Opfer der Arbeit! Beim Legen von Telephonlabeln geriet Donnerstag vormittag der 28 Jabre alte Arbeiter I min 8eble aus der Holländerstraße 129 in Reinickendorf   unter eine Telephon­tabeltrommel. Mit schweren inneren Verlegungen und einem Nervenschod wurde der Verunglüdte durch einen Wagen des städtischen Rettungsamtes bewußtlos nach dem Virchowo- Kranken­Haus transportiert.

fegueller Beranlagung in Berbindung gebracht wiffen wollte. Um| Frankreich  , Spanien  , Bortugal, Belgien   und Aegypten  . Verkaufs­die Angaben der Angeklagten nachprüfen zu tönnen, waren vom preis für ein Reichstursbuch mit Eisenbahnübersichtstarte 6,50 Nm. Gericht und der Verteidigung brei Aerzte als Sachverständige ge­laden worden. Während der eine Arzt zu der Ansicht tam, daß die Angeklagte infolge ständigen Morphiumgenuffes unzurechnungsfähig sei, standen die anderen Aerzte auf dem Standpuntt, daß nur eine starte Minderwertigkeit vorliege. Auch in dem zur Anklage stehenden Fall hatte die Angeflagte wiederum einer armen Frau aus der Handtasche die Geldtasche in der Untergrundbahn gestohlen und sie in dem Augenblid, als fie fich ertappt fühlte, weggeworfen. Der Staatsanwalt beantragte wegen der zahlreichen Rückfälle eine Ge fängnisstrafe von 1 Jahr 6 Monaten, während der Verteidiger darauf hinmies, daß hier ein so abnormer Fall zur Verhandlung stände, der mit besonderm Maß gemessen werden müsse. Unter Berücksichtigung aller dieser Umstände tam das Gericht zu einer Gefängnisstrafe von nur 8 Monaten.

Mitnahme von Wintersportgeräten in die Personenwagen. Nicht allgemein bekannt find im Publikum die Bestimmungen über Mitnahme von Wintersportgeräten in die Personenwagen. Es sei daber darauf hingewiesen, daß die Mitnahme von Schnee. shuhen und Rodelschlitten in die Wintersportfonderzüge, die durchweg 8. Klaffe führen, gestattet ist. Dagegen dürfen Schneeschuhe und Modelschlitten in die Abteile der Schnellange, auch die der 3. Klaffe, nicht mitgenommen werden. Die Sportgeräte müssen bei Benußung von Schnellzügen als Gepäd aufgegeben werden. In die 8. und 4. Klasse der Eil und Berfonenzüge dürfen Schneeschuhe und Rodelschlitten nur dann mitgenommen werden, wenn eine Belästigung der Reisenden und eine Beschmutzung der Wagenfige ausgeschlossen ist.

Wann ist ein Plaz im Bahnabteil belegt? Noch immer herrschen im Reisepublikum irrige Ansichten über die Platzbelegung in den Eisenbahnabteilen. Auf eine Anfrage bet der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft erhielt die Reichszentrale für Deutsche Verkehrswerbung folgende Auskunft: In den dem Personenverkehr dienenden Zügen gilt bestimmungs gemäß ein Play mur dann als besezt, wenn der Sizplaz mit Handgepäd oder Kleidungsstüden des Reisenden belegt ift. Pläge in D- 3ügen, für die Plagfarten gelöst sind, und die durch Umstellen der fleinen Nummerschilder neben der Abteiltür als befekt bezeichnet werden, gelten bis zur Abfahrt des Zuges von dem Aus­gangsbahnhof als besetzt. Beim vorübergehenden Berlassen des Blazes während der Fahrt muß der Reisende, um sich den Platz zu fichern, auch diesen durch Niederlegen von Handgepäd oder Kleidungs. stüden als besett tenntlich machen.

Gefundheitswoche 1926 in Berlin  . Für die für das Frühjahr 1926 geplante Reichsgesundheitswoche hat in Berlin  bas Hauptgefundheitsamt gemeinsam mit den in Frage kommenden Organisationen( Brovinzialausschuß, Bewertschaften usw.) die Borbereitungen im großen Umfange aufgenommen.

Rechtsanwalt Bedhoff verhaftet. In einem Berliner   Hotel wurde der Rechtsanwalt Dr. Bedhoff, aus dem Prozeß der Landes. pfandbriefanstalt als Zeuge befannt, auf Grund eines persönlichen Sicherheitsarreftes verhaftet und in das Moabiter Untersuchungsge fängnis eingeliefert. Es handelt sich darum, daß Beckhoff zwar Millionär ist, daß aber eine Pfändung, die auf Grund einer gegen thn ausgetlagten Forderung vorgenommen wurde, fruchtlos mar.

Zweite Winterausgabe des Reichstursbuches. Soeben ist die gtveite Winterausgabe 1925/26 bes Reichstursbuches erschienen. Außer den zahlreichen Menderungen in den Eisenbahnfahrplänen in Deutschland   enthält fie die neuesten Fahrpläne in Rußland  , Bolen, Ungarn  . Rumänien  , Tichechoslowakei, Jugoslawien  , Italien  ,

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Kriegsbeschädigte und Kriegshinferbliebene des Verwaltungsbezirks Treptow  , die für den Monat Dezember 1925 Zufagrente erhalten haben, werden am Mittwoch, dem 23. Dezember, bon 10 bis 5 Uhr in den bekannten Rahlstellen in Treptow  , Ober- und Niederschöneweide   und Adlers hof ein Biertel des erhaltenen Betrages als einmalige Zuwendung er­halten. Das Bezirksamt openid teilt mit: Die Zahlung der ein maligen Zuwendung an sämtliche Zufahrentenempfänger erfolgt am Diens­tag, dem 22. Dezember, von 9-1 Uhr in den bekannten Zahlstellen. Arbeifer- Kulturfartell Groß- Berlin und Bezirksbildungsausschuß Groß­Berlin. Sonnabend, den 26. Dezember( 2. Weihnachtsfeiertag), ameite Broletarische Feierstunde. Träume der Mietstaferne", Dich­tungen für Sprechchor mit Mufit, Gelang und Tanz. Eintrittspreis 1,20 M. Für die legten bier Feierstunden fönnen noch Abonnements zum Preise bon 3,20 m. ausgegeben werden. Donnerstag, den 31. Dezember, abends 10 Uhr, Silveftermafil in ber Festhalle des Stadthauses, Klofter 3%, br, britte Beranstaltung Internationale Bolkslieder ftrake. Eintrittspreis 0,60 m. Sonntag, den 17. Januar, nachmittags und Bollstänge. Aus der neuen Welt. Regertänze, Barizene in New York  : Tango, moderne Rigger, Stepp, Jazz. vorstellung am Sonntag, den 24. Januar, nachm. 2, Ubr, im Staatlichen Schillertheater barleys Tante". Preis einschließlich Kleiderablage und Theaterzettel 1,20 M. Die Starten tönnen Anfang fommender Boche vom Bureau abgebolt werden und find im übrigen für alle Veranstaltungen in den bekannten Verkaufsstellen zu haben.

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Rächste Theater.

Das Metropol- Barieté erbringt in seinem Dezemberprogramm den ge Jungenen Beweis, bak neben den großen Etablissements auch ein auf intimere Birkung gefteltes eine erfreulich vielseitige und erftflaffige Rünffler schaft berausstellen kann. Da find z. B. die brei ausgezeichnet fingenden Bobleys, die mit jener bekannten Jufion, die auf fehr feine Buppen die menschlichen Stöpfe in natürlicher Größe fett, fich wohlverdienten raufchenden Erfolg holen. Eine famose Tänzerin mit überraschend aus. brudsfäbigen Händen ift 5 ilde Drlom sli Im indrichen und( bani schen Tanz fommt ihr öftliches Temperament zum vollendeten Ausdrud. Daisy v. Deans Tänze find zwar nicht hervorragend, und doch ist es ein feltener Genuß, diese raffig schöne Frau in fostbaren Bewändern und briftifches Können zeigen die brei Arnims, während Serafino tänzerischen Attitüden zu sehen. Männliche Kraft und hochwertiges equili atemraubende Bleichgewichtstünfte bringt. Richard Schwarz bringt als Stegreifdichter die unglaublich geistlofen Burufe eines immerhin fich für gebildet haltenden Bublikums, ohne jemals die Nube zu verlieren, in gefchickte Chansons. Bisig und gut gelaunt plaubert Hugo Römer. Anny Milos ftellt Meisterwerte der Blaftil mit Meisterwerfen weiblicher Schönheit. Daß man aber den schönen Abend mit dem Stetsch der Bidarts auslaufen läßt, ift ein Regiefehler. Diese militärische Schimpf- und Schnauze fanonade würde bei dem Jubiläum des Striegervereins von Großwangen  städt brüllenden Beifallsortan auslösen. In einem Beltstadtvarieté ist dieser Blödsinn fehl am Blaze.

Für das 15 Berliner   Sechstage- Rernen, das bekanntlich am 14. Januar im Sportpala ft seinen Anfang nehmen soll, find bisher folgende zehn Mannibaften gebildet worden: Beribn- C. Debaets, de Bolff Stodelynds, Gebrüder Banden hobe, Girandengo­Giorgietti, Gamall- Rofellen, 2orenz- Arublat, Gottfried- Bauer, Rieger- Knappe, Lonani- Gal. dom, ahn- Ties. Ferner find verpflichtet, aber noch ohne Bartner: Golle, Longardt, Möller und der Amerikaner Mag Ramard. Die Leitung des langen Rennens hat diesmal die Direktion selbst. Shr zur Seite fteben der erfahrene Sechstage- Matador alter Rätt und der Chefredakteur Aroner

Treptow- Sternwarte. Sonntag, 20. Des., 4, 6 unb 8 Uhr, und am 1. Beihnachtsfeiertag, 25. Dez., 4, 6, und 8 Uhr: Bunder der Schöpfung ( Film). Dienstag, 22. Dez., 8 Uhr: Mit dem Auswandererschiff nach Süd­ amerika  ( Film). Mittwoch, 23. Dez., 8 Uhr: Mit Auto und Kamera zwischen afritanischem Großtilo"( Film). 2. Beihnachtsfeiertag, 26., 4, 6 und 8 Uhr und Sonntag, 27. Des., 4, 6 und 8 Uhr: Urwelt im Urwald I am amazonas( neuer Ufa- film).

Heimkehr der vermisten 19 Memeler Fischer. Am Sonnabend ift, wie eine eigene Drahtmeldung des Vorwärts" aus Memel   be 19 Fischer, die seit zwei Tagen vermißt gewesen sind, dort nach einer richtet, ein Telegramm aus Libau eingetroffen, das besagt, daß die abenteuerlichen Sturmfahrt eingetroffen find. Nähere Einzelheiten fehlen noch.

Der Kopf auf dem Moor. Einen furchtbaren Tod hat der Hammer­schmied Tobias aus Klausdorf in der Mart gefunden. T. hatte sich im November eines Sonntags von Klausdorf entfernt, um nach Berlinchen i. d. Neumarf zu gehen und blieb seit­dem verschollen. Als nun Bewohner von Hammer unweit Berlinchen das gefrorene Moor passierten, sahen sie aus diesem einen Kopf hervorragen. Als man mit großer Mühe die Leiche herausgeholt batte, wurde festgestellt, daß es der vermißte Tobias war. Der Mann ist jedenfalls in der Dunkelheit auf das Moor geraten, so daß er einsant und sich nicht mehr befreien fonnte.

53. Schlesischer Bädertag. Von dem Streben der Schlesischen Kurorte, ihren Besuchern neben den hervorragenden landschaftlichen Schönheiten auch alle die Vorteile zu bieten, welche Bäderwissenschaft und Technit vermitteln, legt der 53. Bädertag, welcher soeben in Breslau   stattfand, Zeugnis ab. Straßenanlage und Staub in Rücksicht auf den gesteigerten Autoverfehr fanden eingehende Würdi gung. Neuere Klimabeobachtungen im schlesischen Gebirge führten zu dem Ergebnisse, daß die entsprechenden Kurven gleichfinnig mit denen mancher berühmter ausländischer Luftkurorte verlaufen. Der Busammenhang zwischen dem viel verbreiteten Rheumatismus und dem Wetter, vom ärztlichen wie rein flimatologischen Stand­punkte aus erläutert, ließ intereffante Gesichtspunkte erscheinen. Aehnliches gilt von der Betrachtung der Grundlagen der Tuber­tulose behandlung. Der altbewährte Borstand, Kurdirektor Berlit- Altheide und San- Rat Dr. Siebelt- Flinsberg wird auch im fünftigen Jahre die Geschicke des Verbandes leiten.

Freispruch im Ponter Doppelmordprozeß. Das Schwurgericht Cleve hat das Urteil im Ponter Doppelmordprozeß gefällt. Es handelte sich um eine im vergangenen Sommer ausgeführte Mord­tat an dem Landwirt Jansen und dessen Haushälterin Frau Römmen, die in einem alleinstehenden Gehöft in Pont   bei Geldern wohnte. Der Mord wurde erst mehrere Tage später aufgedeckt, wodurch die Nachforschungen nach den Tätern sehr erschwert wurden. Martin Otti wurden wegen Mangels an Beweisen freigesprochen Die beiden der Tat verdächtigen Angeflagten Stodhorst und und die Kosten der Staatstaffe auferlegt. Der Staatsanwalt hatte zulässige Strafe von 15 Jahren Zuchthaus   beantragt. wegen Totschlags in zwei Fällen für jeden Angeklagten die höchst.

Berderbenbringendes Mitleid. In Eger  ( Deutschböhmen) hat sich ein entseglicher Fall ereignet. Einem 22jährigen armen Mädchen namens Anna Breit waren auf einem mehrstündigen Botengang in größter Kälte beide Füße erfroren. Als die Arme heimtam und die Stube falt vorfand, nahm sich eine mitleidige Hausgenoffin des Mädchens an, holte fie in die geheizte Stube und verabreichte ihr ein heißes Fußbad. Dieses Mitleid war das Unglück des Mädchens, deffen Füße bereits erfroren waren. Durch das heiße Wasser wurde das Fleisch vollends zerstört. Unter gräßlichen Schmerzen mußte das Mädchen ins Spitak gebracht werden, wo man ihr auf der Stelle beide Füße amputteren mußte.

grube in Birchenwood in Staffordshire  , in der eine Belegschaft von Explosion in einer englischen Kohlengrube. In einer Rohlen­600 Arbeitern arbeitete, ereignete sich eine schwere Explosion. Ein großer Teil der Grube stürzte ein. Ueber 100 Arbeiter wurden eingeschlossen, tonnten jedoch in furzer Zeit befreit werden. Sieben Arbeiter werden noch vermißt. Einer der Vermißten ist inzwischen als Leiche geborgen worden. Die Nachforschungen nach den übrigen fechs mußten wegen des an der Unglüdsstelle ausgebrochenen starten Brandes aufgegeben werden.

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