turz und ähnliches. Die tonfumgenossenschaftlichen Organisa-| onen haben bereits vor dem Kriege in ihren Betrieben den chtstundentag durchgeführt gehabt. Sie halten allerdings auch darauf, daß ihr Betrieb technisch vollkommen einge richtet ist und deshalb rationell arbeitet. Darin liegt auch ein Unterschied zwischen den konsumgenossenschaftlichen und pielen privatwirtschaftlichen Betrieben. Durch technische Einrichtungen den Betrieb wirtschaftlicher zu gestalten, die Arbeit zu erleichtern, durch hygienische Einrichtungen dem Arbeiter bie Arbeit angenehmer und die Warenherstellung für den Verbraucher in einwandfreierer Weise tätigen zu lassen, das ist einer von den nicht gering zu veranschlagenden Aftiopoften fonfungenossenschaftlicher Organisation.
In dem jetzt laufenden Geschäftsjahr, 1. Juli bis 31. Dezember 1925, hatte die Konsumgenossenschaft Berlin und Umgebung einen Umfah von mehr als 16 000 000 Rmt., im vorigen gesamten Geschäftsjahr hatte sie einen Umsatz von rund 27 Millionen; sie wird ihn trotz der Krise im laufenden Geschäftsjahr ganz wesentlich übersteigen. Dazu fommen noch einige Tochtergesellschaften, die im Laufe des Jahres von der Konsumgenossenschaft begründet bzw. erworben wurden, die auch im gemeinwirtschaftlichen Sinne wirken und wesentliches leisten. So werden z. B. in einer Wurstfabrik, die Eigentum der Konsumgenossenschaft ist, monatlich über 600 Zentner Wurst hergestellt, die täglich in den eigenen Abgabestellen zur Verteilung gelangen.
Je schärfer die Krise hervortritt, desto mehr merten die Mitglieder die Borteile, tonfumgenpffenfchaft licher Organisation und desto mehr muß die und desto mehr muß die arbeitende Bevölkerung ganz gleichgültig, ob hand- oder ganz gleichgültig, ob Hand- oder Ropfarbeiter ihr Augenmerk auf die genossenschaftliche Organisation richten.
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Wenn die Leitungen der tonsumgenossenschaftlichen Organisationen, gestützt auf das starte Bertrauen ihrer Mitglieder und überzeugt von der unverwüstlichen Kraft und Stärke ihrer Organisation trotz aller Stürme im Wirtschaftsförper fich mit neuen Aus- und Aufbauplänen tragen, so dürfen die Arbeiter und Angestellten, die dieser Organisation noch fern stehen, durchaus zutrauen zu diesen Organisationen geminnen, denn die Bergangenheit bürgt dafür, daß nicht im fapitalistischen Profitinteresse gewirtschaftet wird, sondern unter Berücksichtigung der Interessen des gesamten Bolkes für das Bolf die industriellen Betriebe gefördert, die Lebensmittelverteilung im Interesse der Berbraucher wahrgenommen werden. Förderung des Genossenschaftsgedankens bedeutet Förderung der Gemeinwirtschaft, Förderung des Sozialis mus, bedeutet, unserem Ziel näherkommen.
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Nicht korrupt, nur Psychopath. Holstein- Berlegenheiten der Rechtspreffe.
Die deutschnationale Preffe fommt allmählich mit schüch ternen Andeutungen über den Fall Holstein hervor gefrochen. Der Lokal Anzeiger" gibt zu, daß die Echtheit der Holsteinschen Korrespondenz doch nicht zu bezweifeln sei". Eine feine Zeitung: was nicht ist, Lügt sie zusammen, siche Bölferbundskandal, und von dem, mas mahr ist, stellt sie mit einer Wehmutsträne fest, daß die Bahrheit, doch nicht zu bezweifeln" fei!
Wenn eine Dame der Gesellschaft, etwa eine Gräfin, stiehlt und betrügt, dann ist sie nicht etma eine Diebin, sondern eine Kleptomanin, ein psychopathologisches Problem, ein Rätsel. Wenn ein Holstein forrupt ist bis zum Landesverrat, dann ist er für den„ otal- Anzeiger" nicht ein Schieber und Schurte, sondern ein Psychopath, ein danfenswertes Objeft für den geschulten Psychologen.
Aber damit fann der Lokal- Anzeiger" die Tatsache noch nicht aus der Welt schaffen, daß diefer Psychopath", dieser Rorruptionsgeheimrat einer der Prominenten des taiserlichen Systems war. 3mar versichert er stolz:
„ Ueberaus naiv ist die Art und Weise, wie unsere Linkspreffe auch aus diesem psychopathologischen Fall Honig zu faugen sucht. Jeder weiß, daß unter dem alten Regime selbst ein Mann von
Das Käthchen von Heilbronn.
ber macht des Herrn n. Holftein in dem Augenblid erledigt ge. wesen wäre, in dem irgend jemand auch nur geahnt hätte, daß er seine dienstlichen Kenntnisse zu geschäftlichen Spekulationen mißbrauchte."
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Thüringer Staatsbank- Skandal.
Unter der Ordnungsregierung.
Weimar , 30. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Am Ende bes Holstein erledigt? Es haben ihn manche erledigen wollen, Jahres 1925, ein Jahr nach dem Ende des Geschäftsjahres 1924, die Macht und Namen hatten, aber es ist ihnen nicht gelungen soll endlich der Verwaltungsrat der Thüringischen Staatsbant über - er mußte zuviel Dom alten Regime. Und die pon dem Nachfolger Loebs, Dr. Jost, vorgelegte Bilanz menn der Lokal- Anzeiger" nach dankenswerten Unter- Don 1924 Beschluß fassen. Gestern liefert nun ein von der Re fuchungsobjekten fucht, so tann er ja untersuchen lassen, in gierung gern benugtes rechtsstehendes Blatt bereits Borpostengewelchem Zusammenhang Holsteins Kenntnisse um die Gefechte für diesen in der Geschichte des Banfmesens wohl einzigwohnheiten und dunklen Punkte des alten Regimes mit seiner artigen Borgang. Es behauptet, daß Dr. Jost in einem Landtags unverfrorenen Korruption stehen. ausschuß geäußert habe, daß der Bank unter der Leitung Loebs der Kopf gefehlt habe und daß Loeb nicht verstanden habe, die von ihm gemachten Gewinne( angeblich etwa 4 Millionen Goldmart. Der Berichterstatter) zu halten. Angeblich hat die Sicherung der Krebite durch Herrn Dr. Joft die Berzögerung der Bilanz für 1924 bis heute verschuldet. Trotz dieser behaupteien Bemühungen des Herrn Dr. Jost müssen doch wohl sehr große Berluste eingetreten sein, denn die Zeitung spricht von großen Verlustzahlen. Inunerhin sei die Sicherheit der Bank nicht gefährdet. Das„ Volt", unser Jenaer Parteiblatt nimmt heute bereits Stellung zu der noch vor. Erscheinen so merkwürdig verteidigten Bilanz. Es schreibt:
Die Rote Fahne" hat Sorgen eigener Art. Eine der größten Sorgen scheint für sie der russische Parteitag zu sein, den fie nach wie vor möglichst perstedt unterbringt. In einem verborgenen Bintel entrüftet fie fich über die Ignoranz des Bormärts". Ihre Entrüstung ist leider das einzige, mas sie vorzubringen hat; denn fachlich kann sie nicht das geringste vorbringen. Ihre Sorgen find verständlich. Im kommunistischen Lager ist die Unruhe immer noch groß. Der Bericht über die letzte Stadtdelegiertenversammlung ist offenbar so start frisiert worden, daß Scholem seinem entrüsteten Herzen in Zuschriften an die Zentrale hat Luft machen müffen. Das Pol- Bureau der Zentrale geht deswegen auf diese Buschriften, die es wohlweislich nicht veröffentlicht, in einer längeren Buschrift ein. in einer längeren Buschrift ein. Daraus erfährt man, daß die Ultralinten" folgenden Antrag gestellt haben:
Die Delegiertenkonferenz fordert die B. 2. auf, den Kampf gegen wichtige Teile der Berliner Organisation einzustellen und eine Politik der Zusammenfassung aller Kräfte auf dem Boden praktischer Mitarbeit durchzuführen."
Dieser Antrag erhielt 306 Stimmen, während 369 Stimmen dagegen waren. Das Stimmenverhältnis zeigt die Stärte der Spannung in der Berliner Organisation. Man fann faum annehmen, daß diese Spannung unter dem Eindruck des russischen Barteitages gerade abnehmen wird. Die Rote Fahne" schreibt des
wegen aud:
„ Daß dieser Antrag soviel Stimmen erhielt, ist nicht zurückzuführen auf das politische Einverständnis der Berliner Genossen mit den Anschauungen Scholems und seiner Freunde. In dieser großen Stimmabgabe für den Antrag zeigt fid) lediglich die noch nicht genügende Durcharbeitung der Berliner Organisation. Die große Stimmabgabe für diesen Antrag beweist, daß noch viele Mitglieder und Funktionäre glauben, daß eine Politik der Zusammenfassung aller Kräfte auf dem Boden praktischer Mitarbeit gleichbedeutend ist mit der Einstellung des Kampfes gegen die in der Berliner Organisation no vorhandenen Abweichungen. Dem ist nicht so. Im Gegenteil Die Partei wird die richtige Bolitif erst dann anwenden, wenn feste Kaders vorhanden sind, wenn die Mitglieder nicht nur formal die Politif des Zentralfomitees billigen, sondern im Sinne dieser Politif mit leberzeugung in der gesamten Arbeiterklasse und Arbeiterbewegung arbeiten. Nur wenn wir in der Partei alle schwankenden Genossen überzeugen und den Kampf gegen alle Abweichungen zu führen verstehen, werden wir Erfolge erringen.
Selbstverständlich werden das Zentralfomitee und die Bezirksleitung alles tun, um eine Zusammenfassung der Partei herbeizuführen. Aber das Zentralfomitee und die Bezirksleitung Berlin- Brandenburg haben die Aufgabe, eine politische Linie durchzuführen, die Mitgliedschaft von der Notwendigkeit dieser Linie zu überzeugen und den Rampf gegen die Kräfte zuführen, die mit allen Mitteln gegen die Durch führung der Don Barter eingeleiteten Bolitit arbeiten
her
Das Abstimmungsverhältnis in der Berliner Stadtdelegierten. versammlung beweist, wie groß diese Untlarheiten noch sind, wie notwendig diese innerparteiliche Arbeit ist."
Die Beobachtungen in anderen Städten zeigen, daß es dort nicht viel beffer steht. Ueberall find zweifellos die ll ntlar. heiten noch sehr groß. Wir wünschen zum neuen Jahr den besten Erfolg auf diesem Gebiet und hoffen, daß am Ende des nächsten Jahres feine Abmeichungen in der RPD. mehr zu vermerken sind.
der die Bühne zu schmüden hatte, parodiert ein wenig. Manchmal, ist die Bühne Schmiere, wie sie überliefert wird, manchmal strahlt Ein neues Käthchen, ein neuer Regisseur, ein neuer Theatermaler fie entzückend in Farben. Inmitten all dieser Leichtigkeit schwärmt im Deutschen Theater. und schreitet das mittelalterlich brave, mittelalterlich entzüdende, mittelalterlich fiegende Käthchen. Mar Hochdorf.
Man hatte vor kurzem ein junges Mädchen entdeckt, das sich in viel Elend nach dem Theater sehnte. Die Kleine ging zu Leuten, von denen sie Beistand erhoffte, und bat, vortanzen zu dürfen. Man
ließ sie nicht tanzen, sondern forderte sie zum sprechen auf. Es wurde herausgefunden, daß die bittende Tänzerin mit sehr viel Innigkeit reden konnte. Die Bewegungen, mit denen sie ihr Wort begleitete, nerrieten ein besonders talentiertes Wesen. Die Leute ließen die Bittstellerin fünstlerisch erziehen, nun wird fie plöglich als Räthchen von Heilbronn hinausgeschickt. Es lohnte fich mirtlich, Dies schon heute sehr überschmänglich angepriesene Bunder, das fich sehr theatralisch auf den Bühnennamen Toni van Eif taufte, kennen zu lernen. Die fleine Toni mird um die 16 Jahre alt sein. Auf der Bühne scheinen ihre Augen fast stumpf. Das bedeutet: fie scheint ganz in sich hinein zu horchen. Das bescheidene Wispern ihrer Etimme und das leidenschaftliche Auflehnen gegen die Dunkelheit, in der ihre Liebe bleiben soll, all das Begehren des Instinktes, all diese Unterwürfigkeit, die fich steigern foll bis zum himmlischen Mute, dieses Schwanken, dieses bundlings mandelnde Sichersein ihres Gefühls, das find Gaben, die schon heute außerordentlich geminnen. Die findliche Schauspielerin ist Kind dem Buchse nach, sonst kann fie fich auch schon weiblich geben. Dann wird dieses Aufblühen desto merkwürdiger. Man hat nicht den Eindruck, daß ein Nach. ahmungstalent sich dressieren ließ. Man hat eher den Eindruck, daß ein liebliches Talent frühreif wurde. Nun spielt Toni van Eit allerdings dieses Käthchen von Heilbronn, das einen besonderen Frauencharakter verklärt, den Charakter der Sklavin, die sich treten, quälen, schelten und erniedrigen läßt, weil sie liebt. Die mittelalterliche Boefie, die ganz von ritterlichen Männern bestritten wurde, liebt folche aufopfernde Mädchen. Sie heißen bald Grifelbe, bald Genofeva, bald Räthchen, wie dieses heilbronnische Mädchen. Sie find von füßer Zollheit befangene Heldinnen und vor allem zeichnet es fie aus, daß sie den jungen Herren, die auf ihnen herumtrampeln, gar nicht böse find. Toni van Eif war ein fostbares Opfer der Niederlage und der Auferstehung. Das Mädchen mit dem finotramatischen Rosenamen sei gegrüßt.
Cugen Klöpfer, der vorzügliche Schauspieler. hat sich die Regie ausgedacht. Sehr humorig, beinahe parodistisch. Es tommt Silvesterstimmung auf. Wenn z. B. die Ritter sich im Wirtshaus neben dem Saustall einen ansaufen und ins Stottern geraten, menn der Feuerwächter, der den Brand ausschreien soll, mitsamt seiner Tute heiser wird, dann lacht man in Fröhlichkeit. Und alles bleibt so heiter auf der Bühne. Herr Baul Hartmann, Räthchens hoher Herr, hält außerordentlich taltvoll und geschickt das Gleich gewit der Borice, deren parodistischer Nebenfinn durch das aufge: quollene Bathos hindurchsidert. Und auch der Maler Bechstein,
Zunahme der deutschen Großstädte. Nach einer Statistik, die in der Umschau" veröffentlicht wird, wohnen von der gesamten Bevölkerung Deutschlands 62,9 Broz. in Stäbten, nur 37,1 Proz, auf dem Lande. Außer Berlin gibt es in Deutschland neunzehn Städte, die mehr als 250 000 Einwohner haben, in Frankreich dagegen außer Baris nur drei und in Großbritannien außer London nur elf. Das Zusammenströmen der Bevölkerung in großen Städten hat in Deutschland verhältnismäßig spät begonnen. Im Jahre 1871 lebten von der Gesamtbevölkerung von 41,1 millionen nur 4,8 Proz. in großen Städten, 1880 fchon um die Hälfte mehr. 1890 mar die Bevölferung um ein Fünftel gewachsen, der Prozentjazz der in den Städten Lebenden war aber bereits auf mehr als das Doppelte ge stiegen. 1900 hatte sich die Gesamteinwohnerzahl gegen 1871 um met Fünftel vermehrt, die der Städte war fast auf das vierfache angewachsen. 1910 betrug die Bevölkerungsziffer 65 Millionen, von denen rund ein Drittel in den großen Städten lebte. 1925 hat sich die Gesamtzahl auf 62,4 millionen verringert, die Einwohnerzahl der Städte aber ist weiter gestiegen, und diese Entwidlung wird wohl auch durch alle dagegen unternommenen Maßregeln nicht aufzubalten sein.
Die Bergfrankheit als Heilfur. In der letzten Sigung der Pariser Atademie der Wissenschaften wurde eine Denkschrift des fran zösischen Arztes Rapul Bayeur verlesen, die sich über die wohl Die tätigen Wirkungen der gefürchteten Bergkrankheit verbreitet. bei der Ersteigung hoher Gebirge und bei Flügen in einer Höhe ijchen 2000 bis 4000 Meter beobachtete Krankheit wurde zuerst von da Costa im 15. Jahrhundert beschrieben. Die durch die Luftperdünnung bedingten Krankheitssymptome bestehen vorzugsweise in Abgespanntheit, starfem Durst, Erbrechen, Herzklopfen, Atembeflemmungen, Eritidungsangst, Kepischmerzen, Echwindel und unbezmingbarer Schlafneigung, wobei sich später Blutungen ous Mund, Nase und Lunge gesellen. Alle diese unbequemen und besorgnis." führt, nur die Zeichen dafür, daß die erkrankten roten Blutförper. erregend erscheinenden Symptome sind aber, wie Dr. Bayeug auschen infolge der Einwirkung der verdünnten Luft vom Organismus ausgeschieden werden. Den Störungen folgt bald die Realtion; die üblen Erscheinungen verschwinden in dem Grade, in dem die erfranften ausgestoßenen Blutkörperchen durch neue junge und gefunde erfeit werden. Man tann also sagen, daß der Bergkrankheit als Nachtur eine Regeneration des Blutes und damit eine Erstarfung des Organismus folgt.
Die neunschwänzige Kahe. Bon englischen Gerichten sind in der legten Zeit verschiedene Urteile gesprochen worden, bei denen einer Gefängnisstrafe eine Anzahl von Streichen mit der Maße" zugefügt murde. In Großbritannien ir nämlich die Brügelstrafe nach immer zulässig. Die„ age" non heute verdient allerdings eigentlich nicht mehr den Namen der neunschwänzigen, denn sie hat nur noch einen Riemen von einem Zoll Durchmesser, ber sich an einem hölzer
,, ir tennen die Bilanz noch nicht, aber wir ahnen, daß alle Verlufte nach dem Beggange Loebs, Mitte September 1924auch die für 1925, ihm aufgebürdet werden sollen. Beispielsweise soll ein Kredit A zurüddatiert worden sein, damit er noch zu Lasten Loebs fäuft. Auf Befehl der Völkischen hat der Finanzminister& 1ühschner Loeb geföpft. Für die durch die RopfLofigkeit entstandenen Schäden find fie, Herr v. Klüchschner, nun mehr haftbar. Haben sie endlich den Mut, wie von der SPD. wiederholt perlangt worden ist, vor dem Untersuchungsausschuß des Landtages zu treten, und bald wird ihnen die Bilanz der Staatsban! bis in alle Einzelheiten zergliedert merden, selbst menn mir dabei mitteilen müffen, daß ausgerechnet einem polfischen 2and. tagsabgeordneten starte 3insermäßigungen zugebilligt morden find."
Mailand , 30. Dezember. ( EP.) Mussolinis Besuch bei Chamberlain in Rapallo gab zu einer gründlichen Be sprechung der gesamten politischen Lage Anlaß. Vor und nach dem gemeinsam mit der Familie Chamberlain im Hotel Bristol eingenommenen Nachteffen unterhielten sich die beiden Staatsmänner geraume Zeit unter vier Augen untereinander. Chamberlain hatic erst vorgestern die amtliche Mitteilung erhalten, daß Mussolini ihn auf seiner Heimreise nach Rom besuchen wolle, und sofort zugestimmt. Mussolini traf abends 6,30 Uhr im Sonderzug in Rapallo ein und reiste um 10 Uhr nach Rom weiter. leber die Begegnung wurde folgende amtliche Mitteilung veröffentlicht: Obwohl der britische Außenminister sich nicht aus politischen Gründen in Italien , befindet, hat sein Aufenthalt zu einer Begegnung Gelegenheit gegeben, in der die beiden Staatsmänner ihre Ansichten über die Die lange wichtigsten 3eitfragen austauschen fonnten. Unterredung, die während des Nachtessens der Familie fortgesezt wurde, war sehr herzlich, und die Prüfung der wichtigsten Ereignisse der internationalen Politik der letzten Zeit hat die Not mendigkeit erwiesen, die jetzt erst festgesezte Zusammenarbeit der beiden Staaten wirksam zu entwideln, um die verschiedenen wider. sprechenden Interessen zur Förderung des Friedens in Europa mit einander in Cinflang zu bringen,"
Die Sonderforrefpondenten der Blätter find übereinstimmend der Ansicht, daß von beiden Politifern auch das russisch . türfische Bündnis mit seinen Rückwirkungen ermogen wurde, nachdem dieser Vertrag und die diplomatischen Anstrengungen Ruß lands und der Türkei auf dem Balkan ' Beunruhigung hervorrufen und im nahen und fernen Dsten politische Fragen im Bordergrund stehen, die weder England noch Stalien gleichgültig sind. Wahrscheinlich sei auch über die bevorstehende Regelung der italienischen Kriegsschulden gesprochen worden.
nen Handgriff befindet, und ähnelt einer fräftigen Hundepeitsche. In früheren Zeiten aber war die Kake wirklich neunschwänzig, und jeder ihrer neun Riemen war mit einer Stahlspitze versehen. Dies furchtbare Instrument hat lange Zeit in der englischen Flotte geherrscht; auf dem Lande wurde die neunschwänzige Raze erst vor etwa fünfzig Jahren beim Strafvallzug eingeführt und vielfach in den Gefängnissen gebraucht. Während des Krieges verlor die Kaze dann acht ihrer Schwänze und nahm ihre heutige gemilderte" Form fünfzig; bei Personen unter sechzehn Jahren wird an Stelle der Katze an. Die zulässige Höchstzahl von Streichen mit der Kaze beträgt jetzt eine Rute" benutzt. Der Richter muß ausdrücklich das Werkzeug zur Bestrafung und die Zahl der Streiche angeben. Trogdem bleibt die Züchtigung mit der Kaze eine furchtbare Straje, die an die Grausamfeit des finsterften Mittelalters gemahnt. In unserer ,, humanen" Zeit untersucht allerdings ein Arzt Herz und Lungen des Berurteilten vor der Züchtigung. Benn seine Gesundheit träftig genug für die Strafe gefunden mird, gibt er den Wärtern ein Zeichen, morauf diese ihm die Arme auf den Rüden binden und ihn im Nu an einen Pfeiler feffeln, worauf die Streiche in Anwesenheit des Arztes und des Gefängnisdirektors verabreicht werden. Selten werden alle Streiche auf einmal gegeben. Fünf bis sechs Schläge versezen den Berbrecher gewöhnlich in einen halb shnmächtigen Zustand; er wird dann durch Wasser wieder zum Bewußtsein gebracht, bis er zehn Streiche erhalten hat. Dann muß er zur Behandlung in ein Krantenhaus gebracht werden.
Noch älter als die Pharaonen. Der Leiter einer wissenschaft lichen Expedition, die eine Ruinenftätte in Honduras ( Mexiko ) durche forscht, R. Harrington, entdeckte ein Grab, in dem er hofft, Mumien zu finden, die älter und besser erhalten sind als die in Aegypten . Der Gelehrte hat bereits mancherlei Kunstgegenstände der Azteken aufgefunden. Die Bevölkerung foll in Amerika gelebt haben, lange bevor in Aegypten die Pharaonen ihre Schäze in den Pyramiden und Grabfammern unterbrachten. Das von Harrington bloggelegie Grab befindet sich in einem Salzberg, was die Annahme rechtfertigt, daß die Leichen unversehrt sind.
3m Neuen Theater am 300 beginnt die Borstellung des Wabren Jacob" mit Guido Thielscher am Silvesterabend ausnahmsweise um 7 Uhr. Die Borstellung der Operette Meffalinelle im Berliner Theater beginnt am Donnerstag( Silvester) ansnahmsweise um 7%, ilhr.
Jm Theater des Wellens beginnt die Aufführung der Gilbert- Oberette „ Das Spiel um die Liebe ami Silvester ausnahmeineise bereits um 7%, Uhr. Voltsbühne. Im Theater am Bülowplag. findet Sonnabend, 2. Januar, abends 8 Uhr. die 25. Aufführung von Lunatschavsfis Der befreite Don Duichotte ftatt. Die Titelrolle spielt Adolf Manz , den Wurzio Peter Jhle. Kaplan Fahsel spricht am Mittwoch, den 6. Januar, abends 8 Uhr, in der Singalabenie über be und Eros.
Goethe und Umerits. Für die in sechs Jahren bevorstehende Hundert fabrfeier von Goethes Todestag wirb non einem Ausschuß amerikanischer Universitätsprofefforen ein umfangreiches Wert vorbereitet, in dem der Einfluß Goethes auf Amerika umfassend und erschöpfend dargestellt werden soll.
Nur eine Flasche täglich. Die Sowjetregierung hat zur Eine fchränkung des Umfangs. den die Eruntlucht in Sowjetrußland nach
Biezerciafüurung des 40prozentigen. Wobla angenommen hat, die Ber fügung erlassen, ben Berlauf auf nur eine Flasche Bodla täglig auf der Stopf ber Bevölkerung zu normieren.