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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 124.

geschrieben:

Tokales.

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währten guten Willen der Aerzte für das Allgemeinwohl ver­

Sonntag, den 31. Mai 1891.

8. Jahrg.

Gerichts- Beitung.

Sodann zitirte der

gehen pflegte. Unter zehn Fällen hat er sich dabei mindestens nicht strafrechtlich verfolgt werden, und nach einiger Zeit wurden neunmal überzeugen müssen, daß er es mit feinem Simulanten zu die hiesigen Behörden von Frankreich   aus dahin verständigt, daß thun hatte, und durch die vereinzelten Fälle vom Gegentheil hat Kaiser in ein Irrenhaus gebracht worden sei. Die preußische Zu dem in der Beilage zu Nr. 117 enthaltenen Artikel er sich nicht irre machen lassen. Die Erfahrungen, welche er auf Regierung wurde ersucht, den Mann nach Deutschland   bringen über Schul Gesundheitspflege wird uns von einem Arzte diese Weise gesammelt hat, haben wesentlich mit dazu beigetragen, zu laffen, und erklärte sich auch dazu bereit, wurde aber, nachdem ihn zu einem Sozialdemokraten zu machen. Wir kennen auch die Verhandlungen ihre Erledigung gefunden hatten, von den französi Der erwähnte, in dem Artikel etwas ironisch behandelte Be- eine sozialdemokratische Arbeiterin, welche, nachdem sie mit der schen Behörden davon in Kenntniß gesetzt, daß der Kaiser unterdessen schluß der 29. Lehrer- Versammlung entspringt offenbar derselben Verabreichung von Speisen an Bettler einige Male üble Er- aus der Anstalt entlassen worden sei. Seitdem hat man nichts von dem Quelle, wie die schneidige" Zurückweisung des Antrages Stadtfahrungen gemacht hat, grundsätzlich nur Geld giebt, um sich Schwindler gehört, bis in diesen Tagen ein Berliner  , der vor Jahren hagen   durch Herrn Stadtschulrath Bertram, d. h. einer durch nicht durch neue Enttäuschungen, die sie möglicherweise erfahren die Dienste des Heirathsinstituts" Fortuna" in Anspruch ge­ernsthaftes Studium der medizinisch- technischen Schwierigkeiten könnte, hartherzig auch gegen wirklich Bedürftige machen zu nommen und demselben vertrauliche Mittheilungen gemacht hat, in feiner Weise getrübten Selbstschäßung. Die Aerzte tönnen laffen." Die Damen der Bourgeoisie, welche es in gleicher Lage aus Paris   eine Postkarte erhielt, die von dem Direktor des Rechts­darüber mit demselben bezeichnenden Stillschweigen hinweggehen, wie über die in der damaligen Gizung von Herrn Spinola und vorziehen würden, künftig jedem Bettler die Thür vor der Nase schutzvereins Themis" unterzeichnet, angeblich im Auftrage des Generaldirektors dieser Gesellschaft, Le Comte, abgeschickt, die Dr. Langerhans gethanen Aussprüche. - Da es bei uns leider zuzuschlagen, tönnen sich ein Beispiel daran nehmen. patriotisch" geworden ist, ja teine französische   Einrichtung Nur nicht den Muth verlieren!" sagen auch wir. Wenn es Aufforderung enthielt, für die Rückerstattung der Briefe, die der beſſer zu finden als unsere eigenen, so dürfte auch die Heranziehung nicht gelingen will, sich von dem Vorhandensein von Elend Berliner dem Bureau Fortuna" geschrieben hatte, 200 m. ein­Der Pariser Verhältnisse die Sache taum fördern. Cher läßt sich zu überzeugen, der gebe den Versuch nicht gleich auf. Wir zusenden. Der Berliner   übergab diese Postkarte der Kriminal­vielleicht ein Fortschritt im Sinne des Stadthagen  'schen Antrages empfehlen den Besitzenden, statt erfundene Geschichtchen nachzu polizei, der es nicht schwer gefallen ist, in dem Absender den anbahnen, wenn man den letzteren zunächst auf ein enger be- plappern, lieber in die Volksküchen und Volks- Kaffeehäuser zu vielgewandten Kaiser, alias Kleist  , alias Kinsly, alias Cäsar grenztes Biel  - Verhütung der Schulepidemien gehen, aber nicht als geladene Ehrengäste zu Eröffnungsfeier- wieder zu erkennen, und gewiß nicht verfehlen wird, so weit es beschränkt. Die Schulen, und zwar aus vielen naheliegenden lichteiten, Jubiläen und ähnlichem Humbug. Wenn sie dort in ihren Kräften steht, den gefährlichen Menschen unschädlich zu Gründen in erster Linie die Gemeindeschulen, sind notorisch eine incognito" ihre 15 Pfennig- Portionen hinunterwürgen müssen, machen. der geeignetsten Stätten zur Weiterverbreitung der ansteckenden und zwar ohne die Aussicht auf ein nachfolgendes opulentes Krankheiten( Diphtherie, Scharlach, Masern, Stidhusten 2c.). Dem Diner, dann werden sie doch wohl etwas nachdenklich werden. Entstehen von Epidemien durch die Schule möglichst vorzubeugen, und wenn das noch nicht wirken sollte, dann mögen sie in ihrer giebt es einen Weg, deffen Beschreiten feine unerschwingliche Kosten schlechtesten Kleidung nach dem Asyl gehen es würde ja nur verursachen würde, aber wesentlich ein verständiges Zusammen- studienhalber", also in allen Ehren geschehen!- und dort eine Beleidigungen der schwersten Art, gegen das Richters arbeiten der Lehrer mit den Aerzten zur Veraussetzung hat. Be Nacht zubringen. Dann werden sie einsehen, daß alle Wohl- Kollegium einer Ziviltammer gerichtet, führten gestern den fanntlich werden jegt alle Fälle von ansteckenden Krant fahrtseinrichtungen" zusammen nicht ausreichen, um auch nur den Schneidermeister Albert Hardel auf die Anklagebank der Schneidermeister Albert Hardel auf die Anklagebank der heiten durch besondere Meldekarten dem Polizeipräsidium zehnten Theil des vorhandenen Glends zu beseitigen, daß das zweiten Straffammer des Landgerichts I  . Der Angeklagte hat angezeigt, sobald sie in ärztliche Behandlung kommen. vielmehr nur durch eine vollständige Umgestaltung der bestehenden seit Jahren einen Prozeß mit einer Mäntelnäherin geführt, von Dadurch, daß diese erfrantzen Rinder und ihre Geschwister Gesellschaftsordnung geschehen kann. der er wegen eines verdorbenen Mantels einen Schadenersatz von bis nach stattgehabter Schlußdesinfektion der Schule ferngehalten Unsere neuliche Gloffe zu dem Projekte einer Schlächterei- 4,50 m. verlangte. Er ist in allen Instanzen unterlegen und hat werden, werden sie für die Weiterverbreitung unschädlich gemacht; Ausstellung benutzt das Hamburger Wurstblatt Allzeit voran", die nicht unbedeutenden Kosten tragen müssen. Am 1. Januar es bleibt aber der große Bruchtheil der nicht in ärztlicher Be- Organ zur Wahrung der Interessen der Schlächterei, Wurst d. I. erhielt der Landgerichtsdirektor Hoffmann, welcher den handlung befindlichen Fälle eine danernde und für Berlin   felten fabrikation 2c., zu einer Polemik und zu persönlichen Ausfällen Vorsitz in der letzten Instanz geführt hatte, von dem Angeklagten versiegende Quelle zu neuer Ansteckung. Aus der bis­herigen halben läßt sich nun eine ganze Arbeit dadurch gegen unseren leitenden Redakteur. Dies sei ihm gnädig ver- ein langes Schreiben, welches von Beleidigungen strohte. Der Ein altes Sprichwort lautet geben! also: Sage mir, Brief trug als Motto die sonderbare Behauptung: Unschuld thut machen, daß der Rektor täglich die Liste der ohne ärztliche Be- mit wem bu umgehst, so will ich dir sagen, wer du bist" weh!" Sodann ging der Angeklagte zur Kritifirung der in scheinigung fehlenden Kinder den im Bezirke seiner Schule und da das Organ des Viehhandels naturgemäß mit allerlei Ge- seiner Sache erfolgten richterlichen Urtheile über. Er meinte, daß wohnenden Aerzten zugehen läßt. Diese theilen unter einander die Arbeit nach den einzelnen Straßen, suchen die fehlenden Kin- thier umzugehen hat, so fann man leicht einen Schluß auf den der Amtsrichter sich zwei Jahre lang den Kopf darüber zerbrochen unbekannten Artikelschreiber ziehen. Wenn wir uns mit dem habe, wie er eine Unwahrheit herausfinden solle und dies un­der in den Wohnungen auf und stellen das Resultat bis zum Fachblatte hier befassen, so geschieht es nur zu dem zwecke, um gerechte Urtheil sei von den höheren Instanzen bestätigt worden, nächsten Tage zusammen. Durch eine derartige dauernde Ueber- demselben nicht als unhöflich zu erscheinen und auf eine gestellte um den Vorderrichter nicht bloszustellen. wachung auch in den( scheinbar) gefunden Zeiten wird es ge- Frage nicht die Antwort schuldig zu bleiben. Das Fachblatt Angeklagte einen angeblich von Friedrich II.   stammenden Aus­lingen, die Anfänge der Epidemien zu erkennen, und man fragt nämlich, woher wir die in unserer Notiz als Ausstellungs- fpruch über ungerechte Richter, und knüpfte hieran Beleidigung wird jedenfalls mehr damit nügen, als jetzt mit der Schließung objekt in Borschlag gebrachten ausgemergelten" Schlächter- an Beleidigung bis zum Schlusse des Briefes. Der Angeklagte einzelner Klassen oder Schulen, nachdem die Epidemie schon gesellen zu beziehen gedenken? beziehen gedenken? Damit will das Fach- meinte, er müsse das Schreiben in einem Zustande geistiger Ver­vollständig entwickelt ist. Bei dem trok so vieler harten blatt augenscheinlich andeuten, daß es deren überhaupt wirrung verfaßt haben. Er sei von der felsenfesten Ueberzeugung Prüfungen durch die sozialpolitischen Experimente noch immer be- nicht giebt! Da das Fachorgan Da das Fachorgan eine so geringe Fach- durchdrungen, daß ihm Unrecht geschehen sei. Am Sylvester nünftige Opfer zu bringen, ist nicht anzunehmen, daß die fenntniß entwickelt, so wollen wir ihm gern eine Lektion in Abende habe er die Aufforderung zur Leistung des Offenbarungs­Hierüber sei er in eine Aerzte durch zu hohe Forderungen die Ausführung dieser Maß- feinen fachgewerblichen Angelegenheiten ertheilen. Ohne Frage eides erhalten, wegen der letzten Gerichtskosten, die aus dem er­ist das Schlächtergewerbe ungemein strapaziös. Die tägliche wähnten Prozesse entstanden waren. regeln unmöglich machen werden. Im Gegentheil dürfte ein mit dem Arbeitszeit eines Schlächtergesellen beträgt bis zu 18 Stunden, hochgradige Erregung gerathen und in diesem Zustande habe er nöthigen Interesse für die Sache begabter Rektor durch Um­frage bei den Aerzten feines Schulbezirks die angenehme Ueber nicht schlecht Knuffen" müssen, ist klar, und daß eine solche diese fast krankhafte Erregung zu Gute, indem er nur eine Geld­frage bei den Aerzten seines Schulbezirts die angenehme Ueber- natürlich wird auch Sonntags noch gearbeitet. Daß die Gesellen den Brief geschrieben. Der Staatsanwalt hielt dem Angeklagten raschung erleben, daß die Herren in ausreichender Bahl Arbeit ben Rörper sehr bald ruinirt, ist ebenso flar! Die meisten strafe von 300 M. in Antrag brachte, der Gerichtshof war aber ihre Arbeitskraft für diesen Versuch vorerst unentgelt- Schlächtergesellen sind junge Leute von 18-30 Jahren, darüber der Ansicht, daß die unerhörten Beleidigungen entschieden mit lich zur Verfügung stellen, sofern nur von autoritativer Seite( d. h. nicht etwa durch die Polizei, sondern in erster Linie hinaus werden nicht viele anzutreffen sein, weil dann durch die einer Freiheitsstrafe gefühnt werden müssen und erkannte deshalb von der Schule aus) die Eltern der betr. Kinder darüber lange und schwere Arbeit der Körper eben ausgemergelt" ist, auf einen Monat Gefängniß. weil dann die Kräfte nachgelassen haben, weil er dann nicht belehrt werden, daß und wie Der ehemalige Vize- Feldwebel und Kaffirer des dent­fich bei diesen ärztlichen mehr so radern kann, wie die Herren Meister es wünschen, weil fchen Offiziervereins, Johann Hoffmann, wurde gestern Besuchen den Aerzten gegenüber angemessen zu verhalten haben. Die Herren Meister die ausgemergelten" Gesellen bei Seite werfen der ersten Straftammer des Landgerichts I   vorgeführt, um sich Derjenige Schulleiter, welcher möglichst bald den Versuch- durch und junge leistungsfähige Arbeitskräfte einstellen. Alle schweren unternimmt, welchen nur genügt, nie geschadet werden kann Berufe, wie Steinträger, Steinfeger 2c., können von den Betreffen- wegen Unterschlagung einer Summe von über 9000 Mark zu wird sich ein wirkliches Verdienst um die ganze Stadt erwerben, den nur eine gewisse Zeit ausgeübt werden, bis die Kräfte verantworten. Der Beschuldigte, der bei dem genannten Verein da die Erfolge in seinem Bezirke alle anderen Schulbezirke verbraucht sind, bis sie fertig" find und es schlechterdings nicht seit dem Jahre 1884 erst als Registraturgehilfe und später als 3wingen werden, zu folgen.- mehr geht! Gerade so ist es mit den Schlächtergesellen! Den Unterkassirer angestellt war, räumte sein Bergehen reumüthig ein. Nur und hat sich die Entdeckung dadurch so lange verzögert, weil dem ,, Nur nicht den Muth verlieren!" heißt der Titel einer Berfall der Körperkräfte zu beschleunigen, tragen noch andere Die Unterschlagungen sind im Laufe der letzten Jahre begangen in der Boſt" abgedruckten Stizze, in welcher erzählt wird, wie Faktoren, die alle auf Rechnung der Herren Meister zu ſehen Angeklagten ein großes Vertrauen geschenkt und es mit der Kon­Zu den Obliegen­ein junger Mensch unter dem Vorgeben, in diesem strengen sind, gar wesentlich bei. Wir nennen die ungefunden Arbeits­des heiten Winter" feine Arbeit finden zu können, lange Zeit hindurch die räume, die viele Nässe, die häufig wechselnde Temperatur, die trolle nicht so genau genommen wurde. Angeklagten gehörte es gehörte es u. A., die Bons für Theaterbillets an die Mitglieder des Vereins zu Mildthätigkeit" einer reichen und leichtgläubigen Frau, die sich schmale Kost, die ebenso schlechten wie ungefunden Schlaf­deshalb allerlei Entbehrungen auferlegen muß", mißbraucht, und stätten u. f. iv. Eine Reihe von Jahren Schlächtergeselle- und endlich als Mitglied einer wohlorganisirten Bande von jungen Gicht, Rheumatismus und andere schleichende Krankheiten sind verabfolgen, wofür Beiträge von 10 bis 15 Pfennigen bezahlt Sozialdemokraten der ärgsten Sorte" entlarvt wird, die diese die Früchte der Arbeit! Aus diesem Grunde ist auch die durch- werden. Der Verkauf regelt sich nach laufenden Nummern, die Prellerei gewerbsmäßig betreiben und den Raub bei Wein und schnittliche Sterblichkeit unter den Schlächtergesellen den Jahren nicht monatlich abgeschlossen, sondern auf den folgenden Monat übertragen werden. War bei der monatlichen Abrechnung die Kartenspiel verprassen. Die geprellte Dame verhärtet infolge nach eine niedrige. Das sind unserer Ansicht nach ausgemergelte" letzte Nummer beispielsweise 16 730, so begann der Angeklagte im zwar ausgemergelt von von Meistern dieser Entdeckung ihr Herz, wird aber durch die Worte eines Schlächtergesellen und folgenden Monat mit der Zahl 16 630, wodurch er die Beträge Bastors ermuthigt, fich von neuem der Bethätigung praktischer lediglich im Interesse der Meister, die sich dafür settes Bäuchlein mästen. Fette Schlächtergesellen sind uns für verkaufte 100 Bons erübrigte, die er in seine Tasche fließen Nächstenliebe zuzuwenden. Es steht zwar jedem, der unter dem Strich" schreibt, frei, noch niemals zu Gesichte gekommen, trotz der Fleischkost" bei ließ. Dies betrügerische Manöver hat zuletzt einen immer größeren Daß es uns irgendwie umfang angenommen. Der Angeschuldigte, der eine Pension von 21 M. und ein Gehalt von 140 M. monatlich bezog, will durch fich zusammenzuphantafiren, was er will, was sich nie er den Herrn Schlächtermeistern! eignet hat und, wenn es ihm Spaß macht, auch was sich nie Schwierigkeiten bereiten sollte, solche ausgemergelte" Schlächter­Der Staatsanwalt ereignen kann. Aber da das traurige Machwert sichtlich nur gesellen zu beziehen", wird wohl selbst das Hamburger Wurst- Krankheiten und Todesfälle in seiner Familie zurückgekommen zu dem Zweck verfaßt worden ist, die Sozialdemokraten als blatt nicht glauben, trotzdem der schandvollen Verhältnisse im und dadurch auf Abwege gerathen sein. arbeitsscheue Subjekte hinzustellen, und auch literarisch werthlos Schlächtergewerbe wegen die Gesellen schaarenweis anderen Ge- beantragte zwei Jahre Gefängniß und zweijährigen Ehrverlust, ist, so erlauben wir uns, es mit demselben Maßstabe zu messen, werben zuströmen und selbst, um nur diesen Zuständen zu ent- das Urtheil lautete dem Antrage gemäß. Ein netter Prinzipal. An amerikanische   Zustände er­wie gewisse Reporterphantasien, vermittelst deren die bürgerlichen fliehen, ein schimpfliches Gewerbe nicht verschmähen. Ist es doch Blätter, welche auf dem offenen Schlachtfelde des politischen erwiesen und allbekannt, daß das berüchtigte Zuhälterthum fich innerte eine Verhandlung, welche gestern vor der zweiten Straf­Theiles Niederlage auf Niederlage erleiden, im lokalen Theile zu einem bedeutenden Theile aus den Kreiſen der Schlächter fammer des Landgerichts I   stattfand. Der Restaurateur Hugo einen versteckten Guerillakrieg gegen die Sozialdemokratie führen. gesellen rekrutirt! Und das haben die Meister verschuldet, und träufel befand sich wegen Nöthigung auf der Anklagebant. Ueber den läppischen Einfall, Sozialdemokraten sich zum gewerbs wenn wir ihnen einige ausgemergelte" Schlächtergesellen als Als der Beschuldigte eines Abends mit seinem Kellner abrechnete, mäßigen Bettel zusammenthun zu lassen, haben wir uns nicht auf- Ausstellungsobjekt anempfehlen, so hatte das seine, allerdings gerieth er mit demselben wegen zwei Glas Bier in Meinungs­zuregen vermocht. Aber gemein ist es, daß ein Blatt, welches alle sehr traurige Berechtigung. Hoffentlich weiß nun das Ham- verschiedenheit. Er nannte den Kellner einen Betrüger und als Vorgänge innerhalb der sozialdemokratischen Arbeiterschaft, und zwar burger Wurstblatt, was wir unter" ausgemergelten" Schlächter- dieser sich alle Beschimpfungen verbat, eilte der Angeklagte zum nicht blos diejenigen, die sich auf politischem und gewerkschaftlichem gesellen versiehen, und zweifelt nicht, daß wir ihm mit so vielen Büffet, holte einen Revolver Hervor und mit demselben auf den Gebiete abspielen, mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, also Gelegenheit aufwarten tönnten, daß, sollte es diese zum Frühstück verspeisen Kellner zielend, erklärte er ihm, daß er ihn ohne Weiteres über genug hat, die sozialdemokratischen Arbeiter fennen zu lernen, müssen, es sie wohl schwerlich würde verdauen können! den Haufen schießen werde, wenn er nicht schleunigst das Lokal dergleichen seinen Lesern vorzusetzen wagt. Die Stizze, welche verlasse. Der Bedrohte, welcher wußte, daß der Revolver ge­Ein internationaler Hochstapler, der vor Jahren viel von laden war, erhielt keinen geringen Schrecken, im nächsten Augen­einen hervorragenden Platz in dem Arsenal geistiger" Waffen gegen die Sozialdemokratie verdient, steht auf gleicher Höhe mit sich reden machte, unter dem Namen eines Grafen Kleift", blicke war er zur Thür hinaus. Der Staatsanwalt beantragte Den sensationell zugeftutzten Mittheilungen über undankbare" Grafen Kinsky" und eines Herrn" Le Comte" Schwindeleien eine Geldstrafe von 20 Mart, der Gerichtshof erkannte aber auf Bettler, welche erst um ein Stück Brot oder einen Teller Suppe aller Art verübte und von den Staatsanwaltschaften des Inlandes 30 Mart. flehten und, nachdem sie sich in der Erwartung, gerade durch und des Auslandes wegen Betruges verfolgt wurde, hat wieder diese Anspruchslosigkeit besonders Mitleid zu erregen und noch ein Lebenszeichen von sich gegeben. Die hiesige Kriminalpolizei

denn die

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ein

Unter der Anklage, 9000 M. gestohlen zu haben,

ein Geldgeschent herauszuschlagen, getäuscht fahen, die gereichte hat von dem Manne gulegt 1886 gehört. Damals ging den wurde gestern die Ehefrau des Schankwirths Hensel, Johanna Nahrung auf den Treppenflur schütteten. Die Bourgeoisie lieft hiesigen Behörden von der franzöfifchen Regierung die Mit- Senfel, der I. Straflammer des Landgerichts I   aus der Unter­Sie bieten ihr theilung zu, daß in Paris   ein Schriftsteller Caefar, allem suchungshaft vorgeführt. Die Angeklagte hat im Jahre 1886 derartige Notizen mit Genugthuung. vor sich selbst Anschein nach ein Norddeutscher, der sich bald für einen ihren jezigen Mann geheirathet, welcher damals Wittwer war. nicht nur vor anderen, sondern auch einem Ungarn  , bald für einen Desterreicher, mitunter auch für Seine frühere Schwiegermutter, eine Wittwe Wolter, blieb im Besitzenden suchen, vielleicht aus die letzten Reft von Schamgefühl, in diesem Punkte auch einen Kurländer ausgebe, wegen Schwindeleien und Erpressungs- Hause und war das Lokal auch auf ihren Namen gemiethet, da einen versuchen verhaftet worden sei. Dieser Schriftsteller Caefar hatte Hensel wegen einer geringen Vorbestrafung die Konzession nicht vor sich selbst das Aeußere zu wahren erwünschten Vorwand, von nun an keinem Bettler mehr etwas in Paris   ein Heirathsinstitut Fortuna" begründet, bot reiche erhalten konnte. Die Hensel'schen Eheleute führten kein glück­Frauen aus und begnügte sich nicht nur mit der Einkassirung liches Zusammenleben, es tam häufig zu Zwistigkeiten. Dies ge­zu geben. Es ist zweifellos, daß es arbeitsscheue Individuen giebt, die bedeutender Borschüsse für die zu ermittelnden Partien, sondern schah auch am Abende des 4. Februar, nach einen bösen Auftritt den Bettel gewerbsmäßig betreiben und auf die Leichtgläubigkeit veranlaßte auch die Kunden, welche sich vertrauensvoll an das verließ der Ehemann das Haus, um sich Berstreuung zu suchen. Bald anderer spekuliren. Das haben wir nie bestritten. Wir bestreiten Bureau Fortuna" wandten, zu den eingehendsten Mittheilungen darauf entfernte sich auch Frau Hensel, indem sie ihrer Schwieger­aber, daß, wie man die Bourgeoisie fast täglich behaupten hören über ihre intimsten Familienverhältnisse und forderte, nachdem mutter sagte, sie wolle ihren Mann aufsuchen. Sie kam nicht wieder fann, jeder Arbeitslose ein Arbeitsscheuer und jeder Bettler ein er diese Auskünfte erhalten hatte, für die Rückgabe der betreffen- und mit ihr waren preußische Konsols in Höhe von 9000 M., die in geheimer Schlemmer sei. Wenn sich die Bourgeoisie die Mühe den Briefschaften erhebliche Summen. Damals wurde von der einem Wäscheschrank aufbewahrt wurden, verschwunden. nehmen wollte, in jedem einzelnen Falle der Sache auf den Grund Berliner   Kriminalpolizei festgestellt, daß der Schriftsteller Caesar Angeklagte ist nach Dresden   gereift, von wo sie später ihrem zu gehen, dann würde sie bald eines anderen belehrt werden. mit dem Hochstapler identisch war, der unter den Namen der Manne   4500 M. zurückgeschickt hat. Bei ihrer Berhaftung hatte Wir fennen. einen Mann, welcher eben aus dem angeführten Grafen Kleist   und Kinsky und des Herrn Le Comte gearbeitet sie 1500 m. verbraucht, den Rest von 3000 m. hat sie ihrer Grunde jedem Bettler, der um Brot bat, zu essen gab und sogar hatte, und ferner stellte es sich heraus, daß der Mann, ein ge- Angabe nach einem Freund in Dresden   in Verwahrung gegeben. mit denen, die ihn auf der Straße ausprachen, in ein Lokal zu borener Berliner  , Kaiser   hieß. In Paris   konnte der Schwindler Die Angeklagte will in dem Glauben gewesen sein, daß ihr die

Die