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Auch die Einbeziehung Jugendlicher von 16 bis 18 Jahren in die Erwerbslosenfürsorge wurde beschlossen.

Im Berwaltungsausschuß des Landesarbeitsamts haben die Gewerkschaftsvertreter auch wiederholt für eine Ver­besserung bezüglich der Anwendung der Berech nungssäge für die Bedürftigteitsprüfung gewift. Bon dem Nettoeinkommen der mit dem Erwerbslosen im gemeinsamen Haushalt lebenden und sonstigen unterhalts­pflichtigen Familienangehörigen bleiben nach den Beschlüssen des Verwaltungsausschusses folgende Beträge frei:

M.

bei Bersonen über.. 21 Jahre( jetzt) 4,- M.( früher) 3,- m. unter. 21 1,80 4,50

einem Ehepaar..

2.40 5,-

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für den Tag. Diese Säße erhöhen sich für jedes Kind oder sonstige unterstüßungsberechtigte Angehörige um 1,05 m. ( 1,25 M.) pro Tag.

Da sich die Entgegennahme von Anträgen auf Gewäh­rung von Unterstüßung sowie die Auszahlung derselben in den öffentlichen Bezirksarbeitsnachweisen abwickelt, so find auch dort den betreffenden Verwaltungsausschüssen Wünsche und Beschwerden zu unterbreiten, die sich dabei ergeben. Auch in diesen Berwaltungsausschüssen sigen Bertreter der Gewerkschaften. Es ist deshalb nicht nötig, wie es jetzt wieder von gewiffer Seite gefordert wird, beson dere Erwerbslosenausschüsse zu bilden. Die nehmen die Interessen aller Mitglieder wahr, auch der arbeits. lofen. Dazu bedarf es also feiner besonderen Interessen vertretung, da es ja Arbeitslose von Beruf nicht gibt. Die Unorganisierten profitieren natürlich bei der Intereffenwahrnehmung durch die Gewertschaften genau so, wie sie unverdienterweise von den Erfolgen ein­heimsen, die die Gewerkschaftsmitglieder durch ihre Organi­fationen bei Tarifabschlüssen erzielen.

Gewerkschaften

Weil den Arbeitslosen am meisten gedient ist durch die Beschaffung von Arbeit, haben sich die Gewert schaftsvertreter im Verwaltungsausschuß besonders angelegen fein laffen, nach dieser Richtung hin zu wirfen. Obwohl die tarifliche Entlohnung, die durch die Bestimmungen des Reichsarbeitsministers über öffentliche Notstandsarbeiten" grundsäglich geregelt ist, nicht für alle bei Motstandsarbeiten Beschäftigten erreicht wurde, glaubten diese, entsprechend einem Beschluß des Vorstandes des Drisaus. schusses, einem dem Verwaltungsausschuß vorgelegten umfangreichen Notstandsprogramm troßdem ihre Zustimmung zu geben. Das mußte geschehen in Rücksicht auf die unge heure Arbeitslosigkeit. Die vom Berwaltungsausschuß be willigte Förderung von Notstandsmaßnahmen gibt Taufen­den von Erwerbslosen Beschäftigungsmöglichkeit, und zwar - was besonders günstig ist zum größten Teil innerhalb des Berliner   Stadtgebietes. Es fommen vorwiegend folgende Arbeiten in Betracht: Zuschüttung des Luisenstädtischen ftellung von Regen- und Schmutzwasserleitungen in verschie Kanals, Regulierung des Buschgrabens in Behlendorf  , Her denen Berwaltungsbezirken, Herstellung von Spiel-, Sport, Bartanlagen und Grünflächen, eine ganze Reihe von Maß nahmen, deren Träger die Bezirksämter und hauptsächlich Tiefbauarbeiten aller Art sind, sowie einige außerhalb Berlins   liegende Meliorationsarbeiten. Insgesamt dürften wohl über eine Million Tagewerke betragende Notstands maßnahmen bewilligt sein.

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Wie steht es nun mit der Entlohnung der Rotstands arbeiter? Nach den schon erwähnten Bestimmungen des Reichsarbeitsministers über öffentliche" Notstandsarbeiten" tann der Verwaltungsausschuß mit Genehmigung der obersten Landesbehörde( Oberpräsident) anordnen, nach welchem Tarifvertrag die Vergütung zu bemessen ist. Die Notstands arbeiter erhalten danach teine Entlohnung", sondern eine Bergütung". Zu der festgesetzten Bergütung" ist noch die Gewährung einer Leistungsprämie zulässig. Im Berwal­tungsausschuß des Landesarbeitsamts wurde lange von den Gewerkschaftsvertretern um eine tarifliche Entlohnung ge­

Die Berliner Opernfrage.

Bon Kurt Ginger.

Früher als es uns gut scheint, ist die Nachricht an die Deffent lichkeit gedrungen, daß Staatliche und Städtische Oper sich ver schmelzen wollen. Der Wunsch ging vom Ministerium aus, das seit langem in Heinz Tietjen   den Mann sah, das Ruder des Staatsopernschiffes zu bewegen. Nun ging Schillings, der im Wege stand, und hinter den sich ja alle fünstlerischen Instanzen trampfhaft aufgestellt hatten, und die Bahn für Tietjen ist frei. Schon melden fich Stimmen, die gleichen, die feinerzeit Bruno Balter in den Sattel fetten, um den Ehrgeiz des Mannes bis zur Siede hize des Berliner   Operndirettors zu entfachen. Oder sollte der Er higungsweg ein umgefehrter sein? Su solchen Ideen ist es noch zu früh. Tietjen hat den Boden Berlins   eben erst berührt. Man darf ihm Bieles  , felbft Unerhörtes zutrauen. Aber wird man einen Sterblichen finden, der den Mut und die Kraft, die Nerven und die Ueberlegenheit hat, der Stadt Berlin   feinen eigenen Geschmad zu diftieren? Ist es mit der Autofratie Rleibers nicht genug? Soll ten Walter und Tietjen das Pendant dazu liefern? Die Frage Kroll muß nun aber endgültig entschieden werden. Mit der bis­herigen fünstlerischen Stieffinderei soll es zu Ende sein. Den besten Mann her als Intendanten, den beften als Mufiter für dieses Haus der Arbeiter. Wenn öffentlich darüber gesprochen wird, daß man jetzt das von der Boltsbühne lebende Haus taschieren solle, um wirtschaftlich besser vorwärts zu fommen, so ist dagegen energisch zu protestieren. Kroll hat dem Staat nicht geschadet. Größte Sorge des Ministeriums muß es sein, das Niveau der Aufführungen gerade hier zu heben. Die Namen der Verantwortlichen bürgen in diesem Fall für die Durchhaltetraft aller an Boltstunst Interessierten.

Ein Generalmusikdirektor also muß jedem der drei Häuser vor­stehen; weder Kleiber noch Walter dürfen es erstreben, unter Brominenten Brominenz zu sein. Bu Kleiber, dessen Machtwille dem Intendanten und den dirigierenden Kollegen gegenüber um­rissen, also beschränkt werden muß, und zu Walter, der der Staats­oper verpflichtet ist, treten andere Bersönlichkeiten, nicht aber Be langlosigkeiten. Man denke an Blech, an Klemperer, man dente auch an Männer wie Waghalter und Stiedry.

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fämpft und der volle Tariflohn der Tiefbauarbeiter gefordert. Die Arbeitgebervertreter wehrten sich dagegen, unter Hinweis auf die bedeutend niedriger liegenden Löhne verschiedener Industriezweige, besonders der Metallindustrie. Es tam ein Rompromiß zustande, wonach der Tiefbauarbeiterlohn minus 10 Broz. in den ersten vier Wochen, von da ab minus 5 Broz. bei Motstandsarbeiten bezahlt werden soll. Bon Arbeitgeber feite wurde gegen den Beschluß Einspruch beim Ober­präsidenten erhoben mit dem Erfolg, daß dieser die Sache an den Verwaltungsausschuß aur nochmaligen Behandlung zurüdverwies. Dann tam der Beschluß gegen die Stimmen der Gewerkschaftsvertreter- zustande, den Tiefarbeiterlohn minus 10 Proz., das macht aufgerundet 67 Pf. die Stunde, für Notstandsarbeiter festzusehen. Der Beschluß wurde im Verwaltungsausschuß übereinstimmend folgendermaßen inter­pretiert: Facharbeiter, die bei Motstandsarbeiten in ihrem Fach arbeiten, erhalten den Tariflohn, der in dem betreffen­den Beruf oder Gewerbe tariflich vereinbart ist. Tiefbau­arbeiter erhalten bei Notstandsarbeiten, wenn sie nach weislich als Tiefbauarbeiter vorher tätig waren, den vollen wenn es nach dem Willen der Arbeitgebervertreter im Ber­Tiefbauarbeiterlohn, ber tariflich festgelegt ist. waltungsausschuß ginge, dann würden teine Notstandsmaß­nahmen gefördert werden, bei denen Facharbeiter in ihrem Beruf beschäftigt werden tönnen.

Die Arbeiterschaft Berlins   möge aus den vorstehenden Darlegungen ersehen, in welch unendlich zäher Arbeit der Orts ausschuß Berlin   des Allgemeinen Deut chen Gewerkschaftsbundes und dessen Bertreter im Landesarbeitsamt bemüht waren und weiter bemüht sind, das os der Arbeitslofen in jeder Hinsicht u verbessern. Reine Mühe und fein Schritt wird ge­scheut, der dazu beiträgt, den Arbeitslosen zu helfen. Und wenn noch feine sichtbaren Zeichen einer durchgreifenden Ar­beitsbeschaffung zu sehen sind, dann liegt es an den zuständi gen Reichs- und Staatsbehörden, die den Ernst der Stunde noch nicht erkannt haben und immer noch gern, die notwendigen Mittel für die Ausführung von Arbeiten bereitzustellen. An Mitteln kann es aber nicht fehlen, das zeigt uns das Bestreben, den abgedankten Rönigen und Fürsten   Millionen und aber miI110­nen unberechtigtermeise in die Tasche zu steden. Die Ar­beiterschaft sieht, wohin der Weg geht. Sie hat daraus die notwendige Nuganwendung zu ziehen durch Stär. ung der Sozialdemokratischen Partei und der freien Gewerkschaften.

Erleichterung der Notstandsarbeiten.

Ergebnis der Länderkonferenz.

Richter und Eidesabnahme.

Eine Erklärung des prenkischen Juftizminifters.

Ein Richter des Amtsgerichts Berlin- Tempelhof hatte vor einiger Zeit einem Zeugen, der den Eid in bürgerlicher Form zu leiften wünschte, trobem die religiöse Eibesformel vorgelesen und, vom Zeugen nochmals auf seinen gegenteiligen Wunsch aufmerksam gemacht, erflärt, der Zeuge brauche die reli­giösen Borte ja nicht mitzusprechen. Das Breußische Justiz. minifterium hat jezt auf eine sozialdemokratische Beschwerde über diesen standalösen Borgang eine Antwort erteilt, der der preußische Pressedienst folgendes entnimmt:

Bei der Abnahme von Eiden pflegt einer der beim Amts. gericht Berlin- Tempelhof tätigen Richter in der Tat ben Eid in der geschilderten Form abzunehmen. Ein anderer Richter des. selben Gerichts nimmt grundsäglich den Eid in der bürgerlichen Form und nur auf ausdrückliches Verlangen in der religiösen Form ab. Beide Arten der Eidesabnahme werden den Bes stimmungen der Artikel 177, 136 Abs. 4 RV.,§§ 62, 63 SIPD., die die Leistung des Eides in religiöser und in bürgerlicher Form für zulässig ertlären, die Wahl aber dem Schwurpflichtigen überlassen, fomie des§ 64 StẞO., wonach der Eid mittels Nachsprechens oder Ablesens der Eidesformel zu leisten ist, nicht gerecht. Da die überwiegende Zahl der Schwurpflichtigen nicht über die nötige Gefeßestunde verfügt, mird es als Amtspflicht des Richters anzusehen sein, daß er den Schwurpflichtigen nach Belehrung fragt, in welcher Form dieser den Eid leisten molle, und alsdann den Eid in der von diesem ge­wählten Form vorspricht. Das Erforderliche wird hiernach ver­anlaßt werden.

Die Antwort des Justizministeriums tann nicht zufrieden stellen. In dem Fall, mit dem sich die sozialdemokratische Beschwerde befaßte, handelt es sich um den Versuch einer Bergewaltigung des Zeugen durch den Richter, der trotz der wiederholten Willenserklärung des Zeugen bewußt rechtswidrig die religiöse Formel durchsetzte. Dieser Fall ist mit dem des anderen Richters, den das Amtsgericht Berlin- Tempelhof nedischerweise ins Feld zu führen gewußt hat, in feiner Weise zu vergleichen. Es ist außerordentlich bedauerlich und auf die Dauer ein unhaltbarer Zustand, daß sich im Justizministerium feine starte Hand findet, die mit den reaktionären Tendenzen in der Justiz aufräumt.

Wilhelm II.   als Filmdarsteller.

Wilhelm II.   hat sich, wie schon gemeldet, von der französischen  Firma Pathé   in Doorn filmen lassen. Der neue deutsche Helden­film rollt jetzt in England über die Leinwand und hat in Sheffield  bereits einen ganz netten Kinosfandal erregt. Das Berliner Tage­blatt" bemerkt dazu, der frühere Raiser sei jezt Privatmann, und es handle fich um eine Frage des Tatts und des Ge

Ihmads, über die fich bekanntlich schwer streiten laffe. Da aber",

fährt es fort, dieser Privatmann gleichzeitig etwa hundert fammenbrechenden Wirtschaft verlangt, so wird man bei der Be Goldmillionen von einem verarmten Bolke und seiner zu­messung einer eventuellen Abfindung fragen müssen, ob er sich nicht Art verschaffen tann." messung einer eventuellen Abfindung fragen müssen, ob er sich nicht einen Nebenverdienst als Filmdarsteller auf solche

In Anschluß an Borbesprechungen mit dem Preußischen Wohl fahrtsministerium wurden, wie WIB. meldet, gestern im Reichs Erleichterungen beraten, die für die Durchführung öffent arbeitsministerium mit den Bertretern der Landesregierungen die licher Rotstandsarbeiten in den Bezirten gewährt werden sollen, die unter besonders großer Erwerbslofigtelt leiden. Allgemeine lebereinstimmung bestand darüber, daß die zur Bekämpfung der Meldung eines Berliner   Montag- Morgenblattes, wonach zwischen Eine Richtigstellung. Das Auswärtige Amt dementiert die Arbeitslosigkeit bestimmten öffentlichen Mittel bei der großen Not der Erwerbslosen in möglicht entgegeneines offenen Konflifts unmittelbar bevorftebe. dem Amt und dem deutschen Botschafter in Moskau   der Ausbruch Der Botschafter tommender Weise für Notstandsarbeiten zur Verfügung ge- ftebe mit dem Auswärtigen Amt   und beffen Staatssekretär in stellt werden sollen. Es wurde daher beschlossen, in den notleiden enger Fühlung". den Bezirken das Ausmaß der Darlehen, die Reich und Länder für Rotstandsarbeiten geben, gegenüber der bisherigen llebung beträcht fich, im Höchftfalle bis zu 80 Proz. der Gesamtkosten, zu erhöhen. Ferner soll nötigenfalls der 3insfag für diese Darlehen bis auf 5 Broz, im befeßten Gebiet in Ausnahmefällen auf 4 Broz. herab gesetzt werden. Auch die Tilgung der Darlehen foll dadurch er leichtert werden, daß der Beginn der Rückzahlung um ein bis zwei Jahre hinausgeschoben wird. Endlich soll es den Gemeinden, die durch die Fürsorge für ausgesteuerte Erwerbslose besonders start belaftet find, erleichtert werden, auch Ausgesteuerte zu Notstands arbeiten heranzuziehen.

dem Bildungsniveau der Hörer fönnte die spezifische Note eines Repertoires angepaßt werden.

So viel Fragen, so wenig Antworten. Zu früh wurde der Blan enthüllt; solche Dinge, von höchster Barte aus gesehen edel und groß, müssen ihre Reifezeit selbst in Borbesprechungen haben. In feiner Disziplin ift die Herrschaft der einzelnen so gefährlich wie in der Kunst. Hier war das Sichmeffen der tonfurrierenden Kräfte immer noch das Zukunftsträchtige. Man dente an den Ansporn durch die Bellsoper! Ein Reglement tönnte den Geschmad verein heitlichen, das Spiel widerstrebender Kräfte aufhalten, Berlin   in feiner Opernfultur paragraphieren. Es gilt in Ruhe abzumarten und aufzumerten, was Staat und Stadt in gutem Glauben, wirt. schaftliche Nöte zu überwinden, planen. Ist Gedeih des Künstleri. schen mit einem Abbau des Beamtentums und einem Plus an Ein­tommen zu verbinden, dann soll die angeregte Berschmelzung be grüßt sein, und wir hoffen, daß feiner unter den Brätendenten dann anderes erstrebt als das Wohl des Ganzen unter Zurücksetzung persönlicher Eltelfeit und flammenden Ehrgeizes. Nur so ift Su tunftsmöglichkeit für die Berliner Oper gegeben. Eine große Tat steht zur Diskussion; die Berantwortung für ihr Gelingen oder Nicht­gelingen ist riesenhaft.

Logit.

Der Herr Pfarrer, der Herr Amtsrichter und der Herr Major a. D. ergingen sich nach dem Frühschoppen im Stadtpart. Dort faben sie einen schlechtgefleideten und schlechternährten Menschen auf einer Bant sigen und in einem Buche lesen.

Da haben Sie solch ein arbeitsscheues Subjett, der nichts Befferes zu tun weiß, als dem lieben Herrgott mit Lesen schlechter Bücher die Zeit zu stehlen," sagte der Herr Pfarrer.

Ein Boltsverheger ist er, ber ungereimtes Zeug zusammenfteft und dann die Leute aufwiegelt," jeßte der Herr Amtsrichter hinzu. Das ist auch einer von den Berrätern, die unsere Front erdolcht haben!" schloß der Herr Major a. D.

Sie winkten den Borfizenden des Bereins zur Bekämpfung der Schundliteratur heran, der ihnen entgegentam.

Da haben Sie die Früchte der Arbeitslosenunterstützung. Dort figt ein Arbeitsscheuer, ein Heger, ein Baterlandsverräter und fauft fich Schundbücher für unser Geld!"

er fieft?"

ift!"

Woher wissen Sie denn, daß es ein Schundbuch ist, in bem Nun, weil er ein Arbeitsscheuer, ein Heßer und ein Berräter Richard Rainer.

Jedes Haus würde also seinen mufitalischen Kopf haben müssen. Das heißt, die Allgewaltigkeit eines einzelnen, Intendanten oder Beamten, würde musikantisch dreifach gefiebt, geläutert, gerichtet. Aber das große Beamtenwesen verschwände in der Zentralisierung des Betriebs. Das wäre fachlich wie wirtschaftlich gut. Ausborgen von Goliften das war immer. Ward es zur Gewohnheit, so spart man zwar, aber die Sehnsucht nach einem wahren Opernensemble interessanten Bochenzeitung Die literarische Belt( Ernst Rowohlt  Der König der Zeitungsreporter. In der neuesten Nummer ber würde nie befriedigt. Im Schauspiel hat diese Methode verjagt. Berlag, Berlin  ) widmet der durch sein Buch Der rasende Reporter" Den Chor, zu deffen Erziehung ein Mann wie Siegfried Ochs   gebefanntgewordene Schriftsteller Egon Erwin Kisch   dem Journalisten rufen werden dürfte, Ballett und Chargen lann man ruhig her. Henry Stephan Oppert be Blowig eine eingehende Bürbi leiben, auch Bläser des Orchesters. Der Atuftit des einzelnen Hauses, gung, beffen 100. Geburtstag auf den 28. Dezember fiel. Oppert

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bemokratischen Stadtratsfraktion, hat der bayerischen   Regierung seine Gen. Rechtsanwalt Nußbaum, der Führer der Münchener sozial­Ernennungsurfunde zum bayerischen Justizrat zurückgeschidi. Gen. Nußbaum hat seine Ablehnung mit einem deutlichen Hinweis auf den Artikel 109 der Reichsverfassung begründet unb dadurch der bayerischen Staatsregierung eine Leftion erteilt, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt.

die ägyptische Regierung die bisher verbotene jährliche Bilgerfahrt Pilgerfahrten nach Metta  . Nach einer Meldung aus Kairo   hat nach Metta   neuerdings wieder gestattet. Diese Erlaubnis ist auf die Biederherstellung des Friedens im Hedschas   zurückzuführen.

hat sich in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts als Bericht erstatter der Limes" den Titel eines Königs der Reporter" ver bient, weil er, wie Risch hervorhebt, es verstanden hat, in einem Getriebe, in dem es darauf anfam, eine Nachricht vor allen anderen zu erlangen, der Erfte auf den europäischen   Schauplähen und gleich darauf auf dem Bostamt zu fein." Eine in der genannten Zeitschrift nigs der Reporter" veranschaulichen. Das Fundament seiner Bedeu mitgeteilte Anekdote möge die journalistische Tüchtigkeit dieses tung war fein phänomenales Gedächtnis. Er hörte eine Rede an und schrieb sie zu Hause aus dem Gedächtnis wörtlich nieder. Als eines Tages der befannte Redakteur der Times", John Delane   in Paris   war, hörte er in Versailles   zusammen mit de Blowitz eine Rede von Thiers. Auf dem Heimwege bedauerte er, feine Maß­regeln getroffen zu haben, um diese Rede seinem Blatte übermitteln zu tönnen. Als aber Delane am nächsten Morgen in London   an­fam, fand er zu seinem Erstaunen in seiner Zeitung die ganze nämlich an jenem Abend einfach hingesetzt, hatte die Augen ge­Rede abgedrudt, zwei Spalten lang, und wörtlich. Blowig hatte sich schloffen und die Versailler Szene nochmals in sich aufleben haffent. Hierauf eilte er aufs nächste Postamt und telegraphierte sie nach London  .

Die Deutsche   Dichter- Gedächtnis- Stiftung in Hamburg  - Groß borstel   hat als Weihnachtsgabe 1925 insgesamt 29 127 Bücher im Werte von 43 690,50 m. verteilt und als Rostenbeitrag nur 7253,90 Mart berechnet. Der Wert der Spende, der aus der Substanz ge nemmen wurde, beträgt mithin 36 436,60 m. Die Stiftung geht jetzt in das 25. Jahr ihrer fegenserichen Tätigkeit und verwendet jeden Pfennig Beitrag unter sparfamster Berwaltung für ihre Buch. wohlfahrt. Nur laufende Unterſtüßung aus allen Lagern ermöglicht Fortsetzung und Ausbau der fulturellen Arbeit dieses gemeinnüßigen Unternehmens. Aufklärende Drucksachen erhält jedermann fostenlos Dom Berbeamt der Deutschen   Dichter- Gedächtnis- Stiftung in Hamburg  - Großborstel.

im Februar die Erstaufführung von Mufforgstys Boris Godounow, im Der Arbeitsplan der Staatsoper für die 2. Säffte diefer Spielzelf bringt März eine Neueinstudierung von Bagners's Rienzi", im Abril eine Neu­inszenierung des Bareifal und die Erstaufführung der deutschen Luft­Spieloper Der Dieb des Glids von Bernhard Schufter. Es folgt dann Richard Wagners, der sich eine Neueinstudierung des Don Giovanni  " im eine sich über drei Wochen erstredende syklische Aufführung fämtlicher Werfe Rahmen eines die fünf Hauptwerke des Meisters umfassenden Mozart. Syllus anschließt.

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hergestellt ist, muß die Erstaufführung von Lysistrata noch einmal Spielplanänderung. Da Elfe Edersberg noch immer nicht wieder. berschoben werden. Dienstag abend 7, Uhr gebt in den sammer. fpielen des Deutschen   Theaters Klabunds Kreibetrets in Szene. Bühnenchronit. Maria Joogan fingt in der Städtischen Dper bie Berbinetta in den beiden Wiederholungen der Ariadne auf Naros", bie am 6. und 11. Januar stattfinden.

Der gefährdete Mainzer Dom  . Das Fundament des Mainzer Doms ein Zuschus von einer Million Mart zu diesen Arbeiten geleistet werden. fegungsarbeiten als notwendig erweisen. Einstweilen soll aus Reichsmitteln in burch die Feuchtigfelt so ernit gefährdet, daß sich durchgreifende Anstand­Die Deutsche Brahmsgesellschaft hat sich entschloffen, Ende Mai 1926 das Sechste Deutsche Brahmsjeft in Heidelberg   abzuhalten. mangler hat wieberum bie mufilalische Führung übernommen; als Fest Wilhelm Furt Drefter wurden die Berliner   Philharmoniler gewonnen