röcttgcfjcn&er Spidnuim würde in der Praxis zu einer oölligenDurchlöcherungdes Achtswridentoges führen. Sobald der Arbeitsminister des neuen Kabinetts seinen Ge- setzentwurf vorlegte, würde der Sturm der Arbeitgeberver- bände gegen die gewerkschaftlichen Mndestforderungen zur Durchführung des Achtstundentags einsetzen, wenn hierüber nicht im Programm bereits Klarheit geschaffen wäre. Wie recht die sozialdemokratische Fraktion mit ihrem Verlangen auf Klarstellung dieser Punkte hatte, zeigt am besten das Wirtschaftsprognannn der Industrie, das am Donnerstagabend der Reichsverband der Deutschen Industrie auf einem Presse- abend der Oeffentlichkeit unterbreitet hat. Es heißt darin: „Bei Tarifverträgen ist jede Schematisterung zu vermeiden. Das gleich« gilt für di« Anwendung des Achtstundentags. Die betriebliche Regelung der Arbeitszeit im Einvernehmen mit der Belegschaft darf durch öffentlichen Zwang nicht unterbunden und gehemmt werden.' Gehörten die Wortführer der deutschen Industrie, wie Herr Duisburg, nicht auch zu den Befürwortern der Großen Koalition? Zeigt der oben mitgeteilte Programmpunkt nicht an, daß nach dem Beispiel von 1923 die Große Koalition den Todeskeim in sich gehabt hätte, wenn in puncto Achtstunden- tag nicht jetzt Klarheit und Uebereinstimmung geschaffen wor- den wäre? Der dritte und zurzeit wichtigste Streitpunkt betraf di« Verabschiedung eines Gesetzes über die Arbeitslosen- Versicherung und die Maßnahmen, die bis dahin zur Be- Hebung der Not der Erwerbslosen getroffen werden müssen. In diesem wichtigsten Punkt fand die sozialdemokratische Fraktion das geringste Entgegenkommen. Die sozialdemo- kratische Fraktion sollte sich darauf verlassen, daß der künstige Finanzminister eben das bewillige, was nach Lage der Wirt- schaft und der Finanzen, so wie er sie auffaßt, gegeben werden könnte. Es wurde zwar zugegeben, daß mehr getan werden müsse, als durch die letzten Reichstagsbeschlüsse bewilligt wurde, aber über das Was und Wie wurden genauere Zu» sagen abgelehnt unter Hinweis auf die eventuell sonst ge- fäyrdete Währung. Nuu will gewiß niemand Forderungen durchsetzen, die die deutsche Währung gefährden könnten. Die deutschen Arbeiter haben an einer Inflation genug. Infolge der Inflation sind sie ihrer sämtlichen Sparmittel beraubt»mb werden so im Falle der Erwerbslosigkeit größerem Elend über- antwortet, als bei irgendeiner Krise der Vorkriegszeit, wo sie sich mit eigenem Ersparten helfen konnten. Aber gerade well das so ist, muß verlangt werden, daß den erwerbslosen Angl» stellten und Arbeitern ganz anders geholfen wird. Deshalb geht es jetzt nicht mehr an, daß Erwerbslose nur begrenzt unterstützt und einer Bedürftigkeitsprüfung unterworfen wer- den. Deshalb müssen auch alle Angestellten, die Landarbeiter und die Hausangestellten im Bedarfsfälle Erwerbslosenunter- stützung erhalten. Deshalb muß auch den Kurzarbeitern geholfen werden. Und dieses Verlangen kann nicht damit ab- getan werden, daß eine Unterstützungszahlung an Kurzarbeiter weiter nichts bedeute, als die Bereitstellung von Reichst redtlen für unter der Krise leidende Erwerbsunter- nehmen. Hier redeten die bürgerlichen Parteien eine Sprache, die kein Angestellter und kein Arbeiter verstehen wird, der bei fortschreitender Krise die Gefahr der Erwerbslosigkeit täglich vor Augen sieht. In einem vierten Streitpunkt versprach das Kochsche Programm die Vorlegung eines Gesetzentwurfs auf Grund Artikel 1 k 5 der Reichsverfassung- Bei der Erörterung dieses Punktes lehnten die bürgerlichen Parteien den paritätischen Ausbau der Handels-, Handwerker» und Landwirtschaftskammern ob und wollten nur erwägön, ob diese Ber- sassungsbestimmung nicht durch Schaffung besonderer Per- tretungen bei einer gemeinsamen Dachorganisation ausgeführt werden könnte. Endlich genügten fünftens der sozialdemokratischen Fraktion die Ausführungen des Programms in der S t e u e r- frage nicht. Hierin wurde zugegeben, daß die Lohnsteuer,
Die Keme geht uml Dreh' dich nicht'ram , die Feme geht um! Mit Knüppel und Messer, je kesser— je besser, mit Schlagring. Pistole, Blausäure-Phiol«, mit treudeutschem Gruß an dos neudeutsch« Jus... Schlaf, Republitchen, schlaf— schlaf auf deinem Schutzparographl Dreh' dich nicht'nun, die Feme geht um! Mit Referenzen, Berlinern und Mecklenburg -Schwerinern, zwo Offizieren zum Stürmen, einem Flugzeug zum Türmen. Partei weih Bescheid. Finanzierung all-right! Schlaf. Republitchen. schlaf— schlaf auf deinem Schutzparvgraph? Dreh' dich nicht'rum, die Feme geht um mit dem Reim:«Stresemann — (wie lyrisch) verwes« man!' .Das Schwein wird gekillt' chokenkreuz im Bild! Für Loearnoer Schmutz! Mit treudeutschem Grutz! Schlaf, Republitchen, schlaf— schlaf — Heil und Sieg!— auf dem Schntzparograph... Dreh' dich nicht'non. die Feme geht uml Bon Kirdorf gerammte .Lokal-Anzeiger'-Entflammte, neue Grütte-Lehderchen. Minister-Attentäterchen. Sie macht es genau wie bei Rathenaul Rur: damals killte man Schwarz-Rot-Gold— heute wird.Lolkspartei' dito.gerollt'...
Schlaf weiter, Republik , wie ein Bulle— du verdienst dein« Henning und WMe! Schlaf weiter, Justizchen. schlaf— schlaf auf dem pslaumenwetchen Schutzparagraph! Josef Maria Frank .
die Umsatzsteuer und die indirekten Steuern mindesten» in demselben Maße eines Abbaues bedürfen wie die Besitz- steuern. Die sozialdemokratische Fraktion forderte den Bor - rang der Hauszinssteuer, als der unsozialsten Steuer, der Lohn- und Umsatzsteuer vor den Besitzsteuern, wenn zur Ermäßigung von Steuern geschrstten würde. Sie verlangte weiter die Verwendung der Erträgnisse aus der Mietzins- steuer für den Wohnungsbau, was nicht nur zur Be- Hebung der Wohnungsnot, sondern auch zur Belebung der Wirtschaft beitragen würde. Eine Politik, die zu einer weite- ren Erhöh, mg der Mieten führt, ist in der jetzigen Krisenzeit unerträglich. Woher sollen denn die Erwerbslosen und die Kurzarbeiter das Geld zur erhöhten Mietezahlung nehmen, wenn sie das Geld für die jetzigen Mieten schon nicht aufbringen können? Mit Redensarten über soziale Fürsorge ist Arbeitern, die gerne voll arbeiten wollen, aber in der kapitalistischen Gesellschaft keine Arbeit finden oder Kurzarbest machen müssen, nicht geholfen. Zur Hebung der Steuermoral hat die sozialdemokratische Fraktion ferner die Offenlegung der Steuerlisten verlangt. Auch das wurde von der Deutschen Volkspartei glatt abgelehnt mit der Behauptung, daß eine Offenlegung der Steuerlisten vielen Unternehmern die Kreditbeschaffung er- schwere. Wir sind überzeugt, daß die Parteien, die sich auf die kapitalistischen und agrarischen Kreise stützen, auch nach Ablauf der Krise diese Forderung ablehnen werden, weil sie sich unter der heutigen Steuergesetzgebung sehr wohl fühlen, wo die der Lohnsteuer Unterworfenen restlos alles zahlen müssen, während Besitzsteuern gestundet werden. Das sind in der Hauptfache die Einwände, die gegen die so bescheidenen Forderungen der sozialdemokratischen Fraksion erhoben wurden. Wir fragen nun jeden Arbeiter, ieden An- gestellten, gleichviel, ob er den freien Gewerkschaften, den christlichen oder sogar dem deutschnationalen Handlungsge- hilfeiwerband angehört, ob er nicht für diese Forderungen eintritt. Gewiß, wir müssen durch einen schweren Winter hindurch. Das bringt Lasten mit sich. Wer nicht haben will, daß diese Lasten fast ausschließlich auf die Schultern der Armen und Aermsten gelegt werden, wer auf einen wirklichen sozialen Ausgleich in schwerster Notzeit hinarbeitet, wer den Gedanken einer wahren Volksgemeinschaft praktisch durchführen will, der muß sich mit beiden Füßen auf den Boden der sozialdemokratischen Mindestforderungen stellen.
Die Morühetze. Geheuchelte Entrüstung und neue Hetze. Die Aufdeckung des Attsntatsplanes gegen Stresemann hat eine mit größter Heftigkeit geführte ZeitunasfeHde in der Berliner bürgerlichen Presse hervorgerufen. Das Organ der Volkspartei, die„Tägliche Runtsschou, hat die Frage nach den intellektuellen Urhebern der Mordhetze auf- geworfen. Die demokratische Presse hat mit den Fingern auf die Hetzarbeit der Rechtspresse gewiesen. Die Hugenberg- Presse schäumte darob vor Wut. Die übrigen deutschnationolen Zeitungen heuchelten moralische Entrüstung über falsche Be- schuldigungen. Besonders die.�Deutsche Zeitung' ge- bürdete sich als verfolgte Unschuld. Mit gutem Grund. Sie hat es am nötigsten, sich gegen den Vorwurf der intellektuellen Urheberschaft der Mord hetze zur Wehr zu setzen. In jeder Nummer liefert die„Deutsche Leitung' Beweise von gewissenloser politischer persönlicher Hetze, die in den Köpfen non Fanatikern Unheil anrichten müssen. Gestern abend veröffentlichte sie eine Sammlung van Angriffen gegen Herrn Stresemann. aus der wir folgende Stellen herausgreifen: .Viel ließ« sich noch fingen und sagen von nnfemn Helden. Doch genug für heute. Oder sollen wir davon erzählen, wie sein großes Herz stch auch darin verrät, daß er stch rührend wann zu
Nene vergleichsvorschlSge des Ministerium» im Fall Schillings? Wie eine hiesige Lokalkorrefpondenz zu melden weiß, scheint im Kultusministerium die feste Absicht zu bestehen, den Konflikt mit dem Intendanten der Staatsoper Max v. Schillings auf gütlichem Wege beizulegen, nachdem sich das Parlament bekanntlich in seiner Mehrheit hinter den Minister Dr. Becker gestellt hat. Prof. Max o. Schillings sind nämlich über sein« Rechtsbeistände neu« Vergleichs- Vorschläge des Ministers übermittelt worden, die gegenwärtig zum Gegenstand von neuen Berhandiungen gemacht worden sind. Ein greifbares Resultat haben diese Besprechungen bisher jedoch nicht er- geben, und es läßt sich auch nicht sagen,'wie weit die Einigungs- verhaichlungen schon gestehen sind. Heinrich Mann über Rassen an tlfemiNsmus. In der Weihnachts- mimmer der Prager Halbmonatsschrift„Die Wahrheit' äußern sich maßgebende Persönlichkeiten zu dem okwellen Thema:„Rassen- antijemitismus.' Heinrich Mann schreibt:„Was soll man noch sagen zu einer Frage, in der Erkenntnis nicht entscheidet, sobald Neigung und Glauben es ander» beschließen. Wer den Juden grundsätzlich für den Quell des Hebels hält, ist nicht daran zu hindern. Er muß nur verhindert werden, seine irrigen Grundsätze in die Tat zu ver- wandeln. Wer an Rassenantisemitismus überhaupt noch glaubt, mag dadurch selig werden. Er wäre auch ohne diesen Glauben schwerlich klüger. Er hat Herkunst und Mechanismus der neueren Gesellschaft nicht begriffen, wird sie nie begreifen und stickt daher in seiner Rot nach Schuldigen, wo nur Menschentypen sind, die sich mehr oder weniger anpassen. Wozu mit ihm verhandeln? Der Rationalismus ist samt semer antisemitischen Ergänzung geistig längst erledigt, es wird haarsträubend langweilig, sich mit ihm abzugeben. Er wirkt nur in den Tatsachen plump körperlich noch nach und wird dank dem Beharrungsvermögen, das gerade fein« Anhänger kennzeichnet, selbst in einer künftig bis zur Unkenntlichkeit veränderten Welt ohne jeden Zusammenhang mit ihr noch spuken.' wieder deuffch-amerikansiche Auslauschprosesioreu. Der Professor für englische Philologie an der Heidelberger UniversttSt, Ge- heimrat Dr. Hoops, hat den Ruf als Austauschprofessor für das Sommersemester 1926 an die Universität von Kalifornien In Bercely (San Francisco ) erhalten. An die Heidelberger Universität wird als Austauschprofessor von amerikanischer Seite Prof. Dr. Gay Montaomery im nächsten Sommersemester lesen. Die Berufung von Prof. Hoops ist die erste Austauschprofessur seit 1914. Teure Rkanuskciple und Erstausgaben. In Rem Jork fand eine Versteigerung antiquarischer Kostbarkeiten statt, bei der u. o. das Originalmanuskript einer um 1737 entstandenen Arie von Händel «inen Preis von 4609 M. erzielte. Für ein Originalmanufkrivt von Mozarts„Trio für Klavier. Flöte und Klarinette' wurden 2490 M., für ein ganz kleines Klaviermanuskript von Beethoven 1329 M., für eine bisher unveröffentlichte Ballade des schottischen Lyrikers aus dem 18. Jahrhundert. Robert Burns. dessen Lied.Mein Herz ist im Hochland' durch Freiligraths Uebersetzung auch bei uns sehr bekanntgeworden ist, sogar 4200 M. geboten. Den Rekord erzielt« jedoch bei einer Londoner Versteigerung eins der drei noch vor- handenen Exemplare der Erstausgabe von Shakespeares Königs- drama.König Johann'. Für dieses Exemplar zahlte«m ameri. tanischer Liebhaber von antiquarischen Seltenheiten die Kleinigkeit von 40900 W.
allen, selbst den towste» and entfernteste» BeimmM«. stekkt? Kar kurz sei es angedeutet. War da ein armer alter Mann, der eng lisch « Botschafter Lord d'Abernon. Der rechnet« sich in überquellender Freude aus, daß er mit»nferem Gustav verwandt sei. Und dieser verleugnete ihn nicht, erzählte es viel- mehr ganz offen und schwieg gütig nur darüber, wie diese Der- wandtschaft entstanden ist. Und als jener zu ihm kam und ihn um einen k l e i n e n D i« n st bat, da kannte er kein Zögern. Ungesäumt ließ er das Memorandum vom 9. Februar ergehen, das dann zu den schönsten Tagen von Locarno führte. Da sieht man auch wieder einmal, wie Guttaten doch immer ihren Lohn finden. Wäre Gustav stolz und abweisend gegen seinen armen Vetter ge- wesen, nie hätte er mit Chamberlain und Briand frühstücken dürfen. Vielleicht schleift er in strahlender Ribelungentreue jetzt für Luther denselben Dolch, den er vor zwei Jahren seinem Freunde Euno in den Nacken stieß. Vielleicht dürfen wir hoffen, ihn bald wieder als Deutschland » Lanzler zu sehen. Ihn. unfern Gustav.' Das soll Hetze sein? Derleumdungl Daß Stresemann die Politik von Locarno geführt hat. nur um mit Briand und Chamberlain frühstücken zu können— das soll Hetze sein? Verleumdung! so heult die edle„Deutsche Zeitung' lauthals. Die Form dieser Hetze— dieselbe, die gegen Eberl, gegen Erzberger. gegen Rathenau angewandt wurde— ist wider- wärtig und gemein, ein Ausfluß niedriger Gesinnung. Aber was soll man anders erwarten von den Anbetern und Ver» teidigern des alten Systems, in dem Kriegsfälle heranfbe» schworen, Böller oerhetzt wurden, damit die Papiere eines spekulierenden Drahtziehers aus dem Auswärtigen Amt an der Börse stiegen? Aus solchen Hirnen nur kann der Gedanke aussteigen, einer könne um ein Frühstück eine große inter - nationale Aktion unternehmen. Die Volkspartei »nd die Mordhetze. Die„Nationalliberale Korrespondenz', der Pressedienst der Deutschen Bolkspartei, veröffentlicht folgenden Brief, den die Reichstagsfraktion der Deutschen Bolkspartei über die Hetze gegen Stresemann an den Reichsjustizminister gerichtet hat: Sehr geehrter Herr Ministerl Wie Ihnen bekannt ist, sind in der letzten Zeit Veröffent» li ch u n g« n erschienen, di« in unverhüllter Form zum Morde an unserem Fraktionskollegen, den Außenminister Dr. Stresemann, auf» fordern. Es sei insbesondere an den Artikel erinnert, den Dr. H e i n« rich Puder in Leipzig In der Rr. 12/13 der vom Deutschen Volksrat herausgegebenen Zeitschrift.Einheit Völkischer Verbände' ver- ösfentlicht hat. In der.Preußischen Landeszeitung' wurde Stresemann mit einem Raubmörder verglichen. Die Beispiele dafür, wie gegen die Person des Außenministers gehetzt wird, ließen sich beliebig vermehren. Wenn letzten Endes irgend welche unbe- fanaensn. zumeist jugendlichen Elemente der Verhetzung Raum geben, zur Waffe greifen und Mord begehen, so erellt diese das Schicksal. Die eigentlich Schuldigen aber gehen straf- frei aus. Es scheint uns hohe Zell zu sein, daß seitens de, Reichs- justizministeriums Maßnohmen ergriffen werden, die darauf ab- zielen, di« Verhetzung, welche unser Volk überhaupt nicht zur Ruh« kommen läßt, energisch zu bekämpfen. Wir sind durchaus der An- ficht, daß eine freimüttge und auch scharfe sachliche Kritik das Recht jedes Staatsbürgers ist, bitten aber dringend, mit allen Ihnen geeignet erscheinenden Mitteln der maßlosen Agitation gewisier Kreise die schließlich den politischen Mord zur Folge hat, entgegenzutreten- Wir wären Ihnen, sehr geehrter Herr Minister, sehr dankbar, wenn Sie uns von Ihrer Stellungnahme in Kenntnis setzen würden.
Der Slaalsgerichtshos zum Schutz« der Republik hat unter dem Vorsitz des Senatspräüdenten Niedner beschlossen, das Verfahren gegen den berüchtigten Putschisten Oberleutnant Roßbach zufolge des Amnestiegesetzes vom August 1923 einzustellen.
Die Villa der Geheimnisse. Dieses in feiner Art einzig« Gebäude wurde bereits im Jahre 1992 bei den Ausgrabungen in Pompeji entdeckt, ist aber erst seit kurzem zugänglich gemocht. Es handelt sich um eine Privatvilla, in der in alten Zeiten ein orphifches Heiligtum eingerichtet war, ein Beriammlungsort der Anhänger des Orphismus, jener mystischen griechischen Religion, die nach der Legende von Orpheus begründet wurde. Der Kern dieser Religion war da» Mystcriuin. das di« Bereinigung mit Zagreus(Dionysos ) bedeutet«. Durch die mystische und ekstatische Bereinigung mit diesem gestorbenen und der Legende nach wieder auferstandenen orphiscken Gott glaubten die Anhänger dieser Lehre nach hem Tode die Heilig- keit und ewige Seligkeit zu erlangen. Bis jetzt wußte man nicht. worin eigentlich jenes Mysterium bestand, und konnte sich das Ge- helmnis des möchtigen Zaubers, den der Orphismus jahrhunderte- lang auf den griechischen Geist ausübte, nicht erklären. Die„Villa der Geheimnisse' scheint der Lösung dieser Frage näherzufllhren. Der große Saal, in dem die neuen Jünger in die Geheimnisse des Orphismus eingeweiht wurden, ist mit einem Freskogemälde geschmückt, das 29 Figuren von fast natürlicher Größe enthält, die mit den Zeremonien beschäftigt sind, aus denen sich offenbar jenes Mysterium zusammensetzt. Danach scheint man den Orvhismus als ein nicht unwichtiges Verbindungsglied zwischen der griechischen Welt und dem christlichen Glauben an- sehen zu müssen. Eine ialenlierie RegerfamM«. Als einen Beweis für den geistigen Aufstieg, den Reger zurücklegen können, wird der Fall einer Negerin angeführt, dic in der Sklaverei geboren wurde, nicht schreiben konnte und einen ebenso des Schreibens unfähiaen Mann heiratete. Diese Negerin. C. A. Hubert, di« jetzt zu Atlanta in Georgia gestorben ist, hinterläßt 7 Söhne und 5 Töchter, di« alle eine vortresslicke Bildung erreicht haben und sich in angesehenen Stellungen befinden. Der älteste Sohn ist Präsident des Jackson College in Missouri , der zweite Direktor der Ackerbauabteilung am Tuskegee-Institu' in Alabama , der dritte Leiter der Negerhoch- schule von Saoarnoh. Die nächsten drei Brüder haben gelehrte Berufe ergrissen und der jüngste ist noch auf dem Eollege. Die Töchter haben alle angesehene Männer geheiratet.
Vi« volksbähn« bringt am zweiten WelbnachtSsel-rtag,»onnittaq« Il't, Uhr, im Theater am Büiowplab Ludwig Weber » .llbristgeburtslviei' erslmolig zur Aussühriing. Tie mufttaMcke Leitung Bat Anton Hardörser-KürnBerg, die Regie Zaie ü-oll uBernom" cn. Mitwirkende: Sogran— CSmmlj von Stotteu. Svrechslimmen— MU, glieder der VoltSbübii«, Tun,(puppe unier Leitung von Herta Feist, die Neue Chorvereinigung— Nürnberg, ein Kammerorchester. Veihaattsipielplau der Slaatssper An den drei Feiertagen werden gegeben im O P e r n h g u» ,?Iidg'..Zigeune. Baron- und.Margarete-. in der Oper am KönigSplatz.Butterfly-, Dönsel und(Bretel' und.Spielzeug- und.(Sönngclimann". Neu» medlzivlsche FokullSIen. An den densscken Nniversttäten find jetzt zwei neue medizintswe Fakultäten ausgebaut worden. N:e die .Klinische SBochenIchlist* berichtet, find an der Nniverfität Münster all« Einrichtungen vollendet, um daS früher nur Bis»ur ärztlichen und zahnärztlichen vorvrüsuiig vorgesehene(Studium vollständig durchzutühren. Umgekebrt ist In der medizinischen Fakultät der Universität Köln da» medizinische Studium bi» zur ärztlichen vorvrüsung neu eingerichtet »arde», s» datz et Hort vollständig lehrplamnätzig Betriebe» verde» kau»