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nt. 594 42. Fahrgaag

2. Heilage öes vorwärts

Vonnerstag, 17. Dezember 1925

Wie Sie Zölle gemacht wurden. Bon der Entstehung der Chemiezölle.

Die Debatten um di« Zölle dürfen nicht verstummen. Es muß deshalb immer wieder betont werden, daß es sich bei der Zoll» tarifnovelle vom 17. August d. I. nur um ein P r o v i- f o r i u m handeln kann. Dies gilt für die Agrar». aber auch für die Industnezöll«: Schwerindustrie und Agrarier haben Hand in Hand gearbeitet und unter Vergewaltigung der Minorität im Reichstag sich gegenseitig die Zölle bewilligt. So hat man Zölle für Pro» d u k t e beschlosien. deren Ausfuhr für Deutschland von größter Wichtigkeit ist. deren Einfuhr aber kaum ins G e w i ch t f ä l l t. Dies trifft besonders für chemische Erzeug- nisse zu. Obwohl die überwiegende Mehrheit der chemischen In» dustrie freihändlerisch gesinnt ist, hat man unter Ablehnung aller sozialdemokratischen und fast oller demokratischen von 87 wurden 85 abgelehnt Abänderungsanträge, bei mehr als 100 Positionen des Zolltarifs neue Zölle«ingeführt oder sehr erhebliche Er- höhungen der alten Sätze beschlossen. Wie dies« Zölle gemacht wurden, dafür wollen wir einige Bei- spiele anführen. Der Zoll für Oxalsäure(Pos. 276), die aus Sägespänen gewonnen und als Beiz« in Färbereien und Druckereien und zum Bleichen von Stroh und Leber verwandt wird, wurde von 8M.auf12M.fürden Doppelzentner erhöht, weil nach der amtlichen Begründung die deutsche Industrie auf dem Weltmarkt ihre führend« Stellung infolge der Entwicklung des Aus- londswettbewerbes verloren habe.Diesen veränderten Verhältnisien rrogcn die vorgesehenen Zölle Rechnung." Der Antrag Wissell und Genossen, der Aufhebung dieses Zolls verlangte, wurde im Handels» politischen Ausschuß abgelehnt. Angenommen die Zollenthusiasten hätten recht: Deutschland habe wirklich viel von feinen früheren Ab- satzgebieten im Ausland für dieses Produkt verloren, würde der um 33K Proz. erhöhte Zoll dazu beitragen, neue Absatzgebiete zu er- schließen? I st andererseits aber die deutsche Produktion wirklich gefährdet? Ein Blick in die Außenhandelsstatistik wird uns über dieseGefahren" ausklären. Im Jahre 1922 fand gar keine Einfuhr von Oxalsäure statt! Im Jahre 1924 wurden ganze 32 Doppelzentner, und bis zum September 1925 91 Doppelzentner importiert, und zwar fast nur sogenannte Rückware, die also ver- edelt wieder ausgeführt wurde. Der Export dagegen, der 1912 47 10Y Doppelzentner betrug, stellte sich 1923 auf 18 271 Doppel- zentner. 1924 cmf 29 679 Doppelzentner und bis September 1925 auf 34 836 Doppelzentner, dürfte also noch iu diesem Jahr die

Friedensziffer ziemlich erreichen? W o t st deshalb di« deutsche Oxal- säure- Produktion in Gefahr? In Deutschland kostet dieses Produkt ungefähr 50 M. per 100 Kilogramm, für den Export 45 Mark, in England 32 bis 33 Pfd. St. für die Tonne, d. h. also 65 bis 66 M. per 100 Kilogramm, ist also dort wesentlich teurer als bei uns. ZLenn wir feststellen, daß sich in diesem Jahre alle Oxal- säurefabriten in der Oxalsäure G. m. b. H. in Oestrich im Rheingau zusammengeschlossen haben, die den Markt kontrolliert. werden wir den Schleier de» Geheimnisses für die Zollerhöhung lüften können. Der deutsch « Zoll belastet das Produkt mit 25 P r o z. des Wertes! Aehnliches läßt sich bei der Milchsäure(Pos. 278) kon- statieren. Hier wurde ein n e u e r Z o l l von 20 M. eingeführt, die bisherige Zollfreiheit aufgehoben. Die Regierung begründete die Einführung mit ähnlichen Argumenten wie bei der Oxalsäure, be- tonte aber bei der Milchsäure, daß die deutsche Industrie nach Verlust der landwirtschaftlichen Gebiete im Osten auf ausländisches Rohmaterial angewiesen sei. Nun gewinnt man Milchsäure aus allen stärkehaltigen Produkten, besonders aus verfaulten Kartoffeln. Gewiß haben wir gerade landwirtschaftliche Ueber- schußgebiete verloren, aber unsere Stärkcerzeugung dürfte für die Milchsäureproduktion noch hinreichen. Bei uns tostet Milchsäure un- gesähr 46 M. per 100 Kilogramm, in England 44 Pfd. St. per Tonne, also 83 M. per 100 Kilogramm! Kein Wunder, daß Deutschland viel Milchsäur« nach England liefert. Wir exportierten 1923: 7404 Doppelzentner. 1924: 8352 Doppel- zenwer und 1925 bis September: 12 246 Doppelzentner, also von Jahr zu Jahr steigt der deutsche Export, dürfte in diesem Jahr die doppelte Meng« des Vorjahres erreichen. Nach den an- geblichen Konkurrenzländern England und den Vereinigten Staaten gingen bisher in diesem Jahr 2359 bzw. 2572 Doppelzentner, also mehr als ein Drittel des ganzen Exports. Und die Einfuhr? Sie betrug 1923: 0 Doppelzentner, 1924: 12 Doppelzentner, bis Sep- tember: 68 Doppelzentner fast nurRückware". Sie ist so l ä ch e r- l i ch gering, daß sie keine noch so schwache deutsche Fabrik ge- fährden dürfte. Gewiß, Frankreich hat einen Zoll für Milchsäure, auch Italien , Belgien , Amerika , aber fördern wir die Ausfuhr unserer Qualitätserzeugnisse, wenn wir nun um di« Politik unserer Preiskonventionen nicht zu stören, Kuhhandel mit lle n treiben? ArturLenz.

Der neue Kurs in Dänemark . Unser Kopenhagener Korrespondent schreibt uns: Im Mittelpunkt der wirtschaftspolitischen Erörterungen Däne- marks steht die kürzlich stattgefundene Wirtschaftskonferenz, her man in allen Kreisen mit größter Spannung entgegengesehen hatte. Man kann sagen, daß der zukünftige Kurs der dänischen Wirt- schoftspolitik stark unter Einfluß der Entschließungen und An- rcgungen der Industriekonferenz stehen wird. Die Konferenz selbst war von 200 Vertretern der dänischen Industrie und des Handels besucht, die unter Vorsitz des Staatsministers S t a u n i n g die Weg« diskutierten, die Dänemark aus der gegenwärtigen Wirtschaftskrise herausführen sollen. Die Gewerkschaften haUen 37 Vertreter entsandt. Ihr Wortführer war der Borsitzende des Schmiedeoer- Höndes, I. A. Hansen. Das vorläufige Ergebnis der Konferenz ist die Einsetzung eines Ausschusses, der durch industrielle Arbeitgeber und i::- dustrielle Arbeitnehmer gebildet wzrd. Dieser Ausschuß wird gemeinsam mit dem Reichstagsausschuß unter Leitung des Erwerbs- Ministeriums der Regierung konkrete Vorschläge für die Wirtschafts- Politik der nächsten Zeit machen. Wie ernst man sich diese Aufgab« denkt, geht aus der Auffordenmg Staun ings an die Ausschüsse hervor, der Regierung noch vor Weihnachten einen klaren, konkreten Plan vorzulegen. Taktik und Auffassung der sozialistischen Regierung gegenüber dem Wirtschaftsproblem ergeben sich am besten aus der Begrüßungs- rede, die Staatsminister Stauning an den Industriekongreß richtete. Er führte in dieser Rede u. a. folgendes aus: Wenn die Bevölkerung wünscht, chr Heim in diesem Land zu bewahren, und wenn man will, daß die kommenden Geschlechter hier auch Lebensmöglichkoit haben sollen, so ist die B e w a h r u n g und Weiterentwicklung unserer Industrie eine Lebensbedingung für unser Land. Ich mein«, daß der erste Schritt zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen allen Faktoren, die ein ge- meinsames Interesse in dieser Hinsicht haben, sein muß. Die gute Zusammenarbeit muß in erster Linie zwischen denen herrschen, di« als Eigentümer, als Leiter, als Techniker und als Arbeiter mit der Industrie und dem Handwerk verbunden sind." Durch die Rede klingt«in ganz bestimmter Ton. der auf der Industriekonferenz auch von dem Vorsitzenden des Industrieverein, und von dem Wortführer der Gewerkschaften angeschlagen wurde. Dieser Ton zeigt sich ebenfalls in denjenigen Maßnahmen, auf die Stauniilg als besonders wichtig und richtunggebend hinwies. Es ist vor allem der Gedanke, den inländischen Markt sür die heimssche Industrie zu gewinnen und so, gestützt auf den in- ländischen Absatz, einen starken i n d u st r i e l l e n E x p o r t zu ent- wickeln. In diesem Sinne rückte Stauning vom reinen Freihandels- Prinzip ob und empfahl eine aktive Zollpolitik durch Herab setzung von Zöllen für industrielle Rohstoffe und ausländische Maschinen bzw.Krisenzölle" für be- sonder« Industriezweige. Im übrigen sollen Staat. Kommunen und Industrie angehalten werden, in erster Linie dänische Produkte zu kaufen. Außerdem sollen den bedrohten Industrien unter gewissen Bedingungen Staatsunter st ützungen gewährt werden. So beabsichtigt man z. B. der völlig darniederliegenden Textilindustrie durch eine Herabsetzung der Zölle für Textilmaschinen und Textil. farbstvffe, durch einen Schutzzoll auf ausländische Textllsertigwaren

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usw. unter die Arme zu greifen. Ueber das Regierungsprogramm hinaus haben aber die Vertreter der Industrie eine Reihe von Punkten zusammengestellt, die auf die Gewährung von Export- Prämien hinzielen. Besonders ßemerkenswert ist, daß nicht nur die Regierung, sondern auch die Arbeltgebervertreter die Frage einer Lohnherabsetzung nur nebenbei berührten. Auch der Gewerkschastsoertretcr vertrat kein« schrofj« allgemeine Ablehnung einer Lohnherabsetzung. Im ollgemeinen betonte er noch stärker als Stauning und der Arbcitgebervertretcr die Notwendigkeit der Sich«- rung des dänischen Marktes sür diedänische Arbeit". Bemerkenswert sind die Kommentar«, die die Industriekonferenz in der Presse gefunden hat. Di« sozialdemokratischen und konservativen Blätter bezeichnen die Konferenz als einen aus- gezeichneten Beginn s�r einen Zusammenschluß aller Wirt- schaftsfaktoren in der Ueberwindung der Wirtschaftskrise. Lauer ist die Zustimmung der radikalen Presse, während die Presse der Bauernpartei einen durchaus ablehnenden Stand- punkt einnimmt. Das kann weiter nicht ausfallen, da sich die Haltung der Presse der Bauernpartei aus der gegenwärtigen Wirt- schaftsstruktur und der wirtschaftlichen Entwicklung Dänemarks zur Genüg« erklärt. Die liberalen Regierungen Dänemarks feit 1900 waren Ausdruck der Tatsache, daß die Landwirtschaft dos Rückgrat der dänischen Wirtschaft bildet. Aber schon in den letzten Iahren vor dem Kriege hat sich die Struktur der dänischen Wirtschaft völlig geändert. Es gelang der dänischen Landwirtschaft nicht mehr, die Arbeitskräfte des Landes voll aufzunehmen. So mußten sich in- dustrielle Unternehmer und industrielle Arbeitnehmer zusammen- finden, um der Industrie, die nunmehr dem dänischen Volk Brot und Arbeit gab, zur Anerkennung gegenüber der agrarischen Wirt- schaftspolitik der Liberalen zu verHelsen. Die dauernde Krise der Nachkriegszeit hat dann weiter Arbeitgeber und Arbeitnehmer ganz natürlich gezwungen, Ihren politischen und Klassengegensatz In den Hintergrund treten zu lassen gegenüber dem gemeinsamen Vorhaben, in Dänemark eine ausreichende Industrie zu schaffen. Schon 1918 und 1923 haben sich Konservative und Sozialdemokraten, oder, besser gesagt, Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Industrie zusammen- gefunden, um industrielle Schutzzölle zu schaffen. Das ist ein« Tat- lache, die nicht zu bestreiten ist. Die Industrie konferenz bedeutet die Weiterführung dieser Linie. « Nachwort der Redaktion: Dte Entwicklung Dänemarks zum protektionistifchen System birgt wie jeder Protektionismus schwere Gefahren für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und feine Handelsbeziehungen mit dem Ausland. Wir möchten wünschen, daß sich Dänemark nicht von der internationalen Schutz- zollwelle mitreißen läßt: daß aber ein solcher Wunsch im Ausland das notwendige Echo findet, solang« Deutschland , der in- dustriell viel mächtigere Nachbar Dänemarks , sich auf die Krücken der Hochschutzzollpolitik stützt das ist leider nicht zu erwarten. Der pfanübriefumlauf üer Lanüschasten. Erstmalige Veröffentlichung der Umlanfziffern. Für die Sicherheit der G o l d p f a n d b r i e f e, die um so mehr zur Hauptanlage für Ersparnisse werden, je mehr in Deutschland wieder zurückgelegt und erspart werden kann, ist die Menge der von den Pfandbriefbanken herausgegebenen Pfandbriefe und die Sicher- heil der den Pfandbriefen zugrundeliegenden Hypotheken entscheidend. Da die Kreditnachfrage in Deutschland heut« noch unbegrenzt, sicher« Beleihungsobjekte infolge der Unsicherheit der Verhältnisse aber seüen sind, wird die Psandbriefausgabe leicht überspannt. In sehr erheblichem Maße ist das auch tatsächlich bei«inigen von den sogenannten Landschaften geschehe», di« für landwirtschaflliche Grundstücke Hypothekendarlehen gewähren, und sich dl« Mittel dazu durch di« Ausgabe von Pfandbriefen verschaffen. Di« Folge war, wie bekannt, ein« stark« Beunruhigung des Pfandbriefmarktes und ein« teilweise sehr westgehende Verwüstung der Pfandbriefkurje. Die Preußisch« Zentrallandschaft, in der einige der wichtigsten Landschastea zusammengefaßt sind, hat sich daher ent-

schlössen, um wenigstens die Oeffentlichkeit über den Umfang der Pfandbriefausgaben zu informieren, alle zwei Monate die von ihr und den ihr angeschlossenen Landschaften ausgegebenen Pfandbriefsummen zu oeröffentlichen. Diesem Versprechen kommt die Preußische Zentrallandschaft jetzt zum ersten Male nach. Die Veröffentlichung betrifft die bis zur Stabilisierung der Wäh- rung ausgegebenen Pfandbriefe in Papiermark, die 5- und Ivpro zcntigcn Roggenpfandbriese, die kurz vor der Stabilisierung der Währung und zum Teil noch nachher gewissermaßen als wertbestän- diges Geld ausgegeben worden find und die neueren sogenannten Goldpfandbriese zu 8 und 10 Prozent. An alten Markpfand- briefen sind danach insgesamt im Umlauf für 2 Milliaredn 313 Millionen Mark. Wie bekannt, gehören diese Pfandbriefe nach dem Aufwertungsgesetz zu der Teilungsmasse, in die sich die Pfandbrief- gläubiger nach Maßgabe der durch die Hypothekenaufwertung her- einrammenden Mittel zu teilen haben. An Roggenpfand- briefen, die gewissermaßen eine landwirtschaftliche Spezialwäh- rung darstellen, da sie nicht aus Geld, sondern aus Roggenmengen lauten, sind insgesamt für 18,22 MillionenZentner Roggen im Umlauf(was bei den heutigen Preisen etwa 135 Millionen Mark entspricht). Und zwar 5prozentige 15,42 Millionen und Ivprozentige 2,80 Millionen Zentner. Di« Hauptemissionen der öprozentige» Roggenpfandbriefe sind von der Zentrallandschast(6,48 Millionen) und von der Schlesischen Landschaft(6,28 Millionen Zentner) erfolgt. Isiprozentig« Roggenpfandbriefe sind ausschließlich von der Zentral- landschaft(0,98 Millionen) und von der Pommerschen Landschaft (1,82 Millionen) ausgegeebn worden. Wenn diese Summen auch sehr beträchtlich sind, so war die Ausgabe von Roggenpfandbriefen doch nur vorübergehender Natur, was bei den stark schwankenden lstoggenpreisen auch nicht anders möglich fft. Wie bei den privaten Hypothekenbanken spielen auch bei den Landschaften die 8- und 10proz«ntigen Gold Pfandbriefe heute die Hauptrolle. Von diesen sind bis jetzt durch die Zentrallandschast und die angeschlossenen neuen Landschaften insgesamt 2 8 2,1 1 Millionen ausgegeben. Davon fallen auf 8prozcntige 76,20 Millionen, auf Ivprozentige 203,91 Millionen. Es zeigt sich also, daß in der Landwirtschast der Ivprozentige Goldpfandbrief weitaus derherrfchende geworden ist. Die größten Summen der 8prozcntigen Ausgaben entfallen mit 21,62 Millionen auf die Zentralandschosst, mit 23,62 Millionen auf die S ch l e s I s ch e Land- schaft(deren Kurse am meisten gewichen sind) und mit 17,72 MU lionen auf di« P o m m e r s ch e Landschaft. Von den Ivprozentigf» Goldpfandbriefen kommen dagegen 81,02 Millionen auf die ost- preußische, 74,60 Millionen auf die Neue Pommersche und 48,20 Wil> lionen auf die Sächsische Landschaft. Man muß es begrüßen, daß die Landschaften unter dem Druck der Oeffentlichkeit endlich dazu übergegangen sind, von sich aus die Oeffentlichkest über den Stand ihrer Emissionen zu informieren, nachdem kein« gesetzliche Handhabe bisher dafür gegeben war. Es ist auch das ein Stück Rationalisierung der Wirtschaft, und es ist nur bedauerlich, daß auf dem Pfandbriefmarkt soviel Unheil angerichtet worden ist, bevor sich die auf ihre alten ständischen Vor- rechte pochenden Landschaften zur Zulassung der im öffentlichen Interesse absolut notwendigen Kontrolle entschlossen

Die Auflonen im Mühienbaukonzer«. Die Generalversamm» lungen der Miag, Müh-lenbau- und Industrie A.-G., Frankfurt a. M., der Ammo, Giesecke u. Konncgen, Braunschweig. der Mühlenbauanstalt und Maschinenfabrik Gebr. Seck, Dresden . der Lutb-- A.-G., Braunschwaig, der Hugo Groffenius A.-G., Frank- surt, und der Kappler Maschinenfabrik A.-G., Berlin , genehmigten die bekannten Fi. sionsverträge. Das A.-K. der Miag wird auf 12 Millionen Reichsmark erhöht. Bezüglich der Fustonssteuer wurde mitgeteill, daß man wenigstens mit einer Stundung der Beträge rechnen könne. Hinsichtlich des durch die Fusion ver- ursachten Personalabbaus betonte die Verwaltung, daß dieser ohne- hin bei der gegenwärtigen Geschäftslage nötig werden würde. kakastrophale Arbeilslosigkei« auch In Rußland . Uns wird ge­schrieben: Aus dem offiziellen Ausweis der Mostauer Ar- b e i t s b ö r s e ist zu entnehmen, daß dort am 1. Oktober 135 171 Arbeitslose registriert waren. Von diesen entfallen 104 961 auf das eigentliche Stadtgebiet von Moskau und 30 210 auf die Kreise vor Moskau . Wenn man berückstchtigt, daß Moskau nur etwa den vierten Teil der Einwohner Berlins hat, so darf wohl ohne Uebei- treibung gesagt werden, daß die S o w s e t h a u p t st a d t die meisten Arbeitslosen aller Städte der Welt hat. Aus weiteren Angaben ist zu entnehmen, daß am 1. Oktober in Moskau und in den Moskauer Kreisen 49,4 Proz. Frauen, 8,4 Proz. Halb- wüchstge und 42,1 Proz. erwachsene Männer arbeitslos waren. Die Zahl der arbeitslosen Mitglieder der Gewerkschaften ist ge- radezu katastrophal: 48,7 Proz. aller Gcwerkschaftsmit- g l i e d e r sind erwerbslos. Unter den Arbeitslosen sind relativ am stärksten betroffen: Angestellt« des Sowjechandels, Nahrung«- mittel- und Textilarbeiter.

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