Zurufe. Irgendeiner stößt fich an einem Diden im Pelz, mit einer aufgedonnerten, geschminkten Dirne am Arm. Weinrot ist das Gesicht, die Augen blinken trübe, er torfelt und grölt: Schon wieder eine Seele vom Alkohol gerettet". rohes Gelächter umtoft ihn, die Dirne freischt vor Ver­gnügen. Man wirft noch einen letzten Blid auf die Männer mit den Trompeten! In unerschütterter Ruhe, ganz versunken in ihr Tun, stehen sie inmitten dieser trüben Flut. Kalt schauert der eisige Wind um die dürftigen Gestalten, treibt scharfe fleine Flocken in die blassen, elenden Gesichter. Proletarier sind es, die nach des Tages Mühen den Rest ihrer Kraft opfern für das, was sie ihr Ideal nennen. Und plötzlich versteht man sie. Denn irgendwie gehören ja alle die zusammen, die in den Augen des Spießers und der Spötter so verrückt sind, statt in behaglichem Genusse dahinzuvegetieren, im opfervollen Dienst an einer Sache zu stehen. Und ist auch zwischen der Einfalt ihres Glaubens und der Bewußtheit sozialistischen Wollens und Erfennens ein unüberbrückbarer Abgrund, noch tiefer scheidet sie und uns die Kluft zwischen jenen, die in Roheit und Stumpfheit des beseelenden Geiftes nie einen Hauch verspürten...

Die tägliche Stromstörung.

Defett im Umformerwerk Zoffener Straße. Ein großer Teil des Südwestens und Neuköllns wurde gestern nachmittag gegen% 45 Uhr von einer Stromstörung betroffen, die etwa eine halbe Stunde andauerte.

Die Ursache diefer Störungen, die in letzter Zeit in den verschiedensten Stadtteilen Berlins auftreten, war ein Defett in dem Umformerwert der Städtischen Elettrizi. tätsmerte in der Bossener Straße. Dort war infolge der Ueberlastung des Werkes ein Gleichstromumformer, dessen Sicherungen durchgebrannt waren, ausgefallen. Dadurch wurden auch die übrigen Umformer in Mitleidenschaft gezogen, so daß die Stromzufuhr überhaupt aufhörte. Wie von den Elektrizitätswerten mitgeteilt wird, ist der Grund der sehr häufigen Stromstörungen in der Ueberlastung der Werte zu suchen. Es ist bisher nicht gelungen, die Leistungsfähigkeit der Werke den Erfordernissen der Spigenbelastungen anzupassen. In allen 16 größeren Umformerwerfen werden zurzeit Erweiterungsarbeiten vorgenommen, und auch die Kabelneze werden verstärkt. Leider hat vor allem die talte Witterung die Ausführung verschiedener Arbeiten stark verzögert. Trotz aller Anstrengungen der Elektrizi tätsmerke steht man den häufigen Stromstörungen, von denen Berlin jetzt faft täglich heimgesucht wird, vorläufig machtlos gegenüber.

Ein Laubeneinbrecher angeschossen.

Auf der Flucht wurde von 14 Tagen ein Laubeneinbrecher in der Kolonie an der Möllendorffstraße in Lichtenberg schwer an­geschossen. Ein Kolonist überraschte ihn, als er gerade seine Hühner abschlachten wollte, stellte ihn mit dem Ruf Hände hoch!" und verlegte ihn schwer durch zwei Schüsse, als fich der Einbrecher mit erhobenem Messer auf ihn stürzen wollte. Auf dem Wege nach der Wache warf der Ertappte beim Durchfriechen eines Zaunsoches plötzlich seinen Mantel ab, ergriff die Flucht und enttam tro feiner schweren Verlegungen dem Berfolger. Der Einbrecher blieb bisher verschwunden. Da erfuhren Kriminalbeamte, daß in das Krankenhaus Lichtenberg ein Mann mit einer Bauchverlegung eingeliefert worden war. Er nannte sich Franz Domte. Die Beamten der Dienststelle B. I. 14 aber stellten fest, daß er ein 27 Jahre alter Franz Krol ist, der von mehreren Staats­anwaltschaften steckbrieflich gesucht wurde. Dieser Kroll ist der Laubeneinbrecher. Er selbst hat in einer etwas entfernter gelegenen Kolonie ebenfalls eine Laube. Dorthin war er geflüchtet. Seine Braut pflegte ihn mehrere Tage. Er verband sich selbst und ver fuchte, ohne fremde Hilfe die Wunden auszuheilen. Das gelang ihm jedoch nicht. Die Bauchhöhle vereiterte, und jetzt brachte ihn die Braut ins Krankenhaus mit der Angabe, daß er heftige Bauch­schmerzen habe. Man wollte ihn zunächst abweisen, weil für Leute, die an einfachen Bauchschmerzen leiden, im Krankenhause fein Blaz ist. Als der Arzt ihn aber doch untersuchte, stellte er zu feiner leberraschung eine schwere Schußverlegung fest. Jezt wurde der Patient natürlich aufgenommen und wird wahrscheinlich mit dem Leben davonkommen. Kroll hat u. a. im Jahre 1923 einen Einbruch in die katholische Kirche in Billau und später große Messingdiebstähle in Fürstenwalde verübt. In Berlin lebte er von Laubeneinbrüchen.

Auch ein Angriff.

Hin und wieder müssen fleine, unbedeutende Zeitungen irgend einen Angriff unternehmen, damit eine größere Deffentlichkeit er. fährt, daß dieses Blättchen überhaupt noch besteht, und wenn sich diefer Angriff gegen die Straßenreiniger richtet, wie es vor einiger Zeit im Tegeler Anzeiger" in einem Artikel ,, Wettfegen" geschah. Der Verfasser warf den Straßenreinigern vor, sie seien überflüffig, fie leisteten nichts, die Straßen feien schmußig, erst Privatpersonen,

wie gut und wie schnell Straßen gereinigt werden könnten. Er schlug die das Laub für ihre Gärten von der Straße sammelten, zeigten. dann ferner dem Tiefbauamt vor, ein Wettfegen zwischen den Straßentehrern und den Dilettanten zu veranstalten. Natürlich be­deutet dieser Angriff nichts weiter als die Verbeugung vor irgend einer bürgerlichen Clique, die sich über jeden Angriff auf organisierte Arbeiter freut. Vielleicht könnte sich der Verfasser einmal einer Ro­lonne Straßenfehrer anschließen, um zu sehen, daß es durchaus tein Bergnügen ist, Straßen zu fehren. Widerlich bleibt es aber, wenn dieses Blättchen auf Kosten des Proletariats den Beifall bürgerlicher Elemente erbettelt und Verdrehungen stillvergnügt in die Welt fegt. Im Grunde ist es gleichgültig, was eine unter dem Ausschluß der

Komet Freilauf

gehört in jedes Fahrrad! Unverwüftlich im Gebrauch

Deffentlichtelt erscheinende Settung schreibt, aber blefes Berhaften in Haufe der Gesellschaft der Breumbe. Der Rachmiling et ein Beispiel für die Einstellung gewisser bürgerlicher Elemente dem Proletariat gegenüber.

Das Symbol.

Bon Zelt zu Zett hängen in den Abteilen der Berliner Stadt­bahn zu billigen Gesellschaftsreisen verlodende Blafate. Hat das Berliner Messeamt die Parole ausgegeben: Jeder Deutsche einmal in Berlin ", so ist es erfreulich, daß die Reichsbahn durch Gewährung ermäßigter Fahrpreise dem Berliner auch Gelegenheit geben will, die Proving fennen zu lernen.

Am tommenden Sonntag foll die Fahrt nach Leipzig gehen, in eine der wichtigsten deutschen Städte also, in vielem Ronfurrenz von eine der wichtigsten deutschen Städte also, in vielem Ronkurrenz von Berlin , in vielem die Reichshauptstadt sicher überragend. Jeder

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Dr. Mar Adler- Wien

fpricht heute, Sonnabend, dem 12. d. M nachm. 5 Uhr in der Aula der Hoch­schule für Politit, Schinkelplatz, über

Soziologie und Marxismus

Eintritt frei. Freie Aussprache. Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. Bereinigung fozialdemokratischer Studenten.

fennt den Dialegd, der den Leibzchrn geener nachmacht. Aber außer der im Dialett mit zum Ausdrud fommenden sächsischen Ge mütlichkeit, gibt es doch auch viele ernste und wichtige Dinge, die für Leipzig irgendwie symbolisch find: Das Reichsgericht, die vor allem in ber Universität und ihren Instituten sorgsam gepflegte Wissen­schaft, das Messewesen, das fleißige Wirken der Buchverleger und vieles andere mehr. Nun, von allen diesen Dingen scheint dem Plakattünstler und seinem hohen behördlichen Auftraggeber nichts befannt zu sein. Sie halten heute noch, 1925, als geeignetes Symbol für Leipziger Berkehrswerbung das Völkerschlachtdenkmal , das abendlich leuchtend auf dem Kopf des Platates gleichsam wie in ,, Großaufnahme" prangt. Es ist überhaupt sehr fraglich, ob das monumentale Denfmal an fich als ein schönes Baumert anzusprechen ist das ist ebenfalls eine Angelegenheit des Geschmads, die hier das ist ebenfalls eine Angelegenheit des Geschmacks, die hier nicht zur Debatte stehen soll. Wohl aber ist ein politischer, ein staats­bürgerlicher Gesichtspunkt ausschlaggebend, das Platat abzulehnen; das republitanische Deutschland muß endlich da mit anfangen, auf wilhelminische Symbolit zu verzichten: Wir haben sie auch nicht nötig, denn wir haben Besseres. Wer anderer Meinung und anderen Gefühls ist, wer noch auf die Ideale eines waffenflirrenden Deutschlands schwört, mag für fich persönlich seinen Kultus gestalten, wie er will, und selbst eine Wallfahrt zum Bölkerschlachtdenkmal läßt sich schließlich menschlich verstehen. Daß aber die private und doch nun einmal grund­reaktionäre Einstellung eines Großteils deutscher Staatsbürger als Werbefaktor in Rechnung, praktisch also auf das Plakat bei der Eisenbahn gesetzt worden ist, das ist ganz einfach eine Umfälschung der friedfertigen Gesinnung der deutschen Boltsmehrheit, das ist weiterhin auch eine Umfälschung der durchaus nicht aufs Schwert gerichteten alten Leipziger Tradition. Diese Stadt, in der einst Leffing lebte und sich der junge Goethe glücklich fühlte, darf auch heute noch als eine der Hochburgen des internationalen Gedankens im fulturellen Leben der Völker angesehen werden. Daran ändert ein lärmender Reichstriegertag ebensowenig wie die hohle Bathetit des Bölferschlachtdenkmals, Aber wenn Leipzig nicht Luft hat, ein zweites München zu werden wofür seine Bewohner noch weniger Talent mitbringen, als Gott Gambrinus den Münchenern ver­lieh, dann mag g es auch dafür Sorge tragen, daß auf seinen Berbeplataten nicht gerade diese bierseidlige Marschrichtung symbolisiert wird. Ausfall von Sonderzügen.

Die Reichsbahndirettion Berlin teilt mit, daß die in Aussicht genommenen Sonderzüge nach dem Riesengebirge ( am Sonnabend) und nach Leipzig ( am Sonntag) wegen geringer Beteili gung ausfallen müssen. Das Fahrgeld wird gegen Rüd gabe der Karten an den Schaltern, an denen sie gelöst find, ohne Ab­zug zurü gezahlt. Die Fahrpläne für die Wintersonder 3 ge sind heute auf sämtlichen Berliner Bahnhöfen zum Aushang gelangt. Der Bertauf der Fahrtarten für die im Dezember verkehrenden Wintersonderzüge beginnt am Dienstag, den 15. Dezember, bei den angegebenen Ausgabestellen.

Sonderfahrten nach Berlin .

Am 12. und 13. Dezember werben wieder eine Anzahl Don Sonderzügen( aus Plauen , Magdeburg und Das Programm Schneidemüh nach Berlin tommen. Das Programm diefer Sonderzugsfahrten hat eine wesentliche Erweiterung erfahren. Die Teilnehmer, die in den Spätnachmittagsstunden am Sonnabend in Berlin eintreffen, werden vom Fremdenperfehrsbureau der Stadt Berlin in Berliner Hotels gut und preiswert unter­gebracht. Der Abend steht ihnen zur freien Verfügung, femeit fie richt Theatertarten für die Städtische Oper, das Große Schauspiel haus oder den Wintergarten getauft haben. Für den Sonntag ist eine Reihe von Veranstaltungen vorgesehen. Außer der bisher üb. lichen Straßenbahnrundfahrt durch Berlin wird auch eine Autorundfahrt mit Besichtigung des Flughafens Auch bas Museum für Ferner ist in diesem Programm eine Besichtigungsfahrt Meerestunde bzw. das Schloß- Museum werden besichtigt auf der hoch und Untergrundbahn mit anschließender teniser Führung durch Stellwerte und Signalanlagen sowie eine Führung durch die Ausstellung Wohnung und ausrat" aufgenommen worden. Ein gemeinsames Mit ta geffen vereinigt sämtliche Teilnehmer der Sonderveranstaltung

Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 12. Dezember.

Außer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Funk­kapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 6.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Sprach­unterricht. Esperanto( Direktor Julius Glück). 7.15 Uhr abends: Dr. C. Kaßner: Der Einfluß des Wetters bei städtischen und häuslichen Gerichtsstreifigkeiten". 7.45 Uhr abends: Hans- Bredow­Schule( Bildungs- kurse). Abteilung Erdkunde. Geh. Rat Dr. A. Miethe: Fjorde, Gletscher und Hochgebirge auf Spitzbergen ". 8.30 Uhr abends: Weihnachtsmarkt im alten Berlin ( Ein Hör­nachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater­und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.

freien Berfügung, soweit nicht Theaterfarten für die bekannten Theater gefauft wurden oder ein Besuch des Eispalaftes in Aussicht genommen worden ist.

Trauerfeier für Georg Klingenberg .

Im Saal des Berwaltungsgebäudes der AEG., in dem der Sarg mit den fterblichen Ueberresten des Geheimen Baurats Professor Dr. Georg Klingenberg inmitten reicher Kranzspenden aufgebahrt war, hatten sich gestern vormittag neben den trauernden Hinter bliebenen Bertreter des Reiches und der Behörden, der Bantwelt, der Wirtschaft und Industrie, namentlich aber auch der Elettro technit eingefunden. Harmoniumspiel leitete die Feier ein. Prediger Doring hielt die Trauerrede. Oberbürgermeister Böß gedachte der großen Berdienste, die sich der Verstorbene namentlich um die Stadt Berlin erworben habe. So wird z. B. das neue Berliner Großtraftwert Rummelsburg nach den Plänen Klingen bergs erbaut, das ihm das beste Denkmal sein wird. Geheimrat Professor Dr. Orlich wies auf die unermüdliche Forschertätigkeit Klingenbergs auf technischem Gebiete hin. Geheimrat Friedrich D. Siemens sowie Geheimrat Dr. ter meer widmeten dem Berstorbenen im Namen des Vereins deutscher Ingenieure einen warmen Nachruf. Weiterhin sprach noch im Namen des Verbandes technisch- wissenschaftlicher Vereine Dr. de Thierry sowie Geheim­rat Dr. Deutsch, der dem unerfeglichen toten Mitarbeiter im Namen der AEG. den legten Gruß entbot. Klingenberg hat, so führte er aus, 22 Jahre im Interesse der Werte schöpferisch gewirti und war einer der stärksten Helfer der heutigen Technit. Die Trauer­feier endete mit Harmoniumspiel. Hierauf wurde der Sarg nach dem Dreifaltigkeitsfirchhof in der Bergmannstraße übergeführt, wo die Beifeßung stattfand. Auf dem Berwaltungsgebäude der AEG. am Friedrich- Karl- Ufer sowie auf dem Gebäude des Bereins deuts her Ingenieure in ber Friedrich Ebert - Straße waren zu Ehren des zur letzten Ruhe Geleiteten die schwarzrot goldenen Fahnen auf Halbmaft gehißt

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Zum Tod der Jurjewskaja.

Auf Veranlassung des schweizerischen Juftiz- und Boflzelbeparte ments hat vorgestern der Untersuchungsrichter des Rantons Uri nochmals eine genaue Untersuchung des Falles Jur. jew staja vorgenommen. Die Besichtigung und die Bernehmung des Untersuchungsrichters haben im wesentlichen den Bericht ber Gemeindebehörden bestätigt. Die Bergungsarbeiten mußten megen der damit verbundenen Lebensgefahr am Donners tag eingestellt werden. Bei den riesigen Eismassen ist ein Auf­finden der Leiche auch so gut wie ausgeschlossen. Dies betont auch der amtliche Tatbestandsbericht, der annimmt, daß die Leiche von den tobenden Wassern fortgeschwemmt und an den zahlreichen Felsen­flippen der Schlucht in Stücke zerrissen wurde. Es ist höchstens noch möglich, daß die Leiche später beim Wehr in den Schöllenen oder im See von Pfaffensprung aufgefunden werden tönnte.

Die Strafanträge im Rota- Prozeß.

In dem Prozeß gegen den Direktor der Rota- Werte, Märg. und gegen mehrere Angestellte dieser Firma, der seit mehr als vier Bochen vor dem Landgericht III zur Berhandlung steht, hielt gestern der Staatsanwalt sein Plädoyer. Er beantragte gegen den Direttor der Rota Berte, März, drei Jahre Ge­fängnis, 5000 mart Geldstrafe und fünf Jahre Ehrverlust, gegen den früheren Oberfaltulator der Rota- Berte, Raiser, ein Jahr Gefängnis, drei Jahre Ehrverlust, gegen den lleberwachungsbeamten der Reichsbahn, Rau, ein Jahr Ge. fängnis, drei Jahre Ehrverluft und gegen den Obermeister Rudut neun Monate Gefängnis und drei Jahre Ehr­verluft. Außerdem beantragte der Staatsanwalt gegen Direktor März wegen vorliegender Fluchtgefahr einen Haftbefehl zu erlassen. Diese Strafanträge gehen etwas über das Strafmaß der erſten Instanz hinaus, gegen das Berufung eingelegt worden war. Nach das Wort zu mehrstündigen Ausführungen. Heute vormittag werden auch die Berteidiger der anderen Angeflagten plädieren. Das Urteil wird wahrscheinlich am Dienstag verfündet werden.

Die Reklameschilder in den Verkehrsstraßen. Durch die Polizeiverfügung vom 10. März war bestimmt worden, daß in Straßen erster Ordnung und in Einbahnstraßen die Reklameschilder von den Eckpfosten an Straßenkreuzungen bis zum 1. Juni dieses Jahres, und in Verkehrsstraßen zweiter Ordnung bis zum 1. April 1926 entfernt werden müssen. Da die Anbringung der Signaltafeln zur Renntlich machung dieser Straßen jedoch langsamer vor sich geht, als zuerst angenommen wurde, hat der Polizeipräsident von der Innehaltung der Frist abgefehen. In sämtlichen Straßen müssen jedoch die Reflameschilder spätestens bis 1. April 1927 von den Ed­pfoften entfernt sein. Für Reflameschilder an Pfoften innerhalb der Straßenflucht ist bestimmt, daß fein Mast mehr als ein Reklameschild erhalten, daß bei Haltestellensäulen und schildern ein Umkreis von fünf Metern von Reflameschildern freigehalten werden und bei Straßeneden das Straßenende auf eine Entfernung von 20 Metern von Retlameschildern möglichst frei bleiben foll

Das Ultraphon.

Im Hause der Ultraphongesellschaft, Tauentienstraße, fand dieser Tage eine Vorführung des Ultraphone statt, das bekanntlich eine Verbesserung des Grammophons darstellt. In dem bisher üblichen Grammophon bleibt der Lon immer etwas flach, weil die Ober tone teilweise unterbunden werden. Dem Mangel ist beim Ultra­allerdings war der Raum der Vorführungen, der mit Papier über­phon durch eine besondere Anordnung der Schalldosen abgeholfen worden. Der Ton flingt rund und plastisch. quellend und rein. Trotzdem flang die Bajazzo- Arie, von Battiera gefungen, aus spannt war, weniger geeignet als ein Raum mit Holzverschalung. gezeichnet. Der Ton wird hier in der Wiedergabe durch das Klangfarbe. Man muß abwarten, wie sich diese Erfindung bzw. Ultraphon nicht schrill und überhöht, er behält seine indubionelle Berbesserung bewähren wird.

M. SCHULMEISTER

MSchulmeister

KIS

Hochbahnstation Kottbuser Tor Mollige Winter- Mäntel Mk. 49.-, 54.-, 60.-, 70.-, 80.-, 100.­Mollige Jünglings- Mäntel Mk. 29.-, 34.-, 38.-, 41.-, 50-, 60.­

bild). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tages Sporipelze v. 150.-, Gehpelze v.225.­

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