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afler Schafferungen geblieben, felbft bes farblofeften, ver­wöhntesten mit heißer Liebe zur Rechten behafteten Libe ralismus? Wenn Herr Stresemann heute seine Stimme erheben will, dann muß er in die deutschnationalen Ham burger Nachrichten" flüchten, in denen ihm unmittelbar von Herrn Quaaz Belehrungen erteilt werden.

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Und Friedrich Wilhelm Prinz zu Lippe gehört der nicht auch zur faiserlichen Generation"?

Blühender Antisemitismus.

Breffe ift endgültig gebrochen, und an feine Stelle tritt aftets| 5eft ufm., die boch affe der falferflichen Generation" anges der private 3med des Intereffentenverlegers. Er hören. braucht dann nur mehr auf den Knopf zu drücken. Die deutschen Journalisten fönnten sich, wenn es soweit ist, dem niederbrückenden Bekenntnis ihres amerikanischen Kollegen John Swinton   an­schließen, der auf einem Festmahl der New Yorker Preß Association Herr Hugenberg hat die Korrumpierung der Bresse von seinen Berufsgenossen den Auftrag erhielt, den Trinkspruch auf feit dem Kriegsende im größten Maßstabe betrieben. Im die unabhängige Presse" zu beantworten und dazu, wie die Presse Winter 1920/21 schluckte er den ganzen Berlagskompleg von berichtet, folgendes fagte: Welche Narrheit, auf eine unabhängige August Scherl   mit den Berliner Tageszeitungen, of al- Bresse zu toasten. Wir sind Wertzeuge und die Basallen Anzeiger" und Tag". Ueber den Gefamtumfang feines reiger Leute, die hinter der Szene stehen. Wir sind Mario. Einflusses auf die Breffe unterrichtet die folgende Zusammen netten Sie ziehen an der Schnur und wir tanzen. Unsere Zeit, ftellung der Frankfurter Zeitung  ": unsere Talente, unser Leben, unsere Aussichten, alles gehört an­deren Leuten. Wir sind Brostituierte des Geistes."

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1. Mutuums Darlehens- A.-G., Rapital 1,65 mill., ge­gründet 1922 zweds Bermittlung und Gewährung von Darlehen an deutsche wirtschaftliche Unternehmungen", insbesondere mutmaßlich an Bresseorgane, ist anscheinend mit 1,05 mil Beteiligungs­

fcnto hauptsächlich Bermögensverwalterin.

2. Deulig- Film-.- G., bisher 1,5 mill. vollgezahltes Kapi tal, demnächst nom. 2,75 Mill, wovon 1,25 vorerst mit einem Biertel eingezahlt. Zugehörige Einflußsphäre.

3. Bera, Berlagsanstalt G. m. b. 5. mit unbekanntem Goldtapital( Papiermark 15 Mill.).

4. Telegraphens Union, Int. Nachrichtendienst G. m. b. H. mit 1 Million RM, Kapital.

5. Wipro, Wirtschaftsstelle der Provinzpreffe G. m. b. 5.( Kapital 20 000 RM.).

6. August Scherl G.   m. b. H., Berlin  , mit 30 Mill. Rm.

Kapital; Generaldirettor Klipsch hat in verschiedenen Aufsichtsräten der oben erwähnten Unternehmungen Mandate. Einer der Tochter geſellſchaften ist die August Scherl  , Deutsche Adreßbuch- G. m. b. 5.

mit 1,25 mill. Stapital.

Man fagt, daß der Hugenberg- Konzern   in Deutschland  80 Zeitungen bireft tontrolliert. Sein Einfluß durch die Ron trolle und Beeinflussung des Nachrichtenbureaus ist noch

größer.

Diese Macht steht im Dienste der Korruption des öffent lichen Lebens. Der Korruption? Jawohl, ber Storruption! Politische Macht durch Bergiftung der politischen Atmosphäre zu gewinnen, eine geistige Diftatur ausüben, um damit Ge­schäftsgewinne zu machen, das ist der Zweck der Interessenten presse. Herr Hugenberg hat die Siedlungsbanf gegründet, die nicht der Siedlung, sondern der Gelände spekulation diente. Seine Siedlungsbant geriet in finanzielle Bedrängnis, fie rief um Staatshilfe. Der preußische Staat zögerte, mollte fontrollieren da richtete die Hugenbergsche Bresse, of al- Anzeiger" und", a g", befehlsgemäß Angriffe gegen die preußische Regierung. Korruption!

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Korruption der journalistischen Persönlichkeit, der in der Interessentenpresse das Rückgrat gebrochen wird durch das Hervorkehren der Macht des wirtschaftlich Stärkeren, des fchroffen Arbeitgeberstandpunktes gegenüber den in der Inter­effentenpresse angestellten Bublizisten. Ein so tenntnisreicher Beobachter des Zeitungswesens wie Emil Dovifat   schreibt in feinem Buche: Die Beitungen" über die Korrumpierung des Publizisten in der Interessentenpreffe:

,, Daß in den hieraus erwachsenden Konflikten der wirtschaftlich schmächere Redakteur immer den fürzeren zog, haben markante Fälle in der Berliner   Bresse bewiesen. Die Gesinnungstreue wurde mit der mirtschaftlichen Existenz bezahlt. Im Alter eine bittere Sache. Und für schwache Charattere eine fast unvermeidliche Falle, zumal in den jezigen Seiten, in denen die meisten geistigen Arbeiter noch völlig ohne alle wirtschaftlichen Reserven dastehen, die vor dem Kriege ein fulturell so fruchtbares geistiges Kleinrentnertum ermög­licht hatten. Ist es der rigorosen sozialen Bragis der Interessentenpresse erst gelungen, der publizistischen Mei­mungsfreiheit das Rüdgrat zu brechen( und Bessimisten sagen, daß das schon geschehen sei), so ist der allerlegte Ball hin­meggeräumt, und für den unbeschränkten Meinungs tauf liegt der Weg frei. Der persönliche geistige Faftor in dieser

In dieser Preffe ist nichts mehr von Begeisterung für ein hohes politisches Ziel, nichts mehr vom Dienst an der Deffent. lichkeit, in dieser Bresse lebt der niedrige Geist des Geschäftes, der Bergewaltigung des Geistes durch das Geld. Jener Geist, ber in den schamlosen Bersuchen der deutschen   Arbeitgeber verbände zur Korrumpierung der öffentlichen Meinung und der Wissenschaft in den letzten Monaten seinen Ausdruck ge= funden hat

Eine Preffe, die in diesem Geiste geleitet wird, muß mit Berleumdung, mit Lüge und Hege arbeiten. Wie soll die innere Vornehmheit, die politische Ehrlichkeit, die journa­listische Anständigkeit gedeihen in einer Institution, bie den Geist prostituiert?

Unfinn, der nicht sterben will.

Daß der Antisemitismus der Sozialismus der dummen Kerls" fei, hat Ignaz Auer   schon vor Jahrzehnten im Hin­blid auf Stoeckers Propaganda festgestellt. Heute ist er nicht mehr Sozialismus, auch wenn er sich nationalsozialistisch nennt. Ulebrig bleiben nur die dummen Kerls" und deren gibt es leider immer noch genug.

Man sollte meinen, daß die Deutsche Zeitung" doch hin länglich mit Kenntnissen über den Antisemitismus versorgt sei. Trotzdem läßt sie sich von Hans Blüher  , dem einstigen Wandervogler, erst das richtige Licht aufsteden. Dieser Hans Blüher   orafelt im Blatt der Claße folgendermaßen:

Ist der Antisemitismus, wie er sich bisher auftat, irgend etwas anderes als Neid um die besseren Geschäfte? Gäbe es diesen Anii­femitismus nicht, der Jude würde ihn erfinden. Er ist leicht zu miberlegen und das Judentum lebt geradezu in seinem Ansehen durch den dauernden leichten Sieg. Niemand geht es beffer als dem, der dumme Feinde hat. Die Weisheit Ifraels aber geht weit über alles hinaus, was deutsche Gehirne in ihrer heutigen Verfassung zu begreifen vermögen."

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Diese Erklärung des Antisemitismus als eine aus Diese Presse ist eine Gefahr für das deutsche Volt. Sie Neid geborene Weltanschauung und die Darstellung der ist eine Gefahr für die Demokratie, eine Gefahr für den Frie deutschen   Antisemiten als d um me Feinde" sollte zwar allen den. Der Lokal- Anzeiger" veröffentlichte bei Kriegs- Antisemiten aus Ueberzeugung die Röhe der Scham und des ausbruch jene gefälschte Mobilmachungsdepesche, die den 3orn ins Gesicht treiben. Aber selbst dieses Rot iſt bei ihnen Kriegshetzern auf der anderen Seite in die Hände spielte. Der verpönt. Die Deutsche Zeitung" verulft ihre Leser vielmehr Lokal- Anzeiger" veröffentlichte im Jahre 1924, um die mer- damit, daß sie den Blüher- Schmus mit einer feierlichen Ein­bende deutsch  - französische Entspannung zu stören, die unleitung versieht, indem sie versucht, ihn dorthin zu rücken, wo erhörte Lüge, daß Ministerpräsident Herriot   die Ruhr feine geistige Bedeutung im Gleichschrift zielhafter Gemeinschaft wirft". Sie freut sich über die Verhöhnung, befegung noch 37 Jahre ausdehnen wolle. Der Tag" und der Lokal- Anzeiger" des Herrn Hugenberg haben den ver die Blüher den Antisemiten zuteil werden läßt, denn: die logenen Bölferbundskandal inszeniert, nicht um der Reinheit Entfaltung dieser Persönlichkeit rückt sie immer mehr in die des öffentlichen Lebens zu dienen- Sinn für Reinheit bei Reife nationaler Bestimmung". der Interessentenpresse!-, sondern um den Völkerbund. gedanken, die werdende europäische   Verständigung zu dis­freditieren bei jenen Deutschen  , die immer noch nicht empfin­den, daß jene Bresse, von der sie sich informieren laffen, eine Schande für ein politisches Bolt, eine Schande für Deutsch­ land   ist.

Hindenburg  , die letzte Säule.

,, Auch diese schon geborsten..."

Die völkisch- deutschnationale ,, Deutsche Beitung" seht ihren Feldzug gegen Hindenburg   fort. Jezt ist es Friedrich Wilhelm Prinz zu Lippe, der schreibt:

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Der Größte aus pergangener Zeit, der Heros des deutschen  Boltes, wie ihn der Kaiser einmal genannt hat, wurde mit dem Kampfgefchrei: os pon der Erfüllungspolitit! Los von der Los von der Kriegsschuldlüge! Los von Versailles  ! Gegen den Sicher heitspaft!" zur Führung des Reiches berufen. In dieser letten Säule aus vergangener Zeit sah das vaterländische Deutschland   seinen Retter".

Dem Locarno  - Sturme hat diese lehte Säule nicht zu froßen vermocht. Aus vergangener Zeit steht nun tein Wahr eichen mehr, um das wir uns im nationalen, im völtischen Lager fammeln könnten. Der Geist jener Generation hat sich als nicht fähig zu neuer Gestaltung erwiesen. Das ist der tiefe Sinn der Unterschrift Hindenburgs unter den Vertrag pon Locarno  .

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Der Artikel Blühers erschien in der Neujahrsnummer. Die Deutsche   Claß- Zeitung" hat den Silvesterult aber gar nicht gemerft! Viel Vergnügen!

Bewersdorff und Schulze.

Ihre Antwort an Landsberg  .

Genoffe Otto Landsberg   hat gegen die Richter im Magde­ burger   Rothard- Prozeß, Landgerichtsdirektor Bewersdorff und Landgerichtsrat Schulze, in der Zeitschrift Die Justiz" schwere Anflagen erhoben. Er hat dort erklärt, daß diese beiden Richter als Polititer zum völkischen Block der Deutschnationalen Partei ge­hören und daß sie sich bei der Fällung ihres Urteils von ihrer poli­tischen Einstellung haben leiten laffen. Seine Behauptung hat Landsberg   mit tatsächlichen Einzelheiten belegt, die für die beiden Richter moralisch vernichtend sind und für die er, unter Berzicht auf feine Immunität als Reichstagsabgeordneter, vor Gericht einzutreten bereit ist.

Jeßt, nach drei Wochen der Ueberlegung, teilen die beiden Be schuldigten mit, daß sie die zur vollen Aufklärung der erhobenen Vorwürfe erforderlichen Anträge gestellt haben". Der Sinn diefer Erklärung ist dunkel. Handelt es sich um die Einleitung eines Strafverfahrens, in dem die beiden Herren dann genötigt wären, fich als 3eugen über die Behauptungen Landsbergs zu äußern? Oder haben sie den für sie bequemeren Weg gewählt, ein Disziplinarverfahren gegen sich selber zu beantragen?

Wechsel im Frankfurter   Polizeipräsidium. An Stelle des zum Regierungspräsidenten von Wiesbaden   ernannten Bolizeipräsidenten Gen. Erler ist Landrat Müller, der Berwalter des Landrats amtes des Saalefreifes, zum Bolizeipräsidenten von

An der Schwelle des neuen Jahres stehen wir also vor der Tat­fache, daß aus der- nennen wir fie einmal jo taiferlichen Generation dem deutschen   Volte fein Führer mehr erstehen wird. Das ist hart, nicht nur für Hindenburg  , fondern auch für Ludendorff, Tirpig, Hergt, Westarp, p. 2oe- grantfurt am Main   ernannt worden.

Im Quellgebiet des Hochwassers. appen.

Bon Mar Ed Trol!

Seit einer Reihe von Tagen bin ich in den Bergen, dort wo die Quellen springen.

Da ich anfam, wehte ein elfiger Nordost. Fußhoher Schnee lag, als ich von der nächstgelegenen Bahnstation 2 Stunden Wegs zu dem Drte meiner Bestimmung stapfte. Und neue Schneemassen fielen hernieder. Die Wiese des Talgrundes war eine weiße, meite Fläche, die das Auge blendete. Die Tannenbäume der meinem Zimmer gegenüberliegenden stellen Abhänge maren mit biden, molligen Schneehauben wie in den Weihnachtsmärchenbüchern be. bedt. Der Bach im Wiesengrund lief zahm und ruhig in seinem Bett

Heute nacht drehte fich der Gockelhahn auf dem Mirchturm im Dorf.

Ein Bauer fagte zu mir: Es gibt Lauwetter. Der Godel broben ist unser Wetterprophet."

Und Westwind fam von Frankreich   her.

Warme Lüfte wehten von den Bergen in das Tal hinein. Wie graue Papierfehen blies der Wind die Wollen vor sich her. Sle Jagten to niedrig, als wenn sie an den Bergspitzen zerstäuben müßten.

In der Nacht fiel warmer Regen.

hervor.

Als ich des Morgens nach feftem Schlafe, wie wir ihn nur nach Banderung in den Bergen geschenkt erhalten, zum Fenster hinaus­sah, war bie große weiße Schneefläche verschwunden bis auf ein zelne weiße Inseln, die aus dem Grün ber Wiese leuchteten. Auch zwischen den Stämmen des Waldes schimmerte die rotbraune Erde Der Bach im Tale aber hatte sich zu einem reißenden Ungetüm ausgewachsen. Bon den Dachrinnen der Bauernhäuser troff und gludste es unaufhörlich. Die Dorfstraßen waren ein einziger See, belfen Waffer in fleinen, vielhundertfachen Kanälen talmärts dem Bach zufloß. An den Felswänden hatten sich neue kleine Bäche gebildet. Bei meinem Haus mar eine fleine Quelle neu erwacht. Die Winterfälte hatte fie einfrieren lassen. Jetzt riefelte fie in breitem Strom bem Bach zu.

Bon meinem Fenster aus fann ich den Bach wachsen sehen.

Noch in der Frühe des nächsten Tages gab es eine große Schneeinsel am Bachrand. Bon Biertelstunde zu Biertelstunde murde fie fleiner, um schließlich ganz im Waffer zu verschwinden Der Bach trat über die Ufer. Die Weidenbäume strecken schließlich nur noch wie hilferufend dünne Gerten über die Wasserfläche.

Gestern war der Bach noch so klar, daß man die Steine und bie alten Rochtöpfe auf dem Grund zählen konnte. Ein Fischreiher, der als feltener Gast sich eingefunden hatte, konnte aus großer Höhe

die Forellen im Bache stehen sehen und sie im Niederstoßen Heute ist der Bach schmutziggelb und undurchfichtig. Die pielen fleinen Bäche gurgeln und glucsen in hellen und tiefen Lönen. Von den Dachrinnen der Bauernhäuser und Scheunen plätschert es in die Wasserlachen hinein, von den Fels. wänden rieselt es, und die ungestümen Wasser des Baches rauschen wie Donner bei anziehendem Gewitter.

Es quillt und rinnt und strömt allerorten. Jede Aderfurche ist zum Bach geworden.

Hier in den Bergen hat das Hochwasser der großen Täler seinen Anfang.

Wie hier in unferem Gebirgstal quillt und fließt es in allen Seitentälern des Gebirges. Ungestüme Bäche vereinigen fich zum wilden Fluß. Und Flüsse jagen zum mächtigen Strom.

Unter feinen Mogen, die das Land im Lale überfluten, die die Häuser bedrohen, ist auch der fleine Quell, der bei meinem Haufe eben aus dem Winterschlaf ermacht ist, ist das Wasser unferes Baches, sind die Rinnfale der Acerfurchen.

Vergleich im Schillings- Konflikt.

Durch Bermittlung des Oberbürgermeisters Böß ist gestern ein Rultusministerium abgeschlossen worden. Der Vergleich fam Bergleich zwischen Mag D. Schillings und dem durch Austausch folgender Briefe zustande.

sprechung des Falles Schillings im preußischen Landtage von nahezu Sehr geehrter Herr Professor Schillings! Nachdem bei Be allen Fraktionen der Wunsch ausgesprochen wurde, die zwischen Ihnen und dem Ministerium entstandenen Mighelligkeiten in einer für beide Seiten ehrenvollen Beise aus der Welt zu schaffen, möchte ich, da ich stets eine friedliche Löfung unserer Beziehungen erstrebt babe, gern meine Hand dazu bieten. Wenn ich von den reinen Ber­waltungsschwierigkeiten absehe, über die sich eine gleichmäßige Be: urteilung begreiflicherweise nie wird erzielen lassen, hat Sie be sonders die Kritit des Holland  - Gastspiels und des Kemp- Bertrags beschwert. Ich bin gern bereit, Ihnen zuzugestehen, daß Sie in den beiden Punkten in gutem Glauben gehandelt haben, und daß weder beiden Punkten in gutem Glauben gehandelt haben, und daß weder Ihnen noch Frau Barbara Kemp   ein Borwurf nichtehrenhaften Handelns zu machen ist. Mit dieser Erklärung glaube ich die Bahn freigemacht zu haben für eine hiermit von mir angebotene Ber­ſtändigung, 3hr auf Grund des§ 626 BGB. erfolgtes Ausschei. ben als auf Grund gütlicher Bereinbarung zu stande gefommen zu betrachten. In Anbetracht ihrer lang jährigen Tätigkeit im Staatsdienste und Ihrer hohen Verdienste um die Staatsoper in schwerer Zeit möchte ich Ihr Wirken für das öffent­liche Mufitwesen in Berlin   erhalten und biete Ihnen eine Meister­tlasse für Musik an der Atademie der Künste an. Falls dies Ihnen nicht genehm sein sollte, würden Ihre bisherigen Bezüge bis zum Ende der Vertragszeit ausgezahlt werben. Bor­auslegung für diese Vereinbarung wäre, daß Sie auf einen gericht.

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| lichen Austrag unserer Differenzen endgültig verzichten. Wenn ich auch einer gerichtlichen Klärung nicht glaube aus dem Wege gehen zu müssen, so perfenne ich nicht, daß durch die forensischen Not­wendigkeiten und die publizistischen Zwangsläufigkeiten eine Situa Nugen, unser Staatsinstitut aber bestimmt erheblichen Schaden tion geschaffen wird, von der die beteiligten Parteien gewiß feinen haben würde. Wenn Sie deshalb ebenso wie ich geneigt sein sollten, auf den Boden einer außergerichtlichen Verständigung zu treten, so ersuche ich Sie, durch eine Erklärung zu meinen Bor. schlägen die Angelegenheit zu erledigen. In ausgezeichneter Hoch­Beder. achtung.

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Schillings an den Kultusminister.

Sehr geehrter Herr Minister. Auch ich würde im Interesse des von mir so lange betrauten Staatsinstituts gern eine Beunruhigung der Deffentlichkeit vermieden sehen, die mit einer gerichtlichen Aus­tragung unseres Streites unvermeidlich verbunden wäre. Bisher mußte ich aber auf gerichtliche Klarstellung dringen, da die Be­urteilung des Holland  - Gastspiels und des Kemp- Vertrages durch das Ministerium meine persönliche Ehre tangierte. Nachdem durch thre Erklärung dieser Zwang fortgefallen ist, bin ich bereit, Ihr bem Staat als auf Grund gütlicher Bereinbarung Angebot anzunehmen, wonach mein Vertrag mit gelöft zu betrachten ist. Unter diesen Umständen verzichte ich auf eine gerichtliche Erledigung dieser Angelegenheit, zumal die tatsächlich vorhandenen Meinungsverschiedenheiten und Reibungen durch einen Prozeß doch niemals aus der Welt geschafft werden könnten. Ich weise deshalb gleichzeitig meinen Rechtsanwalt behalten zu dürfen. In ausgezeichneter Hochachtung v. Schillings. an, die erhobene Klage zurückzuziehen. Wegen Ihrer Borschläge bitte ich, mir bie Entschließung bis zum 15. dieses Monats vor­

furz gemeldet, ift New Dort Sun", eine der größten Zeitungen der Enorme Wertsteigerung amerikanischer Zeitungen. Wie schon Hudson- Metropole, fürzlich verfauft worden. Der Kaufpreis beträgt in runder Summe 10 Millionen Dollar. Es ist das der höchste Breis, der bisher beim Berkauf einer amerikanischen   Tageszeitung erzielt wurde. Der gesamte Apparat der Sun", der heute mit 42 Millionen Mart bewertet wird, wurde vor 35 Jahren mit einem Kapital von fage und schreibe 40 Dollars begründet. Das ist eine Wertsteigerung. bie selbst unter amerikanischen   Verhältnissen ungewöhnlich ist.

Jm VII. Konzert der Bolfsbühne Sonntag, den 10, Januar, 11%, Uhr, im Theater am Bülowplab wird der Stuttgarter   Madrigalchor unter Zeitung von Dr. Hugo Holle Chöre von Strenet, Butting, Betyret, Hindemith   und Bartof eritmalig zur Aufführung bringen.

Noch immer nicht Cafiirata". Eine neuerliche Verschlimmerung int Befinden von Else Edersberg macht eine weitere Verschiebung der Erft­aufführung von hiftrata, bie heute abend stattfinden sollte, notwendig. abendlich in den Stammerspielen des Deutschen   Theaters Klabunds Streide. Die Premiere findet Dienstag, den 5. Januar, ftatt. Bis dahin geht all. freis" in Szene.

Die Kurfthandlung Bittor Harlberg, Schöneberger Ufer 41, zeigt im Januar Gemälde von Albert eisgerber.

Drawendichtet des Arbeiterffandes. In Moskau   ist eine Gruppe dramas tischer Dichter aus dem Arbeiterstande gebildet worden. Die Anregung zu bieler Gründung ist von den proletarischen Mitarbeitern der Mostauer Sowjetblätter ausgegangen.