Die Richtlinien, die der Abg. Noch heute den Parteiführern vor. legte, sollen im Wertlaut erst veröffentlicht werden, wenn ihre end gültige Formulierung feststeht. Schon jezt fönnen wir mitteilen, daß sie außenpolitisch darauf hinzielen, eine Lebendigmachung des Locarno Geist es zu erreichen, und daß der Hoffnung Ausdruf gegeben wird, daß die Befeßung möglichst bald beseitigt wird. Beiter wird betont, daß ein Zusammenarbeiten der europäischen Länder notwendig ist, und daß eine Weltwirtschaftstonferenz geeignet sei, hier fördernd zu wirken.
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schiedenen Rorrespondenzbureaus nicht, Auszüge aus ihm zu vereinigung, Herr von 3engen, ist ber Deffentlichkeit noch die veröffentlichen. Eine dieser Meldungen, lautet: Mitteilung schuldig, daß die Vereinigung der Arbeitgeberverbände die im Berlag des Herrn Erdmann erschienenen Broschüren Ar. beiterschaft und Erfüllungspolitit"( von socius") und was der Arbeiter über das Washingtoner Ab. tommen und den Achtstunbentag nicht erfährt"( pen Albert) weder angeregt, noch beeinflußt, noch planmäßig vertrieben hat. Die eidesstattliche Erklärung des Herrn von Zengen, daß er auf die Redaktion dieser Broschüren teinerlei Einfluß genommen habe, würde es dann erst gestatten, sich der kritischen Behandlung anderer Broschüren zu widmen. Dabei fann jetzt schon berichtigend bemerkt werden, daß es sich nicht um jungsozialistische Schriften handelt, da die Verfasser der weiteren Schriften nur irr. tümlicherweise als Jungfozialisten angesehen wurdne.
Was die innenpolitischen Feststellungen betrifft, so wird hervor. gehoben, daß der 301ltarif fein Selbstzmed sei, sondern ein Instrument, um eine möglichst greße Ausdehnung des deutschen Handels in der Welt zu erreichen.
Ferner wird die Frage der Sieblung angeschnitten, die mehr als bisher gefördert werden müsse, besonders um den Inlandsmarkt zu ftärten. Es wird die Notwendigkeit betont, daß die Wirtschaft rationalisiert wird. Um bei diesen Bemühungen zu einer höheren Wirtschaftlichkeit zu kommen, wird ein enges Zusammenarbeiten zwischen der Wirtschaft selber und der Reichsregierung sowie den Regierungen der Länder gefordert, damit fie fich gegenseitig in die
Hand arbeiten.
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2. Herr von Borsig bestätigt fernerhin, daß einem Führer des christlich nationalen" Landarbeiterverban. des es handelt sich dabei um die Person des deutschnationalen Retchstagsabgeordneten Behrens pen der Bereinigung ein finanzielles Darlehn gewährt worden sei. Ich fann ein schaltend bementen, daß diefes Darlehen, wenigstens formell, in der Mitte der vergangenen Woche- also einige Tage nach dem Artifel in der Frankfurter Zeitung " vom 6. b. M.! zurückgezahlt wor. ben ist!! Bisher gehörte die finanzielle Unterstützung von Gemert. Es wird weiter die Einfeßung eines Sachverständigenausschusses schaften, die doch die sozialpolitische Kampforganisation des Gegners zur Prüfung der Steuergefeße verlangt. Eine Reihe von find, nicht zum Aufgabenbereich der Vereinigung Forderungen werden auf fozialpolitischem Gebiete gestellt. Die Be- Deutscher Arbeitgeberverbände, und Herr von Borsig sprechungen mit dem Arbeitsminister haben hier bereits eine Grund behauptet, dieses angebliche Darlehen sei einer gewerkschaftlichen lage gegeben. Im Arbeitsministerium liegt bereits ein Gelegentwurf Drganisation gegeben worden. Hier haben nun zunächst die vor, der alle Arbeitszeitfragen z jammenfaßt.( Kinderschutz, Schuß Führer der christlichen Gewerkschaften das Wert, deren Organ, der ber Frauenarbeit. Sonntagsarbeit usw.) Hinsichtlich der Ratifi Deutsche, selbst den recht trüben politischen Hinter tation des Washingtoner blommens wird gesagt, grund dieses angeblich fozialpolitischen Darlehns angezeigt hat. daß sie gleitzeitig mit Frankreich , Belgien und England erfelgen Die chriftlichen Gewerkschaften haben bisher, genau so wie die frei. follte, damit eine gemiffe Gegenseitigkeit der hauptsächlichsten Sn- heitlich- nationale und die freigewerkschaftliche Richtung, auf ihre duftrieländer gewährleistet wird. materielle und persönliche Unabhängigfeit vom Arbeitgeber tum entscheidenden Wert gelegt. Die Verteidigung des Herrn von tum entscheidenden Wert gelegt. Die Berteidigung des Herrn von Borsig fönnte sie in ein trübes Licht rücken, sie werden sich aber, davon bin ich überzeugt, zu wehren wissen.
Daß sich der Entwurf des Herrn Koch auf solche wohl mollende Allgemeinheiten beschränkt, möchten wir nicht annehmen. So wie sie ist, fann aber die Veröffentlichung für den Wunsch der Sozialdemokratie nach, Riarstellungen nur als weitere Rechtfertigung dienen.
Zu den heutigen Berhandlungen, die um 10 Uhr vormittags beginnen, wird übrigens gemeldet, daß sich an ihnen auch die wirtschaftspartei zu beteiligen wünscht. Die Bayerische Boltspartei hatte schon an den gestrigen teil
genommen.
Die Arbeitgeberkorruption.
Borsigs Erzählungen.
Der demokratische Reichstagsabgeordnete Lemmer Der öffentlichte in der, Franti. Zeitung" feine Antwort auf die Entgegnung des Herrn v. Borsig die wir gestern bereits wiedergegeben haben. Auch er stellt die auffallende Tatsache fest, daß Herr v. Borsig sich persönlich äußert, während die Derantwortliche Geschäftsführung der Ber einigung deutscher Arbeitgeberverbände schweigt. Sie hat guten Grund dazu. Zur Sache selbst erklärt Lemmer folgendes:
1. Herr von Borsig bestätigt, daß die Bereinigung Deut scher Arbeitgeberverbände die sozialpolitische Kampforganisation der Arbeitgeber, Berlagsgesellschaften, die der Arbeiterbewegung naheftehen, finanziell unterstüt hat und die literarischen Erzeugnisse derselben durch die eigene Organisation als fozialistische Literatur pertrieben hat. Das wäre nur eine faltvolle Umschreibung meiner Antiage von planmäßiger Korruption". Der sozialdemokratische Parteivorstand hatte schon eine richtige Auffaffung von der Geschäftspraris des Berlegers Carl Erdmann , dessen intime geschäftliche und persönliche Beziehungen zu den Arbeitgeberverbänden die Parteileitung veran lakten, ihn im Interesse der politischen Sauberteit öffentlich und
energisch abzuschütteln
Zur weiteren klärung bedarf die Antwort des Herrn von Borsig noch einer Ergänzung. Der Propagandachef ber Arbeitgeber
Spaziergang im Schnee.
Bon Hardy Worm
Du gehst durch winterliche Straßen. Wenn du an den Tiergarten fommft, bleibst du überrascht und tiefglücklich stehen. Nur noch unflar hörst du das dumpfe Rollen der Wagen. Du siehst feine Häufer mehr und feine Automobile. Nur Schnee und Bäume. Und wenn du dann tiefer in den Barf schreitest por bir liegt eine weiße Fläche, die noch tein Fuß beschmußte- fühlst du dich einsam und dennoch glücklich.
Auf den Bänken liegt did ber Schnee. Du ballst ihn in der Hand und wirfst ihn gegen die Zweige. Und dann beginnt ein Singen, die Zweige erzittern und schütten Schnee über dich aus. Du läßt ihn langsam auf deiner Haut zerrinnen und mit einem Male überkommt dich die tolle Luft, laut in den winterlichen Bart zu rufen, dich in die Schneeberge zu werfen, ganz unterzutauchen in der Kälte, die alles ungesunde und Krante wegfrißt. Aber du bift viel zu wohlerzogen und zu alt, um deinem Innern die Er. füllung zu geben. Du schreitest fittfam den reingefegten Fußgänger. pfad entlang und bemertft nur mit fröhlicher Berwunderung, daß ba ein Schild steht, das das Betreten der Rasenfläche bei hoher Strafe verbietet. Du gehst also weiter und tommit an einen fleinen See. Der See ist zugefroren und blant und spiegelglatt. Du möchteft gern darüber hinwegrutschen, aber du traust dich nicht. Schließlich hat auch der Bart ein Ende. Du siehst burch eine Lichtung und nimmst schon ein Haus wahr. Ein Haus, das sich eine weiße Budelmüße aufgefeßt hat und mit vielen blanten Augen in
bie Welt blidt.
Du siehst dich noch einmal um. Du bestaunft noch einmal den See, der ganz zufammengeschrumpft ist und wie ein Spudfled aussieht, du bestaunft noch einmal die Warnungstafel, die sich ausnimmt wie ein Preiszettel, den ein geschäftstüchtiger Mann in die Schneelandschaft geftedt hat. Und mit einem Male wirst du an die Welt da draußen erinnert. Du benfit daran, daß bleiche junge Mädchen in einem Bureau hocken und langweilige Zahlen in Bücher frigeln. Du denkst daran, daß Männer in riesigen Fabrifräumen stehen, umdröhnt vom Rauschen der Maschinen. Sie sehen das Sie fehen das alles nicht, was du jetzt gesehen hast. Nicht den Bart, nicht den See. Nicht diese Winterlandfchaft, die einen so namentos glüdlich machen tann. Und da wirst du sehr traurig. Du gehst langsam vorwärts, wirft zur Seite gestoßen und beschimpft und merfft, daß du wieder auf der Straße stehst, umgeben von Menschen, die feine Zeit haben und sich tas Leben verbittern. Du siehst Herren und Damen im Belz. Sie tragen viele Kleine Batete und sind sehr lustig. Du siehst eine arme alte Frau, die eine Starre vor sich herschiebt. Du siehst einen fleinen verfrorenen Jungen, der sich ein Weihnachtslieb pfeift. Schließlich bemerfst du, daß du naffe Füße bekommen haft. Du wartest auf die Bahn. Aber sie fommt nicht. Nachher stehst du
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Im übrigen ist die Formulierung im Antwortschreiben des Herrn von Borfig recht wenig eindeutig. Von der Unterstüßung direkt oder indirett spielt hierbet teine Rolle eines Fememör. ders sei feine Rede". O, doch, hierven ist allermärts die Rede! Vielleicht veranlaßt Herr v. Borsig Herrn v. Bengen, auch hierzu fich efdesstattlich zu erklären, dann erst wird man weiter sehen fönnen, was zur restlosen Klärung noch übrig zu tun ist.
3. Herr D. Borsig hat es unterlaffen, die Affaffung zurüdzu weisen, daß man innerhalb der Vereinigung der Arbeitgeberverbände felbft über die Bragis ihrer jüngsten Politif recht geteilter Meinung sei. Diese Auffassung müßte noch ad ab surdum geführt werden, und zwar nur dadurch, daß man alle Mitarbeiter der Bereinigung veranlaßte, in aller Deffentlichkeit eine bereln gende Erklärung abzugeben, daß man alle Maßnahmen der Geschäftsführung der Bereinigung verantwortlich zu deden bereit fel.
Herr v. Borsig ist also einmal ganz gründlich auf seine Beraler hereingefallen. Die Tatsache, daß man in der Arbeitgebervereinigung den 3wed des Darlehns an ben deutschnationalen Abgeordneten Behrens schon seit Monaten gefannt hat, ohne daß das Darlehn deswegen zurückgefordert worden wäre, wird selbst Herr Hauptmann a. D. v. 3 e ngen nicht bestreiten wollen.
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Was uns besonders interessiert, ist der Umstand, daß Herr v. Borsig tatsächlich erklärt hat, die Herausgabe der Schriftenreihe des Firn" und ähnlicher Bücher fei von der Arbeitgeberpereinigung finanziert worden ein: Erilärung, die man bisher forgfältig zu umgehen persucht hat. Nach diesem Eingeständnis sollte man im Arbeitgeberlager doch nicht mehr mit tleinlichen Mogeleien ben Sachverhalt zu vertuschen suchen! Uebrigens wird die Schriftenreihe desirn" nicht von Herrn Karl Erdmann , dem der Arbeitgebervereinigung etwas tostspieligen Berater und Agenten des Berlags, herausgegeben, sondern vielmehr von dem„ Berlag der Neuen Gesellschaft", einer gerichtlich bis her nicht eingetragenen Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
zwischen Menschen, die lieblos sind, die einander die Ellbogen in die Seite stoßen. Du hörst, daß die Lebensmittelpreise wieder gestiegen sind und die Regierung unfähig ist.
Wenn du zu Hause eintrittst und den Steuermahnzettel auf dem Tische liegen siehst, hast du dein winterliches Erlebnis schon längst vergessen.
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Die befehrie Sünderin und das Wunderkind. Helga Ror. mann, feit ihrem wenig verheißungsvollen Debut vor zwei Jahren auf Berliner Bodien nicht mehr gelehen, tanzte im Blüthner SaaL Ueberraschte und erfreute durch den vornehmen, ernst fünstlerischen Gang ihrer Entwidlung. Der Pappfrosch ist verfchwunden und Brüden werden nur geschlagen, wo sie vonnöten find. Enthaltsamfeit von allem Unwesentlichen, allem Aeußerlichen, allem treibung schädlich werden. Die befehrie Sünderin ist scheint mir Spielerischen. Bravo . Aber ein löbliches Prinzip fann durch Ueberzu streng geworden. Zu astetisch. Hat etwas von ber Haltung der Schrent( auch äußerlich in der mütterlich schützenden, behütenden Beugung bes Oberförpers.) Aber bei der Schrenk fühlt man unter ber starren Lava den gefesselten Feuerberg. Bei der Normann möchte man ihn vermuten, fühlt ihn aber nicht. Daher dringt sie nicht bis schütternd, nicht hinreißend, nicht berzbewegend. Selbst, wo sie bie ins Innerste der Seele. Korreft, nobel, sympathisch, aber nicht erBügel etwas foderer läßt, bleibt die letzte Wirkung aus( zweiter Lanz nach nordischen Motiven). Rhythmische Bewegungsfolgen werden nicht fonsequent durchgeführt, werden plöglich fprunghaft abgebrochen. Ausdrudsstarte abstratte Schmunge werden von banalen naturalistischen Gesten ernüchternd durchsetzt( Mysterium): Dittatur des Intelletts? Mangel an Temperament? Jedenfalls ist das höchste Ziel noch nicht erreicht. Aber der Weg zu ihm ist betreten. Bir dürfen hoffen
hinter ber Albert Baumeister, ein Angestellter des Internationalen Arbeitsamts, steht. Daneben laufen die Ber öffentlichungen der von Lemmer erwähnten Deutschen irtschaftspolitischen Gesellschaft", deren Name der Deckmantel für die Aufklärungstätigkeit des Herrn Erdmann ist. Eine Untersuchung der Parteiinstanzen gegen diese beiden Persönlichkeiten ist bekanntlich seit längerer Zeit im Gange.
Partikularist, Legitimist und Legalist mit Vorbehalt. München , 15. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der baŋe rische Ministerpräsident Dr. Held nahm am Dienstag das Bort in der politischen Aussprache zum bayerischen Etat, wobei er sich in scharfer Weise zu dem Zentralismus der Reichsverwaltung und der Reichsgefehgebung aussprach, der das Eigenleben der Länder vollständig aushöhle. In diesem Zusammenhang sprach er sich auch gegen den Reichstanzlerfanbibaten Roch aus wegen seiner befannten Denkschrift über den deutschen Einheits. staat. Die fozialdemokratische Interpellation über Umtriebe afti. viftischer Butschmonarchisten beantwor: ie der Ministerpräsident in einer vollständig unzulänglichen Weise. Er bestritt, daß irgend etmas Ungesetzliches vorgekommen sei. Der Kronprinz Rupp. redt halte nach wie vor an feinem Borte fest: Dyniaftische Interessen berühren mich nicht, sondern die Wohlfahrt des ganzen Bolles ist für mich entscheidend."(!!) Dr. Held erklärte auf sozial demokratische Zurufe, schließlich habe doch das bayerische Bolt darüber zu entscheiden, welche Staatsform es wünsche.( Also auch im Widerspruch zur Verfassung des Reichs! Red.) Dr. Held bekannte sich felbft als Legitimist, aber gleichzeitig fet er auch Legalist, meshalb er die Gefeße, folange fie befstünden, achte und schüße. Gegen den sozialdemokratischen Angriff nahm er die früheren Ministerpräsiedenten Stahr und von Knilling in Schutz. Er schloß mit der Aufforderung an die Opposition, doch endlich die Kritik an der Bergangenheit einzustellen.
Im Laufe seiner Rede erflärte der Ministerpräsident zu dem von der Regierung weiterhin aufrechterhaltenen Redeverbot Hitlers , daß Hitler es selbst in der Hand habe, das Redeverbot aufzuheben. Er brauche nur ein flares, eindeutiges Bekenntnis abzulegen, daß er nicht mehr der Hitler von 1923[ ei.
Das Einspruchsrecht des Reichstags.
Eine Entscheidung des Rechtsausschusses. Der Rechtsausschuß des Reichstags verhandelte über die Auslegung des Artitels 72 Sat 1 der Reichsverfassung. Dieser Satz lautet: Die Verkündung eines Reichsgefeges ist um zwei Monate auszusehen, wenn es ein Drittel des Reichs tags Derlangt. Die Frage drehte sich darum, ob unter diesem Drittel die Zahl fämtlicher Reichstagsmitglieder, durch drei geteilt, zu ver stehen ist, oder ob der Say so auszulegen ist, daß schon ein Drittel der anwesenden Mitglieder des Reichstags die Auslegung der Berfündung eines Reichsgefeges verlangen fann. zu dem Schluß, daß die letztere Auffassung die dem Sinne des Gesezes entsprechende sei.
Man fam
Vorbereitung der Abrüstungskonferenz.
Teutschland, Rußland , Amerika eingeladen. WTB. meldet: Wie wir hören, ist die Enlotung des Vorgenden des Völkerbundsrates an die deutiche Regierung zur Teilnahme an der am 15. Gebinar 1026 beginnenden Sitzung der Kommission zur Vorbereitung der Abiüftunge: onferenz in Berlin eingegangen. Wie verlautet, find entsprechende Einladungen auch an Rußland und die Bereinigten Staaten ergangen.
Die parlamentarische Seffion der Arbeiterpartel h'elt heute thre Jahresversammlung ab, in deren Berlauf das Bureau er neuert murde. Zum Borsitzenden murde Macdonald, zum wiedergewählt. Darauf wurde eine Entschließung angenommar, in Bizepräsidenten Innes und zum Einpeitscher Henderson ber die Führer aufgefordert werden, einen vollständigen Blan zur wirksamen Betämpfung der Regierungspol tit auszuarbeiten und besonders die Maßnahmen gegen die Arbeitslosentrise zu prüfen.
rersitäten toch gemachsen. Jedenfalls ist man in China bestrebt, gründlich mit der Vergangenheit aufzuräumen. Die beinahe einige Jahrtausende alte Prüfungsordnung und die fonfuzianische Staatsphilofophie find gefallen und anderes mehr. Ganz wie in Japan hat tragen, bis man sie nicht mehr braucht. Dem Christentum werden man fremden Lehrmeistern die Einführung von Reformen übercuch feine Schwierigkeiten mehr in den Weg gelegt. Ob die Ein. führung einer neuen Religion ein Glück für das chinesische Boll ist, wird von manchen europäischen Gelehrten bestritten. Die Urteile gehen da sehr auseinander. Jedenfalls haben wir unter den China . fennern manche, die es beflagen, daß man in China anfängt, dem Buddhismus und dem Konfuzianismus den Rüden zu fehren. Bers ständige Missionare benten daran, in China ein Christentum zu Ichren, das sich eng an das chinesische Denken, Fühlen und Empfinden anpassen soll.
folgenbe wahre Geschichte veröffentlicht: Ein Arzt befand sich im Nadie Mädchen als Zugflere. Die Bramba" hat vor furzem vergangenen Sommer auf einer Inspektionsreise im Innern Ruß lands. Er fam in ein weit entlegenes Dorf, wo die Leute gewiffer maßen noch im Urzustand leben, so daß er geradezu fürchtete, bie Leute würden ihn ermorden, da sie thin gegenüber bas größte Mißtrauen befundeten. Nachts wurde er durch ein unheimliches Gesumme aus dem Schlaf geweckt. Als er aus dem Bett sprang und in bie zwar fein Bedenten zerstreute. ihn aber in um so größeres Er. größter Angst zum Fenster eilte, sch er im Mondschein eine Szene, ftaunen verfekte. Auf dem Plat waren etwa ein Dußend splitternadte Mäbdjen versammelt. Ein alter, würdig aussehender Bauer Kinder, seid ehrlich, sonst ist das ganze Dorf verloren. Nur wer redete ihnen zu, wopon der Arzt nur folgenben Sah hören fonnie: wirklich unschuldig ist, tann mitmachen. Nach dieser Bilie ent fernten sich auch einige Mädchen mit traurigen Mienen und zogen fich an. Die anderen murden in einen Pflug eingespannt. merfwürdige Prozession begab sich unter den längen eines eigen. artigen Chorliedes zum Dorftor. Wie der Arzt am nächsten Tag herausbrachte, handelte es sich um eine eigenartige, aus grauefter Borzeit stammende Sitte. Um das Dorf vor einer Seuche zu schüber, muß es dreimal umgepflügt werden, wobei der Pflug von nadie, unschuldigen Mädchen gezogen werden muß. Den Anlaß zu dieser Beremonie gab lediglich die Anwesenheit des Arztes, da bie De fe Arzt hielt es für geraten, so schnell wie möglich seine Sachen zu bewohner überzeugt waren, er habe eine Seuche mitgebradt. Der paden und, solange er noch heil war, das Dorf zu verlassen
Tanzende Wunderfinder find für jeben Gefchmadvollen eine peinliche Angelegenheit. Albern, wenn sie Allüren der Erwachsenen nachahmen, abstoßend, wenn sie findliche Naivität fofettierend mimen müssen. Die zehnjährige Münchnerin Helma Pfeiffer, die ich im lindworth Scharwenta Saal fah, hat na türüche Anmut und verfügt über eine Technit, um die sie manche Primaballerina beneiden fönnte. Ließe man file rationell arbeiten ihr. Jetzt wird sie gezwungen, schmachvollen Raubbau mit ihren und ungestört sich entwickeln, so würde vielleicht eine Künstlerin aus Gaben zu treiben. 3m Drill geht die etwa vorhandene Eigenart zum Teufel und ber dauernde Zwang zur Effetthascherei erstickt Don pornherein jebe Regung einer redlichen fünstlerischen Gesinnung. Wenn fein Bunder geschieht, ist das Bunderkind für die Stunft Aufführung von Don Pasquale" ausnahmsweise um 7, Uhr beginnt. verloren. Man sollte dieje Art von Kinderarbeit" gesetzlich ver. J. S.
bieten.
Wie jeht in China gelernt wird. Daß in China fegt eifrig gelernt wird, unterliegt feinem Zweifel. Die Reformanhänger, die schon in den legten Zeiten der Mandschuraiser hervortraten, haben sich bunch gelebt: ganz ähnlich wie in Japan arbeitet der Chinese auf allen barüber in dem eben erschienenen Erdbüchlein" für 1926: Wenn Arbeitsfeldern nach fremdem Borbild. Prof. Dr. Herzberg schreibt man es anfänglich vorzog, in Japan zu lernen, so ist die Zahl der chinesischen Studenten an europäischen und amerikanischen Uni
Die
Die Infenbang der Stäblichen Oper welst barauf hin, bak bie heutige
Das Philharmonl'che Dichefler veranstaltet am 18., abends 8 Uhr, ta Berliner erste Cor unt r eltung von Dr. uri Singer ber Singala demie eint stabtisches Boltstonzert Ter bat feine Mitwirkung zugesagt. Der Borverlauf findet ſtatt: bet. Wert beim. in ber Berliner Gewerkschaftskommiffion, Engelaire 15, im Zigarren geidät von Borsch und abends an ber Stasse. Stasseneröffnung 7 litr. Gintritt 40 Pfennig. Programm 10 Biennig.
23. Januar 1926, im Sportbalafi statt. Eine Kostümberatungsstelle „ Das Goufferfest ber Schule Reimann findet am Sonnabend, ben ist durch den Festausschuß eingerichtet worden.