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Mord in der Silvesternacht.

Vermutlich eine Verwechslung.

Mit durchschnittener Rehle wurde in der Silvesternacht gegen 2 Uhr der 33 Jahre alte Schuhmacher Eduard Grau, der im Haufe Herderftr. 6 zu Charlottenburg   wohnt, tot aufgefunden. Die erste Annahme, daß der Schuhmacher Hand on fich selbst gelegt habe, erschien allen, die ihn fannten, zweifelhaft. Man war daher geneigt, an ein Berbrechen zu denken. Die Feststellungen ber Morb fommission ergaben folgendes:

Grau, der im Seitenflügel des genannten Haufes feit geraumer Beit eine Wohnung innehatte, lebte durchaus in geordneten Ber. hältnissen. Den Silvesterabend verbrachte er in einem Lokal, das in demselben Hause liegt, und mit deffem Wirt er näher befannt war. Gegen 2 Uhr hatten die meisten Gäste das Lofal verlaffen, und 5 Minuten später brach auch Grau auf. Ihn und ein im Hause angestelltes Mädchen ließ der Wirt zu einer Seitentür her aus, die in das Treppenhaus mündet. Während die drei sich von einander verabschiedeten, tam ein junger Mann in den Hausflur und wollte in das Lotal hineingehen. Der Wirt vermeigerte ihm jedoch den Zutritt. Auch als der Fremde sagte, daß er ver folgt würde, lehnte der Wirt es ab, ihn einzulassen. Nachdem er fich zurückgezogen und die Tür von innen verfchloffen hatte, hörte er noch, wie Grau mit dem Fremden im Hausflur sprach. Das Mädchen war inzwischen die Treppe hinaufgegangen. Als der Gastwirt sich einen Augenblid später in seiner Küche befand, wurde vom Hofe aus an das Fenster geflopft, und eine Stimme fragte in oftpreußischem Tonfall: 3ft das Kreet bei Ihnen? Na, warte, ben werden wir schon friegen!" Der Birt fie fich aber auf feine Auskunft ein, und der Frager entfernte sich. Bon den weiteren Vorgängen hat der Wirt nichts wahrgenommen. Nach dem Ergebnis der bisherigen Nachforschungen hat es den Anschein, als ob Grau tatsächlich das Opfer einer tragijen Berwechslung geworden ist. Man nimmt an, daß der frembe funge Mann mit feiner Bemerfung, er werde verfolgt, die Wahr heit gesprochen hat, und daß seine beiden Verfolger die Männer maren, die von dem Wirt und dem einen Zeugen gefehen wurden. Bermutlich gehören die brei Personen zu einer größeren Gesell. fchaft, bei der alle Teilnehmer fich mit den gleichen Mügen schmüdten. Wer aufklärende Mitteilungen machen fann, wird ge­beten, sich bei der Mordkommiffion Trettin- Morig im Zimmer 103 des Polizeipräsidiums zu melden.

Der Posteinbruch in Hohen- Neuendorf  . 4400 Mart Belohnung.

Wieder 20 Selbstmorde.

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Schlächter zu werben, und in ber Inflationszelt brängten viele fich zum Beruf der Handels- oder Bantangestellten. Zur Auffindung ber wirklichen Neigung ist die Beobachtung des Kindes Am 31. Dezember und am 1. Januar find 20 Selbstmorde und ein wichtiges Mittel, und hier fann dem Berufsberater, der Selbstmordversuche registriert worden. Die Frauen beginnen in der der das Kind eben erst fennen lernt und entscheiden soll, die Selbstvernichtung den Männern den Rang abzulaufen. Bon den Sule durch ihre Mitarbeit helfen. Fragebogen, die 20 Selbstmordern gehörten 11 dem weiblichen Geschlecht an. Unter von den Berufsämtern an die Schulen verschickt werden und Aus diesen dominieren wieder die älteren Frauen: 6 Frauen hatten funft über die aus der Schule zu entlassenden Kinder fordern, das Alter von 40 Jahren überschritten nur eine hatte dienen schon jetzt als sehr wertvolles Hilfsmittel. Diese Auskünfte noch nicht das 20. Lebensjahr erreicht. Wie gewöhnlich waren es tönnen sich auf langdauernde Beobachtungen stügen, wie fie nur in Familienstreitigkeiten, wirtschaftliche Sorgen; in einem Falle han­der Schule möglich find. Ein anderes Hilfsmittel ist die psychologische delte es sich um eine junge Hausangestellte, die ihren Dienst verlassen Eignungsprüfung Ihre Bedeutung soll nicht überschäßt mußte; im anderen war es eine psychisch Krante, die für die Feier­werden, aber sie hat ihren Wert, und der tann   gesteigert werden, tage aus der Irrenanstalt beurlaubt war und durch einen Sprung aus dem Fenster ihrem Leben ein Ende machte. Das Alier wenn auch hier die Beobachtung hinzufommt. Ist die Entscheidung der Männer pariiert von 20 bis 65 Jahren. Ein getroffen, so muß die Lehrstellenpermittlung für Unter bringungsmöglichkeiten forgen. Berufsberatung ohne Lehrstellen- 20jähriger Schüler nahm sich das Leben aus wirtschaftlichen Sorgen, vermittlung bleibt tot. Die Inanspruchnahme der Berufsberatung aus dem gleichen Grunde tut diejes ein 65jähriger. In drei Fällen ist freiwillig, aber sie hat im Laufe weniger Jahre fich so durch find es Liebesbeziehungen, die die Männer den Tod fuchen läßt. In einem Fall nahm sich ein schwer Betrunkener, der eben erst das gesetzt, daß jetzt besonders bei den Volksschulen faft die Hälfte aller Schulentlassenen diese Hilfe benutzt. Auch Jugendorganisationen Lotal verlassen hatte, durch einen Schnitt mit dem Rasiermesser in Man fann wahrlich schon von einer Selbst­befaffen sich, hob der Redner zum Schluß hervor, mehr und mehr die Kehle das Leben. mit Erörterungen der Frage Jugend und Beruf. Die Jugend morbepidemie sprechen. Die Widerstandsfähigkeit der Menschen will dem Beruf, der burch weitgehende Arbeitsteilung in entgegen Unbill jedweder Art ist derart geschwächt, daß sie das Leben feelte Teilarbeit aufgelöft ist, einen neuen Inhalt geben. einfach von fich werfen, anstatt den Verfuch zu machen, die Hinder­nisse zu überwinden. Die Zahl derjenigen, die sich aus Nahrungs forgen das Leben nehmen, die doch wahrlich groß genug sind, scheint verhältnismäßig gering zu sein.

Beraubung einer Fürstengruft.

mitoistol in der Bannseer Forst Einbrüche verübt. Am Wiederholt wurden in der Peter Pauls Rirche bei 30. Dezember des verfloffenen Jahres waren Einbrecher abermals eingedrungen, nachdem sie mit einem Bohrer das Türschloß ange. bohrt und dann erbrochen hatten, und beraubten die Opfer tode. Geftern, Sonnabend, wurde der Raub entbedt und außer dem festgestellt, daß ein Gitter gerlägt und eine Fenster scheibe zertrümmert war. Hierdurch beunruhigt, ftieg man in die & ürstengruft hinab und entdeckte nun, daß Einbrecher auch dort gewefen fein müssen. Sie haben die Särge des Prinzen Fried­rich Karl, des fog. roten Bringen, und der Landgrafin non effen erbrochen und daraus brei goldene oder vergoldete Kronen geftohien. An einem dritten Sarge hatten fie fich ebenfalls mit einem Stemmeisen zu schaffen gemacht, es war ihnen aber nicht gelungen, ihn zu öffnen. Ob den Dieben noch andere Wertsachen in die Hände gefallen find, weiß man ebenfalls noch nicht.

Die erfte ordentliche Sihung der Stadtverordneten der Stadt Berlin   findet im neuen Jahre am Donnerstag, den 7. Ja. nuar, nachmittags 4,45 statt. Die Tagesordnung betrifft u. a. die Wahl des Stadtverordnetenvorstehers und der drei Vorsteher­stellvertreter, die Wahl von sechs Beifizern und sechs Beisiherſtell­vertretern, die Bestätigung der Mitglieder in den Ausschüssen in der bisherigen Sufammensehung und Beschlußfaffung über Tag und Stunde der ordentlichen Sigungen.

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 3. Januar.

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Das Land der Genossenschaftsbewegung.

Bor der Konsumgenossenschaft Berlin   sprach gestern abend in den Sophiensälen Prof. Dr. Hans Müller, Jena  , über Das finnische Bolt und seine Genossenschaftsbewegung." Nach einer ein­gehenden Schilderung des Landes, das er aus eigener Anschauung tennt und nach einer genauen Analyse des Boltscharakters führte Prof. Müller ungefähr folgendes aus:

Der Bebante der Genossenschaft wurde in Finnland   erft vor breißig Jahren zum erstenmal propagiert. Ein junger Privatdozent Don der Universität Abo, Johannes Bephard, lernte auf feinen Studienreifen in Deutschland   und Großbritannien   das Wesen der Genossenschaften grundlegend fennen und fah ein, daß nur der ges noffenschaftliche Gedante dem finnischen   Bolt die wirtschaftliche Frei­heit retten tönnte gegenüber dem erdrüdenden Einfluß der schwe bischen und ruffischen Wirtschaft. Nach Finnland   zurüdgefehrt, gelang es ihm in furzer Zeit, maßgebende Kreise für feine Idee zu in tereffieren. Von Abo aus wurde der genossenschaftliche Gebante fyftematisch propagiert, und im Berlauf von zwei Jahrzehnten war das ganze Land mit einem Neg von Genossen­fchaften überspannt. Augenblidlich befigt Finnland   4000- Deutsch­ land   dagegen mur zehnmal soviel, eine ungeheuere Leistung bei einem Dreimillionenvolt. In Finnland   gab es teine Experimente wie in anderen Ländern. Erst nach eingehender, wissenschaftlicher Brüfung wurden Grundfäße angenommen, und da alles von einer Stadt ausging, erhielt das finnische Genossenschaftswesen eine völlig einheitliche Struttur. Die Grundlagen bilden heute noch die genoffen­schaftlichen Schulen, die von Abo aus in den Städten und auf dem Lande errichtet worden sind. Niemand darf eine Stellung bei den Genoffenschaften einnehmen, der nicht diese Schulen während amei Jahre bis zur Abgangsprüfung besucht hat.

Der große Bofteinbruch in Hohen- Neuendorf  , bei dem den Ber brechern, wie die endgültige Zählung ergeben hat, 34000 mart die für Renten- und Gehaltszahlungen bestimmt waren, in die Hände fielen, ist noch nicht aufgeflärt. Bon den Tätern hat man noch feine Spur gefunden. Die Oberpoftdirektion wird in einem großen Anschlage an den Säulen wichtige Einzelheiten, die zur Auf­flärung dienen tönnen, dem Bublifum zur Kenntnis bringen und bekanntgegeben, daß für fachdienliche Mitteilungen eine Belohnung pon 4400 M. ausgelegt ist, 1000 m. für die Ergreifung der Diebe und 10 Proz. des Wertes der herbeigeschafften Summe. Die Be fohnung wird unter Ausschluß des Rechtsweges gezahlt werden. Das gestohlene Geld bestand aus 1, 5, 10, 20, und 50 Mart. Scheinen, die vollkommen neu von der Bant geliefert morden maren. Unter den entwendeten 20- Mart Scheinen befinden fich solche mit der Nummer E 2782580 bis 2782612. Ben den 50- Mart- Scheinen ist nur einer mit der Nummer U 0361265 zur Auszahlung gelangt. Es ist demnach anzunehmen, daß die Scheine mit den auf und abwärts angrenzenden Nummern den Berbrechern in die Hände gefallen find. Ebenso werden sie an 20- Mart- Scheinen folche mit auf und abwärts angrenzenden Nummern von 2782615 und 2782577 erbeutet haben. Mitteilungen erbittet die Kriminalpoft dienststelle in der Königstr. 61 oder das Sonderdezernat für Geld fchranteinbrüche im 3immer 89 des Bolizeipräsidiums, bie Bolizei verwaltung in Hohen- Neuendorf   sowie alle Bolizeireviere. Alle mit Leitung des Kapellmeisters Hermann Scheibenhofer). Dr. banten getragen. Finnland   hat heute seine Lehrmeister weit über. teilungen werden vertraulich behandelt.

Haltet den Dieb!

Mit­

Wulles Hehblatt beschimpft das Reichsbanner. Es gab eine Beit, in ber fein Tag ohne Ausschreitungen völkischer Banditen verging. Deshalb ist es ber Gipfel der Fred heit, wenn Wulles Deutsche Tageblatt noch übler Spigbuben­manter haltet den Dieb schreit. Unte dem Titel Die Morbhege gegen die Bölkischen!"( 1) quillt die Hafenkreuzfüge fett und munter auf dem reinraffigen Bapier. Wte gewiffentos bernationale Stribent hebt, bavon eine fleine gepfefferte Rostprobe:

Die Berhältnisse in Moabit   find geradezu haarsträubend. Rein Böltischer oder Nationaler tann allein bie Straße betreten, ohne fich in Lebensgefahr zu begeben, ba die Reichs. bannermordorganisationen und bie Rommunisten inftematisch die Straßen überwachen und Alleingehende über. fallen. So ist bereits vor einiger Zeit ein Moabiter Bölfischer von uniformierten Reichsbannerleuten von der Strombrüde in die Spree geworfen worden und ertrunken. Da die feigen Mörder unerfannt entfamen, hieß es nachher, der lebensluftige, träftige junge Mann habe Selbstmord begangen. Das Reichsablermitglied Berhard D. wurde auf offener Straße niedergeschlagen, feiner Reibungsstüde und feiner Bapiere beraubt. Die rötlich an­gehauchte Bolizei Moabits fieht diefem Treiben mit Gleichmut zu, b. h. fie läßt ganze von diefen Rombies beherrschte Straßen viertel ohne Aufsicht, trotzdem ihr die Zustände befannt sind. Die berüchtigte Berfitolonne und ein fozialbemstratisch- tommu nistisches Rollkommando Faschistentod" haben beide die Aufgabe, nationale und völlische Leute Moabits zu befeltigen. Beide Organi fationen arbeiten ganz offen, ohne daß gegen fie eingeschritten wird."

Die infame Befchimpfung des Reichsbanners als Morborgani fation ist wohl das folifte, was sich die Böttischen jemals heraus genommen haben. Die Antwort darauf wird nicht ausbleiben und man wird sehen, ob und wie die voltischen Helben die Berant wortung für Ihre unerhörte Hege tragen.

Schule und Leben.

Die Einsicht, daß für die aus der Schule hinaustretenden Kinder eine Berufsberatung unentbehrlich ist, hat sich in Jahrzehnten langsam durchgefeßt. Seit drei Jahren haben wir eine durch Geleh geregelte planvolle Berufsberatung, die von behördlichen Berufsämtern ausgeübt wird. Die Mitarbeit der Schule ihr zu fichern und ihren Erfolg dadurch zu steigern, ist ber 3wed einer Tagung Schule und Berufsberatung, bie das Berliner   Bentralinftitut für Erziehung und Unterricht in den Tagen vom 2. bis 5. Januar veranstaltet.

Grundfäßliche Fragen behandelte ein Vortrag des Direktors Dr. Liebenberg Dom Landesberufsamt Berlin über den gegenwärtigen Stand der öffentlichen Berufs­beratung. Die Entwicklung hat rasch bazu geführt, daß jeht fast alle Berufsämter an Arbeitsnachweise angegliedert sind, und das ist gut fo. Stur eine Berufsberatung, die Rücksicht nimmt auf die irtschaftslage und in ständiger Fühlung mit bem Arbeitsnachweis bleibt, fann bas betonte Liebenberg mit Grfolg arbeiten. Nicht immer tann man nach den Wünschen der Kinder entscheiben, sondern nur zu oft bittiert die Wirtschaft es anders. Das Schwierigste bei der Berufsberatung ist die Aufgabe, bie wirtliche Neigung der Rinder herauszu finden. Die geäußerten Wünsche beruhen oft gar nicht auf Neigung, sondern nur auf der jeweiligen Modeströmung. Beispiels meise war bei den Jungen früher ein Hauptwunsch der Mechaniker­beruf, dann trat der Beruf des Autoschloffers an die erste Stelle, und heute möchten die Knaben besonders Radiotechniker" werden. In der Zeiten der Nahrungsmittelnot verlangten viele, Bäcker oder

9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 1. a) Tinel: Sanctus aus der Loretomesse, b) Thiel: Adeste fideles, alte Weihnachtsmelodie, e) Reimann: Wiegenlied der Hirten, d) Reimann: Susani, Susani, e) Hisch: Altböhmisches Weihnachtslied( Chor der St. Sebastian­kirche, Leiter: Johannes Bukowski). 2. a) Sancta Virgo Virginum, nach einer geistlichen Volksweise, b) Sehlaf, mein Kindelein ( 1697), e) In den Rosen, geistliches Lied der Nonnen am Nieder­ rhein  ( die drei letzteren für Lante und Violine, ges. v. Pfister), d) Knat: Ich wollt mich der lieben Maria vermieten( für Laute und Violine, ges. von Aniela Szubert)( Aniela Szubert, Gesang; Johannes Lasowski, Violine). 12 Uhr mittags: Uebertragung der Ansprachen anläßlich der Eröffnung des Sendebetriebes Stettin  . 1. Wagner: Einzug der Gäste, aus Tannhäuser  ( Orchester unter 2 Magnus Vorsitzender des Aufsichtsrats der Funkstande A.-G. 8. Staatssekretär Dr.- Ing. Hans Bredow  . Werner, Präsident der Oberpostdirektion Stettin  . 5. Exzellens Lippmann, Oberpräsident der Provinz Pommern. 6. Pick, Bürgermeister der Stadt Stettin  . 7. Direktor Knöpfke von der Funkstande A.-G., Berlin  . 8. E. Bach: Jubelouvertüre. 2.20 Uhr nachm.: Schachfunk( E. Neber­mann), 3 Uhr nachm.: Reg.- Rat Dr. Zacher: Vogelschutz im Garten. 3.30 Uhr nachm.: Das Musikantendorf und Funk heinzelmann sucht seine Zipfelmütze". Aus dem Buche Fank­heinzelmann, der Wanderbursche, von Hans Bodenstedt  , erzählt vom Funkheinzelmann. 4.30-8 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauff­man. Unter Mitwirkung von Berthold Reißig  ( Lieder zur Laute). 7 Uhr abends: Max Cohen- Reuß  , M. d. RWR.: Die wirtschaftliche Annäherung der europäischen   Völker", 7.45 Uhr abends: Hans­Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Musikwissenschaft Dr. James Simon: Die neuzeitliche Klaviermusik". 8.30-10 Uhr abends: Orchesterkonzert unter Mitwirkung von Michael v. Zadora ( Klavier). Dirigent: Bruno Seidler- Winkler  . Einleitende Worte: Bruno Kastner  . 1. Weber: Ouvertüre zu der Oper Der Frei schütz. 2. Weber: Konzertstück F- Moll( Michael v. Zadora). 3. Mozart: 0- Dur- Konzert( K. V. 467). Allegro maestoso dante

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An­

Allegro vivace( Michael v. Zadora). 4. Beethoven  : III Sinfonie( Eroica  ) Allegro con brio Marcis funèbre Scherzo Finale. Berliner   Funkorchester. Anschließend: Be­kanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage. Wetter­dienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 11.30 bis 12 Uhr Tanzmusik.

Königswusterhausen, Sonntag, den 3. Januar.

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11.30-12.50 Uhr nachm.: Konzert. Mitwirkende: Gertrud Hirschfelder- Langer, Sopran; Dirk Magré, Baß; Otto Hutschen­reuter, Cello; am Flügel: Hans Matthies. 1. Corelli  : Sonate für Cello und Klavier, Praeludio Allemande Sarabande Gigue ( Otto Hutschenreuter. Hans Matthies). 2. a) Pergolese: Nina, b) Weber: Rondo  : Ja, der Augenblick erscheint, e) Dessauer: Mach auf, Bolero( Gertrnd Hirschfelder- Langer, Hans Matthies). 3.) Mozart: In diesen heiligen Hallen, aus Zauberflöte  , b) Brahe  : I passed by your window( Dirk Magré, Hans Matthies). Matthies: Scherzo für Klavier( Hans Matthies). 5. a) Haydn  : Duett aus Die Sohöpfung( Teure Gattin), b) Mozart: Duett aus Die Zauberflöte  "( Bei Männern, welche)( Gertrud Hirschfelder Langer, Dirk Magré, Hans Matthies). 6. a) Noren: Berceuse  , b) Popper: Mazurka( Otto Hutschenreuter, 7. a) Holl: Ons Vaderland, b) Mol: Ik ken en Lied( Dirk Magré, Hans Matthies). Hans Matthies). 8. Rossini: Aus dem Stabat Mater"( Gertrud mittags: Esperanto. Hirschfelder- Langer, Otto Hutschenreuter, H. Matthies). 12.00 Uhr

Montag, den 4. Januar.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

4 Uhr nachm.: Novellen. Novelle" und L'Arrabiata   von Paul Heyse  . Gesprochen von Johanna Mayer. 5.15-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzert­meister Ferdy Kauffman. 6.40 Uhr abends: Zehn Minuten für die Frau, 7-7.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 7 Uhr abends: Abteilung Technik. Ingenieur Joachim Boehmer: Technischer Rückblick auf das Jahr 1925 7.25 Uhr abends: Abteilung Sprachunterricht. Französisch( Professor O. Colson). 7.55 7.55 Uhr abends: Geh. Sanitätsrat Dr. Albert Moll: Ueber Occultismus. 8.30-10 Uhr abends: Konzert. 1. Schubert  : a) Der Doppelgänger( Heine), b) Auf dem Wasser zu singen( Graf zu Stollberg  ), c) Wanderers Nachtlied( Goethe), d) Die Forelle ( Schubart)( Alfred Wilde, Tenor; am Flügel: Klara Krause). 2. E. Schütt: Suite op. 44, Allegro resoluto Scherzo vivace Presto Canzonetta con variationi Moderato assai Rondo à la Russe Allegro vivo  ( Prof. Robert Zeiler, Violine; Klara Krause, Klavier). 8. Aus Dichtungen und Briefen von Frank Wedekind  ( Eva Gottgetreu. Rezitation). 4. E. J. Wolff: a) Ich bin eine Har Harfe( Morgenstern), b) Fäden( Wertheimer), c) Erster Schnee ( Morgenstern), d) Das mitleidige Mädel( Falke), e) Einen Sommer lang( Lilienoron)( Alfred Wilde). 5. E. Schütt: Vier Stücke op. 52: a) Arietta, b) Serenata, c) Mélodie berceuse, d) Mazurka ( Professor Robert Zeiler und Klara Krause). Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetter­dienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst.

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Die Genoffenschaft ist in Finnland   eine Kulturibee, ein Ideal Dem Finnen schwebt etwa vor, sein Bolt mit Hilfe der Genossenschaften frei und groß zu machen, deshalb find hier alle Einrichtungen beffer und fortgeschrittener als in Deutschland  . Alle Betriebe find mit den modernsten technischen Errungenschaften ver sehen. Und mit Hilfe der Genossenschaften beginnt sich Finnland  langsam und sicher auf dem Weltmarkt durchzusehen und ist in der Lage die Weltmarktpreise zu unterbieten. Die ganze finnische Wirtschaft ist von genossenschaftlichen Ideen burchbrungen, hier herricht tein Gegenfag von ländlichen und städtischen Genossenschaften, alles wird von einem einheitlichen Ge troffen und fann Deutschland   als Borbild dienen.

Unfälle der Glätte. Der in den geftrigen Morgenstunden ein­fehende starte Schneefall brachte eine große Anzahl von Berfonen zu Fall Biele Berunglüdte mußten mit mehr oder minder starten Verstauchungen und Kontusionen die Hilfe der städti­schen Rettungsstellen in Anspruch nehmen. Ein besonders schwerer Fall ereignete fich in Charlottenburg   in der Krummen Straße. Hier rutschte der Raufmann rig Urban, wohnhaft Krumme Straße 38, beim Ueberschreiten des Fahrdammes aus und 30g fich einen schweren Oberschenkelbruch zu. Der Ber­unglüdte murbe burch einen Bagen des städtischen Rettungsamtes nach dem Krankenhaus Moabit gebracht.

Ahrensfelde  : Alle Barteigenoffen, die ben Friedhof in Ahrensfelde   besuchen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß das Lotal des Genoffen Julius Schneider das einzige Parteis Iotal in ber Nähe des Friedhofs ift

Das Nachlassen des Hochwassers. Duisburg   und Kalfar jedoch schwer bedroht.

Die Nachrichten aus den Ueberschwemmungsgebieten beginnen aus den oberen und mittleren Stromgebieten zuversichtlicher und ruhiger zu laufen. Falls nicht zu dem bestehenden noch neues Unheil hinzufommt, darf man damit rechnen, daß jeder weitere Tag den Ueberschwemmten Erleichterung bringen wird. Hingegen find die Städte der Niederung von Katastrophen bedroht. Besonders ge­fährdet erscheinen in den letzten Stunden Duisburg   und die niederrheinische Stadt altar unterhalb Wesel  . Sehr beunruhi Frankfurt   a. M. wird vom Oberlauf des Mains, aus gende Nachrichten fommen auch aus Holland   und Belgien  . Aus Roblenz vom Rhein  , aus Magdeburg   von dem Hoch waiter. gebiet des Harzes ein Fallen der Wäffer gemeldet.j Duisburg  , 2. Januar.  ( TU.) Am heutigen Vormittag ist das Hochwasser des Rheins und der Ruhr infolge des anhaltenden fiarten Regens noch weiter gestiegen. Mittags awölf Uhr zeigte hier der stand von 1882 mit 8,62 metern bereits weit überschritten. Die Rheinpegel neun Meter. Das Hochwasser hat damit den Waffer zahlreichen vom Rheinstrom zurüdgezogenen Dampfer und Lastkähne ragen mit den Bordwänden weit über Straßenhöhe. Der außer gewöhnlich hohe Wasserstand macht sich auch für Duisburg  . Ruhrort   gefahrbrohend bemerkbar. In Duisburg  - Meide rich verurfachte der hohe Wasserstand ein startes Anwachsen des Grundwassers.

Köln  , 2. Januar. Wolffs Westdeutscher Provinzdienst berichtet aus Raltar: Das Hochwasser beginnt hier zu einer Rata. strophe zu werden. Den ganzen Tag über war man mit der Räumung der unteren Stodwerte beschäftigt. In der vergangenen Nacht wurde der Marktplatz von Wasser überflutet. Der Verkehr auf den Straßen wird nur noch mittels Kähnen aufrecht erhalten. Die Berbindung mit dem Rathaus ist durch eine Brücke hergestellt. Das immer noch steigende Baffer bedroht die noch freien Straßen.

Krefeld  , 2. Januar.  ( WTB.) Heute mittag gegen 12 Uhr burchbrach das Wasser den Damm bei Büderich bei Reuß. Das Baffer strömte mit großer Gewalt in die Riederungen und überflutete weite Streden. Die Gefahr für die in den Ueber. fchwemmungswiefen liegenden Gehöfte und umliegenden Ortschaften ist außerordentlich groß­

Amsterdam, 2. Januar.  ( BTB.) Die Ueberschwemmun­gen von Maas und Waal scheinen fich zu einer großen Ratastrophe auszuwachsen. Nach den letzten Nachrichten ist der Eisenbahndamm zwischen Ravensberg und Wijchen   und der Damm bei Cuijt durchbrochen. Mit großer Schnelligkeit strömen ungeheure Waffermengen in die Provinz Ost- Brabant. Die Stadt Bento steht vollständig unter Wasser.