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Pferde, Toto, Jockeys und Tipsters.

28 000 Mart unterschlagen und verwettet.

Wie man aus der Misere heraus zu viel Geld tommen tönne, mar die tägliche Unterhaltung zwischen dem Buchhalter Stoch und der Kaffiererin Fischer. Beide waren bei der Defla- Bioskop- Gesell­schaft angestellt. Schließlich waren sie zu der Meinung gekommen, daß man auf der Rennbahn am schnellsten durch glückliche Wetten Geld verdienen fönne. Ihnen selbst fehlte es aber an dem Betriebs­fapital und so nahm die Fischer zunächst einmal 300 M. aus der Geschäftstaffe, um damit das Glück zu versuchen. Mit einem zwei­maligen Defizit von 16 000 M. und 12 000 m. und schließlich mit einem Strafprozeß endete die Sache.

Wie es häufig geht, erwies sich der erste Versuch als ein Fehl­schlag. Nun galt es, den Berlust einzubringen und darüber hinaus Das gesetzte Ziel zu erreichen. Bieber wurde in die Raffe gegriffen, aber auch diesmal hatte man teine glückliche Hand und das Geld war wiederum weg. So ging es nun immer weiter, bis schließlich nicht weniger als 16 000 m. unterschlagen waren. Gelegentlich wurde auch mal ein fleiner Gewinn erzielt, aber den großen Coup erhielten sie nie. Schließlich waren auch die beiden Wetter sogenannten Tipsters in die Hände gefallen, die ihnen für teures Geld angebliche totsichere Tips gaben. Gleichzeitig auch wurden Bekanntschaften mit Jodens angefnüpft, um die Be ziehungen wirten zu lassen. Sogar ausländische Rennbahnen wurden besucht und die Jodens wurden zu Zechgelagen eingeladen. Da der große Coup trotz allem ausblieb und sie vor der Höhe der unter­chlagenen Summe schließlich selbst einen Schreck befamen, entdeckten fie sich der Gesellschaft. Sie hatten Glüd. Man wollte ein Auge zudrüden und nahm von einer Anzeige Abstand, da die Sünder reu­mütig sich verpflichteten, den Schaden wieder gutzumachen. Man follte meinen, daß diese Geschichte eine gute Lehre und Barnung gewesen wäre, aber Stoch war bereits derart vom Spielteufel erfaßt, daß er auch in feiner neuen Stellung bei der Russisch- Desterreichischen Handelsgesellschaft sich wiederum an dem Gesellschaftsfapital vergriff. Dabei ging er in recht raffinierter Weise vor. Die dem Chef zur Unterschrift vorgelegten Schecks änderte er gefchickt auf höhere Be träge um und steckte den Mehrbetrag in die Tasche. Alles Gelb wanderte wiederum zum Toto und in die Tasche der Tipsters. In einem Zeitraum von zwei Monaten waren wieder über 12 000 m. auf diese Weise unterschlagen und verwettet. Als diese neuen Unterschlagungen entdeckt wurden, tam auch der Detla- Fall ans Tageslicht, und so hatten sich Stoch und Fischer vor dem Schöffen gericht mitte megen fchwerer rtundenfälschung, Dieb stahls, Untreue und Hehlerei zu verantworten. Der Staatsanwalt beantragte Jahr bzw. 9 Monate Gefängnis. Der Verteidiger mies als Milderungsgrund darauf hin, daß die Angeklagten ein Opfer der diesen jungen Leuten gefchentten zu großen Boll. macht bei ungenügender Kontrolle gewesen seien. Das Gericht schloß sich dieser Auffassung an, so daß beide Angeflagte recht milde davonfamen. Stoch erhielt 9 Monate und die Fischer 6 Monate Gefängnis. Es wurde beiden auch für einen Teil der Strafe Bewährungsfrist in Aussicht gestellt.

Ein dreifter Raubüberfall.

Ein schwerer Raubüberfall wurde auf den Inhaber ber Tabat. merte, Wilhelm Wurzel, in der Chauffeeftr. 76 zu Brig   verübt. Wurzel befand sich allein im Laden und faß, mit Rechnungsarbeiten beschäftigt, an feinem Schreibtisch, als ein junger Mann eintrat und ihm mit einem ftumpfen Gegenstand mehrere wuchtige Hiebe auf den Kopf versetzte, so daß er blutüberströmt zusammenbrach. In diesem Augenblid betrat eine Kundin, Frau Marta Böhme aus der Glasow­straße 36, das Geschäft. Jegt wandte fich der Täter der Frau zu und schlug auch auf sie mehrmals ein, so daß fie ebenfalls ich wer perlegi murde. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen eilte ein junger Mann von der Straße aus in das Gefchäft. Der Räuber stieß ihn zu Boden und enttam, ehe andere Leute hinzueilen tonnten. Wurzel wurde in das frankenhaus nach Bucom gebracht, mo die Aerzte einen mehrfachen Schädelbruch feststellten. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Frau Böhme hat drei flaffende Ropfwunden davongetragen und ist auf ihren Wunsch in ihre Wohnung übergeführt worden. Bon dem unbekannten Räuber weiß man nichts weiter, als daß er ein junger schmächtiger Bursche ist. Welche Waffe er benutzt hat, steht ebenfalls noch nicht fest. Nach den bisherigen Feststellungen ist er nicht dazu gelommen, etwas zu rauben. Alle Mitteilungen zur Aufklärung und zur Er greifung des Täters nimmt Kriminalfommissar Berneburg im Bimmer 80 des Polizeipräsidiums entgegen.

Bargeldlos im kleinen.

Im Geschäftsverfehr ist es von jeher üblich gewesen, daß der Lieferant bzw. Fabrikant von Waren feinem Abnehmer einen Kredit einräumen mußte. Der gewährte Kredit erstreckte sich oft auf Monate. Der über genügend Geld verfügende Abnehmer, der feine Ware vor Ablauf des Ziels bezahlen fonnte, zog sich für die Nicht­inanspruchnahme des Kredits einen bestimmten Teil( Stonto) von der Kauffumme ab. In der Inflationszeit, als Geld und waren tnapp waren, wurde diese die Wirtschaft belebende Einrichtung nicht mur gestrichen, sondern vom Abnehmer mußte die Ware, bevor fie in seinen Händen war, bezahlt werden. Heute ist, trotzdem das Geld auch noch knapp ist, die Gewährung und Annahme von Kredit selbstverständlich. Dieser Berkehr zwischen Lieferant und Abnehmer hat für den letzteren in bezug auf Preisgestaltung oder Qualität der Ware feinen Nachteil. Anders liegt die Sache bei der Kredit­nahme des letzten Berbrauchers, also im Einzelverkauf, furz genannt: Rauf auf Abzahlung. Wie früher treten auch jetzt wieder die Abzahlungsgeschäfte auf die Bildfläche. Abgesehen von den üblen Gefchäften, die das Eigentumsrecht sich vorbehalten, bis ber lette Pfennig bezahlt ist und in manchen Fällen rücksichtslos aus bten, muß aber doch auch gesagt werden, daß selbst die beſſeren Abzahlungsgeschäfte infolge der erhöhten Untoften, 3insverlust und Risiko diese Spelen durch erhöhte Preise oder durch mindere Qualität ausgleichen müssen.

Wie fann nun der Arbeiter sich die Vorteile der

Barzahlung zunuze machen? Kurz und bündig gefagt dadurch, daß er die Beträge, die er zur Anschaffung eines größeren Wirtschaftsstüdes, Kleidung usw. benötigt, sich auffpari Man fage nicht, daß in der heutigen schlechten Zeit, wo Arbeitslosigkeit und Sturzarbeit in erfchredendem Maße herrscht, an Sparen nicht zu denten ist. Es ist richtig, daß ein großer Teil der Arbeiter von der Wirtschaftskrise start erfaßt ist und nur notdürftig sein Leben fristet. Aber glücklicherweise gibt es wiederum einen Teil, dem es besser geht; außerdem wollen wir hoffen, daß bald beffere Zeiten fommen. Tatsache ist, und das ist das Wesentliche, daß die Teilbeträge, die man bei einem Kauf im Abzahlungsgefchäft zu zahlen sich ver pflichtet, zur gegebenen Zeit vorhanden sein müssen. Warum also

MASSARY

Was tut Berlin   für die Jugend?

Jugendwohlfahrtspflege ist eine Arbeit von bleibendem Bert.| Gegenüber der heranwachsenden Generation besteht daher die Ber­pflichtung, thre törperliche und seelische Entwicklung zu überwachen und durch geeignete Maßnahmen ihre in der Kriegs- und Nach friegszeit erschwerten Lebensbedingungen zu verbessern. Die Stadt Berlin   hat bereits 1917 versucht, durch Schaffung eines Jugend­amtes diese Kulturarbeit in die rechten Bahnen zu leiten. Es waren damals im wesentlichen jugendpflegerische Aufgaben, die dem Amte zufielen, und die Durchführung der sogenannten De­dem Amte zufielen, und die Durchführung der sogenannten De zentralisation ließ aber die pofitive Arbeit an der Jugend mehr in den Hintergrund treten. Im letzten Jahr entschloß man sich nun, die gesamte Wohlfahrtspflege einer gründlichen Neuorganisation zu unterziehen und sie zu zentralisieren. Diese Arbeiten sind jest so gut wie abgeschlossen, und es ist deshalb interessant, einen Ueber blid über das neue Arbeitsgebiet des Jugendamtes zu erhalten.

Der Aufgabenkreis.

Der Schwerpunkt der gesamten Tätigkeit liegt in der Jugend­pflege, im Fürsorgewesen, in der Krüppelfürsorge, in der Gerichts­hilfe, im Bormundschaftswesen und im Kampf gegen Schmuk- und Schundliteratur, Alkohol und Nifofinmißbrauch. Straßendienst und Schuhaufsicht find weitere große Arbeitsfelder. Von Bedeutung sind die Bestimmungen über das Zusammenwirken von Berufs- und Jugendamt. In das Bereich der Jugendpflege fällt zunächst die Er holungspflege, Rinderverschidung, Sorge für die Schlechternährten, Bereitstellung von Jugendheimen und Unterstügung der Wander und Sportfreunde sind deren Hauptgebiete. Für die Verschidung hat man in den legten beiden Jahren über 60 Landfreise, die haupt­sächlich in den Provinzen Ost- und Westpreußen  , Pommern   und Brandenburg   liegen, zur Verfügung. Im ganzen hat das Jugend­amt im letzten Jahre rund 50 000 Kinder verfchidt. Eine große An zahl war im Auslande und hat dort nicht nur unentgeltlich ge lebt, sondern ist in den meisten Fällen auch noch reichlich beschenkt worden. Gegenwärtig ist man damit beschäftigt, in Bossen zu den bestehenden 2 noch 10 weitere Landschulheime zu bauen und einzu­richten. Die Freude an törperlicher Gewandtheit und Ertüchtigung der Jugend foll ferner durch die Bereitstellung großer Sportpläge unterstützt werden. Wie weitgehend die Bläne der Stadt in dieser Beziehung sind, sieht man daraus, daß jetzt bestehende Sportflächen um das Dreifache vergrößert werden sollen. Auf Grund eines forgfältig aufgestellten Blanes geht man jeßt daran, in und um Berlin   große unbebaute Flächen als Spielplätze ficher zu stellen. Insgesamt 400 000 Quadratmeter sollen nach Ablauf von 10 Jahren zu den bestehenden Sportpfäßen hinzufommen und der Deffent­lichkeit zugänglich gemacht werden. Im Jahre 1935 wird dann der

der für den Verbraucher nachteilige Weg: Ware, Ratenzahlungen und damit verbunden höherer Preis oder mindere Qualität, und nicht umgekehrt: er st Ratenzahlungen und zwar in ein Sparbuch und dann die Ware und hiermit alle Vorteile der Barzahlung. Uns ist bekannt, daß die Konsumgenossen­ichaft Berlin   und Umgegend hierzu eine beachtenswerte Einrichtung dadurch geschaffen hat, daß in ihren Warenhäusern alle Sparvorgänge, alfo Einzahlungen und Abhebungen, sofort erlebigt werden. Die Sparbücher können sofort wieder entgegengenommen werden. Wer die oben angeziegten Borteile genießen will, spart in einem Sparbuch der Konsumgenossenschaft solange, bis er den be­nötigten Betrag für den zu taufenden Gegenstand aufgefammelt hat, nötigten Betrag für den zu taufenden Gegenstand aufgefammelt hat, geht in das Warenhaus der Rofumgenoffenschaft und wird ihm dann statt Gelb der betreffende Betrag von feinem Guthaben abgeschrieben: Der bargelblofe Berkehr im fleinen."

Die neuen Monatskarten der Hochbahn.

Bom 1. Januar 1926 ab gelangen, wie mitgeteilt, Monats tarten für die 2 und 3. Klasse auf der Berliner   Hoch- und Untergrundbahn zur Einführung, die zu beliebigen Fahrten auf dem gefamten Reg der Hoch- und Untergrundbahn berechtigen. Wer eine Monatstarte wünscht, gibt in der Zeit vom 29. Dezember bis 7. Januar auf einem beliebigen Bahnhof an einem der besonders bezeichneten Schalter ein gut erkennbares, unaufgezogenes Lichtbild von etwa 5 × 5 Zentimeter Größe ab und erhält dafür zunächst eine Kontrollnummer. Die bestellte Monatsfarte fann dann an dem gleichen Schalter nach einer Frist von 24 Stunden gegen Rückgabe der Kontrollnummer in Empfang genommen werden. Jeder Monats tarte wird ein Abdruck der Bedingungen für Monatstarten" bei­gefügt, die der Fahrgast mit Benußung der Karte für verbindlich anerkennt. Die Monatsfarten müssen vom Inhaber an der hierfür vorgesehenen Stelle eigenhändig unterschrieben werden, und be rechtigen erst nach Einkleben der für den jeweiligen Monat gültigen Wertmarte zur Fahrt. Die Wertmarten für den Monat Januar fönnen zum Preise von 11 M. für die 3. Klasse und 16 M. für die 2. Klasse vom 29. Dezember bis 7. Januar einschließlich an den durch Aushang tenntlich gemachten Monatsfartenschaltern getauft werden. Bom 8. Januar ab werden Monatsfarten und Wertmarken nur von der Betriebsverwaltung, Berlin   W. 9., Köthener Str. 12, merttäglich von 9 bis 4 Uhr, Sonnabends bis 1 hr verausgabt.

Reffor Törring von ber 126. Gemeindeschule in der Culmstraße, über bessen Tod durch Leuchtgasvergiftung wir berichteten, soll nicht seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht haben. Die Kriminalpolizei nimmt Selbstmord an, aber eine von anderer Seite gegebene Darstellung läßt die Möglichkeit offen, daß Abficht gehabt, Gas anzuzünden, hat zunächst den Gashahn geöffnet es sich um einen Unfall handelt. Törring hat anscheinend die und dann nach den Streichhölzern gesucht, die im Tischtasten lagen. Er hat, wird angenommen, den Gashahn zu schließen vergessen, ist beim Suchen von einem Unwohlsein befallen worden und ist dann

in dem umgehemmt ausströmenden Gas erstickt. Der 51jährige Mann soll feinen Grund zum Selbstmord gehabt haben. In den Weihnachtsferien gedachte te an einer Studienreise nach Bayern  teilzunehmen und das Walchenseewert zu besichtigen.

Folgende fozialistische Geistliche Sprechen in der Weihnachts- und Neujahrszeit: Pfarrer Frande in ber heilig- Kreuz- Kirche am Blucherplat( Hallesches Tor) am 1. Feiertag nachm. 6 Uhr, am 27. Dezember vorm. 10 Ubr, am Sylvestertag nachts um 11 Uhr, am Neu­jahrstag nachm. 6 Uhr. Pfarrer Karl Schmidt in der Thomas- Kirche am Mariannenplas( Süd- Dit) am 1. Feiertag nachm. 6 Uhr und am Sylveftertage nachm. 6 Uhr. Pfarrer Bleier in der Trinitatis- Stirche Rari- Auguft- Blas in Charlottenburg   am 1. Feiertag nachm. 6 Uhr und am Sylvestertage nachts um 11 Uhr. Pfarrer Lie. Dr. Piechowsti

EDEL WIE DER NAME

Durchschnittsjah an Spielfläche 2,6 bis 2,7 Quadratmeter pro Kopf betragen.( Augenblicklich entfallen auf den Kopf eines jeden Ein­wohners rund 1 Quadratmeter Spielfläche.)

Vorbeugen ist besser als Heilen.

In der Fürsorgeerziehung, einem weiteren Haupttapitel im Arbeitsbuch des Jugendamts, ist neben dem inneren Ausbau der Er iehung vor allem die Beaufsichtigung und Prüfung des Lehrper­fonals, das dem Amte obliegt. Die Umwandlung des Strafprinzips werterweise auch zu den Aufgaben des Jugendamts. In Berbindung in ein Erziehungs- und Borbeugungsprinzip gehört anerkennens mit dieser Aufgabe steht die Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs und der Schundliteratur. Hier sind die Arbeiten vor allem vor­beugender Natur. Ausgedehnte Aufklärungsarbeiten sollen durch die Bezirksämter durchgeführt werden. Weiter will man für die Lehrer, und Lehrerinnen an den Fach- und Fortbildungsschulen einen Lehr­gang zur Bekämpfung des Altoholmißbrauchs einrichten und in Wort und Schrift Propaganda dagegen machen. Auch die Bekämpfung der homosexuellen Berführung wird jezt vom Jugendamt in Angriff genommen. Mit dem Spezialdezernat des Polizeipräsidiums ist be reits eine rege Verbindung hergestellt, die noch weiter ausgebaut wird. Das Jugendamt ist mit anderen Großstädten, in denen die homofeguelle Berführung Jugendlicher eine Rolle spielt, in Mei­nungsaustausch getreten. In Berlin   ist bereits eine pädagogische Sprechstunde eingerichtet, und in besonders schwierigen Fällen werden psychiatrische Untersuchungen vorgenommen werden. Auf die soziale Gerichtshilfe, die ein Hauptarbeitsgebiet des Jugendamtes ift, näher einzugehen, gestattet der Raummangel nicht. Nur auf die sogenannte Sühneftelle, die mit der Neuorganisation gefchaffen ift, foll noch hingewiesen werden. In letzter Zeit mehrten sich in erschreckender Weise die Kinderschändungen. In den meisten Fällen wurden Anzeigen nicht erstattet. Seitdem aber vom Jugend­amt im Kriminalgericht eine Meldestelle eingerichtet ist, laufen die Anzeigen bereits häufiger ein, und ermöglichen in vielen Fällen die Festnahme des Schuldigen. Zu dieser Stelle gehört noch der Straßen­dienst, beffen Aufgabe es ist, auf Blägen, Rummels, in den Barks und Schantstätten gefährdete Kinder und Jugendliche zu beobachten, um sie im Rotfalle schüßen zu tönnen. Allerdings bedarf gerade diese Organisation noch sehr der Ausgestaltung.

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Dies alles ist nur ein feiner Ausschnitt, aus dem Arbeitsgebiet des Jugendamtes, aber er zeigt, welche eminent wichtigen Aufgaben hier zu lösen sind, und wieviel Arbeit noch geleistet werden muß. Diese Arbeit im Interesse der Jugend, die die Gesellschaft von morgen ist, wird hoffentlich einft in einer gefunden Generation ihren Segen finden.

in der Phillipp- Melanchthon- Stirche in Neu! BIIn Kranoldstraße 16 am 11. Feiertag vorm. 10 Uhr, am 27. Dezember vorm. 10 Uhr und am Neu­ahrstage vorm. 10 Uhr.

Deckeneinsturz auf dem Hauptbahnhof Darmstadt  . Zwanzig Personen verletzt.

Darmstadt  , 24. Dezember.  ( WTB.) Heute nachmittag brach im Hauptbahnhof Darmstadt   die Rabigbede des Hauptdurchganges zwischen Borhalle und Bahnsteiglsperre herunter und verlekte 20 Reisende, die sich gerade in diesem Durchgang befanden. Die Sanitätswagen vom Roten Kreuz und die Rettungsmache der Feuerwehr waren bereits nach zehn Minuten zu Stelle. Die schwerer Berlegten wurden sofort nach dem städtischen Krankenhaus gebracht. Die eingestürzte Dede ist eine Rabigbede pon 200 Quadratmeter Flächeninhalt. Die Decke löfte sich zunächst an einer Ede; ein großer Teil der sich in der Bahnhofshalle aufhaltenden Bersonen hatte dies noch recht­zeitig genug bemertt, um sich in Sicherheit bringen zu fönnen. Diesem Umftande ist es zu verdanken, daß von den hundert Personen, die sich in der Bahnhofshalle befanden, nur ver­hältnismäßig menige verlegt wurden. Die Ursache des Ein­sturzes ist noch nicht festgestellt.

Schweres Unglüd bel einer Weihnachtsveranstaltung in Amerika  . In der Stadt Erie   in Pennsylvania   brach während einer Weihnachts­veranstaltung einer dortigen Zeitung, an der 5000 Rinder teil­nahmen, durch den Zusammenbruch einer Galerie Panit aus. Bei dem Bersuch der Menge, zu den Ausgängen zu gelangen, wurden drei Kinder getötet und zahlreiche andere Kinder schwer verletzt.

Aus der Partei.

Zum Fall Fensfe.

Zu den auf einer unter fommunistischem Borsiz veranstalteten Bersammlung erhobenen Vorwürfen gegen die Haltung des Vor­standes der Bereinigung fozialistischer Studenten Berlins   im Fall Fenste, nahm eine außerordentliche Mitgliederversammlung der Bereinigung fozialdemokratischer Studenten Stellung. Dem Borstand wurde das Bertrauen ausgesprochen. Ein offener Brief" der Kommunisten, in dem nach berühmtem Muster die Einigung über die Köpfe des Vorstandes hinweg empfohlen wurde, wurde mit Entrüstung zur Kenntnis genommen. Man stellte sich auf den Standpunkt, daß unbeschadet der kommu nistischen Vorwürfe die fachliche Arbeit im Fall Fenske fortzusetzen sei und faßte hierzu in bezug auf die zufünftige Haltung gegenüber der tommunistischen Studentengruppe einstimmig folgende Reso lution:

Gegen Beranstaltungen in Gemeinschaft mit der Kommunisten­gruppe und den übrigen linksstehenden Gruppen des Kartells repu blikanischer Studenten bestehen teinerlei Borbehalte. Bu einer

Zusammenarbeit mit der tommunistischen Gruppe im Sinne der zu erstrebenden gemeinsamen Front der Arbeiterparteien ist die Ber­einigung sozialdemokratischer Studenten in dem Augenblick bereit, an dem die Kommunisten eindeutig beweisen, daß sie an einem solchen Zusammengehen nicht ein tattisches, sondern wie die Ver­einigung sozialdemokratischer Studenten ein sachliches Inter­effe haben. Die Mitgliedschaft der Vereinigung sozialdemokratischer Studenten betrachtet es als felbstverständlich, daß bei allen der­artigen Aktionen, wie auch bei allen eventuellen Borverhandlungen auf beiden Seiten der Ton voller Gleichberechtigung herrscht, und hält daher ultimatives Borgehen irgendwelcher Art von vorn herein für verfehlt.

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ZIGARETTE