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entschloffen hätte, mären bie zwei Seelen in feiner Bruft bodh irgendwie in Berührung gefomunen.

Eine psychologische Zweiseelentheorie tönnte den Versuch unternehmen, die Anlage der Korruption gegen Holstein zu entfräften. Aber seine eigenen Brieje zeigen, daß er vor der offenfundigsten Form der Kerruption nicht halt nemacht hat. Mit seinem Geschäftsfreunde gemeinsam hat er beschlossen, eine befreundete Firma zu amtlichen Lieferungen zu empfehlen. Mit allen Mittel der Intrige und des Terroris mus arbeitet er für die Firma, stößt dunkle Drohungen gegen den Feind im Handelsministerium" aus, der ihm entgegen arbeitet. Die Macht für das Geschäft!

minister v. Slieben habe noch vor einiger Zeit den Mut ge habt, es als eine begrüßenswerte Maßnahme zu bezeichnen, daß bei allen fachlichen Krediten des Reichsetats mur 80 Broz ausge geben werden dürfen. Die deutsche Wirtschaft ist nach der Auf faffung Adenauers in einen 3ustand der Erftarrung ge rafen, aus dem fie aus eigener Rraft taum nog hinaus tonne Starfe Worte der Entrüftung fand Adenauer gegen die Anleihepolitit, die die Reichsregierung gegenüber den Gemeinden angeschlagen habe. Adenquer erflärt, daß er durchaus nicht per fenne, daß die Reichsregierung dafür forgen müffe, daß die Währung erhalten bleibe. Aber wenn schließlich alles zugrunde gehe, hätte die Bährung auch wenig 3wed. Man dürfe auch hier den Bogen Hammann hat Holstein nicht uneblen politischen. Macht nicht überspannen. Jede Privatgesellschaft und feder Privatmann willen nachgefagt. Der Machtwille war vorhanden, aber das tonne ausländische Anleihen aufnehmen, soviel ihm gegeben würden. ,, nicht unedle Motiv" löst sich auf in das Motiv des Spetu Den Gemeinden sei allein das gleiche Recht nicht eingeräumt. Die lanten um Geld. Ein widerwärtiges Bild, das Bild dieses Stadt Köln habe in diesem Sommer den Antrag gestellt, ihr Staatsmannes der wilhelminischen Epoche! Pathologische An- cine Auslandsanleihe von 20 Millionen Gold lagen und Erzeffe, intrigante Schliche und terroristische Un- mart zum Ausbau der Stadtbchn zu genehmigen. Troßdem wandlungen, franthaster Haß, wie er nur bei eifersüchtigen dieser Ausbau eine unbedingte Notwendigkeit fel, habe man in Weibern vorkommt, das sind die Charakterzüge, die ihm schon Berlin rüdsichtslos erklärt: Auslande darlehen werden für Bahn­Hammann nachsagte. Nun tritt hinter dem noch das Bild bauzmede nicht genehmigt" Adenauer schloß seine Aus des geldgierigen, fpielmütigen, gemiffenlosen Spekulanten führungen mit der Bemerkung, daß er den Eindrud habe, daß in den hervor so start, daß man nicht umhin kann, den Mann legten Monaten über den Fragen der auswärtigen Politik die wich und seine Politif unter dem Gesichtspunti feiner Spefulations tigsten innerpolitischen Fragen und die der deutschen Wirtschafts interessen zu erklären. politit vollkommen vernachlässigt worden seien. Es sei falsch, wenn man jetzt aus Angst den Beutel zuhalte und nicht mehr arbeiten laffen wolle. Die Arbeitslosen müßten in den Bro. duktionsprozeß wieder eingespannt werden, alio fel es zunächst erforderlich, die Industrie dadurch wieder in Gang zu bringen, daß Aufträge durch Reich und Kommunen wieder geschaffen merden. Der Deutsche Städtetag habe sich noch vor 14 Tagen. mit all diesen Fragen befchäftigt. Es sei ihm aber nicht gelungen, bei der Reichsregierung einen Erfolg zu erzielen. Der Bürgermeister appelliert dann an die Barteien, ihren Einflußz in den parlamentarischen Fraktionen geltend zu machen. Nur wenn im parlamentarisch regierien neuen Deutschland bie Partelen fich entschieden hinter die Forderungen der Kommunen ftellen, werbe ein Erfolg erzielt werden fönnen.

Es wird eine lohnende Aufgabe für Hiftorifer fein, zu untersuchen, wie die Schwankungen der deutschen Bolitik bei den Verhandlungen um Algeciras , die Holstein hervorrief, aus der jeweiligen Lage seiner Spetuíationen zu ertlären find! Die Politik einer Großmacht, entscheidend, beeinflußt von der Geldgier eines Spetulanten! Diefer 3ug hat zu dem Charakterbild des wilhelminischen Regimes noch gefehlt. Die reiche Memoirenliteratur hat seine innere Fäulnis in vielen Einzelzügen aufgedeckt: den Kampf aller gegen alle, die per­fönlichen Intrigen, die Camarilla und das persönliche Regis ment, die unterirdischen Kräfte, die mit dem Gefchid von ... Staat und Bolt spielten, und bei denen Holftein eine hervor. ragende Rolle gespielt hat. Ein größenmahnsinniger Kamö biant an der Spize, machtlüfterne Schmeichler, Kriecher, In­Bei der Abstimmung wurde der sozialdemokratische triganten um ihn, die Spize und die Aemter beeinfluffend, Antrag, der ber bürgerlichen Mehrheit zu meit ging, abge. hinter den Kulissen aber der gewiffenlose Spetulant im größtent. Annahme fand ein Zentrumsantrag, der ganze 500 000 ten Stile, der die Buppen des diplomatischen Stils tangen mart als einmalige Beihilfe an Erwerbslose und Nofleidende be­läßt, um hausse und Baisse zu seinem Borteil zu erzeugen. reitstellt. Die Briefe Holsteins hatten im Mofail der Memoirenliteratur aus der wilhelminischen Epoche zur Komplettierung noch ge fehlt!

Und heute noch soll das deutsche Volf den Häuptern bie­ses Systems Hunderte von Millionen ausliefern!

Erwerbslosendebatte in Köln . Adenauer gegen die Wirtschaftspolitik Luther- Schlieben. Köln , 18. Dezember.( Eigener. Drahtbericht.) In der Kolner Stadtverordnetenversammlung standen am Donners­tab abend fozialdemokratische Anträge zur Linderung der Ermerbslosennot zur Debatte. Die fozialdemokratische Frathon hatte neben der Gewährung einer einmaligen Weihnachts. beihilfe an alle Bedürfügen in ihren Forderungen auch Rotstands. arbeiten verlangt und den Anirag gestellt, den Oberbürgermeister zu beauftragen, bei der Reichs und Staatsregierung Dorftellig zu werden, damit die mestdeutschen Kommunen, die be fonders start unter der gegenwärtigen. Erwerbslosigkeit leiden, tartere Unterstübung finden.

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Die Reichsfinanzen im November. Die Maffenbelaftung fteigt, die Befihbelastung finft. Das Reichsfinanzministerium veröffentlicht den Ausweis über die Einnahmen des Reichs an Steuern, Böllen und Berbrauchs­abgaben im November. Die wichtigften Ergebnisse sind folgende:

Lohnsteuer Umfazsteuer Beförderungssteuer Bolle und Verbraucheſteuern Maffenbelastung Befizbelastung

Gesamtauffommen

Rovember in

Boran

April/ Nov. Schlag

7. Mon.

Mehr

anf

fr

fr

in.

302 FF 902 0% 118 22

07in 50%

tommen in M. M.

97 18

989 21 800 1002 21 920

189

82

29 5

23 5 188

45

160 80 404 70 133 25 657

1274 26 1: 008

266

3 4981 73 2916 1 298 27 1812 4796

4.228

zahlungen enthalten find. Dagegen fast fich eine guter Bergleich mit dem Ergebnis Dom, November 1924 durchführen. Während nam 1. Oftober d. Jab die Umfagfteuer non 1% auf 1 Broz ermäßigt worden ist, murde fie vom 1. Ottober 1924 ab von 2% auf 2 Broz ermäßigt. Der Steuerfas mar alfo im vergangenen Monat mur holb fo hoch mie im November 1924. Dementsprechend hätte man auch nur ein halb so hohes Autommen erwarten dürfen. Tatsächlich zeigt sich, daß bie Imfagiteuer vom November 1924 153 Millionen einbrachte, im November 1925 dagegen immer noch 97 Millionen, also nicht die Hälfte, fondern nahezu zwei Drittel. Insgesamt hat die Massenbelastung über 400 millionen aufgebracht, während die Besiz belastung mur 133 Millionen erbrachte. Die Reichseinnahmen ftammen also auch in diesem Monat wiederum zu 75 Broz aus der Mailenbelastung und nur zu 25 Broz aus der Besizbelastung. Daß dieses Ber hältnis bereits feit dem 1. April d. besteht, geht aus den Er­trägen in der Zeit von April bis November hervor. Hier entfallen auf die Maßenbelastung 73 Broz, auf die Beltzbelastung 27 Broz Der unverändert hohe Anteil der Niaffenbelaffung trotz der Senfung der Lohnsteuer und Umsatzsteuer beruht einerseits auf dem hohen Ertrag der Zölle und Verbrauchsffeuern und andererseits auf den großen Befißfleuerslundungen.

Die letzten beiden Spalten der Tabelle zeigen schließlich, daß die Mehreinnahmen des Reichs gegenüber dem Boran fchlag für die bisher abgelaufenen 7 Monate des Rechnungsjahres 1925/26 ganz allein aus den Maffensteuera flammen. Die Besig fteuern haben nicht nur feinen Ueberschuß geliefert, fondern sogar 14 Millionen weniger aufgebracht, als ber Boranschlag vorsicht. während also die Mallenbelastung einen Ueberschuß von 582 Millo nen Mart lieferte, beläuft sich der Gesamtüberschuß des Reichs nur auf 568 Millionen Mart. 1:

Reichsbahn und Bahnschuh.

Sonderbare Borfälle.

** Die Reichsbahnbireliion, Breslau ließ nach Be endigung der großen Herbfimanöver der Reichswehr ben fog. Bahnfchuß zu einer militärifden lebung, verbundest mit Scharfschießen und handgranatenwerfen, nach dem Truppen­übungsplan Neuhammer transportieren, Seit dieser Zeit stehen die drei zum Transport dienenden Baustoffzüge ,, im Boltsmund Man archie- Biederherstellungszige" genannt, auf ihren Stationsorten, ohne daß über den Berbleib der jmeren. Majhinen­gewehre und der unfeinrichtung ausfunft an das Be triebspersonal gegeben werden fonnte. Wie unser Breslauer Partei­organ feststellt, find die verantwortlicher Leiter des Breslauer Bahn fchutes, die Reichsbahnoberräte Galle und Gräger fomie der Oberbahnmeister Sale wifi, als Anhänger des Stahlhelm unb der Baterländischen Berbände befannt. Da die Reichsbahndirettion Breslau es bis fegt abgelehnt hat, auf die An fragen unseres Breslauer Parteiblattes auch nur eine Animart zu geben, dürfte sich der Reichsverfehrsminister vielleidt bazu äußern, mas es mit dem Breslauer Bahnschutz und feinen Schieß- und Handwaffen für eine Bewandnis hat.

Belgische Finanzjanierung Finanzminister Janffen brachte am Donnerstag das Budget ein, das insgesamt 580 Millionen Frant Mehrsteuern vorfieht. Er fowie Außemninifter Bandervelde er­juchten die Kammer, das Budget noch vor Ende dieses Jahres zu 582 verabschieden, um die Balutajanierung zu sichern. Die fozialistische 14 Fration wird voraussichtlich die Regierungsvorschläge feineswegs im Prinzip befämpfen, sondern nur auf gründlicher Diskussion 668 bestehen.

Wie aus dieser Uebersicht hervorgeht, hat sich die Lohnsteuer Dieser Antrag veranlaßte den Oberbürgermeister Adenauerfehr gut gehalten: Gegenüber dem Oftober mit einem Auffommen zu Ausführungen, die fich gegen die Politik der Reichs- und Staats von 121 millionen weist der November nur ein Minderaufkommen regierung richteten Adenauer bezeichnete bie Steuerpolttit bon 3 Millionen auf. Hierbei ist zu berüchtigen, daß sich erft in ber bisherigen Reichsregierung als alten volts. diesem Monat die festen Ermäßigungen für die unteren pirifchaftlichen Notwendigkeiten mibersprechend. Einkommen poll ausgewirt haben und daß gleichzeitig arbeits. Sie habe ihr gut Teil an dem Zustand der deutschen Wirtschaft bei Ibfigfeit und Kurzarbeit immer mehr um fidh greifen getragen. Die fernere Entwidlung erfülle jeden Einsichtigen mit Einen größeren Ausfall meift dagegen die Umfassteuer auf. großem Schreden. Die Reichsbahn stode, schon seit zwei Jahren Ihren Ertrag fann man jedoch nicht mit dem Ergebnis des Vor­pollfommen mit ihren Bestellungen und der bisherige Reichsfinanz- monats vergleichen, weil im Monat Oftober die Bierteljahrs.

Nachtgang im Winter.

Bon H. Eberhardt

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Schweigende Fläche. Schwarz gähnt in der Ferne der Bald. Ein bleiches Gespenst, falt, meit, der Moitd. Die Luft mie tausend Kristallipigen läßt Augen und Mund erstarren. Ein Bach längs des Beges, stumm geworden, zieht ein meißes Band,

frumm, in unbekanntes Dunkel.

Unter den Füßen springt das Eis des alten Landweges, auf dem noch im Herbst die schweren Pferde der Bauern die legten Rüben ins Dorf gebracht hatten.

Nun ist das Schweigen gekommen, die Stille, der Schlaf. Mein Kamerad, ein Norddeutscher aus den Marschen, ein schweigender Gefell , bleibt plöglich stehen. Du," beginnt er, der Frühling, der Sommer, ber Herbst, ich hab' fie ganz gern, aber der Winter ist meine Heimat. Herbe, verschlossen, nicht zeigen, was unter der Oberfläche vorgeht, ftols eine Miente zur Schau tragen, immer das gleiche Gesicht. Und doch glaube: diefe Stille ist nur Schein, heb nur ein wenig die meiße Decke und tausendfady siehst du es: zuden und pulsen. Der Frühling ist laut, der Sommer offen, der Herbst perschwenderisch, aber der Winter ein gleichbleibender Strom. der Ruhe, der Reinheit. Ich war in den Steppen Afiens. Da erit meiß man, was der Winter bedeutet. Nie sind die Sterne so blizend, nie ist der Himmel so weit. So weit hein Auge reicht, eine emige weiße Fläche, und du ein einsamer Mensch in diesem unend lichen Raum bekommst so unmenschliches Heimweh! Du möchtest beten und weißt nicht zu mem. Und plöglich hörst du ein Singen, du lauſchſt und dann ist es die Steppe, die dir singt. Und die weiße, weite Steppe wird Gestalt, und bas Lied ist ein Schrei der Sehnsucht. Die Sterne blinken wie Tränen, die sich der einsamen Schwester vermählen möchten. Eine unsichtbare Gewalt wirst dich zu Boden, deine Urme breiten sich aus, und dann fühlst du, wie sie dich umarmt die Steppe, und dann weißt du mit einemmal: Die Mutter. Die Steppen Afiens, Kamerad, find feltfam.

Ich kenne die Bußta und weiß, die Menschen werden sehnsuchts. trant, die sich ihr hingeben, ich mag fie darum nicht, frogbem fie

einen, ben fie einmal padt, nie mehr last. Aber die Nacht, das Schweinen hat sonderbaren, Einfluß auf den Menschen." Wir schritten weiter, und ich mußte thm die Hand drüden, dem fchweigjamen Kameraden aus den Marschen.

U.S. A. als- Frauenstaat.

Der wrischaftliche Sieg, den Amerita im Bettrieg errungen hat, zeigt sich nicht nur in dem materiellen Uebergewicht der Ber­ein gien Staaten, fondern auch in so manchen Kulturerfcheinungen. Dazu gehört der Siegeszug, ben bas Girl, der Typus der amerita. nischen Frau, in den lezten Jahren angetreten hat. Unsere Mode, unsere Tänze, bie ganze Stellung der Frau in der Gefellschaft und im Gefchäftsleben wird durch dieses Vorbild der Amerikanerin he

einflußt. Sie habe uns nicht nur den Bubenkopf, den kniefreien Rod und den Jazz gebracht, sondern auch die Vermännlichung des Weibes, den Drang zur Selbständigkeit, die Liebe zum Sport u. a. Diese Bedeutung der Amerikanerin für die Kultur nach dem Kriege. und die Eigenart ihrer Entwicklung betont Friz Giese in seinem soeben im Delphin - Berlag zu München erschienenen Bert Girlfultur". Er geht dabei aus von der Erscheinung der Girls, die jetzt auf Besonderheit aus dem Wesen der Amerikanerin, die in der neuen den Bühnen der ganzen Welt Triumphe erringen. und erklärt thré Belt sich eine ganz andere Stellung eroberte als die Frau in der alten Welt. Da die Frau in den ersten Jahrhunderten der amerika. nischen Geschichte wie in allen Kolonialstaaten selten war, so galt fie als Kleinod, als Gegenstand heißer Kämpfe und gewann ein Uebergewicht, so daß Gicje die heutigen Bereinigten Staaten ge tadezu als einen Frauenstaat" bezeichnet, als ein Gebilde, in dein die Frau entscheidenderen Einfluß nehmen kann als andersmo." In Menschen des deutschen Mittelalters, und mie damals im Minne ihrer geiftigen Entmidlung erinnern die Amerifaner vielfach an die dienst der Ritter, so wird auch heute in Amerita die Frau verehrt und angebetet. Freilich die Ritterdienste des Mannes zeigen fich nicht mehr in Turnieren und Abenteuerfahrten, sondern im Ber dienen von möglichst vielen Dollar, mit deren Hilfe ber Mann feiner Königin alle Schäße der Welt zu Füßen legen tann.

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Durch diese Auffaffung ist auch die Stellung der Frau im Haus­halt vollkommen verändert:" Der Mann tocht, er wäicht ab, pflegt die Kinder, er holt ein, das ist der Zustand der bürgerlichen Gesell­schaft oft genug." sagt Giese Kinderwagenschieben entwürdigt den waschen der Teller, und er soll und wird es eher immer noch felber Mann ebenjowenig wie das Anstreichen. der Dielen oder das Ab tun, als es der Frau des Hauses überlassen. Denn die Erinnerung en das Kle nod ist so angeboren, baß man sie zu schonen hat, daß man ihr alles aus dem Wege räumt, was ihr, der Gebieterin, störend ist. Durch diese Borzugsstellung fann die Frau ihre Per. fönlichkeit mehr fultivieren als der Mann; ihre Schulbildung ist nicht schlechter ais bie der Männer, aber sie hat Zeit, etwas für Bildung zu sorgen, durch die fie dem Mann imponiert und durch die fie ihn 3u fich emporzieht". Go fommt ber einseitige Dollarmacher in ein ftarles Abhängigkeitsverhältnis zum meibt chen Element. Die Frau ist in den meisten Fällen die offiziell Stärkere, in privaten Be. iehungen ist sie es drüben wohl immer."

Ein freiheitliches Studentendrama. Die Zeit vor hundert Jahren, da die deutiche Burschenschaft gegründet wurde, um für die Freiheit Deutschlands zu fämpfen, hat Starf Neurath zum Bor wurf eines neuen Dramas benutzt, das er unter dem Titel ret. heitssturm foeben vollendet hat. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Jenenser Privatdozent Karl Follen. der Künder eine neuen freiheitlichen Staates, und fein Freund Karl Sand , der Mörder Rozebues, dessen Schicksal den Hintergrund des startbewegten Dramas

bildet.

Ein brandenburgisches Naturber fmal. Die Deblänbereten an den Hängen der Lebufer Oberberge follen as Naturbeutmel erhalten werden. Das ge'chiebt zim Echuße der bort sorkommenden Nefte. von pontischer Sie find baber der Stadtgemeinde Lebus als Eigentum überwielen worden. ora, befonders einer großen Anzahl von Frühlings Adonistöschen( Adonis

Tschiffcherin und Ratowski auf der Reise nach Mastam. Der fische Bottstowniffer für auswärtige Angelegenheiten Tschitterin während Tichitscherin beabsichtigt, einen Tag in Berlin Aufenthalt und der Boffchafter Rafowsti find gestern abend pon Baris abgereift. zu nehmen, fährt Rafomsti bireft nach Mostau.

Das polnische Budgetprovisorium für das erfte ierteljahr 1928 murde nom. Sejm bewilligt. Die Frattion der polnischen Sozial. demofratie: enthielt sich der Stimme. Sie erklärte, an der Herab­fegung der Militärdienstzeit und der Retrutenzahl als Bedingungen für ihre Teilnahme an der großen Roalition festhalten zu müffent.

Wirtschaftsleben.

Bon Alfred Rezz

Schoffe Schieber. Rahmabschöpfer. Wo man hinfpudt, blühn fie leider. Gauner. Hehler. Sauger. Schröpfer. Banzen. Schufte. Halsabschneider Diese Biebren und Behäbigen Schlagen jedem Recht ein Schnippchen. Dieser Ausbund alles Schäbigen. Rocht an Menschennot sein Süppchen. Bie verheerende Geschmüre

Birtt das heimliche Berbrechen Der Schmaroßer und Bampyre, Die den fargen Sult ſchmachen. Maaaber wartet! Die fich täglich Dreifter ihren Stintsad stopfen,

Bird die Fauft des Rachers elligi.mp Auf die feisten Finger topfen. ( Alfred Kerr lagt foeben im 3. Spaeth- Betlag, Berlin , Cabrios, Ettonben bes Nebenstromsin ber berbfatirishen Art des Malers Goya erfheinen.)

und

Die Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften veranstaltete in ihren Räumen im Schloß den zweiten Vortrags Wilhelm- Instituts für Eifenforsdung in Düffeldorf, sprach über das abend biefes Winters. Prof. Dr. Rorber, Direktor bes Kaiser . Thema: ll mwandlungsvorgange bet Metallen und Legierungen, ihre Bedeutung für Theorie u Braris der Metalle, insbesondere Don Eisen und Stahl Der Borttagende führte etwa folgendes aus: In den Me­tallen und Legierungen, vollziehen fich vielfach nach erfolgter Er­starrung Umwandlungen, die sich durch Aenderungen der Eigen­schaften fundtun. Solche Borgänge werden gerade bei technisch be deutsamen Metallen beobachtet und, find zumellen für die technische Berwertbarkeit der betreffenden Legierungen von entscheidender Be deutung. Der Vortragende erläuterte eine Reihe derartiger Fälle, mit befonderer Ausführlichkeit die Unifriftallisationsvorgänge im Eisen und Stahl, und belegte durch eine Anzahl Lichtbilder die Ergebnisse ber modernen Metallforschung, die mit Hilfe mitro ftopischer Gefügeunterfuchungen und feinbaulicher Studien mittels Röntgenstrahlen wichtige Aufflärungen zu diesen Fragen gebracht hat. 3m effingt eater findet die Bremere bon Strinbberas, Start XI am Mo tag ftatt. Die zu Sonnabend gelöften starten behalten ibre Gültigkeit Drlam nfsreben im Rund unt. Ter Aelteftenanfchuk des lettländiffen Barlaments bat beschlossen, fünftig bie Barlamentsieden durch Rundfun! weiterzugeben.

Diamanten und Gold in Miffelafrifa. Bie aus Britij- Zongon'la ge meldet wird. hat man in Mwanza els Diamantenfeld von großem Berte entbedt. Man fand bort einen Sten von 5, Rarat unb vier andere von Nach bielen neuen Funben feint es, daß fic in Mittelaf: ita ein wertvolles 5-21, Starat Mwanza liegt an der Süplüfte vom Bitoria- jangalee. Diamantenfeld befindet. Auch wurde aus. dem Diftritt Arutimi gemeibet, bag bort Gold und Diamanten entbeat worben finb.